SBSC News 2 / 2015 Tag der Tat 2015 Foto: © Daniel Ospelt Die Schweiz engagiert sich für die Blutstammzellspende Liebe Leserin, lieber Leser Wie Sie wissen, lassen sich in einigen Fällen – trotz stetig steigender Spenderzahlen – für Patienten keine passenden Blutstammzellspender finden. So auch im Fall von Claudia Hügli, der Präsidentin der Schweizerischen Vereinigung BlutstammzellenTransplantierter (SVBST). Für die junge Frau konnte weltweit kein einziger passender Spender gefunden werden. Die behandelnden Ärzte entschieden sich daher bei ihr für eine sogenannte haploidentische Transplantation. Lesen Sie im Interview, wie es der jungen Ärztin heute geht. In einem anderen Fall konnte mit Monika S. eine infrage kommende Spenderin ermittelt werden. Die junge Mutter registrierte sich im Rahmen der «Aktion für Pina und andere» als Blutstammzellspenderin. Bereits ein Jahr später wurde sie für eine Spende angefragt. Ihre Erfahrungen rund um die Knochenmarkspende teilt sie mit uns in einem spannenden und amüsanten Blog. Ein grosser Dank gilt in dieser Ausgabe allen Helferinnen und Helfern rund um den zweiten nationalen Tag der Tat. Mehr als 500 Personen waren am 22. August 2015 im Einsatz, um auf das Thema Blutstammzellen aufmerksam zu machen. Herzlichen Dank für die wertvolle Unterstützung im Kampf gegen Leukämie! Dr. Rudolf Schwabe Direktor 2 Editorial | Newsletter 2/ 2015 Donor Advisory Board Ein Leben retten Auch international ist das Bewusstsein für die wichtige Rolle der Spenderinnen und Spender gewachsen. Eine Nachbetreuung im Anschluss an die Spende gehört heute in beinahe allen Ländern zum standardisierten Prozess. Zu dieser Entwicklung haben auch die in der Schweiz gesammelten Erfahrungen aus den Follow-ups beigetragen. Die Spende von Blutstammzellen bedeutet für die spendende Person eine einzigartige Erfahrung – einerseits durch das Bewusstsein, weltweit vielleicht der einzige passende Spender zu sein; andererseits durch die spezielle Verbindung, die zum Empfänger entsteht. Die Entnahme von Blutstammzellen ist eine Erfahrung, welche die Spenderin oder den Spender nachhaltig prägt. Seit der Gründung im Jahr 1988 verfolgt das Schweizerische Register für Blutstammzellspender (SBSC) die Interessen der eingetragenen Spenderinnen und Spender. Zu ihrem Schutz finden nach einer Entnahme regelmässig sogenannte Follow-ups statt. Mit dieser Nachbetreuung wollen wir sicherstellen, dass nach der Spende keine Komplikationen auftreten. Gleichzeitig lässt sich so gewährleisten, dass künftige Blutstammzellspender von den Erfahrungen ihrer Vorgänger profitieren können. Das Follow-up nach einer Spende ist im seit 2007 in der Schweiz geltenden Transplantationsgesetz verankert, was dessen Stellenwert zusätzlich erhöht hat. 3 News | Newsletter 2/ 2015 Andere Menschen sollen von dieser Erfahrung profitieren können. Aus diesem Gedanken entstand die Idee zur Gründung eines Beratungsausschusses für Spender. Das Donor Advisory Board (DAB) setzt sich aus Spendern, die bereits Blutstammzellen gespendet haben – sogenannten Spendeexperten – und Experten aus medizinischen, juristischen und ethischen Bereichen zusammen. Das DAB verfolgt das Ziel, neue Herausforderungen in Zusammenhang mit der Blutstammzellspende zu erörtern und entsprechende Empfehlungen zu erarbeiten. Das erste Treffen des DAB findet im Oktober 2015 statt und wird sich der Frage der Motivation zur Spende widmen. Dr. Grazia Nicoloso de Faveri Medizinische Direktorin SBSC 2 Editorial | Donor Advisory Board 3 News | Ein Leben retten 4 Report | Tag der Tat 2015 6 Interview | Mein Engagement, meine Geschichte 8 Report | Aufschlag für die Blutstammzellspende – eine erfolgreiche Fundraisingaktion Impressum Herausgeber: Blutspende SRK Schweiz AG, Bern © 2015 | Konzeption und Gestaltung: Blutspende SRK Schweiz in Zusammenarbeit mit one marketing services AG, Zürich | Bilder: Blutspende SRK Schweiz AG, Michael Stahl | Druck: Galledia AG, Flawil Im Rahmen der «Aktion für Pina und andere» registriert sich Monika S. als Blutstammzellspenderin. Knapp ein Jahr später wird sie für eine Spende angefragt. «Wow, ein Leben retten!», denkt sie sich, und bald darauf: «Schade, dass es nur eines ist.» Um weitere Menschen zu einer Blutstammzellspende zu motivieren, entschliesst sie sich zum Schreiben eines Blogs. Den vollständigen Blog finden Sie unter www.sbsc.ch. was diese für ihn bedeutet. Ich erinnere mich an den Moment, als meine Kinder auf die Welt kamen, an dieses Glücksgefühl, ein Leben geschaffen zu haben. Wie würde es sich wohl anfühlen, ein Leben zu retten? «Ich kann möglicherweise ein Leben verändern.» Vielleicht kann ich nicht die ganze Welt verändern, aber möglicherweise ein Leben. Klar ist mein bevorzugter Spendenempfänger ein süsses kleines Kind mit einem guten Herzen, fröhlich und klug und mit dem Potential, die Welt zu verändern. Vielleicht ist es auch ein pickliger Teenager, der kaum den Mund aufmacht und weder Träume noch Ambitionen hat, oder ein Mann, der regelmässig fremdgeht und Frau und Kinder verprügelt. Gerne stellt man sich vor, dass jemand, der solch eine Chance erhält, das Beste daraus macht, dass er diese auch «verdient». Doch egal, welcher Mensch meine Spende erhält, wie er ist und was er tut – er ist ein Mensch. Allein deshalb verdient er eine Chance. Mein www Blog: .sbsc .ch Kürzlich sass ich mit einigen Kollegen zusammen, von denen ich viele seit der Studienzeit nicht mehr gesehen hatte, und stellte fest, dass sich alle mit ähnlichen Themen beschäftigten. Während mit 20 alles möglich schien, stellen wir uns mit bald 40 die Frage, was noch möglich ist. Würde es nicht so abgedroschen klingen, würde ich behaupten, dass wir alle irgendwie nach dem Sinn des Lebens suchen. Und so denke ich an den Menschen, der auf eine Blutstammzellspende wartet, welche ich ihm allenfalls, wenn alles passt, ermöglichen könnte, und Es ist ein eigenartiges Gefühl, in ein Spital einzutreten, wenn man gesund ist. Und so liege ich in einem dieser «sexy» Krankenhaushemden, die hinten offen sind, und mit einer Kanüle im Arm auf einem OP-Tisch, während freundliche Menschen um mich herumwuseln, mich warm zudecken und ruhig mit mir sprechen. Ich bin entspannt. Mein Kopf versinkt in den Wolken und schwebt mit ihnen davon. «Eines weiss ich sicher: Ich bereue nichts!» Es ist alles völlig problemlos verlaufen. Trotzdem wird mich das alles hier noch eine Weile beschäftigen, nicht zuletzt die Frage, ob auch bei «meinem» Empfänger alles geklappt hat und es ihm gut geht. Und ja, sicher, ich gebe zu: Ich hatte schon etwas Schiss und bin nun froh, dass alles gut gelaufen und vorbei ist. Aber noch eines weiss ich sicher: Ich bereue nichts! 4 Report | Newsletter 2/ 2015 5 Report | Newsletter 2/ 2015 Tag der Tat 2015: tolles Engagement für die Blutstammzellspende Am Samstag, 22. August 2015, fand der zweite Tag der Tat bei bestem Sommerwetter statt. Das Engagement von Freiwilligen zur Bekanntmachung der Blutstammzellspende war erfreulich gross: Rund 100 Gruppen mit insgesamt über 500 motivierten Freiwilligen aus der ganzen Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein setzten sich tatkräftig für unsere Sache ein. Bea Bareiss (Dritte von links), Schweizerische Vereinigung Blutstammzellen-Transplantierter (SVBST) «Ich bin als Empfängerin von Blutstammzellen sehr dankbar, dass für mich ein passender Spender gefunden werden konnte. Deshalb leiste ich nun aktiv einen Beitrag dazu, dass auch andere Patienten einen passenden Spender finden. Darüber hinaus engagiere ich mich bei der SVBST, damit andere Patienten und Angehörige von meinen Erfahrungen profitieren können.» Gemeinsam haben die Freiwilligen viel erreicht: Über 20 000 Flyer konnten persönlich verteilt und Tausende überzeugende Gespräche geführt werden. So erstaunt es nicht, dass die Anzahl der Online-Registrierungen rund um den Tag der Tat verdoppelt werden konnte. Ebenso erfreulich war die Medienresonanz auf unseren Aktionstag, denn über 60 Medienberichte wurden initiiert. Dank der Unterstützung von Coop war es möglich, die Aktionen vor verschiedenen Verkaufsstellen durchzuführen. Lesen Sie nachfolgend mehr über die Motivation der Freiwilligen, am Tag der Tat mitzumachen – die Gründe sind sehr vielfältig. Übrigens: Nebst dem Tag der Tat gibt es für Privatpersonen, Vereine, Unternehmen und Hochschulen zahlreiche weitere Möglichkeiten, das Engagement «Gemeinsam gegen Leukämie» zu unterstützen: www.sbsc.ch/engagement. Feuerwehr und Samariterverein Niederglatt «Wir von der Feuerwehr und den Samaritern tun unser Bestes, um bei vielerlei Notfällen zu helfen. Es gibt jedoch auch Notfälle, bei denen wir hilflos sind. Durch die Teilnahme am Tag der Tat konnten wir auch hier Positives bewirken.» Mitglieder von Marrow Lausanne «Als Medizinstudenten wissen wir: Leukämie kann jeden treffen. Wir wollen mithelfen, die Bevölkerung aufzuklären. Zusammen mit anderen etwas Gutes zu tun, verbindet und macht Spass.» Team des Blutspendedienstes Tessin «In der täglichen Arbeit machen wir Blutspender auf die Blutstammzellspende aufmerksam und bieten die Möglichkeit zur Registrierung an. Den Tag der Tat nutzen wir, um möglichst viele neue Spender zu gewinnen.» Foto: © Daniel Ospelt Weitere Impressionen vom Tag der Tat finden Sie unter www.lebensretter-gesucht.ch. Dario Frei, Birmensdorf «Mein Göttimeitli ist an Leukämie erkrankt und ist nun dank einer Blutstammzellspende auf dem Weg der Genesung. Das Gefühl, das wir empfanden, als ein passender Spender gefunden worden war, war einfach unglaublich. Ich möchte anderen Familien das Gleiche ermöglichen. Deshalb engagiere ich mich am Tag der Tat.» Bianca Cortese, Fürstentum Liechtenstein «Personen aus Liechtenstein können sich bei SBSC registrieren, deshalb ist es mir wichtig, die Liechtensteiner für das Thema zu sensibilisieren. Zusammen mit zahlreichen engagierten Freiwilligen und der Feuerwehr Gamprin ist uns das am Tag der Tat gelungen.» Mitarbeiter des Blutspendedienstes Genf, Studenten und Blutstammzellspender «Unser Engagement ist eine Geste der Solidarität: Wir denken an alle Patienten und Kinder, deren Leben durch eine Blutstammzellspende gerettet werden kann.» 7 Interview | Newsletter 2/ 2015 Aufschlag für die Blutstammzellspende – eine erfolgreiche Fundraisingaktion Mein Engagement, meine Geschichte Claudia Hügli ist Assistenzärztin am Kinderspital Basel und Präsidentin der Schweizerischen Vereinigung Blutstammzellen-Transplantierter (SVBST). Im Interview erzählt sie über die Arbeit der SVBST, aber auch über ihre eigenen Erfahrungen mit der Diagnose Leukämie. 1999 erlitt ich einen Rückfall. Zu diesem Zeitpunkt diagnostizierte man eine chronische myeloische Leukämie (CML). Aufgrund dieser neuen Diagnose wurde festgestellt, dass es sich bereits bei der Erstdiagnose um eine CML gehandelt haben musste. Es wird angenommen, dass sich die Leukämie bei der Erstdiagnose wie eine ALL «präsentierte». Bei späteren Untersuchungen des Knochenmarkes konnte dann auch das Philadelphia-Chromosom nachgewiesen werden, das für eine CML typisch ist. Die Schweizerische Vereinigung Blutstammzellen-Transplantierter feierte in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Herzliche Gratulation zu diesem Jubiläum! Was sind genau die Aufgaben der SVBST? Zu Beginn bestand die SVBST nur aus einer kleinen Gruppe von Menschen, der Schwerpunkt lag auf dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Heute zählt der Verein rund 100 Mitglieder. Wir sind eine wichtige Anlaufstelle für Patienten und deren Familien und Freunde. Den Betroffenen stehen wir mit Rat und Tat zur Seite. Alle unsere Mitglieder haben persönliche Erfahrung mit der Diagnose Leukämie – sei dies als Patient, Angehöriger oder als Fachperson. Wir können daher gut einschätzen, was in betroffenen Menschen vorgeht, und ihnen im Gespräch helfen. Zudem ist es unser Ziel, die Menschen in der Schweiz für das Thema Blutstammzellspende zu sensibilisieren. Mit der Durchführung von Informationsveranstaltungen an verschiedenen Anlässen – in Zusammenarbeit mit SBSC auch in Unternehmen – machen wir aktiv auf die Möglichkeit aufmerksam, sich als Blutstammzellspender zu registrieren. «Wir haben Erfahrung mit der Diagnose Leukämie und können im Gespräch helfen.» Wie lange sind Sie bereits Mitglied der SVBST und wie sehen Ihre Aufgaben als Präsidentin aus? Vor zehn Jahren bin ich dem Verein als Mitglied beigetreten. Zwei Jahre später habe ich dann begonnen, aktiv im Vorstand mitzuarbeiten: Als Medizinstudentin initiierte ich für Mitstudenten an der Uni Basel – begleitend zur jährlichen Blutspendeaktion – die Information über die mögliche Registrierung als Stammzellspender. Im Rahmen des Projekts Marrow wird dies heute von den Medizinstudenten weitergeführt. Seit 2010 bin ich offizielles Vorstandsmitglied und seit Januar 2014 Präsidentin. Als Inhaberin dieses Amtes bin ich verantwortlich für die Koordination und Organisation, und es ist meine Aufgabe, stets den Gesamtüberblick zu behalten. Die verschiedenen Aufgaben haben wir unter uns Vorstandsmitgliedern aufgeteilt. Weil die Ressourcen – gesundheitlich oder beruflich bedingt – stark variieren, sind wir einander bei den anstehenden Aufgaben behilflich und arbeiten Hand in Hand. Was machen Sie neben Ihrem Engagement für die SVBST? Ich arbeite als Assistenzärztin in der Pädiatrie des Kinderspitals Basel und befinde mich in der Facharztausbildung zur Kinderärztin, die noch Claudia Hügli, Präsidentin SVBST zwei Jahre andauern wird. Anschliessend möchte ich mich im Bereich Kinder-Hämatologie/-onkologie weiterbilden. In der Freizeit unternehme ich gerne etwas mit meinem Partner, meinen beiden Patenkindern, mit der Familie und meinen Freunden. Ich mag Theater, Musicals und Tanz. Durch Ihre Tätigkeit als Ärztin und auch bei der SVBST werden Sie oft mit schweren Schicksalen konfrontiert. Wie finden Sie in schwierigen Situationen wieder den Ausgleich? Ich kann mich – sicher auch bedingt durch meine eigene Geschichte – gut in die Lage der Betroffenen hineinversetzen. Die einzelnen Schicksale berühren mich natürlich sehr. In meinem privaten Umfeld finde ich aber den nötigen Halt, den ich brauche, um schwierige Situationen verarbeiten zu können. Sie sprechen Ihre eigene Geschichte an: Vor einigen Jahren wurde bei Ihnen selber eine Transplantation vorgenommen. Was haben Sie erlebt und wie geht es Ihnen heute? Als Zwölfjährige erhielt ich 1991 die Diagnose akute lymphatische Leukämie (ALL). Das war natürlich ein grosser Schock für mich und meine Familie. Sofort wurde ich mit einer Chemotherapie behandelt. Nach rund zweieinhalb Jahren galt ich dann als geheilt. 8 Report | Newsletter 2/ 2015 Eine CML tritt üblicherweise eher bei Erwachsenen auf und war damals nur durch eine Stammzelltransplantation heilbar. Die Suche nach einem passenden Stammzellspender wurde in die Wege geleitet. Die CML konnte während dieser Zeit mit der damals regulären Therapie mit Alpha-Interferon in Schach gehalten werden. Zunehmend schwerere Nebenwirkungen wie Grippesymptome, starker Schüttelfrost und depressive Verstimmung machten mir aber das Leben schwer. Zudem litt ich unter so massiven Gelenkschmerzen, dass ich mich kaum mehr selbst im Bett umdrehen konnte. Deshalb musste die Therapie nach zirka einem Jahr auf ein anderes Medikament umgestellt werden. Im Juni 2001 wurde ich dann glücklicherweise in die Glivec-Studie miteinbezogen (Glivec ist ein Medikament, das gezielt für die CML entwickelt wurde). Schon kurze Zeit nach Abbruch der Interferontherapie waren all die Nebenwirkungen verschwunden – eine enorme Erlösung. Ich fühlte mich wieder so gut, dass ich das Gymnasium nach halbjähriger Beurlaubung fortsetzen konnte und ein Jahr später die Maturaprüfung erfolgreich absolvierte. Während der vergangenen drei Jahre konnte für mich weltweit kein passender Stammzellspender gefunden werden. Die Ärzte schlugen mir deshalb – kurz vor meiner Maturaprüfung – eine eher experimentelle Transplantation vor: Ich sollte halbidentische, sogenannte haploidentische Stammzellen meiner Mutter erhalten. Psychisch wie auch physisch ging es mir zu jenem Zeitpunkt sehr gut – das machte mir den Entscheid nicht ganz einfach. Gute Voraussetzungen bei einer Transplantation erhöhen jedoch die Überlebenschance. Und weil die Transplantation letztlich die einzige Chance auf Heilung bedeutete, entschied ich mich dafür. Sechs Monate später kam es leider zu einer Abstossungsreaktion, so dass mir im April 2003 erneut Zellen meiner Mutter transplantiert werden mussten. Im Anschluss brauchten meine Zellen extrem lange, bis sie sich reproduzierten – während eines halben Jahres machte dies pro Woche mehrere Blut- und Blutplättchentransfusionen nötig. Eintritts grosszügige Spenden an SBSC tätigten, sind über 3000 Franken zusammengekommen. Die Spendengelder werden ausschliesslich für die Registrierung neuer Blutstammzellspender verwendet. So trägt jede Geldspende dazu bei, dass das Register ausgebaut werden kann, und schenkt damit Menschen mit Blutkrankheiten wie Leukämie Hoffnung auf ein neues Leben. «Ich fühle mich heute gesund.» Ein halbes Jahr nach der zweiten Transplantation nahm ich in Basel das Medizinstudium auf, 2011 schloss ich erfolgreich ab. Ich bin nach wie vor auf Medikamente angewiesen, da meine Krankheit auf molekulargenetischer Ebene weiterhin nachweisbar ist – durch die Transplantation konnte sie also nicht vollständig eliminiert werden. Ich fühle mich aber gesund – bin zum Beispiel nicht häufiger krank als meine Familie oder meine Kollegen – und bin voll leistungsfähig. Was bedeutet für Sie das Engagement der Blutstammzellspender? Wahnsinnig viel! Ich finde es sehr schön, dass bereits so viele Menschen in der Schweiz Solidarität mit den Erkrankten gezeigt und sich registriert haben. Ich hoffe sehr, dass – gerade auch wegen meiner eigenen Geschichte – irgendwann für jeden Patienten auf dieser Welt ein passender Spender gefunden werden kann. «Die Aktion hat nebst dem Spendenertrag ein gutes Gefühl der Verbundenheit geschaffen.» Barbara Ryf, ehemalige NLA-Volleyballerin und Initiantin des Charity-Spiels Im Frühjahr 2015 meldete sich die ehemalige NLA-Volleyballerin Barbara Ryf mit einer besonderen Idee bei SBSC: Ein Volleyballspiel ihrer ehemaligen Mannschaft Sagres NUC Neuchâtel sollte zugunsten der Blutstammzellspende durchgeführt werden. Barbara Ryf verlor vor mehr als zehn Jahren eine Freundin, die an Leukämie erkrankt war. Für sie konnte damals nicht rechtzeitig ein passender Spender für eine Transplantation gefunden werden. In Gedenken an ihre Freundin Aude hat die junge Frau – zusammen mit der engagierten Clubleitung und zahlreichen Freiwilligen – die Charity-Aktion lanciert. «Die Planung und die Durchführung des Events bedeuteten einiges an Aufwand, haben aber Spass gemacht und – nebst der Sensibilisierung und dem Spendenertrag – auch ein gutes Gefühl der Verbundenheit geschaffen», zieht Barbara Ryf Bilanz. Wer mit seinem Verein (vom Sportverein über den Chor bis zur Theatergruppe) einen ähnlichen Anlass organisieren möchte, kann gerne mit uns Kontakt aufnehmen: Angela Gurtner, Public Fundraising SBSC, Tel. 031 380 81 61, angela.gurtner@ blutspende.ch. Weitere Ideen: www.sbsc.ch/engagement Das Charity-Spiel war ein voller Erfolg: Dank der Solidarität der rund 400 Besucherinnen und Besucher, die statt eines Empfangsschein / Récépissé / Ricevuta Einzahlung für / Versement pour / Versamento per Einzahlung Giro Versement Virement Einzahlung für / Versement pour / Versamento per Versamento Girata Zahlungszweck / Motif versement / Motivo versamento Meine Spende: «Gemeinsam gegen Leukämie» Blutspende SRK Schweiz Laupenstrasse 37 3001 Bern Kontakt Schweizerische Vereinigung Blutstammzellen-Transplantierter (SVBST) Wydäckerring 57, 8047 Zürich www.svbst.ch Association Suisse romande des Greffés de la Moelle Osseuse (GMO Suisse romande) Daniel Jagot-Lachume (co-président) Chemin du Chaugand 23, 1066 Epalinges www.gmosuisseromande.ch Konto / Compte / Conto 30-26015-0 Konto / Compte / Conto CHF CHF ▼ ▼ ▼ • 30-26015-0 Einbezahlt von / Versé par / Versato da ▼ • Einbezahlt von / Versé par / Versato da 441.02 Interview | Newsletter 2/ 2015 Foto: © Lucas Vuitel 6 105 Die Annahmestelle L’office de dépôt L’ufficio d’accettazione 300260150> 300260150> Melden Sie uns Ihre Themenwünsche/ Anregungen für den nächsten Newsletter: newslet [email protected]. Wir freuen uns auf Ihre Ideen! Veranstaltungen: Montag, 2.11.2015: Informationsveranstaltung Samariterverein Wängi, Informationsvortrag in Wängi TG Samstag, 14.11.2015: Swiss Medical Students Convention (SMSC), Informations- und Typisierungsanlass in Freiburg in Zusammenarbeit mit Marrow Freiburg Samstag, 7.11.2015: Forum für Medizinstudierende und Assistenzärzte, Informations- und Typisierungsanlass in Bern in Zusammenarbeit mit Marrow Bern Herzlichen Dank für Ihr Engagement. PC: 30-26015-0 www.sbsc.ch Regionale Blutspendedienste Samstag, 28.11.2015: Kraftakt: Sport-, Informations- und Typisierungsanlass in Burgdorf bei Bern Blutspende SRK Schweiz Laupenstrasse 37, 3001 Bern Tel. +41 (0)31 380 81 81, Fax +41 (0)31 380 81 75 [email protected], www.sbsc.ch Geschäftsleitung Montag/Dienstag, 7./8.12.2015: Typisierung RS, Informations- und Typisierungsanlass in Wangen an der Aare in Zusammenarbeit mit dem RBSD Bern Neue Adresse? Sonntag, 13.12.2015: ZSC Lions Family Day, Eishockeyspiel ZSC Lions – EHC Biel, Informationsund Typisierungsanlass im Hallenstadion Zürich Sind Sie umgezogen oder hat Ihre Anschrift geändert? Teilen Sie uns Ihre neue Adresse schriftlich an [email protected] oder telefonisch unter 031 380 81 81 mit. Her zlichen Dank! Dr. Rudolf Schwabe Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung Dagmar Anderes Leiterin Marketing Dr. Patrick Bregy Operativer Leiter SBSC Aargau-Solothurn Kantonsspital Aarau 5001 Aarau Tel. 062 838 60 00 Geschäftsstelle Waadt: Route de la Corniche 2 1066 Epalinges Tél. 0800 14 65 65 Beider Basel Hebelstrasse 10 4031 Basel Tel. 061 265 20 90 Neuchâtel-Jura Rue Sophie-Mairet 29 2300 La Chaux-de-Fonds Tél. 032 967 20 31 Fribourg Hôpital cantonal Chemin des Pensionnats 2/6 1708 Fribourg Tél. 026 426 81 80 Ostschweiz Rorschacher Strasse 111 9000 St. Gallen Tel. 071 494 28 11 Genève Rue Gabrielle-Perret-Gentil 6 1211 Genève 14 Tél. 022 372 39 01 Yvonne Fischer Leiterin Finanzen & IT Graubünden Kantonsspital Loestrasse 170 7000 Chur Tel. 081 353 15 54 PD Dr. med. Behrouz Mansouri Taleghani Medizinischer Direktor BSD Interregionale Blutspende SRK AG (Bern/Waadt) Dr. med. Grazia Nicoloso de Faveri Medizinische Direktorin SBSC Geschäftsstelle Bern: Murtenstrasse 133 Postfach 3008 Bern Tel. 031 384 23 23 Felix Bussmann Leiter IT Bruno Pfister Leiter Human Resources Svizzera italiana Via Tesserete 50 6900 Lugano Tel. 091 960 26 00 Valais Av. Grand-Champsec 86 1951 Sion Tél. 0800 11 02 10 Zentralschweiz Maihofstrasse 1 6004 Luzern Tel. 041 418 70 20 Zürich Rütistrasse 19 8952 Schlieren Tel. 058 272 52 52
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