Protokoll 23. Nov. 2015

Stadtteilentwicklungskonzept Karlsruhe-Knielingen
Betreff:
AG „Soziales und kulturelles Leben in Knielingen“ – 2. Sitzung
Datum, Ort:
23. November 2015, Begegnungsstätte Knielingen, Eggensteiner Str. 1
Teilnehmende: Fr. Fuß, Fr. Göhner (Stadt Karlsruhe, AfSta), Fr. Hämer, Hr. Heyer, Fr. HumpertFaßlrinner, Fr. Kasper-Snouci (Stadt Karlsruhe, AfSta), Fr. Magerl-Feigl, Hr. Müller
(CDU-Knielingen), Hr. Reichmann, Hr. Schulz
Moderation:
Hr. Theodor (KOBRA-Beratungszentrum)
Weitere Diskussion, Beratung und Bewertung der Ergebnisse aus der Auftaktveranstaltung
1. Bürgerzentrum / Begegnungsstätte
Der Wunsch nach einer Begegnungsstätte / einem Bürgerzentrum besteht nicht erst seit der Auftaktveranstaltung. Der Bürgerverein hatte sich in den letzten Jahren verstärkt des Themas angenommen.
Um sich dem Themenfeld zu nähern, wird zu Beginn die Frage nach der Nutzung einer solchen Einrichtung gestellt:
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Was braucht ein Bürgerzentrum?
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Welche Angebote sollten dort stattfinden?
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Welche Angebote gibt es schon, die man dort andocken könnte?
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Welche Akteure, Ehrenamtliche, Engagierte gibt es?
Sind diese Fragen geklärt, können die räumlichen Voraussetzungen und der mögliche Standort besprochen werden. Fr. Göhner verweist auf die Fördermöglichkeiten der Stadt Karlsruhe für Bürgerzentren.
Diese Förderung bezieht sich u.a. auf Miete, Mietnebenkosten und Reinigung. Personalkosten werden
nicht bezuschusst. Voraussetzung für eine Förderung ist unter anderem das Vorliegen eines Nutzungskonzepts für das Bürgerzentrum. Der Betrieb eines Bürgerzentrums soll ehrenamtlich erfolgen.
Vorgeschichte aus Sicht des Bürgervereins:
Vor etwa 4-5 Jahren hat der Bürgerverein eine Konzeption für ein Bürgerzentrum erstellt. Es gab u.a.
eine Abfrage bei den Vereinen über deren Bedarf. Dieses Konzept bezog sich auf den Wunsch / die
Absicht ein solches Zentrum in den Räumlichkeiten des ehem. Casinos (heute Brauhaus 2.0) beziehen
zu können. Letztendlich aber scheiterte das Vorhaben, da die Mietverträge zu große Nachteile / Risiken bargen und auch die Miethöhe nicht zu meistern war. Es wurde viel Zeit und Energie vonseiten der
Vereine aufgebracht; durch den Misserfolg sind viele frustriert.
Folgende Bedürfnisse und Nutzungen sollte ein Bürgerzentrum aus Sicht der Anwesenden erfüllen:
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Kommunikations- und Begegnungszentrum
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Treffpunkt für alle Generationen
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Mutter-Kind-Café
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Räume für Proben und Lagerung von Instrumenten
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Büchertausch / Lesungen
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Jugendtreff: hierzu müssen Gespräche mit dem Café Zartbitter, dem JUKUZ e.V. und dem StJA
erfolgen. Wichtig erscheint den Teilnehmenden ein Angebot für Jugendliche unter pädagogischer Leitung / Betreuung.
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Eventuell kann die Wirk-Stadt in das Bürgerzentrum integriert werden, da deren Räumlichkeiten zu klein seien. Abstimmungsgespräche sollen hierzu stattfinden.
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Bürgerservice-Büro der Stadt. Fr. Kasper-Snouci verweist auf die vier vorhandenen Anlaufstellen im Stadtgebiet (neben den Ortsverwaltungen). Es werde von Bürgerinnen und Bürgern immer wieder der Wunsch nach Bürgerservice-Büros direkt vor Ort geäußert. Eine Realisierung sei
sehr unwahrscheinlich, es sollten diesbezüglich keine falschen Erwartungen aufkommen.
Der Diskussionsverlauf zeigt aber unterschiedliche Sichtweisen über die tatsächliche Notwendigkeit
eines Bürgerzentrums auf:
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Es gibt Stimmen, die die Räumlichkeiten der derzeitigen Begegnungsstätte in der Eggensteiner
Straße für ausreichend halten, mit Verweis auf den Belegungsplan im „Knielinger“, demzufolge
noch Termine frei sind. Es wird angemerkt, dass der Belegungsplan nur die regelmäßigen Termine beinhaltet. Es finden aber auch darüber hinaus Veranstaltungen statt. Die Räume der Begegnungsstätte können genutzt werden, sofern keine Veranstaltung stattfindet.

Einige möchten ein Bürgerzentrum als Treffpunkt und Begegnungsstätte nutzen und sehen vor
allem das Neubaugebiet als Chance. Die derzeitige Begegnungsstätte biete hierfür nicht das
Flair und sei nicht die richtige Anlaufstelle.

Andere verweisen als Positivbeispiel auf das Bürgerzentrum in der Nordweststadt. Durch das
Vorhandensein der Räumlichkeiten seien neue Initiativen und Aktivitäten entstanden. Dieser
Effekt wird auch für Knielingen gesehen. Potential bieten die etwa 10.000 Einwohnerinnen und
Einwohner. Auch von dem angeregten runden Tisch „Kunst & Kultur“ versprechen sich die Anwesenden Erfolge. Frau Göhner berichtet über die Situation in der Nordweststadt. Dort hat die
Bürgergemeinschaft Nordweststadt e.V. im Rahmen des 300. Stadtgeburtstags mit dem „Schaufenster Nordwest“ ein Stadtteilprojekt initiiert, das als Probelauf dienen sollte, um den Bedarf
für ein Bürgerzentrum in Erfahrung zu bringen und den Betrieb einer solchen Einrichtung auszutesten. Die Bürgergemeinschaft sowie zahlreiche andere Kooperationspartnerinnen und
-partner haben viele Aktivitäten und Angebote initiiert. Unter anderem gab es Kreativkurse, Lesungen, Ausstellungen, offene Treffs und Marktfrühstücke. Ein Seniorentreff hat sich gebildet.
Die Angebote, bei denen für alle Altersgruppen „etwas dabei war“, wurden sehr gut angenommen. Nun hat die Bürgergemeinschaft Nordweststadt e. V. einen Antrag auf Förderung als Bürgerzentrum gestellt. Frau Göhner verweist darauf, dass die Raumsituation in den Containern
nicht schöner ist als hier in der Begegnungsstätte in der Eggensteiner Straße. Auch hier könnten
mehr durch die Bürgerschaft initiierte Angebote stattfinden. Eine Teilnehmerin verweist auf
den zentralen Standort der Container, der wichtig sei. Dies biete die Begegnungsstätte nicht.
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Es wird auch darauf hingewiesen, dass nicht alle Vereine Bedarf an Räumlichkeiten besitzen.
Mancher Verein besitzt eigene Vereinsräume.
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Letztendlich ist es notwendig, den Bedarf zu erfragen. Auch die Frage der ehrenamtlichen Leitung ist herauszustellen. Diese ist Voraussetzung für eine Förderung durch die Stadt Karlsruhe.
Da der Bürgerverein sich diesem Thema bereits angenommen hat, sind zunächst Gespräche mit
diesem zu führen.
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2. Das weitere Vorgehen
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Fr. Magerl-Feigl und Hr. Hayer informieren im Bürgerverein über die heutige Sitzung. Eventuell
könnte die Abfrage zu den Raumbedarfen und den ehrenamtlichen Angeboten im Rahmen der erweiterten Vorstandssitzung oder dem Neujahrsempfang am 6. Januar erfolgen. Frau Kasper-Snouci
weist darauf hin, dass die Initiative hierzu aus dem Stadtteil kommen muss. Die Stadt lädt zu weiteren Sitzungen ein, fragt aber nicht Bedarfe bei den Stadtteilbewohnern und Vereinen ab.
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Die AG-Mitglieder sprechen sich dafür aus, dass zuerst ein runder Tisch zum Themenfeld „Kunst &
Kultur“ stattfinden soll. Ziel des Treffens soll sein, die verschiedenen Akteure im Stadtteil zusammenzubringen, mögliche Kooperationen und Synergien zu besprechen und ein mögliches erweitertes Kulturangebot anzudenken. Einzuladen sind unter anderem die Wirk-Statt, die Kirchen, der Museumsverein, der Bürgerverein sowie weitere Vereine mit Kulturbezug. Hierfür sollte die Vereinsliste herangezogen werden. Wichtig ist es, die Privatpersonen direkt anzusprechen, die ein Interesse
an Kunst und Kultur in Knielingen haben.
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Danach soll ein runder Tisch zum Thema Bürgerzentrum stattfinden. Zu diesem Treffen sollen neben den AG-Mitgliedern auch der Bürgerverein und die Mitglieder des runden Tischs „Kunst & Kultur“ eingeladen werden.
3. Sonstiges
Förderprogramm „Werkstatt Vielfalt - Projekte für eine lebendige Nachbarschaft“
Frau Kasper-Snouci informiert über eine Ausschreibung der Robert-Bosch-Stiftung „Werkstatt Vielfalt“.
Gefördert werden Projekte, die das Miteinander junger Menschen untereinander oder mit anderen
Gruppen stärken, zum gegenseitigen Verständnis beitragen und die Selbstwirksamkeit junger Menschen an ihrem Lebensumfeld unterstützen. Die Förderung beträgt bis zu 7.000 Euro pro Projekt. Die
Projektlaufzeit umfasst 6-24 Monate. Den Antrag stellen können unter anderem Vereine, Initiativen,
Jugendgruppen, Kirchengemeinden etc. Frist für die Antragstellung ist der 15. März 2016. Falls Ideen
und Initiativen hierzu entstehen sollten, bietet die Stadt Unterstützung bei der Antragstellung an. Die
Initiative müsse aber aus dem Stadtteil kommen.
Weiterführende Informationen sind abrufbar unter: www.mitarbeit.de/werkstatt_vielfalt.html
Öffentlichkeit:
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Die Protokolle der AGs sind im Internet abrufbar. Daher sollte besser dargestellt werden, dass
es sich bei den besprochenen Ideen um Aussagen einzelner Personen handelt und nicht um allgemeingültige Aussagen. Die AG-Sitzungen sind Dialogforen und Diskussionsrunden, es handelt
sich hierbei um einen Prozess. Die Ergebnisse und Maßnahmen münden in das integrierte
Stadtteilentwicklungskonzept.
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Darüber hinaus sollen die Termine zu den Sitzungen auch im „Kurier / StadtZeitung“ veröffentlicht werden.
4. Nächstes Treffen
Das nächste Treffen findet statt am 20. Januar 2016 um 18 Uhr in der Begegnungsstätte, Eggensteiner
Str. 1. Themen sind: Helferbörse.
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