Vorschau Oktober 2015

OKTOBER 2015
Dreschtag (3.10.), Kirchweih (18./19.10.), Flachstage (24./25.10.),
Infrastrukturarbeiten
Dreschtag (Tag der Deutschen Einheit am Sa, 3.10.)
Die Feldarbeit ist abgeschlossen
und nun trennen wir die Spreu
vom Weizen: Am Samstag, 3.
Oktober (Tag der Deutschen
Einheit),
laden
wir
zum
Dreschtag. Unterschiedliche Vorführungen zeigen Ihnen, wie in
der Vergangenheit reife Getreidekörner
aus
den
Ähren
herausgelöst wurden und wieviel
Zeit
das
Dreschen
bean-
spruchte. Technische Entwicklungen führten im Lauf der Zeit
Göpel mit 1 PS – Das Pferd setzt den Göpel in Gang, der wiederum die Stiftendreschmaschine antreibt (Foto: Bäck).
zu immer größeren Erleichterungen dieser einst sehr anstrengenden und mühsamen Arbeit.
Der Rhythmus war beim Handdreschen mit Bengel und Flegel besonders wichtig, wenn man – wie
einstmals häufig üblich – auf der Tenne in einer Gruppe drischt. Ansonsten konnte es passieren, dass
die schweren Schlegel zusammenprallten. Es entwickelten sich Dreschsprüche, damit die Männer im
Takt blieben und im Gleichklang arbeiteten. Im Jackl-Stadel führt die Dreschgruppe aus Raisting
diese alte und beschwerliche Art des Dreschens sowie die Reinigung der Körner mit Kornfege und
Sieben vor. Erste Entlastung von der schweren Arbeit übernahmen ab 1840 Maschinen, die auf
mechanische Weise mit einem Göpel angetrieben wurden. Erleben Sie die Stiftendreschmaschine
in Betrieb, wenn das Pferd den Göpel in Gang setzt. Wie „leicht“ schließlich ab der 2. Hälfte des 19.
Jahrhunderts das Dreschen mit Dampfkraft von statten ging, zeigt ein funktionsfähiges Modell einer
Lokomobile, die eine Lanz-Dreschmaschine und eine Strohballenpresse antreibt (Maßstab 1:10).
Beim Glentleitner Dreschtag geht es aber auch um die Weiterverarbeitung von Weizen und Co. Am
Backhaus aus Arget (Lkr. München) empfängt Sie der Duft von frisch gebackenem Holzofenbrot, das
Sie mit nach Hause nehmen können. Außerdem backt die Kramerin an einer offenen Feuerstelle
frische Auszogne. Dazu spielt die Raistinger Blasmusik.
Glentleitner Kirchweih (So+Mo, 18.+19.10.)
In der Tenne des Hoderer-Hofs aus Kochel wird sie wieder für Vergnügen sorgen, die
Kirtahutschn. Dort hat jeder Spaß – nicht nur die Kinder! (Foto: Kolb).
„A gscheida Kirta dauert bis zum
Irta“, heißt es in Altbaiern. Bis zum
Dienstag (dem „Irta“) würde sich
das Kirchweihfest also erstrecken.
Im Freilichtmuseum Glentleiten
dauert der Kirchtag zwar nicht ganz
so lang, doch wird am Sonntag, 18.,
und
Montag,
19.
Oktober,
traditionell und ausgiebig gefeiert:
mit Tanz, Kirtahutschn, Gänsebraten,
Handwerksvorführungen,
offenen Werkstätten zum Mitmachen, Kegeln und Musik – für
alle Sinne, Geschmäcker und Alter
ist etwas geboten!
Programm am Sonntag (18.10.):
ganztags
Bauernmarkt mit 25 Direktvermarktern aus der Region,
Kegeln und Kirtahutschn, Handwerksvorführungen (Weben, Spinnen, Töpferei,
Schuhmacherei, Silber Schmieden, Lederhosen Flicken)
10.00-17.00 Uhr
offene Filzwerkstatt für Kinder
11.00-16.00 Uhr
offene Bastelwerkstatt für Kinder
14.00-17.00 Uhr
Kirtatanz und Singen für Familien mit dem Volksmusikarchiv des Bezirks
Oberbayern
Programm am Montag (19.10.):
Auch am Kirchweihmontag ist das Museum geöffnet und es
wird mit Gänsebraten, frischen Schmalznudeln, Kirtahutschn
und Kinderwerkstätten gefeiert. Erstmals können Sie auch an
diesem Tag das Tanzbein schwingen, wenn die Tanzleiter
Claudia und Franz Pittrich zum Volkstanz laden. Es spielen
die Achentaler Spuileit‘.
12.00-17.00 Uhr
Kirtahutschn
13.00-15.00 Uhr
Stoffdruck
13.00-17.00 Uhr
drei Schub frei auf der Kegelbahn
14.00-16.00 Uhr
offene Bastelwerkstatt
14.00-17.00 Uhr
Volkstanz
Tanzen gehört zur Kirchweih dazu. In diesem Jahr
wird auch am Montag mit Polka, Walzer und Co.
gefeiert. Und wer noch nicht so trittsicher ist,
bekommt Hilfe von den engagierten Tanzleitern
Franz und Claudia Pittrich (Foto: Kolb).
Flachstage (Sa+So, 24.+25.10.)
Schönes,
qualitativ
hochwertiges
Leinen wird zur Rarität – wer weiß im
Übrigen noch, wie es hergestellt, aus
welcher Pflanze es gewonnen wird?
Wir beantworten Ihnen diese Fragen
am Wochenende des 24. und 25.10.
Bei kostenlosen Sonderführungen an
beiden Tagen um 11.00 und 14.00
Uhr können Sie Einblicke ins Rösten,
Brechen und Hecheln von Flachs,
einer der ältesten Kulturpflanzen
Mitteleuropas gewinnen. Wer will,
kann einige dieser oft mühevol-
Nach dem Dörren werden die Flachsbündel auf der Breche bearbeitet. Dabei sollen
die holzigen Teile des Pflanzenstengels brechen. Die innen liegenden langen Fasern
bleiben jedoch ganz (Foto:Nixdorf).
len Arbeitsschritte selbst einmal ausprobieren. Und im Kleinanwesen aus Höfen (Lkr. Bad TölzWolfratshausen) ist der Webstuhl in Betrieb.
Im Frühjahr bestellten die Bauern das Flachsfeld. Wenn es in den Sommermonaten in voller Blüte
stand, leuchtete seine blaue Farbe weithin. Im September wurde der Flachs samt seiner Wurzel aus
dem Boden gerissen und zur so genannten Tauröste ausgelegt. Über den Winter erfolgte die
aufwendige Verarbeitung des Flachses. Diese Arbeiten wurden an und bei der Brechelhütte ausgeführt; sie wurde eingeheizt, um den Flachs zu rösten. Riffeln, Brechen, Schwingen und Hecheln
sind die folgenden Arbeitsschritte, um die Fasern zu reinigen und für das Verspinnen vorzubereiten.
Je sorgfältiger diese Arbeiten durchgeführt wurden, desto hochwertiger konnte das Leinen werden.
Minderwertige Fasern verarbeitete man zu Sackleinen, feine zu Betttüchern oder Tischdecken.
Infrastrukturarbeiten im Museum
Um die Glentleiten für die Zukunft zu rüsten, investiert unser Träger, der Bezirk Oberbayern, derzeit in
die Infrastruktur des Freilichtmuseums: Deshalb werden auf Teilen des Parkplatzes und im oberen
Geländebereich gerade Bauarbeiten durchgeführt. Aufgrund immer häufiger vorkommender
Starkregen, die zu teilweise großen Ausschwemmungen auf den Wegen führten, verbessern wir zum
Beispiel die Wegeentwässerung. Die neue Leitung wird deutlich mehr Wasser führen können und in
den Stauweiher münden. Verwaltung, Werkstätten oder Museumsgaststätte aber auch die
historischen Häuser müssen mit Wärme versorgt werden. Teilweise bestehen die bisherigen Systeme
schon seit der Frühzeit der Glentleiten und müssen erneuert werden. Wir richten sie so ein, dass sie
in Zukunft auch Energie aus nachhaltiger Erzeugung verwerten und weiterleiten können. Schließlich
ist die Stromversorgung betroffen. Denn schon seit geraumer Zeit stoßen die bisher vorhandenen
Kapazitäten an ihre Grenzen. Es bedarf der Errichtung eines größeren Trafohauses und der
Verlegung neuer Leitungen.
Die Maßnahmen werden bei laufendem Museumsbetrieb durchgeführt und sind so geplant,
dass Sie jedes historische Gebäude trotzdem erreichen und besichtigen können. Für
eventuelle Umwege und Unannehmlichkeiten bitten wir Sie um Verständnis!
Öffnungszeiten im Oktober: Di-So sowie Kirchweihmontag (19.10.), 9.00 bis 18.00 Uhr
Genießen Sie das Freilichtmuseum Glentleiten auch im Herbst! Hängt morgens im Tal noch der Nebel, scheint häufig an der Glentleiten
schon die Sonne. Die Luft ist klar, die Sicht einmalig. Besonders von der Baugruppe Almwirtschaft haben Sie wunderbare Ausblicke auf die
umliegenden Berge und den Kochelsee (Foto: Bäck).
Freilichtmuseum Glentleiten
des Bezirks Oberbayern
An der Glentleiten 4
82439 Großweil
Tel: 08851/185-0
Fax: 08851/185-11
E-Mail: [email protected]
www.glentleiten.de und www.facebook.com/glentleiten