POLITIK // 11 DAS UNBE-HAGEN WIE ENTSTEHEN WIRTSCHAFTSPOLITIKER? BUCHVORSTELLUNG Der Tod eines nahestehenden Menschen ist für alle Angehörigen ein sehr emotionales Ereignis. Foto: © Frank Eidel KIRSTEN SCHUBERT »PLÖTZLICH UND UNERWARTET« Bei Familienunternehmern kommt ein Aspekt dazu, durch den die ohnehin emotional stark aufgeladene Situation ein sehr kompliziertes Moment bekommen kann: Das Erbe. Wer bekommt den Betrieb? Welche Erwartungen hegte der Erblasser gegenüber dem Erben? Lassen sich diese Erwartungen überhaupt mit der eigenen Lebensplanung in Einklang bringen? Wie geht man damit um? Dies alles sind drängende Fragen. Die Autorin Kirsten Schubert hat diese Situation selbst erlebt. Darüber hinaus hat sie sich intensiv mit dem Thema „Erben“ befasst. Anhand ihrer eigenen Familiengeschichte und weiterer Fälle erzählt sie sehr offen und anschaulich, was es alles zu beachten gilt, wenn ein naher Verwandter stirbt. Zugleich kann der Leser daraus ableiten, was es für den Fall des eigenen Todes alles sinnvollerweise zu ordnen gilt. Dabei geht sie nicht nur auf die betriebswirtschaftlichen und juristischen Aspekte ein, sondern insbesondere auf die brisante emotionale Situation. KS Politiker haben laut Meinungsumfrage das schlechteste Image aller Berufe. Und wer kennt es nicht aus dem Freundeskreis, dass Politiker gern als Taugenichtse und Dummköpfe charakterisiert werden. Aber ändert diese Kritik etwas am Personalangebot der Parteien? Wer Politiker lächerlich macht und öffentlich für ihre mangelnde Qualifikation kritisiert, sollte Konsequenzen ziehen: Selbst in eine Partei eintreten und dann auf Partei- und Wahlprogramme Einfluss nehmen! Wer glaubt, das zeitlich nicht zu schaffen, sollte sich zumindest ab und an mit seinem Wahlkreis-Abgeordneten austauschen, damit sie oder er die Nöte der Unternehmerschaft aus erster Hand erfahren. Oder der Politiker-Kritiker engagiert sich in seinem Verband und führt dort politische Gespräche. Wir erwarten schon, dass Politiker – vor allem die mit wirtschaftlichem Sachverstand – auf Spitzenpositionen vorrücken. Aber dafür brauchen Politiker nicht nur Mehrheiten in der Bevölkerung, sondern noch wichtiger: In ihrer Partei! Solche Politiker müssen früh mit Wirtschaftsthemen vertraut gemacht werden. Und sie brauchen für ihre innerparteilichen Auseinandersetzungen Beispiele aus dem Unternehmensalltag. 2016 und 2017 stehen viele Landtagswahlen an. Und die Bundestagswahl. Über Politiker zu schimpfen macht nichts besser, vor allem nicht die Wirtschaftspolitik. Aber erst am Wahlsonntag auf die Parteien und die aktiven Politiker Einfluss zu nehmen, ist für vorausschauende Menschen einfach etwas spät. vdH
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