Steffen Unger

ABSCHLUSSBERICHT
über das Forschungspraktikum an der
State University of New York
College of Environmental Science and Forestry
in Syracuse, NY, USA
26. Oktober 2015
Steffen Unger
[email protected]
Technische Hochschule Nürnberg – Georg Simon Ohm
Fakultät Verfahrenstechnik
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeiner Teil
3–4
2. Fachliche Teil
5-6
3. Fazit
6–7
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1. Allgemeiner Teil
Von
der
Fördermöglichkeit
zu
einem
Auslandspraktikum
vom
Deutschen
Akademischen Austauschdienst und dessen Programm RISE Worldwide hörte ich
zum ersten Mal von meinem Professor in dessen Vorlesung Ende November 2014.
Ein Student aus dem höheren Semester berichtete von seinen Erfahrungen, die er
im Sommer 2014 während seines Auslandspraktikums über den Deutschen
Akademischen Austauschdienst sammeln durfte. Ich erkannte, dass es eine
wunderbare
Möglichkeit
ist
während
meines
Bachelorstudiengangs
erste
Auslandserfahrungen zu machen.
Anfang Dezember 2014 begann ich mit der Vorbereitung für die Bewerbung, dazu
musste ich einen Sprachtest im Language-Center meiner Hochschule absolvieren.
Des Weiteren waren ein Empfehlungsschreiben eines Professors, ein auf Englisch
verfasstes Motivationsschreiben sowie ein Lebenslauf im amerikanischen Stil
erforderlich. Aus der großen Auswahl an Praktikumsplätzen wählte ich mir drei aus,
die fachlich gut zu meinem Studiengang passten. Mitte Januar 2015 reichte ich
meine Bewerbung beim Deutschen Akademischen Austauschdienst ein.
Anfang März erhielt ich die Zusage für einen Praktikumsplatz an der State University
of New York – College of Environmental Science and Forestry in Syracuse, NY USA.
Via Email nahm ich Kontakt zu meinem amerikanischen Betreuer auf. Dieser
sendete mir die nötigen Unterlagen für die Visumsbeantragung zu, welche sich als
sehr zeitaufwendig erwies. Daher ist zu empfehlen rechtzeitig damit anzufangen.
Ende Mai 2015 erhielt ich per Post die nötigen Formulare von der amerikanischen
Universität, damit konnte nach Zahlung einiger Gebühren, ein Termin in der US
Botschaft ausgemacht werden. Nach einem persönlichen Gespräch im Konsulat
erhielt ich einige Wochen später meinen Reisepass mit eingeklebtem Visum sowie
sämtliche Unterlagen per Post zugeschickt.
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Parallel zu den Vorbereitungen für ein Visum beantragte ich eine Kreditkarte, die in
den USA unbedingt notwendig ist, bei meiner Bank, buchte einen Flug und begann
mit der Wohnungssuche. Diese gestaltete sich als sehr schwierig, da eine Miete von
zwei Monaten von den meisten Vermietern unerwünscht war. Von meiner
Hochschule in Deutschland wurden noch drei Kommilitonen für unterschiedliche
Projekte an der gleichen Austauschuniversität genommen. Zusammen fanden wir ein
Haus in Campusnähe.
Der prüfungsbedingte Zeitrahmen erlaubte es mir ein paar Tage vorher anzureisen
und im Vorfeld einige Städte an der Ostküste zu besichtigen. Gleich zu beginn in
Syracuse kaufte ich mir ein Fahrrad, dass sich für alltägliche Zwecke wie einkaufen
und fahrt zur Universität, sowie kleinere Ausflügen zu umliegenden Seen, als sehr
nützlich erwies. Während des zwei monatigen Praktikums nutzte ich stets die
Wochenenden
um
mit
einem
Leihauto
entferntere
Sehenswürdigkeiten
zu
besichtigen. Als besonders sehenswert empfand ich den Thousand Island National
Park an der kanadischen Grenze, die Niagarafälle, Adirondack Mountains oder
Ottawa, um nur einige zu nennen. Um von Kanada wieder in die USA einreisen zu
können benötigte ich eine Unterschrift von meiner Gastuniversität auf meinem
Visumsdokument. Zudem nutzten wir Freizeitangebote unserer Universität wie zum
Beispiel Wildwasser Raften, was sich als gute Gelegenheit bot mit anderen
Studenten in Kontakt zu treten. Jedoch war der Zeitpunkt unserer Ankunft etwas
ungünstig, da das Semester in den USA erst Anfang September begann. Somit
konnten
im
August
wenige
Studenten
am
Campus
angetroffen
werden.
Des Weiteren gestaltete sich die Beantragung des Studentenausweises und dem
damit verbundenen Internetzugangs als zeitraubend. Nachdem ich den Ausweis
erhalten hatte konnte ich viele Angebote meiner Gastuniversität nutzen. Wie zum
Beispiel das Fitnessstudio am Campus oder vergünstigte Eintrittskarten für die
örtliche Footballmannschaft erwerben. Sehr zu empfehlen waren auch die
Veranstaltungen am Campus zum Semesterbeginn, bei denen man oft kostenloses
Essen erhalten hat.
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2. Fachlicher Teil
Mein Thema im Rahmen des Praktikums war die biomass hydrocyclone seperation.
Ziel des Versuches war, dass Trennverhalten eines Hydro Zyklons, der mit den
Versuchsmedien Wasser, Sand und Pulp betrieben wurde, zu untersuchen. Zu
Beginn wurde ich von einem Mitarbeiter der Universität in die örtlichen
Gegebenheiten sowie das wissenschaftliche Arbeiten im Labor eingeführt. In den
ersten beiden Wochen des Praktikums war es meine Aufgabe mich in der Bibliothek
der Universität in mein Thema einzulesen und einen geeigneten Versuchsablaufplan
zu erstellen. Die Nachforschungen beinhalteten, das Lesen von Fachartikeln auf
Englisch und die theoretische Herangehensweise der Versuchsdurchführung. In der
Planungsphase hielt ich regelmäßige Rücksprache zu meinem Betreuer, Herrn
Professor Doelle, vor Ort. Bevor ich allerdings mit dem ersten Punkt meines
Ablaufplanes, dem Versuchsaufbau, beginnen konnte, musste ich zuerst eine
Sicherheitsunterweisung absolvieren. Diese beinhaltete einen schriftlichen und einen
mündlichen Teil. Erst als ich diese bestanden hatte, konnte ich mit der Arbeit im
Labor beginnen. Im Anschluss begann ich mit dem Versuchsaufbau meines
Projektes. Das Herzstück der Versuchsanlage war ein Hydrozyklon, der mittels einer
Pumpe gespeist wurde. Die Pumpe saugte das Wasser- Pulp- Sand- Gemisch,
indem die Mixtur homogen vermischt
wurde, aus einem 50 Liter Tank an und
beförderte es durch Schläuche und einem Drosselorgan zum Hydrozyklon. Dort fand
nun die Trennung des Gemisches statt. Die Komponente mit der größeren Dichte
(Sand) wurde zum unteren Ausgang des Zyklons gedrückt, die Komponente mit der
geringeren Dichte (Pulp) verließ den Trennapparat am oberen Ende. Allerdings
befanden sich beide Massenströme nicht im reinen Zustand, es waren jeweils
geringe Mengen der nicht erwünschten Komponente darin enthalten. Um die
Zusammensetzung der unterschiedlichen Produktströme bestimmen zu können,
wurden im laufenden Betrieb Proben entnommen. Ein verlässliches Ergebnis der
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beiden verlassenden Ströme konnte nur gewährleistet werden, wenn ebenfalls das
eingehende Gemisch ausgewertet wird. Zu Beginn der Analyse wurden die drei
Probengefäße leer gewogen, anschließend mit dem jeweiligen Feed Strom befüllt
und wieder gewogen. Im nächsten Schritt wurde das Transportmittel „Wasser“ in
einem Verdampfungsofen, der bei einer Temperatur von 105°C betrieben wurde,
abgeschieden. Nun konnte der Feststoffanteil der drei Proben, bestehend aus Pulp
und Sand, mathematisch ermittelt werden. Um den Anteil des Sandes bestimmen zu
können, mussten die Proben einer weiteren thermischen Behandlung unterzogen
werden. Zu diesem Zwecke wurden sie in einen Veraschungsofen, der elektrisch auf
eine Betriebstemperatur von zirka 540°C aufgeheizt wurde, gegeben. Dort wurde der
Pulp Anteil komplett verascht, übrig blieb alleine nur der Sand. Wird nun die Masse
des Sandes mit der des ursprünglichen Wasser- Sand- Pulp- Gemisches verglichen,
so erhält man die Konzentration des reinen Sandes. Im weiteren Verlaufe des
Projektes wurden unterschiedliche Einstellmöglichkeiten ausprobiert und deren
entstehende Konzentrationen ausgewertet, um die bestmögliche Reinheit der
unterschiedlichen Stoffströme zu erzielen. Bei den Einstellmöglichkeiten handelte es
sich um die Feed Zustrom Geschwindigkeit, die Größe des Zyklons und des
Schlauchdurchmessers des abgehenden Stromes. Im letzten Abschnitt des
Projektes wurden die erzielten Ergebnisse in ein Excel- Datenblatt eingepflegt und
dem Betreuer, Herrn Professor Doelle, zur Verfügung gestellt.
2. Fazit
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mein Sommeraufenthalt in Syracuse
wirklich schön war und sich das Praktikum für mich sehr gelohnt hat. Ich habe viele
nette Menschen kennengelernt mit denen ich auch weiterhin in Kontakt bleiben
möchte. Es war interessant zu sehen, wie das Studentenleben in den USA abläuft,
dazu habe ich noch einen guten Einblick bekommen, wie der „American Way of Life“
aussieht. Diese Zeit war eine perfekte Mischung aus Praktikum und Urlaub, da
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