1 Kristallklar OKTOBER 2015 Verantwortung, ein besonderes Zeitzeugnis „Verantwortung“ ist ein großes Wort mit langer Geschichte – schließlich entwickelt sich Sprache mit unserer Gesellschaft. Neue Kontexte entstehen, die geordnet und beschrieben werden wollen. In besonderer Weise trifft das auf Verantwortung zu: Das Wort beschreibt stets menschliche Möglichkeiten, spiegelt dabei die (sich wandelnden) Normen einer Gesellschaft wider. Und damit nicht genug – Verantwortung ordnet und wertet zwischen Vergangenheit und Zukunft: Das, was hätte unternommen werden können (und unternommen wurde), das, was aktuell unternommen wird und das, was künftig unternommen werden sollte. Interessant. Nicht nur das Wortspiel. Wir haben Verantwortung als Leitthema für unsere aktuelle Ausgabe gewählt, weil sie jede Gemeinschaft – auch unsere Schulgemeinschaft – trägt und sich in ihr ständig weiter entwickelt. Jede Handlung, Aufgabe und Rolle hat etwas mit bewusster oder unbewusster Verantwortung und der uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu tun – die Aufnahme der neuen 1. Klasse, der Umgang mit Medien, der Konsum von Nahrungsmitteln, die Erziehung nach anthroposophischer Idee ... Wir wünschen Ihnen und euch eine anregende Lektüre! | Für die Redaktion Marjatta Kießl Nicht allein das ABC... Die Einschulung am 5. September 2015 „Mama, wie oft muss ich noch schlafen, bis ich eingeschult werde?“ Es war die häufigste Frage unserer Tochter in diesen Sommerferien. „Ich habe den schönsten Ranzen, stimmt’s?“, „Hast du meine Schultüte fertig gebastelt?“ und „Wer kommt alles zu meiner Einschulung?“ kamen gleich danach. Auch die vorsichtigen Anmerkungen der großen Geschwister, dass Schule ja nicht immer nur toll sei, konnten Helenes Vorfreude nicht dämmen. Umso schöner war es für alle, als der große Tag endlich da war, mit ihm die geladenen Verwandten und Taufpaten sowie ein für die Vorhersage leidlich gutes Wetter bis zum Mittag. In unserer Aula war alles sehr festlich geschmückt, nach feiner Musik von Frau Das sind sie: Die 1. Klasse und ihre Patinnen und Paten. 2 Parchmann sprach Frau Brand, die ihre 6. Klasse gerade abgegeben hatte, und erzählte den Kindern und den Angehörigen, was die neuen Schüler in den nächsten Jahren an der Schule erwarten möge. Für einige Gäste, die mit der Waldorfpädagogik nicht vertraut sind, war es sicherlich überraschend zu hören, dass die Kinder hier nicht den Umgang mit dem Ernst des Lebens lernen würden, sondern wie viel Freude selbständiges Erfahren und Begreifen machen kann, und dass Musik, Kreativität und Bewegung elementare Bestandteile des Unterrichts sein würden. Die Paten aus der 8. Klasse begleiteten ihre Schützlinge auf die Bühne, wo sie von ihrer Klassenlehrerin Christine Lapke mit einer Sonnenblume begrüßt wurden. Abgesandte aus den anderen Jahrgangsstufen brachten Geschenke für die neue 1. Klasse, da gab es Figuren für den Jahreszeitentisch, ein Märchenbuch, Ball, Klangschale und vieles andere mehr. Zu frohem Gesang zogen die neuen Erstklässler mit Frau Lapke und Wiebke Gaus, der Klassenbegleiterin für das erste Schuljahr, zu einer ersten „Schulstunde“ in ihren Klassenraum. Ein großartiges (!, Danke!) FingerfoodBuffet, Kaffee und Getränke, alles zubereitet von Frau Leoholds 2. Klasse, verkürzte die Wartezeit, bis wir unseren Kindern im Klassenraum die Schultüten überreichen durften. Viele, viele Fotos rundeten diese stimmungsvolle Feier ab. Dann konnten wir alle ein echtes, stolzes Schulkind mit nach Hause nehmen – das inzwischen, nach nur etwa drei Wochen, schon ein Menge erlebt hat. Dreißig kleine Menschen kommen nun jeden Morgen zusammen, lernen sich immer besser kennen, sprechen den Morgenspruch, singen Lieder, hören Geschichten und versuchen sich in Fingerspielen, erstem Formenzeichnen und Schreiben. Hungrig wird in den Pausen gefrühstückt, eifrig Seil gehüpft. Die Patenschüler begleiteten ihre Kinder schon auf zwei Ausflüge in den Detmeroder Forst. Und es gibt sogar richtige Hausaufgaben. Neulich morgen beim Kuscheln meinte Helene: „Mama, ich will nochmal Einschulung haben! Das war der schönste Tag bis jetzt in meinem Leben!“ Geschenke für die 1. Klasse werden überreicht. Die 2. Klasse zeigt, was sie schon gelernt hat. | Annkatrin Hensen Frau Lapke begrüßt jedes Kind persönlich. | Fotos: Maren Gödecke 3 Im Gespräch „Medienkompetenz beginnt mit Medienabstinenz.“ Uwe Buermann ist seit 19 Jahren Lehrer und Medienberater an Waldorfschulen und hält Vorträge im Inund Ausland rund um das Thema „Medienkompetenz im digitalen Zeitalter“. Am 18.09. hat er bereits zum dritten Mal an der Waldorfschule Wolfsburg referiert, Titel des jüngsten Vortrags war „Endlich habe ich ein Smartphone, endlich kann ich mitreden ...“. Im Nachgang zu der Veranstaltung fand dieses Gespräch statt. Herr Buermann, erklären Sie bitte kurz, was Medienkompetenz bedeutet und warum der Begriff an Schulen ein großes Thema geworden ist. Leider wird der Begriff Medienkompetenz oft reduziert auf „Handfertigkeit“, also auf das Bedienen von Geräten. Zusammen gehören jedoch Fertigkeiten und Fähigkeiten. Die Bedienung ist kinderleicht geworden, aber die Frage nach den Fähigkeiten ist komplexer. Aus meiner Erfahrung heraus brauchen wir für einen kompetenten Umgang mit den sozialen Medien – und darum geht es heute meistens an Schulen – drei Kernkompetenzen: Sozialkompetenz, Empathiefähigkeit und ein übergeordnetes Interesse, z.B. ein Hobby oder eine konkrete Fragestellung, etwa im Rahmen einer Jahresarbeit. Diese Kompetenzen – und damit die Reife zum guten Umgang mit sozialen Medien – sind jedoch nicht an ein bestimmtes Alter gekoppelt, sondern an die Entwicklung des jeweiligen Jugendlichen. Es liegt auf der Hand, dass es im Schulkontext eine Herausforderung ist, gute Orientierung zu bieten und verlässliche Regeln aufzustellen. Wie findet eine ideale Entwicklung zur Medienkompetenz statt? Echte Medienkompetenz beginnt in der Kindheit mit Medienabstinenz. Wir müssen bei Kindern zunächst Fähigkeiten wecken, die auf den ersten Blick mit Medien in keinem direkten Zusammenhang stehen: Einordnungs- und Begeisterungsfähigkeit und das Unterscheidungsvermögen zwischen Realität und Fiktion. Ein Beispiel sind Tierfilme: Wenn ein Kind einen Tierfilm gesehen hat und danach in den Wald geht, wird es enttäuscht sein – kein Tier ist ihm so nah, so interessant begegnet wie im Film, es war draußen richtig langweilig. Wir alle gleichen unsere Erfahrungen mit Vorerfahrungen ab. Solange ein Kind nicht zwischen der analogen und virtuellen Vorerfahrung unterscheiden kann, sind Medienerlebnisse kein Gewinn. Wenn wir jedoch Jugendliche in einem Alter vor uns haben, denen wir die Arbeit, die Leistung eines Filmes aufzeigen können, mit ihnen besprechen können, wie ein solcher entsteht, ist ein Film möglicherweise ein sehr gutes Lehrmaterial. Im Lehrplan der Waldorfschule ist diese Heranführung eigentlich angelegt... Das stimmt! Die Schüler entwickeln von Beginn an viele Bezüge zu einem sehr breiten Themenspektrum – wie viel Arbeit es ist, ein paar Schuhe zu fertigen, wie viel Pflege ein Garten braucht, bis eine Kartoffel wächst oder eben ein Theaterstück auf die Bühne gebracht werden kann ... 4 Welche Gefahren sehen Sie, wenn die Bildung der oben genannten Kompetenzen nicht ausreichend stattgefunden hat? Orientierungslosigkeit ist das wichtigste Stichwort: Wer nicht bewusst qualitativ nach bestimmten Inhalten sucht, erliegt schnell den quantitativen Reizen, die in den sozialen Medien eine große Rolle spielen. Wie viele „Likes“ bekomme ich für Kommentare und Fotos? Wie oft wird mein Beitrag geteilt? Wer hat mehr Kontakte oder ist aus anderen Gründen beliebter als ich? Diese Bewertungen von außen können nachweislich abhängig machen, aber auch den Weg erschweren, sich selbst kennenzulernen. Besonders in der Pubertät, also die Lebensphase, in der Jugendliche herausfinden müssen, wer sie selbst sind, behindert ein virtuelles Persönlichkeitsprofil unter Umständen stark den eigentlichen Prozess der Identitätsfindung. Wie können Eltern diesen Orientierungsprozess begleiten? Es geht in der Erziehung immer um ein In-Beziehung-Treten und letztlich auch um eigene Haltungen, die den Jugendlichen Orientierung bieten. Kinder, die 10-12 Jahre alt sind, müssen in einigen Bereichen noch konsequent geführt Zum Vortrag von Uwe Buermann Wir freuen uns, dass die Waldorfschule eine handyfreie Schule ist! Wir wünschen uns sehr, dass unsere Klassengemeinschaften noch lange frei von Smartphones bleiben und wir Eltern dem gesellschaftlichen Druck standhalten. Herr Uwe Buermann hat uns anschaulich gezeigt, welche großen Gefahren in dieser zu frühen Nutzung für unsere Kinder lauern. | Andrea und Gero Kamphenkel (Eltern der 1. und 3. Klasse) werden. Ja, es dürfen auch Verbote ausgesprochen werden, falls notwendig. Als Erwachsener müssen Sie glaubwürdig sein. Beim Thema Medien zählt aber auch, wie gut Eltern tatsächlich informiert sind. Falls Sie selbst unsicher sind, sollten Sie sich nicht scheuen, andere anzusprechen – Wissensressourcen sind in jeder Klasse vorhanden, ganz gleich, ob hinsichtlich der Technik oder aktuellen Medienthemen. Sollte es Ihrer Meinung nach Medienkunde in der Schule geben? Die bestehenden Fächer bieten genug Anknüpfungspunkte für aktive und passive Medienkunde, sie sollten allerdings bewusst genutzt werden! Spätestens ab Klasse 8 müssen Anwendung und Handhabung von Medien genauso dazu gehören wie die Reflexion darüber. Für Letzteres braucht es keine Medien, die Lehrkraft muss aufgreifen, was bei den Schülern gerade Thema ist. Bei Reality Shows muss klar sein, dass sie nichts mit der Realität zu tun haben, dass die Gewinner schon feststehen, bevor die erste Folge gesendet wird. Was ist mit dem Reiz von Computerspielen? Was mit der Faszination von Facebook? Es geht nicht um ein Fernhalten oder Schönreden, es geht um eine bewusste Auseinandersetzung mit Gefahren und Potenzialen. Wie lautet Ihre konkrete Altersempfehlung für den Besitz eines Smartphones? Beim gestrigen Vortrag habe ich das detailliert ausgeführt. Hier in aller Kürze: Ab 16. Das ist das Alter, ab dem Jugendliche eine SIM-Karte erwerben können und damit auch selbst in der Verantwortung stehen, wie und wofür sie genutzt wird. | Im Gespräch und für die Aufzeichnung: Marjatta Kießl Weitere Informationen zum Thema bietet Uwe Buermann auf seiner Website: www.erziehung-zur-medienkompetenz.de 5 Pädagogischer Samstag Am 19. September hat zum zweiten Mal ein pädagogischer Samstag in der jetzigen Form stattgefunden. Eingeladen wurden die Eltern der 1. und 2. Klassen, sowie alle Eltern, deren Kinder als Quereinsteiger die 2. bis 7. Klasse besuchen. Der pädagogische Samstag wurde von Teilen des ELAK und des Kollegiums der Unterstufe gestaltet. Es gab 72 Teilnehmende. Wir haben uns hinterher ein Feedback per Fragebogen geben lassen. Wenn ich mir die Feedback-Bögen des pädagogischen Samstags von diesem Jahr ansehe, bin ich zugleich erleichtert und dankbar für das, was an diesem Tag in unserer Schule leben konnte. Von 54 abgegebenen Feedbackbögen ergaben 43, dass die Befragten etwas Neues gelernt hätten, da die Arbeitsgruppen informativ waren. Weitere 10 Teilnehmende gaben an, schon viel gewusst, aber ihre Arbeitsgruppe dennoch als informativ erlebt zu haben. Zum Glück, denn das war unser Ziel: unsere Waldorfschule, den Unterricht der Unterstufe in möglichst vielen Facetten erlebbar werden zu lassen. Die Idee hinter dem pädagogischen Samstag ist es, all jene, die ihre Kinder neu an dieser Schule haben, zu zeigen, wie Waldorfpädagogik ganz praktisch aussieht. Wie unsere Kinder lesen lernen, warum Formzeichnen wichtig, aber nicht leicht ist. Wenn man sich anschaut, dass von den abgegebenen Feedbackbögen nur zwei eigene Waldorfschulerfahrung haben, dann wird klar, dass wir hier in Wolfsburg (noch?) nicht aus einem Pool an waldorferfahrenen Anthroposophen schöpfen können. Das kann man bemängeln oder als Chance sehen. Auf jeden Fall scheint es schwerer zu sein, die Eltern mitzunehmen bei dem, was die Kinder im Unterricht lernen und vor allem wie sie es lernen! Doch ist es so wichtig für die Kinder, dass die Eltern und Lehrkräfte am gleichen Strang ziehen und nicht z. B. das Formenzeichnen zu Hause in Frage gestellt wird. Wir können aus den Fragebögen ableiten, dass die Zeitspannen von 10 bis 14 Uhr zwar bei 42 von 54 als richtig angesehen wurde, aber 43 von 54 nicht nur eine einzige Arbeitsgruppe mit einem Schwerpunktthema (es gab 8 Gruppen) besuchen wollen. Diese oft genannte Anregung werden wir im ELAK und im Kollegium bestimmt genauer betrachten müssen. Als offene Anregung zum Schluss haben wir oft gelesen, dass der Wunsch nach einer Teilnahmemöglichkeit vor der Einschulung besteht, wohl auch, um sich umfassender informieren zu können, ob diese Schule etwas für das eigene Kind ist und um Missverständnisse und falsche Erwartungen abzubauen. Die Eurythmie hat vielen gefehlt. Auch diese und natürlich die nicht so oft genannten Anregungen werden wir im Organisationsteam bewegen und versuchen, den pädagogischen Samstag dort weiterzuentwickeln, wo es noch nötig und gewünscht ist. Nicht zu vergessen: Es gab viel Lob für die liebevolle Kinderbetreuung und die tolle Verköstigung seitens der Küche. Der ELAK möchte sich bei allen Lehrkräften bedanken, die diesen Tag mit uns für alle neuen Eltern gestaltet haben. Bestimmt wird noch einiges dieses Tages, sowohl das Gute, als auch das Verbesserungswürdige zu Gesprächen führen. Auf jeden Fall wird es auch die Anwesenheit von Herrn Buermann sein. So fanden 41 seine Abschlussrunde gut. Einige haben geschrieben, die Runde und auch die Arbeitsgruppe seien sehr bewegend gewesen und eine Vertiefung zum Vortrag von Freitag, aber auch sehr gut auf die Waldorfschule und auf die Waldorfbewegung insgesamt zugeschnitten. Damit war für viele der Vortrag und der Samstag eine runde Sache. Für Anregungen, Wünsche und Kritiken sind wir im Sinn der Fortentwicklung des pädagogischen Samstags sehr offen. | Esther-Maike Herterich 6 Mal was über Verantwortung schreiben… …soll ich. Aha. Scheint erstmal moralisch eindeutig, schmeckt etwas trocken, irgendwie nach Last – ohne ist leichter! Aber eben nicht gut. Gut ist, viel davon zu tragen. Ein Schluri ist, wer sich weigert. Oder den Versuch unternimmt. Schon wird es schwieriger. Es könnte sein, dass das gar nicht geht, weil: Verantwortung haben wir nicht nur für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun. Oder? Verantwortung – kein Wahlangebot, sondern eine Tatsache? Wo bleibt denn dann der Ausweg, wenn man sie nicht will? Gibt es überhaupt einen für mündige Menschen? Wer in der Lage ist, zu urteilen, Entscheidungen zu treffen und Aufgaben zu übernehmen, trägt Verantwortung. Wer seine Möglichkeiten nicht nutzt, wird eben das verantworten müssen. Der zweite Fall ist aber leichter aus dem Bewusstsein zu verdrängen – wird auch nicht so offensichtlich geahndet, wenn´s mal schiefgeht! Vielleicht daher so beliebt? Wer wird schon „zur Verantwortung gezogen“ fürs Raushalten? Fürs Nicht-Mitmachen? Zumindest nicht so offensichtig – die Folgen ereilen einen meist subtiler, bestehen z.B. darin, dass man – wohl oder übel - aushalten muss, was andere entscheiden, tun und öffentlich von sich geben. Das zu tun wäre konsequent. Stattdessen so beliebt wie unnütz: Aus Bequemlichkeit Verantwortung großzügig abgeben, höchste Ansprüche an diejenigen stellen, die sie tragen, indem sie Aufgaben übernehmen, und beim Kritisieren mit einem Mal in fröhlich-ungezwungener Selbstgefälligkeit ganz vorne sein. „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen“ – ein bekanntes Sprichwort, das manchmal überraschend erhellend ist! Verantwortung zeige ich im Tun, nicht im Wissen richtiger Dinge und nicht in der Fähigkeit und Leidenschaft, raffiniert zu kritisieren, was andere tun. An Taten mangelt es uns in vielen Bereichen noch! Weniger an spektakulären Blitzlichttaten (die immer einen Aufräumer für das unspektakuläre Danach benötigen - und selten finden). Vielmehr an solchen mit langem Atem - verantwortlich bis zum Ende durchgetragenen Taten. Sicher ist es spannend und manchmal auch ganz gemütlich, in Gremien um die Auslegungshoheit zu wetteifern, was denn richtig Waldorf ist – voranbringen wird uns und die Waldorfschule das allein aber überhaupt nicht! Vor allem dann nicht, wenn es diejenigen demotiviert, die unser Miteinander durch ihr zuverlässiges Handeln, Organisieren, Mitdenken, durch ihre wohlgesonnene, unspektakuläre, tätige Hilfsbereitschaft zusammenhalten - und die damit wirksam und verantwortlich etwas für die Schulgemeinschaft tun. All den leiseren, aber meist umso zuverlässigeren „guten Geistern“ sei an dieser Stelle auch einmal ein herzlicher Dank aus- und Mut zugesprochen: Wir bemerken, schätzen und brauchen Sie und freuen uns auch weiterhin auf Ihre Initiative und Unterstützung dabei, uns gemeinsam um das Bestmögliche für die Entwicklung der Kinder zu bemühen! | Andrea König Artenvielfalt braucht Lebensräume – Ein Wettbewerbsbeitrag Zum 17. GEO-Tag der Artenvielfalt hatte die Zeitschrift GEO wieder Schüler und Schülerinnen aller Altersklassen dazu aufgerufen, die Natur vor der eigenen Haustür genau zu erforschen und ihre Ergebnisse zu dokumentieren. Bis zum 9. Juli 2015 konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Projekte einreichen. Der Fantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt. Ganz besonders wichtig war der Jury, dass die Kinder und Jugendlichen ihre eigenen vier Wände verlassen und raus in die Natur gegangen sind. Da die damalige 5. Klasse (jetzt 6. Klasse) nichts lieber tut, als die eigenen 4 Klassenwände zu verlassen, haben wir uns an diesem Wettbewerb beteiligt. Während unseres ganzjährigen Projektunterrichtes hatten wir uns mit der Verbesserung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere beschäftigt, Nistkästen für Vögel und Sommerquartiere für Fledermäuse gebaut und in der Stadt aufgehängt, die Schulbienen mitbetreut, Saatmischungen für Falter und Bienen ausgebracht und den Teich im Schulgarten bepflanzt. Ebenso wie die 2. Klasse (jetzt 3. Klasse) beherbergten wir Distelfalterraupen im Klassenraum und ließen sie im Schulgarten fliegen. Dieses Projekt wurde von Frau Lüdecke, vom BUND Umwelt und Naturschutz betreut. Zusätzlich zur Projektbeschreibung reichten wir unser selbst entworfenes Spiel „Lebensvielfalt“ ein, in dem es um unterschiedliche Naturlebensräume geht. Den 1. Preis haben wir diesmal nicht gewonnen, aber immerhin einen Sonderpreis in Form eines dicken Bücherpaketes! Wer unser Spiel mal ausprobieren möchte, kann am Tag der offenen Tür in die 6. Klasse kommen und damit spielen. | Petra Mühlbauer 7 Ein Tag in der Natur „Die nicht zu beschreibende Schönheit einer Blüte; die Anmut eines in den Lüften gleitenden Vogels, das Rauschen des Windes in den Bäumen – irgendwann in unserem Leben berührt die Natur dich... und mich... und uns alle auf eine besondere persönliche Weise.“ Joseph Cornell Am heißesten Tag des Jahres unternahmen wir, die 2. Klasse der Freien Waldorfschule Wolfsburg, eine abenteuerliche Reise, die uns an den Beversee nach Dannenbüttel führte. Ausgerüstet mit einem Rucksack, reichlich Proviant und einem Sonnenhut begaben wir uns auf die Wanderung, durch Wälder, über Wiesen und entlang des Kanals. Anhand einer selbstgemalten Karte orientierten wir uns auf dem Weg. Am Wegesrand und auf den Wegen gab es viel zu entdecken: Fledermauskästen an den Bäumen, bewohnte Weinbergschneckenhäuser, eine Blindschleiche, ein im Busch verstecktes Hornissennest, ein Hirschhornkäfer und fleißige Waldameisen. Sogar drei Rehe huschten, als sie uns vernahmen, ins Gebüsch. Wir lauschten dem Klopfen eines Spechtes, dem Gurren der Ringeltaube und dem Singen der Waldvögel. Bunte Diestelfalter flatterten über Wildblumen am Wegesrand. Die wilde Malve haben wir erkannt. Besonders beim Beobachten der Tiere waren wir ganz leise, um sie nicht zu erschrecken. Nach ca. 7 km kamen wir am Beversee an. Wir durften uns im kühlen See erfrischen, im Wasser plantschen und am Ufer Sandburgen bauen. Im Schilf lebten Unmengen an winzigen Fröschen. Zarte Libellen glitten durch die Luft. Barfuß sind wir dann im Sonnenuntergang um den See gewandert und spürten den warmen Waldboden, knorzige Zapfen, spitze Tannennadeln und weiches Gras. Es roch nach Sommer. Die Sonne ging unter und der See glitzerte golden. Nach dem selbst zubereiteten Abendessen machten wir ein Feuer und sangen Lieder. Die Nacht legte sich über den See – unzählige Sterne leuchteten am Himmel und Glühwürmchen tanzten durch die Luft. Wir hörten das Rufen eines Waldkauzes und schlüpften müde in unsere Schlafsäcke. Auf unserem Wanderausflug waren wir glücklich in der Natur zu sein. Wir gebrauchten alle unsere Sinne – Berühren, Sehen, Schmecken, Riechen und Hören. Wir haben gespielt und hatten einfach nur Spaß. | Text: Corinna Schmidt & Maren Gödecke „Der kindliche Überschwang ist in seinem Element in den Wäldern, im hohen Gras oder unter einem sommerlichen Sternenhimmel. Solche Kindheitserinnerungen sind kostbar, denn sie haben etwas Tiefes in uns berührt.“ Joseph Cornell 8 Ich bin jetzt Gemüseretter Konkret geht man davon aus, dass 30 Prozent der Möhren und 10 Prozent der Äpfel in Deutschland nie das Feld verlassen – einfach weil sie Normen und Standards für den Handel nicht erfüllen. Genauer gesagt: Unsere Erwartungen, also die der Konsumenten, an Optik und Textur werden nicht erfüllt. Wer einen Garten hat, weiß, dass eine kleine krumme Gurke und eine mehrbeinige Karotte genauso gepflegt und gegossen wurden und sich die imperfekte Optik auch geschmacklich in Suppe, Saft und Salat nicht auswirkt. Wer sich für das Thema interessiert, findet mittlerweile zahlreiche Initiativen für diverse Rettungsaktionen von Nahrungsmitteln. Drei Beispiele: • Gemüseretterboxen, die u.a. hohe Bioqualität, wie demeter und Bioland, liefern. • Saft von Streuobstwiesen, von verlassenen Plantagen und vom So sieht Lebensmittel-Müll aus: Fünf Kilogramm demeter-Gemüse, das nicht der Norm entspricht. Krumme Gurken, kleinwüchsige Äpfel, dreibeinige Karotten – in anderen Zusammenhängen wäre das eindeutig Diskriminierung. Abweichungen von der Norm bleiben aber auch in diesem Fall nicht folgenlos. Gutes Aussehen und „Modelmaße“ gelten nämlich auch für Frischkost, egal ob in Bioqualität oder konventionell angebaut. Gemüse, das nicht ins Raster passt, wird aussortiert und kommt erst gar nicht in den Handel. Das Thema ist nicht neu, aber die Zahlen: 18 Millionen Tonnen Nahrungsmittel landen in Deutschland jedes Jahr im Müll, davon ca. 1,5 Millionen Tonnen Obst und Gemüse (vgl. WWF-Studie 2015: „Das große Wegschmeißen“). Dabei entstehen 61 Prozent des Lebensmittelverlusts bereits zwischen Produzent und Großverbraucher und die übrigen 39 Prozent eben bei uns, dem Endverbraucher. Dabei wären, laut der WWF-Studie, bei den Endverbrauchern durch Einkaufsverhalten, sorgsameren Umgang und besserer Lagerung knapp 10 Millionen Tonnen Lebensmittelmüll vermeidbar. Man muss noch nicht mal die ökologischen und ökonomischen Faktoren wie Welthunger, Ressourceneinsatz und Klimawandel heranziehen, um zu erkennen, dass wir viele Möglichkeiten haben, unser Handeln zu überdenken und zu verbessern ... „Stadtrand“ • Restaurants und Cateringservices, die bewusst mit „Resten“ kochen. Ich habe mich im ersten Schritt fürs „Gemüse retten“ entschieden und war gespannt, was die erste Lieferung beinhaltet. Matschig? Ekelig? Keine Spur! Ich kann es immer noch nicht glauben, dass es bei der Beschreibung der Produkte wirklich hieß: zu groß, zu klein, unförmig und krumm ... Erfreulich ist, dass es junge Leute sind, drei 25-Jährige, die diesen Missstand erkannt haben, Verantwortung übernehmen und diesen Service zur ihrem Beruf gemacht haben. Und dass es schon mehrere demeter-Höfe gibt, die bei dieser Initiative mitziehen. Ein naheliegender Hinweis soll an dieser Stelle nicht fehlen, denn regional ist bekanntlich immer erste Wahl: Es gibt freitags an der Schule eine wunderbare Auswahl an Bio-Obst und -Gemüse an Frau Flügers Stand (Gärtnerei Wendengarten). Wer das nicht schafft, kann dort eine Bio-Kiste direkt nach Hause bestellen. Oder es eben mal mit einer Gemüseretterbox probieren. Die gute Nachricht lautet aus meiner Sicht: Lösungen gibt es, man muss sie nur wollen. | Marjatta Kießl Jährlich in Deutschland 18.000.000.000 kg Lebensmittelmüll, davon 1.500.000.000 kg Obst und Gemüse 9 Eine Auszeit vom Klassenraum – die Schulinsel Die Schulinsel ist eine ganz neue Einrichtung in unserer Schule. Eine „Insel“ ist für viele ein Synonym für Erholung, Ruhe, Gelassenheit, frischen Wind, Entspannung und Weite. Deshalb ist der Name unserer „Insel“ gut gewählt, sie soll auch für Ruhe und Entspannung stehen. In den letzten Jahren haben wir in den Klassen immer häufiger Kinder erleben können, denen eine „Auszeit“ vom Klassenraum sehr gut getan hätte. Und damit ist nicht der Platz vor der Klassentür gemeint. Unsere Schulinsel soll diesen Kindern jetzt einen Raum bieten, sich diese Auszeit nehmen zu können. Nicht als Strafe, sondern als Chance sich sammeln zu können, sich auszuruhen, neue Kräfte und Motivation zu erlangen, um am Unterricht wieder teilhaben zu können. Die Jean-Paul-Schule in Kassel, auch eine Waldorfschule, arbeitet mittlerweile seit sieben Jahren mit einer „Auszeitinsel“ und diese hat sich in den Schulalltag voll integriert. Wir haben uns vor Ort anschauen dürfen, was für eine Bereicherung diese Einrichtung für Schüler/innen und Lehrer sein kann und wie wertvoll es für die Arbeitsruhe im Klassenraum ist. Unsere Schulinsel wird seit Anfang des Schuljahres mit Leben gefüllt. Imke Kögel betreut die Schüler/innen von 8.30- 12.45 Uhr im Raum der Ganztagsschule der 1. und 2. Klasse, welcher in der Zeit als Schulinsel genutzt werden kann. Die Kinder können in die Insel kommen und sich einen Moment zurückziehen, sich ausruhen, spielen, helfend zur Hand gehen und auch Aufgaben erledigen, die sie aus der Klasse mitbekommen haben. Wenn das Kind bereit ist, wieder dem Unterricht zu folgen, kann es zurück in den Klassenverband gehen. Verantwortung ist das Thema dieser Kristallklar und das war ein wesentlicher Faktor, die Insel ins Leben zu rufen. Eine Insel ist meist nur über eine Brücke oder einen Damm zu erreichen, wir hoffen die „Insel“ kann eine Brücke sein, die Verantwortung für sein eigenes Lernen leichter übernehmen zu können. | Wiebke Gaus Verantwortung… ... übernimmt die jeweilige 8.Klasse für ihre Patenkinder aus der 1.Klasse. Wenn ich so zurück denke, hat es meiner Tochter sehr geholfen, eine große Patin an ihrer Seite zu haben, die man immer fragen konnte und die immer für einen da war – zumindest in der ersten Zeit. Als nun die Bilder der Patenkinder in der diesjähringen 8.Klasse „eintrafen“, hat sich der ein oder andere sehr um ein ganz bestimmtes Patenkind bemüht. Die Freude war groß, wenn es auch noch klappte. Noch vor den Sommerferien hat jeder einen Brief an sein Patenkind geschrieben und ihm ein Bild von sich geschickt. Der erste Kontakt war geknüpft. Emily hat auf diesen Brief eine Antwort erhalten, in der sich ihr Patenkind noch genauer vorgestellt hat. Die Freude darüber war groß und die Vorfreude auf das erste Kennenlernen wuchs. Endlich war es dann soweit: Der Tag der Einschulung. Die Aufregung war bei den Erstklässlern genauso groß wie bei den Paten. Ein hektisches Durcheinander herrschte in der Mensa. Vor der Mensa standen die Paten und warteten auf ihre Patenkinder. Ein wenig schüchtern sagte man sich ein erstes Hallo. Die Einschulungsfeier war schön. Der erste Auftritt der Erstklässler auf der großen Bühne. Von dort wurden sie von ihren Paten in die Klasse zur ersten Unterrichtsstunde begleitet. Und am Montag nach der Einschulung bekamen beide Seiten bei einem Besuch des Spielplatzes Gelegenheit sich näher kennenzulernen. Wir wünschen den Erstlässlern und ihren Paten eine schöne gemeinsame Zeit. | Für das Redaktionsteam Kirsten Tronnier 10 Zweimalschön – unser erster Flohmarkt Mehr als 1.000 Euro... ...hat unsere Schule auf dem ersten Flohmarkt-Basar am 3. Oktober eingenommen! 15% des Verkaufserlöses plus Teilnahmegebühr ergeben diese hohe Summe. Das ist ein tolles Ergebnis und ein Signal, dass sich der nachhaltige Umgang mit Ressourcen auszahlt und jeder schon mal schöne Dinge für den Frühlingsflohmarkt im März zurücklegen sollte. Bitte keine falsche Scheu: Auf einem Flohmarkt zu kaufen oder zu verkaufen ist kein Zeichen von Geiz oder Knickerigkeit. Gebrauchte Sachen sind wegen des mehrmaligen Waschens frei von Chemie, ein gutes Stück ist plötzlich preiswert und wird wieder wertgeschätzt. Ein abwechslungsreiches, gut präsentiertes Angebot erwartete die Besucher, die sogar bis aus Braunschweig kamen. Vom Fahrrad über Schlittschuhe, Bücher und Spiele (sehr begehrt!) bis hin zu Schwangerschafts- und Stillkleidung, Babysachen und vor allem hochwertigen und gut erhaltenen Kleidungsstücken und Schuhen war für jeden FlohmarktAficionado etwas dabei. Und fürs Erste gab es immerhin leckere Biokekse aus der Schulküche sowie Kaffee, Saft und Brause. Vielleicht schaffen wir ja nächstes Mal schon ein Kuchenbüffet? | Foto: Stefan Borchers Du musst die Veränderung sein, die du in der Welt sehen willst. Mahatma Gandhi Allen Eltern und Schülern, die so zahlreich schöne Dinge zum Verkauf abgeliefert haben, sei herzlich gedankt. Nadine Danckert und Sandra Borchers haben den Flohmarkt sehr professionell vorbereitet und durchgeführt. Sie wurden von einigen fleißigen Helfern unterstützt, nächstes Mal sollten am besten noch mehr Eltern mitmachen. Ein „Helfer-Projekt“ im Rahmen der Baustunden wäre eine mögliche Idee dazu. Die meisten Besucher lobten das Prinzip des Vorsortierens der Ware nach Kategorie und Größe. Wir haben uns gefreut, dass auch viele Schulfremde zum Flohmarkt kamen und Interesse an unserer Schule zeigten. An alle, die dieses Mal dabei waren: Die Nummern, die ihr als Teilnehmer hattet, werden nicht neu vergeben – wenn ihr also im März wieder mitmachen möchtet, könnt ihr eure Aufkleber auf den Artikeln einfach belassen. Und wer neu einsteigen will und jetzt bereits auf den Dachboden steigt und sortieren und auszeichnen möchte, kann jederzeit von Frau Ratz seine eigene Teilnehmernummer bekommen. | Annkatrin Hensen 11 Michael von Elsbeth Palmer-Paulsen Über die Höhen braust herbstlicher Sturm. Drunten in Tiefen haust giftiger Wurm. Goldenes Laub vom Baum raschelt herab. Seele erwacht vom Traum, fliehet das Grab. Hebt sich aus finstrer Gruft himmelwärts auf – Drache in dunkler Kluft hemmt ihren Lauf. Flammenden Lichtes-Speer Michael schwingt, nächtig Gespensterheer mächtig er zwingt. Seele, vom Tod befreit, jubelt empor hin zu der Ewigkeit jauchzendem Chor. | Fotos: Maren Gödecke 12 Was genau hat mir diese Diskussion jetzt sagen wollen? Ein Artikel über das Schülergespräch mit Dr. Hüttig und dessen Thesen zum gesellschaftlichen Selbstverständnis der Freien Waldorfschulen Was genau hat mir diese Diskussion jetzt sagen wollen? Mit diesem Gefühl sind wir, 15 Schülerinnen und Schüler, aus der Gesprächsrunde mit Dr. Albrecht Hüttig gegangen. Dr. Hüttig ist ein älterer Mann mit weißlichem Haar, einem Bart und einer großen, runden Brille, wie sie in Waldorfkreisen bekannt ist. Der Doktor war selber viele Jahre als Waldorflehrer in den Fächern Physik und Astronomie tätig. Heute sitzt er im Bundesvorstand der Waldorfschulen. Aus seinen umfangreichen Erzählungen geht hervor, dass er dort für den Rechtskampf von Waldorfschulen verantwortlich ist. Mit seinem energischen Temperament fiel es uns leicht, uns sein Auftreten bei diversen geschilderten Gerichtsverhandlungen vorzustellen. Als Vorbereitung auf die Gesprächsrunde bekamen wir 11 Thesen zum gesellschaftlichen Selbstverständnis der Freien Waldorfschulen, aufgestellt von Dr. Hüttig höchstpersönlich. Viele Thesen entsprachen dem allgegenwärtigen Waldorfdenken. Dennoch gab es einige Punkte, die uns ins Auge stachen und die wir gerne mit ihm besprochen hätten. Besonders unklar waren uns zwei Aspekte, zum einen die Frage, wie es möglich sein soll, das Bildungsniveau an komplett freien Schulen aufrecht zu erhalten und wie die Umsetzung von alternativen Schulabschlüssen, besonders als Alternative zum Abitur, an Waldorfschulen umgesetzt werden kann. Um 10 Uhr trafen wir uns gemeinsam im Musiksaal. In den folgenden zwei Stunden waren wir auf eine informative- und vor allem anregende Diskussionsrunde eingestellt. Zu Beginn erklärten wir Dr. Hüttig unsere Bedenken in Bezug auf das Bildungsniveau an freien Schulen. Uns war unklar, wie ohne eine staatliche Direktive das Bildungsniveau und die gesamtgesellschaftliche Relevanz der Bildung oder der Bildungsinhalte gesichert werden könne. Auf die Frage folgte ein überraschter Blick von seiten Hüttigs, der uns fragte, ob Bildung nicht etwas atemberaubend Schönes sei. Für ihn war es selbstverständlich, dass Schülerinnen und Schüler bei einem guten Unterricht einen hohen Grad an Eigeninitiative zum Lernen entwickeln und diese nur ausgenutzt werden müsse. So ergebe sich die Qualität automatisch durch die Quantität an Interessen. Um diesen Punkt ins Wanken zu bringen, reicht ein einfacher Blick in eine reale Klasse, völlig gleich welcher Schule. Dort wird deutlich, dass meist nicht aus innerem Antrieb, sondern aufgrund von bessren Berufsaussichten gelernt wird. Dieser Antrieb müsse nach Dr. Hüttig beseitigt werden, wodurch sich die Frage stellt, wie unser, wie ich finde sehr gutes, Bildungsniveau aufrechterhalten werden kann. Dennoch dürfe man es laut Hüttig gar nicht soweit kommen lassen, dass das Bildungsniveau sinkt. Nur wie soll das ohne zentrale Organisation geschehen? Jeder weiß, dass Theorien nie zu 100 Prozent der Wirklichkeit entsprechen. Eingehend auf seine 3. These, die besagt, dass Bildungsmonopole inakzeptabel seien, gleich ob sie ökonomischer oder gesellschaftlicher Art seien, fragten wir Dr. Hüttig, wie dies im Bezug auf das Abitur an unserer Schule umsetzbar sei. Momentan unterliegt unsere Schule, und damit jede Schülerin und jeder Schüler, den Vorgaben der Landesschulbehörde. Diese stellt die Abituraufgaben und kann als Folge dessen die Bildungsinhalte in der Abiturphase vorgeben. Wir waren uns zwar einstimmig darüber im Klaren, dass wir diese Art von monopoler Bildungsvorgabe ablehnen, besonders da sie auf eine kapitalistische Gesellschaftsstruktur ausgelegt ist und wir somit stark geprägt werden und es immer schwerer wird sich gedanklich außerhalb dieses Rahmens zu bewegen, doch eine Alternative fiel uns nicht ein. Wir hofften auf eine Antwort durch das Gespräch. Der Promovierte Hüttig stellte zuerst fest, dass es unsinnig sei nach Bildungsabschlüssen zu streben. Diese seien nur von der Allgemeinheit vorgegeben und hätten für uns als Individuum keine Bedeutung. Viel wichtiger sei es die Dinge zu tun, zu denen man sich berufen fühlt und bei denen man die größte Genugtuung zu spüren bekäme. Auf unseren Einspruch hin, dass diese Einstellung mit einer beruflichen Zukunft bei großen Unternehmen wie Volkswagen oder NC-Studienfächern wie Psychologie oder Medizin unvereinbar sei, da die Auswahlverfahren fast gänzlich primär oder ausschließlich auf die Abiturnote zurückgreifen, verurteilte er das Abitur als ungenügend und propagierte den Waldorfabschluss. Dieser könne die individuellen Fähigkeiten genauer abbilden und sei somit ein besseres Auswahlkriterium. Führt man diesen Aspekt auf seinen Wunsch nach einer pluralistischen Schullandschaft zurück, hätte dies zur Folge, dass es diverse verschiedene Abschlüsse gäbe, die jeweils andere Aspekte der Persönlichkeit abbilden. Mir stellt sich an dieser Stelle die Frage, wie Hochschulen aus solch einer Informationsflut eine Auswahl treffen könnten. Leider gab es auf diese Frage keine befriedigende Antwort. Außerdem gibt es bis heute erst eine Person, die sich mit diesem besagten „Waldorfabschluss“ an deutschen Hochschulen erfolgreich beworben hat. Von weiteren Erfolgsgeschichten haben wir nichts gehört. Doch rein theoretisch sei dies durch Umrechnungsverfahren kein Problem, erklärte uns Hr. Hüttig. 13 Trotz einer mehrfachen Verurteilung unseres Bildungssystems sowie der Aufforderung zu grundlegendem Wandel unserer Gesellschaft lieferte die Diskussion keinen weiteren Erkenntnisgewinn. Zusammenfassend würde der Satz „Waldorfschulen sind super“ völlig ausreichen. Zwar bejahen wir einstimmig diesen Satz, sonst wären wir wohl auf einer anderen Schule, aber war das wirklich alles, was mir diese Diskussion sagen wollte? Diese Frage schoss jedem von uns in den Kopf, als der Vortrag beendet war. Waren die letzten zwei Stunden eine Aufforderung zum gesellschaftlichen Ausstieg? Oder eine Werbeveranstaltung für Waldorfschulen oder die Handwerkskammer? Ganz sicher bin ich mir heute noch nicht. Dennoch regte gerade diese Frage zu einer interessanten Diskussion an, einer Diskussion, die mich zwang, über mich und meine Motivation zu reflektieren, eine Diskussion, die wir ohne Dr. Hüttig führten, eine Diskussion, die letztlich zu mehr Antworten führte. | Jonas Mago (Klasse 13) Porträtarbeiten aus der 10. Klasse Alexandra Wannagat Katharina Brandstaeter Kamilla Voigt Noelle_Kiefer 14 Was regende Hände schaffen „Wir regen die Hände und gründen die Wände, wir kamen vom Fach bis unter das Dach. Gott wollte es schützen vor Donner und Blitzen vor Regen und Sturm und Mäusen und Wurm, vor Schwamm, dem versteckten, vor vielen Kollekten, vor Schulden im Buch und schlechtem Besuch.“ Foto: Monika Wengler Was soll bei solch einem Einweihungsspruch für das neue Spielhaus des Kindergartens eigentlich noch schiefgehen. Nichts. Nach emsiger Planung und fleißigem Bau des Spielhauses wurde am Ende des Schuljahres zur Hauseinweihung geladen. Hier übergaben die Kinder der dritten Klasse am 21.07.2015 ihr Haus den neuen Eigentümern mit einem kleinen Programm. Auch die Gastgeber konnten ihre Gäste davon überzeugen, dass sie ein kleines Häuschen bauen können – mit ihren eigenen Händen und einem kleinen Sprüchlein. Kein Wunder also, dass das Einweihungsfest eine große Anziehungskraft ausstrahlte. Jeder wollte das Spektakel sehen – und jeder konnte das Spektakel auch sehen, denn zusammengerückt waren Groß und Klein auf dem neuen Gelände des Kindergartens. Und so konnte auch die Patenklasse der Drittklässler Zeuge davon werden, wie die KindergartenZwerge das Haus ihrer Paten stürmten und von Anfang an in Beschlag nahmen. Dorlis Salomo für die nun schon 4. Klasse Unser Hausbau – das Spielhaus für den Kindergarten Als erstes mussten wir den Plan zeichnen und dann haben wir den Plan in die Tat umgesetzt und haben das Haus gebaut. Als erstes die Streifen für das Fundament ausgehoben und dann gemauert. Und langsam wurde daraus ein Haus. Als wir das Haus fertig gebaut hatten, wurde es eingeweiht. Der Kindergarten hatte uns zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Die kleinen Kinder haben sich sehr über ihr neues Haus gefreut und alles ganz genau untersucht. Wie kann man denn den Putz wieder aus den Fugen bekommen? Dann durften wir auch auf dem Spielplatz des Kindergartens spielen. Das war ganz toll, besonders die Nestschaukel hat uns sehr gefallen. Sarah Salomo, nun Klasse 4 Ein Spielhaus für den Kindergarten! Wie fast alle 3. Klassen einer Waldorfschule hat sich auch unsere Klasse dazu entschieden, ein echtes Häuslein in der Hausbauepoche zu bauen. Unsere Klasse hatte sich überlegt, dass es ein Spielhaus mit zwei Etagen für das neue Kindergartengelände sein sollte. Angefangen haben wir mit der Planung bereits am Anfang des letzten Schuljahres mit ersten Zeichnungen und Entwürfen. Herr Achilles hat dann alles genau gezeichnet, mit dem Kindergarten und mit den Eltern beim Elternabend besprochen. Die Familien unserer Klasse haben dann alle zusammen das Baumaterial zusammengetragen. Am 6. Juli ging es dann richtig los: wir haben das Fundament gegraben und Beton angemischt. Den haben wir dann ins Fundament gegossen. Dann wurden am nächsten Tag die ersten Balken gesetzt, denn es sollte ein Fachwerkhaus werden. Am Tag darauf haben wir andere Balken zurecht gesägt und eingesetzt. Danach konnten wir mit dem Mauern beginnen. Das dauerte einige Tage. In den letzten Tagen haben wir mit Holzbrettern das Dach gebaut und Haselnussgitter für die Fenster gefertigt. Damit die Kleinen nicht aus der oberen Etage fallen können, haben wir solche Gitter aus Haselnusszweigen auch innen im Haus befestigt. Am 19. Juli war das Haus endlich fertig! Ein paar Tage darauf haben wir die Einweihung des Hauses mit der gesamten Klasse und dem ganzen Kindergarten gefeiert. Es gab leckeren Kuchen und belegte Brote. Ich finde, dass unser Haus sehr schön geworden ist! Lenn, 4. Klasse 15 Guten Appetit! Unser neues Schulrestaurant Kurz vor den Sommerferien wurde unser neues Schulrestaurant offiziell eröffnet. Von den ersten Planungen bis zur Realisierung hat es ein Jahr gedauert. Mit dem Umbau ist auch die Zeit der Provisorien vorbei. Endlich kann die Aula, die vorher als Speisesaal diente, als solche genutzt werden und muss nicht mehr für die vielen Veranstaltungen im Schuljahr umgeräumt werden „Das Stühle- und Tische-Rücken hat ein Ende und die Schulgemeinschaft hat endlich einen schönen, entspannten Ort um die Mittagspause zu verbringen und das köstliche Essen aus der Schulküche in Ruhe zu genießen“, sagte Lehrerin Erdmute Schwarz am Eröffnungstag. Hell und freundlich ist das neue Schulrestaurant gestaltet, 96 Quadratmeter misst der Raum. Die Wände wurden von der Deko-Malerei Bond aus Rühen in einem harmonischen Orangerot lasiert. Die große Sitzbank und die Tische wurden vom Praktischen Zug und der Schülerfirma der Freien Waldorfschule selber gebaut. Besonders schön: Der Speiseraum ist offen zum neugestalteten Innenhof, der in den Sommermonaten ebenfalls zum Mittagessen genutzt werden kann. „Dieser Raum ist, neben vielen anderen Projekten, ein großartiges Beispiel dafür, was die Waldorfschule von anderen Schulen unterscheidet“, wandte sich Oberbürgermeister Klaus Mohrs an die Schulgemeinschaft. „Ich freue mich sehr, dass die Waldorfschule sich so klasse weiterentwickelt, so wie sie es auch schon in den vergangenen 25 Jahren getan hat.“ Mit zwei musikalischen Aufführungen leistete der Jugendchor einen Beitrag zu der Feierstunde. „So soll es sein, so kann es bleiben“ gaben sie zum Besten – da konnte die Schulgemeinschaft nur nickend zustimmen. | Text und Fotos: Maren Gödecke 16 Ganztagsschule – Vorstellung der neuen Kollegen Freiwilliges Soziales Jahr Hallo, meine Name ist Dag-Laurids Burmeister. Ich war auch mal ein Waldorfkind und Schüler. Ich besuchte die Klasse 1-4 hier an der Waldorfschule Wolfsburg. Jetzt bin ich an die alte Wirkungsstätte zurück gekehrt und absolviere seit dem 3. September 2015 meinen Bundesfreiwilligen Dienst. Ich bin ab Mittag hauptsächlich für den Ganztagsbereich eingesetzt und Vormittags erledige ich verschiedene Aufgaben. Betreuung 1./2. Klasse Ich heiße Susann Schmidt, bin verheiratet und habe drei große Kinder. In meiner Freizeit reise ich gerne, fahre Fahrrad, lese viel, handarbeite gern und gehe zum Sport. Da meine Kinder bereits aus dem Haus sind, freue ich mich nun wieder mit Kindern die Schule und die Welt neu zu entdecken. Seit September arbeite ich in der Ganztagsschule der Waldorfschule Wolfsburg und bin hier für die Gruppe der 1. und 2. Klasse zuständig. Alles ist sehr spannend und ich hoffe, das bleibt auch so. Vielleicht lernen wir uns ja mal kennen, ich würde mich freuen. Betreuung der 3. und 4. Klasse Hallo, ich möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Karin Niedenführ und bin seit dem Jahr 2003 Waldorfmutter. Ich habe zwei Töchter ins Leben begleitet. Inzwischen ist ein wenig familiärer Freiraum entstanden und so freue ich mich nun sehr über meine neue Aufgabe in der Ganztagsschule, die Herz und Verstand von mir fordert. Ich bin dort für die 3. und 4. Klasse zuständig. Emilia und Leander sind unsere neuen Schulsprecher Bei der ersten SV Sitzung diesen Jahres wurden Emilia Gmonne und Leander ter Horst aus der 11. Klassen zu den neuen Schulsprechern gewählt Nach zwei schönen, erlebnisreichen aber auch anstrengenden Jahren als Schulsprecher habe ich mein Amt zum Ende des vergangenen Schuljahres niedergelegt. Reflektiere ich nun über meine Erfahrungen in diesen Jahren, gibt es viele Aspekte, die ich positiv herausheben könnte. Besonders froh bin ich über den Prozess der Umbaumaßnahmen an unserer Schule, in den wir uns als Schülervertretung (SV) aktiv mit einbringen konnten. Aber auch Themen wie die Repräsentanz der Schüler beim Tag der offenen Tür oder der Kampf um einen Oberstufenraum gehören zu den besprochenen Themen. Danke an dieser Stelle an Frau Seufert, aber auch alle anderen Lehrer, die unsere Arbeit in dieser Form ermöglicht haben. Ich wünsche euch ein schönes und erfolgreiches SV-Jahr! Jonas Mago (Klasse 13) 17 Sommerliche Fotostrecke Präsentationen Jahresarbeiten 8. Klasse | Fotos: Maren Gödecke Kunstausstellung | Fotos: Maren Gödecke Das Sommerkonzert 2015 | Fotos: Maren Gödecke | Fotos: C. Serangeli 18 Dreigliederung Sehr geehrte Damen und Herren, liebes Kollegium, liebe Schüler und Eltern, Nach „Wirtschaft und soziale Dreigliederung im Lehrplan der Waldorfschule“ haben wir mit dem Buch „Was ist eine „freie“ Schule?“ nun ein weiteres Ergebnis unserer Grundlagenforschung als Handreichung für Waldorfpädagogen veröffentlicht. Die Neuveröffentlichung versammelt erstmals die Kernaussagen Rudolf Steiners zum Konzept der „Selbstverwaltung“ in Bezug auf die Waldorfschule in einem Band, sorgfältig ausgewählt aus 29 Bänden der Gesamtausgabe, und kann hier KOSTENLOS heruntergeladen (PDF/E-Book), oder als schöne Druck-Ausgabe bestellt werden: „http://www.dreigliederung.de/essays/2015-03-001.html“ Das Buch dürfte überraschen, da Rudolf Steiner in vieler Hinsicht sehr viel moderner dachte, als bislang angenommen! Wir wären Ihnen zu großem Dank verpflichtet, wenn Sie diese Email an interessierte Menschen innerhalb Ihrer Arbeitszusammenhänge weiterleiten könnten … Falls Sie regelmäßig über weitere Neuveröffentlichungen und Aktivitäten des Instituts für soziale Dreigliederung informiert werden möchten, können Sie sich in unseren Newsletter eintragen: Hab Dank, du lieber Wind! August Heinrich Hoffmann von Fallersleben Ich bin in den Garten gegangen und mag nicht wieder hinaus. Die goldigen Äpfel prangen mit ihren roten Wangen und laden ein zum Schmaus. Wie ist es anzufangen? Sie sind mir zu hoch und fern. Ich sehe sie hangen und prangen und kann sie nicht erlangen und hätte doch einen gern! http://www.dreigliederung.de/newsletter/ Johannes Mosmann Da kommt der Wind aus dem Westen und schüttelt den Baum geschwind Kommet ihr Hirten! Für das alljährlich stattfindende Christgeburtspiel im Dezember sucht das Lehrkollegium dringend noch zwei Hirten. Wer hat Lust und Zeit mitzumachen? Übrigens können gerne auch Frauen in den Schafspelz schlüpfen... Informationen zu den Rollen und den Proben erteilt gerne Frau Anthon-Ziegler (Klassenlehrerin der 5. Klasse). und weht herab von den Ästen den allerschönsten und besten. Hab Dank, du lieber Wind! 19 Werden Sie Waldorfschullehrer/in Ab Oktober 2015 beginnt an der Freien Waldorfschule in Wolfsburg ein neues Lehrerseminar. Nutzen Sie die Chance, sich berufsbegleitend zum Waldorfschullehrer und zur Waldorflehrerin ausbilden zu lassen und aktiv die Individualität der Schüler nach Rudolf Steiner zu fördern: „Tatsächlich erreichen befragte Waldorfschüler bessere Werte als Regelschüler in puncto Lernfreude und Schulzufriedenheit“ (Quelle: Empirische Studie zur Schulqualität und Lernerfahrungen (Wiesbaden Springer/VS Verlag)) Die Qualifizierung zum Waldorfschullehrer/in erfolgt im Rahmen eines selbstverwalteten Lehrerseminars direkt an der Schule. Im Vordergrund steht der individuelle Lernweg auf Grundlage der allgemeinen Menschenkunde Rudolf Steiners. Die Teilnehmer des Seminars bestimmen eigenverantwortlich den Lernbedarf der Gruppe und organi- Kostümfundus Liebe Eltern, im Kostümfundus der Schule gibt es viel zu tun, damit er das ist, was er sein könnte! Wir suchen daher sowohl einmalige handwerkliche Hilfe als auch kontinuierliche Unterstützung (für die Sortierung und Pflege von Kostümen und Stoffen). Ihre Mitarbeit können Sie als Arbeitsstunden (Baukreis) anrechnen lassen. Ein erstes Treffen sollte idealerweise am Bausamstag am 14. November stattfinden. Bitte geben Sie uns kurz Bescheid, wenn Sie Interesse haben. Wir würden uns sehr freuen! | Brigitte Schulze und Wiebke Gaus sieren den dafür erforderlichen Lernweg in Eigenregie. Sie definieren die Lernziele und legen die Lerninhalte der einzelnen Ausbildungsmodule bis zur Auswahl der Dozenten selbst fest. Die Ausbildung ist über einen Zeitraum von 3 Jahren geplant, findet berufsbegleitend statt und schließt mit einem Praxisjahr an den Schulen ab. Voraussetzung für die Ausbildung ist die Genehmigungsfähigeit als Lehrer oder eine vergleichbare berufliche Qualifikation. Die Seminarbegleiter Peter Danzberg (Geschäftsführer) und Thorsten Knigge (Ausbildungsbeauftragter), beide Trainer und Coach, beschäftigen sich seit vielen Jahren mit Lernsituationen und Lernsystemen im Bereich der pädagogischen Erwachsenenbildung und werden die Seminarteilnehmer auf ihrem Weg begleiten. Besuchen Sie uns am Tag der offenen Tür der Freien Waldorfschule Wolfsburg und lernen Sie uns kennen: Wann? Am 10.10.2015 von 10:00 - 14:00 Uhr Gestalten Sie aktiv die Zukunft als Waldorfschullehrer mit. Das Kollegium der Freien-Waldorfschule-Wolfsburg freut sich auf Sie. Bausamstage Der nächste Termin ist am 14.11.15. Es geht um 9.00 Uhr los und der Tag steht unter dem Motto „Basarputz“. Hier wollen wir in die Außenanlagen gehen und alles hübsch für den Wintermarkt machen: Laub fegen, die Backofenecke aufräumen und Stauden zurückschneiden gehören zu den Aufgaben. Der Baukreis freut sich auf helfende Hände! Weitere Termine Bausamstage: 09.04.16 21.05.16 | Mirko Fuhrherr 20 AktuelleTermine OKTOBER 10.10.15 Tag der offenen Tür ab 10.00 Uhr 19.10. - 30.10.15 Herbstferien Vorschau Das Thema des nächsten Heftes ist AN(GE)KOMMEN NOVEMBER 11.11.15 14.11.15 21.11.15 30.11.15 St. Martin Bausamstag Wintermarkt Adventsgärtlein Wer ankommen will, muss zunächst erst mal losgehen. Wohin sind wir unterwegs und wann sind wir angekommen? Wie gehen wir mit denen um, die hier angekommen sind? Was können wir tun für die Flüchtlinge, die aufgebrochen sind, um hier anzukommen? Sind wir mit unserer Schmiede endlich angekommen? Unsere Gastschülerin Sofia ist für ein Jahr angekommen. Wie fühlt sich das an? Müssen wir zu neuen Zielen aufbrechen, um dort anzukommen? Vieles ist in Bewegung. Aufbrüche, Wege, Ziele, Ankünfte… Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Die nächste Ausgabe erscheint in der Adventszeit, was nichts anderes heißt als „Ankunft“… adventus domini, die Ankunft des Herren. Wir sind gespannt auf eure Gedanken zu diesem Thema! Schreibt doch einfach mal einen kleinen Beitrag…. ;-) Die E-Mail-Adresse der Redaktion lautet: [email protected] Redaktionsschluss ist am 11. Dezember 2015. | Die Redaktion Kristallklar Regelmäßige Termine Mo 18:00 Redaktionsteam; nach Absprache, Aula 19:30 Handarbeitskreis; Galerie Aula DI 19:00 ELAK (jeden 2. Dienstag im Monat) Mi 18:00 Baukreis (ungerade Wo.) 18:00 Elternwerkeln 20:00 Anthroposophischer Arbeitskreis Waldorfschule Do 20:00 Finanzkreis (nach Absprache); Verwaltung Impressum Freie Waldorfschule Wolfsburg Robert Schuman Straße 7 38444 Wolfsburg Telefon: 05361 775403 Fax: 05361 775573 email: [email protected] www.waldorf-wob.de v.i.S.d.P.G.: die newsgroup Kontakt: [email protected] Gestaltung: Elke Bungeroth | www.ansichtssachen.biz Fotos: siehe Nennung am jeweiligen Bild
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