WS 13/14 - Universität Bremen

1. Vorbereitung
Der erste Schritt meiner Vorbereitung bestand aus dem Recherchieren auf der Homepage der
Universität Maastricht. Da in meinem Fachbereich an der Universität Maastricht (ich studiere an
der Universität Bremen den Master Public Health/ Pflegewissenschaft) eine große Auswahl an
verschiedenen Master-Studiengängen angeboten wird, entscheid ich mich erstmal für einen
passenden Studiengang. Dies fand so in etwa ein Jahr bevor Antritt meines Auslandssemesters
statt, wobei ich dazu sagen muss, dass dies sehr früh war und keinesfalls zwingend notwendig so
früh anzufangen. Für mich war dies jedoch perfekt, da ich zu keinem Zeitpunkt während meiner
Planung Zeitschwierigkeiten hatte.
Die Entscheidung für die Universität Maastricht und den spezifischen Studiengang bestätigte sich
als ich Anfang März den Master’s Open Day (es gibt auch einen Bacherlor’s Open Day) in
Maastricht besuchte. Dies war ein Informationstag, an dem an Ständen die verschiedenen MasterStudiengänge vorgestellt wurden und man sich Informationsmaterial mitnehmen konnte. Zudem
erlangte ich einen Einblick in das Leben in Maastricht, was für mich sehr positiv war und meine
Entscheidung nochmals unterstütze.
2. Formalitäten
Alle Unterlagen, die man für die Universität Maastricht benötigt, muss man vorab schicken. Dies
passiert aber alles per Mail und ist transparent strukturiert. Genaue Informationen findet man auf
der Homepage und falls man Fragen hat, kann man an die ebenfalls auf der Homepage genannten
Ansprechpartnerinnen eine kurze Mail schicken.
Unterstützung für den Auslandsaufenthalt habe ich durch das Auslands-BAföG erhalten. Hier muss
man auf jeden Fall so früh wie möglich einen Antrag stellen, weil die Bearbeitung einige Zeit in
Anspruch nimmt (mehrere Monate). Dieser Antrag kann auch vorab gestellt werden bevor man die
Zusage von ERASMUS oder der Universität Maastricht hat. Je nach Land ist es ein anderes
Studentenwerk in Deutschland. Im Falle der Niederlande ist es das zuständige Studentenwerk
Köln.
3. Allgemeine Informationen zur Partnerhochschule
Durch ein Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen bin ich auf die Universität Maastricht
aufmerksam geworden, da sie als eine qualitativ gute und angesehene Hochschule im Bereich
Public Health angesehen ist. Die Universität Maastricht liegt je nach Fachbereich mitten in der
Stadt oder ein wenig außerhalb des Stadtkerns. Die „Faculty of Health, Medicine and Life
Sciences“ liegt in Maastricht Randwyck (außerhalb), Studiengänge wie Jura oder International
Management sind zentral im Stadtkern in alten historischen Gebäuden wie ehemaligen Kirchen
untergebracht. Da Maastricht keine große Stadt ist, sind alle Standorte mit dem Rad gut zu
erreichen.
Am ersten Tag der des Semesters bekommt man eine Karte, welche als Studentenausweis dient
sowie für die Mensa und Bibliothek genutzt werden kann. Zudem erhält man weitere Informationen
rund um die Hochschule, den Studiengang und eine Führung von erfahrenen Studenten der
Universität Maastricht. Falls man Fragen hat, kann man sie hier stellen. Aber auch während des
gesamten Semesters sind die Dozenten und Dozentinnen, die Mitstudenten und Mitstudentinnen
sowie das International Office der Universität Maastricht, welches die Erasmus-Studenten in
Empfang nimmt sehr hilfsbereit.
Während meiner Zeit in Maastricht (September bis Dezember) war das Semester in zwei Blöcke
aufgeteilt (September & Oktober, November & Dezember), wobei jeder Block zwei Kurse enthielt.
In meinem Masterstudiengang (Health Education and Promotion) sind die Kurse vorgegeben und
man hat keine Wahlmöglichkeiten, was in anderen Studiengängen (z.B. Jura) durchaus anders
sein kann. Ich hatte während beider Blöcke lediglich zwei Präsenztage pro Woche, welche
demnach aber den ganzen Tag einnahmen.
Die Universität Maastricht ist sehr modern und sehr gut ausgestattet. Der Campus, die Cafeteria
sowie die Lehrräume sind in einem guten Zustand und technisch optimal ausgestattet. Zudem
bietet die Universität für die Freizeit ein umfangreiches Sportangebot an, bei dem man zwischen
Kursen aller Art und einem großen Fitnessstudio auswählen kann. Dieses ist im Vergleich zum
deutschen Hochschulsport sehr teuer (wie fast alles in Maastricht).
Die Orientierungswoche in Maastricht nennt sich ‚Inkom‘. Sie ist studiengangsübergreifend und alle
Studierenden, ob Bachelor oder Master, können teilnehmen. Sie kostet ca. 70 Euro, geht dafür
aber auch eine ganze Woche (Montag bis Freitag), es wird eine bunte Mischung an Programm
geboten, es gibt Essen- und Trinkcoupons und lohnt sich meiner Meinung nach sehr für alle, die
gerne neue Leute kennenlernen. Ich habe während meines kompletten Auslandssemesters
Kontakt zu meiner ‚Inkom-Gruppe‘ gehabt und viele nette Menschen aus der ganzen Welt kennen
gelernt. Auf der Internetseite http://inkom.nl/ findet man viele Informationen dazu.
4. Akademisches Leben
Der Masterstudiengang ‚Health Education and Promotion‘ ist komplett auf Englisch. Wer trotzdem
vorher Zeit hat ein wenig niederländisch zu lernen, kann es auf jeden Fall (in den Pausen etc.)
anwenden.
Der Kontakt (überwiegend vorab per Mail) zu den ERASMUS-Ansprechpartnerinnen lief
ausgezeichnet. Ich habe schnell Rückmeldungen erhalten, unabhängig davon ob es sich um
Antworten auf Fragen oder um das Ausfüllen von Bescheinigungen handelte.
In der letzten August-Woche vor Beginn des Semesters veranstaltet die „Faculty of Health,
Medicine and Life Sciences“ einen Nachmittag für alle international Studierenden. Hier können
erste Fragen geklärt, erste Kontakte geknüpft und typische niederländische Köstlichkeiten probiert
werden.
5. Unterkunft
Das Beste ist, man sucht sich vorab schon eine Wohnung. Während der Inkom habe ich nicht
selten mitbekommen, dass es so kurz vorm Start des neuen Semesters sehrt schwierig ist noch
ein einigermaßen wohnliches und gleichzeitig bezahlbares Zimmer zu bekommen. Häufig findet
man etwas über die deutsche Seite ‚WG gesucht‘, da viele Deutsche ihr komplettes Studium in
Maastricht absolvieren und nicht selten auch nochmal ins Ausland gehen und somit Untermieter
oder Untermieterinnen suchen. Eine andere Möglichkeit ist das Wohnheim der Universität
Maastricht, welches jedoch sehr überteuert ist und meiner Meinung nach eher als letzte Alternative
gesehen werden sollte. Vorteil hier ist jedoch, dass immer was los ist und man mit vielen
Menschen aus unterschiedlichen Nationen zusammen wohnt.
6. Öffentliche Verkehrsmittel
Da es für Erasmus-Studenten kein Semesterticket oder ähnliches gibt, ist es meiner Meinung nach
sehr wichtig ein Rad zu besitzen. Finden kann man welche über eine Seite bei Facebook oder
über das Studentennetzwerk „Jules and You“ (ein wenig teurer; bieten auch Wohnungen und Jobs
an). Man kommt aber auch mit dem Bus überall gut hin. Für die Freizeit kann ich das GoPass
Ticket empfehlen, mit dem man für wenig Geld (je nach Alter ca. 50-75€) quer durch Belgien
reisen kann. Man hat auf diesem Ticket 10 Fahrten, die man beliebig nutzen und sogar auf
mehrere Personen aufteilen kann.
7. Studentenjobs
Da ich mich hierum nicht gekümmert habe, kann ich zu diesem Thema nicht viel sagen. Lediglich
‚Jules and You‘ (siehe 6) wäre eine Adresse hierfür. Zudem kann man bei der Universität
Maastricht selbst nachfragen, wobei man dann wahrscheinlich fließend niederländisch sprechen
sollte.
8. Nach der Rückkehr
Zur Anerkennung der Studienleistungen kann ich zurzeit noch nichts sagen, da ich noch keine
Rückmeldung der Universität Bremen erhalten habe. Bislang habe ich die Übersicht aus Maastricht
erhalten und den ‚Antrag auf Anerkennung von Prüfungsleistungen‘ im Prüfungsamt der Universität
Bremen eingereicht.
9. Probleme/Anregungen/Sonstiges/Persönliche Empfehlungen/ evtl. Hinweise zur
Sicherheit
Eine persönliche Empfehlung für das Auslandssemester in Maastricht ist der Ausflug quer durch
die Niederlande, welcher vom ESN-Netzwerk organsiert wird. Dieser findet an einem Wochenende
(Samstag & Sonntag) statt und man sieht viele schöne Ecken und Städte. Da man mit dem Bus
unterwegs ist, sieht man viele Ecken des Landes, die man wahrscheinlich nur mit dem Zug nicht
erreicht hätte. Zudem sind viele andere ausländische Studierende dabei und man lernt somit auch
viele Leute außerhalb des eigenen Fachbereichs kennen.
10. Besondere Erlebnisse im Gastland
Ich habe viele besondere Erlebnisse gehabt, aber keins welches hervorstechen würde. In
Maastricht wird aber viel geboten, damit für jeden etwas dabei ist.
11. Fazit
Alles in allem hatte ich ein sehr anstrengendes, aber auch ein sehr schönes Auslandssemester in
den Niederlanden. Ich habe sehr viel gelernt und mich immer gut betreut und wohl gefühlt.
Maastricht ist eine wunderschöne Stadt und hat eine positive Atmosphäre. Was auf keinen Fall
fehlen darf bei einem Auslandssemester in Maastricht (und wahrscheinlich gilt dies auch für viele
andere niederländische Städte): ein Fahrrad.