12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung 12.1 Newtons Mondrechnung 12.1.1 Newtons erste Gedanken zur Gravitation Physik III. Gravitation Seite 1 von 14 Die Planetenbewegung erfolgt nicht geradlinig gleichförmig. Nach dem Trägheitssatz von Newton muss somit eine bewegungsverursachende Kraft vorhanden sein. Ursache der Planetenbewegung längs einer (fast kreisförmigen) Ellipsenbahn muss eine auf den Planeten einwirkende Zentralkraft sein. Newtons Idee: Die Zentralkraft, die den Mond auf seine Bahn um die Erde zwingt, und die Gewichtskraft, die einen Apfel zur Erde fallen lässt, haben beide den gleichen Ursprung. Beide Erscheinungen sind Spezialfälle einer als Gravitation bezeichneten universellen Massenanziehung: Gravitation: Zwei beliebige Körper üben aufgrund ihrer Massen anziehende Kräfte aufeinander aus. 12.1.2 Newtons Nachweis, dass die für eine Keplersche Kreisbewegung notwendige Zentralkraft die auf den kreisenden Satelliten einwirkende Gewichtskraft ist Keplersche Zentralbeschleunigung, die ein Satellit („Apfel“) bei einer Kepler-Kreisbewegung an der Erdoberfläche (Bahnradius = Erdradius) erfahren würde: arad,S = ωS2 ⋅ rE = = 4π 2 ⋅ rM3 4π 2 4π 2 4π 2 ⋅ r = ⋅ r = = = E E TM2 2 TM2 ⋅ rE2 TS2 CE ⋅ rE3 ⋅ rE rM3 4π 2 ⋅ ( 384, 4 ⋅106 m ) ( 27,32 ⋅ 86400 s ) 2 3 ⋅ ( 6371⋅103 m ) 2 = 9,915 m = s2 = Fallbeschleunigung g an der Erdoberfläche Feststellung: An der Erdoberfläche gilt: Zentralbeschleunigung einer Kepler-Bewegung = Fallbeschleunigung arad = g m ⋅ arad = m ⋅ g ; m = Masse eines „Probekörpers“, z.B. Satellit oder Apfel Frad = FG Zentralkraft = Gewichtskraft (= Schwerkraft = Gravitationskraft) Damit hatte Newton „bewiesen“, dass die Erdanziehungskraft, die einen Apfel zum Boden fallen lässt, auch den Mond auf seine Bahn zwingt. Die für die Mondbewegung erforderliche Zentralkraft ist die auf den Mond einwirkende, von der Erde hervorgerufene Schwerkraft. Bisher ist uns diese Gravitationskraft begegnet als Gewichtskraft, die für die Bahnkurven bei Fall- und Wurfbewegungen verantwortlich ist. http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung Physik III. Gravitation Seite 2 von 14 Newton selbst führte als erster Berechnungen über künstliche Erdsatelliten aus. Von ihm stammt auch nachfolgende Zeichnung: Nach dem Abwurf unterliegt der Körper allein dem Einfluss der Schwerkraft. Wird die horizontale Startgeschwindigkeit von Null aus gesteigert, so geht der freie Fall in eine waagrechte Wurfbewegung und schließlich in eine Kepler-Bewegung über, die damit eigentlich nichts anderes ist als eine Wurfbewegung unter dem Einfluss der Schwerkraft. 12.2 Gravitationsgesetz 12.2.1 Herleitung Von der Sonne auf den Planeten ausgeübte, als Zentralkraft wirkende Gravitationskraft: FSonne→Planet 4π 2 4π 2 4π 2 mP = mP ⋅ ω ⋅ r = mP ⋅ 2 ⋅ r = mP ⋅ ⋅r = ⋅ TP CS ⋅ r 3 CS r 2 2 P mP = Planetenmasse CS = Kepler-Konstante der Sonne r = Bahnradius = Entfernung zwischen Sonne und Planet Damit ist für FSonne→Planet ein Term gefunden, in dem nicht mehr zum Ausdruck kommt, dass sich der Planet um die Sonne bewegt. Die von der Kepler-Bewegung unabhängige Gleichung dient allgemeingültig zur Berechnung der von einem Körper l (z.B. Sonne) auf einen Körper 2 (z.B. Planet) ausgeübte Gravitationskraft: F1→2 4π 2 m2 = ⋅ C1 r 2 Nach dem Newtonschen Wechselwirkungssatz „actio = reactio“ übt aber nicht nur Körper l auf Körper 2 eine Massenanziehungskraft F1→2 aus, sondern auch Körper 2 muss eine betragsmäßig gleichgroße Gegenkraft (Reaktionskraft) F2→1 auf Körper l ausüben: http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung F2→1 = 4π 2 m1 ⋅ mit F2→1 = F1→2 : C2 r 2 Physik III. Gravitation Seite 3 von 14 4π 2 m1 4π 2 m2 ⋅ = ⋅ C2 r 2 C1 r 2 m1 m2 = C2 C1 m1 ⋅ C1 = m2 ⋅ C2 = … = m ⋅ C = konstant = k Also: Masse m und Kepler-Konstante C eines Körpers sind zueinander indirekt proportional. Der Proportionalitätsfaktor k ist eine Naturkonstante (siehe später die Anmerkung zur Gravitationskonstanten G). Damit ergibt sich für die zwischen zwei Körpern wirkende Gravitationskraft: F = F2→1 = F1→2 = 12.2.2 4π 2 m2 4π 2 m2 4π 2 m1 ⋅ m2 m1 ⋅ m2 4π 2 ⋅ 2 = ⋅ 2 = ⋅ = G ⋅ mit G = = konstant k r C1 r k r2 r2 k m1 Kraftgesetz für die universelle Massenanziehung m2 m1 r Zwei Körper der Massen m1 und m2 im gegenseitigen Abstand r üben aufeinander anziehende Gravitationskräfte aus, für die gilt: F2→1 = − F1→2 F = F2→1 = F1→2 F =G⋅ 2 m1 ⋅ m2 m3 −11 N ⋅ m −11 mit G = 6,67 ⋅ 10 = 6, 67 ⋅ 10 = konstant r2 kg 2 kg ⋅ s 2 N ⋅ m2 = kg 2 m 2 ⋅m m3 s2 = kg 2 kg ⋅ s 2 kg ⋅ http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung 12.2.3 Gravitationskonstante Physik III. Gravitation Seite 4 von 14 4π 2 4π 2 G= = k m⋅C Mittels dieser Gleichung kann G nicht ermittelt werden, da man - ohne Kenntnis von G - von keinem Körper gleichzeitig Masse m und Kepler-Konstante C bestimmen kann. Gravitationsgesetz F = G ⋅ m1 ⋅ m2 F ⋅r2 ⇒ G = r2 m1 ⋅ m2 G kann nur dann bestimmt werden, wenn man die Massenanziehungskraft F zwischen zwei Körpern bekannter Masse kennt. Diese Messung von F und damit die Bestimmung von G kann daher nur auf der Erde geschehen. G ist eine universelle Naturkonstante. Für eine mögliche Zeitabhängigkeit von G fehlen trotz mancher Begründungsansätze bis heute die überzeugenden Nachweise. Dimensionsbetrachtung: 4π 2 1 m3 = [G ] = = 2 kg ⋅ s 2 m ⋅ C kg ⋅ s m3 ODER: m 2 F ⋅ r 2 N ⋅ m 2 kg ⋅ s 2 ⋅ m m3 = = = [G ] = kg 2 kg 2 kg ⋅ s 2 m1 ⋅ m2 12.2.4 Newtons grobe Abschätzung der Gravitationskonstanten 3 3π ⋅ rMond 4π 2 4π 2 4π 2 3π G= = = = = 2 mErde ⋅ CErde ρ ⋅ VErde ⋅ CErde ρ ⋅ 4 ⋅ r 3 ⋅ π ⋅ C ρ ⋅ rE3 ⋅ CErde ρ ⋅ rE3 ⋅ TMond E Erde 3 ρ = Dichte der Erde = ??? = 2 ⋅ Dichte der Erdkruste = 2 ⋅ 2, 7 ⋅103 kg m3 rE = Erdradius = 6,38 ⋅106 m rM = Mondbahnradius = 384 ⋅106 m TM = Mondumlaufdauer = 27, 3 d = 27, 3 ⋅ 86400 s http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung 3π ⋅ ( 384 ⋅106 m ) G= 2 ⋅ 2, 7 ⋅103 12.2.5 3 3 kg 2 ⋅ 6, 38 ⋅106 m ) ⋅ ( 27, 3 ⋅ 86400 s ) 3 ( m Fehlerrechnung: Physik III. Gravitation Seite 5 von 14 = 6,84 ⋅10−11 m3 kg ⋅ s 2 ΔG 6,84 − 6, 67 = = 2,5 % G 6, 67 Gravitationsdrehwaage Cavendish 1798; Schürholz Versuch zur Demonstration der Massenanziehung zweier Körper und zur quantitativen Bestimmung der Gravitationskonstanten G . 1. Beschleunigungsmethode Zur Beobachtung der Gravitationswirkung in der Umgebung von Körpern verhältnismäßig geringer Masse benutzt man eine hochempfindliche Drehwaage langer Schwingungsdauer mit Lichtzeigerablesung. Mit einer Waage, auch mit einer Drehwaage, erfolgen Kraftmessungen fast immer in Gleichgewichtslagen. In dem hier beschriebenen Versuch jedoch wird ausnahmsweise kein statisches, sondern ein dynamisches Messverfahren angewendet. Man bestimmt die Kraft mit Hilfe der von ihr hervorgerufenen Beschleunigung. 2. Aufbau und Durchführung des Versuchs http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung Physik III. Gravitation Seite 6 von 14 An einem Torsionsfaden hängt ein | -förmiger Drehkörper, der an den beiden Enden des horizontalen Querarmes kleine Bleikugeln der Masse m trägt. An der vertikalen Stange ist ein Spiegel befestigt. Dieser Drehkörper hat eine lange Schwingungsdauer von ca. 10 Minuten. Zum Schutz gegen äußere Einflüsse (z.B. Luftzug) ist die ganze Vorrichtung in einem Gehäuse untergebracht. Zur Beobachtung und Messung der kleinen Drehungen der Waage benutzt man einen Lichtzeiger: Dazu richtet man auf den Spiegel einen Lichtstrahl und lässt ihn auf eine weit entfernte Skala reflektieren. Der lange Lichtstrahl bildet einen Zeiger, der auch bei kleinen Drehungen der Waage einen erkennbaren Ausschlag auf der Skala liefert. Außerhalb des Gehäuses sind zwei große Bleikugeln der Masse M auf einem drehbaren Träger angebracht. Man bringt die großen Kugeln zunächst in die Mittelllage, lässt den Drehkörper zur Ruhe kommen und markiert die Nulllage des Lichtzeigers auf der Skala. Dann werden die großen Kugeln auf ihrem drehbaren Halter geschwenkt, so dass sie sich den kleinen Kugeln von verschiedenen Seiten annähern. Durch die Gravitationskräfte werden die kleinen Kugeln von den großen angezogen. Unter der Wirkung dieser Kräfte beginnen die beiden kleinen Kugeln beschleunigt auf die ihnen gegenüber liegenden großen Kugeln zuzufallen. Dabei wird der Torsionsfaden zunächst weniger und dann mehr und mehr verdrillt. Die Waage führt einen gedämpften Schwingvorgang aus, an dessen Ende Gleichgewicht herrscht zwischen Gravitationskräften und rückdrehender Torsionskraft. http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung Physik III. Gravitation Seite 7 von 14 Zur Messung betrachtet man von diesem Schwingvorgang nur den Beginn so lange, wie man die Fadenverdrillung und damit die Torsionskraft vernachlässigen kann, und der Abstand zwischen großen und kleinen Massen als konstant angesehen werden darf. Damit ist während der Messzeit die die kleinen Massen beschleunigende Kraft, nämlich die Gravitationskraft, konstant, die Bewegung der Kugeln ist ein „freier Fall“ und damit gleichmäßig beschleunigt mit der Beschleunigung a . Diese Beschleunigung a ergibt sich aus der Bewegung der Kugeln, die man mit Hilfe des Lichtzeigers auswerten kann. 3. Versuchsauswertung m⋅M 2s 2r 2 s G ⋅ 2 = m⋅a = m⋅ 2 ⇒ G = ⋅ r t M t2 2r 2 ist durch die Herstellerangaben fest vorgegeben und damit ein konstanter, für die betrefM fende Gravitationsdrehwaage charakteristischer Wert. UNFERTIG 12.3 Anwendungen des Gravitationsgesetzes 12.3.1 Masse der Erde aus terrestrischen Daten Gravitationskraft als Gewichtskraft G⋅ m ⋅ mE = m⋅g rE2 m = Masse eines beliebigen Probekörpers („Apfel“) rE = Erdradius http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 G⋅ Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung Physik III. Gravitation Seite 8 von 14 mE =g rE2 mE = 2 E g ⋅r = G 12.3.2 2 m ⋅ 6,371 ⋅106 m ) 2 ( s = 5,97 ⋅1024 kg ≈ 6 ⋅1024 kg 3 m 6,674 ⋅10−11 kg ⋅ s 2 9,81 Masse der Erde aus astronomischen Daten Gravitationskraft als Zentralkraft G⋅ m ⋅ mE = m ⋅ω 2 ⋅ r 2 r m = Mondmasse; Mond als Satellit („Probemasse“) r = Mondbahnradius = Entfernung des Mondes von der Erde G⋅ mE = ω2 ⋅ r 2 r mE = ω2 ⋅ r3 G 4π 2 ⋅ r 3 = 2 = T ⋅G 4π 2 ⋅ ( 384, 4 ⋅106 m ) ( 27,32 ⋅ 24 ⋅ 60 ⋅ 60 s ) 2 3 ⋅ 6,674 ⋅10 −11 m3 kg ⋅ s 2 = = 6, 030 ⋅1024 kg ≈ 6 ⋅1024 kg 12.3.3 Masse der Sonne Gravitationskraft als Zentralkraft Fgrav = Frad G⋅ m ⋅ mS = m ⋅ω2 ⋅ r r2 m = Erdmasse; Erde als Satellit („Probemasse“) r = Erdbahnradius = Entfernung der Erde von der Sonne m G ⋅ 2S = ω 2 ⋅ r r mS = ω2 ⋅ r3 G 4π 2 ⋅ r 3 = 2 = T ⋅G 4π 2 ⋅ (149, 6 ⋅109 m ) (1⋅ 365 ⋅ 24 ⋅ 60 ⋅ 60 s ) 2 3 ⋅ 6,673 ⋅10 −11 m3 kg ⋅ s 2 = = 1, 992 ⋅1030 kg ≈ 2 ⋅1030 kg http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung 12.3.4 Bahnradius und Bahnhöhe eines geostationären Synchronsatelliten Physik III. Gravitation Seite 9 von 14 r rE 1. 2. 3. h = r − rE Der Satellit muss in der Äquatorebene um die Erde kreisen. Die Umlaufrichtung des Satelliten muss übereinstimmen mit der Drehrichtung der Erde. Die Umlaufdauer des Satelliten muss genau so groß sein wie die Umdrehungsdauer der Erde, d.h. T = 1 d = 24 h = 24 ⋅ 60 ⋅ 60 s = 86400 s . Gravitationskraft als Zentralkraft: Fgrav = Frad G⋅ m ⋅ mE = m ⋅ω 2 ⋅ r 2 r m = Satellitenmasse („Probemasse“) mE = Erdmasse G⋅ mE = ω2 ⋅ r 2 r 2 G ⋅ mE = ω ⋅ r r h = Bahnhöhe rE = Erdradius T = Umlaufdauer = 1 d = 24 h = 24 ⋅ 60 ⋅ 60 s = 86400 s 3 r3 = G ⋅ mE r3 = G ⋅ mE ⋅ T 2 4π 2 = Bahnradius = Entfernung des Satelliten vom Erdmittelpunkt ω2 G ⋅ mE ⋅ T r = 2 4π 2 1 3 http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung Physik III. Gravitation Seite 10 von 14 1 G ⋅ mE ⋅ T 2 3 h = r − rE = − rE = 2 4π 1 3 m3 2 −11 24 6, 674 ⋅ 10 ⋅ 5, 9736 ⋅ 10 kg ⋅ 24 ⋅ 60 ⋅ 60 s ( ) kg ⋅ s 2 = − 6, 371 ⋅106 m = 4π 2 42,24⋅106 m = 35,87 ⋅106 m ≈ 36 ⋅103 km 12.3.5 Gravitationsfreier Punkt zwischen Erde und Mond x rM x rM FE = FM G⋅ mS ⋅ mE m ⋅m = G ⋅ S M2 2 x ( rM − x ) mE mM = 2 2 x ( rM − x ) 2 mE ⋅ ( rM − x ) = mM ⋅ x 2 mE ⋅ ( rM2 − 2rM ⋅ x + x 2 ) = mM ⋅ x 2 mE rM2 − 2mE rM ⋅ x + mE ⋅ x 2 = mM ⋅ x 2 mE rM2 − 2mE rM ⋅ x + mE ⋅ x 2 − mM ⋅ x 2 = 0 ( mE − mM ) ⋅ x 2 − 2mE rM ⋅ x + mE rM2 = 0 http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung x1/2 = 2mE rM ± 4mE2 rM2 − 4 ⋅ ( mE − mM ) ⋅ mE rM2 2 ⋅ ( mE − mM ) Physik III. Gravitation Seite 11 von 14 2mE rM ± 4mE2 rM2 − 4mE2 rM2 + 4mM mE rM2 = = 2 ⋅ ( mE − mM ) 2mE rM ± 4mM mE rM2 2mE rM ± 2rM ⋅ mM mE mE rM ± rM ⋅ mM mE mE ± mM mE = = = = ⋅ rM = mE − mM mE − mM 2 ⋅ ( mE − mM ) 2 ⋅ ( mE − mM ) m + m m 5,97 ⋅1024 kg + 7,35 ⋅1022 kg ⋅ 5, 97 ⋅1024 kg E M E ⋅ rM = ⋅ rM = 1,12 ⋅ rM 5,97 ⋅1024 kg − 7, 35 ⋅1022 kg mE − mM = 5,97 ⋅1024 kg − 7, 35 ⋅1022 kg ⋅ 5,97 ⋅1024 kg mE − mM mE ⋅ rM = ⋅ rM = 0,900 ⋅ rM m −m 5,97 ⋅10 24 kg − 7,35 ⋅1022 kg E M = = mE − mM mE 5, 97 ⋅1024 kg − 7, 35 ⋅1022 kg ⋅ 5,97 ⋅1024 kg ⋅ rM = ⋅ rM = 0,900 ⋅ rM mE − mM 5,97 ⋅1024 kg − 7,35 ⋅1022 kg Die Lösung x1 liegt hinter dem Mond. Auch dort sind die beiden Gravitationskräfte betragsmäßig gleich groß, aber gleich gerichtet. ODER: FE = FM G⋅ mS ⋅ mE m ⋅m = G ⋅ S M2 2 x ( rM − x ) mE mM = 2 2 x ( rM − x ) x 2 ( rM − x ) = mE mM 2 x2 = mE ( rM − x ) x rM − x mE = 2 mM mM x > 0 ∧ rM − x > 0 ⇒ http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung Physik III. Gravitation Seite 12 von 14 x r −x = M mE mM mM mE ⋅ x = rM − x mM ⋅ x + x = rM mE mM + 1 ⋅ x = rM mE 1 ⋅ rM = mM +1 mE x= 1 22 7, 35 ⋅10 kg +1 5, 97 ⋅1024 kg ⋅ rM = 0, 900 ⋅ rM = 0,900 ⋅ 384 ⋅103 km = 346 ⋅103 km Algebraisch erhält man bei dieser quadratischen Gleichung eine zweite Lösung für x > 0 ∧ rM − x < 0 ⇒ x −r +x = M mE mM Diese zweite Lösung für x liegt hinter dem Mond. Auch dort sind die beiden Gravitationskräfte betragsmäßig gleich groß, aber gleich gerichtet. 12.3.6 Herleitung des dritten Kepler-Gesetzes aus dem Gravitationsgesetzes G⋅ m1 ⋅ m2 = m1 ⋅ ω 2 ⋅ r 2 r G⋅ m2 = ω2 ⋅ r 2 r G⋅ m2 4π 2 = 2 ⋅r r2 T T2 4π 2 = = CK = konstant (Kepler) r 3 G ⋅ m2 http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung Physik III. Gravitation Seite 13 von 14 12.3.7 Geschwindigkeit einer Kepler-Kreisbewegung an der Erdoberfläche m ⋅ mE v2 G ⋅ 2 = m⋅ rE rE G⋅ mE v 2 = rE2 rE v2 = G ⋅ mE rE m3 ⋅ 5,97 ⋅10 24 kg m km kg ⋅ s 2 = 7, 91 ⋅103 = 28, 4 ⋅103 6 6,38 ⋅10 m s h 6, 67 ⋅10 −11 v= Anmerkung: Flugzeuge führen keine Kepler-Bewegungen aus, sie haben nämlich einen eignen Antrieb. Eine Kepler-Bewegung kommt nur dann zustande, wenn ausschließlich die Gravitationskraft bewegungsverursachend ist. 12.3.8 FSonne FErde 12.4 Vergleich der auf den Mond einwirkenden Gravitationskräfte mMond ⋅ mSonne mSonne 2 30 3 rE2 rE2 mSonne ⋅ rM2 1,96 ⋅10 kg ⋅ ( 384 ⋅10 km ) = = = = = 2,15 2 2 24 6 mMond ⋅ mErde mErde m r ⋅ 5, 97 10 kg 150 10 km Erde E ⋅ ⋅ ⋅ ( ) G⋅ rM2 rM2 G⋅ Schwerelosigkeit Als Schwerelosigkeit wird ein Zustand bezeichnet, bei dem auf einen Körper nur die Gravitationskraft wirkt. Schwerelosigkeit bedeutet also nicht das Fehlen von Schwerkraft, wie oft fälschlicherweise angenommen wird, sondern das Fehlen einer der Schwerkraft entgegen gesetzten Kraft. Diese der Gravitationskraft entgegen gesetzte Kraft greift z.B. an unseren Fußsohlen an, deformiert dadurch unseren Körper und wird dadurch erst spürbar. Das Gefühl der Schwere kommt also nicht von der Schwerkraft, sondern von der ihr entgegen gesetzten Kraft. Den Zustand der Schwerelosigkeit erreicht man z.B. beim freien Fall, bei Wurfbewegungen, bei Parabelflügen und bei Kepler-Satelliten-Bewegungen. Tatsächlich wirkt auf schwerelose Astronauten in einer typischen Erdumlaufbahn von einigen hundert Kilometern Höhe eine kaum geringere Schwerkraft als auf der Erdoberfläche. Diese als Zentralkraft wirkende Gravitationskraft zwingt die Astronauten auf die Kreisbahn. Bewegungen mit spürbarer Schwerelosigkeit kommen in folgenden Situationen vor: http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016 12 Newtons Kraftgesetz für die Massenanziehung Physik III. Gravitation Seite 14 von 14 Bei einem Fallschirmsprung kurz nach dem Ausstieg aus dem Flugzeug. Später erreicht der fallende Springer eine Endgeschwindigkeit, die im Wesentlichen durch den Luftwiderstand bedingt ist. Beim Parabelflug, wenn das Flugzeug auf einer speziellen parabelförmigen Flugbahn fliegt. Solche Parabelflüge können bis zu 90 Sekunden Schwerelosigkeit herbeiführen. Bei allen Raumflugkörpern, die in einem Orbit um einen Himmelskörper kreisen. Hierbei wirkt die Gravitationskraft als Zentralkraft. Auch beim Turmspringen oder beim Bungee-Jumping befindet sich der Körper des Springers, wenn auch nur für einige Sekunden, im schwerelosen Zustand. http://www.supernowa.de http://www.super-nowa.de 18.01.2016
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