Gross-Benrather 1-2016

Groß-Benrather
AUS
DEM
INHALT
72. Ausgabe
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Benrath, März 2016
Aus der Redaktion, Vorwort
Neujahrsempfang
Studienreise ins Elsass
Benraths Ehrenbürger Fritz Henkel
Kabarett
Nikolausfeier
Dämmerschoppen
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2015 in Bildern
Gedenkgang zum 9. November
Volkstrauertag
Benrath im 1. Weltkrieg
Impressum
Termine
Rätsel
Nestwärme
Foto: Rudolf Doll
Groß-Benrather
Seite 2
Aus der Redaktion
Liebe Leserin, lieber Leser,
Freunde von etwas längeren Geschichten werden sich über diese Ausgabe
freuen. Zum Beispiel über den Bericht
über die Elsass-Reise, den Besuch der
Ausstellung in unserem Heimatarchiv
über den 1. Weltkrieg und die Rede zum
Volks-trauertag. Vorwiegend in Bildern
sind Veranstaltungen dokumentiert über
die Nikolausfeier und über den Auftritt
der Funkenkinder, die sich entsprechend
dem olympischen Gedanken „größer,
schneller und höher“ präsentierten.
Tatsächlich, auch „höher“ war dieses Mal
dabei. Sie hatten die ersten Hebefiguren
im Programm. Im reiferen Alter kann es
natürlich passieren, dass der Zuschauer
ins Philosophieren kommt. Das habe ich
in meiner Jugend auch gekonnt. Wie war
das denn noch? Vor, vor, seit, schluss, oder
rück, rück, seit, schluss? Warum klappt
das denn heute nicht mehr? „ Man müsste noch mal 20 sein…“, sang Willi Schneider – und mit dem Verstand von heute
möchten wir hinzufügen. Aber – das
funktioniert nicht! Noch einmal möchte
ich hierzu etwas aus dem Mannheimer
„Lebensfreude-Kalender“ zitieren:
Genieße alles zu seiner Zeit.
Wenn du jung bist,
hast du Zeit und Energie, aber kein Geld.
Wenn du berufstätig bist,
hast du Geld und Energie, aber keine Zeit.
Wenn du alt bist,
hast du Zeit und Geld, aber keine Energie.
Genieße deshalb, was du zu einem bestimmten Zeitpunkt in deinem Leben
besitzt – alles auf einmal bekommst du
selten.
Kommen Sie gut in den Frühling. Veilchen träumen schon, wollen balde kommen…
Ihr Karlheinz Gromöller.
72. Ausgabe
Liebe Heimatfreundinnen
und Heimatfreunde,
das Jahr 2016 nimmt inzwischen mit unaufhaltsamen Schritten seinen Lauf in eine noch unbekannte, vielleicht erahnbare Zukunft.
Dass diese sich für Sie und uns alle glücklich und segensreich in friedvoller Lebenserwartung gestaltet, erhoffe und wünsche ich von Herzen. Dazu ist es gelegentlich auch notwendig, den Dingen auf den
Grund zu gehen und sie in ihrem inhaltlichen Zusammenhang zu
erfassen, wie es die nachfolgende kleine Geschichte zeigt.
Das bessere Geschenk
Einst schickte der König Artabon dem Rabbi Jehuda einen sehr kostbaren Edelstein. Damit verband er die Bitte, auch der Rabbi möge ihm etwas, was ihm wirklich teuer sei, als Geschenk senden. Da schickte ihm
der Rabbi eine Mesua, eine heilige Inschrift, die in einem Behälter am
Türpfosten angebracht, die Bewohner eines Hauses schützen soll. Der
König war über die Gabe des Rabbi verwundert und enttäuscht ließ
er fragen: „Ich habe dir einen sehr teuren Edelstein geschenkt, du aber
hast mir etwas geschickt, das keinerlei Wert hat.“ Der Rabbi antwortete
ihm: „Unsere Geschenke lassen sich nicht vergleichen. Du hast mir ein
Geschenk gemacht, das ich mit Sorge behüten und bewahren muss. Ich
dagegen habe dir ein Geschenk gemacht, das dich vor Sorgen behüten
und bewahren wird.“
Aus: Axel Kühner, Von Herzen Dank, Neukirchener Aussaat
In der Vorfreude auf unsere schon terminierten Veranstaltungen in
diesem Jahr, wie Kinderfest, Sommerfest, Volkstrauertag, Nikolausfeier und Dämmerschoppen mit abwechslungsreichem Kulturprogramm, grüße ich Sie in aller Herzlichkeit.
Ihre Marianne Holle
Herbert Piel
starb am 26. Oktober 2015 im
Alter von 89 Jahren.
Er war sehr verbunden mit dem
Düsseldorfer Süden, insbesondere mit seinem Geburtsort Wersten. Sein Arbeitsplatz
war bei der Firma Henkel, gewohnt hat er bis zuletzt in Benrath. Herbert Piel war zeitweise 2. Vorsitzender unserer
Heimatgemeinschaft, wo er im Mai 1995 Mitglied wurde.
Es bleiben wunderbare Erinnerungen an seine Lebensfreude und Gastfreundschaft.
März 2016
Groß-Benrather
Neujahrsempfang
Darüber hätte sich die
erkrankte Vorsitzende
Marianne Holle sehr
gefreut: Der ehrwürdige Rathaussaal gefüllt
mit Gästen aus den verschiedensten Bereichen
unserer Gesellschaft. Politiker aus dem Düsseldorfer Süden, der Stadt
Düsseldorf, dem Land
NRW und dem Bund waren vertreten. Sternsinger brachten den Segen
ins Haus. Nur aus dem
Europaparlament war
niemand erschienen. Dafür wurde das Schlossgrafenpaar der Benrather Schlossnarren sehr herzlich begrüßt.
Der Neujahrsempfang im Rathaus ist ideal zum persönlichen Kennenlernen und zur
Aktualisierung des eigenen Wissensstandes.iBezirksbürgermeister Dr. Karl-Heinz
Graf bezog sich auf seine „Visionen“ vor einem Jahr und war hoffnungsfroh, dass die
Chancen zur Realisierung einiger Projekte gestiegen sind. Der Paulsmühle-Tunnel
hängt zusammen mit der RRX-Trasse und dem Haltepunkt Benrath, um den zurzeit
hart gekämpft wird. „Na, dann siegt mal schön“, hat Theodor Heuss einmal gesagt
und passt auch zu diesem Thema. In der Tat „Mein Job ist nicht stressfrei“, so Graf.
Fotos: Rudolf Doll
Bezirksbürgermeister Dr. Graf
Benrather Schlossnarren
Sternsinger St. Cäcilia
Ruth Schaumann, Axel Weggen
Die Bundestagsabgeordneten Sylvia Pantel und Andreas
Rimkus sprachen über Völkerwanderung, Globalisierung
und Flüchtlingsproblematik. Ruth Schaumann, Sopran,
und Axel Weggen, Klavier, spannten einen musikalischen
Bogen vom Frühlingsahnen bis zur Julischka aus Buda
buda pest. Nicht zuletzt zu erwähnen sind zahlreiche
Mitglieder der Heimatgemeinschaft, die als Gäste auch
hier ehrenamtlich tätig waren bei der Raumgestaltung
und Bewirtung.
Karlheinz Gromöller
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Groß-Benrather
72. Ausgabe
Studienreise ins Elsass
Ein ambitioniertes Viertageprogramm zum Kennenlernen des Elsass war für die diesjährige Studiengruppe der
Heimatgemeinschaft vorbereitet, mit einer Fahrt zum
Zielort Riegel am Kaiserstuhl, mit einem Besuch der Städte Riquewihr und Colmar, einem Ausflug nach Straßburg
und nach Sessenheim.
Der Studienleiter Wolfgang D. Sauer hatte für die unterschiedlichen Erwartungen der Gruppenzusammensetzung seine bewährte Methode im Gepäck: Bildung und
Wissen über Kunst, Kultur und Geschichte in „Histörkes“
unterhaltsam zu präsentieren oder die Studiengruppe
durch Formulierung von Problemfragen zu aktivieren.
Hat also beispielsweise J. W. Goethe, der in Straßburg
studiert hatte, die schöne junge Friederike aus Sessenheim nur ausgenutzt und dann sitzengelassen, oder war
die tragische, kaum einjährige Liebesgeschichte für den
jungen Dichter eine Quelle literarischer Inspirationen
und damit gerechtfertigt? Derartige Problemfragen waren jedenfalls oft Anlass für abendliche Diskussionen und
Aufarbeitungen, zu deren Erkenntnisgewinn die für die
Region bekannten hervorragenden Weine beitrugen.
Den in einer Reblandschaft am Kaiserstuhl gelegenen
Zielort Riegel erreichten wir planmäßig. Eine wärmende
Herbstsonne am späten Nachmittag motivierte zu einer
ersten Weinprobe und Erkundung der näheren Umgebung. Der Versuch, den empfohlenen archäologischen
Rundweg der frühen römischen Ansiedlung im Ort zu
entdecken, war nur durch hartnäckiges Studium der Karte von Elke erfolgreich, die damit zur gefragten Kartenleserin auch bei späteren Touren avancierte.
Riquewihr
Riegel am Kaiserstuhl
Das französische Riquewihr oder in Deutsch Reichenweiher, Programmpunkt am nächsten Vormittag, kam uns
vor wie eine aus der Moderne ins Mittelalter gefallene
Ortschaft. Zwischen gut erhaltenen und liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert wurden Weine der Region zum Probieren und zum
Essen regionale Besonderheiten angeboten.
Den historischen Kern von Colmar bilden ebenfalls
mittelalterliche Fachwerkhäuser, meist mit modernen
Geschäftseinrichtungen in den unteren Etagen, die
zum Fachwerk einen attraktiven Gegensatz bilden. Höhepunkt der Stadtführung war die Besichtigung des
Isenheimer Altars in der dortigen Dominikanerkirche.
Eine außergewöhnlich fachkundige Stadtführerin erklärte das Kunstwerk so eindrucksvoll und engagiert,
dass von vielen ihr Name, Frau Gnädig, als ein Zeichen
verstanden wurde, Nomen est omen, flüsterte einer unserer „Lateiner“, während sie die Entstehungsgeschichte
des Wandelaltars als eine Brücke zum Verständnis dieses
komplexen Kunstwerkes vortrug.
Der Bettelorden der Antoniter hatte den Maler Matthias Grünewald beauftragt, ein „Bildprogramm“ auszuarbeiten, das Leiden, Hoffnung und Erlösung darstellen
sollte. Der Bettelorden kümmerte sich um durch Mutterkorn vergiftete Erkrankte. Für die Kranken sollte das
Programm in Form eines Wandelaltars die Botschaft
vermitteln, auch der Gekreuzigte habe gelitten, aber alle
Gläubigen würden mit ihm beim Erleiden ihrer körperlichen und geistigen Gebrechen Hoffnung und Erlösung
finden. Reine Psychologie, wie ein „Mitstudent“ nach
dem Vortrag das gesamte großartige Werk einzuordnen
versuchte. Legte diese Interpretation doch nahe, dass
diese Darstellungsform der christlichen Lehre hier in gewisser Weise Erkenntnisse der späteren Wissenschaften
vorwegnahm. Die Bezeichnung „Bildprogramm“ und
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– erlebt und beschrieben von Winfried Schmitz
Fotos: Rudolf Doll
Colmar
Eine Schiffsrundfahrt führte u.a. zum Europäischen Parlament. Das Wetter hatte sich verschlechtert und die regenverhangenen Gebäude boten trübe Ansichten. Für
einige ein Bild, passend zum allgemeinen Zustand der
politischen Situation in Europa. Man musste wetterbedingt genauer hinsehen, um sich den positiven Eindruck
zu erarbeiten, der mit der großartigen modernistischen
Architektur und Konstruktionen der Regierungsgebäude
zum Ausdruck kommt. Zuversichtlich macht, dass diese
europäische „Wein“-Region bekanntermaßen von warmen und sonnigen Sommern gekennzeichnet ist. Das
Wissen darum macht und begründet Hoffnungen auch
auf politischen Wetterwechsel.
„Psychologie“ kam uns als Brücke zum zeitgenössischen Auf dem Nachhauseweg wurde die Problemfrage aufVerständnis dieses religiösen Kunstwerkes sehr entge- geworfen, ob angesichts der bekannten Reiselust von
gen. In der abendlichen Aufarbeitung war das Anlass, die J. W. Goethe jemand im Bus eine bedeutende Stadt nenZeitbezogenheit der christlichen Lehre und ihrer Darstel- nen könne, in der er nicht gewesen sei. Nicht genannt
wurde jedenfalls Sessenheim, Ort einer ganz besondelungsformen zu diskutieren.
ren deutsch-französischen Begegnung. Berühmt durch
In Straßburg am nächsten Tag erwartete uns Michel zu Goethes tragische Liebesbeziehung zu der achtzehneiner Führung. Er faszinierte durch seine in Deutsch mit jährigen hübschen Französin Friederike Brion, in die er
französischem Akzent vorgetragenen Ausführungen sich als 21jähriger „unsterblich“ verliebte und deshalb
und mit der für deutsche Ohren damit verbundenen von besonderem Interesse für die Studiengruppe. War
wohlklingenden Sprachmelodie und merkwürdigen Be- diese bedeutsame Beziehung doch Anlass oder Quelle für
tonungen, die es ihm ermöglichten, Formulierungen ent- Beschreibungen, die in ihrer Schönheit der Darstellung
von Lebens- oder Liebesempfindungen einen literarisch
weder bedeutsam oder witzig erscheinen zu lassen.
unübertrefflichen Ausdruck fanden. Das machte auch
Eine kunstvoll gestaltete Kanzel zu studieren, wurde von Friederike „unsterblich“ und mildert zumindest das
ihm durch den Auftrag verstärkt, einen vom Künstler ein- Urteil einer unserer älteren „Studentinnen“, die aus
gearbeiteten „Wachhund“ zu entdecken, dem der Legen- Anteilnahme mit Friederikes Schicksal dem Dichter
de nach die Aufgabe zugeschrieben wurde, sich bemerk- vorwarf, er hätte sie wohl ganz schön ausgenutzt und
bar zu machen, wenn die Inhalte der Predigten entweder dann sitzengelassen.
nicht mit der Lehre übereinstimmten oder die Predigten
Begegnung
drohten, die Kirchenbesucher einzuschläfern. Besonders
beeindruckten aber seine Ausführungen, die belegten,
dass die Kathedrale als architektonisch und künstlerisches Ergebnis einer frühen und langen deutsch-französischen Zusammenarbeit verstanden werden kann. Sie
war in der Zeit von 1647 bis 1874 das höchste Bauwerk
der Menschheit.
Gutenberg, der in Straßburg den Buchdruck eingeführt
hatte und dem man hier ein Denkmal in der Nähe der
Kathedrale errichtet hat, veranlasste Michel, unsere Französischkenntnisse zu überprüfen mit der Aufgabe, den
Satz des aufgeschlagenen Buches in seinen Händen, „et
la lumiere fut“ angemessen zu übersetzen. Die Formel
„Und es ward Licht“ mit den Vervielfältigungsmöglichkeiten des geschriebenen Wortes auszudrücken, war und ist
in ihrer Bedeutsamkeit gar nicht zu unterschätzen.
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72. Ausgabe
Aus Benraths Vergangenheit
Vor 90 Jahren:
Fritz Henkel sen. wird Ehrenbürger von Benrath
Das 2012 erschienene große Düsseldorf-Lexikon zählt in Privathände hätten fallen können und damit für die
in seinem Anhang in der Zeit von 1856 bis 2003 27 Eh- Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich gewesen wären.
renbürger der Stadt Düsseldorf auf. Weitgehend unbe- Vorwiegend der großen Tatkraft und dem großen perkannt ist, dass auch die bis 1929 selbstständige Gemein- sönlichen jahrelangen Einsatz des damaligen Bürgerde Benrath einmal die Ehrenbürgerwürde verliehen hat, meisters Julius Melies ist es schließlich gelungen, die
und zwar an Fritz Henkel sen. Dieser hatte im Jahre 1876 Schlossbesitzungen für 1.553.200 Goldmark für die Gein Aachen das Unternehmen Henkel begründet, das meinde Benrath zu erwerben. Im Hinblick auf die dabei
über Zwischenstationen in Flingern und Oberbilk dann anfallenden Zinslasten konnte Melies laut damaligem
ab 1899 in Holthausen ansässig wurde und besonders Protokollbuch den Gemeinderatsmitgliedern mitteilen,
durch die Entwicklung des ersten selbsttätigen Wasch- „daß das Gemeinderatsmitglied Fritz Henkel sen. sich auf
mittels der Welt Persil im Jahre 1907 Weltruf erlangte. Die sein Ersuchen hin in hochherziger Weise im Interesse der
Firma Henkel kann im Jahre 2016 also auf ihr 140-jähri- dauernden Erhaltung von Schloß und Park bereit erklärt
ges Bestehen zurückblicken, zugleich könnte sie ein weiteres Jubiläum feiern, denn im September 1926, heute
vor 90 Jahren, ernannte der Gemeinderat von Benrath
Kommerzienrat Fritz Henkel zum Ehrenbürger, zwei Jahre bevor auch die Stadt Düsseldorf ihm die Ehrenbürgerwürde verlieh. Die Fritz Henkel damals von der Gemeinde Benrath überreichte Urkunde trägt das Datum vom
24. September 1926 und weist folgenden Text auf:
„Herrn Kommerzienrat Fritz Henkel den Begründer einer
neuen, segenstiftenden Industrie, den Inhaber des größten,
arbeitgebenden Unternehmens der Gemeinde, den erfolgreichen Förderer des Ansehens deutschen Geistes und deutscher Arbeit in der Welt, das Vorbild sozialen Wirkens und
den Freund humanitärer Bestrebungen hat aus Anlaß des
50jährigen Bestehens seines Werkes der Gemeinderat von
Benrath zum Ehrenbürger ernannt und darüber diese Urkunde ausgefertigt.“
Diese Auszeichnung war bis dahin von Benrath noch nie
vergeben worden und sollte auch die einzige bleiben.
So ist Fritz Henkel der einzige Ehrenbürger der bis 1929
selbstständigen Gemeinde Benrath. Benrath hatte Fritz
Henkel auch viel zu verdanken. So war er nicht nur deren größter Arbeitgeber und Initiator zahlreicher sozialer
Verbesserungen für die in seinem Unternehmen Arbeitenden, ganz selbstverständlich war es für ihn auch, dass
bei Bränden in der Gemeinde Benrath seine Werkfeuerwehr hier aushalf. Vor allem aber unterstützte er im Jahre
1911 die Gemeinde beim Kauf der Benrather Schlossbesitzungen von der preußischen Krone, denn damals hatte durchaus die Gefahr bestanden, dass Schloss und Park
Bild: Heimatarchiv Benrath
März 2016
Groß-Benrather
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Kabarett zwischen
Särgen und Urnen
Benrath liest – wieder einmal eine abwechslungsreiche Woche mit großartigen Veranstaltungen –
ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden
und Organisatoren!
habe, zu den Kosten der Verzinsung des erforderlichen
Kapitals 5 Jahre lang jährlich einen Zuschuß von 15000 M
zu leisten.“
Fritz Henkel starb 82-jährig im Jahre 1930. Vier Jahre
nach seinem Tod wurde in Holthausen eine Straße nach
ihm benannt. Sie bestand bis 1945 und wurde dann in
das Firmengelände einbezogen. Die heute existierende Henkelstraße von der Bonner bis zur Further Straße
gibt es seit 1948. In Garath erinnert die 1968 gegründete
Fritz-Henkel-Schule, eine Hauptschule mit vielfältigen
pädagogischen und didaktisch-methodischen Angeboten, an den Firmengründer.
Wolfgang D. Sauer
Aber Benrath liest ja nicht nur. Benrath „tut auch
singen und simmelieren“, und das an allen möglichen und unmöglichen Orten, sogar beim WKT
Benrather Bestattungshaus. Ich hätte nie gedacht,
dass man zwischen Särgen und Urnen so viel Spaß
haben kann. Wer machte es möglich? Natürlich
unsere „Kabarettommas“ Anne Wesendonk und
Christine Schreiber. Gerade erst von einer Chorreise aus Mallorca zurückgekehrt, frisch gebräunt
und stark erkältet (alle hatten dort „dä Pips“) gaben sie ein ganz besonderes Programm zum Besten. „Wenn dä Tod kütt, is Sense“ ist ja einerseits
eine Binsenwahrheit, die man andererseits aber
viel zu oft aus den Augen verliert und sich deshalb immer mal wieder ins Bewusstsein rücken
sollte. So war denn auch der gesamte Vortrag eine
Hommage an das Leben, das man – gerade wegen seiner Endlichkeit – unbedingt genießen sollte. In diesem Sinn wurden auf besinnliche, lustige
und stets einfühlsame Weise entsprechende Möglichkeiten aufgezeigt. Fazit: Man muss nur wollen,
wirklich wollen, dann kann man mit den Sternen
lachen. Das bis auf den letzten Platz mit Lebenden
gefüllte Sarglager wurde so zu einer Bühne der
Heiterkeit, auf die manches Lustspielhaus neiderfüllt blicken mag. Das Publikum jedenfalls war
dermaßen in Fahrt, dass man bisweilen um die
Totenruhe in den angrenzenden Räumen fürchten musste. Aber falls sich tatsächlich Verblichene
dort aufhielten, werden sie uns unsere ausgelassene Fröhlichkeit verzeihen, bestimmt haben sie
von ihren Sternen aus mit gelacht.
Übrigens kann man Anne Wesendonk und Christine Schreiber auch „prifat ankaschieren“. Jedoch
müsse man sich beeilen – so die Beiden –, denn
sie seien ja auch nicht mehr ganz frisch.
Davon war bei ihrem Auftritt allerdings nichts zu
spüren. Wir freuen uns auf das nächste Mal, im
Sarglager oder anderswo, und sagen Danke!
Ulrike Willecke
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Groß-Benrather
54. Nikolausfeier
Das Benrather Bläserquintett sorgte wieder für Festtagsstimmung,
bevor die Vorsitzende Marianne Holle Gäste und Ehrengäste begrüßte.
Es war der 4. Dezember, das Fest der heiligen Barbara, eine der 14 Nothelfer. Beide Heilige, Barbara und Nikolaus, sind Sinnbild für Treue und
Nächstenliebe. Die Ehrengäste Sylvia Pantel, MdB und Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke würdigten die Leistungen von ehrenamtlichen
Helfern im Düsseldorfer Süden. Das Programm auf der Bühne ließ die
Gäste Alltagssorgen und
Wehwehchen für ein paar
Stunden vergessen. Augenund Ohrenschmaus waren
wieder das Benrather Kinderballett und der Benrather
Männerchor. Ergänzend zu
vielen Kommentaren über
die Insel im Schlossweiher
hatte der Nikolaus seine
Gedanken in Reim gebracht. 72. Ausgabe
Der Nikolaus spricht
Isola Bella im Lago Maggiore
Traumschöne Insel, nichts kommt dir gleich…
Ertönt es schmetternd mir im Ohre,
Denk ich an‘s Eiland dort im Teich
Des Schlosses, das zu Benraths Flor
Errichten ließ Carl Theodor,
Der sonst in Schwetzingen rumhockte,
Weil nach Benrath ihn nichts lockte.
Um‘s Eiland in des Teiches Mitten
Da wird in Benrath jetzt gestritten:
Seitdem die Ela ohn‘ Gewissen
Die Trauerweide umgeschmissen,
Die machte sich dort dick und breit
Doch schon zu unserer Kinderzeit.
Die einen sangen Trauerlieder:
„Gebt uns die Trauerweide wieder!“
Chronisten kriegten drauf ‘nen Rappel:
„Wir wollen eine hohe Pappel!
Denn solch ein Baum, das ist mal so,
Der passt zum Geist des Rokoko!
Die Trauerweide, die ist kitschig
Und obendrein auch viel zu britisch!
Und unser Schloss, ich bitt´ Sie sehr,
Das atmet doch französ‘schen Flair!“
So tobt der Streit, bis so ein Held,
´ne Kunststoffpalme aufgestellt,
Die zierte dann des Teiches Insel.
Da rief man: „Welcher Einfallspinsel
Verging sich so an der Kultur?
Da gibt es doch das eine nur!“
Nach harter Strafe man verlangte
Doch eines schönen Morgens prangte
´ne echte Palme, welch Eselei:
Ja sinn mer hier denn auf Hawaii?
„Ach, liebe Leute seid zufrieden!“
So Nikolaus heut zu Euch spricht,
„Zwar seid Ihr Düsseldorfer Süden,
Die Südsee ist der Schlossteich nicht!
Doch mit der Insel macht Furore,
Pflanzt da nur die Trauerweide hin.
Und Isola Bella im Lago Maggiore,
Jetzt in Benrode, kommt Dir nie aus dem Sinn.“ Heinz-Leo Schuth
Geschäftsführer Bernd Fugelsang mit fleißigen Helfern
Benrather Kinderballett
Benrather Männerchor 1856 e.V. Leitung Johannes Koop
Alle Fotos: Rudolf Doll
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Dämmerschoppen
Gut besucht war der Dämmerschoppen in den letzten
Monaten, so dass der Wirt aus Achtertischen Zehnertische machen musste. Auch ein Druckfehler in der Zeitung („Dämmershoppen“) hatte die Gäste nicht zum Einkaufsbummel in der Dämmerung animiert.
Ein Highlight war der
Jahresrückblick im Dezember mit der Musikgruppe „Kreuz und
Quer auf Saite“ mit
einem Flötenkonzert.
Klassische und volkstümliche Werke zum
Mitsingen begeisterten die Gäste.
Karnevalistisch war der Dämmerschoppen im Januar mit unseren Karnevalsfreunden aus Monheim und
den Benrather Schlossnarren. Liebe Mitglieder und Freunde !
Wir treffen uns jeden 3. Dienstag im Monat
um 18 Uhr zum Dämmerschoppen
im „Jägerhof", Urdenbacher Dorfstraße 22
Wir bieten immer ein abwechslungsreiches Kulturprogramm.
Unsere nächsten Termine:
15. März: Prof. Dr. Stefan Schweizer – Die Planungs- und
Baugeschichte der Benrather Schlösser
19. April: Klaus Vorwald
Haus Bürgel – Von Römern und Rittern
17. Mai: folgt
Im November stellte Heinrich Spohr sein neues Buch
„Dr Affekat em Zuppejröns – Begriffe der Düsseldorfer Mundart – Bedeutung und Herkunft“ vor.
OB Thomas Geisel schrieb in seinem Grußwort: „Man
weiß bei dem studierten Sprachwissenschaftler die
rheinische Mundart und speziell ihre Düsseldorfer
Variante in guten Händen und aufmerksamer Pflege...“
21. Juni: Ruth Schaumann, Sopran, Axel Weggen, Klavier
Operettenzauber Kommen Sie mal vorbei, wir freuen uns auf Sie!
Karlheinz Gromöller
Fotos: Rudolf Doll
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72. Ausgabe
Palme
im Schlossweiher
2015
in Bildern
In der GriechischOrthodoxen
Kirche in
Hassels
Kinderfest
in Benrath
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Bierbörse
Vortrag in der
Dankeskirche
Weihnachtsmarkt
Fotos: Rudolf Doll
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72. Ausgabe
„Früher brannten die Synagogen,
heute brennen die Flüchtlingsheime.“
Unter diesem Aspekt näherten sich Schülerinnen und
Schüler der 10. Klasse der Realschule Benrath im evangelischen Religionsunterricht dem Thema Fremdenfeindlichkeit und ihre Folgen.
Mit Unterstützung von Wolfgang D. Sauer, Leiter des
Benrather Heimatarchivs, beschäftigten sie sich mit der
Geschichte der ehemaligen Synagoge in Benrath und
dem Schicksal jüdischer Familien. Sie erkundeten Fotound Textmaterial über jüdische Mitbürger, die vor 1939
in Benrath gelebt haben. Besonders der Brand der Synagoge beschäftigte sie – dass nicht gelöscht wurde, weckte ihre Empörung.
Am 9. November 2015 erinnerten die Jugendlichen vor
einer kleinen Schar interessierter Bürgerinnen und Bürger an die vor 77 Jahren planmäßig organisierte Verfolgung. Im Rahmen eines Gedenkgangs legten sie Blumen
am Gedenkstein der Synagoge in der Friedhofstraße
sowie an den Stolpersteinen für Walter Eichenwald und
Paul und Helene Blumenfeld auf der Hauptstraße ab und
entzündeten Kerzen als Mahnmal gegen das Vergessen.
Fotos: Rudolf Doll
Lehrerin Margarete Preis und Schulleiter Norbert Erven
sind dankbar, dass solche Aktionen in Kooperation mit
dem Heimatarchiv möglich sind – so vermittelt sich Geschichte zum Anfassen und vor Ort, und auch den jungen Menschen tut es gut, einmal in ihrem Engagement
von der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden.
Margarete Preis
Die Realschule Benrath feiert im Juni 2016 ihr
50jähriges Bestehen. Mit einer Projektwoche,
einem Festakt am 10. und einem Schulfest am 11.
Juni wird sie sich der Öffentlichkeit präsentieren.
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Rede zum Volkstrauertag am 15. November 2015
Sehr geehrte Frau Holle
sehr geehrter Herr Mayer,
liebe Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Annette-von Droste-Hülshoff-Gymnasiums,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
am heutigen Volkstrauertag gedenken wir der Opfer beider
Weltkriege. Obwohl wir seit 70 Jahren in Frieden und Freiheit leben, hat das, was uns der Volkstrauertag vermittelt,
nichts an Aktualität verloren. Das Gedenken und Erinnern
versetzt uns in die Lage, das unermessliche Leid zu erkennen, das uns durch Krieg, Terror, Mord und Vernichtung,
Flucht und Vertreibung auch in der heutigen Zeit immer
wieder vor Augen geführt wird.
Wir gedenken
• der gefallenen Soldaten und der Millionen getöteter
Zivilisten,
• der Opfer von Vertreibung und Gefangenschaft,
• der Toten des Widerstandes gegen Diktatur und Willkürherrschaft,
• der Vermissten und der Hinterbliebenen,
• aller Menschen, die bis zum heutigen Tag Opfer von Krieg
geworden sind.
• Und wir beziehen die Opfer des Terroranschlages von
Paris in unser Gedenken mit ein.
Der Toten gedenken heißt auch, an das dunkelste Kapitel
deutscher Geschichte zu erinnern – an das unermessliche
Leid der Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik.
Am 9. November 1938 gingen in Deutschland die Synagogen in Flammen auf, wurden jüdische Mitbürger misshandelt, beraubt, verschleppt und getötet. Es folgte der organisierte Völkermord. Unser besonderes Andenken gilt daher
den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Der Volkstrauertag ist ein wichtiger Bestandteil unserer Erinnerungskultur, damit die Gräuel der Vergangenheit nicht
vergessen und nicht verdrängt werden. Er ist uns zugleich
Mahnung und unsere Verantwortung für die Zukunft, in
unserem unmittelbaren Umfeld gegen Unrecht, Rassenhass,
Diskriminierung, Intoleranz und Vorurteile engagiert zu
kämpfen.
Das gilt auch ganz aktuell. Wir dürfen nicht zulassen, dass
Menschen, die vor Krieg und Terror zu uns flüchten, Opfer
von Hetze, Hass und Gewalt werden. Wir müssen deutlich
dafür eintreten, dass die Würde des Menschen unantastbar bleibt und jedem Menschen, unabhängig von seiner
Herkunft oder Hautfarbe, zusteht. Nur mit einem klaren Engagement für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung können wir Frieden und Freiheit sichern und erreichen
wir echte Integration.
Das Gedenken an die Toten befähigt uns, Ungerechtigkeit
und soziales Ungleichgewicht zu erkennen. Die Toten mahnen uns, nicht gleichgültig „wegzusehen“, sondern engagiert „hinzusehen“. Wir verstehen dieses Gedenken als Aufruf
an uns selbst, weiterhin nach Kräften mitzuwirken am Aufbau einer gerechteren, menschlicheren und friedlichen Welt.
Ich danke Ihnen.
Peter Preuß MdL
Der 1. und der 2. Weltkrieg haben Millionen von Menschen
das Leben gekostet. Es sind unvorstellbare und erschreckende Zahlen, die die menschliche Vorstellungskraft weit
übersteigen und dennoch nichts über das einzelne persönliche Leid aussagen. Es gab kaum eine Familie, die nicht Tote
zu beklagen hatte.
Wenn wir heute an die Toten der Weltkriege und an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft denken,
dann beziehen wir die Toten, die Krieg, Terror und Unterdrückung in vielen Teilen der Erde auch heute noch fordern,
ausdrücklich in unser Gedenken mit ein. Frieden ist leider
immer noch keine Selbstverständlichkeit auf dieser Welt.
Vortrag zum Volkstrauertag von Schülerinnen und Schülern
des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums, Leitung
Studiendirektor Pollmann
Foto: Karlheinz Gromöller
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Groß-Benrather
72. Ausgabe
Düsseldorf und Benrath im 1. Weltkrieg
Wirkung der Ausstellung „1. Weltkrieg“ des Heimatarchivs auf einen Besucher
Das Heimatarchiv Benrath hat verdienstvoll zur notwendigen Erinnerung an den 100. Jahrestag des Ausbruchs
des 1. Weltkrieges – aus technischen Gründen (Wassereinbruch) erst seit 2015 – eine kleine überschaubare
Ausstellung in seinen Räumen arrangiert, die noch bis
zum Herbst dieses Jahres bestehen bleiben wird.
In mühevoller Kleinarbeit haben Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter Material recherchiert, gesichtet, sorgfältig
ausgewählt und ausstellungsreif gestaltet. Die Ausstellung zeigt nicht das grauenvolle Kriegsgeschehen, sondern richtet den Blick auf Spuren des tobenden Krieges
im Alltag der Bevölkerung, wo es möglich war, in Düsseldorf und im Groß-Benrather Raum. Auch ohne Darstellung der Kriegshölle entfalten die Bilder, Fotografien,
Briefe, Anzeigen und andere Dokumente mit Absicht
und teilweise unbewusst eine schmerzhafte Tiefenwirkung beim Betrachter. Diese Ausstellung wird auch von
Schulklassen besucht.
So sieht man eine lange Kolonne von Soldaten zum
Düsseldorfer Hauptbahnhof marschieren, um dort zu
den „Schlacht“feldern verladen zu werden. Bekanntlich
waren viele von ihnen nationalistisch und militaristisch
verblendet (worden) oder voller optimistischem HurraPatriotismus. Vor allem aber waren viele ahnungslos
über die ihnen bevorstehende, von schweren Waffen
starrende Tötungsmaschinerie und die mörderischen
Stahlgewitter aus Granaten und Kugeln.
Gefühl erwecken, man zöge aus, um den Franzosen Klassenkeile mit Dreschflegeln zu verabreichen.
Helle Empörung und ohnmächtige Wut löst die unverfrorene Kriegspropaganda einer Bildpostkarte aus, auf
der ein kleines Mädchen im Bett liegend betet: „Lieber
Gott, lass uns weiter siegen, damit wir wieder schulfrei
kriegen“. In Wirklichkeit werden insbesondere viele der
damals noch kinderreichen Mütter zu Gott gefleht haben, er möge den Krieg beenden und ihre Söhne heil
zurückkehren lassen.
Postkarte „Hindenburg tu weiter siegen“
Auf einem anderen Bild sieht man die Düsseldorfer Ulanen stolz auf ihren gestriegelten Rossen wie zu einem
Kaisermanöver ausrücken. Noch ahnen sie nicht, dass
wegen der neuen Waffentechnik ihr Einsatz ziemlich
wirkungslos sein wird und sie willkommene große Zielscheiben bilden werden.
Die sich häufenden Todesanzeigen in der Benrather Zeitung melden immer nur den Heldentod, wobei Größe
des Heldentums bzw. Größe der Anzeige und Zahl der
Trauergäste korrespondierte mit dem Rang des Soldaten.
In Wirklichkeit waren diese „Helden“ zum Kampfeinsatz
gezwungene, erbarmungswürdige junge Opfer, die in
den oft tief verschlammten, von frisches Menschenfleisch fressenden Ratten wimmelnden Feldern und
Schützengräben elendig verreckten und im Todeskampf
oft nach ihren Müttern schrien.
Stellvertretend für die Illusionen vieler Soldaten wird ein
Brief aus den Kriegsanfängen dokumentiert, in dem ein
Soldat seine feste Überzeugung kundtut, man werde
Weihnachten wieder zu Hause sein. Ironie der Geschichte: Auch die 3 Mio. Soldaten, die am 21. Juni 1941 in Russland einfielen, glaubten propagandabedingt, Weihnachten wieder in der Heimat zu sein.
Wie verhängnisvoll verblendet viele Soldaten damals
waren, zeigt auch das (vielleicht manipulierte) Gruppenbild aus dem Benrather Lazarett, auf dem sich die Verletzten oder Wiedergenesenen anscheinend munter in
Manier der damals weit verbreiteten Turner-Riegen auftürmten (davor wie üblich liegen zwei Männer, seitlich
auf der Erde, den Kopf auf den Ellenbogen gestützt).
In einem anderen Dokument bildet der Ausspruch des
Kaisers „Wir werden sie verdreschen.“ den Mittelpunkt
eines Gedichtes. Diese Menschenleben verachtenden
Worte Wilhelms II. sollten wohl bei den Soldaten das
Das Elend der Zivilbevölkerung kommt auch in dem
Foto der langen Schlange vor dem Lebensmittelgeschäft
und in den dokumentierten Lebensmittelkarten zum
Ausdruck. Hunderttausende starben damals vor Hunger
Groß-Benrather
März 2016
Seite 15
Aus dem Gästebuch
Anstehen für Kartoffeln
und vor allem an der durch die Mangelernährung bedingten Schwächung und Anfälligkeit vor Krankheiten,
insbesondere Kinder.
Leider fehlt in der Ausstellung die Dokumentation des
tiefen Zwiespalts, in den die Kirchen gerissen wurden,
und der kritischen Stimmen aus der im Großraum Benrath weitverbreiteten Industriearbeiterschaft. Dazu
waren wohl kaum Quellen vorhanden, denn derartige
Veröffentlichungen wurden von der seit 1916 herrschenden de-facto-Militärdiktatur unterdrückt. Viele werden
jedoch – zumindest insgeheim – geflucht haben, dass
Gott den Krieg zugelassen hat und der Kaiser „von Gottes Gnaden“ und die betagten, durchweg adeligen (von
„edel“) und kriegstreibenden hohen Generäle nicht in der
vordersten Linie der Front haben kämpfen müssen. Denn
sonst wäre der unnötige und sinnlose Krieg schnell beendet bzw. erst gar nicht angezettelt worden.
Ein Bild habe ich vermisst: Das Bild des Kaisers im Exil.
Denn er ist der „wahre Held“ des 1. Weltkriegs. Wilhelm II.
ist nämlich als oberster Soldat und Kriegsherr noch während des Krieges fahnenflüchtig geworden, er hat Hasenpanier gegeben und sich feige nach Holland abgesetzt.
Andere Fahnenflüchtige, die oft aus Panik, Entsetzen,
Nervenzusammenbrüchen und kriegsbedingten schweren Nervenleiden getürmt sind, wurden hart bestraft, bei
wiederholter Desertion oder Desertion aus der Frontlinie
oder durch Überlaufen in der Regel mit dem Tod. Er hingegen blieb bis zu seinem Tod 1942 unbehelligt und konnte dort seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen: dem
Holzsägen. Wobei er jedoch den dicksten Balken selbst
im Kopf hatte, denn er glaubte bis zu seinem Tode immer
noch von Gott(es Gnaden) als Kaiser eingesetzt zu sein.
Hartmut Görgens
Bilder aus dem Privatarchiv von Wolfgang D. Sauer
Ausstellungen im Heimatarchiv haben mittlerweile
einen hohen Stellenwert. Der Grund hierfür ist ein
eingespieltes Team mit einem kompetenten Geschichtsfachmann als Archivleiter. Ergänzend hierzu
steht eine enorme Menge an Archivalien im Archiv
und aus privaten Sammlungen zur Verfügung.
Die durch den Wasserschaden im Rathaus verspätete
Ausstellung ist bisher sehr gut besucht worden. Erfreulicherweise waren auch mehrere Schulklassen zu
Gast.
Auszüge aus dem Gästebuch des Heimatarchivs zur
Ausstellung „Düsseldorf und Benrath im 1. Weltkrieg“:
Danke für die informative Ausstellung. Besondere Freude
machte mir der Film über das alte Benrath.
Sehr interessant und aufschlussreich.
Vielen Dank für die interessanten Informationen zu unserer neuen Heimat. Wir haben viel gelernt.
Die Ausstellung ist schön und beeindruckend. Wertvoll.
Vielen Dank dafür.
Vielen Dank, dass Sie uns an Benraths Geschichte teilnehmen lassen.
Danke für die tolle Arbeit.
Kompetent und unvoreingenommen. Das hört und sieht
man viel zu selten.
Herzlichen Dank dem Archivleiter W. D. Sauer und
seinem Team für die Ausrichtung der sehr sehenswerten
Ausstellung.
Am 9. September 2015 wurde ich in Ypern und auf
einem Soldatenfriedhof mit ca. 12000 Gräbern mit
dem 1. Weltkrieg vertraut gemacht. Dazu passte heute
die hervorragende Dokumentation hier im Hause.
Herzlichen Dank.
Beeindruckend und sehenswert die Foto- und Bilddokumentation aus dem 1. Weltkrieg. Es ist erstaunlich,
welche Schätze an Fotos, Karten, Zeitungsausschnitten
aus dieser Zeit noch vorhanden sind und auch den
2. Weltkrieg überstanden haben. Eine gute Gelegenheit,
sie am Tag des offenen Denkmals Interessierten zu
zeigen. Besonderes Dankeschön an das gesamte Team
des Archivs für die liebevolle Präsentation.
Seite 16
Groß-Benrather
72. Ausgabe
IMPRESSUM
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Herausgeber: Heimatgemeinschaft Groß-Benrath e.V.
Die Heimatgemeinschaft Groß-Benrath e.V.
ist politisch und konfessionell unabhängig.
Sie verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke.
Redaktionsteam:
Karlheinz Gromöller (v.i.S.d.P.), Marianne Holle,
Tamara Kotwizki-Schmitz, Wolfgang D. Sauer,
Layout: Doris Lausch
Der „Groß-Benrather“ erscheint dreimal im Jahr,
jeweils im
• März, Redaktionsschluss Ende Januar
• Juli, Redaktionsschluss Ende Mai
• November, Redaktionsschluss Ende September
Auflage: 5w00
Bankverbindung:
IBAN:
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Wir stellen vom
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Spendenbestätigungen aus.
Aktivitäten der Heimatgemeinschaft sind:
• Schlossparkkonzerte
• Wanderungen und Besichtigungen
• Herbststudienreisen
• Trauerfeier am Volkstrauertag
• Nikolausfeier für ältere Mitbürger
• Zeitung „Groß-Benrather“ mit wichtigen
Terminen und Berichten
• Herausgabe von Publikationen
• Dämmerschoppen im „Jägerhof“ Urdenbach mit
wechselndem Kulturprogramm
• Unterhaltung des Heimatarchivs Benrath mit
Ausstellungen und Publikumsverkehr
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an unseren
Geschäftsführer Bernd Fugelsang.
Legende zu den Veranstaltern
In der Stadtbücherei Benrath findet jeden Monat an
einem Montag die Montagsprosa in Zusammenarbeit
mit dem Benrather Kulturkreis statt. Die genauen Termine stehen noch nicht fest, bitte in der SSB erfragen.
Die Stiftung Schloss und Park Benrath veranstaltet eine
Vielzahl weiterer Führungen und Vorträge, die sich
zum Teil zyklisch wiederholen. Eine Auflistung darüber
findet man im Quartalsprogramm der SSPB, welches in
gedruckter Form im Besucherzentrum im westlichen
Torhaus des Schlosses ausliegt.
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Aktionsgemeinschaft Benrath e.V., Geschäftsstelle: Sistenichstr. 8, Benrath.
Tel. (0211) 179 66 13, Fax (0211) 239 95 07 , eMail: [email protected], www.benrath.com
ARCH
Archiv der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath e. V., im Rathaus Benrath, rechter Seiteneingang
Öffnungszeiten: Montags 17:00 – 19:00, Tel. 0211 89 97142 während der Öffnungszeit,
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Heimatgemeinschaft Groß-Benrath e.V.
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Öffnungszeiten: Mo und Do 14:00 –19:00, Mi und Fr 11:00 –13:00 und 14:00 –17:00, Sa 11:00 –13:00
Groß-Benrather
März 2016
Seite 17
Termine von MÄRZ BIS JULI 2016
Fr
11.03.
16:00
Öffentliche Sitzung der Bezirksvertretung 9 im Sitzungssaal des Rathauses
Fr
Sa
11.03.
12.03.
20:00
20:00
3. Wandelkonzert: „Die Passacglia“ eine europäische Karriere, Instrumentalmusik des
17. und 18. Jahrhunderts, Schloss Benrath, Corps de Logis
Mo
14.03.
19:30
Konzert „Old Friends meet again“ Nadia Birkenstock, Ulrike und Claus von Weiß
SBB
Di
15.03.
18:00
Dämmerschoppen im Restaurant Jägerhof in Urdenbach, Urdenbacher Dorfstr. 22
HGGB
Mi
16.03.
15:00
Historie trifft Histörkes: Spaziergang mit Anne Wesendonk und Wolfgang D. Sauer durch Benrath,
Treffpunkt vor dem Rathaus, Dauer ca. 2 Stunden. Teilnahme-Gebühr 6 Euro
Mi
06.04.
19:00
Dia-Vortrag zu unserer Reise ins Elsass Oktober 2015, Heimatarchiv, Rathaus Benrath
ARCH
Mi
06.04.
19:30
Roto Theater: Der neue französische Chanson-Abend, Barbara Kleyboldt und Niclas Floer:
Unterwegs – in Büchern und im Leben
SBB
Di
19.04.
18:00
Dämmerschoppen im Restaurant Jägerhof in Urdenbach, Urdenbacher Dorfstr. 22
HGGB
Mi
20.04.
15:00
Historie trifft Histörkes: Spaziergang mit Anne Wesendonk und Wolfgang D. Sauer durch Benrath,
Treffpunkt vor dem Rathaus, Dauer ca. 2 Stunden. Teilnahme-Gebühr 6 Euro
Do
21.04.
19:30
Ausstellungseröffnung: Helga und Rainer Wendorf, bis 26. Mai 2016
SBB
So
24.04.
14-17
Tag der offenen Tür im Heimatarchiv Benrath, Rathaus Benrath
ARCH
Mo
25.04.
19:30
Friedrich Nietzsche: Ein aphoristisches Portrait, 50 Jahre Bücherei Benrath in der Orangerie
SBB
Fr
29.04.
16:00
Öffentliche Sitzung der Bezirksvertretung 9 im Sitzungssaal des Rathauses
BV 9
Fr
Sa
06.05.
07.05.
20:00
20:00
Wandelkonzert „Wenn Musik der Liebe Nahrung ist...“ Über die glückliche und unglückliche
Liebe in der Musik, Schloss Benrath, Corps de Logis
NDHM
Di
17.05.
18:00
Dämmerschoppen im Restaurant Jägerhof in Urdenbach, Urdenbacher Dorfstr. 22
HGGB
Mi
18.05.
15:00
Historie trifft Histörkes: Spaziergang mit Anne Wesendonk und Wolfgang D. Sauer durch Benrath,
Treffpunkt vor dem Rathaus, Dauer ca. 2 Stunden. Teilnahme-Gebühr 6 Euro
Do
02.06.
19:30
Ausstellungseröffnung: Margot Henze, bis 14. Juli 2016
SBB
So
05.06.
11:00
22. Benrather Kinderfest mit Spiel und Spaß in der Benrather Fußgängerzone
AGB
Fr
Sa
10.06.
11.06.
20:00
20:00
5. Wandelkonzert „Das Orchester des kleinen Mannes“
Schloss Benrath, Corps de Logis
NDHM
Mi
15.06.
15:00
Historie trifft Histörkes: Spaziergang mit Anne Wesendonk und Wolfgang D. Sauer durch Benrath,
Treffpunkt vor dem Rathaus, Dauer ca. 2 Stunden. Teilnahme-Gebühr 6 Euro
Anmeld.
AGB
Fr
17.06.
16:00
Öffentliche Sitzung der Bezirksvertretung 9 im Sitzungssaal des Rathauses
BV 9
Di
21.06.
18:00
Dämmerschoppen im Restaurant Jägerhof in Urdenbach, Urdenbacher Dorfstr. 22
HGGB
D0
30.06.
19:00
Ordentliche Mitgliederversammlung der HGGB, Rathaus Benrath
(eventuell muss der Termin verlegt werden; dann Ankündigung in der Tagespresse)
HGGB
Di
19.07.
18:00
Dämmerschoppen im Restaurant Jägerhof in Urdenbach, Urdenbacher Dorfstr. 22
HGGB
Mi
20.07.
15:00
Historie trifft Histörkes: Spaziergang mit Anne Wesendonk und Wolfgang D. Sauer durch Benrath,
Treffpunkt vor dem Rathaus, Dauer ca. 2 Stunden. Teilnahme-Gebühr 6 Euro
Do
21.07.
19:30
Ausstellungseröffnung: Frau Shafagh, bis 1. September 2016
BV 9
NDHM
Anmeld.
AGB
Anmeld.
AGB
Anmeld.
AGB
Anmeld.
AGB
SBB
Seite 18
Groß-Benrather
Bitte nicht allzu ernst nehmen: Das Rathaus kurz vor Karneval?
Nein, Doris Lausch hat 13 Fehler eingefügt. Viel Spaß bei der Suche.
72. Ausgabe
Foto: Rudolf Doll
Groß-Benrather
März 2016
Seite 19
Testamentsgestaltung Testamentsvollstreckung
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Sprechstunden in Benrath:
jeden 1. Dienstag im Monat, 16.30 bis 18.00 Uhr
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Samstag von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr
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bei der Wahl
10Sie
Punkte
10
Punkte
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Beratungskonzept
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72. Ausgabe