Analyse eines Organigramms

Analyse eines Organigramms
Nach:
Titscher, S. et al. (2010)
Analyse eines Organigramms
Das Organigramm ist die populärste Form, eine Organisation abzubilden.
Dieses Instrument hilft, die Informationen über das Unternehmen, die ein
Organigramm erkennen lässt, strukturiert zu hinterfragen bzw. zu analysieren.
Vorgehensweise
Die folgenden Fragen helfen dabei, hinter die Kulissen eines Organigramms zu schauen:
• Wonach wird differenziert?
Wie ist die Ebene unterhalb der Spitze gegliedert?
Nach Objekten oder Funktionen? Nach welchen Dimensionen (Aufgabeninhalte)?
• Wie wird das Differenzierte koordiniert/integriert?
Liegt ein Ein-, Mehr-, Stab-/Linien-System vor?
Wie viele Hierarchieebenen gibt es?
Wo gibt es enge/lose Kopplungen?
• Wie sehr werden Hierarchieebenen belastet?
Wie groß sind die Kontrollspannen?
Wie homogen/heterogen sind die den Ebenen zugeordneten Aufgaben?
• Wie ist die Organisations-/Gestaltungslogik zu beurteilen?
Gibt es „Stilbrüche“?
Sind „Anbaustrategien“ erkennbar?
• Welche Art von Umfeldorientierung ist ablesbar?
Welche Umwelten werden genannt, abgebildet?
Welche fehlen oder kommen nicht vor, obwohl sie erwartbar wären?
Gibt es Organe/Stellen, über die Umfelder einbezogen werden?
Welche hierarchische Stellung haben diese Stellen?
• Werden Netzwerke, Arbeitszusammenhänge angedeutet/abgebildet?
Kommen »Tochterfirmen« oder Beteiligungen vor?
Sind Kooperationen oder Verflechtungen erkennbar?
• Wie ist die Spitze zusammengesetzt?
Aus wie vielen Personen besteht sie? Ist das erkennbar?
Kommt die Spitze von außen?
Was lässt sich über die Machtverteilung an der Spitze vermuten?
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• Welche Symbole, Kürzel, Ausdrücke sind im Organigramm angeführt?
Werden Namen, Titel angeführt?
Sind die Bezeichnungen verständlich?
Welchen optischen Eindruck macht das Organigramm?
Welche Annahmen lassen sich daraus über die »Organisationskultur« machen?
• Wie alt ist das gegenwärtig geltende Organigramm?
Wie lange »hält« dieser Aufbau bereits?
Wie schnell werden die Organigramme in der Firma verändert?
Lassen sich daraus Annahmen über die Flexibilität ableiten?
Quelle
Titscher, S. et al. (2010)
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