HP 1998/99-2: Zugmaschine mit Anhänger HP 1998/99-2: Zugmaschine mit Anhänger Ein Landwirt transportiert in einem Anhänger Schotter zur Befestigung eines Hofweges. Die Zugmaschine mit Anhänger steht beim Abladen auf einer Gefällstrecke. Die Gewichtskraft FG (Anhänger und Nutzlast) greift im Schwerpunkt S an, die Zugkraft F Z im Punkt Z. Abb. 1 FG Z = 80 kN =12° = 6° lG hG lZ = 1300 mm = 1400mm = 550 mm hZ lB = 800mm = 2800 mm Teilaufgaben: 1 Bestimmen Sie zeichnerisch die Achskräfte in A und B sowie die Zugkraft F Z. (Der Anhänger ist ungebremst.) 2 Die Seitenstreben der Zuggabel sind aus U-Profil DIN 1026 - S235JR. Unter extremen Betriebsbedingungen kann eine maximale Zugkraft von F Zmax = 38 kN auftreten. Punkte 6,0 5,0 Bestimmen Sie den erforderlichen Profilquerschnitt für die Seitenstrebe bei 9facher Sicherheit gegen plastische Verformung unter der Annahme, dass in den Seitenstreben ausschließlich Zugkräfte wirken. Aufgaben: Abitur im Fach Technik M (Baden-Württemberg) Lösungen: www.ulrich-rapp.de tgt_HP199899-2_Zugmaschine_mit_Anhaenger.odt, 12.01.16 HP 1998/99-2: Zugmaschine mit Anhänger 3 Der Befestigungsbolzen der Seitenstrebe in Abb. 3 (Einzelheit Y aus Abb. 2) ist aus C35 und hat einen Durchmesser von dB = 18 mm. Wie groß ist die Sicherheit gegen Abscheren bei einer wirksamen Kraft von FW = 19 kN? 3,5 4 Bestimmen Sie den Mindestdurchmesser d K des Kupplungsbolzens der Anhängerkupplung bei einer maximalen Kraft von Fbmax = 40 kN und einer zulässigen Biegespannung von bzul = 240 N/mm². 3,0 Zur Berechnung soll angenommen werden, dass die Kräfte vom Kupplungsmaul auf den Bolzen an den Stellen C und D übertragen werden. Die Kraft Fbmax von der Zuggabel auf den Bolzen greift in der Mitte von l3 = 80 mm an. Kupplungsmaul 5 Der Anhänger wird auf der Gefällstrecke abgestellt und die auf die Räder der Vorderachse wirkende Feststellbremse angezogen. Es wirkt eine Hangabtriebskraft von Fab = 14 kN auf beide Vorderräder. (Abb. 5) dRad = 950 mm dBT = 408 mm 5.1 Berechnen Sie die notwendige Umfangskraft F BT an der Bremstrommel eines Vorderrades. 2,5 5.2 An einer Bremsbacke soll die Hälfte der Bremskraft FBT = 16,3 kN wirken. Die Reibungszahl zwischen Bremsbelag und Bremstrommel beträgt µ = 0,4. Wie groß ist die erforderliche radiale Spannkraft F SP ? 2,5 Alle Teilaufgaben sind unabhängig voneinander lösbar. Aufgaben: Abitur im Fach Technik M (Baden-Württemberg) Lösungen: www.ulrich-rapp.de Σ=30,0 tgt_HP199899-2_Zugmaschine_mit_Anhaenger.odt, 12.01.16 HP 1998/99-2: Zugmaschine mit Anhänger Lösungsvorschläge Punkte Teilaufgaben: 1 LS Anhänger 6,0 Rechnerische Lösung (nicht gefordert) F Gx=F G⋅sin α=80 kN⋅sin 12 °=16,6 N F Gy=F G⋅cos α=80 kN⋅cos 12°=78,3 N Σ F x =0=−F Zx + F Cx ⇒ F Zx=F Gx =16,6 kN =F Z⋅cos α Z ⇒ F 16,6 kN F Z = Zx = =16,7 kN cos α Z cos 6° F Zy=F Z⋅sin α Z =16,7 kN⋅sin 6 °=1,75 kN Σ M A =0=+ F Zx⋅hZ −F Zy⋅l Z −F Gx⋅hG −F Gy⋅l G + F B⋅l B ⇒ −F Zx⋅hZ + F Zy⋅l Z + F Gx⋅hG + F Gy⋅l G F B= lB −16,6 kN⋅800 mm+ 1,75 kN⋅550 mm+ 16,6 kN⋅1400 mm+ 78,3 kN⋅1300 mm = =40,3 kN 2800 mm Σ F y =0=F Zy+ F A −F Gy + F B ⇒ F A =−F Zy+ F Gy −F B =−1,75 kN + 78,3 kN −40,3 kN =36,3 kN Statik 4-Kräfteverfahren (ungewöhnliche rechnerische Lösung) LS Knoten der Zuggabel FStrebe1 F x Z 5,0 y 2 x y FStrebe2 Re = 235 N/mm² (aus der Bezeichnung von S275) Winkel α zwischen den Zugstreben: l l 1300 mm tan α = 2 ⇒ α =arctan 2 =arctan =23,4° 2 2⋅l 1 2 2⋅l 1 2⋅1500 mm F Zmax 38 kN Σ F x =0=−F Z + 2⋅F Sx =−F Z +2⋅F S⋅cos α ⇒ F S = = =20,7 kN 2 2⋅cos α/ 2 2⋅cos 23,4 ° σ zlim F ν =σ zzul >σ z = S ⇒ R 235 N / mm² N σ zzul = νe = =26,1 9 mm² F 20,7 kN S erf = σ = =793 mm 2 zzul 26,1 N /mm² Gewählt wird ein U-Profil DIN 1026 – S235JO – U65 mit einem Querschnitt S = 903 mm² (nicht Teil dieser Aufgabe). Aufgaben: Abitur im Fach Technik M (Baden-Württemberg) Lösungen: www.ulrich-rapp.de tgt_HP199899-2_Zugmaschine_mit_Anhaenger.odt, 12.01.16 HP 1998/99-2: Zugmaschine mit Anhänger 3 Sicherheit gegen Abscheren: Wenn im TabB kein Wert für τaB gegeben ist, wird er aus Rm abgeschätzt. Rm = 520 N/mm² (C35→Tabellenbuch Metall, Europa Verlag, 44.Auflage, S.133) 2 π⋅d B π⋅182 mm2 S= = =254,5 mm² 4 4 N N τ aB=0,8⋅R m =0,8⋅520 =416 2 2 mm mm τaB F ν =τ azul > τ a= 2⋅S → F 19 kN N τ a= K = =37,3 2⋅S 2⋅254,5 mm 2 2 τ 416 N /mm ν= aB = =11,1 τa 37,3 N /mm2 3,5 4 σbF = 380 N/mm² (S275→ Tabellenbuch Metall, Europa, 44.Auflage, S.44) F ⋅l 40 kN⋅80 mm M b = bmax 3 = =800 Nm 4 4 σ bF M bmax ⇒ ν =σbzul > σb= W Mb 800 Nm 3 W erf = σ = =3,33 cm 2 bzul 240 N /mm 3 3 32⋅W 3 32⋅11,68cm³ π⋅d erf W= ⇒ d K= = =49,2 mm π π 32 3,0 √ √ 5 5.1 LS Rad mit Bremstrommel: Die Normal- (FSP) und Reibkräfte (FBT/2) werden von den beiden Bremsbacken auf die Bremstrommel übertragen. F SP heben sich auf und spielen keine Rolle. Die Reibkräfte F BT/2 heben sich kräftemäßig ebenfalls auf, addieren sich aber beim Drehmoment. F BT 2 FSp FAchse F 2,5 Sp F BT 2 FabRad d F d Σ M Achse =0=−F abRad⋅ rad + 2⋅ BT⋅ BT ⇒ 2 2 2 d Rad F ab d Rad 14 kN 950 mm F BT =F abRad⋅ = ⋅ = ⋅ =16,3 kN d BT 2 d BT 2 408 mm 5.2 F R =F N⋅μ ⇒ F Bt =F Sp⋅μ 2 ⇒ F Sp= F BT 16,3 kN = =20,4 kN 2⋅μ 2⋅0,4 Alle Teilaufgaben sind unabhängig voneinander lösbar. Aufgaben: Abitur im Fach Technik M (Baden-Württemberg) Lösungen: www.ulrich-rapp.de 2,5 Σ=30,0 tgt_HP199899-2_Zugmaschine_mit_Anhaenger.odt, 12.01.16
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