SBSC News 02/2015 - Blutspende SRK Schweiz

SBSC
News
2 / 2015
Tag der Tat 2015
Foto: © Daniel Ospelt
Die Schweiz engagiert sich
für die Blutstammzellspende
Liebe Leserin, lieber Leser
Wie Sie wissen, lassen sich in einigen Fällen – trotz
stetig steigender Spenderzahlen – für Patienten
keine passenden Blutstammzellspender finden.
So auch im Fall von Claudia Hügli, der Präsidentin
der Schweizerischen Vereinigung BlutstammzellenTransplantierter (SVBST). Für die junge Frau konnte
weltweit kein einziger passender Spender gefunden
werden. Die behandelnden Ärzte entschieden sich
daher bei ihr für eine sogenannte haploidentische
Transplantation. Lesen Sie im Interview, wie es der
jungen Ärztin heute geht.
In einem anderen Fall konnte mit Monika S. eine
infrage kommende Spenderin ermittelt werden.
Die junge Mutter registrierte sich im Rahmen der
«Aktion für Pina und andere» als Blutstammzellspenderin. Bereits ein Jahr später wurde sie für
eine Spende angefragt. Ihre Erfahrungen rund um
die Knochenmarkspende teilt sie mit uns in einem
spannenden und amüsanten Blog.
Ein grosser Dank gilt in dieser Ausgabe allen Helferinnen und Helfern rund um den zweiten nationalen
Tag der Tat. Mehr als 500 Personen waren am
22. August 2015 im Einsatz, um auf das Thema
Blutstammzellen aufmerksam zu machen. Herzlichen Dank für die wertvolle Unterstützung im
Kampf gegen Leukämie!
Dr. Rudolf Schwabe
Direktor
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Editorial | Newsletter 2/ 2015
Donor Advisory Board
Ein Leben retten
Auch international ist das Bewusstsein für die wichtige Rolle der Spenderinnen und Spender gewachsen.
Eine Nachbetreuung im Anschluss an die Spende
gehört heute in beinahe allen Ländern zum standardisierten Prozess. Zu dieser Entwicklung haben auch
die in der Schweiz gesammelten Erfahrungen aus
den Follow-ups beigetragen.
Die Spende von Blutstammzellen bedeutet für die
spendende Person eine einzigartige Erfahrung –
­einerseits durch das Bewusstsein, weltweit vielleicht
der einzige passende Spender zu sein; andererseits
durch die spezielle Verbindung, die zum Empfänger entsteht. Die Entnahme von Blutstammzellen
ist eine Erfahrung, welche die Spenderin oder den
Spender nachhaltig prägt.
Seit der Gründung im Jahr 1988 verfolgt das
Schweizerische Register für Blutstammzellspender
(SBSC) die Interessen der eingetragenen Spenderinnen und Spender. Zu ihrem Schutz finden
nach einer Entnahme regelmässig sogenannte
Follow-ups statt. Mit dieser Nachbetreuung wollen
wir sicherstellen, dass nach der Spende keine
Komplikationen auftreten. Gleichzeitig lässt sich
so gewährleisten, dass künftige Blutstammzellspender von den Erfahrungen ihrer Vorgänger
profitieren können. Das Follow-up nach einer
Spende ist im seit 2007 in der Schweiz geltenden
Transplantations­gesetz verankert, was dessen
Stellenwert zusätzlich erhöht hat.
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News | Newsletter 2/ 2015
Andere Menschen sollen von dieser Erfahrung profitieren können. Aus diesem Gedanken entstand die
Idee zur Gründung eines Beratungsausschusses
für Spender. Das Donor Advisory Board (DAB) setzt
sich aus Spendern, die bereits Blutstammzellen
gespendet haben – sogenannten Spendeexperten –
und Experten aus medizinischen, juristischen und
ethischen Bereichen zusammen. Das DAB verfolgt
das Ziel, neue Herausforderungen in Zusammenhang mit der Blutstammzellspende zu erörtern und
entsprechende Empfehlungen zu erarbeiten. Das
erste Treffen des DAB findet im Oktober 2015 statt
und wird sich der Frage der Motivation zur Spende
widmen.
Dr. Grazia Nicoloso de Faveri
Medizinische Direktorin SBSC
2 Editorial | Donor Advisory Board
3 News | Ein Leben retten
4 Report | Tag der Tat 2015
6 Interview | Mein Engagement, meine Geschichte
8 Report | Aufschlag für die Blutstammzellspende – eine erfolgreiche Fundraisingaktion
Impressum Herausgeber: Blutspende SRK Schweiz AG, Bern © 2015 | Konzeption und Gestaltung: Blutspende SRK Schweiz in Zusammenarbeit
mit one marketing services AG, Zürich | Bilder: Blutspende SRK Schweiz AG, Michael Stahl | Druck: Galledia AG, Flawil
Im Rahmen der «Aktion für Pina und
­andere» registriert sich Monika S. als
Blutstammzellspenderin. Knapp ein Jahr
später wird sie für eine Spende angefragt. «Wow, ein Leben retten!», denkt
sie sich, und bald darauf: «Schade, dass
es nur eines ist.» Um weitere Menschen
zu einer Blutstammzellspende zu motivieren, entschliesst sie sich zum Schreiben eines Blogs. Den vollständigen Blog
finden Sie unter www.sbsc.ch.
was diese für ihn bedeutet. Ich erinnere mich an
den Moment, als meine Kinder auf die Welt kamen,
an dieses Glücksgefühl, ein Leben geschaffen zu
haben. Wie würde es sich wohl anfühlen, ein
Leben zu retten?
«Ich kann möglicherweise ein
Leben verändern.»
Vielleicht kann ich nicht die ganze Welt verändern,
aber möglicherweise ein Leben. Klar ist mein bevorzugter Spendenempfänger ein süsses kleines Kind
mit einem guten Herzen, fröhlich und klug und mit
dem Potential, die Welt zu verändern. Vielleicht ist
es auch ein pickliger Teenager, der kaum den Mund
aufmacht und weder Träume noch Ambitionen hat,
oder ein Mann, der regelmässig fremdgeht und
Frau und Kinder verprügelt. Gerne stellt man sich
vor, dass jemand, der solch eine Chance erhält, das
Beste daraus macht, dass er diese auch «verdient».
Doch egal, welcher Mensch meine Spende erhält,
wie er ist und was er tut – er ist ein Mensch. Allein
deshalb verdient er eine Chance.
Mein
www Blog:
.sbsc
.ch
Kürzlich sass ich mit einigen Kollegen zusammen,
von denen ich viele seit der Studienzeit nicht mehr
gesehen hatte, und stellte fest, dass sich alle mit
ähnlichen Themen beschäftigten. Während mit 20
alles möglich schien, stellen wir uns mit bald 40 die
Frage, was noch möglich ist. Würde es nicht so
abgedroschen klingen, würde ich behaupten, dass
wir alle irgendwie nach dem Sinn des Lebens suchen. Und so denke ich an den Menschen, der auf
eine Blutstammzellspende wartet, welche ich ihm
allenfalls, wenn alles passt, ermöglichen könnte, und
Es ist ein eigenartiges Gefühl, in ein Spital einzutreten, wenn man gesund ist. Und so liege ich in
einem dieser «sexy» Krankenhaushemden, die
hinten offen sind, und mit einer Kanüle im Arm auf
einem OP-Tisch, während freundliche Menschen
um mich herumwuseln, mich warm zudecken und
ruhig mit mir sprechen. Ich bin entspannt. Mein
Kopf versinkt in den Wolken und schwebt mit ihnen
davon.
«Eines weiss ich sicher:
Ich bereue nichts!»
Es ist alles völlig problemlos verlaufen. Trotzdem
wird mich das alles hier noch eine Weile beschäftigen, nicht zuletzt die Frage, ob auch bei «meinem»
Empfänger alles geklappt hat und es ihm gut geht.
Und ja, sicher, ich gebe zu: Ich hatte schon etwas
Schiss und bin nun froh, dass alles gut gelaufen
und vorbei ist. Aber noch eines weiss ich sicher:
Ich bereue nichts!
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Report | Newsletter 2/ 2015
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Report | Newsletter 2/ 2015
Tag der Tat 2015:
tolles Engagement für die Blutstammzellspende
Am Samstag, 22. August 2015, fand
der zweite Tag der Tat bei bestem
Sommer­wetter statt. Das Engagement
von Freiwilligen zur Bekanntmachung
der Blutstammzellspende war erfreulich
gross: Rund 100 Gruppen mit insgesamt
über 500 motivierten Freiwilligen aus
der ganzen Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein setzten sich tatkräftig
für unsere Sache ein.
Bea Bareiss (Dritte von links), Schweizerische Vereinigung
Blutstamm­zellen-Transplantierter (SVBST)
«Ich bin als Empfängerin von Blutstammzellen sehr dankbar,
dass für mich ein passender Spender gefunden werden konnte.
Deshalb leiste ich nun aktiv einen Beitrag dazu, dass auch andere
Patienten einen passenden Spender finden. Darüber hinaus
engagiere ich mich bei der SVBST, damit andere Patienten und
Angehörige von meinen Erfahrungen profitieren können.»
Gemeinsam haben die Freiwilligen viel erreicht:
Über 20 000 Flyer konnten persönlich verteilt
und Tausende überzeugende Gespräche geführt
werden. So erstaunt es nicht, dass die Anzahl
der Online-Registrierungen rund um den Tag der
Tat verdoppelt werden konnte. Ebenso erfreulich
war die Medienresonanz auf unseren Aktionstag,
denn über 60 Medienberichte wurden initiiert.
Dank der Unterstützung von Coop war es möglich,
die Aktionen vor verschiedenen Verkaufsstellen
durchzuführen.
Lesen Sie nachfolgend mehr über die Motivation
der Freiwilligen, am Tag der Tat mitzumachen –
die Gründe sind sehr vielfältig. Übrigens: Nebst
dem Tag der Tat gibt es für Privatpersonen,
Vereine, Unternehmen und Hochschulen zahlreiche weitere Möglichkeiten, das Engagement
«Gemeinsam gegen Leukämie» zu unterstützen:
www.sbsc.ch/engagement.
Feuerwehr und Samariterverein Niederglatt
«Wir von der Feuerwehr und den Samaritern tun unser Bestes, um bei vielerlei Notfällen zu helfen. Es gibt jedoch auch
Notfälle, bei denen wir hilflos sind. Durch die Teilnahme am
Tag der Tat konnten wir auch hier Positives bewirken.»
Mitglieder von Marrow Lausanne
«Als Medizinstudenten wissen wir: Leukämie kann jeden
treffen. Wir wollen mithelfen, die Bevölkerung aufzuklären.
Zusammen mit anderen etwas Gutes zu tun, verbindet und
macht Spass.»
Team des Blutspendedienstes Tessin
«In der täglichen Arbeit machen wir Blutspender auf die Blutstammzellspende aufmerksam und bieten die Möglichkeit zur
Registrierung an. Den Tag der Tat nutzen wir, um möglichst
viele neue Spender zu gewinnen.»
Foto: © Daniel Ospelt
Weitere Impressionen vom Tag der Tat finden Sie
unter www.lebensretter-gesucht.ch.
Dario Frei, Birmensdorf
«Mein Göttimeitli ist an Leukämie erkrankt und ist nun dank einer
Blutstammzellspende auf dem Weg der Genesung. Das Gefühl,
das wir empfanden, als ein passender Spender gefunden worden
war, war einfach unglaublich. Ich möchte anderen Familien das
Gleiche ermöglichen. Deshalb engagiere ich mich am Tag der Tat.»
Bianca Cortese, Fürstentum Liechtenstein
«Personen aus Liechtenstein können sich bei SBSC registrieren,
deshalb ist es mir wichtig, die Liechtensteiner für das Thema zu
sensibilisieren. Zusammen mit zahlreichen engagierten Freiwilligen
und der Feuerwehr Gamprin ist uns das am Tag der Tat gelungen.»
Mitarbeiter des Blutspendedienstes Genf, Studenten
und Blutstammzellspender
«Unser Engagement ist eine Geste der Solidarität: Wir
denken an alle Patienten und Kinder, deren Leben durch eine
Blutstammzellspende gerettet werden kann.»
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Interview | Newsletter 2/ 2015
Aufschlag für die Blutstammzellspende –
eine erfolgreiche Fundraisingaktion
Mein Engagement, meine Geschichte
Claudia Hügli ist Assistenzärztin am Kinderspital ­Basel
und Präsidentin der Schweizerischen Vereinigung
Blutstammzellen-Transplantierter (SVBST). Im Interview
erzählt sie über die Arbeit der SVBST, aber auch über
ihre eigenen Erfahrungen mit der Diagnose Leukämie.
1999 erlitt ich einen Rückfall. Zu diesem Zeitpunkt
diagnostizierte man eine chronische myeloische
Leukämie (CML). Aufgrund dieser neuen Diagnose
wurde festgestellt, dass es sich bereits bei der
Erstdiagnose um eine CML gehandelt haben musste. Es wird angenommen, dass sich die Leukämie
bei der Erstdiagnose wie eine ALL «präsentierte».
Bei späteren Untersuchungen des Knochenmarkes
konnte dann auch das Philadelphia-Chromosom
nachgewiesen werden, das für eine CML typisch ist.
Die Schweizerische Vereinigung Blutstammzellen-Transplantierter feierte in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Herzliche
Gratulation zu diesem Jubiläum! Was sind genau die Aufgaben
der SVBST?
Zu Beginn bestand die SVBST nur aus einer kleinen Gruppe von
Menschen, der Schwerpunkt lag auf dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Heute zählt der Verein rund 100 Mitglieder. Wir sind eine
wichtige Anlaufstelle für Patienten und deren Familien und Freunde.
Den Betroffenen stehen wir mit Rat und Tat zur Seite. Alle unsere Mitglieder haben persönliche Erfahrung mit der Diagnose Leukämie – sei
dies als Patient, Angehöriger oder als Fachperson. Wir können daher
gut einschätzen, was in betroffenen Menschen vorgeht, und ihnen im
Gespräch helfen.
Zudem ist es unser Ziel, die Menschen in der Schweiz für das Thema
Blutstammzellspende zu sensibilisieren. Mit der Durchführung von Informationsveranstaltungen an verschiedenen Anlässen – in Zusammenarbeit mit SBSC auch in Unternehmen – machen wir aktiv auf die Möglichkeit aufmerksam, sich als Blutstammzellspender zu registrieren.
«Wir haben Erfahrung mit der Diagnose
Leukämie und können im Gespräch helfen.»
Wie lange sind Sie bereits Mitglied der SVBST und wie sehen Ihre
Aufgaben als Präsidentin aus?
Vor zehn Jahren bin ich dem Verein als Mitglied beigetreten. Zwei
Jahre später habe ich dann begonnen, aktiv im Vorstand mitzuarbeiten:
Als Medizinstudentin initiierte ich für Mitstudenten an der Uni Basel –
begleitend zur jährlichen Blutspendeaktion – die Information über die
mögliche Registrierung als Stammzellspender. Im Rahmen des Projekts Marrow wird dies heute von den Medizinstudenten weitergeführt. Seit 2010 bin ich offizielles Vorstandsmitglied und seit Januar
2014 Präsidentin. Als Inhaberin dieses Amtes bin ich verantwortlich
für die Koordination und Organisation, und es ist meine Aufgabe, stets
den Gesamtüberblick zu behalten. Die verschiedenen Aufgaben haben
wir unter uns Vorstandsmitgliedern aufgeteilt. Weil die Ressourcen –
gesundheitlich oder beruflich bedingt – stark variieren, sind wir einander bei den anstehenden Aufgaben behilflich und arbeiten Hand
in Hand.
Was machen Sie neben Ihrem Engagement für die SVBST?
Ich arbeite als Assistenzärztin in der Pädiatrie des Kinderspitals Basel
und befinde mich in der Facharztausbildung zur Kinderärztin, die noch
Claudia Hügli, Präsidentin SVBST
zwei Jahre andauern wird. Anschliessend möchte
ich mich im Bereich Kinder-Hämatologie/-onkologie
weiterbilden. In der Freizeit unternehme ich gerne
etwas mit meinem Partner, meinen beiden Patenkindern, mit der Familie und meinen Freunden. Ich
mag Theater, Musicals und Tanz.
Durch Ihre Tätigkeit als Ärztin und auch bei der
SVBST werden Sie oft mit schweren Schicksalen konfrontiert. Wie finden Sie in schwierigen
Situationen wieder den Ausgleich?
Ich kann mich – sicher auch bedingt durch meine
eigene Geschichte – gut in die Lage der Betroffenen
hineinversetzen. Die einzelnen Schicksale berühren
mich natürlich sehr. In meinem privaten Umfeld
finde ich aber den nötigen Halt, den ich brauche, um
schwierige Situationen verarbeiten zu können.
Sie sprechen Ihre eigene Geschichte an: Vor
einigen Jahren wurde bei Ihnen selber eine
Transplantation vorgenommen. Was haben Sie
erlebt und wie geht es Ihnen heute?
Als Zwölfjährige erhielt ich 1991 die Diagnose akute lymphatische Leukämie (ALL). Das war natürlich
ein grosser Schock für mich und meine Familie.
Sofort wurde ich mit einer Chemotherapie behandelt. Nach rund zweieinhalb Jahren galt ich dann
als geheilt.
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Report | Newsletter 2/ 2015
Eine CML tritt üblicherweise eher bei Erwachsenen
auf und war damals nur durch eine Stammzelltransplantation heilbar. Die Suche nach einem
passenden Stammzellspender wurde in die Wege
geleitet. Die CML konnte während dieser Zeit mit
der damals regulären Therapie mit Alpha-Interferon
in Schach gehalten werden. Zunehmend schwerere
Nebenwirkungen wie Grippesymptome, starker
Schüttelfrost und depressive Verstimmung machten
mir aber das Leben schwer. Zudem litt ich unter so
massiven Gelenkschmerzen, dass ich mich kaum
mehr selbst im Bett umdrehen konnte. Deshalb
musste die Therapie nach zirka einem Jahr auf ein
anderes Medikament umgestellt werden.
Im Juni 2001 wurde ich dann glücklicherweise in
die Glivec-Studie miteinbezogen (Glivec ist ein
Medikament, das gezielt für die CML entwickelt
wurde). Schon kurze Zeit nach Abbruch der
Interferontherapie waren all die Nebenwirkungen
verschwunden – eine enorme Erlösung. Ich fühlte
mich wieder so gut, dass ich das Gymnasium
nach halbjähriger Beurlaubung fortsetzen konnte
und ein Jahr später die Maturaprüfung erfolgreich
absolvierte.
Während der vergangenen drei Jahre konnte für
mich weltweit kein passender Stammzellspender
gefunden werden. Die Ärzte schlugen mir deshalb – kurz vor meiner Maturaprüfung – eine eher
experimentelle Transplantation vor: Ich sollte halbidentische, sogenannte haploidentische Stammzellen meiner Mutter erhalten. Psychisch wie auch
physisch ging es mir zu jenem Zeitpunkt sehr gut –
das machte mir den Entscheid nicht ganz einfach.
Gute Voraussetzungen bei einer Transplantation
erhöhen jedoch die Überlebenschance. Und weil
die Transplantation letztlich die einzige Chance
auf Heilung bedeutete, entschied ich mich dafür.
Sechs Monate später kam es leider zu einer
Abstossungsreaktion, so dass mir im April 2003
erneut Zellen meiner Mutter transplantiert
werden mussten.
Im Anschluss brauchten meine Zellen extrem
lange, bis sie sich reproduzierten – während eines
halben Jahres machte dies pro Woche mehrere
Blut- und Blutplättchentransfusionen nötig.
Eintritts grosszügige Spenden an SBSC tätigten, sind über
3000 Franken zusammengekommen. Die Spendengelder
werden ausschliesslich für die Registrierung neuer Blutstammzellspender verwendet. So trägt jede Geldspende
dazu bei, dass das Register ausgebaut werden kann, und
schenkt damit Menschen mit Blutkrankheiten wie Leukämie
Hoffnung auf ein neues Leben.
«Ich fühle mich heute gesund.»
Ein halbes Jahr nach der zweiten Transplantation
nahm ich in Basel das Medizinstudium auf, 2011
schloss ich erfolgreich ab. Ich bin nach wie vor auf
Medikamente angewiesen, da meine Krankheit
auf molekulargenetischer Ebene weiterhin nachweisbar ist – durch die Transplantation konnte sie
also nicht vollständig eliminiert werden. Ich fühle
mich aber gesund – bin zum Beispiel nicht häufiger
krank als meine Familie oder meine Kollegen – und
bin voll leistungsfähig.
Was bedeutet für Sie das Engagement der
­Blutstammzellspender?
Wahnsinnig viel! Ich finde es sehr schön, dass
bereits so viele Menschen in der Schweiz Solidarität
mit den Erkrankten gezeigt und sich registriert
haben. Ich hoffe sehr, dass – gerade auch wegen
meiner eigenen Geschichte – irgendwann für jeden
Patienten auf dieser Welt ein passender Spender
gefunden werden kann.
«Die Aktion hat nebst dem
­Spendenertrag ein gutes Gefühl
der ­Verbundenheit geschaffen.»
Barbara Ryf, ehemalige NLA-Volleyballerin und Initiantin des Charity-Spiels
Im Frühjahr 2015 meldete sich die ehemalige NLA-Volleyballerin Barbara Ryf mit einer besonderen Idee bei SBSC:
Ein Volleyballspiel ihrer ehemaligen Mannschaft Sagres
NUC Neuchâtel sollte zugunsten der Blutstammzellspende
durchgeführt werden. Barbara Ryf verlor vor mehr als zehn
Jahren eine Freundin, die an Leukämie erkrankt war. Für
sie konnte damals nicht rechtzeitig ein passender Spender
für eine Transplantation gefunden werden. In Gedenken
an ihre Freundin Aude hat die junge Frau – zusammen mit
der engagierten Clubleitung und zahlreichen Freiwilligen –
die Charity-Aktion lanciert.
«Die Planung und die Durchführung des Events bedeuteten
einiges an Aufwand, haben aber Spass gemacht und –
nebst der Sensibilisierung und dem Spendenertrag – auch
ein gutes Gefühl der Verbundenheit geschaffen», zieht
Barbara Ryf Bilanz.
Wer mit seinem Verein (vom Sportverein über den Chor bis
zur Theatergruppe) einen ähnlichen Anlass organisieren möchte, kann gerne mit uns Kontakt aufnehmen: Angela Gurtner,
Public Fundraising SBSC, Tel. 031 380 81 61, angela.gurtner@
blutspende.ch. Weitere Ideen: www.sbsc.ch/engagement
Das Charity-Spiel war ein voller Erfolg: Dank der Solidarität
der rund 400 Besucherinnen und Besucher, die statt eines
Empfangsschein / Récépissé / Ricevuta
Einzahlung für / Versement pour / Versamento per
Einzahlung Giro
Versement Virement
Einzahlung für / Versement pour / Versamento per
Versamento Girata
Zahlungszweck / Motif versement / Motivo versamento
Meine Spende:
«Gemeinsam gegen Leukämie»
Blutspende SRK Schweiz
Laupenstrasse 37
3001 Bern
Kontakt
Schweizerische Vereinigung
Blutstammzellen-Transplantierter (SVBST)
Wydäckerring 57, 8047 Zürich
www.svbst.ch
Association Suisse romande des Greffés de la
Moelle Osseuse (GMO Suisse romande)
Daniel Jagot-Lachume (co-président)
Chemin du Chaugand 23, 1066 Epalinges
www.gmosuisseromande.ch
Konto / Compte / Conto 30-26015-0
Konto / Compte / Conto
CHF
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Einbezahlt von / Versé par / Versato da
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Interview | Newsletter 2/ 2015
Foto: © Lucas Vuitel
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Die Annahmestelle
L’office de dépôt
L’ufficio d’accettazione
300260150>
300260150>
Melden Sie uns Ihre
Themenwünsche/
Anregungen für den
nächsten Newsletter:
newslet [email protected].
Wir freuen uns auf Ihre Ideen!
Veranstaltungen:
Montag, 2.11.2015:
Informationsveranstaltung
­Samariterverein Wängi,
Informationsvortrag in
Wängi TG
Samstag, 14.11.2015:
Swiss Medical Students
Convention (SMSC),
Informations- und Typisierungsanlass in Freiburg
in Zusammenarbeit mit
Marrow Freiburg
Samstag, 7.11.2015:
Forum für Medizinstudierende und Assistenzärzte, Informations- und
Typisierungsanlass in Bern
in Zusammenarbeit mit
Marrow Bern
Herzlichen Dank für Ihr Engagement.
PC: 30-26015-0
www.sbsc.ch
Regionale Blutspendedienste
Samstag, 28.11.2015:
Kraftakt: Sport-, Informations- und Typisierungsanlass in Burgdorf
bei Bern
Blutspende SRK Schweiz
Laupenstrasse 37, 3001 Bern
Tel. +41 (0)31 380 81 81, Fax +41 (0)31 380 81 75
[email protected], www.sbsc.ch
Geschäftsleitung
Montag/Dienstag,
7./8.12.2015:
Typisierung RS, Informations- und Typisierungsanlass in Wangen an der
Aare in Zusammenarbeit
mit dem RBSD Bern
Neue Adresse?
Sonntag, 13.12.2015:
ZSC Lions Family Day,
­Eis­hockeyspiel ZSC Lions –
EHC Biel, Informationsund Typisierungsanlass im
­Hallenstadion Zürich
Sind Sie umgezogen oder
hat Ihre Anschrift geändert?
Teilen Sie uns Ihre neue
Adresse schriftlich an
[email protected]
oder telefonisch unter
031 380 81 81 mit.
Her zlichen Dank!
Dr. Rudolf Schwabe
Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung
Dagmar Anderes
Leiterin Marketing
Dr. Patrick Bregy
Operativer Leiter SBSC
Aargau-Solothurn
Kantonsspital Aarau
5001 Aarau
Tel. 062 838 60 00
Geschäftsstelle Waadt:
Route de la Corniche 2
1066 Epalinges
Tél. 0800 14 65 65
Beider Basel
Hebelstrasse 10
4031 Basel
Tel. 061 265 20 90
Neuchâtel-Jura
Rue Sophie-Mairet 29
2300 La Chaux-de-Fonds
Tél. 032 967 20 31
Fribourg
Hôpital cantonal
Chemin des Pensionnats 2/6
1708 Fribourg
Tél. 026 426 81 80
Ostschweiz
Rorschacher Strasse 111
9000 St. Gallen
Tel. 071 494 28 11
Genève
Rue Gabrielle-Perret-Gentil 6
1211 Genève 14
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Yvonne Fischer
Leiterin Finanzen & IT
Graubünden
Kantonsspital
Loestrasse 170
7000 Chur
Tel. 081 353 15 54
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Medizinischer Direktor BSD
Interregionale Blutspende SRK AG
(Bern/Waadt)
Dr. med. Grazia Nicoloso de Faveri
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Geschäftsstelle Bern:
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Postfach
3008 Bern
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Leiter IT
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Leiter Human Resources
Svizzera italiana
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