Kristallklar_Oktober - Freie Waldorfschule

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Kristallklar
OKTOBER 2015
Verantwortung, ein besonderes Zeitzeugnis
„Verantwortung“ ist ein großes Wort mit langer Geschichte – schließlich entwickelt sich Sprache mit
unserer Gesellschaft. Neue Kontexte entstehen,
die geordnet und beschrieben werden wollen. In
besonderer Weise trifft das auf Verantwortung zu:
Das Wort beschreibt stets menschliche Möglichkeiten, spiegelt dabei die (sich wandelnden) Normen
einer Gesellschaft wider. Und damit nicht genug –
Verantwortung ordnet und wertet zwischen Vergangenheit und Zukunft:
Das, was hätte unternommen werden können
(und unternommen wurde),
das, was aktuell unternommen wird und
das, was künftig unternommen werden sollte.
Interessant. Nicht nur das Wortspiel.
Wir haben Verantwortung als Leitthema für unsere aktuelle Ausgabe gewählt, weil sie jede Gemeinschaft – auch unsere Schulgemeinschaft – trägt
und sich in ihr ständig weiter entwickelt. Jede Handlung, Aufgabe und Rolle hat etwas mit bewusster oder unbewusster Verantwortung und der uns
zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu tun – die Aufnahme der neuen
1. Klasse, der Umgang mit Medien, der Konsum von Nahrungsmitteln, die
Erziehung nach anthroposophischer Idee ...
Wir wünschen Ihnen und euch eine anregende Lektüre!
| Für die Redaktion Marjatta Kießl
Nicht allein das ABC...
Die Einschulung am 5. September 2015
„Mama, wie oft muss ich noch schlafen, bis ich eingeschult werde?“ Es war die häufigste Frage unserer Tochter in diesen Sommerferien. „Ich habe den schönsten Ranzen, stimmt’s?“, „Hast du meine Schultüte fertig gebastelt?“ und „Wer kommt alles zu meiner
Einschulung?“ kamen gleich danach. Auch die vorsichtigen Anmerkungen der großen Geschwister, dass Schule ja nicht immer nur
toll sei, konnten Helenes Vorfreude nicht dämmen.
Umso schöner war es für alle, als der große Tag endlich da war, mit ihm die geladenen Verwandten und Taufpaten sowie ein für
die Vorhersage leidlich gutes Wetter bis zum Mittag. In unserer Aula war alles sehr festlich geschmückt, nach feiner Musik von Frau
Das sind sie: Die 1. Klasse und ihre Patinnen und Paten.
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Parchmann sprach Frau Brand, die ihre 6. Klasse gerade abgegeben hatte, und erzählte den Kindern
und den Angehörigen, was die neuen Schüler in den
nächsten Jahren an der Schule erwarten möge. Für
einige Gäste, die mit der Waldorfpädagogik nicht vertraut sind, war es sicherlich überraschend zu hören,
dass die Kinder hier nicht den Umgang mit dem Ernst
des Lebens lernen würden, sondern wie viel Freude
selbständiges Erfahren und Begreifen machen kann,
und dass Musik, Kreativität und Bewegung elementare Bestandteile des Unterrichts sein würden. Die
Paten aus der 8. Klasse begleiteten ihre Schützlinge
auf die Bühne, wo sie von ihrer Klassenlehrerin Christine Lapke mit einer Sonnenblume begrüßt wurden. Abgesandte aus den anderen Jahrgangsstufen
brachten Geschenke für die neue 1. Klasse, da gab es
Figuren für den Jahreszeitentisch, ein Märchenbuch,
Ball, Klangschale und vieles andere mehr. Zu frohem
Gesang zogen die neuen Erstklässler mit Frau Lapke
und Wiebke Gaus, der Klassenbegleiterin für das erste Schuljahr, zu einer ersten „Schulstunde“ in ihren
Klassenraum. Ein großartiges (!, Danke!) FingerfoodBuffet, Kaffee und Getränke, alles zubereitet von
Frau Leoholds 2. Klasse, verkürzte die Wartezeit, bis
wir unseren Kindern im Klassenraum die Schultüten
überreichen durften. Viele, viele Fotos rundeten diese
stimmungsvolle Feier ab.
Dann konnten wir alle ein echtes, stolzes Schulkind
mit nach Hause nehmen – das inzwischen, nach nur
etwa drei Wochen, schon ein Menge erlebt hat. Dreißig kleine Menschen kommen nun jeden Morgen zusammen, lernen sich immer besser kennen, sprechen
den Morgenspruch, singen Lieder, hören Geschichten
und versuchen sich in Fingerspielen, erstem Formenzeichnen und Schreiben. Hungrig wird in den Pausen
gefrühstückt, eifrig Seil gehüpft. Die Patenschüler begleiteten ihre Kinder schon auf zwei Ausflüge in den
Detmeroder Forst. Und es gibt sogar richtige Hausaufgaben.
Neulich morgen beim Kuscheln meinte Helene:
„Mama, ich will nochmal Einschulung haben! Das war
der schönste Tag bis jetzt in meinem Leben!“
Geschenke für die 1. Klasse werden überreicht.
Die 2. Klasse zeigt, was sie schon gelernt hat.
| Annkatrin Hensen
Frau Lapke begrüßt jedes Kind persönlich.
| Fotos: Maren Gödecke
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Im Gespräch
„Medienkompetenz
beginnt mit Medienabstinenz.“
Uwe Buermann ist seit 19 Jahren Lehrer und Medienberater an Waldorfschulen und hält Vorträge im Inund Ausland rund um das Thema „Medienkompetenz
im digitalen Zeitalter“.
Am 18.09. hat er bereits zum dritten Mal an der Waldorfschule Wolfsburg referiert, Titel des jüngsten Vortrags war „Endlich habe ich ein Smartphone, endlich
kann ich mitreden ...“.
Im Nachgang zu der Veranstaltung fand dieses Gespräch statt.
Herr Buermann, erklären Sie bitte kurz, was Medienkompetenz
bedeutet und warum der Begriff an Schulen ein großes Thema
geworden ist.
Leider wird der Begriff Medienkompetenz oft reduziert auf „Handfertigkeit“, also auf das Bedienen von Geräten. Zusammen gehören jedoch
Fertigkeiten und Fähigkeiten. Die Bedienung ist kinderleicht geworden,
aber die Frage nach den Fähigkeiten ist komplexer. Aus meiner Erfahrung heraus brauchen wir für einen kompetenten Umgang mit den sozialen Medien – und darum geht es heute meistens an Schulen – drei
Kernkompetenzen: Sozialkompetenz, Empathiefähigkeit und ein übergeordnetes Interesse, z.B. ein Hobby oder eine konkrete Fragestellung,
etwa im Rahmen einer Jahresarbeit.
Diese Kompetenzen – und damit die Reife zum guten Umgang mit sozialen Medien – sind jedoch nicht an ein bestimmtes Alter gekoppelt,
sondern an die Entwicklung des jeweiligen Jugendlichen. Es liegt auf
der Hand, dass es im Schulkontext eine Herausforderung ist, gute Orientierung zu bieten und verlässliche Regeln aufzustellen.
Wie findet eine ideale Entwicklung zur Medienkompetenz statt?
Echte Medienkompetenz beginnt in der Kindheit mit Medienabstinenz.
Wir müssen bei Kindern zunächst Fähigkeiten wecken, die auf den ersten Blick mit Medien in keinem direkten Zusammenhang stehen: Einordnungs- und Begeisterungsfähigkeit und das Unterscheidungsvermögen zwischen Realität und Fiktion.
Ein Beispiel sind Tierfilme: Wenn ein Kind einen Tierfilm gesehen hat
und danach in den Wald geht, wird es enttäuscht sein – kein Tier ist
ihm so nah, so interessant begegnet wie im Film, es war draußen richtig
langweilig.
Wir alle gleichen unsere Erfahrungen mit Vorerfahrungen ab. Solange ein Kind nicht zwischen der analogen und virtuellen Vorerfahrung
unterscheiden kann, sind Medienerlebnisse kein Gewinn. Wenn wir jedoch Jugendliche in einem Alter vor uns haben, denen wir die Arbeit,
die Leistung eines Filmes aufzeigen können, mit ihnen besprechen können, wie ein solcher entsteht, ist ein Film möglicherweise ein sehr gutes
Lehrmaterial.
Im Lehrplan der Waldorfschule ist diese Heranführung eigentlich
angelegt...
Das stimmt! Die Schüler entwickeln von Beginn an viele Bezüge zu
einem sehr breiten Themenspektrum – wie viel Arbeit es ist, ein paar
Schuhe zu fertigen, wie viel Pflege ein Garten braucht, bis eine Kartoffel
wächst oder eben ein Theaterstück auf die Bühne gebracht werden kann ...
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Welche Gefahren sehen Sie, wenn die Bildung der oben genannten Kompetenzen
nicht ausreichend stattgefunden hat?
Orientierungslosigkeit ist das wichtigste Stichwort: Wer nicht bewusst qualitativ nach bestimmten Inhalten sucht, erliegt schnell den
quantitativen Reizen, die in den sozialen Medien eine große Rolle spielen. Wie viele „Likes“
bekomme ich für Kommentare und Fotos? Wie
oft wird mein Beitrag geteilt? Wer hat mehr Kontakte oder ist aus anderen Gründen beliebter
als ich? Diese Bewertungen von außen können
nachweislich abhängig machen, aber auch den
Weg erschweren, sich selbst kennenzulernen.
Besonders in der Pubertät, also die Lebensphase, in der Jugendliche herausfinden müssen,
wer sie selbst sind, behindert ein virtuelles Persönlichkeitsprofil unter Umständen stark den
eigentlichen Prozess der Identitätsfindung.
Wie können Eltern diesen Orientierungsprozess begleiten?
Es geht in der Erziehung immer um ein In-Beziehung-Treten und letztlich auch um eigene
Haltungen, die den Jugendlichen Orientierung
bieten. Kinder, die 10-12 Jahre alt sind, müssen
in einigen Bereichen noch konsequent geführt
Zum Vortrag von
Uwe Buermann
Wir freuen uns, dass die Waldorfschule eine handyfreie Schule ist!
Wir wünschen uns sehr, dass unsere Klassengemeinschaften noch lange frei von Smartphones
bleiben und wir Eltern dem gesellschaftlichen
Druck standhalten.
Herr Uwe Buermann hat uns anschaulich gezeigt, welche großen Gefahren in dieser zu frühen Nutzung für unsere Kinder lauern.
| Andrea und Gero Kamphenkel (Eltern der 1. und 3. Klasse)
werden. Ja, es dürfen auch Verbote ausgesprochen werden, falls notwendig.
Als Erwachsener müssen Sie glaubwürdig sein. Beim Thema Medien zählt
aber auch, wie gut Eltern tatsächlich informiert sind. Falls Sie selbst unsicher
sind, sollten Sie sich nicht scheuen, andere anzusprechen – Wissensressourcen sind in jeder Klasse vorhanden, ganz gleich, ob hinsichtlich der Technik
oder aktuellen Medienthemen.
Sollte es Ihrer Meinung nach Medienkunde in der Schule geben?
Die bestehenden Fächer bieten genug Anknüpfungspunkte für aktive und
passive Medienkunde, sie sollten allerdings bewusst genutzt werden! Spätestens ab Klasse 8 müssen Anwendung und Handhabung von Medien genauso dazu gehören wie die Reflexion darüber. Für Letzteres braucht es keine
Medien, die Lehrkraft muss aufgreifen, was bei den Schülern gerade Thema
ist. Bei Reality Shows muss klar sein, dass sie nichts mit der Realität zu tun
haben, dass die Gewinner schon feststehen, bevor die erste Folge gesendet
wird. Was ist mit dem Reiz von Computerspielen? Was mit der Faszination
von Facebook? Es geht nicht um ein Fernhalten oder Schönreden, es geht um
eine bewusste Auseinandersetzung mit Gefahren und Potenzialen.
Wie lautet Ihre konkrete Altersempfehlung für den Besitz eines Smartphones?
Beim gestrigen Vortrag habe ich das detailliert ausgeführt. Hier in aller Kürze:
Ab 16.
Das ist das Alter, ab dem Jugendliche eine SIM-Karte erwerben können und
damit auch selbst in der Verantwortung stehen, wie und wofür sie genutzt
wird.
| Im Gespräch und für die Aufzeichnung: Marjatta Kießl
Weitere Informationen zum Thema bietet Uwe Buermann
auf seiner Website:
www.erziehung-zur-medienkompetenz.de
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Pädagogischer
Samstag
Am 19. September hat zum zweiten Mal ein pädagogischer Samstag in der jetzigen Form stattgefunden. Eingeladen wurden die Eltern der 1.
und 2. Klassen, sowie alle Eltern, deren Kinder
als Quereinsteiger die 2. bis 7. Klasse besuchen.
Der pädagogische Samstag wurde von Teilen
des ELAK und des Kollegiums der Unterstufe gestaltet. Es gab 72 Teilnehmende.
Wir haben uns hinterher ein Feedback per Fragebogen geben lassen.
Wenn ich mir die Feedback-Bögen des pädagogischen Samstags von diesem Jahr ansehe, bin
ich zugleich erleichtert und dankbar für das, was
an diesem Tag in unserer Schule leben konnte.
Von 54 abgegebenen Feedbackbögen ergaben
43, dass die Befragten etwas Neues gelernt hätten, da die Arbeitsgruppen informativ waren.
Weitere 10 Teilnehmende gaben an, schon viel
gewusst, aber ihre Arbeitsgruppe dennoch als
informativ erlebt zu haben.
Zum Glück, denn das war unser Ziel: unsere
Waldorfschule, den Unterricht der Unterstufe
in möglichst vielen Facetten erlebbar werden
zu lassen. Die Idee hinter dem pädagogischen
Samstag ist es, all jene, die ihre Kinder neu an
dieser Schule haben, zu zeigen, wie Waldorfpädagogik ganz praktisch aussieht. Wie unsere Kinder lesen lernen, warum Formzeichnen wichtig,
aber nicht leicht ist.
Wenn man sich anschaut, dass von den abgegebenen Feedbackbögen nur zwei eigene Waldorfschulerfahrung haben, dann wird klar, dass wir
hier in Wolfsburg (noch?) nicht aus einem Pool
an waldorferfahrenen Anthroposophen schöpfen können. Das kann man bemängeln oder als
Chance sehen.
Auf jeden Fall scheint es schwerer zu sein, die
Eltern mitzunehmen bei dem, was die Kinder im
Unterricht lernen und vor allem wie sie es lernen!
Doch ist es so wichtig für die Kinder, dass die Eltern und Lehrkräfte am gleichen Strang ziehen
und nicht z. B. das Formenzeichnen zu Hause in
Frage gestellt wird.
Wir können aus den Fragebögen ableiten, dass die Zeitspannen von 10 bis 14
Uhr zwar bei 42 von 54 als richtig angesehen wurde, aber 43 von 54 nicht nur
eine einzige Arbeitsgruppe mit einem Schwerpunktthema (es gab 8 Gruppen)
besuchen wollen. Diese oft genannte Anregung werden wir im ELAK und im
Kollegium bestimmt genauer betrachten müssen.
Als offene Anregung zum Schluss haben wir oft gelesen, dass der Wunsch nach
einer Teilnahmemöglichkeit vor der Einschulung besteht, wohl auch, um sich
umfassender informieren zu können, ob diese Schule etwas für das eigene
Kind ist und um Missverständnisse und falsche Erwartungen abzubauen.
Die Eurythmie hat vielen gefehlt. Auch diese und natürlich die nicht so oft genannten Anregungen werden wir im Organisationsteam bewegen und versuchen, den pädagogischen Samstag dort weiterzuentwickeln, wo es noch nötig
und gewünscht ist.
Nicht zu vergessen: Es gab viel Lob für die liebevolle Kinderbetreuung und die
tolle Verköstigung seitens der Küche.
Der ELAK möchte sich bei allen Lehrkräften bedanken, die diesen Tag mit uns
für alle neuen Eltern gestaltet haben. Bestimmt wird noch einiges dieses Tages, sowohl das Gute, als auch das Verbesserungswürdige zu Gesprächen führen. Auf jeden Fall wird es auch die Anwesenheit von Herrn Buermann sein.
So fanden 41 seine Abschlussrunde gut. Einige haben geschrieben, die Runde
und auch die Arbeitsgruppe seien sehr bewegend gewesen und eine Vertiefung zum Vortrag von Freitag, aber auch sehr gut auf die Waldorfschule und
auf die Waldorfbewegung insgesamt zugeschnitten. Damit war für viele der
Vortrag und der Samstag eine runde Sache.
Für Anregungen, Wünsche und Kritiken sind wir im Sinn der Fortentwicklung
des pädagogischen Samstags sehr offen.
| Esther-Maike Herterich
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Mal was über Verantwortung schreiben…
…soll ich. Aha. Scheint erstmal moralisch eindeutig, schmeckt etwas trocken, irgendwie nach Last – ohne ist leichter! Aber eben
nicht gut. Gut ist, viel davon zu tragen. Ein Schluri ist, wer sich weigert. Oder den Versuch unternimmt. Schon wird es schwieriger. Es
könnte sein, dass das gar nicht geht, weil: Verantwortung haben wir nicht nur für das, was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun. Oder?
Verantwortung – kein Wahlangebot, sondern eine Tatsache? Wo bleibt denn dann der Ausweg, wenn man sie nicht will? Gibt es
überhaupt einen für mündige Menschen? Wer in der Lage ist, zu urteilen, Entscheidungen zu treffen und Aufgaben zu übernehmen,
trägt Verantwortung. Wer seine Möglichkeiten nicht nutzt, wird eben das verantworten müssen. Der zweite Fall ist aber leichter aus
dem Bewusstsein zu verdrängen – wird auch nicht so offensichtlich geahndet, wenn´s mal schiefgeht! Vielleicht daher so beliebt?
Wer wird schon „zur Verantwortung gezogen“ fürs Raushalten? Fürs Nicht-Mitmachen? Zumindest nicht so offensichtig – die Folgen
ereilen einen meist subtiler, bestehen z.B. darin, dass man – wohl oder übel - aushalten muss, was andere entscheiden, tun und
öffentlich von sich geben. Das zu tun wäre konsequent.
Stattdessen so beliebt wie unnütz: Aus Bequemlichkeit Verantwortung großzügig abgeben, höchste Ansprüche an diejenigen
stellen, die sie tragen, indem sie Aufgaben übernehmen, und beim Kritisieren mit einem Mal in fröhlich-ungezwungener Selbstgefälligkeit ganz vorne sein.
„An ihren Taten sollt ihr sie erkennen“ – ein bekanntes Sprichwort, das manchmal überraschend erhellend ist! Verantwortung
zeige ich im Tun, nicht im Wissen richtiger Dinge und nicht in der Fähigkeit und Leidenschaft, raffiniert zu kritisieren, was andere tun.
An Taten mangelt es uns in vielen Bereichen noch!
Weniger an spektakulären Blitzlichttaten (die immer einen Aufräumer für das unspektakuläre Danach benötigen - und selten finden). Vielmehr an solchen mit langem Atem - verantwortlich bis zum Ende durchgetragenen Taten. Sicher ist es spannend und
manchmal auch ganz gemütlich, in Gremien um die Auslegungshoheit zu wetteifern, was denn richtig Waldorf ist – voranbringen
wird uns und die Waldorfschule das allein aber überhaupt nicht! Vor allem dann nicht, wenn es diejenigen demotiviert, die unser
Miteinander durch ihr zuverlässiges Handeln, Organisieren, Mitdenken, durch ihre wohlgesonnene, unspektakuläre, tätige Hilfsbereitschaft zusammenhalten - und die damit wirksam und verantwortlich etwas für die Schulgemeinschaft tun.
All den leiseren, aber meist umso zuverlässigeren „guten Geistern“ sei an dieser Stelle auch einmal ein herzlicher Dank
aus- und Mut zugesprochen: Wir bemerken, schätzen und brauchen Sie und freuen uns auch weiterhin auf Ihre Initiative
und Unterstützung dabei, uns gemeinsam um das Bestmögliche für die Entwicklung der Kinder zu bemühen!
| Andrea König
Artenvielfalt braucht
Lebensräume –
Ein Wettbewerbsbeitrag
Zum 17. GEO-Tag der Artenvielfalt hatte die Zeitschrift GEO wieder Schüler
und Schülerinnen aller Altersklassen dazu aufgerufen, die Natur vor der eigenen Haustür genau zu erforschen und ihre Ergebnisse zu dokumentieren. Bis
zum 9. Juli 2015 konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Projekte einreichen. Der Fantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt.
Ganz besonders wichtig war der Jury, dass die Kinder und Jugendlichen ihre
eigenen vier Wände verlassen und raus in die Natur gegangen sind.
Da die damalige 5. Klasse (jetzt 6. Klasse) nichts lieber tut, als die eigenen 4
Klassenwände zu verlassen, haben wir uns an diesem Wettbewerb beteiligt.
Während unseres ganzjährigen Projektunterrichtes hatten wir uns mit der
Verbesserung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere beschäftigt, Nistkästen für Vögel und Sommerquartiere für Fledermäuse gebaut und in der
Stadt aufgehängt, die Schulbienen mitbetreut, Saatmischungen für Falter
und Bienen ausgebracht und den Teich im Schulgarten bepflanzt. Ebenso
wie die 2. Klasse (jetzt 3. Klasse) beherbergten wir Distelfalterraupen im Klassenraum und ließen sie im Schulgarten fliegen. Dieses Projekt wurde von
Frau Lüdecke, vom BUND Umwelt und Naturschutz betreut. Zusätzlich zur
Projektbeschreibung reichten wir unser selbst entworfenes Spiel „Lebensvielfalt“ ein, in dem es um unterschiedliche Naturlebensräume geht. Den 1.
Preis haben wir diesmal nicht gewonnen, aber immerhin einen Sonderpreis
in Form eines dicken Bücherpaketes!
Wer unser Spiel mal ausprobieren möchte, kann am Tag der offenen Tür in
die 6. Klasse kommen und damit spielen.
| Petra Mühlbauer
7
Ein Tag in der Natur
„Die nicht zu beschreibende Schönheit einer
Blüte; die Anmut eines in den Lüften gleitenden
Vogels, das Rauschen des Windes in den Bäumen – irgendwann in unserem Leben berührt
die Natur dich... und mich... und uns alle auf
eine besondere persönliche Weise.“
Joseph Cornell
Am heißesten Tag des Jahres unternahmen wir, die 2. Klasse der Freien Waldorfschule Wolfsburg, eine abenteuerliche Reise, die uns an den Beversee
nach Dannenbüttel führte.
Ausgerüstet mit einem Rucksack, reichlich Proviant und einem Sonnenhut
begaben wir uns auf die Wanderung, durch Wälder, über Wiesen und entlang
des Kanals. Anhand einer selbstgemalten Karte orientierten wir uns auf dem
Weg.
Am Wegesrand und auf den Wegen gab es viel zu entdecken: Fledermauskästen an den Bäumen, bewohnte Weinbergschneckenhäuser, eine Blindschleiche, ein im Busch verstecktes Hornissennest, ein Hirschhornkäfer und fleißige
Waldameisen. Sogar drei Rehe huschten, als sie uns vernahmen, ins Gebüsch.
Wir lauschten dem Klopfen eines Spechtes, dem Gurren der Ringeltaube und
dem Singen der Waldvögel. Bunte Diestelfalter flatterten über Wildblumen
am Wegesrand. Die wilde Malve haben wir erkannt. Besonders beim Beobachten der Tiere waren wir ganz leise, um sie nicht zu erschrecken.
Nach ca. 7 km kamen wir am Beversee an. Wir durften uns im kühlen See
erfrischen, im Wasser plantschen und am Ufer Sandburgen bauen. Im Schilf
lebten Unmengen an winzigen Fröschen. Zarte Libellen glitten durch die Luft.
Barfuß sind wir dann im Sonnenuntergang um den See gewandert und spürten den warmen Waldboden, knorzige Zapfen, spitze Tannennadeln und weiches Gras. Es roch nach Sommer. Die Sonne ging unter und der See glitzerte
golden.
Nach dem selbst zubereiteten Abendessen machten wir ein Feuer und sangen Lieder. Die Nacht legte sich über den See – unzählige Sterne leuchteten
am Himmel und Glühwürmchen tanzten durch die Luft. Wir hörten das Rufen
eines Waldkauzes und schlüpften müde in unsere Schlafsäcke.
Auf unserem Wanderausflug waren wir glücklich in der Natur zu sein. Wir gebrauchten alle unsere Sinne – Berühren, Sehen, Schmecken, Riechen und
Hören. Wir haben gespielt und hatten einfach nur Spaß.
| Text: Corinna Schmidt & Maren Gödecke
„Der kindliche Überschwang ist in seinem Element
in den Wäldern, im hohen Gras oder unter einem
sommerlichen Sternenhimmel. Solche Kindheitserinnerungen sind kostbar, denn sie haben etwas
Tiefes in uns berührt.“
Joseph Cornell
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Ich bin jetzt
Gemüseretter
Konkret geht man davon aus, dass 30 Prozent der Möhren und 10 Prozent
der Äpfel in Deutschland nie das Feld verlassen – einfach weil sie Normen
und Standards für den Handel nicht erfüllen. Genauer gesagt: Unsere Erwartungen, also die der Konsumenten, an Optik und Textur werden nicht
erfüllt.
Wer einen Garten hat, weiß, dass eine kleine krumme Gurke und eine
mehrbeinige Karotte genauso gepflegt und gegossen wurden und sich die
imperfekte Optik auch geschmacklich in Suppe, Saft und Salat nicht auswirkt.
Wer sich für das Thema interessiert, findet mittlerweile zahlreiche Initiativen für diverse Rettungsaktionen von Nahrungsmitteln. Drei Beispiele:
• Gemüseretterboxen, die u.a. hohe Bioqualität, wie demeter und Bioland, liefern.
• Saft von Streuobstwiesen, von verlassenen Plantagen und vom
So sieht Lebensmittel-Müll aus: Fünf Kilogramm demeter-Gemüse, das nicht der Norm entspricht.
Krumme Gurken, kleinwüchsige Äpfel, dreibeinige
Karotten – in anderen Zusammenhängen wäre das
eindeutig Diskriminierung. Abweichungen von der
Norm bleiben aber auch in diesem Fall nicht folgenlos. Gutes Aussehen und „Modelmaße“ gelten
nämlich auch für Frischkost, egal ob in Bioqualität
oder konventionell angebaut. Gemüse, das nicht
ins Raster passt, wird aussortiert und kommt erst
gar nicht in den Handel.
Das Thema ist nicht neu, aber die Zahlen: 18 Millionen Tonnen Nahrungsmittel landen in Deutschland jedes Jahr im Müll, davon ca. 1,5 Millionen
Tonnen Obst und Gemüse (vgl. WWF-Studie 2015:
„Das große Wegschmeißen“). Dabei entstehen 61
Prozent des Lebensmittelverlusts bereits zwischen
Produzent und Großverbraucher und die übrigen
39 Prozent eben bei uns, dem Endverbraucher.
Dabei wären, laut der WWF-Studie, bei den Endverbrauchern durch Einkaufsverhalten, sorgsameren
Umgang und besserer Lagerung knapp 10 Millionen Tonnen Lebensmittelmüll vermeidbar.
Man muss noch nicht mal die ökologischen und
ökonomischen Faktoren wie Welthunger, Ressourceneinsatz und Klimawandel heranziehen, um zu
erkennen, dass wir viele Möglichkeiten haben, unser Handeln zu überdenken und zu verbessern ...
„Stadtrand“
• Restaurants und Cateringservices, die bewusst mit „Resten“ kochen.
Ich habe mich im ersten Schritt fürs „Gemüse retten“ entschieden und war
gespannt, was die erste Lieferung beinhaltet. Matschig? Ekelig? Keine Spur!
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass es bei der Beschreibung der
Produkte wirklich hieß: zu groß, zu klein, unförmig und krumm ...
Erfreulich ist, dass es junge Leute sind, drei 25-Jährige, die diesen Missstand erkannt haben, Verantwortung übernehmen und diesen Service zur
ihrem Beruf gemacht haben. Und dass es schon mehrere demeter-Höfe
gibt, die bei dieser Initiative mitziehen.
Ein naheliegender Hinweis soll an dieser Stelle nicht fehlen, denn regional ist bekanntlich immer erste Wahl: Es gibt freitags an der Schule eine
wunderbare Auswahl an Bio-Obst und -Gemüse an Frau Flügers Stand
(Gärtnerei Wendengarten). Wer das nicht schafft, kann dort eine Bio-Kiste
direkt nach Hause bestellen. Oder es eben mal mit einer Gemüseretterbox
probieren.
Die gute Nachricht lautet aus meiner Sicht: Lösungen gibt es, man muss
sie nur wollen.
| Marjatta Kießl
Jährlich in Deutschland
18.000.000.000 kg Lebensmittelmüll, davon
1.500.000.000 kg Obst und Gemüse
9
Eine Auszeit vom
Klassenraum –
die Schulinsel
Die Schulinsel ist eine ganz neue Einrichtung in unserer Schule. Eine „Insel“ ist für
viele ein Synonym für Erholung, Ruhe, Gelassenheit, frischen Wind, Entspannung und
Weite. Deshalb ist der Name unserer „Insel“
gut gewählt, sie soll auch für Ruhe und Entspannung stehen.
In den letzten Jahren haben wir in den Klassen immer häufiger Kinder erleben können,
denen eine „Auszeit“ vom Klassenraum sehr
gut getan hätte. Und damit ist nicht der Platz
vor der Klassentür gemeint.
Unsere Schulinsel soll diesen Kindern jetzt
einen Raum bieten, sich diese Auszeit nehmen zu können.
Nicht als Strafe, sondern als Chance sich
sammeln zu können, sich auszuruhen, neue
Kräfte und Motivation zu erlangen, um am Unterricht wieder teilhaben zu können.
Die Jean-Paul-Schule in Kassel, auch eine Waldorfschule, arbeitet mittlerweile seit
sieben Jahren mit einer „Auszeitinsel“ und diese hat sich in den Schulalltag voll
integriert. Wir haben uns vor Ort anschauen dürfen, was für eine Bereicherung diese Einrichtung für Schüler/innen und Lehrer sein kann und wie wertvoll es für die
Arbeitsruhe im Klassenraum ist.
Unsere Schulinsel wird seit Anfang des Schuljahres mit Leben gefüllt. Imke Kögel
betreut die Schüler/innen von 8.30- 12.45 Uhr im Raum der Ganztagsschule der 1.
und 2. Klasse, welcher in der Zeit als Schulinsel genutzt werden kann.
Die Kinder können in die Insel kommen und sich einen Moment zurückziehen, sich
ausruhen, spielen, helfend zur Hand gehen und auch Aufgaben erledigen, die sie
aus der Klasse mitbekommen haben. Wenn das Kind bereit ist, wieder dem Unterricht zu folgen, kann es zurück in den Klassenverband gehen.
Verantwortung ist das Thema dieser Kristallklar und das war ein wesentlicher Faktor, die Insel ins Leben zu rufen. Eine Insel ist meist nur über eine Brücke oder einen
Damm zu erreichen, wir hoffen die „Insel“ kann eine Brücke sein, die Verantwortung für sein eigenes Lernen leichter übernehmen zu können.
| Wiebke Gaus
Verantwortung…
... übernimmt die jeweilige 8.Klasse für ihre Patenkinder aus der 1.Klasse. Wenn ich
so zurück denke, hat es meiner Tochter sehr geholfen, eine große Patin an ihrer
Seite zu haben, die man immer fragen konnte und die immer für einen da war –
zumindest in der ersten Zeit.
Als nun die Bilder der Patenkinder in der diesjähringen 8.Klasse „eintrafen“, hat
sich der ein oder andere sehr um ein ganz bestimmtes Patenkind bemüht. Die
Freude war groß, wenn es auch noch klappte. Noch vor den Sommerferien hat jeder einen Brief an sein Patenkind geschrieben und ihm ein Bild von sich geschickt.
Der erste Kontakt war geknüpft. Emily hat auf diesen Brief eine Antwort erhalten, in
der sich ihr Patenkind noch genauer vorgestellt hat. Die Freude darüber war groß
und die Vorfreude auf das erste Kennenlernen wuchs.
Endlich war es dann soweit: Der Tag der Einschulung. Die Aufregung war bei den
Erstklässlern genauso groß wie bei den Paten. Ein hektisches Durcheinander
herrschte in der Mensa. Vor der Mensa standen die Paten und warteten auf ihre
Patenkinder. Ein wenig schüchtern sagte man sich ein erstes Hallo.
Die Einschulungsfeier war schön. Der erste Auftritt der Erstklässler auf der großen
Bühne. Von dort wurden sie von ihren Paten in die Klasse zur ersten Unterrichtsstunde begleitet. Und am Montag nach der Einschulung bekamen beide Seiten bei
einem Besuch des Spielplatzes Gelegenheit sich näher kennenzulernen.
Wir wünschen den Erstlässlern und ihren Paten eine schöne gemeinsame Zeit.
| Für das Redaktionsteam Kirsten Tronnier
10
Zweimalschön –
unser erster Flohmarkt
Mehr als 1.000 Euro...
...hat unsere Schule auf dem ersten Flohmarkt-Basar am 3. Oktober eingenommen! 15% des Verkaufserlöses plus Teilnahmegebühr ergeben
diese hohe Summe. Das ist ein tolles Ergebnis und ein Signal, dass sich
der nachhaltige Umgang mit Ressourcen auszahlt und jeder schon mal
schöne Dinge für den Frühlingsflohmarkt im März zurücklegen sollte. Bitte keine falsche Scheu: Auf einem Flohmarkt zu kaufen oder zu verkaufen
ist kein Zeichen von Geiz oder Knickerigkeit. Gebrauchte Sachen sind
wegen des mehrmaligen Waschens frei von Chemie, ein gutes Stück ist
plötzlich preiswert und wird wieder wertgeschätzt.
Ein abwechslungsreiches, gut präsentiertes Angebot erwartete die
Besucher, die sogar bis aus Braunschweig kamen. Vom Fahrrad über
Schlittschuhe, Bücher und Spiele (sehr begehrt!) bis hin zu Schwangerschafts- und Stillkleidung, Babysachen und vor allem hochwertigen und
gut erhaltenen Kleidungsstücken und Schuhen war für jeden FlohmarktAficionado etwas dabei. Und fürs Erste gab es immerhin leckere Biokekse
aus der Schulküche sowie Kaffee, Saft und Brause. Vielleicht schaffen wir
ja nächstes Mal schon ein Kuchenbüffet?
| Foto: Stefan Borchers
Du musst die
Veränderung
sein, die du in
der Welt sehen
willst.
Mahatma Gandhi
Allen Eltern und Schülern, die so zahlreich schöne Dinge zum Verkauf
abgeliefert haben, sei herzlich gedankt. Nadine Danckert und Sandra
Borchers haben den Flohmarkt sehr professionell vorbereitet und durchgeführt. Sie wurden von einigen fleißigen Helfern unterstützt, nächstes
Mal sollten am besten noch mehr Eltern mitmachen. Ein „Helfer-Projekt“
im Rahmen der Baustunden wäre eine mögliche Idee dazu. Die meisten
Besucher lobten das Prinzip des Vorsortierens der Ware nach Kategorie
und Größe. Wir haben uns gefreut, dass auch viele Schulfremde zum
Flohmarkt kamen und Interesse an unserer Schule zeigten.
An alle, die dieses Mal dabei waren: Die Nummern, die ihr als Teilnehmer
hattet, werden nicht neu vergeben – wenn ihr also im März wieder mitmachen möchtet, könnt ihr eure Aufkleber auf den Artikeln einfach belassen. Und wer neu einsteigen will und jetzt bereits auf den Dachboden
steigt und sortieren und auszeichnen möchte, kann jederzeit von Frau
Ratz seine eigene Teilnehmernummer bekommen.
| Annkatrin Hensen
11
Michael
von Elsbeth Palmer-Paulsen
Über die Höhen braust herbstlicher Sturm.
Drunten in Tiefen haust giftiger Wurm.
Goldenes Laub vom Baum raschelt herab.
Seele erwacht vom Traum, fliehet das Grab.
Hebt sich aus finstrer Gruft himmelwärts auf –
Drache in dunkler Kluft hemmt ihren Lauf.
Flammenden Lichtes-Speer Michael schwingt,
nächtig Gespensterheer mächtig er zwingt.
Seele, vom Tod befreit,
jubelt empor hin zu der Ewigkeit
jauchzendem Chor. | Fotos: Maren Gödecke
12
Was genau hat mir
diese Diskussion
jetzt sagen wollen?
Ein Artikel über das Schülergespräch mit
Dr. Hüttig und dessen Thesen zum gesellschaftlichen Selbstverständnis der Freien
Waldorfschulen
Was genau hat mir diese Diskussion jetzt sagen
wollen? Mit diesem Gefühl sind wir, 15 Schülerinnen und Schüler, aus der Gesprächsrunde
mit Dr. Albrecht Hüttig gegangen. Dr. Hüttig
ist ein älterer Mann mit weißlichem Haar, einem Bart und einer großen, runden Brille, wie
sie in Waldorfkreisen bekannt ist. Der Doktor
war selber viele Jahre als Waldorflehrer in den
Fächern Physik und Astronomie tätig. Heute
sitzt er im Bundesvorstand der Waldorfschulen. Aus seinen umfangreichen Erzählungen
geht hervor, dass er dort für den Rechtskampf
von Waldorfschulen verantwortlich ist. Mit
seinem energischen Temperament fiel es uns
leicht, uns sein Auftreten bei diversen geschilderten Gerichtsverhandlungen vorzustellen.
Als Vorbereitung auf die Gesprächsrunde bekamen wir 11 Thesen zum gesellschaftlichen
Selbstverständnis der Freien Waldorfschulen,
aufgestellt von Dr. Hüttig höchstpersönlich.
Viele Thesen entsprachen dem allgegenwärtigen Waldorfdenken. Dennoch gab es einige
Punkte, die uns ins Auge stachen und die wir
gerne mit ihm besprochen hätten. Besonders
unklar waren uns zwei Aspekte, zum einen die
Frage, wie es möglich sein soll, das Bildungsniveau an komplett freien Schulen aufrecht
zu erhalten und wie die Umsetzung von alternativen Schulabschlüssen, besonders als
Alternative zum Abitur, an Waldorfschulen
umgesetzt werden kann.
Um 10 Uhr trafen wir uns gemeinsam im Musiksaal. In den folgenden zwei Stunden waren wir auf eine informative- und vor allem
anregende Diskussionsrunde eingestellt. Zu
Beginn erklärten wir Dr. Hüttig unsere Bedenken in Bezug auf das Bildungsniveau an freien
Schulen. Uns war unklar, wie ohne eine staatliche Direktive das Bildungsniveau und die
gesamtgesellschaftliche Relevanz der Bildung
oder der Bildungsinhalte gesichert werden
könne.
Auf die Frage folgte ein überraschter Blick von seiten Hüttigs, der uns fragte, ob
Bildung nicht etwas atemberaubend Schönes sei. Für ihn war es selbstverständlich, dass Schülerinnen und Schüler bei einem guten Unterricht einen hohen
Grad an Eigeninitiative zum Lernen entwickeln und diese nur ausgenutzt werden
müsse. So ergebe sich die Qualität automatisch durch die Quantität an Interessen. Um diesen Punkt ins Wanken zu bringen, reicht ein einfacher Blick in eine
reale Klasse, völlig gleich welcher Schule. Dort wird deutlich, dass meist nicht aus
innerem Antrieb, sondern aufgrund von bessren Berufsaussichten gelernt wird.
Dieser Antrieb müsse nach Dr. Hüttig beseitigt werden, wodurch sich die Frage
stellt, wie unser, wie ich finde sehr gutes, Bildungsniveau aufrechterhalten werden kann. Dennoch dürfe man es laut Hüttig gar nicht soweit kommen lassen,
dass das Bildungsniveau sinkt. Nur wie soll das ohne zentrale Organisation geschehen? Jeder weiß, dass Theorien nie zu 100 Prozent der Wirklichkeit entsprechen.
Eingehend auf seine 3. These, die besagt, dass Bildungsmonopole inakzeptabel
seien, gleich ob sie ökonomischer oder gesellschaftlicher Art seien, fragten wir
Dr. Hüttig, wie dies im Bezug auf das Abitur an unserer Schule umsetzbar sei. Momentan unterliegt unsere Schule, und damit jede Schülerin und jeder Schüler,
den Vorgaben der Landesschulbehörde. Diese stellt die Abituraufgaben und kann
als Folge dessen die Bildungsinhalte in der Abiturphase vorgeben. Wir waren uns
zwar einstimmig darüber im Klaren, dass wir diese Art von monopoler Bildungsvorgabe ablehnen, besonders da sie auf eine kapitalistische Gesellschaftsstruktur ausgelegt ist und wir somit stark geprägt werden und es immer schwerer wird
sich gedanklich außerhalb dieses Rahmens zu bewegen, doch eine Alternative
fiel uns nicht ein. Wir hofften auf eine Antwort durch das Gespräch.
Der Promovierte Hüttig stellte zuerst fest, dass es unsinnig sei nach Bildungsabschlüssen zu streben. Diese seien nur von der Allgemeinheit vorgegeben und
hätten für uns als Individuum keine Bedeutung. Viel wichtiger sei es die Dinge zu
tun, zu denen man sich berufen fühlt und bei denen man die größte Genugtuung
zu spüren bekäme. Auf unseren Einspruch hin, dass diese Einstellung mit einer
beruflichen Zukunft bei großen Unternehmen wie Volkswagen oder NC-Studienfächern wie Psychologie oder Medizin unvereinbar sei, da die Auswahlverfahren
fast gänzlich primär oder ausschließlich auf die Abiturnote zurückgreifen, verurteilte er das Abitur als ungenügend und propagierte den Waldorfabschluss.
Dieser könne die individuellen Fähigkeiten genauer abbilden und sei somit ein
besseres Auswahlkriterium. Führt man diesen Aspekt auf seinen Wunsch nach
einer pluralistischen Schullandschaft zurück, hätte dies zur Folge, dass es diverse
verschiedene Abschlüsse gäbe, die jeweils andere Aspekte der Persönlichkeit abbilden. Mir stellt sich an dieser Stelle die Frage, wie Hochschulen aus solch einer
Informationsflut eine Auswahl treffen könnten. Leider gab es auf diese Frage keine befriedigende Antwort. Außerdem gibt es bis heute erst eine Person, die sich
mit diesem besagten „Waldorfabschluss“ an deutschen Hochschulen erfolgreich
beworben hat. Von weiteren Erfolgsgeschichten haben wir nichts gehört. Doch
rein theoretisch sei dies durch Umrechnungsverfahren kein Problem, erklärte
uns Hr. Hüttig.
13
Trotz einer mehrfachen Verurteilung unseres Bildungssystems sowie der Aufforderung zu grundlegendem Wandel unserer
Gesellschaft lieferte die Diskussion keinen
weiteren Erkenntnisgewinn. Zusammenfassend würde der Satz „Waldorfschulen sind
super“ völlig ausreichen.
Zwar bejahen wir einstimmig diesen Satz,
sonst wären wir wohl auf einer anderen
Schule, aber war das wirklich alles, was mir diese Diskussion sagen wollte?
Diese Frage schoss jedem von uns in den Kopf, als der Vortrag beendet war. Waren
die letzten zwei Stunden eine Aufforderung zum gesellschaftlichen Ausstieg? Oder
eine Werbeveranstaltung für Waldorfschulen oder die Handwerkskammer?
Ganz sicher bin ich mir heute noch nicht. Dennoch regte gerade diese Frage zu einer
interessanten Diskussion an, einer Diskussion, die mich zwang, über mich und meine Motivation zu reflektieren, eine Diskussion, die wir ohne Dr. Hüttig führten, eine
Diskussion, die letztlich zu mehr Antworten führte.
| Jonas Mago (Klasse 13)
Porträtarbeiten aus der 10. Klasse
Alexandra Wannagat
Katharina Brandstaeter
Kamilla Voigt
Noelle_Kiefer
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Was regende
Hände schaffen
„Wir regen die Hände und gründen die Wände,
wir kamen vom Fach bis unter das Dach.
Gott wollte es schützen vor Donner und Blitzen
vor Regen und Sturm und Mäusen und Wurm,
vor Schwamm, dem versteckten, vor vielen Kollekten,
vor Schulden im Buch und schlechtem Besuch.“
Foto: Monika Wengler
Was soll bei solch einem Einweihungsspruch für das neue Spielhaus des
Kindergartens eigentlich noch schiefgehen. Nichts. Nach emsiger Planung
und fleißigem Bau des Spielhauses wurde am Ende des Schuljahres zur
Hauseinweihung geladen. Hier übergaben die Kinder der dritten Klasse am
21.07.2015 ihr Haus den neuen Eigentümern mit einem kleinen Programm.
Auch die Gastgeber konnten ihre Gäste davon überzeugen, dass sie ein
kleines Häuschen bauen können – mit ihren eigenen Händen und einem
kleinen Sprüchlein. Kein Wunder also, dass das Einweihungsfest eine große
Anziehungskraft ausstrahlte. Jeder wollte das Spektakel sehen – und jeder
konnte das Spektakel auch sehen, denn zusammengerückt waren Groß und
Klein auf dem neuen Gelände des Kindergartens. Und so konnte auch die
Patenklasse der Drittklässler Zeuge davon werden, wie die KindergartenZwerge das Haus ihrer Paten stürmten und von Anfang an in Beschlag nahmen.
Dorlis Salomo für die nun schon 4. Klasse
Unser Hausbau –
das Spielhaus
für den
Kindergarten
Als erstes mussten wir den Plan zeichnen und
dann haben wir den Plan in die Tat umgesetzt und
haben das Haus gebaut. Als erstes die Streifen für
das Fundament ausgehoben und dann gemauert.
Und langsam wurde daraus ein Haus. Als wir das
Haus fertig gebaut hatten, wurde es eingeweiht.
Der Kindergarten hatte uns zu Kaffee und Kuchen
eingeladen. Die kleinen Kinder haben sich sehr
über ihr neues Haus gefreut und alles ganz genau
untersucht. Wie kann man denn den Putz wieder
aus den Fugen bekommen? Dann durften wir auch
auf dem Spielplatz des Kindergartens spielen. Das
war ganz toll, besonders die Nestschaukel hat uns
sehr gefallen.
Sarah Salomo, nun Klasse 4
Ein Spielhaus für
den Kindergarten!
Wie fast alle 3. Klassen einer Waldorfschule hat sich auch unsere Klasse
dazu entschieden, ein echtes Häuslein in der Hausbauepoche zu bauen.
Unsere Klasse hatte sich überlegt, dass es ein Spielhaus mit zwei Etagen für
das neue Kindergartengelände sein sollte.
Angefangen haben wir mit der Planung bereits am Anfang des letzten Schuljahres mit ersten Zeichnungen und Entwürfen. Herr Achilles hat dann alles
genau gezeichnet, mit dem Kindergarten und mit den Eltern beim Elternabend besprochen. Die Familien unserer Klasse haben dann alle zusammen das Baumaterial zusammengetragen. Am 6. Juli ging es dann richtig
los: wir haben das Fundament gegraben und Beton angemischt. Den haben
wir dann ins Fundament gegossen. Dann wurden am nächsten Tag die ersten Balken gesetzt, denn es sollte ein Fachwerkhaus werden. Am Tag darauf
haben wir andere Balken zurecht gesägt und eingesetzt. Danach konnten
wir mit dem Mauern beginnen. Das dauerte einige Tage. In den letzten Tagen haben wir mit Holzbrettern das Dach gebaut und Haselnussgitter für die
Fenster gefertigt. Damit die Kleinen nicht aus der oberen Etage fallen können, haben wir solche Gitter aus Haselnusszweigen auch innen im Haus befestigt. Am 19. Juli war das Haus endlich fertig! Ein paar Tage darauf haben
wir die Einweihung des Hauses mit der gesamten Klasse und dem ganzen
Kindergarten gefeiert. Es gab leckeren Kuchen und belegte Brote. Ich finde,
dass unser Haus sehr schön geworden ist!
Lenn, 4. Klasse
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Guten Appetit!
Unser neues
Schulrestaurant
Kurz vor den Sommerferien wurde unser neues Schulrestaurant offiziell eröffnet. Von den ersten Planungen bis zur Realisierung hat es ein Jahr gedauert. Mit dem Umbau ist auch die Zeit der Provisorien vorbei. Endlich kann
die Aula, die vorher als Speisesaal diente, als solche genutzt werden und
muss nicht mehr für die vielen Veranstaltungen im Schuljahr umgeräumt
werden „Das Stühle- und Tische-Rücken hat ein Ende und die Schulgemeinschaft hat endlich einen schönen, entspannten Ort um die Mittagspause zu
verbringen und das köstliche Essen aus der Schulküche in Ruhe zu genießen“, sagte Lehrerin Erdmute Schwarz am Eröffnungstag.
Hell und freundlich ist das neue Schulrestaurant gestaltet, 96 Quadratmeter misst der Raum. Die Wände wurden von der Deko-Malerei Bond aus
Rühen in einem harmonischen Orangerot lasiert. Die große Sitzbank und
die Tische wurden vom Praktischen Zug und der Schülerfirma der Freien
Waldorfschule selber gebaut. Besonders schön: Der Speiseraum ist offen
zum neugestalteten Innenhof, der in den Sommermonaten ebenfalls zum
Mittagessen genutzt werden kann.
„Dieser Raum ist, neben vielen anderen Projekten, ein großartiges Beispiel
dafür, was die Waldorfschule von anderen Schulen unterscheidet“, wandte
sich Oberbürgermeister Klaus Mohrs an die Schulgemeinschaft. „Ich freue
mich sehr, dass die Waldorfschule sich so klasse weiterentwickelt, so wie sie
es auch schon in den vergangenen 25 Jahren getan hat.“
Mit zwei musikalischen Aufführungen leistete der Jugendchor einen Beitrag
zu der Feierstunde. „So soll es sein, so kann es bleiben“ gaben sie zum Besten – da konnte die Schulgemeinschaft nur nickend zustimmen.
| Text und Fotos: Maren Gödecke
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Ganztagsschule – Vorstellung der neuen Kollegen
Freiwilliges Soziales Jahr
Hallo, meine Name ist Dag-Laurids Burmeister. Ich war auch mal ein Waldorfkind und Schüler. Ich besuchte die Klasse 1-4 hier an der Waldorfschule
Wolfsburg. Jetzt bin ich an die alte Wirkungsstätte zurück gekehrt und absolviere seit dem 3. September 2015 meinen Bundesfreiwilligen Dienst. Ich bin
ab Mittag hauptsächlich für den Ganztagsbereich eingesetzt und Vormittags
erledige ich verschiedene Aufgaben.
Betreuung 1./2. Klasse
Ich heiße Susann Schmidt, bin verheiratet und habe drei große Kinder. In meiner Freizeit reise ich gerne, fahre Fahrrad, lese viel, handarbeite gern und gehe
zum Sport. Da meine Kinder bereits aus dem Haus sind, freue ich mich nun
wieder mit Kindern die Schule und die Welt neu zu entdecken.
Seit September arbeite ich in der Ganztagsschule der Waldorfschule Wolfsburg und bin hier für die Gruppe der 1. und 2. Klasse zuständig.
Alles ist sehr spannend und ich hoffe, das bleibt auch so.
Vielleicht lernen wir uns ja mal kennen, ich würde mich freuen.
Betreuung der 3. und 4. Klasse
Hallo, ich möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Karin Niedenführ und bin
seit dem Jahr 2003 Waldorfmutter. Ich habe zwei Töchter ins Leben begleitet.
Inzwischen ist ein wenig familiärer Freiraum entstanden und so freue ich mich
nun sehr über meine neue Aufgabe in der Ganztagsschule, die Herz und Verstand von mir fordert. Ich bin dort für die 3. und 4. Klasse zuständig.
Emilia und Leander
sind unsere neuen Schulsprecher
Bei der ersten SV Sitzung diesen Jahres wurden Emilia Gmonne und Leander ter Horst aus der 11. Klassen zu den neuen
Schulsprechern gewählt
Nach zwei schönen, erlebnisreichen aber auch anstrengenden Jahren als Schulsprecher habe ich mein Amt zum Ende
des vergangenen Schuljahres niedergelegt. Reflektiere ich nun über meine Erfahrungen in diesen Jahren, gibt es viele
Aspekte, die ich positiv herausheben könnte. Besonders froh bin ich über den Prozess der Umbaumaßnahmen an unserer Schule, in den wir uns als Schülervertretung (SV) aktiv mit einbringen konnten. Aber auch Themen wie die Repräsentanz der Schüler beim Tag der offenen Tür oder der Kampf um einen Oberstufenraum gehören zu den besprochenen
Themen.
Danke an dieser Stelle an Frau Seufert, aber auch alle anderen Lehrer, die unsere Arbeit in dieser Form ermöglicht haben.
Ich wünsche euch ein schönes und erfolgreiches SV-Jahr!
Jonas Mago (Klasse 13)
17
Sommerliche Fotostrecke
Präsentationen
Jahresarbeiten
8. Klasse
| Fotos: Maren Gödecke
Kunstausstellung
| Fotos: Maren Gödecke
Das
Sommerkonzert
2015
| Fotos: Maren Gödecke
| Fotos: C. Serangeli
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Dreigliederung
Sehr geehrte Damen und Herren, liebes Kollegium, liebe Schüler und Eltern,
Nach „Wirtschaft und soziale Dreigliederung im Lehrplan der
Waldorfschule“ haben wir mit dem Buch „Was ist eine „freie“
Schule?“ nun ein weiteres Ergebnis unserer Grundlagenforschung als Handreichung für Waldorfpädagogen veröffentlicht.
Die Neuveröffentlichung versammelt erstmals die Kernaussagen Rudolf Steiners zum Konzept der „Selbstverwaltung“ in
Bezug auf die Waldorfschule in einem Band, sorgfältig ausgewählt aus 29 Bänden der Gesamtausgabe, und kann hier
KOSTENLOS heruntergeladen (PDF/E-Book), oder als schöne
Druck-Ausgabe bestellt werden:
„http://www.dreigliederung.de/essays/2015-03-001.html“
Das Buch dürfte überraschen, da Rudolf Steiner in vieler Hinsicht sehr viel moderner dachte, als bislang angenommen! Wir
wären Ihnen zu großem Dank verpflichtet, wenn Sie diese
Email an interessierte Menschen innerhalb Ihrer Arbeitszusammenhänge weiterleiten könnten …
Falls Sie regelmäßig über weitere Neuveröffentlichungen und
Aktivitäten des Instituts für soziale Dreigliederung informiert
werden möchten, können Sie sich in unseren Newsletter eintragen:
Hab Dank,
du lieber Wind!
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Ich bin in den Garten gegangen
und mag nicht wieder hinaus.
Die goldigen Äpfel prangen
mit ihren roten Wangen
und laden ein zum Schmaus.
Wie ist es anzufangen?
Sie sind mir zu hoch und fern.
Ich sehe sie hangen und prangen
und kann sie nicht erlangen
und hätte doch einen gern!
http://www.dreigliederung.de/newsletter/
Johannes Mosmann
Da kommt der Wind aus dem Westen
und schüttelt den Baum geschwind
Kommet ihr Hirten!
Für das alljährlich stattfindende Christgeburtspiel
im Dezember sucht das Lehrkollegium dringend
noch zwei Hirten.
Wer hat Lust und Zeit mitzumachen? Übrigens können gerne auch Frauen in den Schafspelz schlüpfen...
Informationen zu den Rollen und den Proben erteilt
gerne Frau Anthon-Ziegler (Klassenlehrerin der 5.
Klasse).
und weht herab von den Ästen
den allerschönsten und besten.
Hab Dank, du lieber Wind!
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Werden Sie
Waldorfschullehrer/in
Ab Oktober 2015 beginnt an der Freien Waldorfschule in Wolfsburg ein neues Lehrerseminar. Nutzen Sie die Chance, sich berufsbegleitend zum
Waldorfschullehrer und zur Waldorflehrerin ausbilden zu lassen und aktiv die Individualität der Schüler
nach Rudolf Steiner zu fördern:
„Tatsächlich erreichen befragte Waldorfschüler bessere Werte als Regelschüler in puncto Lernfreude
und Schulzufriedenheit“
(Quelle: Empirische Studie zur Schulqualität und
Lernerfahrungen (Wiesbaden Springer/VS Verlag))
Die Qualifizierung zum Waldorfschullehrer/in erfolgt im Rahmen eines selbstverwalteten Lehrerseminars direkt an der Schule. Im Vordergrund steht der individuelle Lernweg auf
Grundlage der allgemeinen Menschenkunde Rudolf
Steiners. Die Teilnehmer des Seminars bestimmen eigenverantwortlich den Lernbedarf der Gruppe und organi-
Kostümfundus
Liebe Eltern,
im Kostümfundus der Schule gibt es viel zu tun, damit er das ist, was er sein könnte!
Wir suchen daher sowohl einmalige handwerkliche
Hilfe als auch kontinuierliche Unterstützung (für die
Sortierung und Pflege von Kostümen und Stoffen).
Ihre Mitarbeit können Sie als Arbeitsstunden (Baukreis) anrechnen lassen.
Ein erstes Treffen sollte idealerweise am Bausamstag am 14. November stattfinden.
Bitte geben Sie uns kurz Bescheid, wenn Sie Interesse haben.
Wir würden uns sehr freuen!
| Brigitte Schulze und Wiebke Gaus
sieren den dafür erforderlichen Lernweg in Eigenregie. Sie definieren die
Lernziele und legen die Lerninhalte der einzelnen Ausbildungsmodule bis
zur Auswahl der Dozenten selbst fest. Die Ausbildung ist über einen Zeitraum von 3 Jahren geplant, findet berufsbegleitend statt und schließt mit einem Praxisjahr an den Schulen ab. Voraussetzung für die Ausbildung ist die Genehmigungsfähigeit als Lehrer
oder eine vergleichbare berufliche Qualifikation.
Die Seminarbegleiter Peter Danzberg (Geschäftsführer) und Thorsten Knigge (Ausbildungsbeauftragter), beide Trainer und Coach, beschäftigen sich
seit vielen Jahren mit Lernsituationen und Lernsystemen im Bereich der
pädagogischen Erwachsenenbildung und werden die Seminarteilnehmer auf ihrem Weg begleiten.
Besuchen Sie uns am Tag der offenen Tür der Freien Waldorfschule Wolfsburg und lernen Sie uns kennen:
Wann? Am 10.10.2015 von 10:00 - 14:00 Uhr
Gestalten Sie aktiv die Zukunft als Waldorfschullehrer mit.
Das Kollegium der Freien-Waldorfschule-Wolfsburg freut sich auf Sie.
Bausamstage
Der nächste Termin ist am 14.11.15.
Es geht um 9.00 Uhr los und der Tag steht unter dem Motto „Basarputz“. Hier wollen wir in die Außenanlagen gehen und alles hübsch
für den Wintermarkt machen: Laub fegen, die Backofenecke
aufräumen und Stauden zurückschneiden gehören zu den Aufgaben.
Der Baukreis freut sich auf helfende Hände!
Weitere Termine Bausamstage:
09.04.16
21.05.16
| Mirko Fuhrherr
20
AktuelleTermine
OKTOBER
10.10.15 Tag der offenen Tür ab 10.00 Uhr
19.10. - 30.10.15 Herbstferien
Vorschau
Das Thema des nächsten Heftes ist
AN(GE)KOMMEN
NOVEMBER
11.11.15 14.11.15 21.11.15 30.11.15 St. Martin
Bausamstag
Wintermarkt
Adventsgärtlein
Wer ankommen will, muss zunächst erst mal
losgehen. Wohin sind wir unterwegs und wann
sind wir angekommen? Wie gehen wir mit
denen um, die hier angekommen sind? Was
können wir tun für die Flüchtlinge, die aufgebrochen sind, um hier anzukommen? Sind wir
mit unserer Schmiede endlich angekommen?
Unsere Gastschülerin Sofia ist für ein Jahr angekommen. Wie fühlt sich das an?
Müssen wir zu neuen Zielen aufbrechen, um
dort anzukommen? Vieles ist in Bewegung. Aufbrüche, Wege, Ziele, Ankünfte…
Wo stehen wir? Wo wollen wir hin?
Die nächste Ausgabe erscheint in der Adventszeit, was nichts anderes heißt als „Ankunft“…
adventus domini, die Ankunft des Herren.
Wir sind gespannt auf eure Gedanken zu diesem Thema!
Schreibt doch einfach mal einen kleinen Beitrag…. ;-)
Die E-Mail-Adresse der Redaktion lautet: [email protected]
Redaktionsschluss ist am
11. Dezember 2015.
| Die Redaktion Kristallklar
Regelmäßige Termine
Mo 18:00 Redaktionsteam; nach Absprache, Aula
19:30 Handarbeitskreis; Galerie Aula
DI 19:00 ELAK (jeden 2. Dienstag im Monat)
Mi 18:00 Baukreis (ungerade Wo.)
18:00 Elternwerkeln
20:00 Anthroposophischer Arbeitskreis Waldorfschule
Do 20:00 Finanzkreis (nach Absprache); Verwaltung
Impressum
Freie Waldorfschule Wolfsburg
Robert Schuman Straße 7
38444 Wolfsburg
Telefon: 05361 775403
Fax: 05361 775573
email: [email protected]
www.waldorf-wob.de
v.i.S.d.P.G.: die newsgroup
Kontakt: [email protected]
Gestaltung: Elke Bungeroth | www.ansichtssachen.biz
Fotos: siehe Nennung am jeweiligen Bild