1. Vorbereitung Der erste Schritt meiner Vorbereitung bestand aus dem Recherchieren auf der Homepage der Universität Maastricht. Da in meinem Fachbereich an der Universität Maastricht (ich studiere an der Universität Bremen den Master Public Health/ Pflegewissenschaft) eine große Auswahl an verschiedenen Master-Studiengängen angeboten wird, entscheid ich mich erstmal für einen passenden Studiengang. Dies fand so in etwa ein Jahr bevor Antritt meines Auslandssemesters statt, wobei ich dazu sagen muss, dass dies sehr früh war und keinesfalls zwingend notwendig so früh anzufangen. Für mich war dies jedoch perfekt, da ich zu keinem Zeitpunkt während meiner Planung Zeitschwierigkeiten hatte. Die Entscheidung für die Universität Maastricht und den spezifischen Studiengang bestätigte sich als ich Anfang März den Master’s Open Day (es gibt auch einen Bacherlor’s Open Day) in Maastricht besuchte. Dies war ein Informationstag, an dem an Ständen die verschiedenen MasterStudiengänge vorgestellt wurden und man sich Informationsmaterial mitnehmen konnte. Zudem erlangte ich einen Einblick in das Leben in Maastricht, was für mich sehr positiv war und meine Entscheidung nochmals unterstütze. 2. Formalitäten Alle Unterlagen, die man für die Universität Maastricht benötigt, muss man vorab schicken. Dies passiert aber alles per Mail und ist transparent strukturiert. Genaue Informationen findet man auf der Homepage und falls man Fragen hat, kann man an die ebenfalls auf der Homepage genannten Ansprechpartnerinnen eine kurze Mail schicken. Unterstützung für den Auslandsaufenthalt habe ich durch das Auslands-BAföG erhalten. Hier muss man auf jeden Fall so früh wie möglich einen Antrag stellen, weil die Bearbeitung einige Zeit in Anspruch nimmt (mehrere Monate). Dieser Antrag kann auch vorab gestellt werden bevor man die Zusage von ERASMUS oder der Universität Maastricht hat. Je nach Land ist es ein anderes Studentenwerk in Deutschland. Im Falle der Niederlande ist es das zuständige Studentenwerk Köln. 3. Allgemeine Informationen zur Partnerhochschule Durch ein Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen bin ich auf die Universität Maastricht aufmerksam geworden, da sie als eine qualitativ gute und angesehene Hochschule im Bereich Public Health angesehen ist. Die Universität Maastricht liegt je nach Fachbereich mitten in der Stadt oder ein wenig außerhalb des Stadtkerns. Die „Faculty of Health, Medicine and Life Sciences“ liegt in Maastricht Randwyck (außerhalb), Studiengänge wie Jura oder International Management sind zentral im Stadtkern in alten historischen Gebäuden wie ehemaligen Kirchen untergebracht. Da Maastricht keine große Stadt ist, sind alle Standorte mit dem Rad gut zu erreichen. Am ersten Tag der des Semesters bekommt man eine Karte, welche als Studentenausweis dient sowie für die Mensa und Bibliothek genutzt werden kann. Zudem erhält man weitere Informationen rund um die Hochschule, den Studiengang und eine Führung von erfahrenen Studenten der Universität Maastricht. Falls man Fragen hat, kann man sie hier stellen. Aber auch während des gesamten Semesters sind die Dozenten und Dozentinnen, die Mitstudenten und Mitstudentinnen sowie das International Office der Universität Maastricht, welches die Erasmus-Studenten in Empfang nimmt sehr hilfsbereit. Während meiner Zeit in Maastricht (September bis Dezember) war das Semester in zwei Blöcke aufgeteilt (September & Oktober, November & Dezember), wobei jeder Block zwei Kurse enthielt. In meinem Masterstudiengang (Health Education and Promotion) sind die Kurse vorgegeben und man hat keine Wahlmöglichkeiten, was in anderen Studiengängen (z.B. Jura) durchaus anders sein kann. Ich hatte während beider Blöcke lediglich zwei Präsenztage pro Woche, welche demnach aber den ganzen Tag einnahmen. Die Universität Maastricht ist sehr modern und sehr gut ausgestattet. Der Campus, die Cafeteria sowie die Lehrräume sind in einem guten Zustand und technisch optimal ausgestattet. Zudem bietet die Universität für die Freizeit ein umfangreiches Sportangebot an, bei dem man zwischen Kursen aller Art und einem großen Fitnessstudio auswählen kann. Dieses ist im Vergleich zum deutschen Hochschulsport sehr teuer (wie fast alles in Maastricht). Die Orientierungswoche in Maastricht nennt sich ‚Inkom‘. Sie ist studiengangsübergreifend und alle Studierenden, ob Bachelor oder Master, können teilnehmen. Sie kostet ca. 70 Euro, geht dafür aber auch eine ganze Woche (Montag bis Freitag), es wird eine bunte Mischung an Programm geboten, es gibt Essen- und Trinkcoupons und lohnt sich meiner Meinung nach sehr für alle, die gerne neue Leute kennenlernen. Ich habe während meines kompletten Auslandssemesters Kontakt zu meiner ‚Inkom-Gruppe‘ gehabt und viele nette Menschen aus der ganzen Welt kennen gelernt. Auf der Internetseite http://inkom.nl/ findet man viele Informationen dazu. 4. Akademisches Leben Der Masterstudiengang ‚Health Education and Promotion‘ ist komplett auf Englisch. Wer trotzdem vorher Zeit hat ein wenig niederländisch zu lernen, kann es auf jeden Fall (in den Pausen etc.) anwenden. Der Kontakt (überwiegend vorab per Mail) zu den ERASMUS-Ansprechpartnerinnen lief ausgezeichnet. Ich habe schnell Rückmeldungen erhalten, unabhängig davon ob es sich um Antworten auf Fragen oder um das Ausfüllen von Bescheinigungen handelte. In der letzten August-Woche vor Beginn des Semesters veranstaltet die „Faculty of Health, Medicine and Life Sciences“ einen Nachmittag für alle international Studierenden. Hier können erste Fragen geklärt, erste Kontakte geknüpft und typische niederländische Köstlichkeiten probiert werden. 5. Unterkunft Das Beste ist, man sucht sich vorab schon eine Wohnung. Während der Inkom habe ich nicht selten mitbekommen, dass es so kurz vorm Start des neuen Semesters sehrt schwierig ist noch ein einigermaßen wohnliches und gleichzeitig bezahlbares Zimmer zu bekommen. Häufig findet man etwas über die deutsche Seite ‚WG gesucht‘, da viele Deutsche ihr komplettes Studium in Maastricht absolvieren und nicht selten auch nochmal ins Ausland gehen und somit Untermieter oder Untermieterinnen suchen. Eine andere Möglichkeit ist das Wohnheim der Universität Maastricht, welches jedoch sehr überteuert ist und meiner Meinung nach eher als letzte Alternative gesehen werden sollte. Vorteil hier ist jedoch, dass immer was los ist und man mit vielen Menschen aus unterschiedlichen Nationen zusammen wohnt. 6. Öffentliche Verkehrsmittel Da es für Erasmus-Studenten kein Semesterticket oder ähnliches gibt, ist es meiner Meinung nach sehr wichtig ein Rad zu besitzen. Finden kann man welche über eine Seite bei Facebook oder über das Studentennetzwerk „Jules and You“ (ein wenig teurer; bieten auch Wohnungen und Jobs an). Man kommt aber auch mit dem Bus überall gut hin. Für die Freizeit kann ich das GoPass Ticket empfehlen, mit dem man für wenig Geld (je nach Alter ca. 50-75€) quer durch Belgien reisen kann. Man hat auf diesem Ticket 10 Fahrten, die man beliebig nutzen und sogar auf mehrere Personen aufteilen kann. 7. Studentenjobs Da ich mich hierum nicht gekümmert habe, kann ich zu diesem Thema nicht viel sagen. Lediglich ‚Jules and You‘ (siehe 6) wäre eine Adresse hierfür. Zudem kann man bei der Universität Maastricht selbst nachfragen, wobei man dann wahrscheinlich fließend niederländisch sprechen sollte. 8. Nach der Rückkehr Zur Anerkennung der Studienleistungen kann ich zurzeit noch nichts sagen, da ich noch keine Rückmeldung der Universität Bremen erhalten habe. Bislang habe ich die Übersicht aus Maastricht erhalten und den ‚Antrag auf Anerkennung von Prüfungsleistungen‘ im Prüfungsamt der Universität Bremen eingereicht. 9. Probleme/Anregungen/Sonstiges/Persönliche Empfehlungen/ evtl. Hinweise zur Sicherheit Eine persönliche Empfehlung für das Auslandssemester in Maastricht ist der Ausflug quer durch die Niederlande, welcher vom ESN-Netzwerk organsiert wird. Dieser findet an einem Wochenende (Samstag & Sonntag) statt und man sieht viele schöne Ecken und Städte. Da man mit dem Bus unterwegs ist, sieht man viele Ecken des Landes, die man wahrscheinlich nur mit dem Zug nicht erreicht hätte. Zudem sind viele andere ausländische Studierende dabei und man lernt somit auch viele Leute außerhalb des eigenen Fachbereichs kennen. 10. Besondere Erlebnisse im Gastland Ich habe viele besondere Erlebnisse gehabt, aber keins welches hervorstechen würde. In Maastricht wird aber viel geboten, damit für jeden etwas dabei ist. 11. Fazit Alles in allem hatte ich ein sehr anstrengendes, aber auch ein sehr schönes Auslandssemester in den Niederlanden. Ich habe sehr viel gelernt und mich immer gut betreut und wohl gefühlt. Maastricht ist eine wunderschöne Stadt und hat eine positive Atmosphäre. Was auf keinen Fall fehlen darf bei einem Auslandssemester in Maastricht (und wahrscheinlich gilt dies auch für viele andere niederländische Städte): ein Fahrrad.
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