Im Unterland droht nächsten Frühling eine

GZA/PP 8180 Bülach
35. Jahrgang
Mittwoch, 9. Dezember 2015
Nr. 50
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Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach
Brennpunkt
Vermischtes
Schlusspunkt
Zivildienstleistender hilft in Embrach
Buchser verkauft Christbäume vom Feld
Busbahnhof fertiggestellt
Sollen Zivildienstleistende ihren Einsatz künftig
auch an Schulen absolvieren dürfen? Im Parlament ist die bundesrätliche Vorlage umstritten.
In Embrach leistet Lucas Stutz bereits einen
solchen Einsatz – mit Erfolg.
Seite 3
Viele Unterländer tun sich schwer bei der Auswahl ihres Christbaums. Robert Zweidler verkauft in Buchs Bäume direkt vom Hof. Er weiss,
worauf man beim Kaufen achten sollte und wie
man die Tanne danach pflegt.
Seite 7
Der neugebaute Busbahnhof in
Hüntwangen ist betriebsbereit.
Ruedi Landolt, leitender Ingenieur,
präsentierte den Verantwortlichen
die Bushaltestelle.
Seite 24
Erstmals im Unterland:
Feuerwehr bildet Nothelferteam
Wenn jede Minute zählt,
sind in abgelegenen
Gegenden FeuerwehrErsthelfer meist schneller
vor Ort als der Rettungsdienst. Die Gemeinden
Rafz und Wil starten deshalb am 1. Mai mit einem
First-Responder-System.
Langer Anfahrtsweg
Ein solches First-Responder-Team
führt im Zürcher Unterland erstmals
die Feuerwehr Rafz-Wil ein. Projektleiter ist Christian Schlagenhauf. Er
arbeitet seit 13 Jahren im Rettungsdienst, derzeit als Rettungssanitäter
bei Schutz und Rettung Zürich, und
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Fax 044 863 72 01
Im Unterland droht nächsten Frühling
eine massive Borkenkäfer-Invasion
Der Sommer hinterlässt im
Wald Spuren. Bei ähnlichem
Wetter im Frühling könnte
die Situation sogar noch
schlimmer werden.
Manuel Sackmann
Daniel Jaggi
Bei einem Herzinfarkt, bei Bewusstlosigkeit, bei einer lebensgefährlichen
Blutung oder bei akuter Atemnot
zählt jede Minute. Je schneller der
Patient mit Basismassnahmen versorgt werden kann, desto höher sind
seine Überlebenschancen und desto
besser ist sein Zustand nach der Genesung. Aus diesem Grund bildeten
vor allem Ortsfeuerwehren in abgelegenen Gegenden in den vergangenen
Jahren sogenannte First-ResponderTeams. Sie sorgen bis zum Eintreffen
der Rettungssanitäter für die lebensrettenden Sofortmassnahmen.
Verlag Tel. 044 863 72 00
Projektleiter und Rettungssanitäter
Christian Schlagenhauf.
Foto: zvg.
ist zugleich Angehöriger der Feuerwehr Rafz-Wil. «Aus meiner langjährigen, beruflichen Tätigkeit weiss ich,
dass beispielsweise bei einem HerzKreislauf-Stillstand jede Minute über
Leben und Tod eines Patienten entscheidet», begründet er sein Engagement. Es sei erwiesen, dass die Überlebenschance bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand ohne Nothilfe pro Minute um 10 Prozent sinke, sagt
Schlagenhauf und betont weiter: «Die
Anfahrtszeiten der Rettungsdienste
hängen stark von der Tageszeit, dem
Verkehrsaufkommen und der geograFortsetzung auf Seite 3
«Wir hoffen, dass der Frühling nass
und kalt wird», erklärt Christian Lippuner, Revierförster in den Gebieten
Oberembrach, Lufingen und Staatswald Embrach. Urs Kamm von der
Abteilung Wald des Kantons Zürich
pflichtet ihm bei: «Wenn es wieder
warm und trocken wird, droht eine
regelrechte Borkenkäfer-Invasion, die
wohl nur noch schwer in den Griff zu
bekommen wäre.»
Erste Anzeichen dafür gab es bereits im vergangenen Sommer. Die
lange Trockenheit und die hohen
Temperaturen begünstigten die Vermehrung der Borkenkäfer. In grosser
Zahl befielen sie die Fichten im Unterland. Schon vor dem Winter mussten viele Bäume notfallmässig gefällt
und aus den Wäldern entfernt werden. Bisher halten sich die Schäden
jedoch noch in Grenzen. «Momentan
ist die Situation allgemein betrachtet
noch nicht so gravierend und mit
dem Hitzejahr 2003 nicht zu vergleichen», sagt Urs Kamm.
Entscheidend bleibt der Frühling.
Geht es klimatisch im Stil des letzten
Sommers weiter, wären die Folgen
Förster Christian Lippuner hofft auf einen nasskalten Frühling.
fatal. Sie würden die Förster nicht
nur wirtschaftlich schmerzen, denn
die Wälder gäben auch optisch ein
trauriges Bild ab. Bisher betraf es
nur vereinzelte Bäume. Doch im
nächsten Jahr droht der Borkenkäfer
ganze Waldstücke zu vernichten.
Winter verschafft Förstern Zeit
Jetzt, wenn die Temperaturen sinken,
nimmt die Aktivität der Käfer ab. Sie
befallen vorerst keine Fichten mehr,
sondern vergraben sich im Boden
und warten auf wärmere Tage. Dies
F: msa.
verschafft den Förstern etwas Zeit,
die sie auch zu nutzen wissen. «Wir
entfernen alle befallenen Bäume aus
dem Wald und werden die Käfernester über den Winter weiter beobachten», so Christian Lippuner.
Danach gilt das Prinzip Hoffnung.
Ist es nass und kalt, wenn die Borkenkäfer wieder aus dem Boden
kommen, vermehren sie sich nicht
wieder so schnell. Sowohl Fichten als
auch Förster wären ihnen dankbar.
Mehr auf Seite 5
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Wochenspiegel
Nr. 50
TRIBÜNE
9. Dezember 2015
GASTKOMMENTAR
PRESSESCHAU
Reden – und verstanden werden
Daniel Frei *
«Ist die SP eine linke oder rechte Partei?»: Diese Frage an einer kürzlichen Veranstaltung hat mich zuerst
einen kurzen Moment lang irritiert,
bis ich dann festgestellt habe, dass es
der Fragesteller wirklich nicht weiss.
Einige Tage später an einer Standaktion auf der Strasse hat mir eine
ältere Frau gesagt: «Wissen Sie, mit
links, rechts und der Mitte kann ich
nichts anfangen, ich weiss nicht mal,
was damit genau gemeint ist – für
mich gibt es einfach vernünftige und
anständige Politikerinnen und Politiker und unvernünftige und unanständige.»
Was für uns Polit-Akteure eine
klare Sprache ist mit verständlichen
Begriffen, ist es für viele Personen –
wohl mehr, als wir annehmen –
nicht. Sie verstehen schlichtweg
nicht, was damit gemeint ist. Ihnen
sagen
die
Kategorien
«links»,
«rechts» oder «Mitte» nicht viel. Dabei ist die Realität eigentlich sogar
noch komplizierter: Vor Jahren hat
der ehemalige FDP-Präsident Franz
Steinegger das Links-Rechts-Schema
für überholt erklärt und darauf hingewiesen, dass es nebst der horizontalen Achse (links bis rechts) auch eine vertikale gebe (konservativ bis
progressiv). In der Politikwissenschaft und der politischen Literatur
ist dies bereits seit längerem anerkannt. Häufig wird statt «progressiv»
auch «liberal» verwendet. Wird dies
denn besser verstanden? Ein ande-
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«Die politische
Bildung muss in der
Volksschule einen
höheren Stellenwert
erhalten»
res, ähnliches Beispiel ist der Begriff
«bürgerlich». Er wird häufig verwendet. Aber was bedeutet er? Mal wird
er positiv dargestellt (von den Bürgerlichen), mal kritisch (von den Linken). Eine spontane Umfrage bei Berufsschülern hat Antworten gebracht
von der Annahme, dass damit alle
Bürger eines Landes gemeint seien,
bis zur Aussage, dass es sich dabei
um eine Menüauswahl handle – die
gutbürgerliche Küche lässt grüssen.
Verstehen Sie mich nicht falsch:
Ich behaupte keineswegs, dass generell das politische Wissen tief sei und
niemand die Polit-Sprache verstehe.
Es hat viele engagierte und interessierte Personen. Und das ist gut so.
Aber Fakt ist auch, dass es ebenso
viele – insbesondere auch jüngere –
Personen hat, die zahlreiche verwendete Begriffe nicht verstehen und sich
demzufolge auch nicht eigenständig
eine fundierte Meinung bilden und
sich nicht aktiv einbringen können.
Das finde ich bedenklich. Nicht nur
als Politiker, sondern auch als Staatsbürger und als Demokrat.
Was tun? Die politische Bildung
muss in der Volksschule einen höheren Stellenwert erhalten. Das ausgeklügeltste politische System nützt uns
wenig, wenn es am Ende von immer
weniger Leuten verstanden wird. Bei
den Medien braucht es mehr als Boulevard – und es braucht Leute, die
mehr als Boulevard lesen.
Was es aber auch braucht: Wir
Politiker müssen so reden, dass wir
verstanden werden. Wir müssen die
Dinge beim Namen nennen: Statt von
«links», «rechts» und Co. müssen wir
erklären, um welche Themen es geht
und welche Partei zu welcher Frage
was sagt, seien es die Sozialwerke,
das Asylwesen oder Europa. Und
statt von den «Bürgerlichen» müssen
wir konkret von SVP, FDP und CVP
sprechen – und bei den «Linken» von
SP, Grünen und Alternativen.
Gefragt ist eine deutsche und
deutliche Sprache – im besten Sinn.
Daniel Frei ist Gemeinde- und Kantonsrat,
Präsident der SP Kanton Zürich. Er wohnt
in Niederhasli.
Kanton Zürich: Der Kanton Zürich
könnte mehr als sechs Prozent seines
Strombedarfs mit Sonnenenergie
selbst produzieren – doch heute ist es
zwanzigmal weniger. Jetzt macht das
Kantonsparlament Druck. Dies berichtet der «Tagesanzeiger».
Gerade einmal 0,37 Prozent des
Stroms, den die kantonale Verwaltung braucht, gewinnt sie aus Sonnenenergie. Möglich wäre einiges
mehr: Würden alle geeigneten Dächer mit Solarzellen bestückt, könnten damit deutlich über 6 Prozent des
Stromeigenbedarfs gedeckt werden.
Das zeigt eine seit 2010 vorliegende
Studie, die das Büro Nowak Energie
und Technik im Auftrag des Hochbauamts verfasst hat. Das Papier ist
nie veröffentlicht worden. Dem TA
hat das Hochbauamt aber Einblick
gegeben.
Die Autoren haben die 1000 grössten
Gebäude im Verwaltungsvermögen
des Kantons untersucht: Schulen, Gefängnisse, Spitäler, Labors und unzählige Verwaltungsbauten. Anhand
von Luftbildern teilten die Photovoltaikspezialisten die Häuser in fünf
Eignungskategorien ein. Und stellten
fest: 328 Dächer wären grundsätzlich
gut für Photovoltaikanlagen geeignet.
Auf 190 davon liessen sich mittelgrosse Anlagen mit einer Leistung
zwischen 10 und 30 Kilowatt realisieren, auf 124 Objekten wären Anlagen
zwischen 30 und 100 Kilowatt und
auf 14 Objekten solche mit mehr als
100 Kilowatt möglich. Insgesamt
könnten damit 11,6 Gigawattstunden
Strom produziert werden. Heute sind
auf gerade mal 22 Dächern Solarzellen installiert, und davon betreibt der
Kanton nur 13 selbst.
Welche Immobilien am besten für Solaranlagen geeignet wären, diese Information will Beat Wüthrich, Abteilungsleiter im Hochbauamt, nicht im
«Tages-Anzeiger» lesen: «Die Studie
beinhaltet keine konkreten oder gar
baureifen Projekte, sondern ist lediglich eine Potenzialanalyse, die nur intern benutzt wird.»
Flughafen/Kloten:
Für 50 Millionen
Franken rüstet die
Schweizerische
Rettungsflugwacht
ihre Flotte auf. Die
neuen Maschinen
sollen bei jedem Wetter fliegen. Dies
berichtet «20 Minuten online».
Von einem italienischen Hersteller
hat das Unternehmen drei Helikopter
gekauft. Diese seien mit einer Enteisungsanlage ausgerüstet und könnten
so bei jedem Wetter eingesetzt werden, heisst es in einer Mitteilung. Ab
dem Jahr 2021 sollen sie im Einsatz
stehen.
Für die Neubeschaffungen gibt die
Rega 50 Millionen Franken aus. Der
Erwerb der zweimotorigen Helikopter sei im Hinblick auf die Realisierung der Rega-Vision einer wetterunabhängigen Luftrettung zentral. «Mit
dem neuen Rettungshelikopter können wir unser Einsatzspektrum erweitern und in Zukunft noch mehr
Menschen in Not helfen», sagt RegaCEO Ernst Kohler.
Wochenspiegel
BRENNPUNKT
Nr. 50
9. Dezember 2015
3
Feuerwehr schafft
First-Responder-Team
Fortsetzung von Seite 1
fischen Lage des Einsatzorts ab. Dies
kann dazu führen, dass die Rettungsdienste 15 Minuten und mehr benötigen, um einzutreffen.» Dies erkläre
denn auch die Notwendigkeit eines
First-Responder-Systems in Rafz und
Wil, sagt Schlagenhauf weiter. Er hat
das Projekt ausgearbeitet, das künftig
der Feuerwehr Rafz-Wil angegliedert
wird, so wie dies die Gebäudeversicherung, die für die Feuerwehren im
Kanton zuständig ist, empfiehlt. Dadurch würden organisatorische Abläufe vereinfacht und bestehende
Ressourcen wie beispielsweise AEDs,
Fahrzeuge
oder
Räumlichkeiten
könnten genutzt werden.
Feuerwehrkommandant
Alex
Schweizer hat die Idee von Anfang
an unterstützt und im März zusammen mit Schlagenhauf den Verantwortlichen der Feuerwehrkommission Rafz-Wil unterbreitet. Bereits im
August hat sie entschieden, das System einzuführen, wie dem Mitteilungsblatt der Gemeinde Rafz zu entnehmen ist. Es soll vorerst in einer
Testphase während eines Jahres erprobt werden. Einsatzstart ist der 1.
Mai. Nach Ablauf der Testphase sollen die Einsätze analysiert und das
System bei Bedarf angepasst werden.
Gern gesehene Unterstützung: Jonas Fritschi (12) und Zivildienstleistender Lucas Stutz im Klassenzimmer (Szene gestellt).
Foto: Daniel Jaggi
16 Personen im Nothelferteam
Schlagenhauf hat inzwischen ein 16köpfiges Team zusammengestellt. Darunter befinden sich Feuerwehr-Sanitäter, Samariter und Private aus den
beiden Gemeinden. Über den Feuerwehr-Pager werden die First Responder bei einem Notfall durch die Einsatzzentrale 144 alarmiert. Bei Verfügbarkeit würden jeweils drei First
Responders ausrücken, ansonsten
mindestens zwei Personen, sagt
Schlagenhauf.
Ziel des Systems sei, so schreibt
die Feuerwehrkommission im Mitteilungsblatt, der Bevölkerung schneller
Hilfe bei Vitalgefährdung zukommen
zu lassen, den Rettungsdienst zu
unterstützen und die bestehenden
Erste-Hilfe-Ressourcen zu nutzen.
Gleichzeitig mit der Alarmierung der
First Responders wird auch ein Rettungswagen aufgeboten. Sobald das
Rettungsdienstteam eintrifft, obliegt
die
medizinische
Verantwortung
beim Notarzt oder dem zuständigen
Rettungssanitäter. Die First Responders stehen dem Rettungsdienst aber
weiterhin unterstützend zur Seite.
4500 Franken im ersten Jahr
Die Ausbildungs- und Materialkosten
beziffert die Feuerwehrkommission
für die Testphase auf rund 4500
Franken. Sie werden zuzüglich des
Solds für Übungen und Einsätze von
den beiden Gemeinden getragen, wobei die Einsatzkosten dem Hilfeleistungsempfänger
weiterverrechnet
werden können. Ab dem zweiten
Jahr würde sich der Betrag dann
stark verringern, ist dem Rafzer Weibel weiter zu entnehmen. Grund: Gewisse Ausbildungssequenzen würden
wegfallen, und das Verbrauchsmaterial könne im Einsatz durch den Rettungsdienst Bülach ausgetauscht und
ergänzt werden.
Korrigendum
Im Artikel «Bezirksgericht Bülach:
Alle drei Kandidatinnen treten nochmals an» vom 25. November wird die
SVP-Kandidatin Rita Studer zweimal
erwähnt. Im zweiten Teil des Texts
wird sie aber fälschlicherweise als
Rita Roos bezeichnet. Korrekt hätte
es heissen müssen: Rita Studer-Roos.
Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Die Redaktion
Ein Zivi macht in Embrach Schule
Zivildienstleistende an
Schulen. Im Nationalund Ständerat noch
immer ein umstrittenes
Thema, an der Sekundarschule Embrach längst
ein erfolgreiches Modell.
weg und komme insbesondere bei
Spezialstunden wie Hausaufgabenhilfe, Nachsitzen oder Bewerbungswerkstatt zum Einsatz. In diesen Gefässen könne sich der Zivi auch ohne
fachliche Kenntnisse nützlich machen. Sei es nun, dass er im Klassenzimmer für Ruhe sorge, die lernschwachen Schüler unterstütze oder
etwas für die Lehrer kopiere. Ruf:
«Irgendetwas gibt es immer zu tun.»
Daniel Jaggi
«Klar, zu Beginn meiner Tätigkeit
versuchten die Jugendlichen, meine
Grenzen auszuloten. Aber sehr bald
war das kein Thema mehr», sagt Lucas Stutz. Der 23-jährige, studierte
Germanist ist einer der wenigen, die
ihren Zivildienst an einer Schule «abverdienen» können – als sogenannter
Schulassistent. Seit den Sommerferien steht er an der Sekundarschule
Embrach, der auch die Gemeinden
Lufingen und Oberembrach angeschlossen sind, «im Einsatz». «Mit
Erfolg», wie Schulleiter Markus Ruf
betont. Seine Einschätzung beruht
nicht nur auf den Erfahrungen mit
Lucas Stutz, der an der Embracher
Schule quasi einen Heimvorteil geniesst. Stutz ist in Embrach aufgewachsen und besuchte vor gut zehn
Jahren während dreier Jahre die Sek
im Schulhaus Hungerbühl. Ruf:
«Auch mit dem ersten Zivildienstleistenden, der bis im Frühling hier war,
machten wir positive Erfahrungen.»
Lehrer entlasten
Aber für welche Aufgaben kann ein
Zivildienstleistender an einer Sekundarschule überhaupt eingesetzt werden, zumal er über keine pädagogische Ausbildung verfügt? Ruf dezidiert: «Er darf keinesfalls einen Lehrer ersetzen oder für den Unterricht
verantwortlich sein.» Eine Klassenassistenz entlaste vielmehr Lehrer, damit diese ihrem pädagogischen Kerngeschäft besser nachgehen könnten.
«In einem Schulbetrieb fallen genug
andere Aufgaben an», sagt Ruf weiter. Entsprechend vielseitig sehe deshalb der Alltag eines Schulzivis aus:
Man unterstützt die Lehrer über das
gesamte Spektrum an Fächern hin-
Rollenfindung war schwierig
Tönt schön, doch der Einstieg war
für Lucas Stutz trotz seines Heimvorteils nicht einfach, wie er rückblickend sagt: «Die grösste Schwierigkeit bestand für mich darin, meine
Rolle zwischen Schulbetrieb, Lehrern
und Schülern finden.» Bald sei das
aber passé gewesen: Die Schüler
müssen den Zivi mit Sie ansprechen,
und alle Lehrer können über ein Planungstool rechtzeitig auf die Hilfe des
Schulassistenten zugreifen. Stutz:
«Ich hatte mich nach einigen Wochen
eingelebt und wusste, wann ich wo
gebraucht werden konnte und wo es
weniger sinnvoll war, mich einzubringen.» So hilft der «Privat-Nachhilfelehrer» Schülern bei den Hausaufgaben, beaufsichtigt sie am Mittwochnachmittag beim Nachsitzen,
oder unterstützt sie in der Bewerbungswerkstatt, wo es beispielsweise
darum geht, eine tadellose Bewerbung zu schreiben. Er begleitet die
Schüler aber auch bei einem Ausflug
oder beim Schwimmunterricht. «Gerade beim Schwimmen ist es manchmal sinnvoll, dass eine Klasse in zwei
Gruppen aufgeteilt werden kann»,
betont Schulleiter Ruf. «Hier leistet
ein Zivi wertvolle Arbeit.» Während
er die Schüler über alle Stufen und
Fächer hinweg begleitet und gewisse
Aufgaben fix terminiert sind, gibt es
immer mal wieder ausserordentliche
Einsätze. Ruf: «Wenn eine Lehrperson krank wird oder aus einem anderen Grund keinen Unterricht führen
kann, müssen seine Stufen-Kollegen
zwei Klassen gleichzeitig managen.
Bei einer solchen Doppelbelastung
kann der Zivi eine grosse Hilfe sein –
vor allem, wenn seine Aufgabe vorher abgesprochen werden konnte.»
Auch Eigeninitiative gefragt
Aber manchmal schlägt für Lucas
Stutz auch die grosse Stunde. Dann
nämlich, wenn eine Lektion beispielsweise wegen eines Unfalles plötzlich
ausfällt. «Dann ist Eigeninitiative gefragt», sagt Ruf. Er könne die Klasse
beispielsweise mit vorgefertigten Aufgaben beschäftigen, oder aber er
bringe seine Erfahrungen ein; seien
es seine Berufskenntnisse oder Eindrücke von einem Land, das er bereist habe. Stutz zum «Wochenspiegel»: «Als Zivi-Assistent kann ich eine solche Doppelbelastung immerhin
etwas erträglicher machen.» Sein Fa-
zit kurz vor dem Ende seines Zivildiensteinsatzes: «Eines ist diese Arbeit sicher nicht: langweilig.»
Zivis sind günstiger
Der Einsatz eines Zivildienstleistenden als Klassenassistenz schafft im
Schulbetrieb nicht nur Flexibilität, sie
entlastet auch das Schulbudget – und
zwar spürbar. So würde eine fest angestellte Klassenassistenz pro Monat
rund 5000 Franken kosten. Den Zivi
muss die Embracher Sekundarschule
dagegen nur mit monatlich 1400
Franken berappen. Für die Schulpflege sind aber nicht nur die Einsparungen augenfällig. Linda Fritschi: «Sie
sind jung und daher auch näher bei
den Jugendlichen.» Ruf ergänzt:
«Weil wir nur Zivis mit einer Matura
einstellen sind sie im Vergleich zu einer Klassenassistenz oftmals auch
besser ausgebildet.» Die Anstellung
einer Klassenassistenz macht nach
seinen Angaben vor allem dann Sinn,
wenn es darum geht, Schüler während einer längeren Zeit zu begleiten.
Für die Schulpflege und die Schulleitung ist daher klar: Das Projekt Zivildienstleistende an der Sekundarschule in Embrach wird weitergeführt. Da nützt auch die Kritik von
Armeechef André Blattmann nichts,
der den Zivildiensteinsatz an der
Schule kürzlich scharf kritisiert hat,
weil er ihn unter anderem für zu attraktiv hält (siehe Kasten).
Zivis in Schulen: Für Armeechef André Blattmann läuft etwas falsch
Der Bundesrat hat Anfang Jahr
dem Parlament eine Gesetzesänderung unterbreitet, die Einsätze von
Zivildienstleistenden an Schulen generell ermöglichen soll. Im Mai
sprach sich der Nationalrat aber
gegen den bundesrätlichen Vorschlag aus. Anders der Ständerat,
der im September ohne Gegenstimmen dafür votierte. Nun geht das
Geschäft wieder an den Nationalrat
zurück. Bislang sind Zivildiensteinsätze in Schulen nur möglich, wenn
behinderte und leistungsschwache
Kinder in Regelklassen unterrichtet
werden. Die Gegner der Vorlage befürchten, dass mit der Gesetzesänderung der Zivildienst «noch attraktiver» wird. Sie betonten stattdessen,
wo die Schule Unterstützung brauche, müsse die Freiwilligkeit gestärkt
werden. Armeechef André Blattmann
moniert, dass jährlich 5500 Leute
dem Militär verloren gingen. Das
könne nicht beliebig weitergehen.
Wenn man beginne, «neue Arbeiten
für die Zivildienster zu suchen, etwa
in der Schule, dann läuft etwas
falsch» sagte er in einem Interview in
der «Nordostschweiz». Der Bundes-
rat will die Erweiterung vor allem
deshalb ermöglichen, damit auch
künftig sinnvolle Einsätze möglich
sind. 2013 gab es 13 400 Plätze,
bis 2018 rechnet der Bund mit einem Bedarf von über 17 000 Plätzen.
Anstelle eines Militärdienstes
können Schweizer Männer einen
zivilen Ersatzdienst leisten, der
aber anderthalbmal so lange dauert. Voraussetzung ist, dass der Anwärter bestätigt, den Militärdienst
aus Gewissensgründen nicht leisten
zu können. (dj.)
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Wochenspiegel
9. Dezember 2015
MARKTPLATZ
Bülacher Ergotherapiepraxis
erhält Dry-Needling-Zertifikat
Als bislang einzige Ergotherapeutin im deutschen
Sprachraum hat Franziska
Killermann-Chizzola, Inhaberin des KC-Instituts in
Bülach, das Diplom für
Dry Needling erhalten.
Stress, Überbelastung im Büro und
Unfälle führen zu chronischen Verspannungen. Triggerpunkte sind extrem empfindliche Schmerzpunkte in
Muskeln. Drückt man sie, kann sich
der heftige Schmerz auf andere Körperteile übertragen. Rückenschmerzen können ihren Ursprung in der
Bauchmuskulatur
haben,
Kopfschmerzen und Tinnitus aus der vorderen Halsmuskulatur kommen. Der
Therapeut ertastet Triggerpunkte,
regt mit kundigen Handgriffen die
Blutzirkulation an und bringt die
Schmerzen zum Verschwinden. Was
hilft noch? Feine Nadelstiche: Dry
Needling. Dry Needling kommt von
der Spritze, die Schmerzmittel inji-
Franziska Killermann.
Foto: zvg.
ziert. Mit Akupunktur hat Dry Needling nur die Nadeln gemeinsam. Trocken helfen sie ohne Medikament.
Der Stich bringt den Muskel zum Zusammenziehen: ein Gefühl wie der
leichte Schlag eines Elektrozauns. Die
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Wochenspiegel
AKTUELL
Nr. 50
9. Dezember 2015
Wie weiter mit dem
Sportpark in Bülach?
Ein guter Sommer für Borkenkäfer
In einer Interpellation will der Bülacher Gemeinderat Cornel Broder
(SVP) vom Stadtrat Auskunft darüber,
wie es in Sachen Sportpark weitergeht. Bekanntlich hat das Bundesgericht der Planung für einen Sportpark
in der Hagebuchen, unmittelbar neben den Fussballplätzen Erachfeld,
mit seinem negativen Entscheid den
vorläufigen Todesstoss versetzt.
Nach Angaben von Cornel Broder
wird in einer Studie vom September
nun davon gesprochen, dass für die
Realisierung eines Sportparks 11 bis
13 Jahre benötigt würden. In seinem
Vorstoss will Broder nun wissen, von
welchem Zeithorizont der Stadtrat
ausgeht und ob es Alternativen für einen Sportpark gebe. Broder zum
«Wochenspiegel»: «Ich möchte mit
meiner Interpellation vor allem die
Diskussion im Stadtrat und Gemeinderat anregen. Bei einem so grossen
Zeithorizont müssen die Weichen
möglichst früh gestellt werden.»
Hintergrund des Vorstosses ist
auch der stadträtliche Antrag, die
Garderoben des FC Bülach für 2,47
Millionen Franken neu zu bauen sowie die Stromzufuhr zu verstärken.
Broder: «Die Aussicht auf einen Spotpark, eventuell mit Verlegung der
Fussballfelder, hat sicherlich einen
Einfluss, in welchem Ausmass Renovation beziehungsweise Neubau der
Garderoben Sinn machen.» (dj.)
Die lange Trockenheit im
Sommer begünstigte die
Ausbreitung von Borkenkäfern. Die Waldbesitzer bekommen nun die wirtschaftlichen Folgen zu spüren.
Lufingen: Asylbewerber
in Kommandoposten
Der Regierungsrat hat die Aufnahmequote für Asylsuchende auf Januar
2016 um 0,2 Prozent der Wohnbevölkerung erhöht. Damit hat Lufingen 4
zusätzliche Asylsuchende aufzunehmen (neu 14 Personen). Als kurzfristige Überbrückungslösung hat der
Gemeinderat die Umnutzung des
Kommandopostens in der Mülistrasse beschlossen, wie er in einer Mitteilung schreibt.
Mittelfristig soll eine neue Asylunterkunft angrenzend an das Jugendhaus realisiert werden. Angedacht ist
die Anschaffung eines Wohncontainers oder der Bau eines modularen
Holzgebäudes. In einem ersten
Schritt soll damit Wohnraum für
rund 20 Asylsuchende geschaffen
werden. Der Gemeinderat wird die
Bevölkerung rechtzeitig über die weiteren Schritte informieren. (pd.)
ANZEIGEN
Manuel Sackmann
«Die Waldbesitzer sind gebeten, ihre
Parzellen zu kontrollieren», heisst es
in einer amtlichen Publikation der
Gemeinde Eglisau. Grund dafür sind
die Borkenkäfer, die in diesem Jahr
nicht wenigen Zürcher Förstern Sorgenfalten in die Stirn trieben. In grosser Anzahl suchten sie Fichten in Unterländer Wäldern heim. «Seit August fielen rund 300 Kubikmeter Holz
den Käfern zum Opfer und mussten
aus dem Wald entfernt werden», sagt
Gebhard Tanner, Förster im Revier
Eglisau-Hüntwangen. Das entspreche
in etwa der Menge, die in zehn Kleinlaster hinein passe. «Meist gibt es so
etwas wie Nester, wo gleich vier bis
sechs nebeneinanderstehende Bäume
von den Käfern befallen sind», so
Tanner weiter.
Schuld ist der Sommer. Lang anhaltende Hitze und Trockenheit schadeten den Fichten gleich doppelt.
Zum einen trockneten die Bäume aus
und waren dadurch geschwächt.
Zum anderen wurde die rasche Vermehrung der Buchdrucker und Kupferstecher, der beiden aktivsten Borkenkäferarten, begünstigt. «Mittlerweile ist schon die vierte Generation
geschlüpft», erklärt Tanner. Ein
Buchdrucker-Weibchen legt rund 50
Eier, woraus rund 25 Weibchen
schlüpfen, die wiederum 50 Eier
legen. Somit sind aus einem einzigen Weibchen unterdessen knapp
Der Buchdrucker ist eine der zwei Borkenkäferarten, die Unterländer
Fichten befallen. F: William M. Ciesla, Forest Health Management International, Bugwood.org
400 000 neue Buchdruckerweibchen
geschlüpft. Zu viel für die geschwächten Fichten.
Wirtschaftlich problematisch
«Borkenkäfer gehören in unser Ökosystem, und auch die Fichte wird
nicht aussterben deswegen», sagt Urs
Kamm von der Abteilung Wald des
Kantons Zürich. «Das Problem ist in
erster Linie wirtschaftlicher Natur.»
Früher wurden im Mittelland Fichten
fast schon in Monokulturen gepflanzt,
obwohl der Baum eigentlich naturgemäss eher in höheren Lagen beheimatet wäre. Die Fichte wächst relativ
schnell und sehr gerade, weshalb sie
wirtschaftlich interessant ist. Sie
kann in allen Dimensionen verwertet
werden. Kleine Bäume werden zu
Brennholz, grössere Exemplare sind
dank ihrem geraden Wuchs als Bauholz beliebt.
Von Borkenkäfern befallene Fichten müssen gefällt und verwertet
werden. Ein anderes Mittel gegen die
Schädlinge gebe es nicht, sagt Kamm.
«Der Zeitpunkt ist entscheidend. Man
sollte die angegriffenen Bäume möglichst frühzeitig beseitigen.» Der
Holzmarkt ist allerdings schon gesättigt, und es werden zurzeit nur sehr
tiefe Preise bezahlt. Es müssen also
Bäume frühzeitig gefällt werden, ohne dass dabei gross ein Ertrag erzielt
werden kann. Zudem ist bei einer befallenen Fichte entscheidend, wie
lange der Baum schon tot ist. «Relativ rasch besiedeln Pilze das abgestorbene Holz und verfärben es», erklärt Kamm. Es kann dann zwar
noch verwertet werden, aber viel
Geld lässt sich damit kaum verdienen. Besonders gefährdet seien die
Waldrandbäume, da sie mehr Sonne
abbekommen und dadurch einfacher
austrocknen.
Regionale Unterschiede
Nicht nur Eglisau ist betroffen. «Wir
haben im ganzen Kanton mit Problemen an Fichten zu kämpfen», bestätigt Kamm. Regionale Unterschiede
seien jedoch erkennbar. «Das Unterland und das Weinland sind deutlich
stärker betroffen als beispielsweise
5
das Oberland.» Zudem sei die Situation zum Teil auch von Revier zu Revier verschieden. Während das Problem in Rafz gemäss Revierförster
Werner Rutschmann «vernachlässigbar» sei, wüteten die Käfer am Stadlerberg wesentlich stärker. Rund
1000 Kubikmeter Holz mussten über
den Sommer gefällt werden. Wie
gross das Ausmass im gesamten
Kanton genau ist, kann Urs Kamm
noch nicht sagen. Um das herauszufinden, laufe zurzeit eine Umfrage in
den Revieren.
«Wir waren fleissig und haben
den Wald geräumt. Daher hat es im
Moment zwar nicht mehr viele Käfer,
aber wenn man durch den Wald
läuft, merkt man schnell, dass viele
Nadeln von den Bäumen fallen. Ein
Zeichen dafür, dass der Kupferstecher aktiv ist», erklärt Roland Steiner, Revierförster im Gebiet Egg-OstStadlerberg. Neben dem Buchdrucker
ist der Kupferstecher die zweite einheimische Borkenkäferart, die hauptsächlich Fichten befällt. Die Insekten
sind nur wenige Millimeter lang. Ein
Buchdrucker wird zirka fünf Millimeter gross, ein Kupferstecher gar nur
zwei bis drei Millimeter. Trotzdem
gelingt es ihnen, riesige Bäume abzutöten.
Wenn sich Borkenkäfer in die Rinde einbohren, reagiert eine gesunde
Fichte mit Harzfluss. Durch die Trockenheit geschwächte Fichten können sich aber gegen die riesige Anzahl der Schädlinge nicht mehr wehren. Die Käfer nisten sich unter der
Rinde ein und legen ihre Eier. Die
Larven fressen sich dann durch die
Bastschicht und unterbrechen somit
den Wassertransport der Bäume.
Diese trocknen aus, sterben ab und
müssen gefällt werden. Für viele
Förster und Waldbesitzer zu früh.
Jungunternehmer sind in der Gewinnzone
Seit dem Weihnachtsmarkt
steht fest: Die Bülacher
Firma Tartaruga-Pesto hat
nicht nur den jüngsten
CEO, sie ist auch auf
Erfolgskurs. Vorerst gilt
es aber, die Lagerbestände
wieder aufzufüllen.
Daniel Jaggi
Sechs Schüler, ein Ziel: Nicolas Wechner, Jan Schweizer, Cédric Pfister, Fabian Beer, Gian Frischknecht und Jan
Wixinger wollen von Young Enterprise Switzerland (YES) zu den besten
Miniunternehmern der Schweiz gekürt werden – und die Bülacher Kantischüler sind auf direktem Weg dazu. Ihre 310 Gläser Bio-Tomatenpesto, die sie kürzlich produzierten, sind
bereits ausverkauft. Nicolas Wechner,
15, CEO der Jungunternehmung, ist
denn auch sehr zufrieden. «Mit diesem Verkaufserfolg haben wir nicht
gerechnet.» Den Grossteil ihres Tomaten-Pestos verkauften sie am Bülacher Weihnachtsmarkt, an dem sie
mit einem Stand während dreier Tagen präsent waren. «Nun wollen wir
so schnell wie möglich eine zweite
Charge produzieren», sagt Wechner.
Biologisch, saisonal, regional
Begonnen hat das einjährige Unternehmerprojekt im Rahmen eines
Freifachkurses nach den Sommerferien. Die Idee, Konfitüre herzustellen,
hätten sie rasch verworfen und stattdessen auf Pesto gesetzt. Wechner:
«Uns ist es wichtig, ein biologisches,
saisonal passendes Produkt mit Zuta-
Nicolas Wechner präsentiert am Weihnachtsmarkt das Bio-Tomatenpesto ihrer neu gegründeten Firma Tartaruga-Pesto. Im Hintergrund Cédric Pfister, Jan Wixinger und Jan Schweizer (v.l.).
Foto: Daniel Jaggi
ten aus der Region herzustellen.»
Pesto sei hierfür sehr gut geeignet.
Deshalb soll im Frühling auch ein
Bärlauch- oder Basilikumpesto produziert werden. Doch vorerst galt es,
ein Rezept zu finden. Sechs verschiedene Varianten hätten sie geprüft
und sich nach zahlreichen Verkostungen für eines entschieden. Zusammen mit einer Köchin stellten die
Kantischüler in der Folge in einer
Restaurantküche über 50 Liter Tomatenpesto her und füllten es in 310
Gläser mit 225 oder 155 Milliliter Inhalt ab. Damit das Produkt dem auf
der selber kreierten Etikette aufgeführten Bioversprechen auch entspricht, kauften die sechs Jungunternehmer alle Zutaten beim Steinmau-
rer Biobetrieb Müller ein. Wie jedes
Unternehmen benötigten auch die
sechs Kantischüler ein ordentliches
Startkapital, ohne das die Herstellung
ihres Produkts gar nicht erst möglich
gewesen wäre. Um Geldgeber von ihrem Vorhaben zu überzeugen, stellten sie ihre Unternehmung Mitte November einem breiten Publikum vor.
Bis heute konnten sie 200 Personen
von ihrer Idee überzeugen und sammelten mit der Herausgabe von Partizipationsscheinen 3000 Franken. Gut
angelegtes Geld, wie sich nach dem
Weihnachtsmarkt zeigt. Wechner:
«Wir sind ausverkauft.» Aber damit
nicht genug: Die Jungunternehmer
haben bereits einen Gewinn erwirtschaftet: Rund 1000 Franken, was ei-
nem Drittel der Investitionen entspricht. Dank der Firma hätten sie
auch viel gelernt, betont Wechner
weiter. Beispielsweise, dass ein biologisches Produkt bei den Leuten sehr
gut ankommt und die Struktur und
Abläufe einer Firmenorganisation
wesentlichen Einfluss auf den Erfolg
haben.
Aber nun ist nicht Theorie, sondern Praxis gefragt. So rasch wie
möglich soll ein neues Bio-Tomatenpesto hergestellt und in Gläser abgefüllt werden, um sie über die Homepage, die Kantonsschule und verschiedene Läden in Bülach verkaufen
zu können.
Mehr unter www.tartaruga-pesto.com.
6
Wochenspiegel
Nr. 50
9. Dezember 2015
POLITIK
Flüchtlinge werden in Bülacher Zivilschutzanlage beim Feuerwehrgebäude einziehen
Jetzt ist es definitiv: Die
Stadt Bülach muss eine
Zivilschutzanlage zur vorübergehenden Unterbringung
von Flüchtlingen öffnen.
Gleichzeitig soll mit Containern zusätzlicher Raum geschaffen werden.
Daniel Jaggi
Mit der Erhöhung der Aufnahmekontingente durch den Kanton muss die
Stadt Bülach ab Anfang nächsten
Jahres 40 Asylsuchende zusätzlich
aufnehmen. Anfang 2016 werden es
somit 173 Personen sein, wie der
Stadtrat in einer Mitteilung schreibt.
Die zusätzlichen Flüchtlinge können vorerst nicht in bestehende Unterkünften untergebracht werden,
weil sie alle belegt sind. Aus diesem
Grund wird die Zivilschutzanlage an
der Allmendstrasse – im Untergeschoss des Feuerwehrgebäudes – geöffnet. Dabei handelt es sich um eine
Sofortmassnahme, die, bis andere
Lösungen realisiert sind, betrieben
werden soll. Die Kosten belaufen sich
dabei auf rund 50 000 Franken pro
Monat.
Kanton beteiligt sich an Kosten
Um den notwendigen Platz zu schaffen, wird im Guss-Areal das Container-Provisorium mit einem dritten
Geschoss aufgestockt. Auf diese Weise können bis zum Ablauf des Pachtvertrags Ende Juli 2018 zusätzlich 13
Plätze geschaffen werden, schreibt
Der Eingang zur Zivilschutzanlage an der Allmendstrasse befindet sich hinter dem Feuerwehrgebäude.
die Stadt weiter. Die Kosten hierfür:
171 000 Franken. Auch die Notunterkunft an der Murgasse soll um ein
Geschoss aufgestockt werden. Mit
dieser mittelfristigen Lösung würden
48 Plätze geschaffen. Kosten: rund
645 000 Franken. Ferner soll auf
dem städtischen Grundstück am Müliweg (bei der Kaserne) bis zum Bau
des geplanten Flüchtlings- und Asylzentrums eine provisorische Notunterkunft mit Containern realisiert
werden. Sie wäre vor allem bedürftigen Schweizern und Ausländern vorbehalten. Kosten für drei Jahre: rund
800 000 Franken. Da sich der Kan-
ton an den Kosten für die Unterbringung der Flüchtlinge und Asylbewerber beteiligt, schätzt die Stadt die
jährlichen Rückerstattungen auf maximal 991 000 Franken.
Asylzentrum erst 2019 fertig
Klar ist nun auch, dass der plötzlich
zurückgestellte Neubau des Flüchtlings- und Asylzentrums nicht so
rasch realisiert wird, wie noch bis
vor kurzem angenommen. Offenbar
stand es um die Wirtschaftlichkeit
des Projekts nicht gut, weshalb Stadtrat Ruedi Menzi das Projekt überprüfen liess. Verbunden mit der neuen
F: dj.
Entwicklung im Asylwesen soll das
Vorhaben nun angepasst werden.
Nach heutiger Planung ist mit dem
Bezug des 7-Millionen-Projekts im
Jahr 2019 zu rechnen – ein Jahr später als geplant. Mit dieser Vorgehensweise stünden der Stadt 2019 maximal 272 Plätze für Flüchtlinge und
Asylsuchende sowie 22 Plätze für bedürftige Schweizer und Ausländer
zur Verfügung.
Informationsveranstaltung für die Bevölkerung: Donnerstag, 17. Dezember, 19
Uhr, Stadthalle. Anwesend sind die Stadträte Rudolf Menzi und Jürg Hintermeister
sowie Fachleute der Verwaltung.
Bülacher Kirchen suchen Flüchtlingsbetreuer
Zwölf Flüchtlingsfrauen aus
Eritrea, Somalia und Äthiopien sollen im Pfarrhaus
in Bachenbülach einziehen.
Für die Integration der
Frauen sucht die reformierte Kirche nun Freiwillige.
Als das ehemalige Pfarrhaus in Bachenbülach kürzlich unerwartet frei
wurde, beschloss die reformierte
Kirchgemeinde Bülach, das Haus für
die Unterbringung von Flüchtlingen
zur Verfügung zu stellen. Sie gelangte
deshalb an die Gemeinde Bachenbülach. Doch diese sah vorerst davon
ab, kam aber auf das Angebot zu-
Bald wieder bewohnt: Reformiertes
Pfarrhaus in Bachenbülach. F: zvg.
rück, als der Kanton die Flüchtlingsquote für die Gemeinden erhöhte.
Obwohl auch private Mieter Interesse
an der Liegenschaft zeigten, überlässt die Reformierte Kirche Bülach
ihr Haus nun der Gemeinde, mit der
Auflage, dort Flüchtlinge unterzubringen. «Zu einem marktüblichen
Mietpreis», wie Geschäftsführerein
Carola Graf ergänzt. Obwohl die Gemeinde für die Unterbringung und
Betreuung der Flüchtlinge zuständig
ist, will sich auch die Reformierte
Kirche engagieren. Nach Angaben
von Mirjam Meier, Leiterin Diakonie
bei der reformierten Kirche Bülach,
soll eine ökumenische Freiwilligengruppe zusammengestellt werden,
die die Frauen bei der Integration
unterstützt. Meier: «Wir sind nun
daran, die Gruppe aufzubauen, und
suchen hierfür Freiwillige. Es kann
sich jeder melden, der Interesse hat.»
Welche Aufgaben auf das Team zukommt, ist aber noch unklar. Meier:
«Das ist stark davon abhängig, was
für Frauen einziehen werden. Sind
sie schon integriert, sprechen sie
schon etwas deutsch? In der Gruppe
wirkt auch Pfarrer Jürg Spielmann
mit. Geleitet wird sie von Mirjam
Meier zusammen mit Sylvia Sperka,
Sozialarbeiterin bei der katholischen
Kirchgemeinde Bülach. (dj./pd.)
Interessierte können sich unter der Telefonnummer 043 411 41 53 oder 043 411
30 34 melden.
PARTEIEN
Strassenbarrieren: Bülacher Verkehrsplanung – typisch Seldwyla
Kaum haben die Bauarbeiten am
Schulhaus Hinterbirch begonnen,
sinnieren die Verkehrsplaner über
ein beschränktes Fahrverbot an der
Hinterbirchstrasse
nach.
Einmal
mehr wird ein teurer auswärtiger Berater mit einer Massnahmenplanung
(21 A4-Seiten) beauftragt. Und dieser
kommt mit einem wahrlich seldwylerischen Lösungsvorschlag daher. Man
schlägt die Installation einer Barriere
(zu öffnen mit einem Chip) vor, sodass nur noch Anwohner die Strasse
benützen dürfen. Der Zugang zu den
Schulhäusern der Sekundarschule
und der Berufswahlschule darf mit
Fahrzeugen nur noch von der Badenerstrasse her erfolgen, Kehrplätze
vor und hinter der Barriere sind
nicht ersichtlich. Womit die Einmün-
Die geplante Schranke auf der Hinterbirchstrasse in Bülach.
dung der Badener- in die Hochfelderstrasse noch problematischer wird.
Die Öffentlichkeit hat eine breite
Strasse mit Trottoir gebaut. Nun soll
sie nur noch für die Anwohner be-
Foto: zvg.
nutzbar sein. Man baut eine Doppelturnhalle, die auch für Anlässe mit
bis zu 500 Besuchern geeignet ist,
mit einer Sackgasse als Zufahrt, aber
am Ende ohne Parkplätze, auch nicht
in weitem Umkreis. Unglaublich.
Dieses Ansinnen passt zum untauglichen stadträtlichen Gesamtverkehrskonzept. Die Stadt Bülach soll
auf 22 000 Einwohner wachsen, es
wird eine Verdichtung nach innen
angestrebt. Gleichzeitig verengt der
gleiche Stadtrat die Verkehrsverbindungen, baut teure Schikanen ein,
baut neue Bushaltestellen mitten auf
der Strasse und plant neuerdings gar
Strassenbarrieren. Und man bewilligt
besucherintensive öffentliche Bauten,
ohne sich Gedanken zu machen, wo
die Besucher parkieren.
Es wird Zeit, den linken Planern
und den zuständigen beiden Stadträten Infrastruktur und Bau mehr auf
die Finger zu schauen. Ruedi Meister,
Beobachter Stadt Bülach BSB
Buchser Schule
ausgezeichnet
Der Sekundarschule Petermoos wurde letzte Woche
der Schweizer Schulpreis
2015 verliehen. Die Schule
überzeugt mit dem Konzept
der «Lernlandschaften».
Letzte Woche wurde in Zürich der
Schweizer Schulpreis verliehen. Der
Verein Forum Bildung zeichnet damit
herausragende Schulen in allen
Sprachregionen aus. Der Preis ist mit
insgesamt 120 000 Franken dotiert
und soll vorbildliche pädagogische
Leistungen belohnen. Zu den Gewinnern gehört unter anderem die Sekundarschule Petermoos in Buchs.
Sie ist Pionierin für eigenverantwortliches und individualisiertes Lernen.
Die Schule hat das Konzept der
«Lernlandschaften» seit 2009 kontinuierlich und erfolgreich weiterentwickelt. Die Lehrpersonen unterrichten nicht, sondern verstehen sich als
Coaches. Es existieren ein Elternteam
und ein Parlament aus Schülerinnen
und Schülern. Die Jury war besonders beeindruckt von der Teamarbeit
zwischen der Schulleitung und den
Lehrpersonen als auch der Lehrpersonen untereinander.
Lehrerarbeit wertschätzen
Mit dem Schweizer Schulpreis will
Forum Bildung herausragende Leistungen im Schweizer Bildungswesen
auszeichnen und diese öffentlich machen. Zu oft würden Lehrpersonen
kritisiert, zu selten würde ihrem unermüdlichen Bemühen, das Schweizer Bildungswesen in der täglichen
Arbeit weiterzuentwickeln, die nötige
Wertschätzung
entgegengebracht.
Die prämierten Schulen sollen Ansporn und Vorbild für andere sein.
Dieser Idee fühlt sich der Schweizer
Schulpreis verpflichtet. (pd.)
Ein Teil der Bülacher
Pfarrer ist gewählt
Kürzlich haben die 48 Stimmberechtigen an der Kirchgemeindeversammlung der reformierten Kirche
Bülach 3 Pfarrpersonen für die Amtsdauer 2016 bis 2020 gewählt. Weitere Pfarrwahlen stehen am Urnengang
vom 28. Februar statt.
Der Kirchenrat hat der reformierten Kirchgemeinde Bülach unverändert vier ordentliche Pfarrstellen und
eine halbe Ergänzungspfarrstelle zugesprochen. So teilen sie sich auf:
Pfarrerin Yvonne Waldboth (80 Prozent) und Pfarrer Stephan Pfenninger
Schait (20 Prozent) teilen sich ab 1.
Juli eine Pfarrstelle. Stephan Pfenninger Schait übernimmt weitere 50
Prozent einer Pfarrstelle, womit sein
Pensum gesamthaft 70 Prozent beträgt. Die anderen 50 Prozent dieser
Pfarrstelle gehen an Pfarrerin Béatrice Heller-Wessa, auch ihr Pensum
beträgt dann 70 Prozent. Die Wahlen
für diese zwei Pfarrstellen fanden an
der Kirchgemeindeversammlung vom
17. November statt.
Die zwei weiteren Pfarrstellen sollen auf die neue Amtsdauer wie bisher mit Pfarrer Jürg Spielmann (100
Prozent), Pfarrer Dominik Zehnder
(80 Prozent) und Pfarrerin Béatrice
Heller-Wessa (20 Prozent) besetzt
werden.
Die wiederzubesetzenden Pfarrstellen von Pfarrer Jürg Spielmann
und Pfarrer Dominik Zehnder in Stellenteilung mit Pfarrerin Béatrice Heller-Wessa (20 Prozent) müssen an
der Urne bestätigt werden. Diese
Wahlen finden am 28. Februar statt.
(pd.)
Wochenspiegel
VE R M I S C H TE S
Rorbas: Revision
ist genehmigungsfähig
Das Amt für Raumentwicklung des
Kantons Zürich (ARE) hat die revidierte Bau- und Zonenordnung der
Gemeinde Rorbas vorgeprüft. Fazit:
Sie ist grundsätzlich genehmigungsfähig, schreibt der Gemeinderat. Differenzen bestünden aber insbesondere
hinsichtlich des Gewerbegebiets im
Heerensteg. Anlässlich eines sogenannten Ortsplanungsgesprächs bekam der Gemeinderat Anfang November Gelegenheit, seine Position darzulegen sowie aufzuzeigen, weshalb eine Umzonung jenes Gebiets in eine
Wohn- und Gewerbezone für die Entwicklung von Rorbas äusserst wichtig
wäre. Der Gemeinderat wartet nun
gespannt auf die Antwort. Anschliessend findet die öffentliche Auflage der
revidierten BZO statt. Während dieser
Zeit kann sich jedermann informieren
und zum Entwurf äussern. Wegen
der zusätzlichen Verhandlungsphase
kann die BZO aber nicht wie geplant
auf die Budgetgemeinde 2015 traktandiert werden. (pd.)
Rümlang spendet
8000 Franken
Dieses Jahr hat der Gemeinderat Terre des Hommes mit einer Spende von
8000 Franken bedacht, einem Franken pro Einwohner. Wie der Gemeinderat in einer Mitteilung schreibt,
würde seit einigen Jahren darauf verzichtet, in der Adventszeit kleine Geschenken oder Glückwunschkarten
zu versehenden. Stattdessen werde
jeweils eine Spende für karitative Institutionen zulasten des TAR-Fonds
vorgenommen.
Terre des Hommes nimmt sich
dem Leid der Kinder in Krisenregionen an. Derzeit erfahren Tausende
von Kindern auf ihrer Flucht aus der
Heimat unsägliches Leid. Die Organisation setzt sich dafür ein, dieses zu
lindern. (pd.)
Nürensdorf verlängert
Asyl-Vertrag
Der befristete Vertrag mit der Asylorganisation Zürich (AOZ) zur Betreuung der vorläufig aufgenommenen
Personen läuft am 31. Dezember aus.
Wie die Gemeinde in einer Mitteilung
schreibt, habe der Gemeinderat aufgrund der gemachten positiven Erfahrungen bei der Betreuung dieser
Personengruppe durch die AOZ und
der immer noch hohen Arbeitslast
auf dem Sozialsekretariat beschlossen, den Vertrag mit der AOZ um ein
weiteres Jahr zu verlängern. (pd.)
9. Dezember 2015
7
Christbäume direkt vom Landwirt
Bald ist es wieder so weit:
Wir müssen uns für den
einen Tannenbaum
entscheiden, der über
Weihnachten unser
Wohnzimmer dekorieren
wird. Der «Wochenspiegel»
traf in Buchs einen Christbaumverkäufer.
Flavio Zwahlen
Wie die Eier an Ostern oder das Feuerwerk am 1. August, so gehört der
Christbaum zu Weihnachten. Nun haben die Unterländer wieder die Qual
der Wahl: Welcher Baum soll es sein?
Im Unterland kann man vielerorts
Weihnachtstannen kaufen. Grosse
Verkaufsketten wie Coop oder Landi
bieten Christbäume an.
Wer es persönlicher will, kann
beim Tannenverkauf seiner Gemeinde vorbeischauen; und wer es noch
eine Stufe persönlicher will, kann bei
einem privaten Händler nach dem
perfekten Christbaum Ausschau halten. Einer dieser Einzelhändler ist
Robert Zweidler aus der Furttaler Gemeinde Buchs. Vor zehn Jahren setzte er den ersten Baum, seit sechs
Jahren verkauft er nun die Tannen.
Rot- und Nordmanntannen
Robert Zweidler weiss, welche Bäume bei seinen Kunden am beliebtesten sind: «Der Grossteil der Leute will
eine Nordmanntanne kaufen.» Dies
habe mehrere Gründe, sagt Zweidler.
«Die Nadeln sind sehr weich, und der
Baum ist länger haltbar als beispielsweise die Rot- oder die Weisstanne.»
Neue Räume für
Bülacher Jugendtreff
Der heutige Standort für den Jugendtreff an der Schaffhauserstrasse 104
auf dem Guss-Areal muss per Ende
März geräumt werden, da der Pachtvertrag ausläuft. Nach eingehender
Suche im örtlichen Immobilienmarkt
seien drei Objekte näher geprüft worden, schreibt der Stadtrat in einer
Mitteilung. Der Entscheid sei auf das
Objekt an der Feldstrasse 72 gefallen.
Die Miete beträgt 39 000 Franken
pro Jahr. Mit dem Abschluss dieses
Mietvertrags würden keine neuen
Kosten generiert. Vielmehr liessen
sich Einsparungen gegenüber dem
Vertragsverhältnis im Guss-Areal von
14 000 Franken pro Jahr realisieren.
Der Stadtrat hat der Unterzeichnung
des Mietvertrages für eine Laufzeit
von fünf Jahren zugestimmt. (pd.)
Nr. 50
Robert Zweidler sägt die Christbäume auf Wunsch der Kunden direkt auf dem Feld ab.
Wichtige Kriterien, wenn man bedenkt, dass man beim Schmücken oft
mit den Nadeln in Kontakt kommt
und der Baum bis zu zwei Wochen
im Wohnzimmer stehen bleibt. Robert Zweidler bewirtschaftet einen
Bauernhof in Buchs.
Auf dem umliegenden Land hat er
viele Bäume gesetzt. 2500 Nordmanntannen und 300 Rottannen sind
es zurzeit. Eine Nordmanntanne hat
nach etwa sechs bis zehn Jahren die
richtige Grösse erreicht, die Rottanne
nach etwa fünf bis sechs Jahren. In
dieser Zeit benötigen die Bäume viel
Pflege. «Vor allem im Sommer muss
man alle drei bis vier Wochen das
Gras um die Bäume mähen, sonst
würden die Setzlinge ersticken», so
der Bauer.
Die Tannen sind auf einer Fläche
von etwa einer Hektare verteilt, das
ist grösser als ein Fussballfeld. Bei
derart viel Arbeit reicht eine Person
nicht aus. Zweidler: «Einige Verwandte helfen mir. Wir führen sozusagen einen Familienbetrieb.»
Keine Düngemittel
Seilzug-Ständer erleichtern
Aufstellen des Christbaums.
das
Bei Robert Zweidler gibt es nur Biobäume. «Wir verzichten darauf, Dün-
gemittel einzusetzen», sagt er. Darum
seien vielleicht nicht alle Bäume ganz
perfekt, dafür seien sie natürlich gewachsen. Je nach Qualität des Baums
ergibt sich dann auch der Preis. Ein
1-Meter-Baum kostet um die 35
Franken und ein 1,5-Meter-Baum 50
bis 70 Franken. «Mehr als 100 Franken verlangen wir nicht», so Zweidler. Der Weihnachtsfan sieht den
Baumverkauf mehr als Hobby. Reich
werde man davon nicht, sagt er.
Der private Verkauf direkt auf
dem Hof bringt einige Vorteile. So
können die Kunden sicher sein, dass
die Bäume kurz vor dem Verkauf
frisch geschnitten werden. Kleiner
Tipp vom Profi: «Man sieht dem Holz
an, ob ein Baum frisch abgesägt wurde. Je länger der Baum geschnitten
ist, desto dunkler wird das Holz»,
sagt Zweidler. Wer aber den ultimativen Frische-Kick erleben will, kann
seinen Christbaum vor Ort auf dem
Feld aussuchen. Zweidler: «Wir sägen den Baum zusammen mit dem
Kunden direkt ab.»
Frisch geschnittene Tannen müssen täglich gepflegt werden. «Man
sollte den Baum sofort in einen Ständer stellen und ihm einmal am Tag
Fotos: Flavio Zwahlen
Wasser geben. So bleibt er länger
haltbar», sagt Zweidler. Dazu verkauft er auch Seilzug-Ständer (siehe
Bild), die mit Wasser gefüllt werden
können.
Wer den Baum ganz frisch halten
wolle, könne die Äste mit Wasser besprühen. Ein weiterer wichtiger
Punkt sei die Rinde: «Die Tanne
nimmt das Wasser über die Rinde
auf. Man darf den Baum auf keinen
Fall zuspitzen, damit er besser in den
Ständer passt», sagt der Spezialist.
Fondue in der Besenbeiz
Ein alter Schopf, der auf dem Bauernhof früher als Maschinenlager
diente, baute Robert Zweidler zu einer Besenbeiz um. «Immer an den
beiden Wochenenden vor Weihnachten kann man im Beizli zusammensitzen und die weihnachtliche Stimmung geniessen», sagt er. Man könne
Fondue und Würste essen sowie einen warmen Glühwein trinken.
Christbaum-Verkauf: Ab Samstag, 12. Dezember, täglich ab 11 Uhr. An den Wochenenden vom 12./13. und 19./20. Dezember hat die Besenbeiz geöffnet. Wolfackerstrasse 14, 8107 Buchs.
Wenn jeder einzelne Kilometer kostet
Überfüllte Strassen: Kann
«Mobility Pricing» unser
Verkehrsproblem lösen?
Darüber informierten
Vertreter des Kantons
Zürichs und verschiedener
Interessensverbände.
Oliver Linow
In Spitzenzeiten erreicht oder überschreitet der Verkehr im Grossraum
Zürich häufig die Kapazitätsgrenzen.
Dies wird in Zukunft weiter zunehmen, ist Max Walter, Präsident der
Regionalplanung Zürich und Umgebung (RZU), überzeugt. Um dies zu
verhindern, wird zurzeit über diverse
Massnahmen diskutiert. Eine davon
ist «Mobility Pricing», eine benützungsbezogene Abgabe, wie sie als
«Congestion Charge» in der Londoner City seit 2003 und in Singapur
schon seit 1998 für den Autoverkehr
existiert. Der Begriff umfasst aber
auch Abgaben für die Benutzung des
öffentlichen Verkehrs. Wie genau diese Gebühren im Grossraum Zürich
Dämmte das Verkehrsaufkommen massiv ein: Das Electronic Road Pricing
(ERP) gibt es in Singapur schon seit 1998.
Foto: A. J. Minor
ausgestaltet werden sollen, ist laut
Markus Maibach, Mitglied der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats der Infras, noch unklar. Er könnte sich aber eine Karte, wie das GA,
gut vorstellen. Diese wäre allerdings
nicht mehr nur für den öffentlichen
Verkehr, sondern auch für den Strassenverkehr gültig. Jeder Benutzer
könnte seine Karte nach eigenen Be-
dürfnissen für eine bestimmte Kilometerzahl aufladen, um diese Kilometer entweder mit dem Auto oder
mit dem öffentlichen Verkehr zu fahren. Um das Problem des grossen
Verkehrsaufkommens in Spitzenzeiten zu lösen, begrüsst Maibach Zuschläge. Diese würden für Fahrten in
Stosszeiten und in Gebieten mit viel
Verkehr erhoben. Neben diesen Len-
kungsmassnahmen sollte das neue
System aber auch veraltete Geldquellen ersetzen, so die Autobahn-Vignette. Diese ist heute für alle gleich teuer. Egal, wie lange und wie häufig
man fährt. Mit dem neuen System
könnten die Kosten auf jeden Fahrer
individuell angepasst werden. Auch
die Mineralölsteuer, die aufgrund der
Energiepolitik weniger Einnahmen
generiert, könnte etwa gestrichen
werden.
Maibach weist allerdings darauf
hin, dass das neue System grössere
Kosten für die Bürger bedeuten würde als die bisherigen Systeme. Auch
Markus Traber, Chef des Amts für
Verkehr des Kantons Zürich, befürwortet «Mobility Pricing» grundsätzlich. Er wies aber auch darauf hin,
dass es wichtig sei, weitere Alternativen zu prüfen. Einen anderen Standpunkt brachte Bernhard Piller, Leiter
Campaigning des VCS, ein. Er sieht
eine Verkehrsreduktion als erste
Priorität an. Zudem findet er es wichtig, dass die Strassenkapazitäten
nicht ausgebaut werden, der Verkehr
teurer wird und die Raumplanung
Wert auf kurze Wege legt.
8
Wochenspiegel
Nr. 50
9. Dezember 2015
IMMOBILIEN
IMMOBILIEN
WE T TE R / M E I N U N G E N
Wochenspiegel
Rekordwärme weltweit – und in der Schweiz
Global fallen heuer die Temperaturrekorde: Der Juli war
der wärmste je gemessene
Monat, und auch August,
September und Oktober waren Rekordmonate. Zudem
dürfte 2015 gemäss der
Weltorganisation für Meteorologie global gesehen das
wärmste Jahr seit Messbeginn werden.
Goldener Martinisommer
Trotz der globalen Temperaturrekorde konnte sich der Herbst 2015 in
Mitteleuropa lange Zeit vor der schon
fast omnipräsenten Wärme auf dem
Globus «verstecken». So waren heuer
mit dem September und Oktober die
ersten zwei Herbstmonate kühler als
im langjährigen Mittelwert der Periode 1981 bis 2010. Das Temperaturdefizit belief sich auf ein halbes bis
knapp ein ganzes Grad Celsius.
Der September war so kühl wie
seit 2010 nicht mehr und ganze zwei
Grad kälter als im Vorjahr. Von Spätsommerwetter konnte kaum an einem Tag die Rede sein. Vielmehr
machte der September schon richtig
auf Vollherbst, und es fühlte sich an,
als sei schon Oktober. Mit dem Oktober kam dann auch schon der November – zumindest was die Temperaturen in den ersten zwei Monatsdritteln anbelangte. Von einem Altweibersommer fehlte jede Spur: Es
herrschte Novembertristesse mitten
im Oktober. Im letzten Oktoberdrittel
schwappte dann die globale Wärme
auch wieder nach Mitteleuropa und
beendete eine knapp zweimonatige
«Kältephase». Mit der Wärme kam
auch die Sonne zurück. In der Folge
erlebte die Schweiz goldene letzte
Kinderweihnacht
in Bülach
Am Samstag, 12. Dezember, um
16.30 und um 18.30 Uhr führen rund
50 Kinder im reformierten Kirchgemeindehaus in Bülach die traditionelle Kinderweihnacht auf.
Die Kinder der Theatertruppe unter der Leitung des Theaterpädagogen Thorsten Meito sowie die Sängerinnen und Sänger des Chinderchors
unter der Leitung von Susanne Rathgeb haben das Weihnachtsspiel
«Himmlischi Landig» einstudiert.
Neu findet um 16.30 Uhr eine Nachmittagsvorstellung und um 18.30 die
Abendaufführung statt.
Pfarrer Jürg Spielmann, Sozialdiakonin Effi Spielmann und das Kinderweihnachtsteam laden zu einer
besinnlichen und vergnüglichen Feier
ein. Im Anschluss daran gibt es einen
adventlichen Apéro. (pd.)
9. Dezember 2015
9
APROPOS . . .
Annemarie
Schmidt-Pfister
Sonntagmorgendlicher «Dichtestress» vor den gut gefüllten
Zopfregalen in der Konditorei
um die Ecke. Neben mir drängelt es, und hinter mir drängelt
es auch. Irgendwann ist es aber
so weit. Die freundliche junge
Dame hinter dem Tresen richtet
fragend den Blick auf mich:
«Was darf’s sein?» Ich meinerseits schaue ebenso fragend auf
meinen Nachbarn zur Linken,
und weil ich ziemlich sicher bin,
Silvan Rosser
Der sich abzeichnende, globale Temperaturrekord für das Jahr 2015
könnte zudem zum ersten Mal die
Marke von 1 °C Temperaturanstieg
gegenüber dem vorindustriellen Niveau überschreiten. Damit wäre bereits die Hälfte der 2-Grad-Erwärmung erreicht, die der UNO-Klimagipfel 2009 als Grenze festlegte, um
gefährliche Auswirkungen der Klimaänderung zu limitieren. Die globalen
Klimaverhandlungen sind zurzeit in
der nächsten Runde: Noch bis zum
11. Dezember findet in Paris die UNKlimakonferenz mit Teilnahme der
Schweiz statt. Ein zentrales Ziel der
Konferenz ist eine neue, umfassende
internationale Klimaschutz-Vereinbarung.
Nr. 50
Dichtestress
Die Abweichung der Jahrestemperatur vom vorindustriellen Mittel (1864 bis 1990) für die globale Temperatur
(rot) und Zürich (blau) von 1864 bis 2015 (inkl. Mass für die Unsicherheit 2015).
Grafik: sr, Quelle: MeteoSchweiz
Oktobertage und einen Martinisommer wie wohl nie zuvor seit Messbeginn. Die rund vierwöchige Herbstwärme war so ausgeprägt, dass auch
der Wintereinbruch in der letzten Novemberwoche mit erneut unterkühlten Temperaturen nichts mehr ausrichten konnte. Der November egalisierte in Zürich mit durchschnittlich
7,8 Grad den bisherigen Novemberrekord aus dem Jahr 1994.
So war der Herbst 2015 unter
dem Strich trotzdem 0,6 Grad übertemperiert. Von den zwölf Herbstwochen waren zwar sieben Wochen
leicht unterkühlt, doch die fünf zu
warmen Wochen brachten Rekordwärme und vermochten die kühleren
im Durchschnitt deutlich zu überbieten. Der Herbst 2015 war mit durchschnittlich 10 Grad zwar knapp anderthalb Grad kühler als sein Vorgänger, doch er setzte die Phase mit
durchwegs zu warmen Herbstperioden seit 2011 fort. Nur unmerklich
kühler war der Herbst jeweils in den
Jahren 2012 und 2013.
Herbst unter den Erwartungen
Anders als die Temperaturen änderten die Niederschläge ihr Muster im
Verlauf des Herbsts nicht. Die seit
Sommermitte anhaltende Niederschlagsarmut setzte sich im Herbst
fort. Die Trockenheit hält nun schon
seit fünf Monaten an. Die Abweichungen zu den monatlichen Normwerten verringern sich zwar, trotzdem blieben alle Herbstmonate unter
ihren Erwartungen. Der November
brachte mit 64 mm am Zürichberg
wieder mehr Niederschlag als in den
zwei vorangegangenen Monaten, im
langjährigen Mittelwert 1981 bis
2010 müssten es aber alleine im November 79 mm sein. Mit total 152
mm Niederschlag brachte der Herbst
2015 nur gerade 57 Prozent der erwarteten Niederschläge und war somit ausgesprochen trocken. Extrem
war die Trockenheit alleine im
Herbst jedoch nicht. Erst in den Jahren 2007 und 2011 gab es mit 138
respektive 149 mm noch weniger Regen. Der trockenste Herbst in Zürich
seit 1864 wurde im Jahr 1920 aufgezeichnet mit nur gerade 96 mm Niederschlag.
Zürichberg: 311 Sonnenstunden
Der Herbst 2015 brachte über die
ganze Strecke aufsummiert 311 Sonnenstunden am Zürichberg. Das sind
rund 11 Prozent mehr als im langjährigen Durchschnitt der Jahre 1981
bis 2010. Auch während des kühlen
Herbstbeginns gab es längere Perioden mit vorwiegend hochdruckbestimmter Witterung, wie MeteoSchweiz schreibt. So beispielsweise
vom 24. bis 30. September und vom
19. bis 27. Oktober.
Während der Nebel im September
noch oft ausblieb, blieb er im Oktober
dann hartnäckiger, sodass der Oktober mit lediglich 89 Prozent des Solls
als einziger Herbstmonat als zu trüb
einzustufen ist. Wieder überall sehr
sonnig zeigten sich die ersten drei
Novemberwochen. Mit 101 Sonnenstunden in Zürich war es einer der
sonnigsten November seit 1901. Nur
die November aus den Jahren 1981
und 1986 brachten noch 10 bis 20
Stunden mehr Besonnung. Weniger
als ein Monat vor Ende des Jahres
2015 zeichnet es sich immer deutlicher ab: 2015 wird nicht nur global,
sondern auch in der Schweiz erneut
ein sehr warmes Jahr. Schweizweit
und am Zürichberg wird 2015 eines
der vier wärmsten Jahre seit Messbeginn 1864 werden, je nach Ausgang
des Dezembers. Die Abweichung zum
vorindustriellen Niveau ist für die
Schweiz aber nicht 1 Grad, sondern
rund 2,5 Grad, wie eine Auswertung
von MeteoSchweiz zeigt. Das heisst,
dass die lokale Erwärmung in der
Schweiz deutlich stärker ist als global. Zudem bedeutet dies, dass das
globale 2-Grad-Ziel für die Schweiz
bis Ende des Jahrhunderts lokal eine
Erwärmung von 4,5 Grad gegenüber
dem vorindustriellen Niveau ausmachen dürfte. Was dies bedeuten
könnte, zeigt folgendes Gedankenspiel: Bei Erreichung des globalen 2Grad-Ziels wird in Zürich ein Klima
herrschen wie noch gestern in Mailand.
Mailand oder Napoli?
Verfehlt die Weltgemeinschaft aber
das 2-Grad-Ziel, bekommt es die Alpennordseite sogar mit dem «SiestaKlima» von Napoli zu tun. Der ganze
Mittelmeerraum «rückt» ins afrikanische Sahara-Klima nach, und die Sahara selber wird zum Glutofen. Während es für Zürich heisst, Mailand
oder Napoli, geht es bei vielen anderen Weltbürgern ums nackte Überleben. So richten sich alle Augen auf
einen vielversprechenden Ausgang
der Klimakonferenz in Paris.
dass der ältere Herr vor mir
war, frage ich ihn genau das.
«Ich habe nicht darauf geachtet», gibt er zur Antwort. Und
fügt hinzu – ganz Kavalier alter
Schule: «Bitte schön, nach Ihnen!» Doch ehe ich noch dazu
komme, der freundlichen Aufforderung zu folgen, meldet sich
der Nachbar hinter mir zu Wort
– ein sehr soignierter Herr mit
fellgepolsterter
Ohrenklappenmütze. Doch das Aussehen trügt
– ganz offensichtlich beziehungsweise -hörlich ist er kein Kavalier der alten Schule. Nicht diskutieren sollten wir, poltert er,
sondern gefälligst Zopf kaufen!
Und auf die Frage der Verkäuferin, ob er zu uns gehöre, doppelt
der enervierte Mann nach: «Nein
danke!» Ich gebe zu: Mit der
Aufforderung, unsere Backwaren endlich zu kaufen, hat der
barsche Zeitgenosse ja vielleicht
nicht unrecht. Nur: Diskutiert
haben wir bestimmt nicht, sondern lediglich abgeklärt, an wem
die Reihe ist. Solches ist ganz
einfach ein Gebot der Höflichkeit.
Mag ja sein, dass es mit gepolsterten Ohrenklappen schwierig ist, die Nuancen der Höflichkeit herauszuhören, und dass
der Dichtestress nicht nur ungeduldig, sondern auch unhöflich
macht. Aber wohin wir kommen,
wenn wir Werte wie Höflichkeit
und Anstand über Bord werfen,
das sehen wir zurzeit überall –
in kleinen Dingen genauso wie
in grossen. Zum Glück gehört
die Eile, mit der wir unseren
Sonntagszopf erobern wollen, zu
den kleinen Dingen. An denen
könnten wir schon einmal üben.
VEREINE
Brass Band Eglisau ist Schweizer Meister in der 1. Stärkeklasse
Ende November fand in
Montreux der 41. Schweizerische Brass-Band-Wettbewerb statt. Gewinner in
der höchsten Stärkeklasse
ist die Brass Band Eglisau.
Verteilt auf fünf Stärkeklassen, wobei
die 1. Klasse die höchste ist, waren
alle namhaften Brass Bands aus der
Schweiz in Montreux vertreten und
liessen sich von einer Fachjury bewerten. Auch für die Musikantinnen
und Musikanten der Brass Band
Eglisau ist dieser Wettbewerb das
Mass aller Dinge und gehört zu den
musikalischen Höhepunkten des Vereinsjahrs. In einer intensiven Probe-
arbeit haben die Musikantinnen und
Musikanten der Brass Band Eglisau
die vorgegebene Auftragskomposition
«Swiss Colors» von Bertrand Moren
einstudiert. Die Brass Band Eglisau
erspielte sich in der 1. Stärkeklasse
den hervorragenden 1. Rang von insgesamt 20 teilnehmenden Bands –
und konnte somit die Top-Resultate
der Vorjahre erneut übertreffen. Mit
einem hervorragend gelungenen Vortrag erreichte die Band aus Eglisau
sagenhafte 97 von maximal möglichen 100 Punkten. (pd.)
Nächste Konzerte: 20. Dezember, 15 Uhr,
Weihnachtskonzert, reformierte Kirche
Eglisau. 9. Januar, 20 Uhr, Neujahrsgala,
Stadtsaal Schluefweg, Kloten. 10. Januar,
17 Uhr, Neujahrskonzert, reformierte Kirche, Niederweningen.
In Freundschaft verbunden: Vreni Breitenmoser, Präsidentin vom befreundeten Verein Liberty Brass Band, Benjamin Koch, Präsident der
Brass Band Eglisau.
Foto: zvg
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Wochenspiegel
Nr. 50
9. Dezember 2015
BERATUNG/MARKTPLATZ
Die Rafzer
Verkehrsinitiative ist
zurückgezogen worden
Der Gemeinderat hat vom Rückzug
der Initiative «Überarbeitung und
Umsetzung Verkehrskonzept Rafz»
durch das Initiativkomitee Kenntnis
genommen. Das Begehren wurde
Mitte April eingereicht, wie der Gemeinderat
in
einer
Mitteilung
schreibt. Total hätten 102 Stimmberechtigte die Initiative gültig unterzeichnet. Das Initiativkomitee bestand aus sechs Stimmberechtigten,
die der Arbeitsgruppe Begegnungsräume + Verkehr von puls8197 angehörten.
Verkehrskonzept aktualisieren
Die Initiative verlangte die Überarbeitung respektive Aktualisierung des
bestehenden Verkehrskonzepts innert Jahresfrist und dessen Vorlage
an einer Gemeindeversammlung. Das
Verkehrskonzept hat zwingend einen
konkreten Massnahmen-, Zeit- und
Umsetzungsvorschlag zu enthalten.
In der Folge fanden mehrere Gespräche zwischen Vertretern des Initiativkomitees und des Gemeinderats
statt. Die Planungs- und Energiekommission befasste sich bereits seit Dezember 2014 mit der Überarbeitung
des Verkehrskonzepts. Aufgrund dieser Tatsache und im Wissen, dass
das überarbeitete Verkehrskonzept
anlässlich einer Informationsveranstaltung Anfang September der Bevölkerung vorgestellt wird, einigten
sich die Parteien, dass über einen allfälligen Rückzug der Initiative nach
dessen Präsentation entschieden
wird.
Anfang Oktober teilte das Initiativkomitee dem Gemeinderat dann
mit, dass die Initiative zurückgezogen
werde, da die meisten Punkte, die die
Initianten gefordert hätten, realisiert
würden, so ist dem-Verhandlungsbericht zu entnehmen. (pd.)
Adventskonzert
in Bachs
Die Unterländer Stimmen laden auf
Sonntag, 13. Dezember, 17 Uhr in die
Kirche Bachs zu einem Adventskonzert ein. Der Chor trägt unter der Leitung von Hitomi Kutsuzawa weihnachtliche Lieder und Klänge vor. Zudem besucht dieses Jahr das Jodelchörli am Pfäffikersee mit Ruedi Roth
das Bachsertal und überrascht mit einigen beliebten Jodelliedern. Die beiden Chöre, der Verschönerungsverein Bachs und das Bachser Forum laden anschliessend zum gemütlichen
Zusammensein mit Essen und Trinken in den Pfarrhaussaal ein. (pd.)
Wieder «Offeni
Chiletür» in Eglisau
Beim Eglisauer Adventskalender öffnet sich am 11. Dezember von 16 bis
21.30 Uhr eine grosse Türe, nämlich
diejenige der reformierten Kirche.
Gleichzeitig findet der kleine, aber
feine Weihnachtsmarkt im Städtli
statt. Alle sind herzlich eingeladen, in
der feierlich geschmückten Kirche
Einkehr zu nehmen, sich aufzuwärmen und zu verweilen. Das Team des
Bistros bietet heisse Getränke und
feines Gebäck an. Um 19.15 und
20.15 Uhr spielen Brigitte Allgaier
(Violine, Bratsche), Regula Isenschmid (Cello) und Alexander Loistl,
(Klavier) besinnliche Musik aus Wien
und aus dem Appenzell. Kinder sind
herzlich willkommen in der betreuten
Kinderecke und im Chilekino. Um 17
und 18.30 Uhr wird der bezaubernde
Kurzfilm «Ihr findet das Kind in einer
Krippe» gezeigt. (pd.)
Wochenspiegel
Nr. 50
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9. Dezember 2015
Regensbergerin rät, Schwächen zuzulassen
menschlichen Psyche. Die Autorin,
die heute als Buchhalterin arbeitet,
war einige Jahre im sozialen Bereich
tätig und führte eine Gesundheitspraxis. Ihre Beobachtungen und Erkenntnisse aus Gesprächen mit ehemaligen Patienten hat sie nun niedergeschrieben. «Die meisten Krankheitsbilder standen in direkter Verbindung mit der Psyche», erläutert
sie.
Loslassen und die Kontrolle
verlieren: Ein Sachbuch
der Regensberger Autorin
Karin Tanner Vogel rät
den Lesern, zu ihren
Schwächen zu stehen
und Gefühle zuzulassen.
Luzia Montandon
Zwei Jahre am Buch geschrieben
«Alles im Griff» heisst das Erstlingswerk der Regensberger Autorin Karin Tanner Vogel. Das Sachbuch, dessen Titel durchaus ironisch aufzufassen ist, thematisiert die Maskerade
der Menschen, die vorgeben, etwas
zu sein, was sie nicht sind. «Heute
wird erwartet, dass der Mensch stark
ist, sich anpasst und die Kontrolle behält», erklärt Tanner Vogel. Diese Art
zu leben habe durchaus seine Vorteile, allerdings blieben dadurch die eigenen Gefühle auf der Strecke.
Mit dem Buch sollen die Leser ihr Leben reflektieren und sich bewusst mit
sich selber auseinandersetzen. «Sie
sollten zu ihren Schwächen stehen
und sich Zeit für die wichtigen Dinge
im Leben nehmen», ergänzt Tanner
Vogel. Fast zwei Jahre hat sie an ihrem Erstlingswerk geschrieben: «Das
war eine grosse Herausforderung.»
Sie habe schon immer Geschichten
verfasst, aber schliesslich ein Buch
zu publizieren, sei ein weit grösserer
Schritt.
Das Buch «Alles im Griff» ist im
Swiboo-Verlag sowie im Fachhandel
erhältlich. Zurzeit schreibt die Regensbergerin an ihrem zweiten Buch.
Eigenes Leben reflektieren
Auf den rund 200 Seiten typisiert die
53-Jährige verschiedene Menschenbilder und gibt den Lesern Tipps und
eigene Erfahrungen weiter: «Der
Kontrolltyp sollte auch mal loslassen
können.» Seit über 30 Jahren beschäftigt sich Tanner Vogel mit der
Ein grosser Schritt: Autorin Karin Tanner Vogel mit ihrem Buch.
Foto: dj.
«Alles im Griff» von Karin Tanner Vogel,
ISBN 978-3-906112-47-3, 200 Seiten, kartonierter Einband, herausgegeben von
swiboo.ch.
PAAR- UND LEBENSBERATUNG
Paare und Eltern sind im Vorweihnachtsstress
Weihnachten ist das Fest der Liebe
und des Friedens. Es sind Worte, die
heute eher traditionell erscheinen,
wir finden sie in Weihnachtsliedern
und -geschichten, als gehörten sie einer vergangenen Zeit an. Heute
heisst es cool, lässig, mega schön,
chillig, super, spassig, easy und so
weiter. Aber genau genommen finden
Liebe und Frieden im Alltag eines
Paars oder einer Familie ganz konkret und selbstverständlich statt. Nur
selten sprechen wir bewusst darüber,
vielleicht weil die Worte nicht mehr
in unsere Zeit zu passen scheinen.
Innehalten lohnt sich
Dabei lohnt es sich, innezuhalten und
sich einmal folgende Gedanken zu
machen: Wie zeige ich Dir meine Liebe, und wie merke ich, dass Du mich
gern hast? Wie versuche ich zu einem friedlichen Zusammenleben beizutragen, und wann erlebe ich es mit
Dir? Solche Fragen führen zu alltäglichen Erlebnissen, wie zum Beispiel:
«Gestern hast Du wieder vergessen
das Brot zu kaufen; einen Moment
lang habe ich mich sehr aufgeregt,
aber was hilft dies … Es ist schon zu
spät, ich habe mich entschieden, zu
sagen: Schade, dass Du es vergessen
hast, und bin schnell los, um es zu
«Sich dem Druck von
aussen, möglichst passende
Geschenke zu kaufen, zu
entziehen, braucht Mut»
holen, das war mein Beitrag zum
Frieden.» Oder: «Ich weiss, Du liebst
es, wenn zu Hause alles perfekt aufgeräumt ist; ich schaffe es nicht, Dir
diesen Wunsch täglich zu erfüllen,
aber manchmal sorge ich ganz
gründlich für Ordnung nur für Dich,
als Liebesbeweis.» Liebe und Friede
sind in kleinen und grösseren Aufmerksamkeiten im Alltag zu finden,
aber auch immer dann, wenn die
Nerven blank liegen, wenn jedes
Wort das falsche zu sein scheint und
dann plötzlich ein Satz folgt wie: «Ich
verstehe, jetzt lassen wir das Thema
mal für den Moment, ruh dich aus.»
Oder: «Soll ich heute Abend das Essen machen?»
Den eigenen Schwächen und denen des Partners oder der Partnerin
friedlich oder liebevoll zu begegnen,
das erleben wir immer wieder in einer Liebesbeziehung. Diesen Momenten in der Vorweihnachtszeit bewusst
Beachtung zu schenken, hilft dabei,
sich auf den Sinn des Fests zu besinnen und zur Ruhe zu kommen. Vielleicht bietet diese Zeit auch eine gute
Gelegenheit, dem Partner oder der
Partnerin eine vergangene Verletzung
zu verzeihen und sich miteinander zu
versöhnen, es wirkt beruhigend und
erleichternd.
Auch mal ideelle Geschenke
Auch mit Kindern kann besprochen
werden, wer einmal die Rolle des
Friedensstifters übernehmen oder
wer beobachten möchte, woran man
merkt, dass man sich gern hat. So
gelingt es vielleicht, ihre Aufmerksamkeit auf Geschenke zu richten,
die ideeller Art sind, wie zum Beispiel einen Spiel- oder Bastelnachmittag, gemeinsam kochen, backen
oder zusammen im Wald Abenteuerliches erleben, je nachdem, was das
Kind besonders liebt.
Dem Fest einen Sinn geben
Es fällt schwer, in einer hektischen
und mit Pendenzen überladenen Vorweihnachtszeit innezuhalten und sich
dafür zu entscheiden, dem Fest einen
Sinn zu geben. Sich dem Druck von
aussen, möglichst viele und passende
Geschenke zu kaufen, zu entziehen,
braucht Mut. Auch würde es gut tun
manche Gewohnheiten zu hinterfragen: Was habe ich am letzten Weihnachtsfest besonders friedlich erlebt,
was hat mich gerührt, was hat mir
gefehlt oder was hat mich belastet?
Wenn ich mir erlaube, diese Fragen
mit meinem Partner oder meiner
Partnerin offen auszutauschen, können kreative Ideen entstehen, die
dem Bedürfnis nach Liebe und Frieden gerecht werden.
Silvia Eberle, Pädagogin
Familientherapeutin Systemis
Paar- und Lebensberatungsstelle
Bezirk Bülach
Eine Musiker-Vermittlung für wirklich jeden Anlass
Musik vermittelt Gefühl,
Musik vermittelt Freude,
Musik führt Menschen
zusammen und verbindet.
Genau das wollen Rita Sidler und Susanne Dietze mit ihrer Musikervermittlung. Das Angebot ist gross genug, um für jeden Kunden das Passende anbieten zu können. Rund 100
Musikerinnen und Musikern verschiedenster Stile bereichern das Angebot von zeremoniemusik.ch. «Unsere Kunden sollen sich auf der Website mittels Hörproben einen groben
Überblick verschaffen, müssen jedoch nicht selber Zeit damit verbrin-
gen, nach dem Richtigen zu suchen –
dazu sind wir da mit unserer Dienstleistung. Gerne beraten wir jeden
Kunden. Die rundum zufriedene
Kundschaft nach einem erfolgten
Auftrag bestätigt uns, dass wir auf
dem richtigen Weg sind.»
«Unsere Passion»
Nebst
diesem
Angebot
unter
www.churchmusic.ch bieten Rita Sidler und Susanne Dietze ihre Musikerkartei neu auch unter einer weiteren
Plattform an. «Mit zeremoniemusik.ch wollen wir Kunden für private
Feiern, Geschäftsanlässe, Jubiläen
und weiteren Anlässen noch konkreter ansprechen. Unsere versierten,
Rita Sidler (l.)und Susanne Dietze
haben eine grosse Musiker-Kartei.
professionellen Musiker spielen überall», sagt sie und fügt an: «Immer öfter erhalten wir Anfragen für die musikalische Gestaltung freier Zeremonien wie Abdankungen in einem
Publireportage
Friedwald oder sanfte, akustische
Klänge direkt am Grab. Ebenso werden unsere Künstler für festliche
Hochzeitsmusik im Freien wie in einem Schlosshof, auf einer Blumenwiese oder anderes gebucht: Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen, Firmenfeiern, Geburtstage, Jubiläen,
Sommerfeste, Weihnachtsfeiern, Diplomfeiern, Vernissagen, Pensionierungen, Ehrenfeste und vieles mehr.
Buchen Sie professionelle Musiker,
wir beraten Sie einfühlsam und kompetent. Das ist unsere Passion.»
www.zeremoniemusik.ch (pd.)
Rita Sidler & Susanne Dietze,
[email protected]
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Wochenspiegel
Nr. 50
9. Dezember 2015
H I N TE R G R U N D
Wochenspiegel
Nr. 50
9. Dezember 2015
13
«Es geht um eine grundsätzliche Entscheidung»
Lothar Ziörjen kämpft als
Präsident des Fluglärmforums Süd gegen Südstarts
geradeaus. Im Gespräch mit
dem «Wochenspiegel» erläutert der Dübendorfer Stadtpräsident die Positionen der
offiziellen Interessenvertretung der Süd-Gemeinden.
Interview: Philippa Schmidt
Wir haben 15 Tage Bise im Jahr, wäre es
so schlimm, wenn wir an diesen Tagen
Südstarts straight hätten?
Es geht nicht um eine neue Luftstrasse.
Wenn sie einmal eingerichtet ist, wird
sie der Nachfrage entsprechend geflogen. So wie es auch bei einer Autobahn ist, die am Anfang schwach und
dann immer stärker befahren wird. Es
geht also um eine grundsätzliche Entscheidung. Aufgrund einer zweimonatigen Pistensperrung im Jahr 2000 haben wir mit den Südstarts geradeaus
schon einmal alle negativen Auswirkungen erlebt. Die Forderung nach der
Südstarts geradeaus darf deshalb nicht
verniedlicht werden.
Wie sahen Ihre Erfahrungen mit den damaligen Südstarts straight aus?
Es sind zwei Sachen: Der Lärm sowie
die Bedrohlichkeit und damit auch die
Sicherheit. Die Höhe der Flugzeuge
über Grund ist meistens sehr gering:
Gerade bei Grossraumfliegern dauert
es zum Teil sehr lange, bis sie an Höhe
gewinnen. Da sehen Sie aufgrund der
geringen Flughöhe den Schatten über
den Häusern. Zudem war der Aufenthalt im Freien aufgrund des Lärms nur
eingeschränkt möglich.
Wie sieht es mit den Südanflügen aus?
Da bleibt meistens unerwähnt, dass es
nebst den Südanflügen kurz nach 6
Uhr auch abends bis kurz vor Mitternacht und an den Wochenenden sowie
an Feiertagen Südanflüge gibt. Dazu
«Die Gesamtbelastung ist
weit höher, als häufig
dargestellt wird.»
kommen für die gleichen Gebiete im
Süden alle weiteren Flugbewegungen,
die vom Flugplatz Dübendorf ausgehen, die über den ganzen Tag verteilt
sowie in den Nachtstunden stattfinden. Die Gesamtbelastung ist somit
weit höher, als häufig dargestellt wird.
Wie beurteilen Sie die Lage in Zollikerberg, Zumikon, der Forch und Herrliberg?
Diese Gemeinden sind aufgrund der
geringen Anflughöhe auf der Längsachse des Zürichbergs sehr stark betroffen.
Der Flughafen Zürich hat eine überregionale Bedeutung: Er ist für die ganze
Schweiz wichtig.
Das ist natürlich richtig, aber Bundesrätin Doris Leuthard und das
BAZL vertreten die Meinung, dass die
Landesflughäfen Zürich und Genf
sich der Nachfrage entsprechend entwickeln sollen. In der Raumplanung
werden aber auch andere Vorgaben
gemacht, die im Ergebnis auch Einschränkungen für die Aviatik zur Folge haben müssen. Das heisst, eine
ungehemmte Entwicklung nur zu
Gunsten des Flughafens Zürich widerspricht den verfassungsmässigen
und gesetzlichen Vorgaben.
Wie meinen Sie das?
Erstens werden im luftfahrtpolitischen Bericht Zielsetzungen formu-
Lothar Ziörjen (BDP), Präsident des Fluglärmforums Süd und Dübendorfer Stadtpräsident, erläutert, wo die Luftstrassen verlaufen.
liert, die der Markt nicht wirklich
braucht und die Realität nicht abbilden. Der Bund hinterlegt Zahlen,
welche die Tatsachen nicht korrekt
abbilden. Somit werden für die Planung falsche Grundlagen angenommen. Zweitens besteht eine Konkurrenz mit dem Nahen Osten, welche
man mit falschen Mitteln zu bekämpfen versucht. Die Fluggesellschaften
haben im freien Markt ein Problem,
das sie aber selbst lösen müssen!
Woher wollen Sie wissen, was die Zukunft bringen wird?
Ein Blick zurück, mit dem Vergleich
zwischen den Prognosen und den tatsächlich eingetroffenen Bedürfnissen
führen zur Einschätzung, die auch von
Fachleuten im Aviatikgeschäft geteilt
wird, dass die künftige Nachfrage die
geplanten rund 400 000 Flugbewegungen nie erreichen wird. Sonst
müssen sie raumplanerisch alles so
umsetzen, dass es überhaupt zu bewältigen wäre. Wenn dann schlussendlich aber nur 250 000 Bewegungen geflogen werden, wurde eine unnötige Reserve eingeplant, die raumplanerisch einen grossen Optionsschaden ergibt.
BAZL-Chef Müller sagt im Tagesanzeiger,
dass Kapazitätssteigerungen ohne Südstarts straight nicht möglich seien. Lautet Ihre Antwort, dass es gar keine Kapazitätssteigerungen braucht?
In der Gesamtbetrachtung sieht man,
dass gar nicht mehr Kapazitäten gebraucht werden. Die Passagierzahlen
steigen zwar, aber die Flugbewegungen sinken oder stagnieren dank einer besseren Auslastung. Man will
aber für bevorzugte Zeitfenster mehr
Kapazitäten schaffen, die unweigerlich zu mehr Belastungen führen.
Sowohl von BAZL-Chef Peter Müller als
auch von Skyguide-Chef Daniel Weder
wurde vor Kurzem in der Presse gesagt,
dass man ohne Südstarts straight Abstriche an der Sicherheit machen müsse.
Nein, dies wäre nur bei der geplanten höheren Flugdichte nötig. Das
heisst, der Ist-Zustand muss sicher
sein.
Ohne Südstarts straight käme es dann zu
gefährlichen Kreuzungen in der Luft.
Natürlich nur dann, wenn es mehr
Flugbewegungen gibt und, wir Süd-
starts mit einem Left Turn haben und
zugleich von Norden angeflogen
wird. Dann würden sich bei einem
Durchstart die Flugzeuge gefährlich
nahe kreuzen. Um dieses Risiko zu
vermeiden, bekommt der Flieger am
Boden die Startfreigabe erst, wenn
der landende Flieger wirklich den
«Auch mit den heutigen
Flugbewegungen
funktioniert die Wirtschaft
hervorragend.»
Boden berührt. Man kann also nicht
gleichzeitig starten und landen.
Könnten ohne Kapazitätssteigerungen
nicht auch Arbeitsplätze, die direkt und
indirekt vom Flughafen abhängen, wegfallen?
Auch mit den heutigen Flugbewegungen funktioniert die Wirtschaft hervorragend. Arbeitsplätze werden
eher durch Optimierungen, die die
Unternehmen vornehmen, gefährdet.
Eines der Sicherheits-Argumente der
Gegner von Südstarts straight ist die Kritik, dass Flugzeuge im Süden über das
am dichtest besiedelte Gebiet fliegen.
Nun hat Skyguide-Chef Daniel Weder
aber in der NZZ erklärt, dass die Flugzeuge bei technischen Problemen gar
nicht über den Pfannenstiel flögen, sondern eine Linkskurve einleiteten, um
zum Flughafen zurückzugelangen.
Wenn das Flugzeug nach links abdreht, hat es schon einen grossen Teil
des dicht besiedelten Gebietes überflogen. Das Argument des SkyguideChefs kann deshalb nicht beruhigen.
Zudem stellt sich die Frage, was passiert, wenn das Flugzeug manövrierunfähig wäre.
Im Norden sind wir durch die Sperrzeiten bzw. Flughöhen im süddeutschen
Raum blockiert. Wäre ein neuer Staatsvertrag nicht die ideale Lösung?
Das Hauptproblem ist tatsächlich,
dass der Bund, der Flughafen Zürich
und die Swiss einen Anspruch stellen,
der trotz den Einschränkungen nicht
mehr befriedigt werden kann. Dass
Deutschland derzeit nicht offen ist für
Gespräche, ist eine Tatsache. Nach
wie vor muss sich aber der Bund mit
Nachdruck dafür einsetzen, dass man
eine Staatsvertragslösung erreicht. Ob
der Bund in der Lage ist, mit den
Deutschen eine Einigung zu finden, ist
zurzeit aber fraglich? Was uns im Zusammenhang mit deutschen Interessen aber immer wieder überrascht ist,
dass
der
Wirtschaftsfaktor
für
Deutschland ausgeschaltet zu sein
scheint. Der süddeutsche Raum profitiert hochgradig vom Flughafen Zürich: Nicht nur die Grenzgänger, die in
Kloten arbeiten, sondern auch die Unternehmen in Deutschland.
Macht der Bund zu wenig Druck?
Offenbar, sonst wäre Deutschland bereits offener für eine Lösung. Man
hat vor einigen Jahren eine Paketlösung ausgearbeitet, die dann aber
nicht konsequent in die Verhandlung
eingebracht wurde. Was sich auch als
schwierig erweist, ist der Goldküsten-Reflex in Bern und die wiederholten Medienberichte, die in die gleiche
Richtung gehen.
Im Süden wird der Sicherheitsaspekt immer stark in den Vordergrund gerückt.
Geht es nicht auch darum, dass der Wert
von Grundstücken nicht ins Bodenlose
fallen soll?
Wenn ich mir die letzten zehn Jahre
anschaue, standen immer der Lärm
und die Sicherheit im Vordergrund.
Die Entwertung der Liegenschaften
kommt zwar auch immer wieder zur
Sprache, ist aber nie das prioritäre
Thema. Wenn bewohnte Liegenschaften abgewertet werden, dann hat
dies finanziell meist keine Auswirkungen, ausser die Bank macht eine
Neubewertung und die Hypothek
würde tiefer angesetzt. Dann könnte
es sein, dass ein Liegenschaftenbesitzer, mehr Eigenkapital einwerfen
müsste, was dazu führen könnte,
dass der Betrag nicht aufgebracht
werden könnte. Mir sind aber Gott
sei dank ich in den letzten Jahren
keine solchen Fälle bekannt.
Wenn Sie befürchten, dass sich mit Einführung von Südstarts straight die
Schleusen öffnen, beziehen Sie sich da
auf die Erfahrungen mit den Südanflügen, die es seit 2003 gibt?
Ja, leider muss man aufgrund dieser
Erfahrung davon ausgehen. Zudem
habe ich festgestellt, dass Leute weggezogen sind.
Foto: P. Schmidt
Können Sie das wirklich auf die Südanflüge zurückführen?
Ja, das sind Leute, von denen ich aus
persönlichen Gesprächen weiss, dass
sie mit den Lasten und dem Lärm
nicht leben können. Wenn am Morgen um 6.03, je nach Flugzeugtyp, eine Maschine mit zwischen 70 und 85
Dezibel über ihr Haus donnert, ertragen das viele nicht. Ich kenne auch
Leute, die mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten und haben.
Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen
dem Fluglärmforum Süd und dem VFSN,
den Schneisern aus?
Wir haben auf Präsidentenebene einen regen Austausch. Unsere Aufgaben sehen aber unterschiedlich aus.
Das Fluglärmforum Süd ist die von
den Gemeinden legitimierte politische Plattform, während der VFSN
eine Bürgerbewegung ist. Wir gehen
deshalb mit unterschiedlichen Methoden vor, um gegen den Fluglärm
zu kämpfen.
Derzeit wird der Luftfahrtpolitische Bericht ausgearbeitet. Wie wird sich die
Flughafenfrage in naher Zukunft entwickeln?
Das Fluglärmforum Süd hat eine sehr
ausführliche Antwort zum Luftfahrtpolitischen Bericht eingereicht und mit
entsprechenden Anträgen zu den
Punkten, die ich bereits genannt habe,
dagegen gehalten. Ich gehe davon aus,
dass Bundesrätin Doris Leuthard gemeinsam mit dem BAZL festgestellt
«Ich kenne Leute, die mit
gesundheitlichen
Problemen zu kämpfen
haben.»
hat, dass der Widerstand inhaltlich,
aber auch zahlmässig grösser ist, als
sie erwartet hat. Ich kann mir aber
auch vorstellen, dass der jüngste Entscheid vom Bund, der den Zürcher
Kantonsrats betreffend Pistenausbauten übersteuert hat, Schule machen
könnte. Mindestens geht aus dem Luftfahrtpolitischen Bericht hervor, dass
Doris Leuthard die Kantone entmachten will. Wir werden alles versuchen,
diese Absicht zu verhindern.
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Wochenspiegel
Nr. 50
9. Dezember 2015
Wochenspiegel
AU TO M O B I L
Nr. 50
9. Dezember 2015
15
Suzuki Vitara ist auch ein Familienauto
Für das trendige KompaktSUV-Segment ist der Suzuki
Vitara innen einen Tick zu
hemdsärmelig geraten. Und
doch gibt es gute Gründe,
dem Allradler aus Japan
eine Chance zu geben –
seine Effizienz beeindruckt.
mit 375 bis 1120 Litern voll alltagstauglich. Dass die beiden Gepäckstücke der Eltern, die sich zum Flughafen chauffieren lassen, dennoch nur
bei einseitig umgeklappter Rückbank
Platz finden, wollen wir nicht verschweigen; das hat aber sicherlich
mehr mit der absurden Koffergrösse
zu tun.
Ein kommoder Reisewagen
Marc Leutenegger
Ist er nun ein Hingucker oder Bluff
auf Rädern? Wir können uns beim
ersten Anblick des Suzuki Vitara
nicht recht entscheiden. Die Front
mit der schmalen Kühler-Scheinwerfer-Kombination erinnert an den
Range Rover Evoque, die hinteren
Radhäuser sind wichtigtuerisch ausgestellt, und das Heck ist dicklich wie
das vieler Mitbewerber. Das Erscheinungsbild pendelt zwischen sportlich
und robust; den harten Kerl, den der
Vitara in einigen Details gibt, wollen
wir ihm aber nicht recht abkaufen.
Pragmatisches Interieur
Ziemlich flach fällt die Begeisterung
nach dem Einstieg aus. Das Interieur
ist eine grau-schwarze Plastiklandschaft. Der Armaturenträger glänzt
speckig, die Türverkleidungen klingen wie Tupperware, wenn man darauf klopft, und auch die Ledersitze
der getesteten Topversion reissen
nichts heraus. Stellvertretend für die
hemdsärmelige Optik mag die Analoguhr auf dem Armaturenbrett stehen. Sie zeigt die Zeit an, nichts weniger, aber auch nicht mehr. Pragmatik statt Chic, lautet die Devise.
Was also hat dieses Auto, um im
hart umworbenen Segment der kompakten SUV einen Stich zu machen?
Mercedes braucht
zweites Werk für GLC
Wegen der hohen Nachfrage wird
Mercedes-Benz den GLC ab 2017 zusätzlich auch beim Auftragsfertiger
Valmet im finnischen Uusikaupunki
produzieren lassen. Das KompaktSUV, Nachfolger des GLK, läuft seit
Juli im Mercedes-Werk in Bremen
vom Band. Die Nachfrage scheint
nun aber so gross zu sein, dass die
Schwaben eine zusätzliche Produktionsstätte benötigen. Der Auftragsfertiger Valmet Automotive baut seit
2013 für Mercedes-Benz zusätzliche
Stückzahlen der A-Klasse. Insgesamt
umfasst der Auftrag bis 2016 mehr
als 100 000 Einheiten. Der GLC-Auftrag bewegt sich in einer vergleichbaren Grössenordnung. (zb.)
PSA macht
reale Abgastests
Der französische PSA-Konzern mit
seinen Marken Peugeot und Citroën
will gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation Transport & Environment bis zum Frühjahr 2016 die
Verbrauchsdaten im Fahrbetrieb ermitteln. Dazu werden die wichtigsten
PW-Modelle von PSA Peugeot Citroën
unterschiedlichen Tests zur Messung
des Treibstoffverbrauchs im Fahrbetrieb auf öffentlichen Strassen unterzogen. Diese sollen in der Nähe von
Paris unter realen Fahrbedingungen
durchgeführt werden.
Ausserdem sollen bis Frühling
2017 Schadstoffemissionen von PSAModellen mit Motoren der zweiten
Stufe der Euro-6-Abgasnorm gemessen und veröffentlicht werden. Hierbei geht es vor allem um den Ausstoss von Stickoxiden. (zb.)
Eleganter als der Vorgänger und wesentlich sparsamer: Der neue Suzuki Vitara.
Die Antwort haben wir ab den ersten
Kilometern direkt vor der Nase. Und
doch dauert es ein paar Tage, bis wir
sie wahrnehmen. 4,7 Liter steht da
auf dem ziemlich pixeligen Display
zwischen den Rundinstrumenten.
Und bei diesem Durchschnittsverbrauch bleibt es die zwei Testwochen
über. Wohlgemerkt: mit Winterbereifung, laufender Heizung und eingeschalteten Scheinwerfern.
Der 1,6-Liter-Dieselmotor liefert
also nicht nur auf dem Datenblatt einen Topwert (NEFZ: 4 Liter), sondern
auch im Alltagsbetrieb, und das in
Kombination mit sehr passablen
Fahrleistungen. Zwar klingen 12,4
Sekunden für den Sprint auf Tempo
100 nicht nach einem Vortriebswunder. Mit seinen 120 PS und einem
maximalen Drehmoment von 320
Nm ist der Vierzylinder mit dem Gewicht des Vitara von rund 1,4 Tonnen aber nie überfordert.
Allzu gross sind die Kraftreserven
freilich nicht. Wer den Allradler mit
Anhängerkupplung bestellt, wird im
Zugbetrieb etwas Geduld mitbringen
müssen. Ohne zusätzlichen Ballast
fährt sich der Vitara flott. Der Allrad-
Fotos: zvg.
antrieb – in vier Fahrprogrammen
konfigurierbar – vertreibt Haftungssorgen alle Art. Die Federung ist
zwar eher weich ausgelegt, doch ist
die Lenkung präzise und das Auto in
seiner Gesamtwirkung kompakt genug, um Kurven auch zügig zu nehmen. Während der Hersteller sein
Flaggschiff als Lifestyle-Fahrzeug für
kinderlose Paare mit vielen Hobbys
vermarktet, finden wir, dass der Vitara auch als Familienauto taugt. Im
Fond reicht der Platz selbst für erwachsene Passagiere aus, wenn auch
gerade so. Und der Kofferraum ist
Ein schlichtes Plastikrohr solls richten:
VWs Lösung für das Abgasproblem
Es kostet in etwa zehn
Franken und stellt gemäss
Volkswagen die Lösung
im Abgas-Skandal dar:
Ein simples Kunststoffrohr.
Insgesamt empfiehlt sich der Vitara
als kommoder Reisewagen. Sitz- und
Geräuschkomfort sind gut, und wenn
man über die etwas triste Aufmachung hinwegschaut, passt auch die
Ausstattung. Dazu gehören bereits ab
den Einstiegsversionen Assistenzsysteme wie ein Abstandstempomat, eine Rückfahrkamera und eine Bergabfahrhilfe. In den höheren Ausstattungslinien wird zudem auch ein
Multimedia- und Navigationssystem
von Pioneer ohne Aufpreis eingebaut,
das allerdings bisweilen etwas kompliziert ist in der Bedienung.
Ein Scherz ist die optisch verdeckte Anordnung der USB-Buchse
im Armaturenträger, die sich schon
bei Tageslicht kaum finden lässt.
Nachts ist angesichts der schummrigen Beleuchtung ohnehin zu einer
Stirnlampe zu raten. Solche Kritik relativiert sich beim Blick in die Preisliste. Suzuki bietet den Vitara mit einem 120-PS-Benziner und Allradantrieb schon ab attraktiven 22 990
Franken an. Für das getestete Modell
mit Dieselmotor sind 36 490 Franken
auszulegen. Das Topmodell trägt dafür den Beisatz «Sergio Cellano». Wer
sich beim mutmasslich italienischen
Designer über das etwas lieblose Interieur beschweren will, wird übrigens enttäuscht: Sergio Cellano ist
bloss ein wohlklingender Name.
IN KÜRZE
Daimler
Daimler hat sein Logo angepasst.
Die formal unveränderte Schrift
präsentiert sich nun in Chromhochglanz auf einem silbernen
Hintergrund, der an gebürstetes
Aluminium erinnert. Dies soll den
Premiumanspruch von Daimler
deutlicher betonen.
Dave Schneider
Jaguar Land Rover
Lange wurde gerätselt, wie VW die
zahlreichen von der Abgasmanipulation betroffenen Fahrzeuge nachrüsten will. Nun hat der Konzern dem
deutschen
Kraftfahrtbundesamt
(KBA) die Details zu den technischen
Massnahmen für die EA189-Motoren
mit 1,6 und 2 Liter Hubraum und somit für einen Grossteil der betroffenen Fahrzeuge bekannt gegeben. Sie
gelten auch für die Schweiz.
Der britische Hersteller verdoppelt die Kapazität des Motorenwerks in Wolverhampton. Jaguar
Land Rover investiert dafür über
450 Millionen Pfund. Das Investitionsvolumen in das Werk erhöht
sich somit insgesamt auf eine
Milliarde Pfund.
Porsche
Der Strömungstransformator
Während für die 2-Liter-Motoren
(und voraussichtlich auch für die
1,2-Liter-Aggregate) ein einfaches
Software-Update im Zeitumfang einer
halben Stunde ausreicht, muss beim
1,6-Liter Hand angelegt werden.
Direkt vor dem Luftmassenmesser
wird ein Kunststoffrohr mit zahlreichen feinen Kanälen, ein sogenannter Strömungstransformator, eingebaut. Damit soll der verwirbelte Luftstrom vor dem Luftmassenmesser
beruhigt und so die Messgenauigkeit
des Luftmassenmessers entscheidend
verbessert werden. Der Luftmassenmesser ermittelt die aktuell durchgesetzte Luftmasse; ein für das Motormanagement sehr wichtiger Parameter für einen optimalen Verbrennungsvorgang. Zusätzlich wird auch
an diesem Motor ein Software-Upda-
Gemäss Volkswagen ist dieses Ding des Rätsels Lösung: Das KunststoffFoto: zvg.
rohr bringt den Luftstrom in richtige Bahnen.
te durchgeführt. VW beziffert die Arbeitszeit für die reine Umsetzung der
technischen Massnahmen auf weniger als eine Stunde.
Günstige Lösung für Volkswagen
Diese
vergleichsweise
einfachen
Massnahmen hätten dank der Fortschritte in der Motorenentwicklung
und verbesserter Strömungssimulation innerhalb von komplexen Ansaugsystemen realisiert werden können.
Nach der Umsetzung der technischen
Massnahmen würden die Fahrzeuge
die jeweils gültigen Abgasnormen erfüllen. Pikant dabei: Der Konzern
schreibt, Ziel sei es, diese Emissionsrichtwerte ohne Beeinträchtigung der
Motorleistung, des Verbrauchs und
der Fahrleistungen zu erreichen. Garantieren kann es Volkswagen aber
offensichtlich nicht, denn: «Da jedoch
zunächst alle Modellvarianten gemessen werden müssen, kann die Erreichung dieser Ziele zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht final bestätigt werden», wie es in der Pressemeldung
heisst.
Porsche hat in der Qualitätsstudie
«2015 China Initial Quality Study
(IQS)» von J. D. Power den Spitzenplatz unter den Premiumautomarken in China belegt. Untersucht wurden Probleme, die in
den ersten zwei bis sechs Monaten nach Kauf auftreten.
ADAC
Der ADAC verteilt rund 160 000
Flyer zur Verkehrssicherheit an
Flüchtlinge in Deutschland. Der
Fokus liegt auf dem sicheren Verhalten von Fussgängern und Velofahrern. Die Flyer werden über
die Helferkreise an Asylsuchende
verteilt.
16
Wochenspiegel
Nr. 50
9. Dezember 2015
Rat & Rätsel
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Fremdsein
In ihrem Debütroman erzählt Meral Kureyshi in berührender Weise
die
Geschichte einer
Flüchtlingsfamilie aus dem
Kosovo, die sich in den 1990er
Jahren in der Schweiz eine neue
Heimat aufbauen musste. Im Mittelpunkt stehen die Erinnerungen
der ältesten Tochter, Anfang 20,
die sich nach dem plötzlichen Tod
des Vaters mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzt.
In ihren Erinnerungs- und Gedankensplittern beschreibt sie Orte ihrer Kindheit, von ihrer Familie und Freunden im Kosovo, ihrer Einreise in die Schweiz und
wie sie sich mit ihrem neuen Leben arrangieren mussten. So erinnert sie sich, dass sie sich geschämt habe, weil ihrer Familie
das Geld für einen Telefonanschluss fehlte. Oder dass sie nach
den Sommerferien Geschichten
erfand, um mit den Ferienerlebnissen ihrer Schulkollegen mithalten zu können – so auch, dass
ihr Grossvater Elefanten im Garten halte.
Meral Kureyshi, geboren 1983
in Prizren, lebt seit 1992 in Bern.
Ihr Roman, der stark autobiografisch gefärbt ist, stand dieses Jahr
auf der «Shortlist» für den
Schweizer Buchpreis.
DER GUTE RAT
HOROSKOP
Wir feiern Weihnachten, während andere verhungern
Letzten Sonntag besuchte ich, wie jedes Jahr um diese Zeit, das Adventskonzert in unserer Kirche. Da wurde
mir ganz plötzlich klar, dass ich gar
nicht mehr so richtig glauben kann.
Darüber bin ich sehr erschrocken.
Ich wurde zwar nicht streng gläubig
erzogen, spürte aber schon als Kind
in schwierigen Lagen einen Schutzengel neben mir. Mein Schulweg
führte an der katholischen Kirche
vorbei, und oft, obwohl ich protestantisch bin, holte ich in schwierigen
Zeiten dort Kraft. Zum Beispiel
dann, wenn meine Eltern wieder einmal Streit hatten, Vater nicht mehr
nach Hause kam oder ich Schwierigkeiten in der Schule hatte. Später
beim ersten Liebeskummer, bei der
Geburt des Sohnes und beim Tod der
Mutter zündete ich eine Kerze an,
und die gab mir Trost und Kraft. So
wie sonst immer auch das Adventskonzert. Doch dieses Jahr wurde mir
schlagartig bewusst, dass es keinen
liebenden Gott geben kann, dass das
«Glaube und Wissen
sind keine Zwillingsbrüder,
sie schliessen sich aus»
wohl nur eine Märchenfantasie ist,
ein falscher Trost. Denn während wir
Weihnachtslieder singen, von «Frieden auf Erden» erzählen, da verhungern und erfrieren in nächster Nähe
Mitmenschen. «Wo ist Gott, wo ist
Allah geblieben?», werden die Vertriebenen sich fragen, während wir
Weihnachtskerzen anzünden.
Sie erwähnen hier die ewige Frage «Warum lässt Gott das zu?», die
weder Religion noch Wissenschaft
auch nur einigermassen beantworten
konnte. Und das ist gut so. Ja, das
ist gut so. Glaube und Wissen sind
nämlich keine Zwillingsbrüder, sie
schliessen sich aus. Einstein erklärte
1919 seinem Sohn: «Wenn ein Käfer
an einem gekrümmten Ast entlang
kriecht, merkt er nicht, dass der Ast
krumm ist.»
Wenn wir die schlimmen Bilder
des Terrors sehen und all die Menschen, die vor dem Krieg flüchten,
und ein liebender Gott uns unverständlich wird, dann muss es uns gelingen, Jesus Christus in uns neu zu
entdecken. Wir müssen ihn spüren
und aus seiner Kraft leben, indem
wir an das Gute glauben und – wenn
vielleicht auch nur im Kleinen – liebesfähige Menschen bleiben.
Béatrice Petrucco,
dipl. Psychologin, Kloten
KREUZWORTRÄTSEL
Meral Kureyshi: «Elefanten im Garten». Limmat Verlag, Zürich, 2015. 140 Seiten.
Stille
Der neue Roman der japanischen Schriftstellerin Yoko
Ogawa
passt
gut zur Adventszeit, vermittelt er doch
so etwas wie
ein Gefühl der Stille. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der
«Herr der kleinen Vögel». In
Rückblenden wird sein stilles, zurückgezogenes Leben erzählt.
Aufgewachsen ist er mit einem älteren Bruder, der in einer eigenen
Sprache spricht. Nur er kann seinen Bruder verstehen und muss
zwischen ihm und der Aussenwelt vermitteln.
Nach dem Tod der Eltern entwickeln die beiden ein Interesse
für Vögel, und als auch sein Bruder stirbt, wird eine Voliere zum
vollständigen Lebensinhalt des
«Herrn der Vögel». Yoko Ogawa
behandelt in ihrem neuen Roman
das Thema Autismus, verbunden
mit den Stimmen der Vögel. Die
Lebensgeschichte wird sehr ruhig
erzählt, ohne dramatische Höhepunkte.
Die Autorin wurde 1962 geboren und gilt als eine der wichtigsten japanischen Autorinnen der
Gegenwart. Für ihr umfangreiches Werk wurde sie mit vielen
Literaturpreisen ausgezeichnet.
Yoko Ogawa: «Der Herr der kleinen Vögel».
Verlagsbuchhandlung Liebeskind, 2015. 270
Seiten.
Die Lösung ergibt eine bestens erhaltene mittelalterliche Klosteranlage in Stein am Rhein.
AUFLÖSUNG
Wochenspiegel
ZÜRICH INSIDE
9. Dezember 2015
17
Grossherziger Zolliker stiftet Literaturpreis
Vermögensverwalter Werner Dessauer aus Zollikon erfreut sich seit
Jahrzehnten an satirischer und humoristischer Literatur. «Sie hat sein
Leben bereichert», sagt seine Frau,
die Psychologin Lotti Höner. Nun
wollte der 88-Jährige, der bereits
2007 eine Stiftung für Tiere ins Leben gerufen hat, «etwas zurückgeben» in Form eines jährlich ausgerichteten, mit 20 000 Franken dotierten Literaturpreises.
Jurypräsident Charles Lewinsky
überreichte den ersten internationalen Jonathan-Swift-Preis im Literaturhaus an die österreichische
Schriftstellerin Eva Menasse «für
ihre Fähigkeit, immer auch die
lächerliche Seite der Dinge zu sehen,
ohne dabei an Ernsthaftigkeit zu verlieren».
Preis-Spender Werner Dessauer (l.) und seine Frau Lotti Höner, Psychologin mit Doktorhut. Schriftstellerin Eva Menasse aus Wien (r.) erhielt den
ersten internationalen Jonathan-Swift-Literaturpreis für Satire und Humor.
Tochter des verstobenen Klaus J. Jacobs und seiner Witwe Renata Jacobs
präsidiert seit kurzem den Stiftungsrat. Prominente schicken ihre Kinder
an die Gesamtschule Unterstrass. So
auch Roger Schawinski, der sich mit
Rüttimann freute. Tochter Lea ging
an diese Schule.
Jury-Präsident Charles Lewinsky
und Literaturhaus-Leiterin Gesa
Schneider.
Aufgestellt:
Vermögensverwalter
Christoph Grüebler mit Mitsou
Steiner.
Die frühere Triemli-Chefärztin Brida
von Castelberg zusammen mit Thomas Toth.
Medienpionier Roger Schawinski
und Gabriella Sontheim.
Antoinette Stern und Esther Rhomberg genossen den literarischen
Morgen.
Kunstsammler und Ehrendoktor
Kaspar M Fleischmann und Silva
Preiss.
Tierschützerin Katharina Büttiker
(Animal Trust) mit ihrem Mann
Gero.
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Dieter Rüttimann, Leiter der
Gesamtschule Unterstrass,
und seine Frau Christine.
Nr. 50
Stiftungsratspräsidentin Lavinia Jacobs
(Mitte), Uni-Rektor Michael Hengartner,
Jurypräsidentin Anne C. Petersen.
Preis für Gesamtschule Unterstrass
Gründer und Leiter Dieter Rüttimann erhielt den mit 200 000 Franken dotierten Klaus-J.-Jacobs-Preis.
Sprachlos und fassungslos vor Überraschung sei er gewesen, als man es
ihm mitteilte.
Lavinia Jacobs überreichte die
Jacobs-Preise in der Uni. Die älteste
Renata Jacobs und Sohn Nicolas
(Co-Präs. Jacobs Holding).
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18
Wochenspiegel
Nr. 50
9. Dezember 2015
Wochenspiegel
MARKTPLATZ
Verkauf auf dem Alpenhof.
Christbaumverkauf
auf dem Alpenhof
in Bülach
ABD Private Spitex sorgt dafür, dass
Menschen im Rollstuhl mobil bleiben
F: zvg.
Publireportage
Ab sofort beginnt im weihnachtlich
geschmückten Alpenhof bei der Familie Kern in Bülach der traditionelle
Christbaumverkauf. Aus eigenen
Christbaumkulturen
werden
die
Tännchen ausgesucht, geschnitten
und auf dem Hof für den Verkauf vorbereitet. Es steht ein reichhaltiges
Angebot an schönen Rot-, Weiss-,
Kork- und Nordmannstannen sowie
Blaufichten in der Ausstellungshalle.
Ab Dienstag, 15. Dezember, beginnt zudem der Weihnachtsbauverkauf auf dem Parkplatz Seematt/Post
in Bülach. Am Samstag, 19. Dezember, werden beim Schulhaus Hohfuri
sowie beim Rathaus Bülach ebenfalls
Weihnachtsbäume angeboten.
Am Samstag, 19. Dezember, von
11 bis 15 Uhr dürfen die Kinder von
Christbaumkunden auf dem Alpenhof
gratis Pony reiten. Ausserdem ist das
Bauernmuseum mit über 500 antiken
Geräten und Maschinen aus längst
vergangener Zeit für die Besucher geöffnet. Offen ist auch das Christbaumbeizli. (pd.)
Infos unter Telefon 044 860 54 75 oder
076 402 24 70. alpenhof-buelach.ch.
Publireportage
Die Festtage sind da, und
es gibt Menschen, die diese
gerne mit ihren Angehörigen verbringen möchten.
Oft scheitert der Wunsch an
Wohnungen, die nur über
Treppen erreichbar sind.
Die ABD Private Spitex trägt
Menschen, die nicht mobil
sind, über Treppen.
Rudolf Schneeberger ist seit längerer
Zeit an den Rollstuhl gefesselt. Trotzdem lebt er selbstständig in seinem
Heim in Bülach. Der pensionierte
Staatsanwalt wird von der ABD Private Spitex in pflegerischer Hinsicht
gut versorgt. Einmal im Monat trifft
sich der ehemalige Profijasser mit
Kollegen zum Jassen. Das kann er
aber nur, weil er von der ABD Private
Spitex dorthin gebracht wird. Der
82-Jährige lebt nämlich in einem
Haus ohne Lift, und da er nicht mehr
Treppen steigen kann, ist er auf Hilfe
angewiesen. Das ABD-Team trägt
ihn, wenn er zum Jassen will, jeweils
die Treppe hinunter und auch wieder
hinauf. Diese Dienstleistung nimmt
er auch dann in Anspruch, wenn er
einen Arzttermin hat.
Schneeberger erzählt dem «Wochenspiegel», wie dankbar er für diese Art von Unterstützung sei. «Ohne
die ABD könnte ich nie mehr aus
dem Haus», betont er. «Das Jassen
macht mir grosse Freude, und ich
freue mich jeweils auf den Freitag,
an dem ich die Treppe heruntergetra-
Rudolf Schneeberger (Mitte) mit Samir Qattan und Simona Ardeljan von
der ABD Private Spitex.
Foto: zvg.
gen und von der ABD Private Spitex
zur Jassrunde ins katholische Pfarreizentrum gefahren werde.»
Auch über die Festtage präsent
Hinter der ABD Spitex stehen Daniela
Jenny, der Pflegedienstleiter Samir
Qattan und ein gut eingespieltes
Team. Die ABD Spitex ist an 365 Tagen, rund um die Uhr, für ihre Klienten da. Und das nicht nur im pflegerischen und medizinischen Bereich.
Daniela Jenny betont: «Wir sind auch
an den Feiertagen für unsere Klienten da und leisten, wenn notwendig,
kurzfristig Notfalleinsätze. Wer mit
einem Angehörigen bei sich daheim
Weihnachten feiern möchte, kann
sich vertrauensvoll an uns wenden.
Wir sorgen für den Transport, tragen
nicht mobile Menschen bei Bedarf die
Treppen hoch und versorgen sie ganz
nach ihren Bedürfnissen. Ob es sich
dabei um einen kurzfristigen Einsatz
oder eine Betreuung handelt, die
mehrere Tage dauert, unser Team
übernimmt auch gern die Verantwortung, sei es für die Akut- oder die
Übergangspflege.»
Übrigens: Die Leistungen der ABD
Spitex werden von den Krankenkassen anerkannt. (ch.)
ABD Private Spitex GmbH, Bahnhofstrasse
9, 8180 Bülach, Telefon 043 539 70 76.
Homepage www.abd-spitex.ch.
Nr. 50
9. Dezember 2015
19
Publireportage
Zeittausch – jetzt auch
im Zürcher Unterland
Das Zürcher Tauschnetz für unbürokratische Alltagshilfe give&get ist
jetzt auch im Zürcher Unterland aktiv. Möchten Sie gerne Ihre Fähigkeiten sinnvoll einsetzen? Haben Sie
Lust, anderen Menschen zu helfen,
mit dem, was Sie gerne tun, und im
Gegenzug Unterstützung bei Dingen
in Anspruch nehmen, die Sie weniger
gut können oder weniger gerne tun?
«Basis dafür bildet die internetbasierte Tauschplattform www.giveandget.ch», sagt Stefan Staub, Präsident
von give&get aus Niederweningen.
Wie funktionierts? Bei give&get
werden Dienstleistungen gegen Zeit
getauscht. Konkret: Hans erledigt für
Susi Gartenarbeiten und erhält dafür
eine Zeitgutschrift von 2 Stunden auf
sein Zeitkonto. Mit diesen zwei Stunden «kauft» er sich bei Patrick Computer-Support. Patrick wiederum
kann diese verdienten Stunden bei
einem anderen Mitglied einsetzen,
für eine Dienstleistung, die er benötigt. Dabei gilt der Grundsatz: Jede
Arbeit ist gleich viel wert.
give&get wurde vor vier Jahren
gegründet. Die Vielfalt der Tauschmöglichkeiten ist nahezu unbegrenzt.
Für das Mitmachen sind keine speziellen Voraussetzungen notwendig.
Willkommen sind Menschen ab 16
Jahren, mit ein bisschen Zeit, Lust
zum Tauschen und zum Miteinander.
An regelmässigen Veranstaltungen
haben die Mitglieder die Möglichkeit,
andere Tauschende kennen zu lernen. Interessiert? Auf www.giveandget.ch kann sich jeder informieren
und als Mitglied registrieren. (pd.)
Weitere Informationen und Anmeldung:
www.giveandget.ch.
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Wochenspiegel
Nr. 50
9. Dezember 2015
WWW
Wochenspiegel
Nr. 50
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Veranstaltungen & Freizeit
Gospel-Feuerwerk in Niederhasli
Am diesjährigen «Gospel
X-mas»-Brunch in Niederhasli wird Michael A. Williams für Stimmung sorgen.
Foto: zvg.
Turnerchränzli in Buchberg
Der Turnverein Buchberg-Rüdlingen führt am Samstag, 12. Dezember, am
Freitag, 18 Dezember, sowie am Samstag, 19. Dezember, sein Turnerchränzli in der Mehrzweckhalle Buchberg auf. Es steht unter dem Motto
«Tatort.» Türöffnung ist jeweils um 18.30 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt ist
auch die Festwirtschaft in Betrieb. Nach den Vorführungen ist jedermann
zum Tanz eingeladen, auch die Bar ist geöffnet. Platzreservationen unter
079 822 20 56. Weitere Infos: www.tvbuchberg-ruedlingen.ch. (pd.)
Michael A. Williams und die Swiss
Gospel Voices treten am «Gospel Xmas»-Brunch auf. Der Event findet
am 13. Dezember in der Mehrzweckhalle Seehalde von Niederhasli statt.
Mit diesem Sänger und dem Chor ist
es den Veranstaltern erneut gelungen, eine hochkarätige Gesangsgruppe zu verpflichten. Michael A. Williams und die Swiss Gospel Voices laden zu einem Gospelkonzert, bei dem
jeder Song ein eigenes Feuerwerk
entzündet.
Michael A. Williams ist seit «The
Voice of Switzerland» schweizweit
bekannt. Der gebürtige Amerikaner
lebt seit 1993 in der Schweiz. Er arbeitet als Briefträger. Weil er während der Arbeit immer fröhlich singt,
gab man ihm den Übernamen «The
singing Postman».
Michael A. Williams: Auch als singender Pöstler bekannt.
2013 nahm Williams an der Sendung «The Voice of Switzerland» teil
und begeisterte das Publikum. Wenn
«der singende Pöstler» auftritt, sind
die Kirchen normalerweise bis auf
den letzten Platz besetzt. Auch in
Foto: zvg.
Niederhasli wird er sein Publikum in
Weihnachtstrance versetzen. (pd.)
Gospel-X-mas-Brunch: Sonntag, 13. Dezember, 10.30 Uhr, Mehrzweckhalle Seehalde, Niederhasli. Veranstalter: www.
haslichile.ch. Eintritt frei (Kollekte).
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Donnerstag, 10. Dezember
Freitag, 11. Dezember
BÜLACH
16.00–18.00 Computeria – PC-Support:
Kostenlose Hilfe bei Fragen und Problemen mit tragbaren Geräten (Laptop, Notebook, Tablet, Smartphone).
Reformiertes
Kirchgemeindehaus,
Grampenweg 5.
BÜLACH
12.10 Suppenzmittag: Ev.-methodistische Kirche, Nordstrasse 1.
Samstag, 12. Dezember
EGLISAU
16.00–21.30 «Offeni Chiletür»: Beim
Eglisauer Adventskalender öffnet sich
eine grosse Türe, nämlich diejenige
der reformierten Kirche. Um 19.15
und 20.15 Uhr spielen Brigitte Allgaier (Violine, Bratsche), Regula Isenschmid (Cello) und Alexander Loistl,
(Klavier) Musik aus Wien und aus
dem Appenzell. Betreute Kinderecke.
Um 17 und 18.30 Uhr wird der Kurzfilm «Ihr findet das Kind in einer
Krippe» gezeigt. Reformierte Kirche.
19.30 Partnerschieber: Partnerschieber
mit zugelostem Partner: Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129.
WINTERTHUR
8.15 Wanderung von Eschlikon nach Wil:
Abfahrt ab Winterthur Bahnhof 8.17
Uhr mit der S35 bis Eschlikon. Die
Naturfreunde Kloten wandern ab
Eschlikon via Hushalde, Littenheid,
Rickenbach nach Wil SG. Durchquerung des Naturschutzgebiets des
Mooswanger Riets. Die ganze Wanderung dauert 4¼ Stunden. Verpflegung
aus dem Rucksack. Informationen bei
Martina Lötscher, 044 861 07 50.
Bahnhof Winterthur, Rudolfstrasse
19.
ANZEIGEN
neuen Instrument aus Bern. Tickets
bekommt man unter 044 810 57 97.
Kleintheater Mettlen. Schulhaus Mettlen, Dorfstrasse 4.
GLATTBRUGG
19.00 Offenes Adventssingen: Für
Gross und Klein, zusammen mit
«gospel bridge». Anschliessend Imbiss. Reformierte Kirche Opfikon.
Wie viel Weihnachten braucht der Mensch? Musikalisches Theater am
Samstag, 12. Dezember, 19.30 Uhr in der Kantonsschule Bülach. Foto: zvg.
OPFIKON
20.15 Hang & Xang: Bruno Bieri spielt
und singt mit dem «Hang», einem
BUCHBERG
20.15 Chränzli: Der TV Buchberg-Rüdlingen präsentiert sein Chränzli. Es
steht unter dem Motto «Tatort». Türöffnung und Festwirtschaft ist ab
18.30 Uhr. Nach dem Programm
Tanz und Barbetrieb. Wer zu fünft im
Vereinstenue kommt, kann gratis ans
Chränzli. Platzreservation unter 079
822 20 56. Mehrzweckhalle.
BÜLACH
19.00 Weihnachtskonzert: Der Kinder-,
Jugend- und Erwachsenenchor St.
Laurentius lädt zum traditionellen
Weihnachtskonzert ein. Das sorgfältig ausgesuchte und liebevoll arrangierte Programm umfasst ein breit
gefächertes Repertoire von Barock
bis Andrew Bond und möchte das
Fortsetzung auf Seite 22
22
Wochenspiegel
Nr. 50
9. Dezember 2015
Veranstaltungen & Freizeit
An zwei Sonntagen in Bülach einkaufen Adventskonzert des Jodelclubs
Schwyzerhüsli Dübendorf
An den Sonntagen, 13. und
20. Dezember, öffnen die
Bülacher Gewerbler ihre
Türen. Die Bevölkerung von
Bülach und Umgebung ist
eingeladen, von 12 bis 17
Uhr einzukaufen.
In den Bülacher Fachgeschäften findet man alles, was das Herz begehrt.
Die offenen Fachgeschäfte bieten der
Kundschaft an diesen Sonntagen eine
tolle und kompetente Beratung. Man
erhält ausgewählte Artikel, die es
nicht überall sonst gibt. Edle Produkte, die einen selbst sowie den Beschenkten garantiert erfreuen. Die
Geschenke werden zudem liebevoll
verpackt, sodass sich der Beschenkte
von A bis Z über sein Präsent freuen
kann. In den meisten Geschäften
herrscht ab Sonntag Weihnachtsstimmung, wie auch in der schön dekorierten Altstadt von Bülach. Zudem
Der Hackbrettvirtuose Nicolas Senn ist Stargast beim
Adventskonzert des Jodelclubs Schwyzerhüsli, das
in der reformierten Kirche
Wetzikon stattfindet.
Das Bülacher Gewerbe hat am 13. und 20. Dezember geöffnet.
überraschen viele Geschäftsinhaber
ihre Kundschaft an den Sonntagsverkäufen mit kleinen Aufmerksamkeiten, Leckerem zum Essen und Trinken oder kleinen Geschenke. Das Bülacher Gewerbe ist bereit, ihre Kund-
Foto: zvg.
schaft zu verwöhnen. Die verkaufsoffenen Geschäfte finden Sie unter
www.gewerbe-buelach.ch. (pd.)
Sonntagsverkäufe in Bülach: 13. und 20.
Dezember, 12 bis 17 Uhr.
Am Sonntag, 13. Dezember, hält der
Jodelclub Schwyzerhüsli sein zweites
Adventskonzert in Wetzikon. Die Dislokation ins Oberland wurde nötig,
da in Dübendorf zur Adventszeit kein
Konzertraum zur Verfügung stand.
Mit dem Jodler-Club Seerösli Wetzikon hat man einen Eventpartner gefunden, der helfen soll, das grosse
Gotteshaus in Wetzikon zu füllen.
«Wir wollen den Glatttalern etwas
bieten», sagt Stefan Eberle vom
Schwyzerhüsli und lässt durchblicken, dass, als Abwechslung zu den
Jodelliedern, mit Nicolas Senn gleich
ein Stargast aus der Ländlermusik
engagiert wurde. Mit Jeannine Maddox ist eine weitere Top-Musikerin
ins Programm aufgenommen worden. Die Zürcher Oberländerin spielt
das Vibrafon auf höchstem Niveau.
Natürlich sind aber auch die beiden Jodelclubs top vorbereitet. Die
Wetziker haben sich mit dem alljährlichen Jodlerabend in Stimmung gebracht, die Dübendorfer haben ihre
Stärke schon beim gemeinsamen Kirchenkonzert in Aarau mit dem dortigen Stadtclub gezeigt. Das Liedergut
wurde speziell angepasst. So werden
beide Vereine mit ganz neuen Liedern auftreten, um den Zuhörern eine Advents- oder gar Weihnachtsstimmung zu vermitteln. (pd.)
Vorverkaufsstellen Dübendorf: Chnopf und
Zwirn, Café Füürbeck. Vorverkaufsstelle
Uster: Rio Getränkemarkt. Vorverkaufsstelle Wetzikon: Landi Genossenschaft. Infos unter www.jcsd.ch.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
NIEDERWENINGEN
10.00–11.30 Stammtisch 55+: Ungezwungenes Treffen mit alten und
neuen Bekannten. Man kommt und
geht, wann man will, ohne Voranmeldung. Infos bei Ursula Feigel, 044
856 00 74 oder unter www.altissimo.ch. Kafi Wano, Sägeweg 2.
Fortsetzung von Seite 21
Publikum mit wohl- und weniger bekannten Werken, weihnachtlicher
Mundart und modernem Weihnachtspop begeistern. Der Eintritt ist frei,
der Erlös aus der Kollekte kommt
laufenden Chorprojekten zugute. Informationen zum Chor unter www.
st-laurentius-chor.ch.
Reformierte
Kirche. Am Sonntag, 13. Dezember,
findet in der katholischen Kirche Bülach ein zweites Weihnachtskonzert
des St. Laurentius Chors statt. Es beginnt um 16 Uhr.
19.30 Weihnachtsstück: Wie viel Weihnachten braucht der Mensch? Verrückte, ehrliche und berührende Heiligabend-Geschichte im Foyer eines
Provinzkinos. Hauptdarsteller sind
Beat Müller und Yardena Furrer.
Mehr unter www.schauspielgmbh.ch.
Kantonsschule Zürcher Unterland.
20.00 Adventskonzert: Der Musikverein Niederweningen spielt unter der
Leitung von Otto Keller abwechslungsreiche Blasmusik zur Einstimmung auf Weihnachten. Anschliessend Festwirtschaft im Gemeindesaal. Schulhaus Mammutwis.
Weihnachtskonzert des St. Laurentius Chors am Samstag, 12. Dezember,
19 Uhr in der reformierten Kirche Bülach und am Sonntag, 13. Dezember, 16 Uhr in der katholischen Kirche Bülach.
Foto: zvg.
NEERACH
9.00-11.30 Flohmarkt: In der Zivilschutzanlage beim Mehrzweckgebäude. Mit vielen guterhaltenen Gegenständen für den Haushalt. Geschirr,
Glaswaren,
Bilder,
Schallplatten,
Spielsachen, Weihnachtsartikel und
vieles mehr. Der Flohmarkt wird vom
Frauenverein Neerach-Riedt organisiert.
Sonntag, 13. Dezember
BACHS
17.00 Adventskonzert: Weihnachtliche
Lieder und Klänge mit den Unterländer Stimmen (Leitung Hitomi Kutsuzawa) und dem Jodelchörli am Pfäffikersee (Leitung Ruedi Roth). Anschliessend Beisammensein im Pfarrhaussaal. Reformierte Kirche.
BÜLACH
10.00–15.00 Philosophie-Treff: Diesmal zum Thema «Mystik – die Sehnsucht nach dem Absoluten». Referentin ist Marlies Reding. Alterszentrum
Im Grampen, Allmendstrasse.
NIEDERWENINGEN
16.00 Adventskonzert: Der Musikver-
ANZEIGEN
Unterländer
Brocki
Wehntalerstrasse 1b, 8155 Nassenwil
Christbaumverkauf
der Familie Kern, Alpenhof Bülach
Verschiedene Sorten,
frisch geschnitten,
aus eigenen
Christbaumkulturen.
Sehr schöne Bäume.
Ab sofort bis 23. Dezember
10–20 Uhr, im Alpenhof Bülach
Dienstag, 15. bis Donnerstag, 24. Dezember
9–18 Uhr, Parkplatz Seematt/Post Bülach
Samstag, 19. Dezember
10–14 Uhr, Schulhaus Hohfuri Bülach
10–17 Uhr, Rathaus Bülach
Samstag, 19. Dezember, 11 bis 15 Uhr
gratis Ponyreiten für Christbaumkunden im Alpenhof
sowie Besichtigung des Bauernmuseums.
In unserem gemütlichen Christbaumbeizli verwöhnen wir
Sie mit Kaffee, Punsch und Gipfeli, Suppe und Kuchen.
Auf Ihren Besuch freuen wir uns.
Fam. E. Kern, Alpenhofstrasse 34, 8180 Bülach
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finden Sie Schönes zum Anziehen, Schenken
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Wochenspiegel
Veranstaltungen & Freizeit
Philo-Treff in Bülach
zum Thema Mystik
Musical «Sehnflucht»
in der Kanti Bülach
Das Friedenslicht
kommt nach Eglisau
Der Begriff «Mystik» steht heute für
fast alles, was an neuen, irrationalen
und meist etwas
diffusen
Bewegungen
auftaucht. Ein Missverständnis. Die
Mystik hat eine
lange Tradition.
Es gibt sie in allen
Religionen.
Auch zahlreiche
Theologen verschliessen sich ihr gegenüber nicht
mehr. Sie sind sogar zu Wegbereitern
einer mystischen Religiosität geworden, teilweise im Gegensatz zu jenen
Amtsträgern, die einer «modischen
Erlebnisreligion» kritisch entgegentreten. In das Thema einführen wird
Referentin Marlies Reding. (pd.)
Wie viel Weihnachten braucht der
Mensch? Mit dieser Frage beschäftigt
sich das Stück «Sehnflucht» der Rorbaser Schauspiel «GmbH». Schauplatz ist das Foyer eines Provinzkinos
an Heiligabend. Um dem Weinachtsrummel zu entkommen, suchen die
beiden Zuschauer an diesem Abend
im Kino Ablenkung. Aber kurz vor
der Pause steigt plötzlich der Projektor aus. Gemeinsam mit dem Operateur erleben sie den wohl verrücktsten, ehrlichsten und berührendsten
Heiligabend ihres Lebens.
Im Stück gehen Musik und Theatersequenzen fliessend ineinander
über. Die Darsteller bestechen durch
Humor und Authentizität. Begleitet
vom Pinanisten, werden bekannte
und weniger bekannte Weihnachtslieder gefühlvoll interpretiert.
Das
Team
der
Schauspiel
«GmbH» gastiert am 12. Dezember
um 19.30 Uhr in der Kantonsschule
Bülach. (pd.)
Seit 1986 wird in der Geburtsgrotte
von Bethlehem jedes Jahr von einem
Friedenskind eine Kerze entzündet.
Mit dem Flugzeug wird das Licht
nach Wien gebracht und von dort in
allen Ländern Europas weiterverteilt.
Am Abend des dritten Advents trifft
das Licht in Zürich ein. Es wird weitergegeben, von Hand zu Hand, immer neu entfacht, überwindet Konfessions- und Religionsgrenzen und
verbindet alle Menschen guten Willens miteinander.
Am Montag, 14. Dezember, um 18
Uhr trifft das Licht in Eglisau ein.
Dort brennen in der Untergass wärmende Feuer. Wer will, kann etwas
zum Essen mitbringen. Getränke und
Kuchen werden bereitgestellt. Am
Eglisauer Friedenslicht kann man
sein persönliches Licht entzünden
und nach Hause tragen. Es wird einen als starkes Friedenszeichen über
die kommende Weihnachtszeit begleiten. (pd.)
mitbringen. Getränke und Kuchen
werden bereitgestellt. Untergass.
ZÜRICH
9.30 Wanderung: Abfahrt ab Zürich
Hauptbahnhof 9.35 Uhr nach Walchwil. Die Naturfreunde Kloten wandern ab Walchwil via Räbmatt,
Schönegg nach Zug. Verpflegung aus
dem Rucksack und Restaurant in
Zug. Info bei Margret Hörschläger,
044 850 45 43. HB Zürich.
Philo-Treff, Sonntag 13. Dezember, 10 bis
15 Uhr, Im Grampen, Allmendstrasse 1,
Bülach, [email protected].
Fortsetzung von Seite 22
ein Niederweningen spielt unter der
Leitung von Otto Keller abwechslungsreiche Blasmusik zur Einstimmung auf Weihnachten. Anschliessend Festwirtschaft im Gemeindesaal. Schulhaus Mammutwis.
Montag, 14. Dezember
BÜLACH
14.00–17.15 Tanznachmittag: «Tanz
mit, so bliibsch fit». Damen- und
Herrenwahl. Mit den Strassberg Oldies. Restaurant Kaserne.
EGLISAU
18.00 Friedenslicht: Seit 1986 wird jedes Jahr in der Geburtsgrotte von
Bethlehem von einem Friedenskind
eine Kerze entzündet. Mit dem Flugzeug wird das Licht nach Wien gebracht und von dort in allen Ländern
Europas verteilt. Am Abend des 3.
Advents trifft das Licht in Zürich ein
und kommt am Montag nach Eglisau.
In der Untergass brennen wärmende
Feuer, man kann etwas zum Essen
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Normalauflage: 36 116 Exemplare
Grossauflage: 70 205 Exemplare (jeweils am
letzten Mittwoch im Monat)
Jahresabonnement: 90 Franken
Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr
Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein
Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo
AG, Zürich
Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg,
Tel. +41 44 913 53 33,
E-Mail [email protected]
Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel.
+41 44 913 53 30, E-Mail [email protected]
Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11,
E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel.
+41 44 863 72 05, E-Mail [email protected].
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03,
[email protected], Susanne Hogg,
Tel. +41 44 863 72 02, [email protected]
Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07,
[email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. +41 44 913 53 62,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach,
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
Dienstag, 15. Dezember
KLOTEN
10.00 60+-Wanderung: Abfahrt ab Kloten Bahnhof 10.06 Uhr via Effretikon
nach Pfäffikon ZH. Die Naturfreunde
Kloten haben eine leichte Wanderung
auf dem Guyer-Zeller-Weg durch ein
Tobel zum Restaurant Sonne in Hittnau organisiert. Verpflegung im Restaurant. Info bei Daniel Sudan, 044
814 05 71. Bahnhof.
NIEDERGLATT
19.00 Öffentlicher Informationsabend:
Hausärztepraxis mit Alterswohnungen, Ärztehaus Russlistrasse Niederglatt. Singsaal Eichi.
Samstag, 19. Dezember
BÜLACH
19.30 Weihnachtskonzert: Die Jugendmusik Bülach gibt ein Weihnachtskonzert zusammen mit dem Ökumenischen
Kirchenchor
Glattfelden
Eglisau Rafz (Glegra) und dem Sängerbund Eglisau. Begleitet werden
die Chöre vom Organist Dominik Krt.
Der Eintritt ist frei. Das Konzert findet in der reformierten Kirche statt.
Donnerstag, 17. Dezember
BÜLACH
19.30 Partnerschieber: Partnerschieber
mit zugelostem Partner: Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129.
HOCHFELDEN
13.00–18.00 Weihnachtsmarkt: Zahlreiche Dorfvereine und Hobbykünstlerinnen und Hobbykünstler bieten
ihre Werke zum Verkauf an. Organisation: Event-Team.
Nr. 50
9. Dezember 2015
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Wochenspiegel
Nr. 50
9. Dezember 2015
SCHLUSSPUNKT
Busbahnhof in Hüntwangen ist fast bereit
Knapp sieben Monate
dauerte der Bau des
Bushofs beim Bahnhof
Hüntwangen-Wil. Nun ist
fast alles bereit, um nächste Woche den Busbetrieb
planmässig aufzunehmen.
Flavio Zwahlen
Häberli ist Gemeinderat in Hüntwangen und Bauherr des Busbahnhofs.
Er ist zufrieden mit der Entwicklung
des Projekts: «Wir mussten keine
Planänderungen vornehmen, und in
der Endabrechnung der Kosten werden wir unter dem Budget von 1,7
Millionen Franken bleiben.» Einzig
der Boden sei schwieriger zu bearbeiten gewesen, als man das erwartet
habe, so der Gemeinderat weiter.
Am 6. Mai erfolgte mit dem Spatenstich der Startschuss zum Bau des
Buszentrums in Hüntwangen. Ruedi
Landolt, leitender Ingenieur aus Eglisau, blickt zurück: «Vor sieben Monaten war da, wo wir jetzt stehen, noch
Ackerland.» Nun stehen da ein überdachter Veloständer und der Wartebereich mit WC.
Der Busbahnhof ist ein gemeindeübergreifendes Projekt. Eglisau, Wasterkingen, Wil und Hüntwangen beteiligten sich an den Arbeiten des
Rafzerfelder Busmekkas. Christoph
Kleinerer Mangel beseitigen
Letzte Woche wurde der Busbahnhof
den kritischen Blicken der Verantwortlichen unterzogen. Mittels Unterschrift bestätigten sie ihr Einverständnis zur Abnahme des Bauwerks. Ingenieur Ruedi Landolt sagt:
«Die Verantwortung liegt jetzt bei den
Gemeinden und den SBB.» Es bleibt
lediglich ein kleinerer Mangel zu beseitigen. Landolt: «Wir müssen beim
Abgang zur Bahnhofunterführung
den Zaun bis zum Ende der Stützmauer verlängern.»
Die Projektverantwortlichen prüfen die neue WC-Anlage beim Busbahnhof Hüntwangen.
Ruedi Landolt, leitender Ingenieur
des Projekts, führte die Verantwortlichen durch die Abnahme.
Forderte die Verlängerung des
Zauns: Thomas Glauser, Projektleiter Bahnzugang bei den SBB.
Ralf Fahr arbeitete beim Rafzer
Bauunternehmen wsb und war
Bauführer beim Bau des Bushofs.
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Christoph Häberli beschäftigte sich
als Bauvorstand von Hüntwangen
intensiv mit dem neuen Busplatz.
Fotos: Flavio Zwahlen
Zuständig für den Unterhalt: Gebhard Tanner, technischer Betriebsleiter der Gemeinde Eglisau.