USERGUIDE No. 20 I Juli 2015 Der Einfluß von Dosiertechniken auf das Analysenergebnis Kornelia Ewald, Eppendorf AG, Deutschland Einleitung Für Dosiersysteme gibt es entsprechend ihrer Konstruktion optimale Einsatzgebiete, aber auch physikalische Grenzen in der Anwendung. Um die hohen Ansprüche an die Präzision und Richtigkeit zu erfüllen, ist auf der einen Seite ein präzises Gerät mit qualitativ hochwertigen Spitzen notwendig, auf der anderen Seite erfordert die Anwendung aber auch ausreichend praktische Erfahrung, korrekte Handhabung und Sauberkeit der Dosiersysteme. Dosiertechniken Die am häufigsten benutzten Dosiertechniken sind das Vorwärtspipettieren, reverses Pipettieren, Dispensieren, Sequentielle Dispensieren und Verdünnen. Während mechanische Pipetten sich nur für das Vorwärts- und reverses Pipettieren eignen, decken elektronische Dosiersysteme häufig alle genannten Funktionen ab. Die Wahl der jeweils geeigneten Dosiertechnik kann sich signifikant auf die Analyseergebnisse auswirken. Die Technik des Vorwärtspipettierens (Abb. 1) eignet sich für wässrige Lösungen, die geringe Konzentrationen von Protein oder Detergens enthalten können. Das Vorbenetzen der Spitze verbessert das Analyseergebnis. Für viskose oder schäumende Flüssigkeiten oder beim Dosieren von sehr kleinen Probenvolumina können die Ergebnisse durch reverses Pipettieren (Abb. 2) erheblich verbessert werden. Dabei wird die Flüssigkeit mit Überhub angesaugt und ohne Überhub abgegeben. Ein Rest der Flüssigkeit verbleibt dabei in der Kunststoffspitze und wird anschließend verworfen oder in das Entnahmegefäß zurückgegeben. Beim Dispensieren wird die aufgenommene Flüssigkeit in definierten Teilschritten abgegeben. Diese Technik findet häufig Anwendung zum Abarbeiten langer Messreihen oder zum Befüllen von Mikrotestplatten. Beim Sequentiellen Dispensieren werden unterschiedliche Volumina einer Lösung nacheinander in der gewünschten Reihenfolge abgegeben. Diese Technik wird oft beim serologischen Arbeiten oder bei ähnlichen Applikationen angewendet. Beim Verdünnen von Flüssigkeiten wird zunächst das erste Volumen gefolgt von einer Luftblase und dem zweiten Volumen angesaugt. Beide Volumina werden anschließend in einem Schritt abgegeben. Diese Dosiertechnik erhöht den Durchsatz und reduziert die Ermüdungserscheinungen gegenüber dem zweimaligen Ansaugen und Abgeben mit manuellen Pipetten – speziell bei größeren Volumina und Mehrkanalpipetten. Vorwärts und revers pipettieren USERGUIDE I No. 20 I Seite 2 Transfer Pipettiertechniken Vorwärts pipettieren Flüssigkeitsaufnahme Transfer 1. Bedienknopf bis zum 1. Anschlag herunterdrücken 2. Bedienknopf vollständig zurückgleiten lassen Vorwärtspipettieren Flüssigkeitsaufnahme Flüssigkeitsabgabe Flüssigkeitsabgabe 1. Bedienknopf bis zum 1. Anschlag herunterdrücken 3. Bedienknopf über den 1. Anschlag weiter bis lzum Standard ösungen 2. Bedienknopf vollständig zurüchgleiten lassen wie Wasser, Puffer, Anschlag herunterdrücken 3. B2. edienknopf über den 1. Anschlag weiter bis zum verdünnte Salzlösungen, Beobachtung Beobachtung 4. Anschließend befindet sich keine Flüssigkeit mehr Laugen empfohlen. 4. A nschließend befindet sich keine Flüssigkeit in der Spitze in der Spitze 1. 2. Anwendung wird für 2. Anschlag herunterdrücken 3. verdünnte Säuren und 4. RUHEPOSITION 1. ANSCHLAG 2. ANSCHLAG Revers pipettieren 1. Bedienknopf bis zum 2. Anschlag herunterdrücken 2. Bedienknopf vollständig zurückgleiten lassen Abbildung 1: Vorwärtspipettieren Transfer Reverses Pipettieren Flüssigkeitsaufnahme 1. Bedienknopf bis zum 2. Anschlag herunterdrücken 3. Bedienknopf bis zum 1. Anschlag herunterdrücken Anwendung wird für vis- kose Lösungen, Lösungen Your local contact partner for Eppendorf products: ∙ Eppendorfzurüchgleiten AG ∙ 22331 Hamburglassen ∙ Deutschland ∙ [email protected] ∙ www.eppendorf.com 2.www.eppendorf.com/contact Bedienknopf vollständig Eppendorf®,the Eppendorf Logo, epServices® Logo and Eppendorf Research® are registered trademarks of Eppendorf AG, Germany. U.S. Design Patents are listed on www.eppendorf.com/ip. mit hohem Dampfdruck, All rights reserved including graphics and pictures. Copyright © 2014 Eppendorf AG. Order no.: AQ177 36 010/DE1/XT/0614/CCHH/STEF Flüssigkeitsabgabe 3. Bedienknopf bis zum 1. Anschlag herunterdrücken stark benetzende Lösungs- 4. Anschließend befindet sich noch Flüssigkeit in der Spitze mittel empfohlen. Beobachtung 4. A nschließend befindet sich noch Flüssigkeit in der (Überhubvolumen) Spitze (Überhubvolumen) 1. RUHEPOSITION 1. ANSCHLAG 2. ANSCHLAG Abbildung 2: Reverses Pipettieren 2. 3. 4. UserguideNo No020 020| page | page33 Userguide USERGUIDE I No. 20 I Seite 3 Optimumhandling handlingofofmanual manualpipettes pipettes Optimum Table Table Table 1 11 1 11 22 -23-- 33 Optimale Eintauchtiefe [mm] -24-- 44 12 2 23- 3 -3 6-- 66 @J @J @J @J @J @J @J @J @J @J @J @J @J @J @J @J @J @J Re Resea search rch Re Resea search rch rch Resea aspiration of the liquid the hydrostatic pressure of the liquid spirationofof the liquid the hydrostatic pressure the liquid piration the liquid the hydrostatic pressure ofof the liquid column in the tip falls as the angle of inclination of the gehalolumninDie in the falls the angle inclination of the lumn the tiptip falls asas the angle ofof inclination of the Pipette sollte während des Ansaugens senkrecht pipette increases. This will result in an increased aspiration pipette increases. This will result increased aspiration pette increases. This result inin anan increased aspiration ten werden. Mitwill zunehmendem Neigungswinkel der Pipette beim Aufziehen der Flüssigkeit sinkt der hydrostatische volume [1]. The deviation in volume can be estimated for olume[1]. [1].The Thedeviation deviationininvolume volumecan canbebeestimated estimatedfor for lume Druck der Flüssigkeitssäule in der Spitze und es wird ein any pipette volume and angles of inclination. With an angle pipette volume and angles inclination. With angle ynypipette volume and angles ofof inclination. With anan angle größeres Volumen angesaugt [1]. Die Volumenabweichung of 45° diverging from the vertical the extra volume with of 45° diverging from the vertical the extra volume with 45° diverging from the vertical the extra volume with a aa lässt sich für beliebige Pipettenvolumina und Neigungswin1000 µl pipette is 2.9 µl or 0.29 %. For a 100 µl pipette atder 000µlµl pipette 2.9 or 0.29 %. For 100 pipette 00 pipette isis 2.9 µlµl or 0.29 %. For a avon 100 µlµl pipette atat kel abschätzen. Bei einem Winkel 45° gegenüber an angle of 60°, an extra volume of 0.53 µl or 0.53 % will nangle angle of 60°, an extra volume of 0.53 µl or 0.53 % will of 60°, an extra volume of 0.53 µl or 0.53 % will Senkrechten beträgt das Mehrvolumen bei einer 1000-μLPipette esult (Fig. 3). 2,9 μL oder 0,29 %. Für eine 100-μL-Pipette bei esult (Fig. sult (Fig. 3).3). einem Winkel people von 60° do ergibt sich ein Mehrvolumen The fact that different people do not pipette exactly the von The fact that different people do not pipette exactly the e fact that different not pipette exactly the 0,53 μL oder 0,53 % (Abb. 3). same volume with exactly the same pipette can also be amevolume volume with exactly the same pipette can also me with exactly the same pipette can also bebe Die Tatsache, dass verschiedene Personen mit ein und explained by factors such as different angles of inclination xplained factors such different angles inclination plained byby factors such asas different angles ofof inclination derselben Pipette nicht genau dasselbe Volumen pipettieren, when aspirating liquid. Although the effect is small in each when aspirating liquid. Although the effect small each hen aspirating liquid. the effect isis small inin each lässt sich unterAlthough anderem auch auf unterschiedliche Neinstance, the error may be much greater when all of the nstance,gungswinkel theerror errormay may muchgreater greater whenallallofzurückführen. ofthe the stance, the bebeAufziehen much when beim der Flüssigkeit Obwohl die Auswirkung im Einzelnen klein ist, kann der differing factors are added together. differing factors are added together. fering factors are added together. Re Resea search Re rch sea Research rch Research Research Research Research Research erfolgen. > Eshould ine Wartezeit vonvertically 1vertically bis 3 s during für das aspiration. Aufsteigen der The pipette should be held during aspiration. On The pipette should held vertically during aspiration. On e pipette bebe held On Flüssigkeit in die Spitze sollte berücksichtigt werden. Research Research Research Research 2-4 3-6 Research Research Research Research Research Optimum immersion depth (mm) Optimum immersion depth (mm) Optimum immersion depth (mm) Research Research Research Research rrespective of the dispensing technique used, the following rrespective the dispensing technique used, the following espective ofof the dispensing technique used, the following Volume (ml) Volume (ml) Volume (ml) Optimale Handhabung manueller Pipetten tems should be taken into consideration during pipetting: emsshould should taken into consideration during pipetting: ms bebe taken into consideration during pipetting: 0,1 0,1 0,1 - 1-- 11 l In the case of air-cushion pipettes, the pipette tip should l the case air-cushion pipettes, the pipette should InIn the case ofof air-cushion pipettes, the pipette tiptip should Tabelle 1 Unabhängig von der jeweiligen Dosiertechnik sollten be selected so that the air cushion between the pipette selected that the cushion between the pipette bebe selected soso that the airair cushion between the pipette 1100 100 100 während des Pipettierens folgende Punkte beachtet werden: 1-1Volumen [μL] piston and the surface of the liquid is as small as possipiston the surface the liquid small possipiston and surface ofof the liquid isis asas small asas possi> and Im the Fall von Luftpolsterpipetten sollte die Pipettenspitze 101 1000 101 -- 1000 101 -0,1 1000 -1 sosmaller gewählt werden, dass dasthe Luftpolster zwischen dem ble. The smaller the tip, the lower the air volume, and the ble. The the tip, the lower the volume, and the ble. The smaller the tip, the lower airair volume, and the 1 100 1001 10000 1001 -- 10000 1001 - 10000 Pipettenkolben und der Flüssigkeitsoberfläche so klein greater the accuracy of the results will be. greater the accuracy the results will be. greater the accuracy ofof the results will be. 101 - 1000 wie möglich ist. Je kleiner die Spitze ist, desto kleiner ist 1001 - 10000 l When aspirating the liquid, the tip should only be iml When aspirating the liquid, the should only imWhen aspirating the liquid, the tiptip should only bebe imdas Luftvolumen und desto höher ist die Richtigkeit der mersed a few millimeters into the medium (Tab.1, Fig. 3). mersed a few millimeters into the medium (Tab.1, Fig. 3). mersed aErgebnisse. few millimeters into the medium (Tab.1, Fig. 3). l The filled tip should be moved up against the wall of the l The filled tip should moved against the wall the The filled tip should bebe moved upup against wall ofof the > Zum Ansaugen der Flüssigkeit solltethe die Spitze nur wenige Millimeter in dasof Medium eintauchen (Tab.of1, Abb. 3). vessel to avoid residues of liquid on the outside of the tip. vessel avoid residues of liquid on the outside of the tip. vessel toto avoid residues liquid on the outside the tip. > Die the gefüllte Spitze sollte an der will Gefäßwand abgestreift werl Pre-wetting the tip two or three times will improve the l Pre-wetting the two three times will improve the Pre-wetting tiptip two oror three times improve the den, um Flüssigkeitsreste an der Außenfläche der accuracy and precision of the results. accuracy and precision the results. accuracy and precision ofof the results. Spitze zu vermeiden. l Liquid should be aspirated slowly and evenly. l Liquid aspirated slowly and evenly. Liquid should bebe aspirated slowly and evenly. >should Das zweibis dreimalige Vorbenetzen der Spitze verbessert l A waiting period of to seconds should be allowed l waiting period to seconds should allowed AA waiting period ofof 1 11 tound 3 33 seconds should bebe allowed die Richtigkeit Präzision der Ergebnisse. for the liquid to rise in the tip. sollte langsam und gleichmäßig for the liquid rise the tip. > D ie Flüssigkeitsaufnahme for the liquid toto rise inin the tip. ¨@J ¨@J ¨@J ¨@J ¨@J ¨@J ¨@J ¨@J ¨@J systematische systematische systematische VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ VPQBJ>QF@ Messabweichung Messabweichung Messabweichung JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK JB>PROBJBKQABSF>QFLK 0.2–0.4 % 0,6–0,8% 1,0–1,2% ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë ¨Ë Abbildung 3: Der Einfluss der Eintauchtiefe und des Haltewinkels der Pipette während Fehler in Verbindung mit anderen Versäumnissen insgesamt der Flüssigkeitsaufnahme Figure 3: Figure Figure 3:3: wesentlich größer sein. 1. Pipette vertikal, Eintauchtiefe der Spitze in die Flüssigkeit ca. 1 cm Influence of immersion depth and holding angle of pipette during Influence immersion depth and holding angle pipette during Influence ofof immersion depth and holding angle ofof pipette during 2. Pipette vertikal, Eintauchtiefe der Spitze in die Flüssigkeit ca. 3 cm aspiration of liquid: aspiration of liquid: aspiration of liquid: 3. P ipette bei einem Haltewinkel von 30° bis 40°, Eintauchtiefe der 1. Pipette vertical, immersion depth of tip in liquid approx. 1 cm cm Pipette vertical, immersion depth liquid approx. 1.1. Pipette immersion ofof tiptip in in liquid approx. 11 cm Spitzevertical, in die Flüssigkeit ca. 3depth bis 4 cm 2. Pipette vertical, immersion depth of tip in liquid approx. 3 cm cm Pipette vertical, immersion depth liquid approx. 2.2. Pipette vertical, immersion depth ofof tiptip in in liquid approx. 33 cm 3. Pipette at holding angle of 30° to 40°, immersion depth of tip Pipette aa holding angle 30° 40°, immersion depth 3.3. Pipette atat a holding angle ofof 30° toto 40°, immersion depth ofof tiptip in liquid approx. 3 cm cm to 4 cm cm liquid approx. in in liquid approx. 33 cm toto 44 cm USERGUIDE I No. 20 I Page 4 Literatur [1] Lochner, K. H.; Ballweg, T.; Fahrenkrog, H.-H.: Untersuchungen zur Messgenauigkeit von Kolbenhubpipetten mit Luftpolster. In: Lab Med 20 (1996), Nr. 7/8, S. 430–440. Your local distributor: www.eppendorf.com/contact Eppendorf AG · 22331 Hamburg · Germany [email protected] · www.eppendorf.com www.eppendorf.com Eppendorf®, the Eppendorf logo and Eppendorf Research® are registered trademarks of Eppendorf AG, Germany. U.S. Design Patents are listed on www.eppendorf.com/ip. All rights reserved, incl. graphics and images. Copyright© by Eppendorf AG, Germany. Order No: AU020/DE2/WEB/0715/NW
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