Publikation komplett - Bundesamt für Statistik

Actualités OFS
BFS Aktuell
Attualità UST
Neuchâtel, November 2015
10 Tourismus
Reisen der Schweizer Wohnbevölkerung 2014
Im Jahr 2014 unternahm jede in der Schweiz wohnhafte
Person durchschnittlich 2,9 Reisen mit Übernachtungen und
10,3 Tagesreisen1. 63% der Reisen mit Übernachtungen
führten ins Ausland, während die Tagesreisen grossmehrheitlich in der Schweiz erfolgten (90%).
Reisen mit Übernachtungen
87,5% der Wohnbevölkerung2 unternahmen im Jahr 2014
mindestens eine Reise mit einer oder mehreren auswärtigen
Übernachtungen. Insgesamt wurden 21,2 Millionen solcher
Reisen registriert.
Während Frauen und Männer ungefähr gleich oft verreisten, zeigt der Vergleich zwischen den verschiedenen
­Altersgruppen und Sprachregionen zum Teil deutliche Unterschiede (G 1). Personen zwischen 25 und 44 Jahren reisten 2014 am häufigsten (im Durchschnitt 3,2 Reisen pro
Jahr), während bei den Personen ab 65 Jahren nur 2,2 Reisen pro Jahr verzeichnet wurden. Personen aus der italienischen Schweiz unternahmen weniger Reisen (2,2 Reisen
pro Person) als jene aus der Deutsch- oder der Westschweiz
(je 2,9).
Total
Männer
Frauen
6–14 Jahre
15–24 Jahre
25–44 Jahre
45–64 Jahre
65+ Jahre
Deutsche
Schweiz
Französische
Schweiz
Italienische
Schweiz
0,0
0,5
Nicht alltägliche Fortbewegung von mindestens drei Stunden.
Ständige Wohnbevölkerung ab 6 Jahren: 7’374’090 Personen.
2
Espace de l’Europe 10 CH-2010 Neuchâtel www.statistik.ch
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
In der Schweiz 2013
Ins Ausland 2013
In der Schweiz 2014
Ins Ausland 2014
Quelle: BFS – Reiseverhalten
1
G1
Reisen mit Übernachtungen pro Person
4,0
© BFS, Neuchâtel 2015
BFS AKTUELL
Destination
Reisedauer
37% der Reisen mit Übernachtungen hatten eine Destination innerhalb der Schweiz zum Ziel (G 2). Bei 39% der
Reisen führten in ein Nachbarland, insbesondere nach
Deutschland (12%), Italien (12%) und Frankreich (9%).
Die Zahl der Reisen nach Italien ist gegenüber 2013 um
31% angestiegen. 18% der Reisen führten in ein anderes
europäisches Land, und bei 7% der Reisen lag das Reiseziel
ausserhalb Europas.
66% der Auslandreisen waren Reisen mit vier oder mehr
Übernachtungen (G 4). Auslandreisen dauerten somit länger
als Reisen innerhalb der Schweiz, bei denen es sich mehrheitlich (61%) um Reisen mit einer bis drei Übernachtungen
handelte.
G2
Reisen mit Übernachtungen nach Destination
In Millionen
Reisen mit Übernachtungen nach Reisedauer
G4
In Millionen
1 Übernachtung
2 Übernachtungen
Schweiz
3 Übernachtungen
Deutschland
Österreich
4–7 Übernachtungen
Italien
8–14 Übernachtungen
Mehr als
14 Übernachtungen
Frankreich
Südosteuropa1
Südwesteuropa2
0
Übriges Europa
1
Übrige Welt
0
2
4
6
Anzahl Reisen 2013
8
10
Anzahl Reisen 2014
2
3
4
5
6
In der Schweiz 2013
Ins Ausland 2013
In der Schweiz 2014
Ins Ausland 2014
Quelle: BFS – Reiseverhalten
7
© BFS, Neuchâtel 2015
1
Griechenland, Türkei, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Albanien,
Slowenien, Montenegro, Kosovo, Rumänien, Bulgarien, Mazedonien
2 Spanien, Portugal, Andorra, Gibraltar
1
Quelle: BFS – Reiseverhalten
Reisezeitraum
© BFS, Neuchâtel 2015
Reisezweck
Ferien und Erholung wurden bei 63% der Reisen als Zweck
genannt, wobei knapp zwei Drittel dieser Reisen ins Ausland
führten (G 3). Dahinter folgten Reisen, die Besuche bei Verwandten und Bekannten zum Ziel hatten (21%), obschon bei
diesen Reisen innerhalb der Schweiz ein Rückgang um 28%
gegenüber 2013 beobachtet werden kann. Auf Geschäftsreisen, meist mit Ziel im Ausland, entfielen 6% der Reisen.
Reisen mit Übernachtungen nach Reisezweck
G3
Im Jahr 2014 wurden 12,4 Millionen Reisen mit Übernachtungen in den Sommermonaten (Mai bis Oktober) und
8,8 Millionen in den Wintermonaten (November bis April)
unternommen. Während die Reisen innerhalb der Schweiz
ungefähr je zur Hälfte auf die zwei genannten Zeiträume
verteilt waren (Sommer: 49%; Winter: 51%), fanden die
Reisen ins Ausland mehrheitlich in den Sommermonaten
statt (64%) (G 5).
Reisen mit Übernachtungen nach Saison, 2014
G5
In der Schweiz
In Millionen
Ferien,
Erholung
Ins Ausland
Besuche bei
Verwandten
oder Bekannten
0%
Geschäftliche
Tätigkeit
Quelle: BFS – Reiseverhalten
Andere
0
2
4
6
8
10
12
In der Schweiz 2013
Ins Ausland 2013
In der Schweiz 2014
Ins Ausland 2014
Quelle: BFS – Reiseverhalten
2
20%
40%
Sommermonate
14
© BFS, Neuchâtel 2015
60%
80%
100%
Wintermonate
© BFS, Neuchâtel 2015
BFS AKTUELL
Unterkunft
Buchungen
Bei Auslandreisen wurde vorwiegend im Hotel und in Kurbetrieben übernachtet (55%) (G 6). Mit grossem Abstand
folgten die Übernachtungen bei Verwandten und Bekannten (23%). Bei Reisen im Inland wiesen die Hotels und Kurbetriebe zwar ebenfalls den grössten Anteil auf (33%), der
Abstand zur Parahotellerie (30%) war jedoch deutlich kleiner. Die Übernachtungen bei Verwandten und Bekannten
sind gegenüber 2013 um insgesamt 19% zurückgegangen.
Der Hauptgrund dafür ist die Abnahme der entsprechenden
Reisen innerhalb der Schweiz (–29%).
Nur ein kleiner Teil der Privatreisen mit Übernachtungen
wurde mit Hilfe eines Reisebüros organisiert (G 8): 22% der
Reisen ins Ausland und lediglich 2% der Reisen innerhalb
der Schweiz wurden teilweise oder vollständig über ein Reisebüro gebucht.
Reisen mit Übernachtungen nach Unterkunft
In der Schweiz
G6
Privatreisen mit Übernachtungen
nach Organisationstyp, 2014
G8
In Millionen
Hotel und
Kurbetriebe
Ins Ausland
Parahotellerie
0%
20%
40%
60%
Ohne Reisebüro
Verwandte
und Bekannte
80%
100%
Mit Reisebüro
Quelle: BFS – Reiseverhalten
© BFS, Neuchâtel 2015
Eigene/kostenlose
Ferienwohnung
Ausgaben
Andere
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
In der Schweiz 2013
Ins Ausland 2013
In der Schweiz 2014
Ins Ausland 2014
Quelle: BFS – Reiseverhalten
© BFS, Neuchâtel 2015
Hauptverkehrsmittel
Der motorisierte Individualverkehr war das am h
­ äufigsten
für Reisen mit Übernachtungen genutzte Transportmittel
(G 7), sowohl bei den Reisen im Inland (68%) als auch bei
jenen ins Ausland (44%). Bei letzteren machte jedoch das
Flugzeug mit 41% einen ähnlich grossen Anteil aus wie der
motorisierte Individualverkehr. Der Anteil der Reisen, für
welche öffentliche Landverkehrsmittel genutzt wurden, war
bei den Inlandreisen bedeutend höher als bei den Auslandreisen (29% gegenüber 11%).
Reisen mit Übernachtungen
nach Hauptverkehrsmittel, 2014
Bei Privatreisen mit Übernachtungen gab eine reisende Person pro Tag durchschnittlich 148 Franken aus (G 9). Diese
durchschnittlichen Tagesausgaben umfassen die Auslagen
für Transport, Unterkunft und Verpflegung sowie die übrigen Kosten, die bei einer Reise anfallen.
Die Tagesausgaben hängen von der Destination ab: Bei
Auslandreisen fielen die Kosten höher aus (166 Franken pro
Tag) als bei Reisen im Inland (117 Franken). Mit Abstand
am teuersten waren mit 220 Franken pro Person und Tag
die Reisen mit Hotelübernachtungen. Wenn in der Parahotellerie übernachtet wurde, lag der entsprechende Wert bei
106 Franken, während Aufenthalte bei Verwandten oder
Bekannten durchschnittliche Tagesausgaben von 76 Franken
pro Person mit sich brachten.
Mittlere Tagesausgaben in Franken pro Person
für Privatreisen mit Übernachtungen
G9
In Franken
Total
G7
Inlandreisen
Auslandreisen
In Millionen
Hotel und Kurbetriebe
In der Schweiz
Parahotellerie
Verwandte und Bekannte
Ins Ausland
Eigene Ferienwohnung
Wintersaison
Alle Reiseziele
Sommersaison
0
2
4
6
8
10
12
14
Motorisierter Individualverkehr
Öffentlicher Landverkehr
Quelle: BFS – Reiseverhalten
16
18
20
22
0
Luftverkehr
Andere
© BFS, Neuchâtel 2015
50
100
150
200
250
Mittlere Ausgaben 2013
Mittlere Ausgaben 2014
Quelle: BFS – Reiseverhalten
© BFS, Neuchâtel 2015
3
BFS AKTUELL
Langfristige Entwicklung
Nach einem Abwärtstrend hat sich die Zahl der von der
Wohnbevölkerung ab 15 Jahren unternommenen Reisen
mit Übernachtungen seit 2012 stabilisiert (G 10). Verglichen
mit den ersten Erhebungsjahren ist der Anteil der Reisen innerhalb der Schweiz mit lediglich einer bis drei Übernachtungen zurückgegangen (von 36% im Jahr 1998 auf 22%
im Jahr 2014). Zugelegt haben dagegen die Reisen ins Ausland mit vier oder mehr Übernachtungen. Sie machten 2014
mit 43% den grössten Anteil der Reisen aus. 1998 hatte der
entsprechende Wert noch 29% betragen.
Das meistbenutzte Verkehrsmittel für Tagesreisen war
2014 mit 63% der motorisierte Individualverkehr (G 12).
Der öffentliche Landverkehr diente bei 30% der Tagesreisen
als Hauptverkehrsmittel.
Tagesreisen nach Hauptverkehrsmittel, 2014
G 12
Motorisierter Individualverkehr
Öffentlicher Landverkehr
Langsamverkehr
Andere
3%
4%
30%
63%
Reisen mit Übernachtungen pro Person,
1998–2014
G 10
Total: 75,8 Millionen Reisen
4,0
3,5
Quelle: BFS – Reiseverhalten
3,0
© BFS, Neuchâtel 2015
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
1998
2003
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Inland: 1–3 Nächte
Inland: ab 4 Nächten
Ausland: 1–3 Nächte
Ausland: ab 4 Nächten
Quelle: BFS – Reiseverhalten
© BFS, Neuchâtel 2015
Tagesreisen
Die ständige Wohnbevölkerung ab 6 Jahren unternahm
2014 insgesamt 75,8 Millionen Tagesreisen (Reisen ohne
Übernachtung). Die in der Deutschschweiz wohnhaften
Personen unternahmen durchschnittlich 11,7 Tagesreisen,
jene aus der Westschweiz 7,0 und jene aus der italienischen
Schweiz 5,2.
Ferien und Erholung war 2014 der am häufigsten genannte Grund für eine Tagesreise (47%) (G 11). Die Reisen
aus beruflichen Gründen machten hingegen lediglich 4%
der Tagesreisen aus.
Tagesreisen nach Reisezweck
G 11
In Millionen
Die Anzahl der von Personen ab 15 Jahren unternommenen Tagesreisen ist gegenüber der ersten Erhebung von 1998
(73 Millionen) zurückgegangen: Nach einem Höchststand
von 87 Millionen im Jahr 2003 fiel ihre Zahl auf 68 Millionen
im Jahr 2014. Pro Person betrachtet sank die Zahl der Tagesreisen zwischen 2003 und 2014 von 14,8 auf 10,3.
Begriff «Reise»
Eine Reise ist definiert als nicht alltägliche Fortbewegung, bei der
eine Person für mindestens drei Stunden (Tagesreisen) und für
höchstens 365 Tage (Reisen mit Übernachtungen) das gewohnte
Umfeld verlässt. Ausgeschlossen sind Ortsveränderungen im Zusammenhang mit regelmässig und wiederholt (einmal oder mehrmals pro Woche) stattfindenden Tätigkeiten.
Methodische Hinweise
Die Erhebung zum Reiseverhalten der schweizerischen Wohnbevölkerung wird seit 2008 jährlich durchgeführt. 2014 nahmen rund
3400 Personen ab 6 Jahren an der Erhebung teil (bis 2011 wurden ausschliesslich Personen ab 15 Jahren befragt).
Das Reiseverhalten wird als Zusatzmodul zur Haushaltsbudgeterhebung (HABE) erfasst. Aus den rund 3700 teilnehmenden Haushalten wird zufällig je eine Person ausgewählt und telefonisch über
ihr Reiseverhalten befragt.
Die im Text erwähnten Unterschiede sind statistisch gesehen signifikant. Bei den Unterschieden, die aus den Grafiken abgelesen
werden können, ist dies aufgrund der Stichprobengrösse nicht
immer der Fall.
Weitere Informationen im Internet:
Ferien, Erholung
Besuche bei
Verwandten oder
Bekannten
Geschäftliche
Tätigkeit
Reiseverhalten: www.statistik.ch R Themen R
­10 – ­Tourismus R Reiseverhalten
Impressum
Andere
Herausgeber: Bundesamt für Statistik (BFS)
0
5
10
15
Tagesreisen 2013
Quelle: BFS – Reiseverhalten
20
25
30
35
40
Tagesreisen 2014
© BFS, Neuchâtel 2015
Konzept, Redaktion: Hanja Maksim, Jean-Luc Muralti
Layout: DIAM, Prepress/Print
Übersetzungen: Sprachdienste BFS, Sprachen: Verfügbar als PDF
(oder gedruckt) auf Deutsch und Französisch
Auskunft: Bundesamt für Statistik, Sektion Mobilität, Infoline,
Tel. 058 463 64 68, [email protected]
Bestellnummer: 502-1400, gratis
Bestellungen: Tel. 058 463 60 60, Fax 058 463 60 61,
[email protected]
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