Regeln für die Vorbereitung und Durchführung eines guten Referates

Regeln für die Vorbereitung und Durchführung eines guten Referates
Für ein gutes Referat solltest du folgende drei Punkte beachten:
(1) Form – (2) Sprache – (3) Vortrag
1. Form
Niemals die Zeit überschreiten
 Das Einhalten der erlaubten Zeit ist eines der wichtigsten Qualitätskriterien
bei der Beurteilung eines Auftritts (in der Uni und im Beruf).
 Ein zuverlässiger Richtwert: Du kannst in 10 Minuten 1000 Wörter sprechen
(auf keinen Fall mehr! Wer 1000 Wörter schneller sagen kann, spricht zu
schnell).
 Du kannst in MS-Office unter Überprüfen  Wörter zählen die Länge deines
Referates prüfen. (Es gibt es absolut keine Ausrede für ein zu langes Referat.)
Das Referat Ausformulieren
 Vorträge werden in der Regel nicht frei gehalten. Nur sehr geübte Redner
können in einer freien Rede improvisieren und sich dabei gleichzeitig an die
zeitlichen Vorgaben halten.
Achtung: Die Art des Vortrages variiert in unterschiedlichen
wissenschaftlichen Fachrichtungen.
 Formuliere dein Referat deshalb aus (Manuskript) und halte dich zwingend
an dem Wert von „100 Wörtern pro Minute“. Alles, was gesagt sein muss,
muss auch im Manuskript stehen.
 Folge während des Vortrags deinem Manuskript und weiche nicht davon ab.
Dinge, die du absichtlich beim Schreiben des Manuskriptes nicht
aufgenommen hast, finden auch jetzt keinen Platz.
 Achte auf die richtige Betonung. Die betonten Worte müssen nicht unbedingt
die wichtigsten sein. Ein falsch betontes Referat klingt abgelesen. Zur Hilfe
kannst du in deinem Manuskript Worte hervorheben, die betont werden
müssen.
Das richtige Manuskript ausdrucken
 Eine gute Lesbarkeit in deinem Manuskript (Schriftgröße 16 oder 18),
Zeilenabstand 1,5 oder 2 ist sehr wichtig.
 Mach viele Absätze als Orientierungshilfe.
 Wenig Text pro Seite, du solltest jederzeit jede Stelle finden.
 Seitenumbrüche mitten im Satz vermeiden.
Das Referat zu Hause üben
 Üben und korrigiere deinen Vortrag so lang
 bis die Länge stimmt
 bis Sie flüssige Formulierungen gefunden haben
 bis Sie die Zeilen auf dem Manuskript nicht mehr suchen müssen.
 bis Sie Blickkontakt mit dem Publikum halten können
 bis Sie textsicher sind und nicht mehr von Ihrem Manuskript abweichen.
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2. Sprache
Wie sage ich es richtig?
 Keine Schachtelsätze! Verwende stattdessen kurze Sätze (Hauptsatz /
Nebensatz)
 Dadurch wird dein Referat nicht nur verständlicher, sondern kurze Sätze
zwingen Sie auch dazu argumentativ „Farbe zu bekennen“.
 Verwenden aktive und verbale Formulierungen, statt passiven und
nominalen. Als Vorlage kannst du dich an Radiosendungen im Rundfunk
orientieren, wo folgende Regeln befolgt werden.
 Verwende keine Schriftsprache. Greife auf Wörter zurück, die du auch
tatsächlich verwendest („immer“ statt „stets“, „und“ statt „sowie“, „aber“
statt „gleichwohl“, usw.).
 Gleichzeitig vermeide Umgangssprache. Ziel ist gute Wissenschaftsprosa.
(Verwende „ja“ statt dem Mannheimer „hajoo“).
 Klarer Aufbau: Stelle zu Beginn die Gliederung deines Referates vor, damit
man dir leichter folgen kann.
 Redundanz: Ein gutes Referat muss Wiederholungen einbauen. Eine zu hohe
Informationsdichte ist kontraproduktiv.
3. Vortrag
Die Freie Rede inszenieren
 Lese niemals Vorträge einfach ab!
 Der Text sollte so ausformuliert sein, als sei er frei gesprochen (siehe dazu:
Sprache).
 Du solltest deinen Text so gut kennen, dass du beim Vortrag das Publikum
ansehen kannst. Du kannst dir dafür wichtige Wörter als Orientierungshilfe im
Text markieren.
 Trage stehend vor und lasse das Blatt auf dem Pult liegen. Zettel oder
Ähnliches gehören nicht vor dein Gesicht, du solltest stets Blickkontakt mit
dem Publikum halten.
 Falls du entlang einer Beamerpräsentation referierst, muss diese
entsprechend auch vorbereitet und eingeplant werden. Du meisterst diese
Aufgabe leichter, wenn du den ausformulierten Vortrag mit Manuskript
beherrscht.
 Gerade in freier Rede musst du aufpassen Füllwärter wie „ehm“, „sozusagen“,
usw. zu unterdrücken.
Literaturvorschläge:
 Schneider, Wolf: Deutsch für Profis. Wege zu gutem Stil, 10. überarb. Auflage
(Tb), München 2001
 Schneider, Wolf: Deutsch für Kenner. Die neue Stilkunde, 5. Aufl. (Tb)
München 2009
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