BMBF-Projekt „Offene Hochschule Oberbayern (OHO)“ Dirk Lewin Beruflich Qualifizierte für ein berufsbegleitendes Studium motivieren, beraten und unterstützen OHO-Arbeitsbericht 13 Schriftenreihe „Hochschulen im Wandel“ ISSN 2198-3356 Autorin: Dirk Lewin Herausgegeben durch: BMBF-Projekt „Offene Hochschule Oberbayern“ der Hochschule München (1. Förderphase), vertreten durch die wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. Stefan Pohlmann und Prof. Dr. Gabriele Vierzigmann München: Juli 2015 Download unter: www.hm.edu/oho Copyright: Vervielfachung oder Nachdruck, auch auszugsweise, zur Veröffentlichung durch Dritte nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Herausgeber. Hinweis: Diese Publikation wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten BundLänder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ (1. Wettbewerbsrunde) erstellt. Die in dieser Publikation dargelegten Ergebnisse und Interpretationen liegen in der alleinigen Verantwortung der AutorInnen. Inhalt 1Einleitung....................................................................................................................................................7 2 Beschreibung der OHO-Zielgruppen.................................................................................................9 2.1Zielstellung................................................................................................................................. 9 2.2 Merkmale der Zielgruppen.................................................................................................... 9 2.3 Traditionelle vs. nicht traditionelle Studierende .........................................................14 3 Ziele und Durchführung der Untersuchung................................................................................ 18 3.1Untersuchungsziele...............................................................................................................18 3.2 Durchführung der Untersuchung.....................................................................................19 3.3Untersuchungsdesign...........................................................................................................22 3.4 Charakteristika der StudienteilnehmerInnen...............................................................24 4 Interessierte an berufsbegleitenden Studienangeboten........................................................ 26 4.1Studieninteressierte..............................................................................................................26 4.2 Interessierte an berufsbegleitenden Studienangeboten ........................................27 4.3 Motivlagen von Studieninteressierten ..........................................................................29 4.3.1 Ausgewählte Forschungsergebnisse.....................................................................................30 4.3.2 Motive für ein berufsbegleitendes Studium an der Hochschule München............ 32 4.3.3Typenbildung.................................................................................................................................35 4.4 Informiertheit und Beratungsbedarfe ...........................................................................41 4.4.1Informiertheit...............................................................................................................................41 4.4.2 Beratungs- und Unterstützungsbedarfe.............................................................................43 4.5.Zwischenfazit...........................................................................................................................45 5Studieneinstieg...................................................................................................................................... 50 5.1. Herausforderungen und Schwierigkeiten von beruflich Qualifizierten..............50 5.1.1 Die Entscheidung für ein berufsbegleitendes Studium................................................. 51 5.1.2 Beruflich Qualifizierte als Studierende................................................................................52 5.2 Beratung und Information..................................................................................................53 5.3 Vorbereitung und Nachqualifizierung............................................................................54 5.3.1 Bedarfe beruflich Qualifizierter .............................................................................................54 5.3.2 Vorbereitungsangebote der Münchner Volkshochschule.............................................56 5.4 Self-Assessments als Orientierungshilfe........................................................................61 5.4.1 Merkmale des OHO-Self-Assessments ................................................................................63 5.4.2 Entwicklungsstand des OHO-Self-Assessment.................................................................65 5.5 Einstiegsakademie ein neues Bindeglied.......................................................................68 5.5.1 Nachfrage von Unterstützungsangeboten.........................................................................68 5.5.2 Gestaltung eines zielgruppengerechten Studieneinstiegs........................................... 70 5.6Zwischenfazit...........................................................................................................................73 6Fazit............................................................................................................................................................ 76 6.1 Ergebnisse der Bedarfserhebung......................................................................................76 6. 2 Gestaltung der Studieneingangsphase..........................................................................80 Literatur ............................................................................................................................................................. 83 Anlagen ............................................................................................................................................................. 90 1 Informiertheit über das Studienangebot..................................................................................... 90 Tabelle 1.1 Wie gut fühlen Sie sich über die Neuregelungen des Zugangs zur Hochschule informiert? (in Prozent)................................................................................90 Tabelle 1.2 Wo oder bei wem haben Sie sich über die neuen Zugangsvoraussetzungen informiert? (Mehrfachantworten in Prozent)...........91 Tabelle 1.3 Welches Studienfeld würden Sie für ein Studium wählen? (in Prozent).............91 Tabelle 1.4 Welchen Studiengang in den Technikwissenschaften würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent).............................................................92 Tabelle 1.5 Welchen Studiengang in den Naturwissenschaften würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent)......................................................................................92 Tabelle 1.6 Welchen Studiengang in der Informatik würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent)......................................................................................93 Tabelle 1.7 Welchen Studiengang in den Bereichen Design/Gestaltung würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent).............................................93 Tabelle 1.8 Welchen Studiengang in den Sozialwissenschaften würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent)......................................................................................93 Tabelle 1.9 Welchen Studiengang in den Wirtschaftswissenschaften würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent).............................................................94 Tabelle 1.10 Welchen Studiengang im Bereich Gesundheit würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent)......................................................................................94 Tabelle 1.11 Welchen Studiengang im Bereich Lehramt würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent, Anzahl)......................................................................95 Tabelle 1.12 Würden Sie ein Studium aufnehmen, wenn Sie die Zugangsvoraussetzungen erfüllen? (Prozent, Anzahl)..............................................95 2Studienaufbau....................................................................................................................................... 96 Tabelle 2.1 An welcher Hochschule würden Sie bevorzugt studieren? (Prozent, Anzahl).....................................................................................................................96 Tabelle 2.2 Wie wichtig sind die folgenden Gründe für die Wahl Ihres Studiums? (arithmetischer Mittelwert)................................................................................................96 Tabelle 2.3 Wie viele Stunden pro Woche würden Sie für Ihr Studium aufwenden? (Prozent, Anzahl).....................................................................................................................97 Tabelle 2.4 Wie wichtig sind Ihnen folgende Lehr- und Lernformen in Ihrem Studium? (arithmetischer Mittelwert)...........................................................................97 Tabelle 2.5 Wie wichtig sind Ihnen folgende Merkmale für die Wahl Ihres Studiums? (arithmetischer Mittelwert)................................................................................................98 Tabelle 2.6 Welchen Anreiseweg würden Sie maximal in Kauf nehmen, um an Abend- und Wochenendveranstaltungen an der Hochschule teilnehmen? (Prozent, Anzahl)...........................................................................................98 3Studienbedingungen........................................................................................................................... 99 Tabelle 3.1 Welchen höchsten Schulabschluss haben Sie erworben? (Prozent, Anzahl).....................................................................................................................99 Tabelle 3.2 Wo haben Sie Ihren Schulabschluss erworben? (Prozent, Anzahl)........................99 Tabelle 3.3 Ist Deutsch Ihre Muttersprache? (Prozent, Anzahl)....................................................99 Tabelle 3.4 Wie würden Sie Ihre Kenntnisse in der deutschen Sprache beurteilen? (Prozent, Anzahl).......................................................................................... 100 Tabelle 3.5 Haben Sie eine Berufsausbildung abgeschlossen? (Prozent, Anzahl)............... 100 Tabelle 3.6 Welche berufliche Stellung haben Sie? (Prozent, Anzahl)..................................... 101 Tabelle 3.7 Bitte machen Sie Angaben zu Ihrer derzeitigen Berufstätigkeit. (Prozent, Anzahl).................................................................................................................. 101 Tabelle 3.8 Über wie viele Jahre Berufserfahrung verfügen Sie? (Prozent, Anzahl)............ 102 Tabelle 3.9 In welchem Arbeitszeitmodell sind Sie beschäftigt? (Prozent, Anzahl)............ 102 Tabelle 3.10 Haben Sie im Laufe Ihrer Berufstätigkeit bereits an einer beruflichen / betrieblichen Fort- oder Weiterbildung teilgenommen? (Prozent, Anzahl).................................................................................................................. 102 Tabelle 3.11 Ich arbeite nach… (Prozent, Anzahl).............................................................................. 103 Tabelle 3.12 Sind Sie derzeit befristet beschäftigt? (Prozent, Anzahl)....................................... 103 4Studienmotivation............................................................................................................................. 104 Tabelle 4.1 Wie würden Sie Ihr bisheriges Ausbildungs- und Berufsleben bewerten? (arithmetisches Mittel)............................................................................... 104 Tabelle 4.2 Beruflicher Erfolg kann durch viele Merkmale beschrieben werden. Wie wichtig sind für Sie persönliche folgende Gründe? (arithmetisches Mittel)...................................................................................................... 104 Tabelle 4.3 Wie wichtig sind die folgenden Gründe für Sie, um sich für ein Studium zu entscheiden? (arithmetisches Mittel).................................................. 105 Tabelle 4.4 Wie wichtig sind für Sie darüber hinaus folgende Gründe für ein Studium? (arithmetisches Mittel)................................................................................. 105 Tabelle 4.5 Wie wichtig sind folgende Lebensbereiche für Sie? (arithmetisches Mittel)...................................................................................................... 106 Tabelle 4.6 Ist Ihnen bekannt, dass beruflich erworbene Kompetenzen auf ein Studium angerechnet werden können? (Prozent, Anzahl)................................... 106 Tabelle 4.7 Ist Ihnen bekannt, dass akademische erworbene Kompetenzen auf ein Studium angerechnet werden können?....................................................... 106 5 Soziodemographie und Bildungsbiographie............................................................................ 107 Tabelle 5.1 Welches Geschlecht haben Sie? (Prozent, Anzahl) .................................................. 107 Tabelle 5.2 Wie alt sind Sie? (arithmetisches Mittel, Anzahl)..................................................... 107 Tabelle 5.3 Welchen Familienstand haben Sie? (Prozent, Anzahl)............................................ 107 Tabelle 5.4 Haben Sie familiäre Verpflichtungen? (Prozent, Anzahl)....................................... 107 Tabelle 5.5 Welche Staatsangehörigkeit haben Sie? (Prozent, Anzahl).................................. 108 Tabelle 5.6 Welchen höchsten beruflichen Abschluss hat Ihr Vater? (Prozent, Anzahl).................................................................................................................. 108 Tabelle 5.7 Welchen höchsten beruflichen Abschluss hat Ihre Mutter? (Prozent, Anzahl).................................................................................................................. 109 Tabelle 5.8 Wo sind Sie geboren? (Prozent, Anzahl)....................................................................... 109 Tabelle 5.9 Ist Ihre Mutter oder Ihr Vater außerhalb Deutschlands geboren? (Prozent, Anzahl).................................................................................................................. 110 Tabelle 5.10 Machen Sie bitte Angaben zur derzeitigen bzw. letzten beruflichen Stellung Ihres Vaters. (Prozent, Anzahl)....................................................................... 110 Tabelle 5.11 Machen Sie bitte Angaben zur derzeitigen bzw. letzten beruflichen Stellung Ihrer Mutter. (Prozent, Anzahl)...................................................................... 111 6 Beratung, Finanzierung und Unterstützung............................................................................ 112 Tabelle 6.1 Ein berufsbegleitendes Studium ist mit Kosten verbunden, die von der Hochschule erhoben werden. Wie würden Sie Ihr Studium finanzieren? (Prozent, Anzahl)...................................................................... 112 Tabelle 6.2 Welche Kosten könnten Sie monatlich für das Studium maximal auf sich nehmen? (Prozent, Anzahl).............................................................................. 112 Tabelle 6.3 Über welches monatliche Netto-Einkommen verfügen Sie? (Prozent, Anzahl).................................................................................................................. 113 Tabelle 6.4 Welche Kosten können Sie für ein Beratungs- oder Unterstützungsangebot pro Stunde aufwenden? (Prozent, Anzahl)................ 113 Tabelle 6.5 Würden Sie von Ihrem privaten Umfeld während eines Studiums unterstützt werden? (Prozent, Anzahl)........................................................................ 113 Tabelle 6.6 Wie kann Ihr privates Umfeld Sie während des Studiums unterstützen? (Prozent, Anzahl)..................................................................................... 114 Tabelle 6.7 In welcher Form werden Sie durch Ihren Arbeitgeber unterstützt? (Mehrfachantworten, Anzahl)........................................................................................ 114 Tabelle 6.8 Würde Sie Ihr Arbeitgeber während des Studiums unterstützen? (Prozent, Anzahl).................................................................................................................. 115 Tabelle 6.9 Zu welchen Themen würden Sie sich Beratungs- und Unterstützungsangebote an der Hochschule wünschen? (Mehrfachantworten, Anzahl)........................................................................................ 115 Tabelle 6.10 Welche der folgenden Beratungsangebote kommen für Sie in Frage?............ 116 Tabelle 6.11 Wie gut fühlen Sie sich auf ein Studium vorbereitet? (Prozent, Anzahl).................................................................................................................. 116 7 Variablenübersicht des Fragebogens.......................................................................................... 117 D. Lewin 1 7 Einleitung Der BMBF Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ fördert innovative, nachfrageorientierte sowie nachhaltig angelegte Gesamtkonzepte der Hochschulen, die auf den Auf- und Ausbau von Studienangeboten im Rahmen des lebenslangen Lernens zielen. Das Ziel dieses Wettbewerbs hat sowohl eine quantitative wie auch eine qualitative Dimension: „Die erste zielt auf eine Erhöhung der Zahl der Teilnehmenden an (Weiter-)Bildungsangeboten an der Hochschule, während sich die zweite Dimension auf eine Erweiterung des Spektrums unterschiedlicher Zielgruppen richtet, die wiederum eine Erweiterung der Angebote erfordert“ (Wolter/Geffers, 2013: 59). Die damit einhergehende Heterogenität der Studentenschaft stellt die Hochschule vor teilweise neue Herausforderungen. Es ist nicht nur allein der Normalstudent (oder traditioneller Studierender), der unmittelbar nach dem Erwerb seiner schulischen Hochschulzugangsberechtigung ein Vollzeit- oder Präsenzstudium aufnimmt, sondern es kommen neue Zielgruppen (nicht traditionelle Studierende) an die Hochschule. Personen in unterschiedlichen Lebensphasen, mit unterschiedlichen beruflichen und familiären Verpflichtungen sowie mit verschiedensten Lern- und Sozialerfahrungen (ebd.). Durch die Öffnung des Hochschulzugangs für qualifizierte Berufstätige1 (BayHSchG, 2006) gibt es auch neue Zugangswege zur Hochschule. Die Pluralisierung der Zugangswege und die damit einhergehende Heterogenität der Studierendengruppen generieren einen Bedarf an zielgruppenspezifischen Studienformaten sowie Unterstützungs- und Beratungsangeboten, denen mit dem tradierten Angeboten nur bedingt entsprochen werden kann. Die Hochschule München und die Technische Hochschule Ingolstadt haben in ihrem Verbundprojekt „Offene Hochschule Oberbayern (OHO)“ innovative berufsbegleitend2 studierbare Module sowie Bachelor- und Masterstudiengängen konzipiert, pilotiert und evaluiert. Insbesondere qualifizierte Berufstätige, BerufsrückkehrerInnen, Frauen und Männer in der Familienphase sowie MigrantenInnen, deren ausländischer Studienabschluss auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht anerkannt wird, gehören zur Zielgruppe berufsbegleitender Studienangebote. Am Standort München sind berufsbegleitend studierbare Bachelorangebote in den Bereichen Wirtschaft, Technik und Pflege entwickelt worden, die durch berufsbegleitend studierbare Masterangebote in den Bereichen Pflege und Soziales sowie Wirtschaft kom1 Unter qualifizierten Berufstätigen werden im Bayerischen Hochschulgesetz (BayHSchG) Personen subsumiert, die einerseits erfolgreich eine mindestens zweijährige Berufsausbildung mit einer an-schließenden dreijährigen beruflichen Tätigkeit (fachgebundener Hochschulzugang) absolviert haben und / oder andererseits über eine entsprechende berufliche Fortbildungsprüfung (z. B. Meis-ter) verfügen. Der allgemeine Hochschulzugang für qualifizierte Berufstätige steht AbsolventInnen einer beruflichen Fortbildungsprüfung offen (Art. 45, Abs. 1 BayHSchG). Qualifizierte Berufstätige mit einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung und einer anschließenden dreijährigen haupt-beruflichen Berufspraxis im angestrebten Studiengang erhalten den fachgebundenen Hochschulzugang nach bestandener Hochschulprüfung oder erfolgreichem einjährigen Probestudi-um (ebd. Art. 45, Abs. 2). 2 Die Hochschulen sind verpflichtet die Studienangebote […] „so zu gestalten, dass sie neben einer Berufstätigkeit absolviert werden können. Dies setzt besondere organisatorische Vorkehrungen vo-raus, insbesondere eine Konzentration der Präsenzveranstaltungen auf die Abendstunden, auf Wochenenden und auf Blockkurse, sowie Anteile virtueller Lehre“ (vgl. Art. 50 Abs. 4 BayHSchG). 8 Motivation plettiert werden. Im Sinne der Wettbewerbslogik des BMBF-Projekts stellt die Entwicklung berufsbegleitender Bachelorangebote als eine akademische Erstausbildung für beruflich Qualifizierte sowie berufsbegleitend studierbarer Masterangebote für Personen mit erstem Hochschulabschluss an der Hochschule München das Alleinstellungsmerkmal des Münchner OHO-Projekts dar (Wolter/Geffers, 2013: 10). D. Lewin 2 2.1 9 Beschreibung der OHO-Zielgruppen Zielstellung In einer Bedarfs- und Zielgruppenanalyse des OHO-Projekts mit dem Titel Studieren ohne Abitur 2013 werden aus der Perspektive von Schülerinnen und Schülern, qualifizierten Berufstätigen, Unternehmen sowie von Studierenden der Hochschule München Erwartungen und Anforderungen an berufsbegleitende Studienangebote erhoben. Ziel der Bedarfs- und Zielgruppenanalyse war es, im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union geförderten Programms Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen ein Stimmungsbild, thematische Anregungen und Denkanstöße zu generieren, um innovative, berufsbegleitende und akkumulativ studierbare Studienangebote in den Studienfeldern Wirtschaft, Technik, Pflege und Sozialwesen an der Hochschule München zu entwickeln. Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, die Übergänge zwischen beruflicher und akademischer Bildung zu erleichtern und auf der Grundlage des Bayerischen Hochschulgesetzes (BayHSchG)3 Berufserfahrenen und nicht traditionellen Studierenden den Zugang zur Hochschule zu ermöglichen (Teichler/Wolter, 2004: 72). Auf der Grundlage der Bedarfs- und Zielgruppenanalyse wird die Zielgruppe hinsichtlich ihrer Voraussetzungen, Erwartungen und Bedarfe erfasst und beschrieben, um auf dieser Grundlage bedarfs- und zielgruppenspezifische Studienformate sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote zu entwickeln. Neben der Entwicklung eines mehrstufigen Brückenkurs- und Beratungsprogramms mit einem externen Bildungsträger war es das Ziel, mögliche Bedarfs- und Motivationslagen der Zielgruppen in einer explorativen Studie zu untersuchen. Auf Grundlage empirisch bestimmter Motivationslagen werden unter Berücksichtigung von SINUS-Milieus zielgruppengerechte Beratungs- und Unterstützungsangebote entwickelt. 2.2 Merkmale der Zielgruppen Zielgruppen sind Gruppen von Personen, die beispielsweise aufgrund gemeinsamer soziodemografischer Merkmale (Alter, Geschlecht, Bildungsbiografie oder Einkommen), Lernmotivationen, Lebenserfahrungen oder Medienzugängen vergleichbare Bildungsbedürfnisse haben und daher gruppenspezifische Bildungsangebote benötigen. Da Zielgruppen in der Praxis aufgrund gesellschaftlicher Einflüsse wie Individualisierung und Pluralisierung häufig weitaus heterogener sind als ihre theoretisch zugeschriebene Gemeinsamkeiten, wird von den Unterschieden innerhalb der Zielgruppe häufig abstrahiert (Bastian, 1999). Damit wird das Dilemma der OHO-Zielgruppen, nicht traditionelle Studierende, Erwerbstätige, Personen mit Familienverpflichtung, BerufsrückkehrerInnen, SpäteinsteigerInnen sowie MigrantInnen, deren ausländischer Studienabschluss auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht anerkannt wird, deutlich. Einerseits sind die Personengruppen trennscharf voneinander abzugrenzen und andererseits kann ein und dieselbe Person zu mehreren Zielgruppen gehören. 3 Vgl. Art. 43 und 45 BayHSchG. 10 Motivation In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zählt das Statistische Bundesamt alle Personen zu den Erwerbstätigen, „die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte, geringfügig Beschäftigte, Soldaten) oder als Selbstständige beziehungsweise als mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig vom Umfang dieser Tätigkeit“ (Statistisches Bundesamt, 2015). Auf der Grundlage dieser Definition thematisiert Präßler (2014: 4 f.) den Umfang der Arbeitszeit, familiäre Verpflichtungen sowie den Umfang der Berufserfahrung als determinierende Merkmale dieser Zielgruppe. Abbildung 1 veranschaulicht die Binnendifferenzierung der Zielgruppe. Abbildung 1: Ausdifferenzierung der Zielgruppe Erwerbstätige (Präßler 2014: 5) Personen mit Familienverpflichtung sind in der Regel älter als die traditionellen Studierenden. In der Literatur werden familiäre Verpflichtungen von Studierenden in drei Dimensionen thematisiert. Zum einen können sich familiäre Verpflichtungen auf die Betreuung und Versorgung von minderjährigen Kindern und zum anderen auf die Betreuung und Versorgung älterer oder pflegebedürftiger Angehöriger fokussieren. Eher selten bei studierenden Eltern ist die dritte Dimension, die im Zusammenfallen von Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen kulminiert(vgl. Abbildung 2). Diese Zielgruppe steht vor der Herausforderung, familiäre, soziale und häufig auch berufliche Verpflichtungen mit dem individuellen Bildungsinteresse zu synchronisieren. Brödel (2007) und auch Reich-Claassen (2010) weisen darauf hin, dass bei Personen mit familiären Verpflichtungen finanzielle sowie zeitliche Ressourcen wesentlich enger bemessen sind als bei Personen ohne familiäre Verpflichtungen. Insbesondere bei Alleinerziehenden verschärft sich die Ressourcenknappheit nochmals. Das Dritte Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) regelt das deutsche Arbeitsförderungsrecht und definiert BerufsrückkehrerInnen als Personen, die „1. ihre Erwerbstätigkeit oder Arbeitslosigkeit oder eine betriebliche Berufsausbildung wegen der Betreuung und Erziehung von aufsichtsbedürftigen Kindern oder der Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger unterbrochen haben und 2. in angemessener Zeit danach in die Erwerbstätigkeit zurückkehren wollen.“ (SGB III, § 20) D. Lewin 11 Abbildung 2: Ausdifferenzierung der Zielgruppe Personen mit Familienpflichten (Präßler 2014: 6) Über diese Zielgruppe liegen nur bedingt belastbare statistische Daten vor, es zu vermuten, dass sich bei der Bundesagentur für Arbeit nicht alle berechtigten Personen registrieren lassen. Erste Erkundungen des empirischen Feldes bestätigten diese Vermutung. Vor allem im ländlichen Raum ist es für Ehefrauen „unschicklich“, sich wegen der Betreuung und Erziehung von Kindern bei der Bundesagentur für Arbeit registrieren zu lassen. Hier wirken eher konservative Familien- und Rollenbilder nach, die sich in amtlichen Statistiken nur bedingt abbilden lassen. Das statistische Konstrukt der „stillen Reserve“ versucht u. a. Personen zu aggregieren, […] „die beschäftigungslos sowie verfügbar sind und Arbeit suchen, ohne als Arbeitslose registriert zu sein […] (Bundesagentur für Arbeit, 2015). Personen, die nach der Elternzeit wieder ins Berufsleben zurückkehren, sind von BerufsrückkererInnen zu unterscheiden, die aufgrund ihres sozioökonomischen Status nicht erwerbstätig sein müssen (Feider, 2006). Bei Präßler findet sich eine Zusammenstellung wichtiger Gründe für die Nichterwerbstätigkeit von Frauen. Auf der Grundlage der ausgewerteten eurostat-Daten kommt die Autorin zu dem Schluss, dass 28 % der Frauen im Alter von 15 bis 64 Jahren in Deutschland nicht erwerbstätig sind. In diesem Cluster finden sich neben Hausfrauen auch Studentinnen, Rentnerinnen und weitere Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht erwerbstätig sind. Die Vielschichtigkeit der Gründe für eine Nichterwerbstätigkeit bei Frauen stellt die folgende Abbildung (Abbildung 3) zusammen. Etwa ein Drittel der Frauen (15- bis 64-Jährige) befindet sich in der Ausbildung oder in einer beruflichen Fortbildung und kann somit in der eurostat-Logik nicht erwerbstätig sein, ähnlich verhält es sich mit den rd. 18 % Rentnerinnen. In der Gesamtschau zeigt sich, dass fast die Hälfte der nicht erwerbstätigen Frauen entweder in Ausbildung oder Rente sind. Jede siebente Frau gibt an, Kinder oder erwerbsunfähige Erwachsene zu betreuen, ähnlich groß ist der Anteil der Frauen, die andere familiäre oder persönliche Verantwortungsbereiche thematisieren. Jede zehnte Frau der Kohorte ist aus gesundheitlichen Gründen nicht er- 12 Motivation werbstätig, es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei dieser Personengruppe teilweise auch um jene erwerbsunfähige Erwachsenen handelt, die von etwa 13 % der nicht erwerbstätigen Frauen versorgt werden. Lediglich rd. 2 % der Frauen sind der Meinung, dass für sie keine Arbeit verfügbar ist (Präßler, 2014: 7). Abbildung 3: Inaktive Bevölkerung (Frauen) nach Hauptgründen (Quelle: berechnet nach Präßler 2014: 7) Neben der quantitativen Dimension sind es vor allem sozioökonomische Faktoren, die die Berufsrückkehr von Frauen beeinflussen. Die Art der beruflichen Qualifikation beeinflusst wesentlich die Rückkehr in den Beruf. Ein Lebenspartner verzögert eher die Rückkehr der Frau in den Arbeitsprozess und verlängert ihre Familienphase. Gleichfalls beeinflussen Anzahl und Alter der Kinder die Dauer der Familienphase und die Wahrscheinlichkeit eines beruflichen Wiedereinstiegs. Eingebettet in die sozioökonomische Gemengelage wirkt latent das familiäre Risiko „Pflegefall“. Ähnlich, wie bei der Kinderbetreuung, wird die häusliche Pflege überwiegend von Frauen übernommen. Umfang und Unvorhersehbarkeit dieser Ereignisse haben sehr häufig die vollständige Aufgabe der Erwerbstätigkeit zur Konsequenz, Teilzeitstrategien, wie bei der Kinderzeit, werden kaum verfolgt (Feider, 2006: 22 ff., Präßler, 2014: 7 ff.). Als MigrantInnen werden umgangssprachlich Personen bezeichnet, die von einem Wohnsitz/Land zu anderen Wohnsitzen/Ländern wandern. Aus Sicht ihres Herkunftslandes sind MigrantInnen Auswanderer und aus Sicht des Aufnahmelandes sind es Einwanderer. Die Begrifflichkeit „Menschen mit Migrationshintergrund“ steht als Sammelbegriff für alle MigrantInnen und ihre Nachkommen unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft. Je nach Fokus wird der Migrationsbegriff unterschiedlich gebraucht. Das Statistische Bundesamt zählt zu den Menschen mit Migrationshintergrund „alle Ausländer und eingebürgerte ehemalige Ausländer, alle nach 1949 als Deutsche auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderte, sowie alle in Deutschland D. Lewin 13 als Deutsche Geborene mit zumindest einem zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil.“(DESTATIS, 2013: 6) Somit können auch in Deutschland geborene Deutsche einen Migrationshintergrund haben, […] „sei es als Kinder von (Spät-)Aussiedlern, als ius soli-Kinder ausländischer Eltern oder als Deutsche mit einseitigem Migrationshintergrund. Der Migrationshintergrund leitet sich dann ausschließlich aus den Eigenschaften der Eltern ab. Die Betroffenen können diesen Migrationshintergrund aber nicht an ihre Nachkommen „vererben“. Dies ist typisch für Zugewanderte und in Deutschland geborenen Ausländern und Ausländerinnen der Fall. Nach den heutigen ausländerrechtlichen Vorschriften umfasst diese Definition somit üblicherweise Angehörige der 1. bis 3. Migrantengeneration.“ (ebd.: 6 vgl. auch S. 665 ff.) Im Rahmen der Bildungsberichterstattung, die den kontextualen Rahmen für die Bedarfs- und Zielgruppenanalyse darstellt, werden Personen, die selbst oder deren Eltern oder Großeltern nach 1949 nach Deutschland zugewandert sind, ungeachtet ihrer gegenwärtigen Staatsangehörigkeit, als solche mit Migrationshintergrund definiert (Isserstedt/Middendorf/Kandulla et al., 2010: 500 ff. ). Studierende mit Migrationshintergrund lassen sich den folgenden vier Gruppen zuordnen: • Eingebürgerte Studierende – also solche Studierende, die ihre ursprüngliche zugunsten der deutschen Staatsangehörigkeit aufgaben. • Deutsche Studierende, bei denen zumindest ein Elternteil eine ausländische Staatsangehörigkeit hat. • Studierende, die neben der deutschen eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen. • Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die in Deutschland die Hochschulzugangsberechtigung erworben haben – so genannte Bildungs-inländer/innen4 (ebd.: 501). Eine erste Auflistung der Merkmale der OHO-Zielgruppen zeigt deutlich, dass Lebenssituationen, sozialen Erfahrungen sowie erworbenen Kompetenzen sehr unterschiedlich sein können. Auf der Grundlage definitorischer Merkmale ist eine überschneidungsfreie Zuordnung zu den Zielgruppen des OHO-Projekts nicht möglich, es ergeben sich Schnittmengen über die einzelnen Zielgruppen (Diversity). Insbesondere bei der Zielgruppe der MigrantInnen wird die hochschulpolitische Dimension offensichtlich. Der Zugang dieser Zielgruppen zur Hochschule ist an Zulassungsvoraussetzungen gebunden. Dennoch hat die Öffnung der Hochschulen für neue Zielgruppen Konsequenzen. Seit dem Studienjahr 2012 (Sommersemester und das darauf folgende Wintersemester) haben jährlich durchschnittlich 400 Erwerbstätige (beruflich Qualifizierte) an der Hochschule München immatrikuliert. Durchschnittlich immatrikulierten sich 6 % der StudienanfängerInnen als beruflich Qualifizierte mit einer allgemeinen Hochschulzugangs-berechtigung (Meister usw.) und etwa 1,6 % als beruflich Qualifizierte mit einer fachgebundenen Hochschulzugangsberechtigung (abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens drei Jahre 4 Ausländische Studierende, die erst zum Zwecke des Studiums nach Deutschland gekommen sind – so genannte Bildungsausländer/innen, bleiben hier unberücksichtigt. Dazu zählen auch diejenigen, die ihre Hochschulzugangsberechtigung durch Feststellungsprüfung am Studienkolleg oder durch Eignungsprüfung an einer hiesigen Hochschule erworben haben. 14 Motivation Berufserfahrung). Die Mehrzahl der beruflich Qualifizierten (80 %) verfügt über einen Meister oder vergleichbaren Abschluss nach Art. 45 Abs. 1 BayHSchG. Weitere 20 % der immatrikulierten beruflich Qualifizierten haben in den Studienjahren 2012 bis 2014 die Hochschulzugangsprüfung an der Hochschule München bestanden und ein fachaffines Studium begonnen. 2.3 Traditionelle vs. nicht traditionelle Studierende Auch die Unterscheidung entlang der Dichotomie traditionelle und nicht traditionelle Studierende zeigt, dass sich beide Zielgruppen nicht trennscharf abgrenzen lassen (Stöter, 2013). Im Sommersemester 2012 haben 83 % der Studierenden an deutschen Hochschulen die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung erworben. 12 % der Studierenden verfügen über eine Fachhochschulreife und nur wenige Studierende gelangen mit einer fachgebundenen Hochschulreife (4 %) an die Hochschule. Verschwindend gering ist der Anteil der Studierenden, die über eine andere Hochschulzugangsberechtigung (1 %) ihr Studium aufnehmen (Middendorf/Apolinarski/Poskowsky et al., 2013: 56). Die allgemeine Hochschulreife ist seit Jahrzehnten in der Bundesrepublik der „Königsweg“ ins Studium (Teichler/Wolter, 2004: 64). Stöter (2013) verweist pointiert darauf, dass sich die Studentenschaft seit den 1950er Jahren ausdifferenziert hat. Waren die Normalstudenten damals „[…] männlich, finanziell unabhängig, Vollzeit-Studenten, hatten klare Karrierevorstellungen, waren Absolventen eines Gymnasiums und sahen einer soliden beruflichen Zukunft entgegen“ (Garz, 2004: 387 zitiert nach Stöter 2013: 54 f.), hat sich die Studentenschaft sowohl an deutschen als auch internationalen Hochschulen deutlich differenziert. Als Abgrenzung zum deutschen Normalstudenten wurde aus dem angelsächsischen Raum die Begrifflichkeit „non-traditional students“ in den deutschen Sprachgebrauch übernommen (Teichler/Wolter, 2004: 70). Trotz dieses Anglizimus’ ist ein quantitativer internationaler Vergleich nur bedingt möglich zumal es auch an einer präzisen gemeinsamen Definition dieser nicht traditionellen Studierenden fehlt (ebd.: 70 f., Wolter/Geffers, 2013:11). Zur Kontrastierung unterschiedlicher Herangehensweisen wird häufig die Sichtweise des amerikanischen National Center for Education Statistics (NCES) einer deutschen Erklärung über die Zugangswege gegenübergestellt. Das NCES definiert auf der Grundlage eines Statistical analysis report von Horn und Carrol (1996) sieben Merkmale, die bereits bei einer Übereinstimmung eine Zuordnung zur Gruppe der non-traditional students legitimiert: • • • • • • • Erwerbstätigkeit in Voll- oder Teilzeit oder auch als Saisonarbeit, Teilzeit- oder Fernstudierende, 25-Jährige und Ältere, finanzielle Unabhängigkeit der Studierenden, verheiratete oder allein erziehende Studierende, Studierende, die nach einer Arbeitsphase an die Hochschule zurückkehren oder Studierende, die das Erststudium nicht unmittelbar nach dem Erwerb des High School-Diploms beginnen (ebd.: 2). D. Lewin 15 Teichler und Wolter(2004) definieren non-traditional students im Unterschied zu Horn und Carroll (1996) über die Zugangsvoraussetzungen für ein Studium und benennen drei Wege, die „[…] – nicht auf dem geraden Weg bzw. in der vorherrschenden zeitlichen Sequenz und Dauer zur Hochschule gekommen sind; – nicht die regulären schulischen Voraussetzungen für den Hochschulzugang erfüllen; und solche, die – nicht in der üblichen Form des Vollzeitund Präsenzstudiums studieren (sondern als Teilzeit-, Abend- und Fernstudierende)“ (Teichler/Wolter, 2004: 72). Deutlich erkennbar sind dabei die unterschiedlichen Herangehensweisen. Thematisiert die NCES-Definition in starkem Maß an hochschulexterne Faktoren, wie die Vereinbarkeit von Studium und Beruf sowie familiären Verpflichtungen erklären, definieren Teichler und Wolter non-traditional students auf der Grundlage eines differenzierten Hochschulzugangs in einer föderal strukturierten deutschen Hochschullandschaft. Der Zugang über den zweiten oder dritten Bildungsweg hat u. a. zur Folge, dass sich der Studieneintritt verzögert und die Studierenden dann älter sind als der Normalstudent, teilweise über berufliche und familiäre Verpflichtungen verfügen sowie berufliche und soziale Erfahrungen gesammelt haben. Aufgrund dieser vielfältiger Verpflichtungen im beruflichen und privaten Bereich können sie nicht die üblichen Formate des Vollzeit- und Präsenzstudiums absolvieren (Alheit/Rheinländer/Watermann, 2008). Allein die Übereinstimmung mit einem der sieben NCES-Klassifikationskriterien generiert die Zuordnung zur Gruppe der non-traditional students. Die Kombination der 7 Merkmale lässt insgesamt 128 Möglichkeiten zu, was die Heterogenität der Gruppe erklärt. Das Wording non-traditional students bildet somit nur bedingt die Spezifik der OHO-Zielgruppen ab. Im deutschen Sprachraum gibt es erste Studien, die das Studium von non-traditional students untersuchen (ebd.) oder auf einzelne Spezifika wie den Hochschulzugang fokussieren (Nickel/Duong, 2012b, Nickel/Leusing, 2009). Doung und Püttmann dokumentieren, dass die Anzahl der Studierenden ohne Abitur im Bund auf niedrigem Niveau (2,52 %) im Jahr 2012 gewachsen ist. Ein Vergleich der Bundesländer zeigt, dass der Anteil von Studierenden ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung in Hamburg (4,54 %), Nordrhein-Westfalen (4,50 %), Berlin (3,84 %), Mecklenburg-Vorpommern (2,83 %), Hessen (2,78 %) und Rheinland-Pfalz (2,70 %) über dem Bundesdurchschnitt liegt (Duong/Püttmann, 2014). Die 20. Sozialerhebung dokumentiert für traditionelle Studierende Merkmale (jobben neben dem Studium, unterschiedliche Studienformate, Alter, Zeit etc.), die für non-traditional students gleichfalls relevant sind (Middendorf/Apolinarski/Poskowsky et al., 2013). Bereits 1998 untersuchten Pechar und Wroblewski die Studienbedingungen von non-traditional students in Österreich (Pechar/Wroblewski, 1998), sowie die Vereinbarkeit von Studium und Erwerbstätigkeit an Universitäten (Pechar/Wroblewski, 2001). Stöter (2013) resümiert, dass die Unterscheidung entlang der Dichotomie traditionelle und nicht traditionelle Studierende nur bedingt tauglich ist, um beide Zielgruppen trennscharf abzugrenzen (ebd.: 62). Ähnlich unzufrieden ist Muckel (2013), die die ungenaue Erfassung bzw. Abbildung der Gruppe der Studierenden mit beruflicher Qualifikation in der Hochschulstatistik thematisiert. Sowohl für den bildungspolitischen Diskurs als auch für die 16 Motivation Vorbereitung bildungspolitischer Entscheidungen auf der Grundlage belastbarer statistischer Daten sollten OHO-Hochschulen Instrumentarien entwickeln, die die verlässliche Dokumentation von OHO-Zielgruppen in der Studierendenstatistik ermöglichen (ebd.: 26). Fußend auf dieser Debatte haben Wolter und Geffers (2013: 11 ff.) den Versuch unternommen Kriterien und Typologien zur Beschreibung und Analyse „erwachsener Lerner“ zu bestimmen. Für die Einführung dieser neuen Begrifflichkeit thematisieren die Autoren vor allem zwei Gründe. Zum einen die zunehmende Heterogenität in der Studentenschaft und zum anderen das Fehlen eines allgemein anerkannten Konzepts zur Definition nicht traditioneller Studierender. Insgesamt 7 Kriterien haben die Autoren identifiziert, um nicht traditionelle Studierende zu beschreiben, die im Folgenden genannt werden (ebd.:12 f.): Alter: Weit verbreitet ist das Kriterium des chronologischen Alters zur Bestimmung von ‚nicht-traditionellen‘ Studierenden. Häufig wird dabei ein Alter von 25 Jahren zum Zeitpunkt der Einschreibung als Kriterium für die Klassifikation von ‚nicht-traditionell‘ angewendet. Weiterhin werden mit dem chronologischen Alter gesetzliche Regelungen wie etwa zur Finanzierung des Studiums verbunden. Eine Öffnung der Hochschulen wird unter diesem Gesichtspunkt vor allem als eine größere altersbezogene Diversität der Studierendenschaft verstanden. Teilnahme: Unter diesem Kriterium wird vor allem die (Nicht-)Teilnahme beziehungsweise die Benachteiligung in der Beteiligung spezifischer Gruppen erfasst, wie beispielsweise Personen aus nicht-akademischen Elternhäusern, mit Behinderungen oder mit Migrationshintergrund. Eine Öffnung der Hochschulen wird hier in der Regel mit spezifischen Maßnahmen zur Inklusion strukturell benachteiligter Personengruppen verbunden. Lebenslauf: Personen, die nicht auf direktem Weg nach der Schule oder in einem allgemein als ‚normal‘ angesehenen Zeitraum den Weg an die Hochschule gehen, werden mit diesem Kriterium identifiziert. Menschen, die aufgrund dieses Kriteriums als ‚nicht-traditionell‘ beschrieben werden, haben oft längere Phasen der beruflichen Ausbildung und Praxis hinter sich oder suchen nach einer Familienphase den Weg an die Hochschule. Politiken, die vor diesem Hintergrund auf eine Öffnung der Hochschulen zielen, wären vor allem darauf ausgerichtet, verschiedene Personen mit einer großen Diversität von (beruflicher und lebensweltlicher) Erfahrung an die Hochschulen zu holen. Zugang und Zulassung: Viele ‚nicht-traditionelle‘ Studierende kommen über alternative Wege des Zugangs oder zu einem späteren Zeitpunkt an Hochschulen. Dies kann beispiels-weise über Zulassungsprüfungen oder die Anerkennung von beruflicher Ausbildung und Erfahrung geschehen. Insbesondere in Deutschland gibt es – nicht zuletzt aufgrund des Bildungsföderalismus – eine Vielzahl unterschiedlicher gesetzlicher Bestimmungen für den allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulzugang (Banscherus, 2011: 185, Kultusministerkonferenz, 2014, Wolter, 2012: 44 ff.). Eine Öffnung der Hochschulen ist vor dem Hintergrund des deutschen Bildungsschismas vor allem auf eine Förderung der Durchlässigkeit zwischen beruflicher und allgemeiner Bildung ausgerichtet. D. Lewin Formen des Studierens: 17 Vor dem Hintergrund dieses Kriteriums werden Studierende beispielsweise dann als ‚nicht-traditionell‘ gefasst, wenn sie hauptsächlich in Teilzeit studieren, ein Fernstudium absolvieren oder parallel zu einer Erwerbstätigkeit an Bildungsangeboten der Hochschulen teil-nehmen. Der Kerngedanke der Öffnung von Hochschulen besteht hier vor allem in der Förderung von ‚nicht-traditionellen‘ Studierenden durch die Entwicklung von flexiblen Kurs- und Studienangeboten, die sich stärker an den spezifischen Bedürfnissen der Studierenden ausrichten. Typ des Studienangebots:Weitgehend komplementär zum vorhergehenden Kriterium ist dieser Aspekt auf die Eigenschaften des Studienangebots ausgerichtet: Als ‚nicht-traditionell‘ werden hier vor allem Angebote gefasst, die eng an einem Verständnis des Studiums als beruflicher Weiterbildung ausgerichtet sind und häufig in Kooperation mit Arbeitgebern entwickelt werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um spezifische Masterprogramme, Zertifikatsprogramme oder Ähnliches, und das Angebot ist häufig kostenpflichtig. Typ der anbietenden Institution: Eine weitere Unterscheidung von traditionellen beziehungsweise ‚nicht-traditionellen‘ Studierenden kann anhand der Institution vorgenommen werden, von der das Bildungsangebot ausgeht. Häufig sind dies spezialisierte Institutionen wie ‚Open Universities‘, ‚Universities of the Third Age‘ oder spezialisierte Einrichtungen innerhalb der Hochschulen wie beispielsweise Weiterbildungszentren oder Ausgründungen aus Hochschulen. Nicht nur in Deutschland haben in den letzten Jahren vor allem private Anbieter zielgruppenspezifische Angebote für ‚nicht-traditionelle‘ Studierende entwickelt und bieten sie oft kostenpflichtig an. Diese Kriterien bieten Ansatzpunkte für eine heuristische Operationalisierung der verschiedenen OHO-Zielgruppen in einer Bedarfs- und Zielgruppenanalyse. Darüber hinaus gilt es analytische Merkmale (s. Kap. 2.2) zur Operationalisierung der OHO-Zielgruppen zu berücksichtigen, die nur bedingt in den Kriterien von Wolter und Geffers aufgehoben sind. Auf der Grundlage einer SWOT-Analyse wurde eine mehrdimensionale Bedarfs- und Zielgruppenanalyse im OHO-Team gemeinsam mit den beteiligten Fakultäten der Hochschule München konzipiert, die die Befragung der OHO-Zielgruppen vor allem in institutionellen Strukturen ermöglicht. Durch die Ziehung von Zufallsstichproben sollten die einzelnen OHO-Zielgruppen abgebildet werden. Die Alternative, gezielt die einzelnen OHO-Zielgruppen zu befragen, wurde wegen der begrenzten Ressourcen des Projekts verworfen. Im folgenden Kapitel wird das methodische Herangehen, das eingesetzte Inventar sowie Stichprobenziehung beschrieben. beschrieben 18 3 3.1 Motivation Ziele und Durchführung der Untersuchung Untersuchungsziele Die Entwicklung und Implementierung von berufsbegleitenden Studienangeboten an der Hochschule München erfordert aufgrund fehlenden (empirischen) Wissens nicht nur die Analyse der OHO-Zielgruppen, sondern auch weitere Belege für die zunehmende Diversifizierung der traditionellen Studierenden. Es ist nicht mehr allein der traditionelle Studierende, der nach dem Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung ein Vollzeitstudium aufnimmt, sondern non-traditional students, die in verschiedenen Lebensphasen, mit beruflichen und familiären Verpflichtungen, mit non-formellen und informellen Lernerfahrungen des Arbeitsplatzes und anderen institutionellen Lernorten über neue Wege an die Hochschule finden. Schomburg/Flöther/Wolf (2012) weisen in ihrer Studie zu Erfahrungen und Sichtweisen von Lehrenden nach, dass die berufliche Verwertbarkeit eines Studiums sowie die Ermöglichung individueller Berufsbiografien (z. B. Hochschulzugang ohne Abitur, Anrechnung extern erworbener Kompetenzen, Recognition of prior Learning) Ziele sind, die von HochschullehrernInnen nicht mit hoher Priorität verfolgt werden (ebd.: 130). Die Sensibilisierung der Lehrenden für die Heterogenität der Studentenschaft ist ein wichtiges Untersuchungsziel, um die Gestaltung zielgruppengerechter Lehr-Lern-Settings zu initiieren. Die in der Bedarfs- und Zielgruppenanalyse gewonnenen Erkenntnisse werden nicht nur strategische Bedeutung für die Entwicklung der Hochschule München haben, vielmehr geht es um die Gestaltung lebenslangen Lernens an Hochschulen der Zukunft. Schencker-Wicki (2013) prognostiziert, dass die Studierenden der Zukunft älter, erfahrener und kritischer sein werden, da sie über mehrjährige Berufserfahrung verfügen, berufliche und familiäre Verpflichtungen haben und somit u. a. auch wegen ihrer Opportunitätskosten höhere Ansprüche an den akademischen Unterricht stellen und ein differenziertes, maßgeschneidertes didaktisches Setting erwarten. Das Konzept lebenslanges Lernen geht u. a. davon aus, dass Menschen aufgrund permanent neu generierten Wissens in ihrer Erstausbildung gar nicht alles lernen können, sondern sich vor allem Methoden des Lernens aneignen, um sich dann lebenslang selbstständig weiterbilden zu können. Kritiker dieses Konzepts mahnen u. a. an, dass das Feigenblatt der lebenslangen Fortbildung genutzt wird, um eine individuelle Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt, auf Kosten der ArbeitnehmerInnen und nach ständig wechselnden Wünschen und Ansprüchen von Wirtschaft und Politik, zu erreichen – der sogenannten employability (Mahrt/Kutscher, 2013: 99). Insbesondere von Personen, die zu den OHO-Zielgruppen gehören, wird ein hohes Maß an employability erwartet. Vor diesem Hintergrund stellten sich folgende Fragen: • Welche bildungsbiografischen Merkmale und Bedarfe charakterisieren die OHO-Zielgruppen, die berufsbegleitend an der Hochschule München studieren wollen? • Welche Merkmale charakterisieren unter Umständen Studien-, Arbeits- und Lebenssituation der OHO-Zielgruppen, die berufsbegleitend an der Hochschule München studieren wollen? D. Lewin 19 • Welche Merkmale weisen zielgruppengerechte Unterstützungs- und Beratungsangebote auf und wie könnten diese Angebote in Kooperation mit Anbietern der Erwachsenen- und Weiterbildung gestaltet werden?? 3.2 Durchführung der Untersuchung Die OHO-Zielgruppen sind sehr heterogen, nur bedingt institutionalisiert und statistische Informationen zu Merkmalsausprägungen in der Grundgesamtheit liegen nur sehr sporadisch vor. Folglich muss sich die Bedarfs- und Zielgruppenanalyse der OHO-Zielgruppen einerseits an den Projektressourcen und andererseits an der Angemessenheit orientieren. Die Wissenschaftliche Begleitung des Bund-Länder-Wettbewerbs Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen hat in einem thematischen Bericht zur Konzeption und Durchführung von Nachfrage- und Bedarfsanalysen darauf hingewiesen, dass aufgrund teilweise fehlender Ressourcen und den methodischen Anforderungen sowie Schwierigkeiten häufig eher spontane und unsystematische Nachfrage- und Bedarfsermittlungen durchgeführt werden. Eine weitere Vorgehensweise kann darin bestehen, dass Einschätzung „aus dem Bauch heraus“ erfolgen, […] „wie es nicht wenige Hochschulverantwortliche im Rahmen einer Befragung angegeben haben“ (Banscherus, 2013: 3). Neben methodologischen Herausforderungen waren auch Unterstützungsangebote der Kooperationspartner des OHO-Verbundprojekts sowie Erwartungen des Projekts TUM Individual5 bei der Konzeption und Durchführung der Bedarfs- und Zielgruppenanalyse zu berücksichtigen. Vor allem wegen der verfügbaren Ressourcen wurde eine Online-Befragung als Untersuchungsinstrumentarium präferiert. Im Vergleich zu schriftlichen Befragungen sind internetgestützte Befragungen an entsprechende Settings gebunden (Schnell/Hill/Esser, 2011: 369 ff.). Die Ansprache sowie die Erreichbarkeit der Zielgruppe sind bei der Konzeption internetgestützter Befragung von zentraler Bedeutung. Ramm (2014) konstatiert und dokumentiert eine nachlassende Bereitschaft der Probanden, sich an sozialwissenschaftlichen Befragungen zu beteiligen. Als ursächlich für die Verweigerung thematisiert er zwei Gründe, einerseits der zu beobachtende Trend, dass für diverse Problemlagen Umfragen durchgeführt werden, und andererseits, sicher auch beeinflusst durch die „Überbefragung“ der Zielgruppen, ist eine Einstellungsänderung der Zielgruppen zur Datenerhebungstechnik Befragung zu konstatieren. Für die Konzeption der OHO-Online-Befragung ergaben sich daraus zwei Schlussfolgerungen. Die Unterstützungsangebote der Kooperationspartner waren hinsichtlich der Ansprache und Erreichbarkeit der Zielgruppe sowie der Durchführung eines Auswahlverfahrens und der Ziehung von Stichproben zu bewerten. Die folgende Tabelle dokumentiert die OHO-Kooperationspartner (institutionelle 5 TUM Individual ist ein Projekt der Technischen Universität München, das gleichfalls im Rahmen des BMBF-Programms Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen gefördert wird. Beide Projekte (OHO und TUM Individual) hatten eine Befragung an den Städtischen Berufs-, Fach- und Meisterschulen der Landeshauptstadt München geplant. Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst hat aus Gründen der Sparsamkeit eine gemeinsame Befragung beider Projekte in der Landeshauptstadt genehmigt. In der Konsequenz wurde ein gemeinsames Untersuchungsinstrumentarium entwickelt. 20 Motivation Akteure) in der Landeshauptstadt München und im Regierungsbezirk Oberbayern und die Erreichbarkeit der Zielgruppen. Tabelle 1: Beteiligte Institutionen und Umfang der verfügbaren Stichproben Institutionelle Akteure Stichprobenziehung Grundgesamtheit IHK und HWK Zufallsauswahl, mehrfach geschichtet nach Unternehmensgröße, NACE-Klassifikation und Landkreisen des Regierungsbezirks Oberbayern N=300.000 Quelle: Ceus Pflegedienstleitungen Vollerhebung N=93 Quelle: Ceus Landeshauptstadt MünZufallsauswahl, doppelt geschichtet nach Anzahl chen Referat Berufliche der Klassen und Schultyp Schulen N=30.200 Quelle: Ceus Landeshauptstadt MünSchneeballprinzip chen Referat Soziales N=nicht bekannt Münchner Volkshochschule Schneeballprinzip N=nicht bekannt ev. und kath. Frauenverbände Schneeballprinzip N=nicht bekannt Migrantenverbände Schneeballprinzip N=nicht bekannt Europäische MetropolSchneeballprinzip region München (EMM) N=nicht bekannt Die Industrie und Handelskammer für München und Oberbayern sowie die Handwerkskammer für München und Oberbayern verfügen über eine gepflegte Datenbank, die die Ziehung einer mehrfach geschichteten Stichprobe ermöglicht. Auch das Referat Berufliche Schulen der Landeshauptstadt München verfügt über statistische Unterlagen, die die Ziehung von Stichproben ermöglichen. Weitere Kooperationspartner, die als institutionelle Akteure firmieren, können nicht die Grundgesamtheit ihrer Klientel abbilden. Eine Ausnahme stellen die Pflegedienstleitungen dar, die nicht Kooperationspartner des OHO-Projekts sind, jedoch als Arbeitgeber zur Zielgruppe gehören, die die Konzeption möglicher pflegewissenschaftlich orientierter berufsbegleitender Studienangebote bereichern könnten. Aufgrund der überschaubaren Anzahl an Pflegedienstleitungen im Regierungsbezirk Oberbayern erscheint eine Vollerhebung als angemessen. Migrantenverbände und Frauenverbände sowie die Münchner Volkshochschule und das Referat Soziales der Landeshauptstadt München verfügen über Klienten-Informationen, die eine Stichprobenziehung nicht ermöglichen und stattdessen auf die Analyse von Netzwerken setzt, die als Schneeball-Verfahren beschrieben werden (Schnell/Hill/Esser, 2011: 294). Voraussetzung für die Teilnahme an einer Online-Befragung, die nach dem Schneeball-Verfahren durchgeführt wird, ist eine E-Mailadresse, die bei den Organisatoren der Netzwerke (Migrantenverbände, Frauenverbände und Landeshauptstadt München Referat Soziales) vorlagen. Mit Hilfe unserer externen Partner MigraNet, Münchner Volkshochschule und der Europäischen Metropolregion München haben wir Zugang zu weiteren Netzwerken erhalten. Mit einem Anschreiben wurden die Probanden zur Befragung Studieren ohne Abitur 2013 eingeladen. Insgesamt haben sich 398 Personen an der Online-Befragung beruflich D. Lewin 21 Qualifizierter beteiligt, 320 gültige Datensätze konnten berücksichtigt werden (Fraunhofer/ Lewin/Neger, 2013a: 10). In Abbildung 4 werden die einzelnen Teilerhebungen der Bedarfsund Zielgruppenanalyse dargestellt. Abbildung 4: Bedarfs- und Zielgruppenanalyse des Projekts OHO in Teilerhebungen Die Grundgesamtheit der Arbeitgeberbefragung bilden alle im Unternehmensregister-System 95 der Amtlichen Statistik erfassten Betriebe in Oberbayern. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren werden zuerst Unternehmen nach Landkreisen und kreisfreien Städten, dann nach der Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter6 und drittens nach der NACE-Klassifikation7 ermittelt. Ziel der Auswahl war ein Stichprobendesign, mit dessen Hilfe aus den Datenbanken der IHK und HWK für München und Oberbayern Unternehmen gezogen werden konnten, die zur Teilnahme an der Befragung aufgefordert wurden. Ergänzt wurde diese Stichprobe (n=3.000) durch eine Vollerhebung aller Krankenhäuser mit Pflegediensten in der Region Oberbayern (N=96) (Fraunhofer/Lewin/Neger, 2014: 9). Gleichzeitig wurden die angeschriebenen Arbeitgeber um Weiterleitung des Links zur Befragung beruflich Qualifizierter gebeten. Insgesamt haben sich 213 Unternehmen an der Online-Befra- 6 Als Klassifizierungsmerkmal dienen die vier Beschäftigtengrößenklassen der amtlichen Statistik. Die Betriebsgröße ist durch 0 bis 9, 10 bis 49, 50 bis 249 sowie 250 und mehr sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigte definiert. 7 Die statistische Systematisierung der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft fußt auf der NACE-Klassifizierung (Statistisches Bundesamt, 2013). 22 Motivation gung beteiligt, 146 gültige Datensätze konnten berücksichtigt werden. Etwa 3 % der Briefe waren unzustellbar. Die Grundgesamtheit der SchülerInnen-Befragung bildeten die rund 21.000 Schülerinnen und Schüler der Städtischen Berufs- und Fachschulen sowie Meisterschulen der Landeshauptstadt München. Ziel der Auswahl waren Schulen, deren Ausbildungsprofil eine fachliche Affinität zum Profil der Hochschule München aufweisen. Es wurde eine mehrfach geschichtete Stichprobe von 24 Schulen und 98 Klassen unter Berücksichtigung von Klassen- und Schülerzahl gezogen. Aus der amtlichen Schulstatistik des Jahres 2011 wurde eine Stichprobe von 1.673 SchülerInnen ermittelt. Zum Befragungszeitpunkt März bis April 2013 ist die Zahl der SchülerInnen auf 1.414 gesunken. Etwa 10 % der SchülerInnen waren zum Zeitpunkt der Befragung nicht im Unterricht. Von den anwesenden SchülerInnen haben rund 4 % die Teilnahme an der Befragung verweigert; die Rücklaufquote liegt bei 96 %. Insgesamt wurden 1129 Fragebogen ausgefüllt, aus denen 1088 gültige Datensätze generiert werden konnten(Lewin/Neger, 2013). Die Stichprobe ist hinsichtlich Schultyp, Alter und Geschlecht repräsentativ. Die Befragung der Schülerinnen und Schüler fand während des Unterrichts in Computerkabinetten der beteiligten Schulen statt und wurde zusätzlich von den Lehrkräften beaufsichtigt. Besonderer Dank gilt der Landeshauptstadt München, Referat für Bildung und Sport, Geschäftsbereich Berufliche Schulen, den Schulleitungen sowie den beteiligten LehrerInnen für die Unterstützung dieser Befragung. Die Grundgesamtheit der Studierenden-Befragung bildeten die rund 17.000 Studierenden im SoSe 2012/13 an der Hochschule München. Rund 20 % der Studierenden (n=3.000) wurden nach dem Zufallsprinzip aus der Mailliste der Hochschule ausgewählt und zur Online-Befragung eingeladen. Von den rund 2.100 Rückmeldungen konnten 1.765 gültige Datensätze generiert und in der Auswertung berücksichtigt werden. Das entspricht einer Rücklaufquote von rund 60 %. Die Zufallsstichprobe ist hinsichtlich der Studienfelder Technik, Wirtschaft, Soziales und Design sowie Geschlecht repräsentativ (Fraunhofer/Lewin/Neger, 2013b: 9). 3.3 Untersuchungsdesign Im OHO-Projektteam der Hochschule München wurden gemeinsam mit den beteiligten Fakultäten drei Onlinefragebögen entwickelt, für die Befragung der Studierenden an der Hochschule, für die Befragung der Unternehmen und Institutionen (Arbeitgeber-Befragung) sowie für die SchülerInnen- und Arbeitnehmer-Befragung. Für die Operationalisierung des Untersuchungsinstrumentariums wurden überwiegend Itembatterien aus Studien zum Studienerfolg traditioneller Studierender adaptiert. Dieses Herangehen war notwendig, da Berufserfahrene bisher nur sehr sporadisch in den 1980er Jahren und erst in der jüngsten Zeit in den Fokus der empirischen Bildungsforschung rückten. Diese Forschungsabstinenz erklärt sich auch aus dem marginalen Umfang der Berufserfahrenen an deutschen Hochschulen; quantitativ sind Berufserfahrene in der Studentenschaft bisher deutlich unterrepräsentiert. Im Jahr 2009 verfügte nur 1 % der Studierenden über eine andere Hochschulzugangsberechtigung als das Abitur (83 %) oder die Fachhochschulreife D. Lewin 23 (13 %) bzw. die Fachgebundene Hochschulberechtigung (3 %) (Isserstedt/Middendorf/Kandulla et al., 2010: 58). Der Studienerfolg traditioneller Studierender wird durch die folgenden drei zentralen Aspekte bestimmt: • psychologische Faktoren, • soziodemografische Merkmale und • institutionelle Gegebenheiten. Zu den psychologischen Faktoren zählen schulische Vorleistungen (Lewin/Lischka, 2004, Trapmann/Hell/Weigand et al., 2007), Arbeits- und Lernstrategien, Interessen sowie epistemologische Überzeugungen (Schiefele/Streblow/Brinkmann, 2007, Schiefele/Streblow/ Ermgassen et al., 2003). Soziodemografische Merkmale sind die familiäre Herkunft, das Alter und der Familienstand bei Studienbeginn sowie das Ausmaß der Erwerbstätigkeit während des Studiums (Heublein/Richter/Schmelzer et al., 2012, Willich/Buck/Heine et al., 2011b). Zu den institutionellen Merkmalen zählen unter anderem der Hochschultyp, die Fachkultur, Studien- und Prüfungsbedingungen sowie Beratungsangebote (Krempkow, 2008). Bei der Entwicklung des Untersuchungsinstrumentariums wurde davon ausgegangen, dass diese drei zentralen Faktoren gleichfalls für den Studienerfolg nicht traditioneller Studierender relevant sein könnten. Daher wurden einzelne Skalen aus validierten Fragebögen an unser Anliegen adaptiert. Die Erfassung der soziodemografischen Merkmale orientierte sich an den Skalen der Sozialerhebung (Isserstedt/Middendorf/Kandulla et al., 2010: 182). Institutionelle Merkmale wurden unter Berücksichtigung der Studienanfänger-Befragungen der HIS Hochschul-Informations-System sowie der Bildungs- und Berufswege-Befragung von Stipendiaten und Stipendiatinnen der Hans-Böckler-Stiftung abgebildet (Frohwieser/ Kühne/Lenz et al., 2009, Willich/Buck/Heine et al., 2011a). Das Studieninteresse wurde unter Berücksichtigung des validierten Fragebogens zum Studienfachinteresse (FIS) erhoben, mit dem die emotionale und wertbezogene Valenz und der intrinsische Charakter als bestimmende Dimensionen des Interesses erfasst werden können (Krapp/Schiefele/Wild et al., 1993). Der Fragebogen enthält ca. 70 Fragen (je nach individueller Filterführung kann die Anzahl der Fragen variieren) und deckt folgende Dimensionen ab: • • • • • • Informiertheit über das Studienangebot, Studienaufbau, Studienbedingungen, Studienmotivation, Soziodemografie und Bildungsbiografie sowie Beratung, Finanzierung und Unterstützung. Die Konstruktion des Fragebogens orientierte sich an der Tailored-Design-Method (Dillmann, 2007) und an den Kriterien Design, Format sowie Layout (Schnell/Hill/Esser, 2011: 354). Im Pretest wurde die Validität und Reliabilität des Erhebungsinstrumentariums geprüft. In Anlehnung an das Konzept des Zwei-Phasen-Pretesting (Prüfer/Rexroth, 2000) wurde einerseits ein Standardpretest, bei dem der Fragebogen an eine Zufallsauswahl von Personen aus der Grundgesamtheit 24 Motivation mit der Bitte um Teilnahme versandt wurde und andererseits das Think-Aloud, ein kognitives Pretestverfahren, angewendet, das Verständnisprobleme bei der Beantwortung in einer Gesprächssituation identifiziert. Zur Entwicklung und Durchführung der Onlinebefragung musste darüber hinaus nach Soft- und Hardware-Lösungen gesucht werden, die den Datenschutzbestimmungen des Gesetzgebers und der Hochschule München entsprechen. Das Tool SoSci Survey, das von der Abteilung Survey Design and Methodology (SDM) empfohlen wird (gesis, 2012), erwies sich nach eingehender Prüfung für die geplante Onlinebefragung als geeignet. 3.4 Charakteristika der StudienteilnehmerInnen Die folgenden Darstellungen sowie die im Anhang dokumentierten empirischen Befunde beinhalten ausschließlich die Ergebnisse der SchülerInnen- und beruflich Qualifizierten-Befragung. Dazu wurden beide Teilbefragungen in einem Datensatz zusammengefasst, der insgesamt 1408 gültige Fälle aufweist. Das Konzept der Bedarfs- und Zielgruppenanalyse sah vor, dass die einzelnen OHO-Zielgruppen nicht separiert in Einzelerhebungen befragt werden. Deshalb wurden Settings gewählt, die Personen ansprechen, die zu den OHO-Zielgruppen gehören könnten. Aus methodologischen und organisatorischen Gründen wurden beide Befragungen zeitlich versetzt durchgeführt. Vor allem die externen Kooperationspartner des Projekts bedurften unterschiedlicher Zeitfenster, um die Befragung in ihren Organisationen zu legitimieren. In der Folge wurden spezielle Layout-Wünsche einzelner Kooperationspartner virulent, die die Komplexität für eine einheitliche Oberfläche der Online-Befragung erheblich erhöht hätte. Mit anderen Worten: Aufwand und Nutzen waren gegenüber dem Projektträger nicht zu plausibilisieren. Von den befragten Personen sind 48 % weiblich. Das Durchschnittsalter der TeilnehmerInnen beträgt 23,6 Jahre. 74 % der TeilnehmerInnen sind jünger als 25 Jahre, 12 % sind zwischen 25 bis 30 Jahre alt, 8 % sind zwischen 30 und 40 Jahre alt und 6 % sind älter als 40 Jahre. Die Mehrzahl der TeilnehmerInnen sind ledig und ohne Partnerbeziehung (47 %), rd. 42 % sind ledig mit Partnerbeziehung und 11 % sind verheiratet. 17 % der TeilnehmerInnen haben familiäre und soziale Verpflichtungen, die sich vor allem in der Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen manifestieren. Über eine schulische Hochschulzugangsberechtigung (Abitur, Fachabitur usw.) verfügen 18 % der TeilnehmerInnen, 3,5 % der Befragten sind beruflich Qualifizierte, die über einen Meister- oder Techniker-Abschluss verfügen, der dem allgemeinen Hochschulzugang gleichwertig ist. Die Mehrzahl (48 %) sind qualifizierte Berufstätige mit einem fachgebundenen Hochschulzugang nach Art. 45 BayHSchG. Bei etwa einem Drittel war die Ausbildung noch nicht abgeschlossen. D. Lewin 25 28 % der TeilnehmerInnen kommen aus einem Akademikerelternhaus. Die Mehrzahl der TeilnehmerInnen (62 %) sind Deutsche etwa ein Viertel (24 %) sind Migranten und 15 % sind Ausländer. Die Deskription der Stichprobe zeigt deutlich, dass die von Wolter und Geffers genannten personenzentrierten Kriterien (Alter, Teilnahme, Lebenslauf sowie Zugang und Zulassung) zur Beschreibung von OHO-Zielgruppen im Sample repräsentiert sind. In einem nächsten Schritt werden studierwillige TeilnehmerInnen ausgewählt und hinsichtlich ihrer Studienpräferenz berufsbegleitend analysiert, um die diversen Zielgruppen auf Grund ihrer Studienmotivation zu clustern und geeignete Ansprachekanäle abzuleiten sowie Inhalte und Kommunikationsmaßnahmen für jedes Cluster unter Verwendung von SINUS-Milieus zu generieren (vgl. Aufgabenstellungen des Arbeitspaketes). 26 4 4.1 Motivation Interessierte an berufsbegleitenden Studienangeboten Studieninteressierte Als studierwillig gelten Personen, die im Rahmen dieser Studie, auf einer 5-stufigen Skala die Niveaus 4 (eher wahrscheinlich) und 5 (ja, auf jeden Fall) gewählt haben (Lewin/Neger 2013: 68). Insgesamt 79 % der TeilnehmerInnen würden ein Studium aufnehmen, wenn sie die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen. Damit liegt die Studierwilligkeit in dieser Stichprobe ähnlich hoch wie in Schülerbefragungen in den neuen Bundesländern zum Beginn der 2000er Jahre. Lischka konstatiert eine Studierwilligkeit von rd. 83 % für die Länder Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt für Sachsen ermitteln Wolter et. al. eine Studierwilligkeit, die zwischen 80 % bis 86 % streut (Lischka, 2006, Wolter/Lenz/Laskowski, 2004). Je 40 % der Studierwilligen in der OHO-Bedarfs- und Zielgruppenanalyse präferieren entweder ein Präsensstudium in Vollzeit oder ein berufsbegleitendes Studium. Weitere 13 % der Studierwilligen bevorzugen ein Teilzeitstudium und 7 % sind in ihrer Entscheidung noch unentschlossen. Die Studierwilligkeit selbst wird durch weitere Faktoren beeinflusst, die letztlich die Studienentscheidung beeinflussen. Lischka thematisiert neben der regionalen Herkunft (Entfernung zum Hochschulort), den Leistungsstand, dem Zeitpunkt einer möglichen Studienentscheidung auch die beruflich-soziale Situation des Elternhauses und die wirtschaftliche Lage des Studierwilligen (2006). Eine handlungsrelevante Studierwilligkeit, die letztlich zur Aufnahme eines Studiums führt, ist von weiteren Faktoren abhängig. Im Rahmen der Bedarfs- und Zielgruppenanalyse wurden empirisch gesicherte Faktoren an die Spezifik der OHO-Zielgruppen adaptiert. Von den adaptierten Einflussfaktoren auf die Studierwilligkeit der OHO-Zielgruppen haben sich der Hochschultyp (Universität, Fachhochschule, private Hochschule), das Studienformat (Vollzeit, Teilzeit, berufsbegleitend) und die Höhe der zu erwartenden Studiengebühren (ab 200 € mtl.) als mögliche Prädiktoren zur statistischen Bestimmung einer handlungsrelevanten Studierwilligkeit erwiesen. Die geringe Anzahl der Einflussfaktoren erklärt sich vor allem aus der Informiertheit der Befragten über die Neuregelungen des Hochschulzugangs im Freistaat. Lediglich 16 % der Befragten fühlen sich gut bis sehr gut und die Hälfte der Befragten fühlt sich schlecht bis sehr schlecht zum Zeitpunkt der Befragung über die Neuregelungen informiert. In der Gruppe der gut Informierten (Antworten gut und sehr gut) haben neben den genannten Einflussfaktoren auch das Elternhaus und der Migrationshintergrund einen Einfluss auf die Studierwilligkeit. Auf Grund der geringen Fallzahl wurden diese Effekte vernachlässigt. Abschließend bleibt zu konstatieren, dass die Studierwilligkeit unter Berücksichtigung der Variablen Hochschultyp, Studienformat und möglichen Studiengebühren insgesamt lediglich um 2 Prozentpunkte sinkt. Hinsichtlich der Studienformate zeigen sich deutliche Veränderungen. Mehr als die Hälfte (52 %) würde ein Vollzeitstudium und etwa jeder Sechste ein Teilzeitstudium wählen. Der Anteil der Studierwilligen, die berufsbegleitend studieren D. Lewin 27 würden sinkt von 40 % auf etwa ein Drittel. Die Gruppe der Personen (n=265), die ein berufsbegleitendes Studium präferieren (OHO-Zielgruppe) ist Gegenstand der weiteren Analyse. 4.2 Interessierte an berufsbegleitenden Studienangeboten Neben der quantitativen Bestimmung der Studierwilligen, die ein berufsbegleitendes Studium aufnehmen wollen, werden im Folgenden die qualitativen Merkmale dieser OHO-Zielgruppen beschrieben. Die Hälfte der Studierwilligen sind Frauen. Die Geschlechterverteilung in der OHO-Zielgruppe ähnelt der Verteilung von Frauen (49 %) und Männern (51 %) unter den Studienanfängern an deutschen Hochschulen im Wintersemester 2013/2014 sehr (DESTATIS, 2014: 14). Je ein Drittel der Personen ist bis 20 oder 25 Jahre alt. Älter als 26 Jahre ist ein weiteres Drittel der Personen (s. Abbildung 5). Die Altersstruktur der OHO-Zielgruppe ist schon ein Indiz dafür, dass die Mehrzahl der Befragten ledig ist. Etwa 15 % der Befragten sind verheiratet oder leben in eingetragenen Lebenspartnerschaften. Ihre aktuelle familiäre Situation beschreiben die Befragten wie folgt: Insgesamt 16 % der Befragten haben familiäre Verpflichtungen. Die Betreuung von Kindern (11 %) und Pflege bedürftiger Personen (3 %) sind die häufigsten Merkmale, die die Besonderheiten der familiären Situation beschreiben. Der Anteil von Studieninteressierten mit Kind liegt deutlich über dem Anteil von Studierenden (5 %) im Jahr 2012 (Middendorf/Apolinarski/Poskowsky et al., 2013: 480). Aufgrund der beruflichen und familiären Verpflichtungen ist die Erreichbarkeit der Hochschule für die OHO-Zielgruppe von besonderer Bedeutung. 44 % der OHO-Zielgruppe haben ihren derzeitigen Lebensmittelpunkt in München und den angrenzenden Landkreisen (Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck und Starnberg). Der öffentliche Personennahverkehr der Region München ermöglicht eine gute Erreichbarkeit der Hochschulstandorte. Abbildung 5: Altersverteilung der OHO-Zielgruppe in Prozent 28 Motivation 24 % der Befragten verfügt über eine traditionelle schulische Hochschulzugangsberechtigung (allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife, Fachhochschulreife oder fachgebundene Fachhochschulreife). Im Jahr 2009 wurden die traditionellen Zugangsvoraussetzungen Hoch- und Fachhochschulreife um den Hochschulzugang für qualifizierte Berufstätige erweitert (BayHSchG, 2006). 76 % der Befragten sind qualifizierte Berufstätige (z. B. Meister, Techniker oder Berufserfahrene mit eine abgeschlossenen Ausbildung), die, der Gesetzeslogik folgend, keine schulische Hochschulzugangsberechtigung haben. Ein einfacher Kreuzvergleich zeigt, dass 25 % der qualifizierten Berufstätigen auch über eine schulische Hochschulzugangsberechtigung verfügen. Abbildung 6: Bildungsherkunft nach berufsbegleitendem Studienformat und Migrationshintergrund in Prozent Quelle: 20. Sozialerhebung und OHOBedarfs- und Zielgruppenanalyse 30 % der OHO-Zielgruppe hat einen Migrationshintergrund und 10 % sind Ausländer. Die Mehrzahl (60 %) der OHO-Zielgruppe sind Deutsche. Aus einem Akademikerelternhaus kommen 27 % der OHO-Zielgruppe. Damit sind berufsbegleitende Studienangebote vor allem für Studieninteressierte aus hochschulfernen Schichten attraktiv, denn mehr als sieben von zehn Studieninteressierte kommen aus einem nicht-akademischen Elternhaus (73 %). Ein Vergleich der empirischen Befunde mit den Ergebnissen der 20. Sozialerhebung zur Bildungsherkunft nach Studienform und Migrationsstatus (Middendorf/Apolinarski/Poskowsky et al., 2013: 93 u. 520) stützt diesen Befund, der Anteil von Personen mit niedriger und gehobener Bildungsherkunft ist in der OHO-Zielgruppe deutlich höher als in der Sozialerhebung (36 % vs. 20 % und 36 % vs. 16 %). Die verstärkte Nachfrage von Personen aus gehobener und niederer Bildungsherkunft hat zur Folge, dass der Anteil von Personen mit mittlerer Bildungsherkunft in der OHO-Zielgruppe mit 18 % wesentlich geringer ist als in der Sozialerhebung (56 %). In den Herkunftsgruppen gehoben (31 %) und niedrig (41 %) liegt der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund in der OHO-Zielgruppe gleich falls deutlich über den Befunden in der 20. Sozialerhebung (s. Abbildung 6). D. Lewin 29 Wirtschaftswissenschaftliche (23 %) und technische (19 %) Studienangebote würden die Studieninteressierten der OHO-Zielgruppe besonders häufig wählen. Mit Blick auf die berufsbegleitenden Studienangebote des OHO-Projekts zeigt sich, dass berufsbegleitende Studienangebote im Bereich Pflege- und Gesundheits- (8 %) sowie Sozialwissenschaften (8 %) nachgefragt sind. Abbildung 7: Fachliche Präferenzen der OHO-Zielgruppe in Prozent 4.3 Motivlagen von Studieninteressierten Die Studierwilligen der OHO-Zielgruppe verfügen aufgrund ihres Lebensalters, ihrer beruflichen und schulischen Biografie sowie ihrer familiären Situation über andere normative Orientierungsmuster als traditionelle Studierende. Rd. 1 % der OHO-Zielgruppe ist aus familiären Gründen und 2 % aus weiteren Gründen nicht berufstätig. Die Mehrzahl der Studierwilligen in der OHO-Zielgruppe interessiert sich für ein Studium aus ihrer beruflichen Situation heraus, eine Studienentscheidung bedarf einer sorgfältigen Abwägung. Das empirisch gesicherte Wissen über nicht-traditionelle Studierende (OHO-Zielgruppe) ist in Deutschland begrenzt. Derzeit lassen sich zwei Forschungsrichtungen identifizieren. Einerseits liefern überwiegend quantitative Studien zum Studienverlauf und -erfolg von nicht-traditionellen Studierenden Befunde zu den Motiven und Einflussfaktoren der Studienaufnahme dieser Zielgruppe (Frohwieser/Kühne/Lenz et al., 2009, Schulenberg/Scholz/Wolter et al., 1986, Wolter/Reibstein, 1991). Im Rahmen des BMBF-Projekts „offene Hochschule“ wurden in den Einzelprojekten regionale Studien zu den Motivlagen und beruflichen Zielstellungen von beruflich Qualifizierten (Otto/Schwaninger, 2013), zu den Bedarfen und Rahmenbedingungen (Präßler, 2014) sowie Vergleiche zwischen traditionellen und nicht-traditionellen Studierendengruppen auf der Studiengangebene (Jürgens/Zinn, 2012) durchgeführt. 30 Motivation Andererseits nehmen qualitative Studien die Bildungs- und Berufsbiografie von nicht-traditionellen Studierenden in den Fokus, um soziale Interaktionsprozesse und Studienstrategien zu dokumentieren (Alheit/Rheinländer/Watermann, 2008, Garz, 2004, Heibült/Anslinger, 2012). Im Folgenden sollen ausgewählte Befunde zur Studienmotivation nicht-traditioneller Studierender vorgestellt werden. 4.3.1 Ausgewählte Forschungsergebnisse Der Begriff nicht-traditionelle Studierende wird von den AutorInnen der einzelnen Studien unterschiedlich gebraucht. So gehören AbiturientInnen mit beruflicher Qualifikation (vgl. Kap. 3.3) zur OHO-Zielgruppe, Alheit et al. (2008) untersuchten Studierende in Fernstudienformaten . Die CHE-Studie (Nickel/Duong, 2012a) thematisiert dieses Dilemma ebenfalls. Muckel macht darauf aufmerksam, dass unter der Kategorie beruflich qualifizierter Studierende häufig Personen subsumiert werden, die nach einer Phase der Berufstätigkeit ein Erstoder Weiterbildungsstudium aufnehmen, ohne die Hochschulzugangsberechtigung zu differenzieren (Muckel, 2013: 23). Die Aufnahme eines Studiums ist für nicht-traditionelle Studierende (Studierende ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung) eine gut überlegte Entscheidung, die auf der Abwägung individueller Mehrwerte fußt, wie Scholz in seiner qualitativen Studie an 9 niedersächsischen Hochschulen nachweisen konnte. Die Studierenden wechseln von „zumeist […] relativ sicheren Beschäftigungsverhältnissen und einer weitgehend gesicherten Lebenssituation […] in die relative Unsicherheit eines wissenschaftlichen Studiums…“(ebd.: 59). Die Studienentscheidung wird dabei durch individuelle Gründe legitimiert. Die Befragten antizipieren damit eine Verbesserung der persönlichen Entwicklungschancen und die Option, einer verbesserten Teilhabe an sozialen und politischen Entscheidungsprozessen als im alten Lebenskontext (ebd.: 61). Neben individuellen Beweggründen sind es „berufsbezogene Gründe“, die die Studienentscheidung zwischen einer Distanzierung von der bisherigen Berufstätigkeit und einem Verbleib/Aufstieg im bisherigen Berufsfeld auf einem höheren Qualifikations- und Dispositionsfeld polarisieren (ebd.: 61). Die berufliche Kontinuität auf höherem Niveau legitimieren die Befragten überwiegend durch positive und ermutigende Berufserfahrungen, um durch eine akademische Fundierung im früheren Berufsfeld aufzusteigen. Berufliche Veränderung legitimieren die Befragten aufgrund positiver und/oder negativer Erfahrungen dadurch, dass ein Studium die Voraussetzung dafür ist (ebd.: 61). Der zu erwartende Studentenstatus (Reiz des Studentenlebens, Einfluss von Freunden und Bekannten, mögliche Arbeitslosigkeit) stellt keinen besonderen Anreiz für die Befragten dar (ebd.: 61). Scholz weist nach, dass die Persönlichkeitsentwicklung das zentrale Motiv einer Studienentscheidung nicht-traditioneller Studierender ist. Eine intrinsische Motivation, die auf eine berufliche Verwertbarkeit des Studiums zielt, legitimiert für die Befragten ihre Studienentscheidung. Im Unterschied zu Scholz (2006) thematisieren Diller/Festner/Freiling et al. (2011) in ihrer Studie zu Quereinsteigern, dass berufliche Motive stärker als persönliche Beweggründe D. Lewin 31 die Studienentscheidung beeinflussen. Es sind drei Motive, die die Studienaufnahme von Personen des Dritten Bildungswegs erklären: • Beruflicher oder sozialer Aufstieg, verbunden mit einer Steigerung des Erwerbseinkommens, • Berufliche Veränderung durch Erweiterung des Tätigkeitsfeldes, der Entwicklung von Handlungsalternativen oder des Wunsches nach Wissenserweiterung und • Bewahrung vor beruflichem Abstieg und Statussicherung bei Arbeitgeberwechsel. (ebd.: 170 ff.) Neben den Motiven für den Quereinstieg in ein Studium oder den Abschluss einer Berufsausbildung, die von den Autoren der Studie gleichfalls unter dem dritten Bildungsweg subsumiert werden, konnten vier Typen von Quereinsteigern, der Pragmatiker, der Aufsteiger, der Selbstverwirklicher und der Patchworker (ebd.: 141-159) beschrieben werden, die sich auch in ähnlicher Ausprägung in der folgenden Studie finden. In einer biografisch angelegten Studie, die qualitative und quantitative Befunde von nicht-traditionellen Studierenden des zweiten und dritten Bildungsweges kombiniert, identifizieren Alheit et al. (2008: 584) vier Typen mit unterschiedlichen Erfolgsaussichten: • Patchworker sind Personen, “die die Entscheidung zum Studium einer Fülle von biografischen Anfängen und Probeläufen hinzufügt […] sind zumeist „Virtuosen“ von Anfangssituationen, aber es fehlen lang- und mittelfristige Pläne. Charakteristisch ist auch ein spürbares Defizit an biografischer Reflexivität“ (ebd. ), • Bildungsaufsteiger sind Personen mit „sehr spezifischen Ambitionen. Der Wunsch zum Studium ist biografisch […] früh angelegt, kann aber […] nicht realisiert werden. […] Dabei geht es durchaus nicht nur um sozialen oder beruflichen Aufstieg. Entscheidend ist die Teilhabe an einer höheren Sinnwelt“ (ebd.), • Karrieristen sind Personen, „die eine deutlich strategische, gelegentlich fast instrumentelle Einstellung zum Studium haben. Die Wahl des Studienfaches beruht in der Regel auf dem Kalkül, an bereits erworbene Kompetenzen problemlos anschließen zu können“ (ebd.) und • Integrierer sind Pragmatiker, „die berufliche oder biografische Anschlussmöglichkeiten für ihr Studium [finden], ohne dabei ihr Herkunftskapital zu entwerten. Im Gegenteil, sie greifen auf ihr angestammtes soziales Kapital zurück, erhalten und pflegen ihre Herkunftskontakte, reichern sie indessen durch ihre Studienerfahrungen an“ (ebd.). Unter dem Fokus Studienerfolg identifizieren Alheit et al. (2008) zwei Risiko- und zwei Erfolgstypen. Die Risiken der Patchworker oder Bildungsaufsteiger sehen die Autoren der Studie weniger im Mangel an kulturellem Kapital als eher in defizitären sozialem Kapital. Beide Typen präferieren sehr häufig sozial- und erziehungswissenschaftliche Studienangebote. Die Erfolgstypen Karrierist und Integrierer nutzen ihr soziales Kapital auf spezifische Weise. Karrieristen nutzen ihre Arbeitsbeziehungen, um den Studienerfolg abzusichern; Integrierer halten an ihrem sozialen Kapital fest und versuchen es weiter aufzuwerten. 32 Motivation Ein Vergleich der beiden Erhebungszeitpunkte 1998 und 2005 zeigt eine Verschiebung in den Motiven der nicht-traditionellen Studierenden. Der Karriere-Typ hat deutlich zugenommen und Aufsteiger- und Integrations-Typ scheinen rückläufig zu sein (ebd.: 591) Im Rahmen des Modellprojekts „Offene Hochschule Niedersachsen“ wurden beruflich qualifiziert Studierende an fünf Hochschulen zu ihren Studienmotiven befragt. Otto/Schwaninger (2013) thematisieren die persönliche Weiterentwicklung sowie die fachliche und berufliche Entwicklung als die zentralen Motive beruflich qualifizierter Studierender, die durch das Erlangen eines akademischen Abschlusses und einen höheren Verdienst unterstützt werden. Weder die neuen Studienabschlüsse noch die Unterstützung durch den Arbeitgeber sind Impulse für die Aufnahme eines Studiums. Neben individuellen Beweggründen (z. B. persönliche Weiterentwicklung) sind es berufsbezogene Gründe, die die Studienaufnahme beruflich qualifizierter Studierender vor allem beeinflussen (ebd. : 41 f.). 4.3.2 Motive für ein berufsbegleitendes Studium an der Hochschule München In den bisher diskutierten Studien wurden die Motive von nicht-traditionellen Studierenden in überwiegend traditionellen Studienformaten (z. B. Vollzeit in Präsenz) untersucht. Im Rahmen des OHO-Projekts sollen berufsbegleitend studierbare Formate entwickelt werden, die die bisherigen grundständigen und weiterbildenden Studienangebote sowie die sonstigen Studien an der HM (vgl. Art. 56 Abs. 3 und 4 sowie Art. 43 Abs. 5 Satz 4 BayHschG) komplettieren. Berufsbegleitende Studienangebote sollen neben einer Vollzeit-Erwerbstätigkeit studierbar sein und sind somit an besondere organisatorische Rahmenbedingungen gebunden, insbesondere an eine Konzentration der Präsenzveranstaltungen auf die Abendstunden, auf Wochenenden und auf Blockkurse sowie Anteile virtueller Lehre. Neben den organisatorischen Rahmenbedingungen ist es der Workload von maximal 20 ECTS-Kreditpunkten pro Semester, der der Zielgruppe die Vereinbarkeit von beruflichen und familiären bzw. sozialen Verpflichtungen erleichtern soll. Die Studienmotivation wurde auf einer Skala mit insgesamt 19 Items (Cronbachs Alpha 0,826) operationalisiert. Das Interesse am Studienfach, vielfältige berufliche Möglichkeiten, ein hohes Einkommen, Absicherung des Arbeitsplatzes, eine gute wissenschaftliche Ausbildung sowie eine allgemein gebildete Persönlichkeit zu werden, sind die wichtigsten Gründe, die die OHO-Zielgruppe (vgl. Kap. 4.2) zur Aufnahme eines berufsbegleitenden Studiums motivieren (Tab. 4.3 im Anhang). Die Ergebnisse zeigen deutliche Ähnlichkeiten zu Studien von Scholz (2006), Diller et al. (2011) und Otto/Schwaninger (2013), die individuelle Persönlichkeitsentwicklung sowie berufliche Gründe (Tab. 4.2 im Anhang), die Kopplung des beruflichen und sozialen Aufstiegs an Einkommenssteigerungen sowie die Vermeidung von beruflichem Abstieg oder zumindest die Statuswahrung gleichfalls als zentrale Studienmotive für die OHO-Zielgruppe nachweisen. Darüber hinaus sind weitere Gründe für eine Studienentscheidung relevant (z. B. sich mit berufserfahrenen Studierenden auszutauschen). Die Anzahl und die Vielschichtigkeit der Studienmotive wurde einer explorative Faktorenanalyse (Extraktionsmethode Hauptkomponentenanalyse, Rotationsmethode Varimax mit Kaiser-Normalisierung) unterzogen, um die Mehrdimensionalität der Motivation (Batterie MO03-Studienmotivation Tab. 4.3 im Anhang) der OHO-Zielgruppe aufzuklären und durch eine geringere Anzahl interpretierbarer und benennbarer Faktoren zu erklären. Auf der D. Lewin 33 Grundlage des Eigenwertkriteriums wurde eine 7 Faktorenlösung, die 70 % der Grundvarianz aufklärt, erzielt (s. Tab. 2). • In Faktor 1 laden die Gründe hohes Einkommen sichern (0,76), hohe soziale Position erreichen (0,73), gute Aussichten auf eine Führungsposition (0,68) und eine allgemeingebildete Persönlichkeit zu werden (0,62) besonders hoch. In diesem Faktor werden überwiegend extrinsische Bewegründe eines beruflichen Aufstiegs aggregiert. • In Faktor 2 laden die Gründe Absicherung des Arbeitsplatzes (0,76), Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt (0,68), zur Verbesserung der Gesellschaft beitragen (0,51) sowie anderen zeigen, dass ich es kann (0,50) hoch. Beschäftigungsfähigkeit und beruflicher Anschluss beschreiben diesen Faktor. • In Faktor 3 laden die Gründe Aufbau eines Netzwerkes (0,77), Austausch mit berufserfahrenen Studierenden (0,72) sowie eine gut wissenschaftliche Ausbildung zu erhalten (0,62) hoch. Der Aufbau eines Netzwerks, die Pflege sozialer Kontakte unter Studierenden der OHO-Zielgruppe beschreibt diesen Faktor. In Faktor 4 laden die Gründe ich lerne gern (0,74) und ich habe bereits einen akademischen Abschluss und strebe einen weiteren an (0,68) hoch. Im Sinne des lebenslangen Lernens orientiert dieser Faktor vor allem auf akademische Weiterbildung. • In Faktor 5 laden das Interesse am Studienfach (0,84) sowie das Wissen erweitern (0,83) hoch. Diese Gründe sprechen für ein intrinsisch motiviertes Fachinteresse. • In Faktor 6 laden vielfältige Berufsmöglichkeiten (0,86) und wollte schon immer studieren (0,66) hoch. Berufliche Flexibilität durch ein Studium beschreibt diesen Faktor. • In Faktor 7 laden, die berufliche Situation unterfordert mich (0,71) und der Ausbildungsberuf ist nicht mein Wunschberuf (0,68) hoch. Berufliche Neuorientierung beschreibt diesen Faktor. Die gefundenen Faktoren der Studienmotivation der OHO-Zielgruppe finden sich in unterschiedlichen Gewichtungen oder Merkmalskombinationen in den oben genannten Studien. „Flucht“ aus dem derzeitigen Beruf, beruflicher Aufstieg, finanzielle Verbesserungen sowie wissenschaftliches Interesse und allgemeine Persönlichkeitsentwicklung sind prägend für die Studienmotivation und wurden mehrfach inhaltlich beschrieben. Somit kann davon ausgegangen werden, dass das Sample OHO-Zielgruppe wesentliche Merkmale der Studienmotivation beruflich qualifizierter Studierender aufweist. Die Reihenfolge und die Anzahl der extrahierten Faktoren scheinen dafür zu sprechen, dass Motive, die eine berufliche Karriere befördern oder zumindest den Status wahren, eingebettet in eine individuelle Persönlichkeitsentwicklung bestimmend sind. In einem weiteren Schritt soll auf der Grundlage der extrahierten Faktoren eine statistische Gruppierung von möglichen Gruppen innerhalb der OHO-Zielgruppe vorgenommen werden. ,074 ,034 ,136 -,106 ,626 ,737 ,053 ,156 ,074 -,006 Interesse am Studienfach. Eine allgemein gebildete Persönlichkeit werden. Hohe soziale Position erreichen. Wollte schon immer studieren. Vielfältige Berufsmöglichkeiten. Berufliche Situation unterfordert mich. Ausbildungsberuf ist nicht mein Wunschberuf. Absicherung des Arbeitsplatzes. -,043 ,039 ,481 ,767 ,142 ,165 ,190 ,761 ,682 ,314 ,024 ,052 ,243 ,427 -,102 Hohes Einkommen sichern. Gute Aussichten auf eine Führungsposition. Eine gute wissenschaftliche Ausbildung erhalten. Sich mit berufserfahrenen Studierenden austauschen. Aufbau eines Netzwerks. Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Anderen zeigen, dass ich es kann. Ich lerne gerne. Zur Verbesserung der Gesellschaft beitragen. ,163 ,152 ,728 ,778 ,208 ,092 ,093 ,689 ,504 ,350 ,518 ,325 -,249 Ich habe bereits einen akademischen Abschluss und strebe ,107 einen weiteren an. ,118 ,112 -,084 ,275 ,687 -,052 ,199 ,257 ,740 ,310 -,059 -,061 -,009 ,051 ,207 ,030 -,116 ,081 ,213 -,111 ,179 ,058 -,182 ,628 -,125 -,038 ,081 ,241 ,149 ,082 ,425 -,121 -,001 -,248 -,055 ,086 ,845 ,710 ,409 ,030 ,041 ,070 ,084 ,155 ,039 ,058 -,009 ,086 -,131 ,127 ,105 -,069 ,096 -,074 ,031 -,094 ,027 ,233 ,056 ,245 ,083 ,687 ,015 ,861 -,105 ,138 -,124 -,095 ,079 -,031 7 ,662 ,199 ,143 ,087 ,835 ,210 6 5 ,154 ,368 -,010 ,227 4 ,075 -,074 ,103 ,084 -,009 ,198 ,096 ,126 ,020 3 -,220 ,221 ,133 ,002 ,152 Wissen erweitern. 2 1 Komponente Tabelle 2: Rotierte Komponentenmatrix 34 Motivation D. Lewin 4.3.3 35 Typenbildung Ein Ziel der exploratorischen Faktorenanalyse ist es, die Vielzahl direkt beobachteter Variablen (Items) auf wenige latente Dimensionen (Faktoren) zu reduzieren, um die ursprünglich korrelierten Variablen in unkorrelierte Variablen (Faktoren) zu transformieren (Wolff/ Bacher, 2010). Die berechneten Faktorenkennwerte sind ein Ergebnis eines variablenorientierten Verfahrens und wurden als „neue Variablen“ den einzelnen Objekten (Personen der OHO-Zielgruppe) zugeordnet. Diese „neuen Variablen“ werden als grundlegende Motive gedeutet, die die Motivation der Studierwilligen auf sieben Merkmale (Faktoren) reduziert. Die Typenbildung erfolgt entlang der beiden Dimensionen „Studierwilligkeit“ (ausgeprägtes Interesse an einem berufsbegleitenden Studium) und „Studienmotivation“ (extrinsische, intrinsische Motive etc.). Auf diese Weise sollen Gruppen gebildet werden, die sich in ihrer Motivation, ihrer familiären Situation und ihrer Bildungsherkunft zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten sowie der Nutzung von Informationsangeboten ähneln. Diese explorative Gruppierung der OHO-Zielgruppe erfolgt mit Hilfe einer hierarchischen Clusteranalyse. Die Clusteranalyse ist ein Verfahren zur Mustererkennung und zur Bildung von Typologien8. Voraussetzung ist, dass sich numerische Maße für die paarweise Ähnlichkeit oder Differenz der einzelnen Objekte bestimmen lassen. Somit können die Objekte in einzelne Gruppen (Cluster) sortiert werden, die eine maximale Homogenität innerhalb der Cluster und eine maximale Heterogenität zwischen den Clustern aufweisen. Die Clusteranalyse bietet a priori keine formellen Regeln zur Bestimmung der Clusteranzahl (Wiedenbeck/Züll, 2010). Die Bestimmung der Clusteranzahl obliegt letztlich dem Anwender wie auch die Interpretation inhaltlich sinnvoller Typen. Die Typisierung der OHO-Zielgruppe wurde mittels explorativer, theoriebildender Clusteranalyse durchgeführt. Für die Interpretation der Ergebnisse ist die Abhängigkeit der Variablenausprägungen untereinander zu berücksichtigen, nach der die Summe der Variablenausprägungen 100 % ergeben sollte. In die Analyse wurden instruktionskonforme (d. h., resultierende Summe 100 %) und vollständige Antworten einbezogen. Mit einem n = 245 wurde eine hierarchische Clusteranalyse über die quadrierten euklidischen Distanzen der sieben Faktoren durchgeführt. Zur Bestimmung einer adäquaten Clusteranzahl wurden die Prüfungen hierzu iterativ nach dem Ward-Verfahren fusioniert. Der Verlauf der Clusterabstände weist dabei auf eine optimale Lösung bei vier Clustern hin (s. Tab. 3). Im Cluster 1 finden sich Personen, die in ihrer Motivation durch die Faktoren Fachinteresse (Faktor 5), Anschlussfähigkeit (Faktor 2), berufliche Flexibilität (Faktor 6) und berufliche Neuorientierung (Faktor 7) bestimmt werden. Es handelt sich um Personen, die intrinsisch 8 Im Unterschied zur Clusteranalyse stellt die Analyse latenter Klassen (latent class analysis, LCA) ein Verfahren der empirischen Klassifikation dar, das anhand von Verteilungsparametern in den Klassifikationsmerkmalen eine Zuordnung zu latenten Klassen vornimmt. Die Verteilungsannahmen haben den Vorteil, „[…] dass zur Bestimmung der Zahl der latenten Klassen formal besser abgesicherte Maßzahlen verfügbar sind als bei der Clusteranalyse, wo die Bestimmung der Clusterzahl ein nach wie vor weitgehend ungelöstes Problem ist“ (Bacher/Vermunt, 2010: 554). Einen weiteren Unterschied zur Clusteranalyse sehen Bacher und Vermunt darin, „[…] dass bei der LCA jede Person mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit den latenten Klassen zugeordnet wird. Bei der Clusteranalyse erfolgt die Zuordnung dagegen deterministisch: Jede Person gehört mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 einem Cluster an“ (ebd.: 555 ). 36 Motivation motiviert sind und durch ein berufsbegleitendes Studium ihren Anschluss an den Arbeitsmarkt sowie ihr soziales Umfeld erhalten und erweitern möchten. Die berufliche Unterforderung und/oder die Unzufriedenheit mit dem Ausbildungsberuf sind wesentliche Beweggründe für eine berufliche Neuorientierung. Im Cluster 2 finden sich Personen, deren Motivation durch akademischen Weiterbildung (Faktor 4) und Anschlussfähigkeit (Faktor 2) bestimmt wird. Die Aufnahme eines berufsbegleitenden Studiums wird neben der positiven Bewertung individueller Leistungsdispositionen vor allem durch die Herstellung oder Beibehaltung des Anschlusses an den Arbeitsmarkt oder gesellschaftliche Entwicklungen determiniert. Im Cluster 3 finden sich Personen, deren Motivation vor allem dadurch geprägt ist, die individuelle Anschlussfähigkeit an den Arbeitsmarkt und/oder die gesellschaftliche Entwicklung herzustellen oder aufrechtzuerhalten (Faktor 2). In Cluster 4 finden sich Personen, die sich in ihrem berufsbegleitenden Studium ein Netzwerk mit gleichfalls nicht-traditionellen Studierenden (beruflich Qualifizierten) aufbauen wollen (Faktor 3). Neben der individuellen Persönlichkeitsentwicklung (eine gute wissenschaftliche Ausbildung zu erhalten, das Fachwissen zu erweitern und eine allgemeingebildete Persönlichkeit zu werden) sind es überwiegend extrinsische Motive (höheres Einkommen, höhere soziale Position oder Führungsposition), die die Studienmotivation prägen. Tabelle 3: Clusterzentren nach Faktoren der Studienmotivation9 Average Linkage (Between Groups) 1 2 3 4 Berufliche Aufstieg -2,24595 0,10621 0,05032 0,32044 Anschlussfähigkeit 0,38764 0,29214 0,19047 -0,46850 Netzwerk -0,40784 0,10980 -0,23594 0,15225 Akademisches Weiterbildungsinteresse -0,34092 1,02909 -0,43235 -0,52828 Fachinteresse 0,46427 0,13025 -1,19324 0,63737 Berufliche Flexibilität 0,30336 -0,19393 0,00980 0,10245 Berufliche Neuorientierung 0,25050 0,10490 -0,08265 -0,08360 Zur weiteren inhaltlichen Beschreibung der gefundenen Cluster wurden ausgewählte soziodemografische Merkmale der Cluster-Mitglieder verglichen. Abweichungen vom Gruppenmittel (gesamt der OHO-Zielgruppe) wurden zur inhaltlichen Beschreibung des Clusters herangezogen (s. Tab. 4). C1: Die Personen dieses Clusters sind überwiegend Männer (54 %) ohne Migrationshintergrund (62 %), 8 % sind AusländerInnen und 31 % sind MigrantInnen. 15 % sind verheiratet oder leben in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft und familiäre Verpflichtungen haben 9 Das Average-Linkage-Verfahren verwendet einen Durchschnittswert auf Basis aller Distanzen zwischen dem neuen Cluster und dem betrachteten Cluster D. Lewin 37 sie nicht. Sie kommen überwiegend aus Nichtakademikerelternhäusern (85 %) und kommen überwiegend aus gehobener (36 %) oder niedriger (36 %) Bildungsherkunft. Sie befinden sich überwiegend in der beruflichen Ausbildung und sind zum Zeitpunkt der Befragung am weitesten von der Option eines berufsbegleitenden Studiums entfernt. Über die Neuregelungen des Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte im Freistaat fühlen sich diese Personen am schlechtesten informiert. C2: Die Personen dieses Cluster sind sowohl Frauen (51 %) wie Männer (49 %). Der Anteil von MigratInnen (35 %) und AusländerInnen (16 %) ist besonders hoch. Sie kommen sehr häufig aus einem Akademikerelternhaus (32 %) und jeder Fünfte kommt aus einer hohen Bildungsherkunft. Mehr als ein Drittel (37 %) haben eine niedrige Bildungsherkunft. Sie sind besonders häufig verheiratet oder leben in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft (21 %) und haben am häufigsten familiäre Verpflichtungen (23 %). Sie sind in der Regel länger als drei Jahre Berufstätig und verfügen über eine schulische Hochschulzugangsberechtig, die auf unterschiedlichen Bildungswegen erworben wurde. Der Anteil von Personen mit einer schulischen Hochschulzugangsberechtigung (allgemeine oder fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung) liegt mit 26 % gleich falls wie bei den Meistern und Technikern (Aufstiegsfortbildung) mit 12 % deutlich über dem Mittel. C3: Die Personen dieses Clusters sind überwiegend Männer (54 %) ohne Migrationshintergrund (61 %) und einem hohen Anteil an AusländerInnen (15 %). Sie kommen überwiegend aus einer mittleren Bildungsherkunft (29 %) und 30 % haben einen Akademiker im Elternhaus. Sie sind mehrheitlich länger als drei Jahre Berufstätig (48 %) und rd. jeder Fünfte verfügt über einen schulische Hochschulzugangsberechtigung (17 %) oder den Zugang für beruflich Qualifizierte (4 %), die Mehrzahl sind beruflich Qualifizierte, die ihren Hochschulzugang durch ein Probestudium oder eine Hochschulzugangsprüfung nachweisen müssen. Die Mehrzahl ist ledig (53 %), lediglich 13 % haben familiäre Verpflichtungen. C4: Der Anteil von Männern (58 %) und von deutschen Staatsbürgern (68 %) ist unter den Personen dieses Clusters am höchsten. Etwa je ein Drittel kommt aus einer gehobenen (35 %) oder niederen (29 %) Bildungsherkunft. Der Anteil von Akademikerkindern liegt mit 27 % im Mittel. Sie sind überwiegend ledig etwa jeder Achte hat familiäre Verpflichtungen. Die Mehrzahl (46 %) verfügt bereits über eine abgeschlossene berufliche Ausbildung und rd. ein Drittel der Personen (31 %) befindet sich noch in der Ausbildung. 38 Motivation Tabelle 4: Cluster und soziodemografische Merkmale 1 2 3 4 Gesamt Anzahl der Spalten (%) Anzahl der Spalten (%) Anzahl der Spalten (%) Anzahl der Spalten (%) Anzahl der Spalten (%) Geschlecht weiblich 46 51 46 42 51 männlich 54 49 54 58 49 ledig ohne Partnerbeziehung 54 40 53 35 41 ledig mit Partnerbeziehung 31 39 40 49 45 verheiratet oder eingetragene Lebenspartnerschaft 15 21 7 15 15 0 23 13 12 15 0 77 50 75 73 ja, pflegebedürftige Person 0 0 33 25 18 hoch 9 24 18 20 20 gehoben 36 20 26 35 27 mittel 18 18 29 16 18 niedrig 36 37 26 29 35 15 32 30 27 27 Nichtakademikerelternhaus 85 68 70 73 73 schulische HZB 15 26 17 15 20 Meister/Techniker (beruflich Qualifizierte) 0 12 4 8 6 ohne schulische HZB (qualifizierte Berufstätige) 38 39 48 46 48 keine HZB (noch in Ausbildung) 46 23 30 31 26 Deutsche 62 49 61 68 60 Migranten 31 35 24 28 30 Ausländer 8 16 15 5 10 Familienstand familiäre Verpflichtun- Familiäre Verpflichtungen gen ja, Kinderbetreuung Bildungsherkunft (nach Elternhaus) Akademikerelternhaus Akademikerelternhaus Art der HZB Migrationsstatus Cluster-Nr. des Falls Gesamt Auf der Grundlage beider Analysen lassen sich folgende Typen beschreiben: (1) Es sich Personen, die intrinsisch motiviert sind und durch ein berufsbegleitendes Studium ihren Anschluss an den Arbeitsmarkt sowie ihr soziales Umfeld erhalten und erweitern möchten. Die berufliche Unterforderung und/oder die Unzufriedenheit mit dem Ausbildungsberuf sind wesentliche Beweggründe für eine berufliche Neuorientierung (vgl. Tab. 4.2 im Anhang). Es sind überwiegend Männer (54 %) ohne Migrationshintergrund (62 %), 8 % sind AusländerInnen und 31 % sind MigrantInnen. 15 % sind verheiratet oder leben in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft, familiäre Verpflichtungen haben sie nicht. Sie kommen überwiegend aus Nichtakademikerelternhäusern (85 %) haben eine gehobene (36 %) oder niedrige (36 %) Bildungsherkunft. Sie befinden sich überwiegend in der beruflichen Ausbildung und sind zum Zeitpunkt der Befragung am weitesten von der Option eines berufsbegleitenden Studiums entfernt. Über die Neurege- D. Lewin 39 lungen des Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte im Freistaat fühlen sich diese Personen am schlechtesten informiert. Sie wollen studieren, weil sie am Studienfach interessiert sind und sie damit vielfältige Möglichkeiten einer beruflichen (Neu-)Orientierung verbinden. (2) Es sich Personen, deren Motivation durch akademischen Weiterbildung und Anschlussfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt bestimmt wird. Die Aufnahme eines berufsbegleitenden Studiums wird neben der positiven Bewertung individueller Leistungsdispositionen vor allem durch die Herstellung oder Beibehaltung des Anschlusses an den Arbeitsmarkt oder gesellschaftliche Entwicklungen determiniert. Es sind sowohl Frauen (51 %) wie Männer (49 %). Der Anteil von MigratInnen (35 %) und AusländerInnen (16 %) ist besonders hoch. Sie kommen sehr häufig aus einem Akademikerelternhaus (32 %), sind am häufigsten verheiratet oder leben in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft (21 %) und haben am häufigsten familiäre Verpflichtungen (23 %). Sie sind in der Regel länger als drei Jahre Berufstätig und verfügen über Hochschulzugangsberechtigungen, die auf unterschiedlichen Wegen erworben wurden. Der Anteil von Personen mit einer schulischen Hochschulzugangsberechtigung (allgemeine oder fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung) liegt mit 26 % gleich falls wie bei den Meistern und Technikern (Aufstiegsfortbildung) mit 12 % deutlich über dem Mittel. Es sind überwiegend Personen, die durch ein Studium ihre Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt verbessern oder ermöglichen möchten. (3) Es sind Personen, die individuell den Anschluss an den Arbeitsmarkt und/oder die gesellschaftliche Entwicklung herstellen oder aufrechterhalten wollen. Es sind überwiegend Männer (54 %) ohne Migrationshintergrund (61 %) und einem hohen Anteil an AusländerInnen (15 %). Sie kommen überwiegend aus einer mittleren Bildungsherkunft (29 %) und 30 % haben einen Akademiker im Elternhaus. Sie sind mehrheitlich länger als drei Jahre Berufstätig (48 %) und rd. jeder Fünfte verfügt über einen schulische Hochschulzugangsberechtigung (17 %) oder den Zugang für beruflich Qualifizierte (4 %), die Mehrzahl sind beruflich Qualifizierte, die ihren Hochschulzugang durch ein Probestudium oder eine Hochschulzugangsprüfung nachweisen müssen. Die Mehrzahl ist ledig (53 %), lediglich 13 % haben familiäre Verpflichtungen. Es sind Personen, die sich durch ein berufsbegleitendes Studium ihre beruflichen und sozialen Aufstiegschancen verbessern wollen. (4) Es sind Personen, die sich in ihrem berufsbegleitenden Studium ein Netzwerk mit gleichfalls nicht-traditionellen Studierenden (beruflich Qualifizierten) aufbauen wollen. Neben der individuellen Persönlichkeitsentwicklung sind es vor allem extrinsische Motive (höheres Einkommen, höhere soziale Position oder Führungsposition), die die Studienmotivation prägen. Der Anteil von Männern (58 %) und von deutschen Staatsbürgern (68 %) ist unter den Personen dieses Clusters am höchsten. Etwa je ein Drittel kommt aus einer gehobenen (35 %) oder niederen (29 %) Bildungsherkunft. Der Anteil von Akademikerkindern liegt mit 27 % im Mittel. Sie sind überwiegend ledig, etwa jeder Achte hat familiäre Verpflichtungen. Die Mehrzahl (46 %) verfügt bereits über eine abgeschlossene berufliche Ausbildung und rd. ein Drittel der Personen (31 %) befindet sich noch in der Ausbildung. Sie wollen eher Anderen beweisen, dass sie in der Lage sind, akademische Bildungsstandards in der Familie zu tradieren. Es sind Personen, die 40 Motivation studieren möchten, weil sie sich in unterschiedlichen Lebenswelten, der Hochschule, der Arbeitswelt und der Gesellschaft beweisen möchten. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die Heterogenität der OHO-Zielgruppen auf diese vier Typen begrenzen lässt. Die Typen wurden mit Hilfe statistischen Verfahren ermittelt und inhaltlich gedeutet. Die Berücksichtigung soziodemografischer Merkmale zur Beschreibung der gefundenen 4-Clusterlösung zeigt deutlich, dass die Bildungsherkunft der OHO-Zielgruppe einen wesentlichen Einfluss auf die Studienmotivation hat. Unter Berücksichtigung des dichotomen Merkmals „Akademikerelternhaus“ lassen sich zwei Gruppen mit Binnendifferenzierung unterscheiden. In den Clustern 2 und 3 liegt der Anteil von Personen aus einem Akademikerelternhaus über dem beobachteten Mittel, im Clustern 1 darunter und in Cluster 4 im Mittel. Das Merkmal „Akademikerelternhaus“ ist lediglich ein Indiz, um die SINUS-Milieus10 der OHO-Zielgruppe aufzuklären (vgl. Hochschule München, 2011: 3). Neben soziodemografischen Segmentierungsvariablen (Geschlecht, Alter, Bildung etc.) sind es vor allem die beruflichen und familiären Verpflichtungen, die Unterstützung durch die Familie und den Arbeitgeber (lebensweltliche Segmentierungsvariablen), die die Typenbildung beeinflussen. Die Verteilung des Merkmals „Bildungsherkunft“ kontrastiert die 4-Clusterlösung stark. In der Bildungsberichterstattung wird von den Autoren die Zugehörigkeit zu einer hohen Bildungsherkunft neben einem in Deutschland anerkannten Hochschulabschluss an die berufliche Stellung gebunden. Das Fehlen eines Akademikers im Elternhaus führt zur Aggregierung in die Herkunftsgruppen mittel und niedrig (Isserstedt/Middendorf/Kandulla et al., 2010: 654, Middendorf/Apolinarski/Poskowsky et al., 2013: 617). Diese Klassifikation11 berücksichtigt nicht, dass Personen aus einem Elternhaus, in dem zumindest ein Elternteil einen Hochschulabschluss erworben hat, der in Deutschland nicht anerkannt ist, sich dennoch einem Akademikerelternhaus zugehörig fühlen. Unter Berücksichtigung der Clusterzugehörigkeit und der Bildungsherkunft zeigt sich, dass Personen mit Migrationshintergrund oder Ausländer mit einem Akademiker im Elternhaus überdurchschnittlich häufig (zwischen 17 % und 27 %) aufgrund der beruflichen Tätigkeit der Eltern einer niedrigen Bildungsherkunft zugeordnet wurden. In Clustern mit einem sehr hohen Anteil an deutschen Staatsbürgern ist dieses Phänomen nicht zu beobachten. Die in der Bedarfs- und Zielgruppenanalyse gefundenen Typen von Studieninteressierten an berufsbegleitenden Studienangeboten weisen Bezüge und Ähnlichkeiten zu empirischen Befunden über die Studienmotivation und Studienerwartungen beruflich Qualifizierter auf. Die Vielfältigkeit der einzelnen Untersuchungssettings erschwert die Vergleichbarkeit der Einzelergebnisse. Dennoch lassen sich erste Trends bestätigen. Die überwiegend intrinsische Studienmotivation unserer OHO-Zielgruppe ist in hohem Maße an die berufliche und gesellschaftliche Verwertung des Studiums gekoppelt. Einerseits dominiert die Erweiterung beruflicher Handlungsalternativen und andererseits die Sta- 10 Sinus-Milieus sind Zielgruppen-Typologien, die in der Markt- und Sozialforschung für das strategische Marketing, die Produktentwicklung und Kommunikation entwickelt wurden (Allgayer/ Kalka, 2007: 7). 11 Auf der Grundlage des Modells zur Bestimmung der Bildungsherkunft in der Bildungsberichterstattung (Middendorf/Apolinarski/Poskowsky et al., 2013: 617) wurden die Herkunftsgruppen in der OHO-Berarfs- und Zielgruppenanalyse aggregiert. D. Lewin 41 tussicherung und Vermeidung eines beruflichen Abstiegs. Darüber hinaus ist auch der eher extrinsisch motivierte berufliche und /oder soziale Aufstieg ein starkes Motiv für die Aufnahme eines berufsbegleitenden Studiums. Aus diesen Motivationslagen lassen sich nicht zwingend Studienentscheidungen vorhersagen. Die OHO-Zielgruppe verlässt in der Regel ein überschaubares und vertrautes berufliches, soziales und familiäres Umfeld, um in einem „unbekannten Umfeld“ eine vage und offene arbeitsmarktorientierte akademische Karriere anzustreben. Bei ähnlichen Motivlagen können individuelle Entscheidungen unterschiedlich ausfallen. Neben motivationalen Merkmalskombinationen lassen sich auch soziodemografische Merkmalskombinationen identifizieren, die eine Entscheidung für ein berufsbegleitendes Studium unterstützen. Insbesondere Frauen mit ausländischen Wurzeln (Migrantinnen und Ausländerinnen), die in einem Akademikerelternhaus aufgewachsen sind und über eine schulische Hochschulzugangsberechtigung verfügen sowie häufig familiäre Verpflichtungen haben, präferieren ein berufsbegleitendes Studium, um ihre Anschlussfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten oder zu verbessern. Personen (überwiegend Männer mit deutscher Staatsbürgerschaft), die mit ihrer aktuellen beruflichen Situation unzufrieden sind, den Anschluss an den Arbeitsmarkt jedoch nicht verlieren, familiäre Verpflichtungen haben und aus einem Nichtakademikerelternhaus kommen würden sich gleichfalls für ein berufsbegleitendes Studium entscheiden. Aber auch Personen (überwiegend Männer mit deutscher Staatsbürgerschaft), die eine hohe und gehobene Bildungsherkunft aufweisen und beruflich qualifiziert sind, streben ein berufsbegleitendes Studium an. Auf der Grundlage der identifizierten Motivationslagen der Studieninteressierten sollen im folgenden Abschnitt die genutzten Informationsquellen sowie Beratungs- und Unterstützungsbedarfe der einzelnen Typen untersucht werden. 4.4 4.4.1 Informiertheit und Beratungsbedarfe Informiertheit Die bisherige Analyse hat gezeigt, dass die OHO-Zielgruppe ihr Studieninteresse in starkem Maße an die berufliche und soziale Verwertbarkeit knüpft und ihre Studienentscheidung aus einer beruflichen Position heraus trifft, in der sowohl familiäre Verpflichtungen wie soziale Kontakte etabliert sind und der Lebensunterhalt gesichert ist. Veränderungen dieses Bedingungsgefüges sollten wohl überlegt sein und verschiedene Informationsquellen berücksichtigen. Lediglich 18 % der Studieninteressierten12 an berufsbegleitenden Studienangeboten fühlen sich ausreichend über die Neuregelungen des Hochschulzugangs an bayerischen Hochschulen informiert (Tab. 1.1 und Tab. 1.2 im Anhang). Diese Gruppe unterscheidet sich in der Informiertheit insgesamt kaum von Studieninteressierten an einem Vollzeit- oder Teilzeitstudium. In der OHO-Gruppe fühlen sich Studieninteressierte des Typs 1 (21 %) und Typs 2 (16 %) angemessen informiert. Ein statistischer Zusammenhang zwischen Motivationstyp, 12 Antwortkategorien sehr gut und gut auf einer 5-stufigen Skala. 42 Motivation soziodemografischen Merkmalen und der Informiertheit über berufsbegleitende Studienangebote konnte nicht nachgewiesen werden. Dennoch bleibt die begründetet Hypothese, dass Personen aus einem Nichtakademikerelternhaus oder aus einem Akademikerelternhaus, welches das deutsche Hochschulsystem nicht kennt, sich intensiver über Studienvoraussetzungen informieren als Personen, die auf die Erfahrungen von Akademikern im familiären Umfeld zurückgreifen können. Tabelle 5: Nutzung von Informationsquellen nach Clustern Cluster-Nr. des Falls Gesamt 1 2 3 4 Gesamt Anzahl der Spalten (%) Anzahl der Spalten (%) Anzahl der Spalten (%) Anzahl der Spalten (%) Anzahl der Spalten (%) Familie / Bekannte 18 17 14 23 20 Arbeitskollegen 18 11 19 16 15 9 6 12 20 12 Schule 64 33 48 39 40 Agentur für Arbeit 18 4 2 3 4 Kammern (HWK, IHK, etc.) 0 19 7 6 9 Berufsverbände 0 4 0 2 2 Kommunale Bildungsberatungsstellen 0 7 0 0 2 Volkshochschule 0 4 2 0 2 Studienberatung 9 11 7 2 7 Hochschullehrer 0 0 0 2 Studierende 0 11 10 17 11 Medien 18 19 17 9 14 Info-Veranstaltung der Hochschule 18 6 10 3 7 Internet / Suchmaschine 36 39 38 45 39 100 100 100 100 100 Arbeitgeber Gesamt Am häufigsten nutzt die OHO-Zielgruppe das Internet (39 %) oder Veranstaltungen in der Schule (40 %) um sich über ein berufsbegleitendes Studium zu informieren (vgl. Tab. 5). Gespräche in der Familie mit Freunden und Bekannten (20 %) sowie mit Arbeitskollegen (15 %) oder auch dem Arbeitgeber (12 %) sind häufig genutzte Informationsquellen. Auch die Kooperationspartner des OHO-Projekts, die Münchner Volkshochschule, die Kammern, die Agentur für Arbeit sowie kommunale Bildungsberatungsstellen informieren Studieninteressierte über berufsbegleitende Studienangebote. Jeder Zehnte Studieninteressierte informiert sich bei Studierenden über das künftige Studium. Vor allem Studieninteressierte des Typs 4 suchen den Kontakt zu Studierenden (16 %) und auch HochschullehrerInnen (2 %), um sich über die Studienbedingungen und Anforderungen zu informieren. Die Studienberatung der Hochschule wird häufiger von Studieninteressierten des Typs 2 aufgesucht (11 %). Info-Veranstaltungen der Hochschule haben eher Studieninteressierte des Typs 1 und 3 genutzt. Insgesamt zeigt sich, dass die D. Lewin 43 Studieninteressierten aus der Vielzahl an Informationsmöglichkeiten vor allem drei Bereiche präferieren, die zu ihrer aktuellen Lebenssituation passen: Das Internet, das Ort und Zeit unabhängige Informationen liefert. Die Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen (Arbeitgeber) die den Studieninteressierten und sein soziales Umfeld kennen und bei der Entscheidungsfindung unterstützen können. Der dritte Bereich ist die Hochschule selbst mit ihren unterschiedlichen Akteuren (Studierende, HochschullehrerInnen, Studienberatung usw.). Im Unterschied zu Gymnasiasten bevorzugt die OHO-Zielgruppe eine Hochschule in der Nähe ihres Wohn- und Arbeitsortes. Ein Hochschulwechsel ist in einem berufsbegleitenden Studium eher die Ausnahme und somit ist die Passung zwischen individuellen und hochschulischen Faktoren von zentraler Bedeutung für die Studienentscheidung. Im weiteren Fortgang des Projekts wird zu prüfen sein, welche Medien für die Zielgruppenansprache besonders geeignet sind, um einerseits die Informiertheit über den Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte im Freistaat zu verbessern. Andererseits gilt es der Zielgruppe die Anrechnung von außerhochschulisch erworbenen Kompetenzen bei festgestellter Gleichwertigkeit auf einzelne Module zu kommunizieren. Mehr als die Hälfte der Studieninteressierten war über die Möglichkeit der Anrechnung von außerhochschulischen Kompetenzen nicht informiert (vgl. Tab. 4.6 und Tab. 4.7 im Anhang). Neben der Ansprache der Zielgruppe sind auch die Arbeitgeber über berufsbegleitende Studienformate zu informieren. Eine verbesserte Transparenz der Weiterbildungsangebote, die mit Beratungsangeboten der Anbieter einhergeht, verbessert ihre Informiertheit wesentlich (Fraunhofer/Lewin/Neger, 2014: 15). 4.4.2 Beratungs- und Unterstützungsbedarfe Neben einer umfassenden Information über die Anforderungen und Rahmenbedingungen eines berufsbegleitenden Studiums ist das persönliche Umfeld des Studieninteressierten von wesentlicher Bedeutung im Prozess der Studienentscheidung. Die Aufnahme eines Studiums stellt eine neue Statuspassage dar, in der u. a. soziale und organisatorische Veränderungen sowie vor allem Veränderungen in den gewohnten Denk- und Handlungsweisen anstehen (vgl. Kossack/Lehmann/Ludwig, 2012, Webler, 2012a). Diese neuen Herausforderungen können Studieninteressierte verunsichern und sie benötigen Beratungs- und Unterstützungsangebote, die ihnen einen möglichst niederschwelligen Studieneinstieg erleichtern und gleichzeitig die Bewältigung beruflicher, familiärer und sozialer Anforderungen ermöglicht. • Mit Blick auf die Gestaltung des privaten und sozialen Umfelds gehen fast zwei Drittel der Studieninteressierten davon aus, dass sie durch ihr privates Umfeld während ihres berufsbegleitenden Studiums unterstützt werden, 21 % sind sich unsicher, ob sie das private Umfeld unterstützt (vgl. Tab. 6.5 im Anhang). Das private Umfeld kann die Studieninteressierten vor allem bei der Finanzierung der Studienkosten (70 %) und im Haushalt (50 %) unterstützen. Auch die Abnahme von Behördengängen (21 %) würde Studierende in einem berufsbegleitenden Studium unterstützen. Befragte, die Kinder oder pflegebedürftige Personen betreuen, erwarten von ihrem privaten Umfeld vor allem in diesem Bereich Unterstützung (vgl. Tab. 5.4 und Tab. 6.6 im Anhang). Dieser empirische Beleg stützt die überwiegend theoriegeleitete Beschreibung der Zielgruppe Personen mit familiären Verpflichtungen (vgl. Kap. 2.2). Vor allem Personen mit familiären und beruflichen Verpflichtungen sind auf Unterstützung durch ihr privates Umfeld angewiesen, um das individuelle Bildungsinteresse mit der aktuellen Lebenssituation zu synchronisieren. 44 Motivation • Das berufliche Umfeld der Studieninteressierten ist dadurch zu charakterisieren, dass überwiegend (53 %) in befristeten Arbeitsverhältnissen in Vollzeit (85 %) beschäftigt sind (vgl. Tab. 3.12 und Tab. 3.9 im Anhang) und sie eher in festen Zeitfenstern arbeiten (vgl. Tab. 3.11 im Anhang). Ein Drittel der Studieninteressierten geht davon aus, dass der Arbeitgeber ein berufsbegleitendes Studium unterstützt. Neben Bachelor- (68 %) und Master-Studiengängen (48 %) würden Arbeitgeber auch Modul-Zertifikate (50 %) als ein mögliches Studienformat unterstützen (Fraunhofer/Lewin/Neger, 2014: 20). Mehr als die Hälfte der befragten Arbeitgeber (61 %) kann ihre MitarbeiterInnen in einem berufsbegleitenden Studium nicht unterstützen (ebd.: 36). Die Studieninteressierten schätzen die Bereitschaft ihres Arbeitgebers zur Unterstützung von MitarbeiterInnen in einem berufsbegleitenden Studium realistisch ein. Es zeigen sich auch deutliche Übereinstimmungen in den Erwartungen der Studieninteressierten und den Unterstützungsangeboten der Arbeitgeber. Insbesondere durch Flexibilisierung der Arbeitszeit (Freistellung, Bildungsteilzeit usw.) soll eine Synchronisierung von beruflichen, familiären und akademischen Anforderungen unterstützt werden. Auch die Unterstützung durch Mentoren (53 %) sowie die Bereitstellung von Lehrmaterialien (44 %) sind Unterstützungsmaßnahmen der Arbeitgeber, die die Studieninteressierten erwarten (vgl. ebd.: 36 und Tab. 6.7 im Anhang). Die geringste Schnittmenge gibt es im Bereich der Kosten für ein berufsbegleitendes Studium. 23 % der Arbeitgeber würden ihre MitarbeiterInnen auch direkt (durch die Beteiligung an, die Übernahme von Studienbeiträgen) oder indirekt (durch die bezahlte Freistellung) finanziell unterstützen. Von einer teilweisen (53 %) oder vollständigen Übernahme der Studienkosten sowie eine bezahlte Freistellung (30 %) durch den Arbeitgeber gehen die Studieninteressierten aus (vgl. Tab. 6.7 im Anhang). Die besondere Studienmotivation der OHO-Zielgruppe zeigt sich auch darin, dass 28 % der Studieninteressierten bereit sind, unbezahlte Freistellungen von der Arbeit als Unterstützung des Arbeitsgebers zu akzeptieren, lediglich 10 % der Arbeitgeber halten diese Unterstützungsmaßnahme vor (vgl. Tab. 6.7). • Zum künftigen berufsbegleitenden Studium erwarten die Studieninteressierten insgesamt Beratung und Unterstützung zum Studienablauf (80 %), zur Anrechnung außerhochschulischer Leistungen und Erfahrungen (71 %), zum Zeit- und Selbstmanagement (56 %)sowie zu fachlichen Schwerpunkten und studienbegleitenden Ergänzungsangeboten (53 %). Insgesamt unterscheidet sich die OHO-Zielgruppe hinsichtlich der Beratungsbedarfe quantitativ kaum von den Studierenden der Hochschule München (Fraunhofer/Lewin/Neger, 2013b: 48). Neben einem durchgängig hohen Unterstützungsbedarf im Bereich Mathematik, der für alle Studieninteressierten zu beobachten ist, lassen die gefundenen Typen einen speziellen Beratungsbedarf erkennen. Vor allem Personen des Typs 1 und 4 erwarten häufiger als Personen aus einem Akademikerelternhaus (Typ 2 und 3) Beratungs- und Unterstützungsangebote zum Zeit- und Selbstmanagement, zu Lern- und Arbeitstechniken sowie teilweise zu Kommunikations- und Präsentationstechniken (s. Tab. 6). D. Lewin 45 Tabelle 6: Beratungs- und Unterstützungsbedarfe nach Clustern 1 2 3 4 Anzahl Anzahl der Spalten (%) Anzahl der Spalten (%) Anzahl der Spalten (%) Anzahl der Spalten (%) Anzahl der Spalten (%) Beratung/ Unterstützung zur Anrechnung bislang erworbener Leistungen und Erfahrungen. 69 70 63 74 71 zum hochschuleigenen Auswahlverfahren. 46 37 50 43 44 zum Studienablauf. 92 84 76 75 80 zum Zeit- und Selbstmanagement. 77 40 48 72 56 zu Lern- und Arbeitstechniken. 69 42 37 52 47 zur Kommunikation und Präsentation. 54 30 35 28 33 durch Vorbereitungskurse in Mathematik. 46 30 39 51 42 durch Vorkurse in den Naturwissenschaften. 23 26 33 14 26 durch Vorbereitungskurse in Deutsch. 23 21 20 15 19 durch Vorbereitungskursen in Englisch. 62 35 39 38 39 zu fachlichen Schwerpunkten (studienbegleitenden Ergänzungsangebote). 92 46 52 54 53 zur beruflicher Verwertbarkeit des Studiums. 46 39 41 55 47 zu fachlichen Anforderungen des Studiums. 54 40 50 49 47 zu persönlichen Angelegenheiten (Lebenssituation). 23 19 24 32 22 4.5. Cluster-Nr. des Falls gesamt Zwischenfazit In der Zielstellung der Untersuchung wurden drei Fragebereiche thematisiert. Zum einen soziodemografische Merkmale, zum anderen die Lebenswelt der OHO-Zielgruppen und last but not least zielgruppengerechte Unterstützungs- und Beratungsbedarfe für Studierwillige. Die ersten Ergebnisse zu den genannten Themenbereichen werden im Folgenden in komprimierter Form zusammengefasst. Als studierwillig gelten Personen, die im Rahmen dieser Studie, auf einer 5-stufigen Skala die Niveaus 4 (eher wahrscheinlich) und 5 (ja, auf jeden Fall) gewählt haben (Lewin/Neger 2013: 68), an einem bestimmten Hochschultyp (Universität, Fachhochschule, private Hochschule), in den Studienformaten (Vollzeit, Teilzeit, berufsbegleitend) studieren wollen und zu erwartende Studiengebühren (ab 200 € mtl.) aufbringen würden. Mehr als die Hälfte der Studierwilligen würde ein Vollzeitstudium und etwa jeder Sechste ein Teilzeitstudium wählen. Der Anteil der Studierwilligen, die berufsbegleitend studieren wollen beträgt etwa ein 46 Motivation Drittel. Diese Personen (n=265), die ein berufsbegleitendes Studium präferieren (OHO-Zielgruppe), sind Gegenstand der Analyse. Soziodemografie Die Hälfte der Studierwilligen sind Frauen und die Geschlechterverteilung in der OHO-Zielgruppe ähnelt der Verteilung von Frauen (49 %) und Männern (51 %) unter den Studienanfängern an deutschen Hochschulen im Wintersemester 2013/2014 (DESTATIS, 2014: 14). Je ein Drittel der Personen ist bis 20 oder 25 Jahre alt. Älter als 26 Jahre ist ein weiteres Drittel der Personen. Ein Fünftel der Befragten verfügt über eine traditionelle schulische Hochschulzugangsberechtigung (allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife, Fachhochschulreife oder fachgebundene Fachhochschulreife) und weitere 6 % haben erfolgreich eine berufliche Fortbildung (z. B. Meister-Prüfung) absolviert und verfügen damit gleichfalls über einen allgemeinen Hochschulzugang. Etwa die Hälfte sind qualifizierte Berufstätige mit mindestens 3-jährigerer Berufserfahrung und ein weiteres Viertel befindet sich derzeit noch in der Ausbildung. Insgesamt verfügt ein Viertel der Studierwilligen über einen direkten Hochschulzugang, die Mehrheit der Studierwilligen muss eine Hochschulprüfung oder ein einjähriges Probestudium bestehen. Jeder Dritte der OHO-Zielgruppe hat einen Migrationshintergrund und jeder Zehnte ist Ausländer. Die Mehrzahl der OHO-Zielgruppe sind Deutsche. Etwa ein Viertel der OHO-Zielgruppe kommt aus einem Akademikerelternhaus. Berufsbegleitende Studienangebote sind vor allem für Studieninteressierte aus hochschulfernen Schichten attraktiv, denn mehr als sieben von zehn Studieninteressierte kommen aus einem nicht-akademischen Elternhaus. Lebenswelt Die Mehrzahl der Befragten ist ledig und etwa jeder Sechste ist verheiratet oder lebt in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Insgesamt jeder Sechste hat familiäre Verpflichtungen (z. B. Betreuung von Kindern, Pflege bedürftiger Personen). Die Hälfte der Befragten ist in befristeten Arbeitsverhältnissen in Vollzeit beschäftigt. Aufgrund der beruflichen und familiären Verpflichtungen ist die Erreichbarkeit der Hochschule für die OHO-Zielgruppe von besonderer Bedeutung. Etwa die Hälfte der OHO-Zielgruppe hat ihren Lebensmittelpunkt in der Landeshauptstadt und den angrenzenden Landkreisen. Die Studienmotivation der OHO-Zielgruppe kann durch die Merkmale „Flucht“ aus dem derzeitigen Beruf, beruflichen Aufstieg, finanzielle Verbesserungen sowie wissenschaftliches Interesse und allgemeine Persönlichkeitsentwicklung beschrieben werden. Die Reihenfolge und die Anzahl der extrahierten Faktoren scheinen dafür zu sprechen, dass Motive, die eine berufliche Karriere befördern oder zumindest den Status wahren, eingebettet in eine individuelle Persönlichkeitsentwicklung sind. D. Lewin 47 Klassifizierung der Studieninteressierten Auf der Grundlage soziodemografischer und lebensweltlicher Merkmale wurden die Studieninteressierten in folgende Typen zusammengefasst: (1) Es sich Personen, die intrinsisch motiviert sind und durch ein berufsbegleitendes Studium ihren Anschluss an den Arbeitsmarkt sowie ihr soziales Umfeld erhalten und erweitern möchten. Die berufliche Unterforderung und/oder die Unzufriedenheit mit dem Ausbildungsberuf sind wesentliche Beweggründe für eine berufliche Neuorientierung. Es sind überwiegend Männer ohne Migrationshintergrund. Etwa jeder Sechste ist verheiratet oder lebt in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft ohne familiäre Verpflichtungen. Sie kommen überwiegend aus Nichtakademikerelternhäusern haben eine gehobene oder niedrige Bildungsherkunft. Sie befinden sich überwiegend in der beruflichen Ausbildung und sind zum Zeitpunkt der Befragung am weitesten von der Option eines berufsbegleitenden Studiums entfernt. Über die Neuregelungen des Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte im Freistaat fühlen sich diese Personen am schlechtesten informiert. Sie wollen studieren, weil sie am Studienfach interessiert sind und sie damit vielfältige Möglichkeiten einer beruflichen (Neu-)Orientierung verbinden. (2) Es sich Personen, deren Motivation durch Interesse an akademischer Weiterbildung zur Sicherung der Anschlussfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt bestimmt wird. Es sind sowohl Frauen wie Männer gleichermaßen, für die die Aufnahme eines berufsbegleitenden Studiums neben der positiven Bewertung individueller Leistungsdispositionen vor allem durch die Herstellung oder Beibehaltung des Anschlusses an den Arbeitsmarkt oder gesellschaftliche Entwicklungen determiniert wird. Der Anteil von MigratInnen und AusländerInnen ist besonders hoch. Sie kommen sehr häufig aus einem Akademikerelternhaus, sind am häufigsten verheiratet oder leben in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft und haben am häufigsten familiäre Verpflichtungen. Sie sind in der Regel länger als drei Jahre Berufstätig und verfügen über Hochschulzugangsberechtigungen, die auf unterschiedlichen Wegen erworben wurden. Personen mit einer schulischen Hochschulzugangsberechtigung (allgemeine oder fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung) oder Meister und Techniker (Aufstiegsfortbildung) sind deutlich überrepräsentiert. Es sind überwiegend Personen, die durch ein Studium ihre Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt verbessern oder ermöglichen möchten. (3) Es sind Personen, die individuell den Anschluss an den Arbeitsmarkt und/oder die gesellschaftliche Entwicklung herstellen oder aufrechterhalten wollen. Es sind überwiegend Männer ohne Migrationshintergrund und einem hohen Anteil an AusländerInnen. Sie kommen überwiegend aus einer mittleren Bildungsherkunft und etwa ein Drittel hat einen Akademiker im Elternhaus. Sie sind mehrheitlich länger als drei Jahre Berufstätig und rd. jeder Fünfte verfügt über eine schulische Hochschulzugangsberechtigung oder den Zugang für beruflich Qualifizierte, die Mehrzahl sind beruflich Qualifizierte, die ihren Hochschulzugang durch ein Probestudium oder eine Hochschulzugangsprüfung nachweisen müssen. Die Mehrzahl ist ledig und lediglich jeder achte hat familiäre Verpflichtungen. Es sind Per- 48 Motivation sonen, die sich durch ein berufsbegleitendes Studium ihre beruflichen und sozialen Aufstiegschancen verbessern wollen. (4) Es sind Personen, die sich in ihrem berufsbegleitenden Studium ein Netzwerk mit gleichfalls nicht-traditionellen Studierenden (beruflich Qualifizierten) aufbauen wollen. Neben der individuellen Persönlichkeitsentwicklung sind es vor allem extrinsische Motive (höheres Einkommen, höhere soziale Position oder Führungsposition), die die Studienmotivation prägen. Der Anteil von Männern und von deutschen Staatsbürgern ist in diesem Clusters am höchsten. Etwa je ein Drittel hat eine gehobene oder niedere Bildungsherkunft. Sie sind überwiegend ledig, etwa jeder Achte hat familiäre Verpflichtungen und die Mehrzahl verfügt bereits über eine abgeschlossene berufliche Ausbildung und rd. ein Drittel der Personen befindet sich noch in der Ausbildung. Sie wollen eher Anderen beweisen, dass sie in der Lage sind, akademische Bildungsstandards in der Familie zu tradieren. Es sind Personen, die studieren möchten, weil sie sich in unterschiedlichen Lebenswelten, der Hochschule, der Arbeitswelt und der Gesellschaft beweisen möchten. Die Berücksichtigung soziodemografischer und lebensweltlicher Merkmale zur Beschreibung der gefundenen 4-Clusterlösung zeigt deutlich, dass die Bildungsherkunft der OHO-Zielgruppe einen wesentlichen Einfluss auf die Studienmotivation hat. Unter Berücksichtigung der Bildungsherkunft lassen sich zwei Gruppen mit Binnendifferenzierung unterscheiden. In den Clustern 2 und 3 liegt der Anteil von Personen aus einem Akademikerelternhaus bei fast einem Drittel, in den Clustern 2 und 1 liegt der Anteil von Personen mit niedriger Bildungsherkunft bei mehr als einem Drittel. Berufsbegleitende Studienangebote sind nicht nur für Studieninteressierte aus bildungsfernen Schichten attraktiv sondern auch für Studieninteressierte aus einem Akademikerelternhaus, die sich nach einer Berufsphase für deren individuelle Akademisierung entscheiden. Die überwiegend intrinsische Studienmotivation unserer OHO-Zielgruppe ist in hohem Maße an die berufliche und gesellschaftliche Verwertung des Studiums gekoppelt. Einerseits dominiert die Erweiterung beruflicher Handlungsalternativen und andererseits die Statussicherung und Vermeidung eines beruflichen Abstiegs. Daneben ist auch der eher extrinsisch motivierte berufliche und /oder soziale Aufstieg ein starkes Motiv für die Aufnahme eines berufsbegleitenden Studiums. Aus diesen Motivationslagen lassen sich nicht zwingend Studienentscheidungen vorhersagen. Die OHO-Zielgruppe verlässt in der Regel ein überschaubares und vertrautes berufliches, soziales und familiäres Umfeld, um in einem „unbekannten Umfeld“ eine vage und offene arbeitsmarktorientierte akademische Karriere anzustreben. Trotz ähnlicher Motivlagen können individuelle Studienentscheidungen unterschiedlich ausfallen. Informiertheit, Unterstützungs- und Beratungsbedarfe Die Studieninteressierten sind ungenügend über den Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte und eine mögliche Anrechnung von außerhochschulisch erworbenen Kompetenzen an staatlichen Hochschulen des Freistaats informiert. Zwischen den Studienformaten Vollzeit, Teilzeit und berufsbegleitend sowie den Hochschultypen Universität und Fachhochschule können die Studieninteressierten nur bedingt unterscheiden. D. Lewin 49 Aus der Vielfalt der Informationsangebote nutzen die Studieninteressierten drei Bereiche besonders intensiv. Erstens das Internet, das Ort und Zeit unabhängige Informationen liefert. Zweitens die Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen (Arbeitgeber), die den Studieninteressierten und sein soziales Umfeld kennen und die Entscheidungsfindung beratend unterstützen können und drittens die Hochschule, die mit unterschiedlichen Akteuren (Studierende, HochschullehrerInnen, Studienberatung etc.) informiert und berät. Auch die Kooperationspartner des OHO-Projekts, die Münchner Volkshochschule, die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, die Agentur für Arbeit, die Schulen der Landeshauptstadt München sowie weitere kommunale Beratungsstellen informieren Studieninteressierte über berufsbegleitende Studienangebote. Eine stringente und kontinuierliche Information der Kooperationspartner und interessierter Arbeitgeber über Fortschritte im OHO-Projekt erleichtert den Akteuren die Ansprache und Information der Zielgruppen. Transparenz der Weiterbildungsangebote, die auch mit Beratungsangeboten der Anbieter gefördert werden kann, verbessert die Informiertheit der Arbeitgeber und ermöglicht das Vorhalten von zielgruppenspezifischen Unterstützungsangeboten. Fast zwei Drittel der Studieninteressierten erwarten Unterstützung durch das private Umfeld während ihres berufsbegleitenden Studiums. Das private Umfeld kann die Studieninteressierten vor allem bei der Finanzierung der Studienkosten und im Haushalt unterstützen (z. B. durch die Übernahme von Behördengängen, die Betreuung von Kindern und oder pflegebedürftigen Personen). Ein Drittel der Studieninteressierten geht davon aus, dass der Arbeitgeber ein berufsbegleitendes Studium unterstützt. Diese Einschätzung ist realistisch, zumal die Erwartungen der Studieninteressierten und den Unterstützungsangeboten der Arbeitgeber kaum differieren. Insbesondere durch Flexibilisierung der Arbeitszeit (Freistellung, Bildungsteilzeit etc.) soll eine Synchronisierung von beruflichen, familiären und akademischen Anforderungen unterstützt werden. Auch die Unterstützung durch Mentoren sowie die Bereitstellung von Lehrmaterialien sind Unterstützungsmaßnahmen der Arbeitgeber, die die Studieninteressierten erwarten. Im Bereich der Studienfinanzierung differieren Erwartungen und Unterstützungsmöglichkeiten deutlich. Etwa ein Viertel der Arbeitgeber würden ihre MitarbeiterInnen auch direkt (durch die Beteiligung an, die Übernahme von Studienbeiträgen) oder indirekt (durch die bezahlte Freistellung) finanziell unterstützen. Die Studieninteressierten erwarten von ihren Arbeitgebern eine größere finanzielle Unterstützung, von einer teilweisen (53 %) oder vollständigen Übernahme der Studienkosten sowie einer bezahlten Freistellung (30 %) durch den Arbeitgeber gehen die Studieninteressierten aus. Von Seiten der Hochschule erwarten die Studieninteressierten zu berufsbegleitenden Studienangeboten vor allem Beratung und Unterstützung zum Studienablauf, zur Anrechnung außerhochschulischer Leistungen und Erfahrungen, zum Zeit- und Selbstmanagement sowie zu fachlichen Schwerpunkten und studienbegleitenden Ergänzungsangeboten. Neben einem durchgängig hohen Unterstützungsbedarf im Bereich Mathematik, der für alle Studieninteressierten zu beobachten ist, lassen die gefundenen Typen einen speziellen Beratungsbedarf erkennen. Vor allem Personen des Typs 1 und 4 erwarten häufiger als Personen aus einem Akademikerelternhaus (Typ 2 und 3) Beratungs- und Unterstützungsangebote zum Zeit- und Selbstmanagement, zu Lern- und Arbeitstechniken sowie teilweise zu Kommunikations- und Präsentationstechniken. 50 5 5.1. Motivation Studieneinstieg Herausforderungen und Schwierigkeiten von beruflich Qualifizierten „Traue ich mir ein Studium zu?“ fragen sich nicht nur Abiturienten zum Ende ihrer Schulzeit sondern auch beruflich Qualifizierte im Prozess des lebenslangen Lernens. Beruflich Qualifizierte pendeln zumindest in berufsbegleitenden Studienformaten zwischen zwei Lebenswelten, einerseits dem vertrauten beruflichen, familiären und sozialem Umfeld und andererseits dem „unbekannten Umfeld“ Hochschule. Die Institution Hochschule erscheint vielen Studienberechtigten als besondere Herausforderung und dennoch entscheiden sich jährlich rund 500.000 StudienanfängerInnen für einen bestimmten Studiengang und Studienort. Im Unterschied zu traditionellen Studierenden bevorzugen beruflich Qualifizierte eine Hochschule in der Nähe ihres Wohn- und Arbeitsortes. Ein Hochschul- und oder Studiengangwechsel ist in einem berufsbegleitenden Studium eher die Ausnahme und somit ist die Passung zwischen individuellen und hochschulischen Faktoren von zentraler Bedeutung. Ein Studium ist eine besondere Herausforderung und der Eingang in die Hochschule ist eine ganz spezifische Phase. Die Problematik ist nicht neu und die häufig gestellte Frage ist: Studieneinstieg zu welchem Ausgang? (Erdmenger/Pasternack, 2013, 2012b: 20 ff.). Dabei geht es den Autoren nicht darum, Defizite der StudienanfängerInnen zu identifizieren und zu interpretieren. Ein Delta zwischen den Erwartungen, den Fähigkeiten und dem Wissen, mit dem die StudienanfängerInnen an die Hochschule kommen, sowie den Erwartungen und Anforderungen der Lehrenden wurde schon mehrfach thematisiert (Kossack/Lehmann/Ludwig, 2012). Diese Differenz wurde häufig als systemisches Problem beschrieben, dass auf bildungspolitischer Ebene zu lösen ist. Wenn die Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung ein bildungspolitisches Ziel ist, dann ist nicht Ausgrenzung von Studieninteressierten die Lösung, letztlich sind auch die Studieninteressierten für berufsbegleitende Studienangebote „als individuelle Systemopfer zu betrachten – nicht „Strafe“, sondern Förderung ist angebracht“ (Webler, 2012b: 24). Den Studieninteressierten und StudienanfängerInnen einen niederschwelligen Studieneinstieg zu ermöglichen, ist ein wesentliches Ziel des OHO-Projekts. Die beruflich Qualifizierten dort abzuholen wo sie stehen und ihre vielfältigen Lebenserfahrungen in den akademischen Lehrbetrieb zu integrieren, ist die große Herausforderung, auf die Hochschulen nur bedingt vorbereitet sind. Externe Bildungsträger (z. B. Volkshochschulen) bereiten schon seit längerer Zeit in unterschiedlichen Formaten erwachsene Lerner auf dem dritten Bildungsweg auf ein Studium vor und oder kooperieren mit Hochschulen, um Studierende beispielsweise in Fremdsprachenkursen zu qualifizieren. Erfahrungen der wissenschaftlichen Begleitung des Bund-länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ zeigt, dass […] „Bewerberinnen und Bewerber ohne schulische Studienberechtigung auch auf Vorbereitungskurse der ansässigen Volkshochschule oder eines anderen Trägers der Erwachsenenbildung verwiesen [werden]. Entsprechende Angebote gelten aufgrund ihrer weiten Verbreitung und der hohen Akzeptanz in der Bevölkerung als besonders geeignet für die Ansprache nicht-traditioneller Studieninteressierter (Hanft/Maschwitz/Hartmann-Bischoff, 2013)“ (Banscherus/Pickert, 2013: 12). D. Lewin 51 Die MVHS ist mit den Hochschulen in der Landeshauptstadt vernetzt, um studienbegleitende Unterstützungsangebote für die Studierenden vorzuhalten. Darüber hinaus ist die MVHS mit regionalen Beratungsstellen der Landeshauptstadt München und (Erwachsenen-) Bildungspartnern durch gemeinsame Projekte und Arbeitsgruppen vernetzt und kooperiert mit wichtigen Bildungsakteuren der Wirtschaft (HWK, IHK, Innungen, Agentur für Arbeit, Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München). Im Rahmen einer Bedarfsanalyse, die durch das Staatsministerium im Jahr 2010 initiiert wurde, wurden Vorbereitungs- und Unterstützungsangebote von beruflich Qualifizierten, nicht- und traditionellen Studierenden an bayerischen Hochschulen erhoben. Die MVHS hat sich im Auftrag des OHO-Projekts neben den Studienberatungen, Carreer Services und Fachbereichen der bayerischen Hochschulen an dieser Untersuchung beteiligt. Die von der MVHS aufbereiteten Ergebnisse der Bedarfsanalyse wurden vor allem bei der Konzeption und Pilotierung von Vorbereitungs- und Unterstützungsangeboten für beruflich Qualifizierte an der HM und THI berücksichtigt (Fuchs/Richter, 2015). 5.1.1 Die Entscheidung für ein berufsbegleitendes Studium Die gefundenen Motivationstypen in der OHO-Zielgruppe begründen ihre Studienentscheidung unterschiedlich deutlich als Investment in das eigene Humankapital (vgl. Banscherus, 2005, Bourdieu, 2005). Die Investition ist wegen ihrer Langfristigkeit und den nur begrenzt abschätzbaren Parametern mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Typisch für den Studieneinstieg ist das „zeitgleiche Zusammentreffen von fachlich-intellektuellen berufs- und arbeitsmarktbezogenen, persönlichkeitsspezifischen und nicht zuletzt finanziellen Herausforderungen, die darüber hinaus mit veränderten psychosozialen Verhaltensanforderungen einhergehen“ (Huber, 2012: 99). Dazu gehört z. B. auch der Wechsel aus der Arbeitswelt in die Rolle des Studierenden. Übergangssituationen im Bildungssystem oder auch der Übergang zwischen Arbeitswelt und Hochschule, wie beim lebenslangen Lernen gewollt, stellen für die Personen, die sie vollziehen, eine hohe Herausforderungen dar. Anforderungssteigerungen und wechselnde Rahmenbedingungen zwischen den einzelnen Lernwelten sind typisch für das deutsche Bildungswesen, das fließende Übergänge zwischen den einzelnen Ausbildungsstufen nicht kennt. In dieser Situation ist nicht nur die erfolgreiche Integration in die Hochschule bedeutsam, sondern vor allem die vielfältigen Entscheidungen im Vorfeld des Studiums. Ein erfolgreicher Übergang hängt wesentlich von der Passung individueller und institutioneller Interessenlagen ab (Lewin/Lischka, 2004: 35 f.). Die individuelle Studienentscheidung der OHO-Zielgruppe ist zugleich an gesellschaftliche Erwartungen (Arbeitgeber, Arbeitskollegen, privates Umfeld usw.), die Explikation beruflicher Perspektiven und notwendiger Schritte zur Zielerreichung geknüpft. Eine Folge könnte eine angstbesetzte Studienentscheidung sein, die unter gesellschaftlichem Druck und eventuell auch unter großer Unsicherheit getroffen wird. Erschwerend kommt hinzu, dass Erfahrungswissen von Eltern, Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen oder Arbeitgebern für die Studienentscheidung aufgrund der Strukturreform (Bologna-Prozess) nur bedingt übernommen werden kann, da tradiertes Erfahrungswissen nur sehr bedingt die heutige Hochschulrealität abbildet. 52 Motivation Zur Minderung der Entscheidungsunsicherheit bedarf es nicht nur der Recherche relevanter Informationen und ihrer Bewertung und Abwägung. Es bedarf vor allem Bewertungsmaßstäben für bereits akkumulierte Informationen sowie Strategien zur Beschaffung fehlender Informationen. Informationen sind für die Strukturierung von Entscheidungsprozessen und Generierung von Entscheidungen essentiell, den die berufsbegleitend Studierenden wechseln sehr häufig aus einem relativ sicheren Beschäftigungsverhältnis und einer weitgehend gesicherten Lebenssituation in die relative Unsicherheit eines Studiums. Zur Beschreibung der subjektiven Perspektive von Studienanfängern wird häufig das Konstrukt Statuspassage genutzt. 5.1.2 Beruflich Qualifizierte als Studierende Das ursprüngliche ethnologische Konzept der Statuspassage (Sackmann/Wingens, 2001: 23)2001: 23 bildet Übergänge von einem gesellschaftlich definierten Status zu einem anderen, innerhalb von Entwicklungsprozessen, ab. Das Drei-Phasen-Modell von van Gennep (2005), das auf den Sequenzen Loslösung, Übergangs- oder Transformationsphase und Eingliederung in den neuen Status basiert, liefert den Rahmen zur Beschreibung ritueller Übergänge. Die jeweils vorgegebene Ordnung vermittelt Sicherheit und Orientierung. Das vertraute Terrain muss verlassen werden und alles Unbekannte wirkt bedrohlich. Solche von Unsicherheiten begleiteten Übergänge können auf verschiedenen Ebenen beobachtet werden (Bräunlein, 2012: 52 ff.). Der Übergang von der Arbeitswelt ins Studium trägt einerseits „Merkmale einer institutionsgebundenen Statuspassage“, die Fortsetzung der individuellen Bildungsbiografie an einem anderen Lernort. Andererseits auch Merkmale „einer (verdeckten) Initiation“, durch den Eintritt in eine neue Lernumgebung (Huber, 2012: 101). Für beruflich Qualifizierte ist die Institution Hochschule ein zunächst „unbekanntes Milieu, dessen Regeln und Selbstverständlichkeiten erst gelernt sein wollen“ (Großmaß/ Hofmann, 2009: 100). Dieses Milieu ist akademisch, es ist an tradierten Wertsystemen orientiert, die beruflich Qualifizierten und Personen aus bildungsfernen Familien nur bedingt bekannt sind. Lernen an der Hochschule, auch das berufsbegleitende Studieren, erfordert von beruflich Qualifizierten in hohem Maß Selbststeuerung und Eigeninitiative, die an bisherigen Lernorten (Gymnasium, berufliche Schule, am Arbeitsplatz usw.) nur bedingt gefördert wurden. „Rückmeldungen erfolgen selten persönlich, sondern vorwiegend in der Form von Kritik an Produkten“ (ebd.: 100) und die Prüfungen, auf deren Bestehen sich auch das „Studieren“ beruflich Qualifizierter häufig reduziert, ist nur selten kompetenzorientiert und der Umgang mit Misserfolgen muss von beruflich Qualifizierten erst erlernt werden. In der Bedarfs- und Zielgruppenanalyse am Übergang in die Hochschule, die im Rahmen des OHO-Projekts durchgeführt wurde, verweisen Richter und Fuchs (2015b) darauf, dass die beruflich Qualifizierten von Mentoren, StudienberaterInnen und Lehrenden als hoch motiviert und zielorientiert beschrieben werden, die genau „wissen, wofür sie es machen“ und gut einschätzen können, was genau auf dem Arbeitsmarkt verlangt und gefordert wird. […] sie haben mehr Lebens- und Berufserfahrung als traditionelle Studierende gesammelt und ihre D. Lewin 53 praktischen Erfahrungen können ein großer Vorteil für Lehrkräfte und Kommilitonen an der Hochschule sein, wenn sie entsprechend genutzt wird“ (ebd.: 21). Das institutionalisierte Lernen liegt bei beruflich Qualifizierten häufig eine Zeit zurück. Studienrelevante Wissensbestände und Lernstrategien können verschüttet oder lückenhaft sein. Beruflich Qualifizierte sind in der Reflexion ihrer individuellen Leistungsdispositionen unsicherer als traditionelle Studienanfänger, die regelmäßig in Studierenden-Surveys untersucht werden. Ihre Vorbereitung durch die Schule auf ein Studium bewerten SchülerInnen auf einer fünfstufigen Skala: sehr gut und gut 40 %, teils, teils 36 % und schlecht und sehr schlecht 24 % (Schreiber/Sommer, 2005: 14). Beruflich Qualifizierte fühlen sich gleichfalls gut auf ein Studium vorbereitet: sehr gut und gut 37 %, teils, teils 49 % und schlecht und sehr schlecht 14 % (vgl. Tab. 6.11 im Anhang). Eine Untersuchung zum Studienerfolg von „Nicht-Abiturienten“ (beruflich Qualifizierten) aus dem Jahr 1985 weist nach, das […] „wichtigste Ergebnis besteht zusammengefaßt darin, daß kein einziger Indikator gefunden wurde, demzufolge die Nicht-Abiturienten ihr Studium weniger erfolgreich oder mit wesentlich größeren Schwierigkeiten bewältigen als die anderen Studierenden. Tatsächlich entsteht hier eher das Gesamtbild vielfältig differenzierter Studienverhaltensweisen, die sich für die Bewältigung der Studienanforderungen und den erfolgreichen Studienabschluß – im Vergleich zu beiden Abiturientengruppen – als funktional äquivalent herausstellen.“ (Scholz/Wolter, 1986: 125) Trotz vergleichbarer Studienerfolgsaussichten (Wolter/Reibstein, 1991: 47 f.)weisen beruflich Qualifizierte zielgruppenspezifische Merkmale auf. Ihrer Studienmotivation und Leistungsbereitschaft ist hoch und dennoch bedürfen beruflich Qualifizierte Hilfe und Unterstützung bei der erfolgreichen Bewältigung dieser Statuspassage. Möglichst niederschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote sollen beruflich Qualifizierten den Studieneinstieg erleichtern. 5.2 Beratung und Information Die Hochschule ist mit ihren Strukturen und Ritualen für beruflich Qualifizierte schwer zu durchschauen, viele Fachtermini erschweren beruflich Qualifizierten die Orientierung oder schrecken möglicherweise ab. Die zielgruppenspezifische Gestaltung der Studienberatung beruflich Qualifizierte stellt für die Hochschulen eine neue Herausforderung dar. Die Implementierung der Studienberatung von beruflich Qualifizierten in die Hochschulstruktur kann zudem zwischen den Hochschulen variieren. Erfahrungen mit der Beratung beruflich Qualifizierter liegen bis her nur singulär vor. Erste Studien zum Beratungsbedarf beruflich Qualifizierter zeigen, dass die Zielgruppe vor allem Unterstützung im Entscheidungsprozess für ein Studium, die mögliche Anerkennung außerhochschulisch erworbener Kompetenzen sowie zu Unterstützungs-und Vorbereitungsangeboten (fachlich/inhaltlich, finanziell und bei der Bewältigung der Kinderbetreuung) erwarten (Schulte, 2015, Vierthaler, 2015). Die Studienberatung der HM bietet sehr umfangreiche und vielfältige Beratungs- und Informationsangebote zu den Themen Förderung und Finanzierung eines Studiums an. 54 Motivation Die bereits bestehenden Beratungs- und Informationsangebote wurden im Rahmen des OHO-Projekts um Angebote für die OHO-Zielgruppen ergänzt. Eine Bilanzierungshilfe für Ratsuchende wurde erstellt, die eine individuelle Finanzkalkulation ermöglicht (Vierthaler, 2015: 14 ff.). Darüber hinaus wurde ein Konzept für die Gruppenberatungen entwickelt, das beruflich Qualifizierte über das Aufstiegsstipendium der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (sbb) informiert und mit Stipendiaten zusammenführt (ebd.: 15). 5.3 5.3.1 Vorbereitung und Nachqualifizierung Bedarfe beruflich Qualifizierter Die Entscheidung für oder gegen ein berufsbegleitendes Studium ist häufig ein längerer Prozess, der sich über mehrere Jahre erstrecken kann und in dem das Individuum verschiedene Parameter bewerten muss. Befürchtungen, den Studienanforderungen nicht gewachsen zu sein, das Fehlen geeigneter Beratungs- und Unterstützungsangebote artikuliert die Zielgruppe häufig (Kamm, 2015). In einer Umfrage der IHK-Forschungsstelle (2010) wurden die Erfahrungen bayerischer Studienberater zum Übergang beruflich Qualifizierter an die Hochschule thematisiert. Die befragten StudienberaterInnen konstatieren, dass „vorhandene Vorbereitungskurse der Hochschulen oft nicht ausreichen oder nicht spezifisch auf die Zielgruppe ausgerichtet sind. Relevante Themen für Vorbereitungskurse sind aus Sicht der Studienberater Mathematik, Englisch sowie Lern- und Arbeitstechniken“ (Richter/Fuchs, 2015b: 8). Die IHK Hannover befragte 2013 Auszubildende in kaufmännischen und technischen Berufen zu ihren Weiterbildungsmotiven (Pfrimmer/Wiebe, 2014). Eine Beratung vor Aufnahme des Studiums hält ein Großteil der befragten Zielgruppe für wichtig, viele Befragungsteilnehmer wünschen sich Studienvorbereitungskurse bzw. Einführungs- und Brückenkurse (besonders oft wurde Mathematik genannt). Auch Unterstützung durch einen Mentor wird als wesentlich für den Studienerfolg erachtet ebenso wie die Unterstützung durch den Arbeitgeber. Eine Befragung beruflich Qualifizierter zu ihrer Arbeitssituation und zu ihren Weiterbildungsinteressen an der Hochschule Niedersachsen liefert ähnliche Befunde, die Studieninteressierten an einem berufsbegleitenden Studienangebot wünschen sich in starkem Maß Vorbereitungsangebote (Offene Hochschule Niedersachsen, 2014b) An der Hochschule Osnabrück wurden beruflich Qualifizierte der berufsbegleitenden Bachelor-Studiengänge Pflegewissenschaft und Pflegemanagement befragt. Von mehr als der Hälfte der Befragten (53 %) werden zielgruppengerechte Unterstützungsangebote als hilfreich eingeschätzt. Insbesondere wünschen sie sich Tutorien und Unterstützungsangebote in Englisch, Statistik, wissenschaftliches Arbeiten, Umgang mit studienrelevanter Software sowie bei der Vorbereitung der Bachelorarbeit (Offene Hochschule Niedersachsen, 2014b, a). D. Lewin 55 In einer Bedarfsanalyse des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst unter den Studiengangverantwortlichen wurden auch die Bedarfe an Vorkursen für beruflich Qualifizierte an der Hochschule München und der Technischen Hochschule Ingolstadt erhoben. Vor allem im Bereich Mathematik sowie der allgemeinen Studierfähigkeit wurden Bedarfe identifiziert. Für die Zielgruppen der beruflich Qualifizierten und der traditionell Studierenden werden häufig ähnliche Angebote kurz vor dem Studienstart angeboten, vor allem Mathematik-Vorkurse für StudienanfängerInnen in den Ingenierwissenschaften aber auch Kurse zum wissenschaftlichen Arbeiten und zum Zeitmanagement finden sich in den Vorbereitungskonzepten von Hochschulen, die in unterschiedlichen Format angeboten werden (z. B. als E-Learning- oder Präsenz-Angebote). Eine exemplarische Zusammenstellung von Vorkursangeboten an Fachhochschulen und Universitäten sowie Sonderformen (wie Verbünde, Fernuniversität und Volkshochschulen) finden sich bei Richter und Fuchs (2015b: 62 ff.). Im Kontext der oben genannten Bedarfsanalyse des Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat die Münchner Volkshochschule in einer qualitativen Fallstudie im Rahmen des OHO-Projekts 13 Barrieren identifiziert, die beruflich Qualifizierte an der Aufnahme eines Studiums hindern können. Diese Barrieren wirken selten singulär sondern eher komplex und teilweise latent. Ein Studienverzicht wird vor allem durch folgende Barrieren begünstigt: • Zeitliche und finanzielle Barrieren: Zum einen wird oft die Länge des Studiums thematisiert: „Drei Jahre, das ist ein Riesen-Berg.“ (MP2) Zum anderen ist es das Studienformat (Präsenz in Vollzeit), das den zeitlichen Spielraum für Berufstätigkeit, Privatleben und Freizeit für lange Zeit sehr einschränkt. Durchhaltevermögen und sorgfältige Abwägung der Studienentscheidung ist erforderlich: „Ja das ist natürlich schon wo man sich Sorgen machen muss (…) zeitlich gesehen ob nicht irgendwas dazwischen kommen wird. Da hat man schon seine Bedenken.“ SIT1 (Wirner, 2015) Sowohl die beruflich Qualifizierten als auch die befragten Experten gehen davon aus, dass auch berufsbegleitend studierbare Studienangebote finanzielle Einschnitte erfordern werden. Die größtenteils mitten im Berufsleben stehenden beruflich Qualifizierten haben sich an ein gewisses Einkommen, verbunden mit einem Lebensstandard, bereits gewöhnt. Ein Experte beschreibt eine typische Aussage der Zielgruppe so: „Ich möchte Geld verdienen und jetzt nicht gleich auf mein Gehalt verzichten“ MP3. Auch die Zielgruppe selbst beschreibt die Finanzierung auch während des Studiums schwierig und als Belastung: „Ich habe immer zwei Jobs gehabt neben dem Studium. Das war etwas schwierig. Damit man sich das Studium finanzieren kann.“ SP3 (ebd.) • Zweifel an den eigenen Fähigkeiten: Viele der befragten Studieninteressierten aber auch der Studierenden sowie die Experten äußern Unsicherheit, ob die beruflich Qualifizierten die Studienanforderungen bewältigen. Eine exemplarische Aussage ist: „Und irgendwie schon auch die Angst, wenn man so lange aus dem Lernen draußen ist, schaffe ich das?“ SP2 (ebd.) Diese Selbstzweifel lassen sich u. a. auf folgende Ursachen zurückführen: Der letzte formale Bildungsabschluss liegt schon lange (oft mehr als 10 Jahre) zurück, so dass auch Lernen erst wieder gelernt werden muss. Insbesondere von Studieninteressierten im Bereich Technik wird auf das fehlende Wissen der gymnasialen Oberstufe verwiesen. Aber auch Studierende berichten von Inhalten, die ihre Kommilitonen zu Beginn des Studiums in den Lehrveranstaltungen lediglich wiederholen, beruflich Qualifizierte dagegen kom- 56 Motivation plett neu erlernen müssen: „Ja, also ich muss schon mehr tun, als jetzt meine Kommilitonen, die vom Gymnasium kommen, die das allgemeine Abitur haben. … in gewissen Sachen haben die einfach viel mehr Wissen, was ich mir erst aneignen muss.“ ST2 (ebd.) Studieninteressierte im Bereich Technik zweifeln vor allem an ihren Fähigkeiten im Bereich Mathematik, diese Einschätzung teilen auch die Experten. Ihre Deutschkenntnisse sind vor allem für Personen mit Migrationshintergrund eine Barriere. Aus Sicht der Bildungsberater ist die GER-Stufe C1 oder sogar C2 notwendig, um erfolgreich zu studieren. • Transparenz der Studienzulassung: Sowohl Zielgruppe und Experten berichten über intransparente und teilweise unvollständige Informationen über die Studienmöglichkeiten beruflich Qualifizierter, den Zugang zu Informationen über die neuen Hochschulzugangswege sowie Vorbereitungsangebote und Anforderungen für einzelne Studiengänge. Insbesondere die BildungsberaterInnen weisen darauf, dass die Zusage für einen Studienplatz oft sehr kurzfristig vor dem Studienstart erfolgt und somit die Studieninteressierten kaum Zeit für ausreichende Studienvorbereitungen (z. B. Information des Arbeitgebers, Besuch von Vorbereitungsangeboten) haben. Die Homepages der Hochschulen sind nach Meinung der beruflich Qualifizierten sehr komplex und Informationen für beruflich Qualifizierte finden sich nicht gleich. Vor allem Auflagen werden nicht ausreichend kommuniziert: „Also, dass man ein Studium implementiert aber letztendlich dann sagt, okay, sie können danach Pflegedienstleitung werden, aber man vorher nicht sagt, dass man zwei Jahre mindestens beruflich gearbeitet haben müssen in Vollzeit. Das passt halt nicht ganz. Und das war für viele bei uns nach dem Studium dann natürlich Thema.“ SP3 (ebd.) • Angst vor der Hochschulzugangsprüfung: Angst der beruflich Qualifizierten vor Tests, Bewerbungs-, Zulassungsverfahren oder Hochschulzugangsprüfungen (bzw. Probestudium) thematisieren vor allem die Multiplikatoren (BildungsberaterInnen und Lehrkräfte an Berufsschulen). Die genannten Instrumente haben eine hohe Selbstselektion (Richter/Fuchs, 2015b: 26 ff.). Die empirischen Befunde belegen, beruflich Qualifizierte reflektieren ihre Studierfähigkeit sehr selbstkritisch und dies aufgrund längerer Unterbrechungen der formalen Lernbiographie und oder wegen Abweichungen von tradierten Bildungswegen in die Hochschule. Die Bedenken der Zielgruppe fokussieren sich vor allem auf die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen eines berufsbegleitenden Studiums (z. B. Vereinbarkeit von Berufstätigkeit, Familie und Studium) und die erfolgreiche Bewältigung ausgewählter Studienanforderungen (mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen, Deutsch als Fremdsprache etc.), die aus der Perspektive der Studieninteressierten als besonders relevant für den Studienerfolg angesehen werden. Das veränderte Zeit- und Selbstmanagement sowie der Einstieg in das wissenschaftliche Arbeiten sind zentrale Bereiche, in denen die beruflich Qualifizierten Vorbereitungs- und Unterstützungsangebote erwarten. Auf der Grundlage der vorgestellten Analysen wurde im Rahmen des OHO-Projekts ein „Baukasten an Unterstützungsangeboten“ entwickelt, der im Folgenden vorgestellt wird. 5.3.2 Vorbereitungsangebote der Münchner Volkshochschule Fußend auf den Anforderungen beim Übergang in die Hochschule entwickelte die Münchner Volkshochschule im Auftrag des OHO-Projekts ein modulares Fortbildungsmodell zur Studienvorbereitung beruflich Qualifizierter, das sich an den vier Kompetenzfeldern fachliche, methodische, soziale und personale Kompetenz orientiert (Fuchs/Richter, 2015: 18). Einerseits D. Lewin 57 wurden die Ergebnisse der Analyse regionaler und überregionaler Vorbereitungsangebote (Ist-Analyse) und der Bedarfsanalyse (Motive, Barrieren und Bedarfe an Vorbereitungsangeboten) sowie allgemeine und spezifische Kompetenzanforderungen („Kompetenzmodell Studierfähigkeit“) bei der Konzeption der Unterstützungsangebote berücksichtigt. Andererseits wurden die Studienanforderungen der berufsbegleitenden Studienangebote bei den HochschullehrerInnen an der Hochschule München und der Technischen Hochschule Ingolstadt erhoben. Dazu wurde ein von der Münchner Volkshochschule (MVHS) gemeinsam mit den OHO-Teams beider Hochschulen ein Raster zur Bedarfserhebung entwickelt (ebd.: 18). Zur Konzeption, Pilotierung und Weiterentwicklung der einzelnen Vorbereitungsangebote orientierte sich die MVHS am Kompetenzmodell „Studierfähigkeit“ (Bentler/Bührmann, 2005, Heine/Didi/Haase et al., 2008, Lewin/Heublein/Schreiber et al., 2001, Nauerth/von der Heyden/Lettau et al., 2011). Das theoretische Konstrukt „Studierfähigkeit“ beschreibt den Übergang der OHO-Zielgruppen an die Hochschule als soziale Statuspassage (Großmaß/ Hofmann, 2009), da der Studienkontext neue individuelle, emotionale, intellektuelle und soziale Anforderungen an die Studierenden stellt. Die Studierfähigkeit wird als „Ensemble von Fähigkeiten“ (Huber, 2009: : 8) gefasst, das „[…] Studienerfolg ermöglichen und diesen erwartbar werden [ ]“ lässt (Konegen-Grenier, 2002: : 29). Folgende Faktoren und Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen können nach diesem Modell beim Übergang in ein Studium unterstützend wirken: Abbildung 8: Zusammenstellung relevanter Elemente der Studierfähigkeit (Richter/Fuchs 2015a) Insbesondere die Fähigkeit zur Selbstreflexion und auch motivationale Faktoren spielen im Kontext von personalen Kompetenzen und Persönlichkeitsmerkmalen eine große Rolle. Kontakt-und Kommunikationsfähigkeit sowie Teamfähigkeiten sind entscheidende Faktoren der sozialen Kompetenz. In Kombination haben soziale Kompetenzen und Persönlichkeitsmerkmale einen großen Einfluss auf den Studienerfolg (Heine/Didi/Haase et al., 2008, Lewin/ Heublein/Schreiber et al., 2001) und determinieren wesentlich die Studierfähigkeit. Metho- 58 Motivation den und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens sind wesentliche Erfolgsfaktoren, genauso wie Fertigkeiten, die die Analyse von Texten betreffen(eine ausführliche Darstellung analysierter Kompetenzanforderungen und Barrieren finden sich im Abschlussbericht „Konzeption“ sowie Handreichung Bedarfsanalyse Richter/Fuchs 2015). Die entwickelten und teilweise pilotierten Vorbereitungsangebote wurden als Baukastensystem für fachliche, methodische, soziale und personale Kompetenzentwicklung in den Pilotstudiengängen B. A. Unternehmensführung, Master Diagnostik, Beratung und Intervention, MBA International Business für Ingenieurinnen und Ingenieure, B. Sc. Pflegewissenschaft und B. Eng. Produktionstechnik sowie BA Internationales Projektmanagement (IPM) konzipiert. In der Abbildung 9 sind 25 Vorbereitungsangebote dokumentiert, die als einzelne Angebote eines Baukastensystems konzipiert wurden. Abbildung 9: Vorbereitungsangebote für beruflich Qualifizierte (Richter/Fuchs 2015a) Eine Dokumentation der Lernziele, Inhalte, Evaluationsergebnissen sowie den Kursumfängen finden sich bei Richter und Fuchs (2015a: 20 ff.) . Die Teilnahme an den Vorbereitungsangeboten erfolgte auf freiwilliger Basis, die Themen, die Anzahl der TeilnehmerInnen und das Zeitfenster wurden aufgrund der Ergebnisse der Pilotierung angepasst. Für das Wintersemester wurden die Studienvorbereitungskurse im Juli und von August bis in den November durchgeführt. Die Vorbereitungsangebote für das Sommersemester wurden in der Zeit von Januar bis März pilotiert. In den Monaten September, Februar und März wurden die meisten Vorbereitungsangebote für die Studienanfänger in den OHO-Studiengängen durchgeführt. Insbesondere die Zeit vor dem Studienbeginn wurde intensiv zur Vorbereitung genutzt. Einzelne Angebote wurden semesterbegleitend, in D. Lewin 59 enger Verzahnung mit Lernzielen einzelner Module (z. B. Grundlagen der Statistik), angeboten. Die Vorbereitungsangebote wurden zielgruppengerecht angeboten, sie wurden überwiegend am Abend oder am Wochenende durchgeführt, um die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Vorbereitungsangebot (bzw. Studium) zu erleichtern. TeilnehmerInnen, die die Präsenzveranstaltungen beispielsweise nicht besuchen konnten, haben die Möglichkeit, die Inhalte auf der Online-Lernplattform der MVHS zu wiederholen, zu vertiefen oder zu üben. Die Pilotierung der Vorbereitungsangebote erfolgte entlang der Projektlogik. Im Zuge der Studiengangentwicklung wurden die entsprechenden Vorbereitungsangebote konzipiert, pilotiert und evaluiert. Zur abschließenden Bewertung des Vorbereitungsangebotes wurden die Bewertungen der TeilnehmerInnen mit denen der MVHS-DozentInnen abgeglichen. Ein wesentliches Ergebnis der Pilotierung ist, dass die Effizienz und Akzeptanz aus der Perspektive der TeilnehmerInnen an Vorbereitungs- und Unterstützungsangeboten wesentlich davon abhängt, dass ein adäquates Angebot zum Zeitpunkt des Bedarfes verfügbar ist und eine angemessene Vorbereitung auf die Bewältigung der Herausforderung zu erwarten ist (vgl. Kap. 5.5). Die zielgruppengerechte Gestaltung ist ein weiteres wesentliches Ergebnis, um die Akzeptanz von Vorbereitungs- und Unterstützungsangeboten unter den beruflich Qualifizierten zu gewehrleisten. Im Folgenden werden wesentliche Ergebnisse der TeilnehmerInnen-Evaluation der MVHS zusammengefasst: • Die Mathematik-Vorkurse (fachliche Kompetenz) sollte bevorzugt als Abendveranstaltung von 17 bis 20 Uhr angeboten werden und insgesamt nicht länger als 2,5 Stunden dauern (inklusive Pause). Gegen Ende der Veranstaltung sinkt die Konzentration und Aufnahmefähigkeit der TeilnehmerInnen deutlich. Die Gruppengröße sollte 20 TeilnehmerInnen nicht überschreiten. Die beruflich Qualifizierten bevorzugen eine Mischung aus Frontalunterricht, Einzelarbeit und Gruppenarbeit. Nach Einschätzung der MVHS-DozentInnen trägt der Mix aus den angewendeten Lernformaten wesentlich zum Lernerfolg der beruflich Qualifizierten bei. Zur individuellen Vertiefung und Wiederholung von Lerninhalten wurden auf der Moodle-Plattform der MVHS Kursfolien, Lehrbuchinhalte sowie Übungsaufgaben eingestellt. Das Selbststudium der beruflich Qualifizierten wurde durch „Peer Instruction“ unterstützt (Richter, 2015: 7 f.). • Im methodischen Kompetenzbereich bevorzugten die OHO-Zielgruppen Ganztagesworkshops am Wochenende, im Abstand von etwa 14 Tagen, entweder am Samstag oder am Sonntag. Die maximale Teilnehmerzahl sollte pro Kurs 15 Personen nicht überschreiten, um beispielsweise im Kurs verfasste Texte angemessen besprechen zu können. Als Lernformate haben sich Diskussionen in Gruppen und das gemeinsame Korrigieren von selbst erstellten Texten bewährt. Frontalunterricht wurde von TeilnehmerInnen nicht gewünscht. „Hausaufgaben“ werden überwiegend nicht angefertigt (ebd.: 8). • Im sozialen Kompetenzbereich präferieren die OHO-Zielgruppen zwei Formate. Einerseits den Wochenendworkshop und andererseits wöchentliche Abendtermine von jeweils 3‐4 Stunden. Die Gruppengröße sollte 6 bis 10 TeilnehmerInnen nicht über- 60 Motivation schreiten, um ausreichend Zeit zum Üben und für Feedback zu haben. Im Ergebnis der Veranstaltungsevaluation wurde festgestellt, dass die TeilnehmerInnen Präsentationen bevorzugt in der Präsenzzeit vorbereiten, anstatt Zuhause. Dieses Verhalten der TeilnehmerInnen zeigt Parallelen zur Verweigerung von „Hausaufgaben“. Als eine mögliche Ursache führt Richter die zeitliche Belastung der Zielgruppe an (ebd.: 8). • Wochenendworkshops präferieren die OHO-Zielgruppen vor allem im Bereich personaler Kompetenzen, um sich in individuelle Lern‐ und Biografie‐Reflektionsprozesse besser vertiefen zu können. Diese Seminare hatten Coaching‐Charakter – der MVHS-Dozent hat zu großen Teilen eine beratende und begleitende Funktion inne. Im Idealfall sollten die TeilnehmerInnen zwischen den Terminen Zeit haben, selbst etwas zu erarbeiten oder zu reflektieren. Im personalen Kompetenzbereich liegt nach unseren Erfahrungen die ideale Teilnehmerzahl bei maximal 8 Personen pro Gruppe. Der Raum sollte flexibel einsetzbar sein, also ausreichend Platz für verschiedene Methoden – auch mit Bewegungen – und Gruppenarbeiten bieten (ebd.: 8). Die Erwartungen der OHO-Zielgruppe an Unterstützungsangebote sind in zielgruppengerechte Formate zu überführen, die u. a. die Perspektive der MVHS-Dozent berücksichtigt. Richter (2015: 8 f.) dokumentiert folgende Rahmenbedingungen, die die MVHS-Dozenten für die Gestaltung zielgruppengerechter Vorbereitungsangebote für bedeutsam halten: Zeiten und Formate: mit steigender Komplexität sinkt die zeitliche Dauer einer Lerneinheit (Beispiel: fachliche Kompetenzen, z. B. Mathematik) und Wochenendworkshops insbesondere bei Kursen zur Förderung der personalen und sozialen Kompetenz beliebt, weil es einen tieferen, konzentrierteren und umfassenderen Einstieg in das jeweilige Thema ermöglicht. Raumgestaltung: flexible Raumgestaltung sollte möglich sein, also keine feste Bestuhlung Platz für aktivierende Methoden, Körperbewegung, Perspektivwechsel durch Gehen, Raum für Gruppenarbeiten etc., bei kleinen Gruppen und persönlichen/sensiblen Themen wünschen sich die Lernenden einen „gemütlichen“ Raum (nicht den als „karg“ beschriebenen Hörsaal), W‐Lan sollte vorhanden und auch für Studieninteressierte, die noch nicht immatrikuliert sind und noch keine Kennung haben, zugänglich sein, Snack‐ und Kaffeeautomat in der Nähe, Hinweise zu Verpflegungsmöglichkeiten in der Nähe (Cafés, Restaurants etc.) bei Wochenendkursen wurden von den TeilnehmerInnen dankbar aufgenommen und Lageplan des Kursraumes im Vorfeld an die TeilnehmerInnen mailen, da sie mit den Örtlichkeiten oft noch nicht vertraut sind. Gruppengröße: bei Angeboten zur fachlichen Kompetenz maximal 20 TeilnehmerInnen, ideal sind 10 TeilnehmerInnen (z. B. Mathematikvorkurs), bei Workshops zur Förderung von sozialen und personalen Kompetenzen: maximal 8 TeilnehmerInnen und bei Kursen zur Förderung der methodischen Kompetenz: maximal 15 TeilnehmerInnen. Lernformate und Methoden: Frontalunterricht kurz halten, aktivierende Methoden einsetzen, Gruppenarbeiten und ‐diskussionen zum Austausch untereinander fördern, Einzelübungen im Kurs durchführen, da Dozent direkt vor D. Lewin 61 Ort unterstützen kann,Mischung aus verschiedensten Formaten berücksichtigen und Methodenwechsel einsetzen, um TeilnehmerInnen aktiv zu halten und zu überraschen, Selbstständigkeit der TeilnehmerInnen fördern, bspw. Regeln selbst erarbeiten lassen, anstatt Wissen „vorzukauen“, TeilnehmerInnen die Möglichkeit geben, Praxisbezüge herzustellen und Beispiele aus Beruf bzw. Leben einzubringen Waldherr und Walter (2014) verweisen darauf, dass Praxisbeispiele die Akzeptanz des angebotenen Stoffes erhöhen, die Behaltenswahrscheinlichkeit sowie das allgemeine Interesse am Fach steigt, an Vorwissen der TeilnehmerInnen anknüpfen, Zeitmangel der TeilnehmerInnen bei der Vergabe von Hausaufgaben berücksichtigen, positive Lernumgebung für müde TeilnehmerInnen schaffen (auch abends Kaffee erwünscht), Zeit für individuelle Fragen einplanen, Erklärungen kleinschrittig vornehmen, Reduktion auf wesentliche Inhalte, viele praktische Übungen einplanen und Erfahrungsaustausch der TeilnehmerInnen wirkt förderlich, insbesondere bei heterogenen Gruppen. Neben den Lernarrangements sind es aktivierende Methoden, die wesentlich zu Lernfortschritten der beruflich Qualifizierten beitragen. Die Mehrfachbelastung der OHO-Zielgruppe (Beruf, Familie und Studium) fordert ihren Tribut: Die Mehrzahl der TeilnehmerInnen besuchen die Vorbereitungsangebote nach einem „langen, anstrengenden Arbeitstag und sind entsprechend müde“ (Richter, 2015: 10). Aktivierende Methoden initiieren wesentlich stärker als darbietende Methoden die Selbständigkeit und Eigenverantwortung der OHO-Zielgruppe, indem Sachverhalte, Probleme, Regeln etc. selbst oder in der Gruppe erarbeite werden. Aktivierende Methoden wecken zunächst die Aufmerksamkeit, steigern Konzentration und Motivation beruflich Qualifizierter erheblich da selbstinitiierte Lern‐ und Entdeckungsprozesse angeregt werden (Richter, 2015: 10, Waltherr/Walter, 2014). Im Rahmen des OHO-Projekts wurden die beruflich Qualifizierten in besonders starkem Maß beraten und unterstützt bei der Anbahnung ihrer Studienentscheidung und der Gestaltung der Studieneingangsphase. Wesentliche Teile dieser Prozesse werden die beruflich Qualifizierten künftig selbstgesteuert bewältigen müssen. Eine Orientierungshilfe, die die generierten Erfahrungen einer eher individualisierten Beratung und Unterstützung beruflich Qualifizierter aus der Pilotierung aufgreift und operationalisiert, könnte künftige Studieninteressierte bei ihrer Studienentscheidung zielgruppengerecht unterstützen. Beruflich Qualifizierte präferieren das Medium Internet bei der Informationsbeschaffung. Somit kann eine internetbasierte Orientierungshilfe ein Tool sein, das in der Zielgruppe in hohem Maß akzeptiert wird. 5.4 Self-Assessments als Orientierungshilfe Die vorangestellte Beschreibung eines Einführungs- und Vorbereitungssystems für berufliche Qualifizierte im Rahmen des OHO-Projekts ist ein konzeptionell begründeter und zielgruppengerechter Weg an die Hochschule. Allerdings setzt die Teilnahme eine weitgehend abgeschlossene Entscheidung für ein Studium voraus. Der finanzielle und vor allem zeitliche 62 Motivation Aufwand in der Vorbereitungsphase sind erheblich. Die Funktion eines niederschwelligen Informations- und Beratungsangebots könnte in der Entscheidungsphase ein Online-Self-Assessment (OSA) übernehmen. Eine von mehreren Hochschulen 2012 durchgeführte Befragung unter traditionellen Studieninteressenten ergab, dass 83 Prozent in der Phase Online-Medien nutzen (Studienwahl.de, 2013). Eine Befragung unter Studienanfängern von Willich et al. (2011a) ergab sogar eine 98-prozentige Internetnutzung, die zu 84 Prozent als ertragreich eingeschätzt wurde. Um den Informations- und Reflexionsstand der Studieninteressenten zu verbessern, scheinen OSA für viele Hochschulen das richtige Mittel der Wahl zu sein. Im Zeitraum von 2006 bis 2014 hat sich die Zahl der OSAs von 7 auf mehr als 100 erhöht, wobei einige SelbstTests von mehreren Hochschulen eingesetzt werden (Hasenberg, 2014). Ein internetbasiertes Self-Assessment soll Studieninteressierte einerseits über berufsbegleitende Studienmöglichkeiten, Anforderungen und Vorbereitungsangebote informieren und andererseits als Diagnose- und Beratungs-Tool die Studieninteressierten bei der Auswahl geeigneter Vorkurse aus dem Baukastensystem der Einstiegsakademie unterstützen. Zu den Beratungsangeboten werden gut verständliche Informationen über den Studiengang sowie die Studienanforderungen gehören. Auch wenn davon ausgegangen werden kann, dass beruflich Qualifizierte die Aussagen zu den Studienanforderungen richtig interpretieren, können sie nur schwer einschätzen, in welchem Maß sie über die entsprechenden Voraussetzungen verfügen (s. Pkt. 5.1.1). Ein internetbasierter Selbsttest soll die Studieninteressierten bei der Überprüfung ihrer Voraussetzungen unterstützen und Handlungsalternativen empfehlen. Ein erwarteter Mehrwert des Self-Assessments besteht in einer verbesserten Passung zwischen dem Profil der OHO-Zielgruppen und dem Profil der berufsbegleitenden Studienangeboten, indem die Selbstselektion gefördert wird (Lewin/Lischka, 2004, Trost, 2008). Es wird angenommen, dass für das Studium geeignete Interessenten eher ermutigt werden, ein Studium aufzunehmen, und solche, die es nicht sind, davon abgehalten werden. Zudem erhalten Studieninteressierte sachdienliche Hinweise, an welcher Stelle ihre Passung verbessert werden muss. Dies kann in anschließenden Vorbereitungskursen geschehen. Der weitere Nutzen entsteht durch eine rechtzeitige Mobilisierung der finanziellen, personellen und zeitlichen Ressourcen. Denn meist ist nicht ein spezifisches fokal umrissenes Problem ein Grund für den misslungenen Studienstart, sondern ein Problembündel, das durch ein gleichzeitiges Auftreten am Anfang des Studiums zur Überforderung führen kann (Bosse/ Schulters/Trautwein, 2013). Damit wird ein zusätzlicher Nutzen eines Online-Self-Assessments sichtbar – die Ergebnisse unterstützen die Studienberatung. Zur Vorbereitung auf die Hochschulzugangsprüfung müssen Studieninteressierte ein Beratungsgespräch absolvieren. Die Ergebnisse des Selbsttests können andere Beratungsangebote ergänzen und als Grundlage des persönlichen Gesprächs mit der Studienberatung dienen, ein Ersatz sind sie keinesfalls. In der persönlichen Beratung können studienfachspezifischen Anforderungen (z. B. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Studium) thematisiert und Strategien zur Verbesserung der Passung (z. B. Wahl von Unterstützungsangeboten) entwickelt oder optimiert werden. D. Lewin 63 Zeigt das Ergebnis des Self-Assessments eine geringe Übereinstimmung zwischen den Anforderungen und dem individuellen Fähigkeitsprofil kann es zur Entscheidung gegen ein Studium führen. Das Prinzip Selbstselektion beinhaltet eine Zuordnung durch den Studieninteressierten selbst auf Basis von Passungsüberlegungen (Hasenberg/Schmidt-Atzert, 2014: 14). Die Ergebnisse des Selbsttests vermitteln dem Studieninteressierten selbst, in welchem Maß und an welcher Stelle das eigene Profil mit dem Anforderungsprofil des Studienganges übereinstimmt. Welche Vorbereitungsangebote ein erfolgreiches berufsbegleitendes Studium unterstützen würden und welcher zeitliche Aufwand erforderlich ist, um studienrelevante Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln. Positive Rückmeldungen bestärken die Bewerbungsabsicht. Bei erfolgreicher Selbstselektion bewerben sich überwiegend Studieninteressierte, die zum Profil des Studiengangs passen. 5.4.1 Merkmale des OHO-Self-Assessments Die Voraussetzung für eine valide Auskunft ist allerdings eine genaue Identifikation von Fähigkeiten und Kompetenzen, die für den entsprechenden berufsbegleitenden Studiengang besonders relevant sind (z. B. mathematische Fähigkeiten, kritisches Denken, Textverständnis, räumliches Denken). Dabei müssen nicht nur ihre Identität sondern auch ihre Ausprägung festgelegt werden. Damit sollte ein zukünftiges Self-Assessment aus mindestens drei Komponenten bestehen: den Modulen zur Diagnose der allgemeinen Studierfähigkeit, den Modulen zur spezifischen Eignung für bestimmte Studiengänge und dem Matchingsystem mit Ausprägungsmerkmalen, das das Ausmaß der Eignung spezifisch anzeigt. Bei der Konzeption des ersten Abschnitts kamen sowohl Erfahrungen aus dem Studienzulassungstests der Hochschule München als auch Modellvorstellungen der Studierfähigkeit zum Tragen (Bosse/Schulters/Trautwein, 2013). Allgemeine studentische Anforderungen wurden identifiziert und in vier Kategorien eingeteilt, in die fachlichen, überfachlichen, personalen, sozialen Kompetenzen. • Fachliche Kompetenzen: sie versetzen Studierende in den Stand, das fachliche Niveau und die nachfolgende Progression zu bewältigen. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist der angemessene schulische Kenntnisstand in Grundlagendisziplinen. Wie bereits ausgeführt, ist der Kenntnisstand Mathematik und Naturwissenschaften für einen erfolgreichen Studienverlauf besonders kritisch. Bis jetzt wurde ein Mathemodul entwickelt und programmiert. Ein Ausbau des OSA sollte hier jedoch durch die Analyse des Kenntnisstands in Physik, Chemie und Biologie ergänzt werden. Die Module können jeweils als ein eigenständiges oder ein gemeinsames „naturwissenschaftliches“ Modul aufgebaut sein. • Fachübergreifende Kompetenzen: Bis jetzt beschränken sich die meisten Fachmodule bei unterschiedlichen OSAs auf Kenntnisstandprüfungen. Vernachlässigt wird dabei, dass das wissenschaftliche Wissen sich deutlich vom schulischen Wissen unterscheiden. Auch die universitären Lernformen und Leistungsnachweise sind andere. Studierende eigenen sich im Laufe des Studiums die Wissenschafts- und Fachsprache an und können in der Regel gut die Relevanz von Inhalten einschätzen. Sie erbringen Leistungsnachweise in unterschiedlicher Form und lernen insgesamt einen kritischen Umgang mit Fakten, da diese stets nur den vorläufigen Stand des Fachs repräsentieren und durch neue Erkenntnisse und Methoden abgelöst werden. 64 Motivation Auch für die hier genannten Anforderungen werden notwendigen Kompetenzen bereits vor dem Studium angelegt und im Studium lediglich weiter ausgebaut und vertieft. Wissenschaftliches und kritisches Denken basieren auf dem logischen Denken. Auch das abstrakte Denken und Textverständnis werden nicht erst im Studium erlernt. Sie entwickeln sich zusammen mit der Fachsprache, mit der Geübtheit im Umgang mit Fachaufgaben, mit dem anwachsenden Wissensstand und dem Anwendungsbezug. • Personale Kompetenzen: Von herausragender Bedeutung für den Erfolg des Studiums ist das Lernverhalten, das in Form von Variablen wie Anwesenheit, Aufmerksamkeit, Konzentration, Lernen ohne Ablenkung und Unterbrechungen, kontinuierliches Lernen usw. in Erscheinung tritt. Auch die Bedeutung der Beständigkeit und Gewissenhaftigkeit wurde mehrfach nachgewiesen (Übersicht bei Schulmeister, 2014 in Press). Erfolgreiche Studierende können gut fachliche Inhalte selbstständig aneignen und ihr Selbststudium zeitlich strukturieren. Diese organisatorische Kompetenz ist auch dann gefragt, wenn Studierende örtliche und zeitliche Vorgaben unterschiedlicher Fachrichtungen miteinander vereinbaren, den Lebensunterhalt sichern und die Wohnungssuche bewältigen müssen. Bereits am Anfang des Studiums müssen Studierende langfristige Wahlentscheidungen treffen, ihre Erwartungen anpassen und weitere Interessen ausbilden, die im Verlauf des Studiums eine wichtige Stütze der intrinsischen Motivation sind. • Soziale Kompetenzen: Bis jetzt unzureichend kann die dynamische Sicht auf die Anforderungen im Studium beschrieben werden. Unterschiedliche Anforderungen gehen komplexe Verknüpfungen und Verkettungen mit einander ein. Unzureichende Studienleistungen können dadurch bedingt sein, dass Studierende wegen Studienfinanzierung nicht genügend Zeit für das Vor- und Nachbereiten von Veranstaltungen aufbringen. Trotz guter und ausreichender Leistung können fehlende berufliche Perspektiven, bzw. Berufsvorstellungen zur Aufgabe des Studiums führen. Solche und ähnliche Kettenreaktionen sind keine Seltenheit. Daher muss die Konstruktion eines OSA auch in ein Beratungs- und Unterstützungssystem eingebettet sein. Studierenden und Studieninteressenten wird – wenn sie es wünschen – Beratungshilfe zuteil. Vorbereitungs- und Orientierungskurse stehen Ihnen ebenso zur Verfügung. Diese Hilfe muss von Studierenden aber auch eingefordert und angenommen werden. Auch dies kann zum Studienerfolg wesentlich beitragen. Eine wesentliche Herausforderung bei der Konstruktion eine OSAs bestand nun darin, die genannten Personenmerkmale über Testaufgaben zu operationalisieren. Der Test muss dabei über testpsychologisch übliche Gütemerkmale verfügen (Moosbrugger/Kelava, 2012). Zusätzlich charakterisieren folgende Merkmale den OHO-Selbsttest: • Zielgruppe: der Selbsttest wird für die OHO-Zielgruppen angeboten. • Kosten: das Beratungs- und Orientierungsangebot steht der OHO-Zielgruppe kostenlos zur Verfügung. • Medium: der Selbsttest wird online angeboten (zeit- und ortsunabhängig) und kann am lokalen Rechner bearbeitet werden. • Rückmeldung: zeitnah, nach der Bearbeitung des gesamten Selbsttests erhält der Studieninteressierte eine Rückmeldung, die das Testergebnis in Bezug zu den Studi- D. Lewin 65 enanforderungen setzt und Vorbereitungsangebote aus dem Baukastensystem empfiehlt. • Eigenverantwortung: es liegt in der Verantwortung des Studieninteressierten den Selbsttest ernsthaft zu bearbeiten, gleiches gilt für den Umgang mit den Ergebnissen. Die individuellen Ergebnisse des Selbsttests haben keinen Einfluss auf die Zulassung. (Vgl. Hasenberg/Schmidt-Atzert, 2014) 5.4.2 Entwicklungsstand des OHO-Self-Assessment Ausgehend von der oben beschriebenen Konzeption wurden im OHO-Projekt mehrere Module entwickelt. Die Übersicht aller geplanten und entwickelten Module findet sich in der nachfolgenden Tabelle. Tabelle 7: Clusterzentren nach Faktoren der Studienmotivation Fähigkeiten und Kenntnisse Geplante Module Mathematisch-naturwissenschaftliche Mathemodul Kompetenzen Physik, Chemie, Biologie Fachübergreifende Kompetenzen Entwicklungsstand entwickelt und programmiert in der Konzeptphase Logisches Denken entwickelt Räumliches Denken entwickelt Textverständnis Wissenschaftlich-kritisches Denken entwickelt entwickelt Personale und soziale Kompetenzen in der Konzeptphase Fachliche Eignung / Profile / Matching in der Konzeptphase Mathematisch-naturwissenschaftliche Kompetenzen Die Auswahl der Themen und Aufgaben im Bereich der Mathematik orientierte sich am Vorkurs Mathematik (Erven/Erven/Hörwick, 2012). In der nachfolgenden Tabelle sind die Anzahl der Items, die Trennschärfen und das Corbanchs Alpha der jeweiligen Skala dargestellt. In der testpsychologischen Literatur werden Alpha-Werte von 0,7 als ausreichend gesehen. Damit erreichen 2 von 9 Skalen schon jetzt diese Güte, 6 weitere liegen unmittelbar darunter im Bereich von 0,61 bis 0,69 und lediglich eine Skala weicht mit 0,52 deutlich von der Anforderung ab. Für die Interpretation der Werte sollten jedoch folgende Tatsachen berücksichtigt werden: die interne Konsistenz hat für die Wissensaufgaben, wie sie im Mathemodul abgebildet sind, nur eine eingeschränkte Bedeutung. Zweitens wurden die Pretests in klassischer Papier- und Bleistift-Methode durchgeführt. Die Ermittlung von Cronbachs Alpha im Online-Format steht noch aus. 66 Motivation Tabelle 8: Clusterzentren nach Faktoren der Studienmotivation Mathematik Test-Vorform Item-Anzahl Grundlagen Test-Endform Anzahl Trennschärfen Cronbachs Alpha 10 4 0,41 – 0,52 0,68 Umformungen 7 4 0,35 – 0,53 0,66 Gleichungen 8 4 0,44 – 0,77 0,78 Elementare Trigonometrie 8 4 0,32 – 0,72 0,67 Elementare Funktionen 6 4 0,37 – 0,56 0,68 Vektoren 5 4 0,13 – 0,79 0,61 Konvergenz 5 4 0,40 – 0,62 0,69 Ableitung 8 4 0,51 – 0,71 0,81 Wahrscheinlichkeitsrechnung 6 4 0,22 – 0,40 0,52 Quelle: Itemanalyse wurde von IKOBE durchgeführt Fachübergreifende Kompetenzen Bis jetzt beschränken sich die meisten Fachmodule bei unterschiedlichen OSAs auf Kenntnisstandprüfungen. Vernachlässigt wird dabei, dass das wissenschaftliche Wissen sich deutlich vom schulischen Wissen unterscheidet. Auch die universitären Lernformen und Leistungsnachweise sind andere. Studierende eignen sich im Laufe des Studiums die Wissenschaftsund Fachsprache an und können in der Regel gut die Relevanz von Inhalten einschätzen. Sie erbringen Leistungsnachweise in unterschiedlicher Form und lernen insgesamt einen kritischen Umgang mit Fakten, da diese stets nur den vorläufigen Stand des Faches repräsentieren und durch neue Erkenntnisse und Methoden abgelöst werden können. Im OHO-Projekt ist die Entscheidung für folgende Module gefallen: Logisches Denken, Räumliches Denken, Textverständnis und Wissenschaftliches-kritisches Denken. (1)Logisches Denken als testpsychologisches Konstrukt wird durch geeignete Aufgaben zu drei wichtigsten Varianten des logischen Denkens operationalisiert: Dem Denken mit „wenn“ und „dann“, also dem konditionalen oder bedingten Schließen, dem Denken mit Quantoren wie „alle“, „einige“ und „keine“, also dem syllogistischen Schließen und dem Denken mit Relationen, also dem relationalen Schließen (Knauff, 205). Gerade weil diese Aufgaben lediglich geringe wissensgebundene Voraussetzungen verlangen, sind sie ein valider Bestand vieler Auswahlverfahren und Self-Assessments. Zugleich sind sie ein fester Bestandteil von gängigen Intelligenztests. Die Anforderungen für die innere Konsistenz (Cronbachs Alpha) sind hier mit 0,7 die gleichen. Zugleich ist ihre Unterschreitung, da es sich um ein gut erforschtes psychologisch-kognitives Konstrukt handelt, strenger zu bewerten, als bei einem Wissenstest. Mit Cronbachs Alpha von 0,89 erfüllt die Skala das Kriterium sehr gut. D. Lewin 67 Tabelle 9: Clusterzentren nach Faktoren der Studienmotivation Logisches Denken Kennzahlen Test-Vorform Item-Anzahl 17 Test-Endform Anzahl Trennschärfen 12 0,33 – 0,86 Cronbachs Alpha 0,89 Quelle: Itemanalyse wurde von IKOBE durchgeführt (2)Räumliches Denken (auch Räumliches Vorstellungsvermögen genannt) kommt in fast allen faktorenanalytischen Intelligenzmodellen vor (z.B. bei THURSTONE als Primärfaktor „Space“). Sie ist eine der am besten untersuchten Fähigkeiten menschlicher Begabung. Sie wird durch eine unüberschaubare Anzahl von Aufgabentypen operationalisiert und gelegentlich in mehrere Subfaktoren aufgespalten. Diese Fähigkeit ist ebenso wie Logisches Denken ein fester Bestandteil gängiger Intelligenztests. In einer Reihe von Berufen, z. B. Architekt, Ingenieur oder (Zahn)-Mediziner wird sie als Einstellungskriterium herangezogen. Dabei ist jedoch zugleich von Bedeutung, dass die Aufgaben unterschiedliche Fähigkeiten repräsentieren, die gendersensitiv sein können. So werden räumliche Aufgaben im Zahlenverbindungstest (Oswald/Roth, 1987) von beiden Geschlechtern in gleicher Weise gut gelöst. Nicht jedoch die Aufgaben aus dem mentalen Rotationstest nach Vandenberg & Kruse. Sollten Rotationsaufgaben zur Auswahl gelangen, muss ein normativer Ausgleich für die Genderfairness sorgen. Aktuell ist die Skala entwickelt und erreicht mit 0,82 einen guten Alpha-Wert. Zugleich ist sie noch nicht programmiert und kann damit noch nicht normiert werden, um die oben aufgeworfene Frage nach Gendergerechtigkeit zu beantworten. Tabelle 10: Clusterzentren nach Faktoren der Studienmotivation Räumliches Denken Kennzahlen Test-Vorform Item-Anzahl 22 Test-Endform Anzahl 12 Trennschärfen 0,34 – 0,71 Cronbachs Alpha 0,82 Quelle: Itemanalyse wurde von IKOBE durchgeführt (3)Textverständnis als psychologisches Konstrukt unterscheidet sich deutlich von den beiden erstgenannten Dimensionen. Es stellt eine Kompetenz dar, die fachund wissensabhängig sein kann. Umso wichtiger war es bei der Entwicklung der Skala, den Anspruch der Überfachlichkeit aufrecht zu erhalten, indem die zugrundeliegenden Texte aus unterschiedlichen Wissensgebieten stammten. Gut gewählte Aufgaben mindern das Maß der Varianz und haben damit einen direkten Einfluss auf das Cronbachs Alpha. Mit Cronbachs Alpha von 0,93 erfüllt die Skala das Kriterium sehr gut. Die zweite wichtige Prämisse ist die angemessene Schwierigkeitswahl. Die Schwierigkeit wird in der Größe von 0 bis 1 angegeben, die mittlere Schwierigkeit im Bereich von 0,3 bis 0,7 ist günstig. Mit einer durchschnittlichen Aufgabenschwierigkeit von 0,49 und einem Bereich von 0,26 bis 0,77 kommt auch dieses Kriterium dem Optimum sehr nah. 68 Motivation Tabelle 11: Clusterzentren nach Faktoren der Studienmotivation Textverständnis Test-Vorform Item-Anzahl Kennzahlen 117 Test-Endform Anzahl 60 Trennschärfen 0,22 – 0,72 Schwierigkeiten 0,26 – 0,77 Cronbachs Alpha 0,93 Quelle: Itemanalyse wurde von IKOBE durchgeführt (4)Wissenschaftlich-kritisches Denken wird als Teil des allgemeinen kritischen Denkens und als eine wichtige „Schlüsselqualifikation“ im Studium gesehen. Die Eigenschaft lässt sich als bewusste, selbstregulative Urteilsbildung beschreiben, welche Interpretation, Analyse, Bewertung und Schlussfolgerung beinhaltet (Facione, 1990). Kriterien für kritisches Denken sind: • umfassende Suche nach Informationen unabhängig von der favorisierten Position • kreative Generierung von möglichen Hypothesen • sorgfältige Bewertung und Evaluation der Informationen/Belege • Identifikation von möglichen (Gegen-)Belegen für unterschiedliche Hypothesen • Bewertung der Hypothesen durch eine unverzerrte Integration der verfügbaren Informationen • Gewichtung von möglichen Hypothesen nach ihrer Stärke basierend auf den verfügbaren Belegen und Gegenbelegen • Respekt und Wertschätzung für andere Sichtweisen (auch wenn man diese nicht teilt) • Wissen um die Vorläufigkeit einer jeden Position und die Bereitschaft, diese bei neuen Informationen zu verändern (Zusammenfassung nach Wessel, 2011) Aktuell wurde die Skala ebenso entwickelt und erreicht nun mit Cronbachs Alpha von 0,89 einen guten Wert. Die Programmierung der Skala steht noch aus. Tabelle 12: Clusterzentren nach Faktoren der Studienmotivation Kritisch-wissenschaftliches Denken Kennzahlen Test-Vorform Test-Endform Item-Anzahl Anzahl Trennschärfen Cronbachs Alpha 80 42 0,10 – 0,76 0,89 Quelle: Itemanalyse wurde von IKOBE durchgeführt Die im Rahmen von Paper-Pencil-Pretests ermittelten Ergebnisse der Itemanalyse stützen deutlich die internetbasierte Umsetzung eines OSAs zur Orientierungshilfe für beruflich Qualifizierte in der nächsten Projektphase. Diese Orientierungshilfe sollte in ein Gesamtkonzept für einen niederschwelligen Studieneinstieg für beruflich Qualifizierte integriert sein. 5.5 5.5.1 Einstiegsakademie ein neues Bindeglied Nachfrage von Unterstützungsangeboten Die Befragung der beruflich Qualifizierten sowie der Studierenden der HM bestätigt, das die Effizienz und Akzeptanz von Vorbereitungs- und Unterstützungsangeboten wesentlich da- D. Lewin 69 von abhängt, dass ein adäquates Angebot zum Zeitpunkt des Bedarfes verfügbar ist und eine angemessene Vorbereitung auf die Bewältigung der Herausforderung zu erwarten ist (Fraunhofer/Lewin/Neger, 2013b). Abbildung 10: Vorbereitungs- und Unterstützungsangebote in den einzelnen Phasen des Student Lifecycle In der Abbildung 10 sind ausgewählte Vorbereitungs- und Unterstützungsangebote für die OHO-Zielgruppe (Stand der Pilotierung 2013) und ihre zeitliche Platzierung entlang des Student Lifecycle zusammen gestellt. Die Zuordnung der einzelnen Angebote zu den Phasen des Student Lifecycle erfolgte auf der Grundlage eines Mehrfachantworten-Sets, da einige Unterstützungsangebote unter dem gleichen Namen firmieren sich inhaltlich jedoch z. B. im Bereich Mathematik unterscheiden können (ebd. Tab. 6.3: 48). In der Phase der Studienanbahnung (Studien- und wissenschaftliches Interesse wecken) werden Informationen und Beratungsangebote von den OHO-Zielgruppen erwartet, die die individuelle Studienentscheidung unterstützen (z. B. Entscheidungsfindung/Interessentest/ OSA 70 %, Zugangsvoraussetzungen/Anrechnung außerhochschulisch erworbener Kompetenzen 45 %, Vereinbarkeit von Studium/Familie/Beruf 34 % etc.) und Zweifel an der eigenen Studierfähigkeit abbauen. Das sind Unterstützungsangebote, die eine generelle Studienentscheidung der OHO-Zielgruppen unterstützen. 70 Motivation In der Phase Studienvorbereitung werden Beratungs- und Unterstützungsangebote von der OHO-Zielgruppe für einen konkreten Studiengang erwartet. Dazu gehören zum einen die Beratungsangebote zur beruflichen Verwertbarkeit des Studiums (50 %), zu den Zugangsvoraussetzungen und möglicher Anrechnung von außerhochschulisch erworbenen Kompetenzen (32 %) sowie zur Vereinbarkeit von Studium, Familie und Beruf (24 %) und zum anderen zur Kompensation fachlicher Defizite (z. B. in Bereich Mathematik 28 % oder in den Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens 22 %). Die Vorbereitungsangebote im Bereich der fachlichen Kompetenz dienen vor allem zur längerfristigen Herstellung der Studierfähigkeit der OHO-Zielgruppen. In der Studieneingangsphase haben sich die OHO-Zielgruppen für ein konkretes berufsbegleitendes Studienangebot entschieden und erwarten kompakte Lernarrangements für unterschiedliche Kompetenzbereiche, um kurzfristig ihre Studierfähigkeit (Zeitmanagement40 %, Lernstrategien 37 % etc.) zu verbessern und fachliche Defizite zu kompensieren. Der Crashkurs-Mathematik (26 %) ist ein solches Angebot. Aufgrund der Heterogenität der Zielgruppe ist gleichfalls ein Mathematik-Vorbereitungskurs deutlich vor der Studieneingangsphase zur Studienvorbereitung (28 %) erforderlich. Neben den Vorbereitungs- und Unterstützungsangeboten vor Studienbeginn erwarten die OHO-Zielgruppen studienbegleitende Angebote in der Studienphase (Gestaltung des Studiums). Die OHO-Zielgruppen erwarten vor allem bei der Prüfungsvorbereitung (49 %), dem wissenschaftlichen Arbeiten (43 %) und bei der Anwendung von Lernstrategien Unterstützungsangebote. Neben dem Bereich der personalen Kompetenzen werden auch Unterstützungsangebote im Bereich der fachlichen Kompetenz (z. B. Englisch 31 % oder Deutsch 21 %) erwartet. Die Anpassung der Unterstützungsangebote an den Student Lifecycle verdeutlicht, dass die beruflich Qualifizierten Unterstützungsangebote benötigen die deutlich vor einem berufsbegleitenden Studium liegen und bis in ihr künftiges Studium hineinreichen. Dieser Unterstützungsbedarf stellt die Hochschulen vor neue Herausforderungen, die sie mit externen Bildungspartnern angehen sollte. Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass die Münchner Volkshochschule ein geeigneter Partner ist, um einen niederschwelligen und längerfristigen Studieneinstieg für beruflich Qualifizierte zu gestalten. 5.5.2 Gestaltung eines zielgruppengerechten Studieneinstiegs Die OHO-Zielgruppen verfügen über unterschiedliche Hochschulzugangsberechtigungen für die der Gesetzgeber spezifische Zulassungsverfahren vorsieht. Insgesamt lassen sich vier Gruppen von StudienbewerberInnen nach der Art der Hochschulzugangsberechtigung unterscheiden: • StudienbewerberInnen (z. B. BerufsrückkehrerInnen) mit einer traditionellen schulischen Hochschulzugangsberechtigung (Abitur, Fachhochschulreife usw.) steht der allgemeine oder fachgebundene Hochschulzugang offen, • StudienbewerberInnen mit einer erfolgreich abgeschlossenen beruflichen Fortbildungsprüfung (z. B. Meisterprüfung) steht gleichfalls der allgemeine Hochschulzugang offen, D. Lewin 71 • StudienbewerberInnen mit einer erfolgreich abgeschlossenen zweijährigen Berufsausbildung und einer anschließenden dreijährigen hauptberuflichen Tätigkeit erhalten den fachgebundenen Hochschulzugang, wenn sie die Hochschulzugangsprüfung der Hochschule München bestanden haben (vgl. Art. 43 und Art. 45 BayHSchG) und • StudienbewerberInnen mit einer schulischen Hochschulzugangsberichtigung und/ oder erfolgreich abgeschlossenen Fortbildungsprüfung bzw. abgeschlossener zweijähriger Berufsausbildung mit anschließender dreijähriger hauptberuflicher Tätigkeit. Die möglichen Konfigurationen der Hochschulzugangsberechtigungen der OHO-Zielgruppen erfordern eine zielgruppengerechte Einstiegsphase, die sich deutlich von der Gestaltung des Studieneinstiegs für traditionelle Studierende unterscheidet und dennoch bewehrte Elemente in sich aufhebt. Die bisherigen Evaluationsergebnisse des pilotierten Vorbereitungsangebots der MVHS zeigen, dass StudienbewerberInnen mit einer schulischen Hochschulzugangsberechtigung eher Crashkurse vor dem Beginn eines berufsbegleitenden Studiums präferieren. StudienbewerberInnen mit bestandener Fortbildungsprüfung präferieren eher mittelfristige Vorbereitungsangebote vor dem Studienstart. StudienbewerberInnen mit einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung erwarten vor allem Unterstützungsangebote, um die Hochschulzugangsprüfung zu bestehen. Abbildung 11: Gestaltung der Studieneingangsphase Mit Hilfe der MVHS sollen zeitlich versetzte zielgruppengerechte Vor- und Brückenkurse angeboten werden, die den beruflich Qualifizierten den Eindruck vermitteln, dass sie sich zielstrebig und effizient auf ein berufsbegleitendes Studium an der Hochschule München vorbereiten. Um das institutionelle Zusammenwirken besser koordinieren zu können, wurde das gedankliche Konstrukt „Einstiegsakademie“ entwickelt (vgl. Abbildung 11). 72 Motivation Aufgrund der verschiedenen Zeitpunkte lassen sich die einzelnen Unterstützungsangebote in die drei Gruppen vorhochschulisch, vorcurricular und curricular trennen. Diese zeitliche Segmentierung ist auch an unterschiedliche Stadien der Hochschulzugehörigkeit der Studieninteressierten geknüpft. Nur für immatrikulierte StudienanfängerInnen kann die Hochschule München Vorbereitungskurse anbieten (vor- und curricularer Bereich). Für Studieninteressierte, die sich auf die Hochschulzugangsprüfung vorbereiten wollen kann die Hochschule München keine Vorbereitungsangebote anbieten, denn der Gesetzgeber hat die Vergabe von Hochschulzugangszertifikaten (allgemeine Hochschulreife usw.) dem Schulsystem übertragen. Studieninteressierte können mit Hilfe von Bildungsträgern individuelle Lücken im Schulwissen schließen, um beispielsweise eine Hochschulzugangsprüfungen zu bestehen, oder sie können über den dritten Bildungsweg eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben, die zur Studienaufnahme berechtigt. Die Abbildung 11 dokumentiert eine bruchlosen Übergang der OHO-Zielgruppen in ein berufsbegleitendes Studium, indem die MVHS und die HM gemeinsam den Studieneintritt der OHO-Zielgruppen betreuen. Unter Berücksichtigung der zeitlichen Dimension verändern sich die Gestaltungsanteile beider Partner. Die anfängliche Dominanz der MVHS im vorhochschulischen Bereich weicht mit zunehmender Verbindlichkeit der Studienentscheidung der Zuständigkeit der HM. Die Übergänge sollten in einem bruchlosen Setting fließend sein. Im Rahmen der Pilotierung der Vorbereitungs- und Unterstützungsangebote wurden Situationen identifiziert, die der Gesetzgeber bisher unter Ausschluss der Zielgruppe beruflich Qualifizierter geregelt hat, dies betrifft vor allem die Nutzung von Ressourcen der Hochschule durch Studieninteressierte für berufsbegleitende Studiengänge (z. B. im IT-Bereich). Vorcurriculare und curriculare Vorbereitungsangebote für beruflich Qualifizierte haben sich in verschiedenen OHO-Projekten des BMBF Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ bewehrt. Die Implementierung der Vorbereitung auf die Hochschulzugangsprüfung ist ein Spezifikum der Einstiegsakademie. Mit dem Workshop „Vorbereitung auf die Hochschulzugangsprüfung“, der bei den TeilnehmerInnen sehr positiv angekommen wird, wurde im Rahmen des OHO-Projekts ein Beitrag zum Abbau von Eingangshürden für beruflich Qualifizierter in ein Studium geleistet. Im Rahmen des Workshops konnten weitere Bedarfe der StudienbewerberInnen identifiziert werden, die einerseits in künftige Workshops und vorhochschulische Angebote einfließen. Ein weiterer Effekt, das Kennenlernen der StudienbewerberInnen wurde ebenfalls erreicht, zumal die Überwindung der Anonymität an den Hochschulen gerade mit Blick auf den Studienerfolg eine bedeutende Rolle spielt. Bargel et al. (2008) weisen nach, dass sich zwei Fünftel der Studierenden durch Anonymität belastet fühlen. Dies trifft häufiger auf Studierende an Universitäten als Studierende der Fachhochschulen zu. Insgesamt erleben 32% der Studierenden eine „institutionelle Gleichgültigkeit“ (ebd.: 30), weil ihr Fehlen niemandem auffallen würde. Ein bruchloser Studieneinstieg ist nur in Kooperation von hochschulexternen Partner und der Hochschule möglich und daraus resultieren nachfrageorientierte Angebote. Die Erfahrungen der Pilotierung zeigen, dass durch institutionell abgesicherte Kooperationen, die Erfolgsaussichten von nachfrageorientierten und bedarfsgerechten Angeboten gesteigert D. Lewin 73 werden können. Die Gestaltung von Kooperationsbeziehungen ist Gegenstand der zweiten Förderphase. 5.6 Zwischenfazit Die zielgruppengerechte Gestaltung von Unterstützungs- und Beratungsbedarfe für beruflich Qualifizierte ist eine Zielstellung dieser Untersuchung. Im Folgenden werden erste Ergebnisse in komprimierter Form zusammengefasst. Die gefundenen Motivationstypen in der OHO-Zielgruppe begründen ihre Studienentscheidung unterschiedlich deutlich als Investment in das eigene Humankapital (vgl. Banscherus, 2005, Bourdieu, 2005). Die Investition ist wegen ihrer Langfristigkeit und den nur begrenzt abschätzbaren Parametern mit erheblichen Unsicherheiten verbunden (z. B. der Wechsel aus der Arbeitswelt in die Rolle des Studierenden). Übergangssituationen im Bildungssystem, wie beim lebenslangen Lernen gewollt, stellen für beruflich Qualifizierte eine hohe Herausforderung dar. Anforderungssteigerungen und wechselnde Rahmenbedingungen zwischen den einzelnen Lernwelten sind typisch für das deutsche Bildungswesen, das fließende Übergänge zwischen den einzelnen Ausbildungsstufen nicht kennt. In dieser Situation ist nicht nur die erfolgreiche Integration in die Hochschule bedeutsam, sondern vor allem ein niederschwelliger Einstieg in die akademische Welt vor dem Studium, um die Aufnahme eines berufsbegleitenden Studiums zu unterstützen. Die Entscheidung für oder gegen ein berufsbegleitendes Studium ist häufig ein längerer Prozess, der sich über mehrere Jahre erstrecken kann und in dem das Individuum verschiedene Parameter bewerten muss. Befürchtungen, den Studienanforderungen nicht gewachsen zu sein, das Fehlen geeigneter Beratungs- und Unterstützungsangebote artikuliert beruflich Qualifizierte häufig (Kamm, 2015). In mehreren empirischen Untersuchungen wurden vor allem Bedarfe von beruflich Qualifizierten im Bereich Mathematik sowie der allgemeinen Studierfähigkeit identifiziert. Eine Studienaufnahme beruflich Qualifizierte wird vor allem durch zeitliche und finanzielle Barrieren, Zweifel an den eigenen Fähigkeiten, mangelnde Transparenz der Studienzulassung sowie Angst vor der Hochschulzugangsprüfung behindert. Diese Barrieren wirken selten singulär sondern eher komplex und teilweise latent. Beruflich Qualifizierte reflektieren ihre Studierfähigkeit sehr selbstkritisch und dies aufgrund längerer Unterbrechungen der formalen Lernbiographie und oder wegen Abweichungen von tradierten Bildungswegen in die Hochschule. Die Bedenken der Zielgruppe fokussieren sich vor allem auf die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen eines berufsbegleitenden Studiums (z. B. Vereinbarkeit von Berufstätigkeit, Familie und Studium) und die erfolgreiche Bewältigung ausgewählter Studienanforderungen (mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen, Deutsch als Fremdsprache etc.), die aus der Perspektive der Studieninteressierten als besonders relevant für den Studienerfolg angesehen werden. Das veränderte Zeit- 74 Motivation und Selbstmanagement sowie der Einstieg in das wissenschaftliche Arbeiten sind zentrale Bereiche, in denen die beruflich Qualifizierten Vorbereitungs- und Unterstützungsangebote erwarten. Im Rahmen des OHO-Projekts wurden gemeinsam mit der MVHS 25 Unterstützungsangebote konzipiert und teilweise pilotiert. Ein wichtiges Ergebnis der Pilotierung ist, dass die Effizienz und Akzeptanz aus der Perspektive der TeilnehmerInnen an Vorbereitungs- und Unterstützungsangeboten wesentlich davon abhängt, dass ein adäquates Angebot zum Zeitpunkt des Bedarfes verfügbar ist und eine angemessene Vorbereitung auf die Bewältigung der Herausforderung zu erwarten ist. Die zielgruppengerechte Gestaltung ist ein weiteres wesentliches Ergebnis, um die Akzeptanz von Vorbereitungs- und Unterstützungsangeboten unter den beruflich Qualifizierten zu gewehrleisten. Zielgruppengerechte Formate werden vor allem durch den Zeitpunkt, die Raumgestaltung, die Gruppengröße sowie durch eingesetzte Methoden bestimmt. Neben den Lernarrangements sind es aktivierende Methoden, die wesentlich zu Lernfortschritten der beruflich Qualifizierten beitragen. Die Mehrfachbelastung der OHO-Zielgruppe (Beruf, Familie und Studium) fordert ihren Tribut: Die Mehrzahl der TeilnehmerInnen besuchen die Vorbereitungsangebote nach einem anstrengenden Arbeitstag. Aktivierende Methoden initiieren wesentlich stärker als darbietende Methoden die Selbständigkeit und Eigenverantwortung der OHO-Zielgruppe, indem Sachverhalte, Probleme, Regeln etc. selbst oder in der Gruppe erarbeite werden. Aktivierende Methoden wecken zunächst die Aufmerksamkeit, steigern Konzentration und Motivation beruflich Qualifizierter erheblich da selbstinitiierte Lern‐ und Entdeckungsprozesse angeregt werden. Das Einführungs- und Vorbereitungssystems für berufliche Qualifizierte im Rahmen des OHO-Projekts ist ein konzeptionell begründeter und zielgruppengerechter Weg an die Hochschule. Allerdings setzt die Teilnahme eine weitgehend abgeschlossene Entscheidung für ein Studium voraus. Die Funktion eines niederschwelligen Informations- und Beratungsangebots könnte in der Entscheidungsphase ein Online-Self-Assessment (OSA) übernehmen. Ein internetbasiertes Self-Assessment soll Studieninteressierte einerseits über berufsbegleitende Studienmöglichkeiten, Anforderungen und Vorbereitungsangebote informieren und andererseits als Diagnose- und Beratungs-Tool die Studieninteressierten bei der Auswahl geeigneter Vorkurse aus einem Baukastensystem unterstützen. Ein erwarteter Mehrwert des Self-Assessments besteht in einer verbesserten Passung zwischen dem Profil der OHO-Zielgruppen und dem Profil der berufsbegleitenden Studienangeboten (Selbstselektion). Es wird davon ausgegangen, dass für das Studium geeignete Interessenten eher ermutigt werden, ein Studium aufzunehmen, und solche, die es nicht sind, davon abgehalten werden. Zudem erhalten Studieninteressierte sachdienliche Hinweise, an welcher Stelle ihre Passung verbessert werden muss. Dies kann in anschließenden Vorbereitungskursen geschehen. Auch die Studienberatung profitiert vom Self-Assessment (z. B. bei der Vorbereitung auf die Hochschulzugangsprüfung). Die Ergebnisse des Selbsttests können andere Beratungsangebote ergänzen und als Grundlage des persönlichen Gesprächs mit der Studienberatung dienen, ein Ersatz sind sie keinesfalls. In der persönlichen Beratung können studienfachspezifischen Anforderungen (z. B. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Studium) thematisiert D. Lewin 75 und Strategien zur Verbesserung der Passung (z. B. Wahl von Unterstützungsangeboten) entwickelt oder optimiert werden. Die zielgruppengerechte Gestaltung eines niederschwelligen Studieneintritts beruflich Qualifizierter stellt die Hochschule vor neue Herausforderungen. Einerseits gilt es vorhochschulische, vorcurriculare und curricular begleitende Unterstützungsangebote vorzuhalten, die teilweise gemeinsam mit externen Bildungsträgern bedient werden. Andererseits sollen die Studieninteressierten durch ein Beratungs- und Informationstool bei einem niederschwelligen Studieneintritt begleitet und unterstützt werden. Die Einstiegsakademie ist eine gedankliche Klammer, die den beruflich Qualifizierten das Ankommen an der Hochschule signalisiert und gleichzeitig den unterschiedlichen Akteuren ein koordiniertes Vorgehen bei der Ausgestaltung der Einstiegsphase ermöglicht. 76 6 Motivation Fazit Die Institution Hochschule ist auf die bildungspolitisch initiierte Öffnung des Hochschulzugangs für neue Zielgruppen nicht vorbereitet. Es fehlt an zielgruppengerechten Beratungsund Unterstützungsangeboten für noch zu entwickelnde berufsbegleitend studierbaren akademische Bildungsangebote, die beruflich Qualifizierten einen niederschwelligen Studieneinstieg in ein erfolgreiches Studium ermöglichen. Damit steht die Hochschule nicht vor gänzlich neuen Herausforderungen, die zunehmende Heterogenität der Studentenschaft, die Verbesserung der Qualität der Lehre und die Verminderung von Studienabbrüchen sind nur einige Tätigkeitsfelder, die Bezugspunkte zur Öffnung der hochschule für die Zielgruppe der beruflich Qualifizierten hat. Deshalb wurde eine Bedarfs- und Zielgruppenanalyse durchgeführt, um einerseits fehlendes empirisches Wissen über die Zielgruppe der beruflich Qualifizierten und die Weiterbildungsbedarfe von klein- und mittelständischen Unternehmen in der Region Oberbayern zu generieren. Die zentralen Erkenntnisse werden im Folgenden zusammengefasst. 6.1 Ergebnisse der Bedarfserhebung Die Gruppe der Personen, die sich für ein berufsbegleitendes Studium an der Hochschule München interessieren ist sehr heterogen und deshalb werden ausgewählte Merkmale beschrieben. Soziodemografie Die Hälfte der Studierwilligen sind Frauen und die Geschlechterverteilung in der OHO-Zielgruppe ähnelt der Verteilung von Frauen (49 %) und Männern (51 %) unter den Studienanfängern an deutschen Hochschulen im Wintersemester 2013/2014 (DESTATIS, 2014: 14). Je ein Drittel der Personen ist bis 20 oder 25 Jahre alt. Älter als 26 Jahre ist ein weiteres Drittel der Personen. Ein Fünftel der Befragten verfügt über eine traditionelle schulische Hochschulzugangsberechtigung (allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife, Fachhochschulreife oder fachgebundene Fachhochschulreife) und weitere 6 % haben erfolgreich eine berufliche Fortbildung (z. B. Meister-Prüfung) absolviert und verfügen damit gleichfalls über einen allgemeinen Hochschulzugang. Etwa die Hälfte sind qualifizierte Berufstätige mit mindestens 3-jährigerer Berufserfahrung und ein weiteres Viertel befindet sich derzeit noch in der Ausbildung. Insgesamt verfügt ein Viertel der Studierwilligen über einen direkten Hochschulzugang, die Mehrheit der Studierwilligen muss eine Hochschulprüfung oder ein einjähriges Probestudium bestehen. Jeder Dritte der OHO-Zielgruppe hat einen Migrationshintergrund und jeder Zehnte ist Ausländer. Die Mehrzahl der OHO-Zielgruppe sind Deutsche. Etwa ein Viertel der OHO-Zielgruppe kommt aus einem Akademikerelternhaus. Berufsbegleitende Studienangebote sind vor allem für Studieninteressierte aus hochschulfernen Schichten attraktiv, denn mehr als sieben von zehn Studieninteressierte kommen aus einem nicht-akademischen Elternhaus. D. Lewin 77 Lebenswelt Die Mehrzahl der Befragten ist ledig und etwa jeder Sechste ist verheiratet oder lebt in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Insgesamt jeder Sechste hat familiäre Verpflichtungen (z. B. Betreuung von Kindern, Pflege bedürftiger Personen). Die Hälfte der Befragten ist in befristeten Arbeitsverhältnissen in Vollzeit beschäftigt. Aufgrund der beruflichen und familiären Verpflichtungen ist die Erreichbarkeit der Hochschule für die OHO-Zielgruppe von besonderer Bedeutung. Etwa die Hälfte der OHO-Zielgruppe hat ihren Lebensmittelpunkt in der Landeshauptstadt und den angrenzenden Landkreisen. Die Studienmotivation der OHO-Zielgruppe kann durch die Merkmale „Flucht“ aus dem derzeitigen Beruf, beruflichen Aufstieg, finanzielle Verbesserungen sowie wissenschaftliches Interesse und allgemeine Persönlichkeitsentwicklung beschrieben werden. Die Reihenfolge und die Anzahl der extrahierten Faktoren scheinen dafür zu sprechen, dass Motive, die eine berufliche Karriere befördern oder zumindest den Status wahren, eingebettet in eine individuelle Persönlichkeitsentwicklung sind. Unter Berücksichtigung lebensweltlicher und soziodemografischer Merkmale konnten vier Typen unter den Studieninteressierten identifiziert werden. (1) Es sich Personen, die intrinsisch motiviert sind und durch ein berufsbegleitendes Studium ihren Anschluss an den Arbeitsmarkt sowie ihr soziales Umfeld erhalten und erweitern möchten. Die berufliche Unterforderung und/oder die Unzufriedenheit mit dem Ausbildungsberuf sind wesentliche Beweggründe für eine berufliche Neuorientierung. Es sind überwiegend Männer ohne Migrationshintergrund. Etwa jeder Sechste ist verheiratet oder lebt in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft ohne familiäre Verpflichtungen. Sie kommen überwiegend aus Nichtakademikerelternhäusern haben eine gehobene oder niedrige Bildungsherkunft. Sie befinden sich überwiegend in der beruflichen Ausbildung und sind zum Zeitpunkt der Befragung am weitesten von der Option eines berufsbegleitenden Studiums entfernt. Über die Neuregelungen des Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte im Freistaat fühlen sich diese Personen am schlechtesten informiert. Sie wollen studieren, weil sie am Studienfach interessiert sind und sie damit vielfältige Möglichkeiten einer beruflichen (Neu-)Orientierung verbinden. (2) Es sich Personen, deren Motivation durch Interesse an akademischer Weiterbildung zur Sicherung der Anschlussfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt bestimmt wird. Es sind sowohl Frauen wie Männer gleichermaßen, für die die Aufnahme eines berufsbegleitenden Studiums neben der positiven Bewertung individueller Leistungsdispositionen vor allem durch die Herstellung oder Beibehaltung des Anschlusses an den Arbeitsmarkt oder gesellschaftliche Entwicklungen determiniert wird. Der Anteil von MigratInnen und AusländerInnen ist besonders hoch. Sie kommen sehr häufig aus einem Akademikerelternhaus, sind am häufigsten verheiratet oder leben in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft und haben am häufigsten familiäre Verpflichtungen. Sie sind in der Regel länger als drei Jahre Berufstätig und verfügen über Hochschulzugangsberechtigungen, die 78 Motivation auf unterschiedlichen Wegen erworben wurden. Personen mit einer schulischen Hochschulzugangsberechtigung (allgemeine oder fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung) oder Meister und Techniker (Aufstiegsfortbildung) sind deutlich überrepräsentiert. Es sind überwiegend Personen, die durch ein Studium ihre Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt verbessern oder ermöglichen möchten. (3) Es sind Personen, die individuell den Anschluss an den Arbeitsmarkt und/oder die gesellschaftliche Entwicklung herstellen oder aufrechterhalten wollen. Es sind überwiegend Männer ohne Migrationshintergrund und einem hohen Anteil an AusländerInnen. Sie kommen überwiegend aus einer mittleren Bildungsherkunft und etwa ein Drittel hat einen Akademiker im Elternhaus. Sie sind mehrheitlich länger als drei Jahre Berufstätig und rd. jeder Fünfte verfügt über eine schulische Hochschulzugangsberechtigung oder den Zugang für beruflich Qualifizierte, die Mehrzahl sind beruflich Qualifizierte, die ihren Hochschulzugang durch ein Probestudium oder eine Hochschulzugangsprüfung nachweisen müssen. Die Mehrzahl ist ledig und lediglich jeder achte hat familiäre Verpflichtungen. Es sind Personen, die sich durch ein berufsbegleitendes Studium ihre beruflichen und sozialen Aufstiegschancen verbessern wollen. (4) Es sind Personen, die sich in ihrem berufsbegleitenden Studium ein Netzwerk mit gleichfalls nicht-traditionellen Studierenden (beruflich Qualifizierten) aufbauen wollen. Neben der individuellen Persönlichkeitsentwicklung sind es vor allem extrinsische Motive (höheres Einkommen, höhere soziale Position oder Führungsposition), die die Studienmotivation prägen. Der Anteil von Männern und von deutschen Staatsbürgern ist in diesem Clusters am höchsten. Etwa je ein Drittel hat eine gehobene oder niedere Bildungsherkunft. Sie sind überwiegend ledig, etwa jeder Achte hat familiäre Verpflichtungen und die Mehrzahl verfügt bereits über eine abgeschlossene berufliche Ausbildung und rd. ein Drittel der Personen befindet sich noch in der Ausbildung. Sie wollen eher Anderen beweisen, dass sie in der Lage sind, akademische Bildungsstandards in der Familie zu tradieren. Es sind Personen, die studieren möchten, weil sie sich in unterschiedlichen Lebenswelten, der Hochschule, der Arbeitswelt und der Gesellschaft beweisen möchten. Berufsbegleitende Studienangebote sind nicht nur für Studieninteressierte aus bildungsfernen Schichten attraktiv sondern auch für Studieninteressierte aus einem Akademikerelternhaus, die sich nach einer Berufsphase für deren individuelle Akademisierung entscheiden. Die überwiegend intrinsische Studienmotivation unserer OHO-Zielgruppe ist in hohem Maße an die berufliche und gesellschaftliche Verwertung des Studiums gekoppelt. Einerseits dominiert die Erweiterung beruflicher Handlungsalternativen und andererseits die Statussicherung und Vermeidung eines beruflichen Abstiegs. Daneben ist auch der eher extrinsisch motivierte berufliche und /oder soziale Aufstieg ein starkes Motiv für die Aufnahme eines berufsbegleitenden Studiums. Aus diesen Motivationslagen lassen sich nicht zwingend Studienentscheidungen vorhersagen. D. Lewin 79 Informiertheit, Unterstützungs- und Beratungsbedarfe Die Studieninteressierten sind ungenügend über den Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte und eine mögliche Anrechnung von außerhochschulisch erworbenen Kompetenzen an staatlichen Hochschulen des Freistaats informiert. Zwischen den Studienformaten Vollzeit, Teilzeit und berufsbegleitend sowie den Hochschultypen Universität und Fachhochschule können die Studieninteressierten nur bedingt unterscheiden. Aus der Vielfalt der Informationsangebote nutzen die Studieninteressierten drei Bereiche besonders intensiv. Erstens das Internet, das Ort und Zeit unabhängige Informationen liefert. Zweitens die Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen (Arbeitgeber), die den Studieninteressierten und sein soziales Umfeld kennen und die Entscheidungsfindung beratend unterstützen können und drittens die Hochschule, die mit unterschiedlichen Akteuren (Studierende, HochschullehrerInnen, Studienberatung etc.) informiert und berät. Auch die Kooperationspartner des OHO-Projekts, die Münchner Volkshochschule, die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, die Agentur für Arbeit, die Schulen der Landeshauptstadt München sowie weitere kommunale Beratungsstellen informieren Studieninteressierte über berufsbegleitende Studienangebote. Eine stringente und kontinuierliche Information der Kooperationspartner und interessierter Arbeitgeber über Fortschritte im OHO-Projekt erleichtert den Akteuren die Ansprache und Information der Zielgruppen. Transparenz der Weiterbildungsangebote, die auch mit Beratungsangeboten der Anbieter gefördert werden kann, verbessert die Informiertheit der Arbeitgeber und ermöglicht das Vorhalten von zielgruppenspezifischen Unterstützungsangeboten. Fast zwei Drittel der Studieninteressierten erwarten Unterstützung durch das private Umfeld während ihres berufsbegleitenden Studiums. Das private Umfeld kann die Studieninteressierten vor allem bei der Finanzierung der Studienkosten und im Haushalt unterstützen (z. B. durch die Übernahme von Behördengängen, die Betreuung von Kindern und oder pflegebedürftigen Personen). Ein Drittel der Studieninteressierten geht davon aus, dass der Arbeitgeber ein berufsbegleitendes Studium unterstützt. Diese Einschätzung ist realistisch, zumal die Erwartungen der Studieninteressierten und den Unterstützungsangeboten der Arbeitgeber kaum differieren. Insbesondere durch Flexibilisierung der Arbeitszeit (Freistellung, Bildungsteilzeit etc.) soll eine Synchronisierung von beruflichen, familiären und akademischen Anforderungen unterstützt werden. Auch die Unterstützung durch Mentoren sowie die Bereitstellung von Lehrmaterialien sind Unterstützungsmaßnahmen der Arbeitgeber, die die Studieninteressierten erwarten. Im Bereich der Studienfinanzierung differieren Erwartungen und Unterstützungsmöglichkeiten deutlich. Etwa ein Viertel der Arbeitgeber würden ihre MitarbeiterInnen auch direkt (durch die Beteiligung an, die Übernahme von Studienbeiträgen) oder indirekt (durch die bezahlte Freistellung) finanziell unterstützen. Die Studieninteressierten erwarten von ihren Arbeitgebern eine größere finanzielle Unterstützung, von einer teilweisen (53 %) oder vollständigen Übernahme der Studienkosten sowie einer bezahlten Freistellung (30 %) durch den Arbeitgeber gehen die Studieninteressierten aus. Von Seiten der Hochschule erwarten die Studieninteressierten zu berufsbegleitenden Studienangeboten vor allem Beratung und Unterstützung zum Studienablauf, zur Anrech- 80 Motivation nung außerhochschulischer Leistungen und Erfahrungen, zum Zeit- und Selbstmanagement sowie zu fachlichen Schwerpunkten und studienbegleitenden Ergänzungsangeboten. Neben einem durchgängig hohen Unterstützungsbedarf im Bereich Mathematik, der für alle Studieninteressierten zu beobachten ist, lassen die gefundenen Typen einen speziellen Beratungsbedarf erkennen. Vor allem Personen des Typs 1 und 4 erwarten häufiger als Personen aus einem Akademikerelternhaus (Typ 2 und 3) Beratungs- und Unterstützungsangebote zum Zeit- und Selbstmanagement, zu Lern- und Arbeitstechniken sowie teilweise zu Kommunikations- und Präsentationstechniken. 6. 2 Gestaltung der Studieneingangsphase Die zielgruppengerechte Gestaltung von Unterstützungs- und Beratungsbedarfe für beruflich Qualifizierte ist eine Zielstellung dieser Untersuchung. Im Folgenden werden erste Ergebnisse in komprimierter Form zusammengefasst. Die gefundenen Motivationstypen in der OHO-Zielgruppe begründen ihre Studienentscheidung unterschiedlich deutlich als Investment in das eigene Humankapital (vgl. Banscherus, 2005, Bourdieu, 2005). Die Investition ist wegen ihrer Langfristigkeit und den nur begrenzt abschätzbaren Parametern mit erheblichen Unsicherheiten verbunden (z. B. der Wechsel aus der Arbeitswelt in die Rolle des Studierenden). Übergangssituationen im Bildungssystem, wie beim lebenslangen Lernen gewollt, stellen für beruflich Qualifizierte eine hohe Herausforderung dar. Anforderungssteigerungen und wechselnde Rahmenbedingungen zwischen den einzelnen Lernwelten sind typisch für das deutsche Bildungswesen, das fließende Übergänge zwischen den einzelnen Ausbildungsstufen nicht kennt. In dieser Situation ist vor allem ein niederschwelliger Einstieg in die akademische Welt vor dem Studium bedeutsam, um die Aufnahme eines berufsbegleitenden Studiums zu unterstützen. Die Entscheidung für oder gegen ein berufsbegleitendes Studium ist häufig ein längerer Prozess, der sich über mehrere Jahre erstrecken kann und in dem das Individuum verschiedene Parameter bewerten muss. Befürchtungen, den Studienanforderungen nicht gewachsen zu sein, das Fehlen geeigneter Beratungs- und Unterstützungsangebote artikuliert beruflich Qualifizierte häufig (Kamm, 2015). In mehreren empirischen Untersuchungen wurden vor allem Bedarfe von beruflich Qualifizierten im Bereich Mathematik sowie der allgemeinen Studierfähigkeit identifiziert. Eine Studienaufnahme beruflich Qualifizierte wird vor allem durch zeitliche und finanzielle Barrieren, Zweifel an den eigenen Fähigkeiten, mangelnde Transparenz der Studienzulassung sowie Angst vor der Hochschulzugangsprüfung behindert. Diese Barrieren wirken selten singulär sondern eher komplex und teilweise latent. Beruflich Qualifizierte reflektieren ihre Studierfähigkeit sehr selbstkritisch und dies aufgrund längerer Unterbrechungen der formalen Lernbiographie und oder wegen Abweichungen von tradierten Bildungswegen in die Hochschule. Die Bedenken der Zielgruppe fokussie- D. Lewin 81 ren sich vor allem auf die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen eines berufsbegleitenden Studiums (z. B. Vereinbarkeit von Berufstätigkeit, Familie und Studium) und die erfolgreiche Bewältigung ausgewählter Studienanforderungen (mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen, Deutsch als Fremdsprache etc.), die aus der Perspektive der Studieninteressierten als besonders relevant für den Studienerfolg angesehen werden. Das veränderte Zeitund Selbstmanagement sowie der Einstieg in das wissenschaftliche Arbeiten sind zentrale Bereiche, in denen die beruflich Qualifizierten Vorbereitungs- und Unterstützungsangebote erwarten. Im Rahmen des OHO-Projekts wurden gemeinsam mit der MVHS 25 Unterstützungsangebote konzipiert und teilweise pilotiert. Ein wichtiges Ergebnis der Pilotierung ist, dass die Effizienz und Akzeptanz aus der Perspektive der TeilnehmerInnen an Vorbereitungs- und Unterstützungsangeboten wesentlich davon abhängt, dass ein adäquates Angebot zum Zeitpunkt des Bedarfes verfügbar ist und eine angemessene Vorbereitung auf die Bewältigung der Herausforderung zu erwarten ist. Die zielgruppengerechte Gestaltung ist ein weiteres wesentliches Ergebnis, um die Akzeptanz von Vorbereitungs- und Unterstützungsangeboten unter den beruflich Qualifizierten zu gewehrleisten. Zielgruppengerechte Formate werden vor allem durch den Zeitpunkt, die Raumgestaltung, die Gruppengröße sowie durch eingesetzte Methoden bestimmt. Neben den Lernarrangements sind es aktivierende Methoden, die wesentlich zu Lernfortschritten der beruflich Qualifizierten beitragen. Die Mehrfachbelastung der OHO-Zielgruppe (Beruf, Familie und Studium) fordert ihren Tribut: Die Mehrzahl der TeilnehmerInnen besuchen die Vorbereitungsangebote nach einem anstrengenden Arbeitstag. Aktivierende Methoden initiieren wesentlich stärker als darbietende Methoden die Selbständigkeit und Eigenverantwortung der OHO-Zielgruppe, indem Sachverhalte, Probleme, Regeln etc. selbst oder in der Gruppe erarbeite werden. Aktivierende Methoden wecken zunächst die Aufmerksamkeit, steigern Konzentration und Motivation beruflich Qualifizierter erheblich da selbstinitiierte Lern‐ und Entdeckungsprozesse angeregt werden. Das Einführungs- und Vorbereitungssystems für berufliche Qualifizierte im Rahmen des OHO-Projekts ist ein konzeptionell begründeter und zielgruppengerechter Weg an die Hochschule. Allerdings setzt die Teilnahme eine weitgehend abgeschlossene Entscheidung für ein Studium voraus. Die Funktion eines niederschwelligen Informations- und Beratungsangebots könnte in der Entscheidungsphase ein Online-Self-Assessment (OSA) übernehmen. Ein internetbasiertes Self-Assessment soll Studieninteressierte einerseits über berufsbegleitende Studienmöglichkeiten, Anforderungen und Vorbereitungsangebote informieren und andererseits als Diagnose- und Beratungs-Tool die Studieninteressierten bei der Auswahl geeigneter Vorkurse aus einem Baukastensystem unterstützen. Ein erwarteter Mehrwert des Self-Assessments besteht in einer verbesserten Passung zwischen dem Profil der OHO-Zielgruppen und dem Profil der berufsbegleitenden Studienangeboten (Selbstselektion). Es wird davon ausgegangen, dass für das Studium geeignete Interessenten eher ermutigt werden, ein Studium aufzunehmen, und solche, die es nicht sind, davon abgehalten werden. Zudem erhalten Studieninteressierte sachdienliche Hinweise, an welcher Stelle ihre Passung verbessert werden muss. Dies kann in anschließenden Vorbereitungskursen geschehen. 82 Motivation Auch die Studienberatung profitiert vom Self-Assessment (z. B. bei der Vorbereitung auf die Hochschulzugangsprüfung). Die Ergebnisse des Selbsttests können andere Beratungsangebote ergänzen und als Grundlage des persönlichen Gesprächs mit der Studienberatung dienen, ein Ersatz sind sie keinesfalls. In der persönlichen Beratung können studienfachspezifischen Anforderungen (z. B. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Studium) thematisiert und Strategien zur Verbesserung der Passung (z. B. Wahl von Unterstützungsangeboten) entwickelt oder optimiert werden. Die zielgruppengerechte Gestaltung eines niederschwelligen Studieneintritts beruflich Qualifizierter stellt die Hochschule vor neue Herausforderungen. Einerseits gilt es vorhochschulische, vorcurriculare und curricular begleitende Unterstützungsangebote vorzuhalten, die teilweise gemeinsam mit externen Bildungsträgern bedient werden. Andererseits sollen die Studieninteressierten durch ein Beratungs- und Informationstool bei einem niederschwelligen Studieneintritt begleitet und unterstützt werden. Die Einstiegsakademie ist eine gedankliche Klammer, die den beruflich Qualifizierten das Ankommen an der Hochschule signalisiert und gleichzeitig den unterschiedlichen Akteuren ein koordiniertes Vorgehen bei der Ausgestaltung der Einstiegsphase ermöglicht. D. Lewin 83 Literatur Alheit, Peter; Rheinländer, Kathrin; Watermann, Rainer (2008): Zwischen Bildungsaufstieg und Karriere. Studienperspektiven „nicht-traditioneller Studierender“. In: ZfE - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 2008 (4), S. 577–606. Allgayer, Florian; Kalka, Jochen (2007): Der Kunde im Fokus. Die wichtigsten Zielgruppen im Überblick Milieus, Lebenswelten, Konsumenten. Heidelberg: Redline Wirtschaftsverlag. Bacher, Johann; Vermunt, Jeroen K. (2010): Analyse latenter Klassen. 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(Mehrfachantworten in Prozent) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Familie / Bekannte 20 28 16 24 Arbeitskollegen 15 14 7 13 Arbeitgeber 12 7 4 8 Agentur für Arbeit 4 5 11 6 Kammern (HWK, IHK, etc.) 9 3 2 5 Berufsverbände 2 Kommunale Bildungsberatungsstellen 2 2 2 2 Volkshochschule 2 2 2 2 Studienberatung 7 5 4 5 11 20 10 15 3 2 2 Studierende 1 Hochschullehrer Info-Veranstaltung der Hochschule 7 9 3 7 Medien 14 14 12 13 Internet / Suchmaschine 39 36 30 36 Schule 40 54 57 50 Gesamt 184 200 162 189 Anzahl 246 400 128 774 Tabelle 1.3 Welches Studienfeld würden Sie für ein Studium wählen? (in Prozent) Zielgruppen Vollzeit Teilzeit 11 13 21 14 Informatik 8 8 3 7 Naturwissenschaften 3 4 8 4 Sozialwissenschaften 8 6 7 7 Technik 19 21 8 18 Wirtschaftswissenschaften 23 16 17 18 Pflege- und Gesundheitswissenschaften 8 2 9 5 Lehramt 4 10 10 8 Etwas Anderes 9 10 9 10 Weiß nicht 6 10 8 8 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 265 44 143 852 Design, Gestaltung berufsbegleitend Gesamt Gesamt 92 Motivation Tabelle 1.4 Welchen Studiengang in den Technikwissenschaften würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Bauingenieurwesen 13 25 22 21 Bioingenieurwesen 4 1 * 2 Druck- und Medientechnik 2 4 * 3 Elektrotechnik, Informationstechnik 38 30 22 32 Energie- und Gebäudetechnik 18 17 11 17 Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Luft- und Raumfahrttechnik 51 39 56 44 Mechatronik / Feinwerktechnik 27 18 33 22 Physikalische Technik 11 6 * 7 Produktionstechnik 16 7 * 9 Regenerative Energien 20 15 * 16 Technische Redaktion und Kommunikation 2 1 * 1 Verfahrenstechnik 7 11 * 9 Vermessungstechnik * 1 * 1 Einen anderen Schwerpunkt 9 1 * 4 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 33 61 7 100 Tabelle 1.5 Welchen Studiengang in den Naturwissenschaften würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Biologie 25 53 40 43 Chemie 25 37 40 35 * 16 10 11 Medizin 25 26 10 22 Physik 25 21 20 22 Sportwissenschaft 13 5 10 8 Mathematik Einen anderen Schwerpunkt Gesamt Anzahl 25 16 20 19 100 100 100 100 8 19 10 37 D. Lewin 93 Tabelle 1.6 Welchen Studiengang in der Informatik würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent) Zielgruppen Gesamt Vollzeit Teilzeit 57 72 75 67 * * * * Technische Redaktion und Kommunikation 19 8 50 15 Wirtschaftsinformatik 43 42 * 39 berufsbegleitend Informatik Geotelematik und Navigation Einen anderen Schwerpunkt Gesamt 10 8 * 8 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 21 36 4 61 Tabelle 1.7 Welchen Studiengang in den Bereichen Design/Gestaltung würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Architektur 21 45 23 33 Design 89 72 90 81 Technische Redaktion und Kommunikation 25 2 13 11 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 28 53 30 111 Tabelle 1.8 Welchen Studiengang in den Sozialwissenschaften würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent) Zielgruppen Gesamt berufsbegleitend Vollzeit Teilzeit Gesamt Beratung, Intervention, Diagnostik 47 39 37 40 Pflege- und Gesundheitswissenschaften 11 25 22 22 Soziale Arbeit 68 64 52 62 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 19 56 27 102 94 Motivation Tabelle 1.9 Welchen Studiengang in den Wirtschaftswissenschaften würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Betriebswirtschaft 57 67 59 62 Internationale Betriebswirtschaft 34 21 47 30 9 16 24 15 Unternehmensführung 51 28 24 37 Wirtschaftsinformatik 11 8 6 9 Tourismus Wirtschaftsingenieurwesen 19 28 24 24 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 53 61 17 131 Tabelle 1.10 Welchen Studiengang im Bereich Gesundheit würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent) Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt Beratung / Diagnostik 25 17 * 16 Ernährungswissenschaften 13 17 20 16 Gesundheitswissenschaften 50 17 10 31 Medizin 19 50 50 34 Pflegemanagement 31 17 20 25 Pflegepädagogik 19 17 20 19 Pflegewissenschaft 25 17 * 16 Physiotherapie 19 17 20 19 Public Health 31 * * 16 * 33 10 9 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 16 6 10 32 Sportwissenschaft D. Lewin 95 Tabelle 1.11 Welchen Studiengang im Bereich Lehramt würden Sie wählen? (Mehrfachantworten in Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit 100 97 100 98 * 17 25 15 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 11 29 12 52 Lehramt für berufliche Schulen Lehramt für Gymnasium Gesamt Tabelle 1.12 Würden Sie ein Studium aufnehmen, wenn Sie die Zugangsvoraussetzungen erfüllen? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt nein, auf keinen Fall * * * * eher unwahrscheinlich * * * * unentschlossen * * * * eher wahrscheinlich 50 48 53 50 ja, auf jeden Fall 50 52 47 50 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 265 446 143 854 96 2 Motivation Studienaufbau Tabelle 2.1 An welcher Hochschule würden Sie bevorzugt studieren? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt staatliche Universität 46 46 54 48 staatliche Fachhochschule 42 43 28 40 5 3 6 4 6 1 100 265 3 4 100 435 2 9 100 138 4 4 100 838 private Universität private Fachhochschule Eine andere Gesamt Anzahl Tabelle 2.2 Wie wichtig sind die folgenden Gründe für die Wahl Ihres Studiums? (arithmetischer Mittelwert) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Meinen Studiengang kann ich nur an dieser Hochschule studieren. 3,5 3,3 3,4 3,4 Ruf der Hochschule. 3,8 3,7 3,8 3,7 Ruf der Lehrenden in meinem Studienfach. 3,7 3,6 3,9 3,7 Vielfältiges Lehrangebot. 4,1 4,1 4,3 4,1 Klare Organisations- und Kommunikationsstruktur (z.B. Ansprechpartner). 4,3 4,2 4,2 4,2 Meine Vorleistungen werden angerechnet. 4,3 4,0 4,1 4,1 Gute Ausstattung der Hochschule (z.B. Bibliothek, Laborplätze). 4,2 4,2 4,3 4,2 Nähe zum Heimatort. 3,9 3,7 4,1 3,8 Studienangebot entspricht meinen fachlichen Interessen. 4,6 4,6 4,6 4,6 Freunde studieren an der Hochschule. 2,5 2,8 2,7 2,7 Ich erfülle die Zulassungsvoraussetzungen. 4,3 4,1 4,1 4,2 Gute Bewertungen in einem Ranking. 3,7 3,5 3,8 3,6 Atmosphäre des Hochschulortes. 4,0 4,1 4,1 4,1 Antwortskala von 1 = ‘nicht wichtig‘ bis 5 = ‘sehr wichtig‘ D. Lewin 97 Tabelle 2.3 Wie viele Stunden pro Woche würden Sie für Ihr Studium aufwenden? (Prozent, Anzahl) bis 5 Stunden Zielgruppen berufsbegleitend 2 Vollzeit 3 Gesamt Teilzeit 3 Gesamt 3 6 bis 10 Stunden 32 9 23 19 11 bis 15 Stunden 26 9 18 16 16 bis 20 Stunden 15 14 22 16 21 bis 25 Stunden 9 21 16 16 26 bis 30 Stunden 8 22 14 16 mehr als 30 Stunden 8 22 4 15 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 216 327 100 643 Tabelle 2.4 Wie wichtig sind Ihnen folgende Lehr- und Lernformen in Ihrem Studium? (arithmetischer Mittelwert) Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt Vorlesung 4,1 4,2 4,2 4,2 Seminar 4,2 4,1 4,1 4,1 praktische Übungen 4,5 4,3 4,5 4,4 multimediale Angebote (z.B. Online-Studienphasen) 4,1 3,8 4,0 4,0 Fallstudien 3,9 3,6 3,7 3,7 Simulationen 4,0 3,8 3,8 3,9 Labor, Rechner-Pool 3,8 3,6 3,7 3,7 Praktika 3,9 4,0 4,2 4,0 Unterstützung durch erfahrenere Studierende (Tutoren) 4,1 4,0 4,0 4,1 Projektarbeit in Kooperation mit Arbeitgeber 4,2 3,9 4,1 4,0 lernen in Kleingruppen 3,9 3,8 3,9 3,8 lernen für mich 4,0 3,9 3,9 4,0 Antwortskala von 1 = ‘nicht wichtig‘ bis 5 = ‘sehr wichtig‘ 98 Motivation Tabelle 2.5 Wie wichtig sind Ihnen folgende Merkmale für die Wahl Ihres Studiums? (arithmetischer Mittelwert) Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt Schnupperstudium / Probestudium besuchen können. 3,5 3,5 3,8 3,6 Vorkurse in den fachlichen Grundlagen. 3,8 3,8 3,8 3,8 Vorkurse zum wissenschaftlichen Arbeiten . 3,6 3,6 3,7 3,6 Feste Ansprechpartner. 4,2 4,2 4,3 4,2 Kontakt zu Mitstudierenden. 4,0 4,0 4,0 4,0 Kontakt zu Lehrenden. 4,0 3,9 4,1 4,0 Studienbegleitende Betreuung. 4,0 3,8 4,1 3,9 Geschwindigkeit des Studiums selbst bestimmen können. 4,1 3,9 4,3 4,0 Studieninhalte selbst auswählen können. 4,3 4,2 4,3 4,2 Einzelne Hochschulzertifikate erwerben können. 4,1 4,0 4,1 4,0 Englischsprachige Studienangebote. 3,3 3,4 3,4 3,3 Flexible Prüfungszeitpunkte. 4,1 3,8 4,2 4,0 Internationale Ausrichtung. 3,8 3,8 3,9 3,8 Bachelorabschluss erlangen können. 4,2 4,2 4,0 4,2 Staatsexamen erlangen können. 3,7 3,7 4,0 3,7 Masterabschluss erlangen können. 4,1 4,0 4,1 4,1 Promotionsmöglichkeit haben. 3,6 3,6 3,9 3,6 Antwortskala von 1 = ‘nicht wichtig‘ bis 5 = ‘sehr wichtig‘ Tabelle 2.6 Welchen Anreiseweg würden Sie maximal in Kauf nehmen, um an Abend- und Wochenendveranstaltungen an der Hochschule teilnehmen? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt weniger als 10 km 15 17 13 16 bis 25 km 33 32 46 35 bis 50 km 31 30 25 29 bis 100 km 14 11 10 12 bis 200 km 1 2 1 2 mehr als 200 km * 1 1 1 egal 6 7 5 6 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 264 421 135 820 D. Lewin 3 99 Studienbedingungen Tabelle 3.1 Welchen höchsten Schulabschluss haben Sie erworben? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Abitur 17 10 17 14 Fachabitur 11 7 6 8 Realschulabschluss/Mittlere Reife/Mittlerer Schulabschluss/DDR: Polytechnische Oberschule mit Abschluss 10. Klasse 58 72 57 65 Volksschul-/Hauptschul-/Mittelschulabschluss/ DDR: Polytechnische Oberschule mit Abschluss 8. oder 9. Klasse 14 11 20 13 * 0 0 * Schule ohne Abschluss verlassen anderer Abschluss 0 0 0 0 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 265 437 142 844 Tabelle 3.2 Wo haben Sie Ihren Schulabschluss erworben? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend In der Bundesrepublik Deutschland. 91 Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt 96 82 92 An einer deutschen Schule im Ausland. * 1 Außerhalb der Bundesrepublik Deutschland, und zwar in: 9 3 18 8 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 265 436 142 843 Tabelle 3.3 Ist Deutsch Ihre Muttersprache? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt ja 80 81 61 77 nein 20 19 39 23 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 265 436 142 843 100 Motivation Tabelle 3.4 Wie würden Sie Ihre Kenntnisse in der deutschen Sprache beurteilen? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt sehr schlecht 2 * * 1 schlecht * 1 2 1 mittelmäßig 4 10 14 9 46 46 46 46 gut sehr gut 48 43 38 43 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 54 81 56 191 Tabelle 3.5 Haben Sie eine Berufsausbildung abgeschlossen? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt ja 51 51 44 50 nein 49 49 56 50 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 265 436 142 843 D. Lewin 101 Tabelle 3.6 Welche berufliche Stellung haben Sie? (Prozent, Anzahl) Ungelernter, angelernter Arbeiter Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt 6 6 7 6 Facharbeiter, Vorarbeiter, Kolonnenführer 15 27 17 21 Angestellter mit einfacher Tätigkeit 28 28 33 29 Beamter des einfachen Dienstes (Beamter der 1. Qualifikationsebene) 1 * * Selbständiger, Landwirt, Meister, Techniker, Polier 2 3 2 2 Beamter des mittleren Dienstes (Beamter der 2. Qualifikationsebene) * * * * Industrie- und Werkmeister, Angestellter mit qualifizierter Tätigkeit 6 3 3 4 Beamter des gehobenen Dienstes (Beamter der 3. Qualifikationsebene) * akademischer freier Beruf /Selbstständiger 3 1 5 2 15 1 5 7 1 * * 20 26 16 Angestellter mit hochqualifizierter Tätigkeit / Führungsaufgaben Beamter des höheren Dienstes (Beamter der 4. Qualifikationsebene) Sonstiges weiß nicht * 22 3 4 12 5 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 186 280 95 561 Tabelle 3.7 Bitte machen Sie Angaben zu Ihrer derzeitigen Berufstätigkeit. (Prozent, Anzahl) Studierender berufstätig als Angestellter oder Beamter berufstätig als Selbständiger oder Freiberufler nicht erwerbstätig aus familiären Gründen Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt 6 5 3 5 38 6 9 17 3 1 4 2 1 1 * 1 38 37 47 39 1 2 11 3 Schüler 13 48 25 33 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 177 269 89 535 Auszubildender nicht erwerbstätig aus sonstigen Gründen 102 Motivation Tabelle 3.8 Über wie viele Jahre Berufserfahrung verfügen Sie? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt 45 50 34 46 9 24 33 20 43 22 28 30 3 4 5 4 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 166 224 76 466 weniger als 3 Jahre 3 Jahre mehr als 3 Jahre weiß nicht Tabelle 3.9 In welchem Arbeitszeitmodell sind Sie beschäftigt? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Vollzeit 85 72 75 77 Teilzeit 6 2 7 4 Kurzarbeit * keine Angabe 5 15 13 11 Mini-Job 4 11 6 8 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 250 402 127 779 * Tabelle 3.10 Haben Sie im Laufe Ihrer Berufstätigkeit bereits an einer beruflichen / betrieblichen Fort- oder Weiterbildung teilgenommen? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt ja 45 34 26 36 nein 50 57 64 56 5 9 9 8 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 265 436 140 841 keine Angabe D. Lewin 103 Tabelle 3.11 Ich arbeite nach… (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt fester Arbeitszeit. 34 38 41 37 flexibler Arbeitszeit. 17 13 17 15 Gleitzeit. 33 24 19 26 rollierender Wochenarbeit. * 1 1 Schichtarbeit. 8 4 8 6 keine Angabe. 7 20 14 15 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 264 432 139 835 Tabelle 3.12 Sind Sie derzeit befristet beschäftigt? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt ja 37 42 41 41 nein 53 44 46 47 9 14 13 12 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 260 428 136 824 keine Angabe 104 4 Motivation Studienmotivation Tabelle 4.1 Wie würden Sie Ihr bisheriges Ausbildungs- und Berufsleben bewerten? (arithmetisches Mittel) Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt verlief überwiegend wie von mir geplant. 3,7 3,5 3,3 3,5 entsprach meinen persönlichen Vorstellungen. 3,7 3,3 3,2 3,4 war durch Brüche und Umwege gekennzeichnet. 2,5 2,4 2,4 2,5 war durch Konflikte / Hindernisse gekennzeichnet. 2,3 2,2 2,2 2,2 führte dazu, dass ich mich um- und neuorientieren musste. 2,5 2,4 2,5 2,5 entsprach einem stetigen beruflichen Aufstieg. 3,2 2,9 2,8 3,0 Antwortskala von 1 = ‘trifft nicht zu‘ bis 5 = ‘trifft voll und ganz zu‘ Tabelle 4.2 Beruflicher Erfolg kann durch viele Merkmale beschrieben werden. Wie wichtig sind für Sie persönliche folgende Gründe? (arithmetisches Mittel) Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt angesehener Beruf 3,7 3,7 3,8 3,7 gute Aufstiegschancen 4,3 4,3 4,3 4,3 sicherer Arbeitsplatz 4,6 4,6 4,6 4,6 gesunde Arbeitsbedingungen 4,5 4,6 4,5 4,5 hohes Einkommen 4,1 4,1 4,2 4,1 Vereinbarkeit von Beruf und Familie 4,2 4,1 4,3 4,2 Chance auf Selbstverwirklichung 4,2 4,1 4,3 4,2 sich für andere zu engagieren 3,7 3,5 3,8 3,6 abwechslungsreiche Tätigkeit 4,3 4,3 4,3 4,3 Weiterbildungsmöglichkeit 4,5 4,3 4,4 4,4 selbständiges Arbeiten 4,3 4,2 4,3 4,2 Raum für Privatleben 4,2 4,3 4,4 4,3 etwas Sinnvolles tun 4,3 4,3 4,4 4,3 gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen 3,5 3,4 3,7 3,5 Antwortskala von 1 = ‘nicht wichtig‘ bis 5 = ‘sehr wichtig‘ D. Lewin 105 Tabelle 4.3 Wie wichtig sind die folgenden Gründe für Sie, um sich für ein Studium zu entscheiden? (arithmetisches Mittel) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Interesse am Studienfach. 4,6 4,6 4,5 4,6 Eine allgemein gebildete Persönlichkeit werden. 4,0 4,1 4,1 4,1 Hohe soziale Position erreichen. 3,7 3,8 3,9 3,8 Wollte schon immer studieren. 3,5 3,5 3,4 3,5 Vielfältige Berufsmöglichkeiten. 4,3 4,2 4,2 4,2 Berufliche Situation unterfordert mich. 3,3 3,4 3,2 3,3 Ausbildungsberuf ist nicht mein Wunschberuf. 2,9 3,4 3,4 3,2 Absicherung des Arbeitsplatzes. 4,1 4,2 4,2 4,2 Hohes Einkommen sichern. 4,2 4,2 4,2 4,2 Gute Aussichten auf eine Führungsposition. 3,9 3,9 3,9 3,9 Eine gute wissenschaftliche Ausbildung erhalten. 4,1 4,1 3,9 4,1 Sich mit berufserfahrenen Studierenden austauschen. 3,6 3,6 3,7 3,6 Aufbau eines Netzwerks. 3,4 3,4 3,4 3,4 Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. 3,2 3,6 3,7 3,5 Anderen zeigen, dass ich es kann. 3,2 3,5 3,5 3,4 Ich lerne gerne. 3,4 3,2 3,3 3,3 Zur Verbesserung der Gesellschaft beitragen. 3,1 3,2 3,3 3,2 Ich habe bereits einen akademischen Abschluss und strebe einen weiteren an. 1,9 1,8 2,2 1,9 Antwortskala von 1 = ‘nicht wichtig‘ bis 5 = ‘sehr wichtig‘ Tabelle 4.4 Wie wichtig sind für Sie darüber hinaus folgende Gründe für ein Studium? (arithmetisches Mittel) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Meinen im Ausland erworbenen Abschluss fachlich vertiefen. 2,3 2,1 2,7 2,3 Meinen im Ausland erworbenen Abschluss durch ein neues Fach ergänzen. 2,3 2,1 2,6 2,3 Meine interkulturelle Kompetenz beruflich nutzen. 3,4 3,3 3,4 3,4 Meine Deutschkenntnisse verbessern. 2,5 2,6 2,9 2,6 Meine Kenntnisse in einer anderen Sprache verbessern 3,6 3,8 3,7 3,7 Antwortskala von 1 = ‘nicht wichtig‘ bis 5 = ‘sehr wichtig‘ 106 Motivation Tabelle 4.5 Wie wichtig sind folgende Lebensbereiche für Sie? (arithmetisches Mittel) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Familie und Kinder 4,3 4,2 4,5 4,3 Arbeit und Beruf 4,2 4,0 4,2 4,1 Freizeit und Erholung 4,3 4,5 4,4 4,4 Freunde und Bekannte 4,2 4,4 4,3 4,3 Verwandtschaft 3,7 3,9 3,9 3,8 Ehrenamt 2,7 2,6 3,0 2,7 Antwortskala von 1 = ‘nicht wichtig‘ bis 5 = ‘sehr wichtig‘ Tabelle 4.6 Ist Ihnen bekannt, dass beruflich erworbene Kompetenzen auf ein Studium angerechnet werden können? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt ja 46 47 45 46 nein 54 53 55 54 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 265 431 135 831 Tabelle 4.7 Ist Ihnen bekannt, dass akademische erworbene Kompetenzen auf ein Studium angerechnet werden können? Zielgruppen Gesamt Vollzeit 44 Teilzeit 44 Gesamt 45 52 56 56 55 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 264 433 136 833 ja nein berufsbegleitend 48 D. Lewin 5 107 Soziodemographie und Bildungsbiographie Tabelle 5.1 Welches Geschlecht haben Sie? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt weiblich 51 40 58 47 männlich 49 60 42 53 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 263 437 142 842 Tabelle 5.2 Wie alt sind Sie? (arithmetisches Mittel, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Alter in Jahren 25,2 21,4 24,2 23,0 Anzahl 265 446 143 854 Tabelle 5.3 Welchen Familienstand haben Sie? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit ledig ohne Partnerbeziehung 41 58 39 Gesamt 50 ledig mit Partnerbeziehung 45 39 44 42 verheiratet oder eingetragene Lebenspartnerschaft 15 3 17 9 Gesamt 100 100 100 100 Anhalt 264 432 138 834 Tabelle 5.4 Haben Sie familiäre Verpflichtungen? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt nein 87 95 80 90 ja, Kinderbetreuung 11 4 17 9 3 2 4 2 Gesamt 100 100 100 100 Anhalt 261 432 140 833 ja, pflegebedürftige Person 108 Motivation Tabelle 5.5 Welche Staatsangehörigkeit haben Sie? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt die deutsche Staatsangehörigkeit. 90 89 71 86 eine weitere Staatsangehörigkeit 9 5 10 7 eine andere Staatsangehörigkeit 10 11 29 14 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 265 438 143 846 Tabelle 5.6 Welchen höchsten beruflichen Abschluss hat Ihr Vater? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Universität, Pädagogische Hochschule, Kunsthochschule 12 13 13 13 Fachhochschule, Ingenieurschule 11 12 12 12 Fachschule, Meister- oder Technikerschule, Fachakademie 16 21 14 19 schulische Berufsausbildung (Berufsfach-/ Handelsschule/Schule des Gesundheitswesens) 7 3 6 5 33 37 29 34 einen anderen Abschluss 6 4 8 5 keinen beruflichen Abschluss 5 3 7 5 betriebliche Berufsausbildung (Lehre) Abschluss unbekannt 9 6 11 8 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 254 429 139 822 D. Lewin 109 Tabelle 5.7 Welchen höchsten beruflichen Abschluss hat Ihre Mutter? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Universität, Pädagogische Hochschule, Kunsthochschule 9 10 12 10 Fachhochschule, Ingenieurschule 3 5 6 5 Fachschule, Meister- oder Technikerschule, Fachakademie 6 7 5 6 schulische Berufsausbildung (Berufsfach-/ Handelsschule/Schule des Gesundheitswesens) 14 14 16 15 betriebliche Berufsausbildung (Lehre) 48 49 35 46 einen anderen Abschluss 7 4 8 5 keinen beruflichen Abschluss 8 6 8 7 Abschluss unbekannt 5 5 10 6 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 253 421 137 811 Tabelle 5.8 Wo sind Sie geboren? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen Vollzeit Teilzeit 83 89 75 85 Land innerhalb der EU 6 4 7 5 Anderes europäisches Land 3 2 6 3 Ehemalige GUS-Staaten 2 1 3 2 Nordamerika * * 1 Zentral- oder Südamerika 2 1 1 1 Asien 3 3 5 3 Afrika 1 3 1 Deutschland Australien und Ozeanien berufsbegleitend Gesamt * Gesamt * Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 265 438 143 846 110 Motivation Tabelle 5.9 Ist Ihre Mutter oder Ihr Vater außerhalb Deutschlands geboren? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt außerhalb Deutschlands 37 31 55 37 in Deutschland geboren 63 69 45 63 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 263 433 140 836 Tabelle 5.10 Machen Sie bitte Angaben zur derzeitigen bzw. letzten beruflichen Stellung Ihres Vaters. (Prozent, Anzahl) Zielgruppen Vollzeit Teilzeit 6 5 10 6 Facharbeiter, Vorarbeiter 11 14 7 12 Angestellter mit einfacher Tätigkeit 11 10 15 11 2 2 2 2 15 19 15 17 Industrie- und Werkmeister, Angestellter mit qualifizierter Tätigkeit 6 8 6 7 Beamter des mittleren Dienstes (Beamter der 2. Qualifikationsebene) 5 2 8 4 Beamter des gehobenen Dienstes (Beamter der 3. Qualifikationsebene) 4 2 0 2 akademischer freier Beruf / Selbstständiger 5 7 6 6 Angestellter mit hochqualifizierter Tätigkeit / Führungsaufgaben 27 25 26 26 Beamter des höheren Dienstes (Beamter der 4. Qualifikationsebene) 2 2 1 2 weiß nicht 6 7 4 6 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 235 391 117 743 Ungelernter, angelernter Arbeiter Beamter des einfachen Dienstes (Beamter der 1. Qualifikationsebene) Selbständiger, Landwirt, Meister, Polier, Techniker berufsbegleitend Gesamt Gesamt D. Lewin 111 Tabelle 5.11 Machen Sie bitte Angaben zur derzeitigen bzw. letzten beruflichen Stellung Ihrer Mutter. (Prozent, Anzahl) Ungelernte, angelernte Arbeiterin Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt 9 8 11 9 Facharbeiterin, Vorarbeiterin, Kolonnenführerin 10 10 6 9 Angestellte mit einfacher Tätigkeit 36 38 42 38 Beamtin des einfachen Dienstes (Beamtin der 1. Qualifikationsebene) 2 2 6 3 Selbständige, Landwirtin, Meisterin, Polier, Technikerin 7 10 11 9 Industrie- und Werkmeisterin, Angestellte mit qualifizierte Tätigkeit 5 3 2 3 Beamtin des mittleren Dienstes (Beamtin der 2. Qualifikationsebene) 4 3 3 3 Beamtin des gehobenen Dienstes (Beamtin der 3. Qualifikationsebene) 3 1 0 1 akademisch freie Berufe und Selbstständige 7 6 4 6 11 14 12 13 1 1 0 1 Angestellte mit hochqualifizierter Tätigkeit / Führungsaufgaben Beamtin des höheren Dienstes (Beamtin der 4. Qualifikationsebene) weiß nicht 4 5 5 5 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 203 344 104 651 112 6 Motivation Beratung, Finanzierung und Unterstützung Tabelle 6.1 Ein berufsbegleitendes Studium ist mit Kosten verbunden, die von der Hochschule erhoben werden. Wie würden Sie Ihr Studium finanzieren? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt eigene finanzielle Mittel 70 61 61 64 Eltern, Partner/in, Verwandte 32 46 39 40 Arbeitgeber 25 17 21 20 Arbeitgeber & Arbeitnehmer teilen sich die Kosten 34 10 17 19 Stipendium 14 14 14 14 Kredit/Darlehen 16 15 11 15 6 6 6 6 42 60 39 51 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 264 410 127 801 Stiftungen BAföG Tabelle 6.2 Welche Kosten könnten Sie monatlich für das Studium maximal auf sich nehmen? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt keine * 10 11 7 bis 100 € * 18 29 14 bis 200 € 57 34 36 42 bis 400 € 28 23 14 23 bis 600 € 9 11 7 10 bis 800 € 2 2 * 2 bis 1.000 € 2 2 2 2 * 1 mehr als 1.000 € Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 265 414 133 812 D. Lewin 113 Tabelle 6.3 Über welches monatliche Netto-Einkommen verfügen Sie? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt unter 500 € 13 37 37 30 bis 1.000 € 5 2 7 4 bis 1.500 € 45 52 47 49 bis 2.000 € 19 5 3 9 bis 2.500 € 11 3 2 5 bis 3.000 € 4 * 1 bis 3.500 € 2 * 2 1 über 3.500 € 1 * 2 1 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 254 395 123 772 Tabelle 6.4 Welche Kosten können Sie für ein Beratungs- oder Unterstützungsangebot pro Stunde aufwenden? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt keine 53 56 59 55 bis 25 € 33 34 30 33 bis 50 € 9 7 9 8 bis 75 € 2 1 * 1 bis 100 € 1 1 2 1 über 100 € 2 1 1 1 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 255 397 126 778 Tabelle 6.5 Würden Sie von Ihrem privaten Umfeld während eines Studiums unterstützt werden? (Prozent, Anzahl) Gesamt Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Teilzeit Gesamt ja 62 70 65 67 nein 17 11 19 14 weiß nicht 21 18 16 19 100 100 100 100 Gesamt 114 Anzahl 265 Motivation 429 137 831 Tabelle 6.6 Wie kann Ihr privates Umfeld Sie während des Studiums unterstützen? (Prozent, Anzahl) der Finanzierung der Studienkosten. Zielgruppen berufsbegleitend 70 Vollzeit 86 Gesamt Teilzeit 77 Gesamt 80 der Betreuung von Kindern. 11 5 12 8 der Pflege von Angehörigen. 4 3 2 3 im Haushalt. 50 36 45 41 bei Behördengängen, etc. 21 23 18 22 bei Sonstigem, und zwar 9 5 5 6 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 160 280 83 523 Tabelle 6.7 In welcher Form werden Sie durch Ihren Arbeitgeber unterstützt? (Mehrfachantworten, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt teilweise Übernahme der Studienkosten. 53 53 60 54 volle Übernahme der Studienkosten. 16 8 4 11 bezahlte Freistellung von der Arbeit. 30 34 28 31 unbezahlte Freistellung von der Arbeit. 28 20 8 22 flexible Arbeitszeit (Anpassung an Studienzeiten). 74 56 68 66 Arbeitszeitreduzierung (z.B. Bildungsteilzeit). 34 26 28 30 Möglichkeit, Projekt-/Haus- und Abschlussarbeiten im Betrieb zu schreiben. 39 19 8 27 Sonderurlaub (Sabbatical). 18 21 20 20 Unterstützungsform: Sonstiges, und zwar 1 8 * 4 einen Mentor / Ansprechpartner / Berater. 20 13 8 15 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 89 80 25 194 D. Lewin 115 Tabelle 6.8 Würde Sie Ihr Arbeitgeber während des Studiums unterstützen? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt ja 34 20 19 24 nein 15 31 27 25 weiß nicht 50 49 54 50 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 265 429 137 831 Tabelle 6.9 Zu welchen Themen würden Sie sich Beratungs- und Unterstützungsangebote an der Hochschule wünschen? (Mehrfachantworten, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt zur Anrechnung bislang erworbener Leistungen und Erfahrungen. 71 65 54 65 zum hochschuleigenen Auswahlverfahren. 44 41 35 41 zum Studienablauf. 80 75 70 75 zum Zeit- und Selbstmanagement. 56 47 41 49 zu Lern- und Arbeitstechniken. 47 45 44 45 zur Kommunikation und Präsentation. 33 30 39 33 zur beruflicher Verwertbarkeit des Studiums. 47 40 36 42 zu fachlichen Anforderungen des Studiums. 47 46 39 45 zu persönlichen Angelegenheiten (Lebenssituation). 22 20 18 20 durch Vorbereitungskurse in Mathematik. 42 41 33 40 zu fachlichen Schwerpunkten (studienbegleitenden Ergänzungsangebote). 53 48 38 48 durch Vorbereitungskurse in Deutsch. 19 22 25 21 durch Vorbereitungskursen in Englisch. 39 42 33 40 durch Vorkurse in den Naturwissenschaften. 26 21 21 23 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 264 420 135 819 116 Motivation Tabelle 6.10 Welche der folgenden Beratungsangebote kommen für Sie in Frage? Zielgruppen berufsbegleitend Gesamt Vollzeit Teilzeit Gesamt Feste Sprechzeiten der Studienberatung. 73 73 64 71 Feste Sprechzeiten der Lehrenden. 53 45 44 47 Unterstützung durch andere Studierende. 36 48 35 42 Onlineberatung per E-Mail. 55 44 40 47 Telefonische Beratung. 43 34 39 38 Postalische Beratung. 18 19 12 18 Unterstützung durch andere berufsbegleitende Studierende. 40 27 31 32 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 260 399 127 786 Tabelle 6.11 Wie gut fühlen Sie sich auf ein Studium vorbereitet? (Prozent, Anzahl) Zielgruppen berufsbegleitend Vollzeit Gesamt Teilzeit Gesamt sehr schlecht 6 4 3 4 schlecht 8 19 18 16 teils, teils 49 46 46 47 gut 26 25 26 25 sehr gut 11 6 8 8 Gesamt 100 100 100 100 Anzahl 266 376 116 718 D. Lewin 7 117 Variablenübersicht des Fragebogens Informiertheit über das Studium [SU01] „Wie würden Sie studieren?“ 1 = in Vollzeit 2 = in Teilzeit 3 = berufsbegleitend 4 = weiß nicht -9 = nicht beantwortet [SU02] „Wie gut fühlen Sie sich über die Neuregelung des Zugangs zur Hochschule informiert?“ 1 = sehr schlecht 2 = schlecht 3 = teils, teils 4 = gut 5 = sehr gut -9 = nicht beantwortet [SU03] „Wo oder bei wem haben Sie sich über die neue Zugangsmöglichkeit informiert?“ SU03_01 Familie / Bekannte SU03_03 Arbeitskollegen SU03_04 Arbeitgeber SU03_19 Schule SU03_05 Agentur für Arbeit SU03_06 Kammern (HWK, IHK, etc.) SU03_07 Berufsverbände SU03_08 Kommunale Bildungsberatungsstellen SU03_10 Volkshochschule SU03_11 Studienberatung SU03_13 Hochschullehrer SU03_12 Studierende SU03_15 Medien SU03_14 Info-Veranstaltung der Hochschule SU03_16 Internet / Suchmaschine SU03_18 Sonstiges, und zwar: 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt SU04_01 Sonstiges 118 [SU06] „Welches Studienfeld würden Sie für ein Studium wählen?“ 1 = Design, Gestaltung 2 = Informatik 9 = Lehramt 3 = Naturwissenschaften 7 = Pflege- und Gesundheitswissenschaften 5 = Technik 6 = Wirtschaftswissenschaften 4 = Sozialwissenschaften 10 = Weiß nicht 8 = Etwas Anderes, und zwar: -9 = nicht beantwortet SU06_08 Etwas Anderes, und zwar: [SU07] „Welchen Studiengang in den Technikwissenschaften würden Sie wählen?“ SU07_13 Bauingenieurwesen SU07_01 Bioingenieurwesen SU07_14 Druck- und Medientechnik SU07_02 Elektrotechnik, Informationstechnik SU07_15 Energie- und Gebäudetechnik SU07_03 Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Luft- und Raumfahrttechnik SU07_04 Mechatronik / Feinwerktechnik SU07_05 Physikalische Technik SU07_12 Technische Redaktion und Kommunikation SU07_07 Regenerative Energien SU07_06 Produktionstechnik SU07_08 Verfahrenstechnik SU07_09 Vermessungstechnik SU07_11 einen anderen Schwerpunkt, und zwar: SU07_16 Weiß nicht 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt SU07_11a Einen anderen Schwerpunkt, und zwar: (1) Motivation D. Lewin [SU08] „Welchen Studiengang in den Naturwissenschaften würden Sie wählen?“ SU08_07 Biologie SU08_01 Chemie SU08_06 Mathematik SU08_02 Medizin SU08_04 Sportwissenschaft SU08_05 einen anderen Schwerpunkt, und zwar: SU08_03 Physik SU08_08 Weiß nicht 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt SU08_05a Einen anderen Schwerpunkt, und zwar: (1) [SU09] „Welchen Studiengang in der Informatik würden Sie wählen?“ SU09_04 Geotelematik und Navigation SU09_05 Informatik SU09_01 Technische Redaktion und Kommunikation SU09_03 Wirtschaftsinformatik SU09_02 einen anderen Schwerpunkt, und zwar: SU09_06 Weiß nicht 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt SU09_02a Einen anderen Schwerpunkt, und zwar: (1) [SU10] „Welchen Studiengang in den Bereichen Design/Gestaltung würden Sie wählen?“ SU10_02 Architektur SU10_04 Design SU10_03 Einen anderen Schwerpunkt, und zwar: SU10_01 Technische Redaktion und Kommunikation SU10_05 Weiß nicht 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt 119 120 Motivation SU10_03a Einen anderen Schwerpunkt, und zwar: (1) [SU11] „Welchen Studiengang in den Sozialwissenschaften würden Sie wählen?“ SU11_01 Beratung, Intervention, Diagnostik SU11_02 Pflege- und Gesundheitswissenschaften SU11_03 Soziale Arbeit SU11_04 einen anderen Schwerpunkt, und zwar: SU11_05 Weiß nicht 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt SU11_04a Einen anderen Schwerpunkt, und zwar: (1) [SU12] „Welchen Studiengang in den Wirtschaftswissenschaften würden Sie wählen?“ SU12_01 Betriebswirtschaft SU12_06 Internationale Betriebswirtschaft SU12_03 Tourismus SU12_02 Unternehmensführung SU12_04 Wirtschaftsinformatik SU12_07 Wirtschaftsingenieurwesen SU12_05 Einen anderen Schwerpunkt, und zwar: SU12_08 Weiß nicht 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt SU12_05a Einen anderen Schwerpunkt, und zwar: [SU13] „Welchen Studiengang im Bereich Gesundheit würden Sie wählen?“ SU13_02 Beratung / Diagnostik SU13_06 Ernährungswissenschaften SU13_10 Gesundheitswissenschaften SU13_03 Medizin SU13_07 Pflegemanagement SU13_08 Pflegepädagogik SU13_01 Pflegewissenschaft SU13_04 Sportwissenschaft SU13_11 Physiotherapie SU13_05 Einen anderen Schwerpunkt, und zwar: SU13_09 Public Health SU13_12 Weiß nicht 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt SU13_05a Einen anderen Schwerpunkt, und zwar: (1) D. Lewin 121 [SU14] „Welchen Studiengang im Bereich Lehramt würden Sie wählen?“ SU14_01 Lehramt für Gymnasium SU14_02 Lehramt für berufliche Schulen SU14_03 Ein anderes Lehramt, und zwar: 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt SU14_03a Ein anderes Lehramt, und zwar: (1) [SU15] „Würden Sie ein Studium aufnehmen, wenn Sie die Zugangsvoraussetzungen erfüllen?“ SU15 Studierwilligkeit 1 = nein, auf keinen Fall 2 = eher unwahrscheinlich 3 = unentschlossen 4 = eher wahrscheinlich 5 = ja, auf jeden Fall -9 = nicht beantwortet [SU16] „Würden Sie ...“ SU16 Unentschlossene 1 = eher studieren? 2 = eher nicht studieren? -9 = nicht beantwortet 122 Soziodemographie [SD01] „Welches Geschlecht haben Sie?“ SD01 Geschlecht 1 = weiblich 2 = männlich -9 = nicht beantwortet [SD04] „Wie alt sind Sie?“ SD04_01 Alter [SD07] „In welcher Region befindet sich Ihr Lebensmittelpunkt?“ SD07 Lebensmittelpunkt 1 = Oberbayern 2 = Altötting (Lkr) 3 = Bad Tölz-Wolfratshausen (Lkr) 4 = Berchtesgadener Land (Lkr) 5 = Dachau (Lkr) 6 = Ebersberg (Lkr) 7 = Eichstätt (Lkr) 8 = Erding (Lkr) 9 = Freising (Lkr) 10 = Fürstenfeldbruck (Lkr) 11 = Garmisch-Partenkirchen (Lkr) 12 = Ingolstadt (Krfr.St) 13 = Landsberg am Lech (Lkr) 14 = Miesbach (Lkr) 15 = Mühldorf am Inn (Lkr) 16 = München (Landeshauptstadt) 17 = München (Lkr) 18 = Neuburg-Schrobenhausen (Lkr) 19 = Paffenhofen a.d. Ilm (Lkr) 20 = Rosenheim (Krfr.St) 21 = Rosenheim (Lkr) 22 = Starnberg (Lkr) 23 = Traunstein (Lkr) 24 = Weilheim-Schongau (Lkr) 25 = Bayern 26 = außerhalb Bayerns -9 = nicht beantwortet [SD11] „Welchen Familienstand haben Sie?“ SD11 Familienstand 1 = ledig ohne Partnerbeziehung 2 = ledig mit Partnerbeziehung 3 = verheiratet / eingetragene Lebenspartnerschaft -9 = nicht beantwortet Motivation D. Lewin 123 [SD12] „Haben Sie familiäre Verpflichtungen?“ SD12_01 nein SD12_02 ja, Kinderbetreuung SD12_03 ja, pflegebedürftige Person SD12_04 ja, und zwar: 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt SD12_04a ja, und zwar: (1) [SD13] „Welche Staatsangehörigkeit haben Sie?“ SD13_01 die deutsche Staatsangehörigkeit SD13_02 eine weitere Staatsangehörigkeit, und zwar: SD13_03 eine andere Staatsangehörigkeit, und zwar: 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt SD13_02a eine weitere Staatsangehörigkeit, und zwar: (1) SD13_03a eine andere Staatsangehörigkeit, und zwar: (1) [SD14] „Welchen höchsten beruflichen Abschluss hat Ihr Vater?“ 1 = Universität, Pädagogische Hochschule, Kunsthochschule 2 = Fachhochschule, Ingenieurschule 3 = Fachschule, Meister- oder Technikerschule, Fachakademie 4 = schulische Berufsausbildung (Berufsfach-/Handelsschule/Schule des Gesundheitswesens) 5 = betriebliche Berufsausbildung (Lehre) 6 = keinen beruflichen Abschluss 7 = Abschluss unbekannt 8 = einen anderen Abschluss -9 = nicht beantwortet [SD21] „Welchen höchsten beruflichen Abschluss hat Ihre Mutter?“ 1 = Universität, Pädagogische Hochschule, Kunsthochschule 2 = Fachhochschule, Ingenieurschule 3 = Fachschule, Meister- oder Technikerschule, Fachakademie 4 = schulische Berufsausbildung (Berufsfach-/Handelsschule/Schule des Gesundheitswesens) 5 = betriebliche Berufsausbildung (Lehre) 6 = keinen beruflichen Abschluss 7 = Abschluss unbekannt 8 = einen anderen Abschluss -9 = nicht beantwortet 124 Motivation [SD16] „Wo sind Sie geboren?“ SD16 Geburt selbst 9 = Deutschland 1 = Land innerhalb der EU 2 = Anderes europäisches Land 3 = Ehemalige GUS-Staaten 4 = Nordamerika 5 = Zentral- oder Südamerika 7 = Afrika 6 = Asien 8 = Australien und Ozeanien -9 = nicht beantwortet [SD17] „Ist Ihre Mutter oder Ihr Vater außerhalb Deutschlands geboren?“ 1 = ja 2 = nein 3 = keine Angabe -9 = nicht beantwortet [SD18] „Wann sind Sie nach Deutschland eingewandert?“ SD18_01 Im Jahr ... . [SD22] „Machen Sie bitte Angaben zur derzeitigen bzw. letzten beruflichen Stellung Ihrer Eltern.“ SD22 Berufliche Stellung Vater 1 = Ungelernter, angelernter Arbeiter 2 = Facharbeiter, Vorarbeiter 3 = Angestellter mit einfacher Tätigkeit 4 = Beamter des einfachen Dienstes (Beamter der 1. Qualifikationsebene) 5 = Selbständiger, Landwirt, Meister, Polier, Techniker 13 = Beamter des mittleren Dienstes (Beamter der 2. Qualifikationsebene) 6 = Industrie- und Werkmeister, Angestellter mit qualifizierter Tätigkeit 7 = Beamter des gehobenen Dienstes (Beamter der 3. Qualifikationsebene) 10 = Beamter des höheren Dienstes (Beamter der 4. Qualifikationsebene) 9 = Angestellter mit hochqualifizierter Tätigkeit / Führungsaufgaben 8 = akademischer freier Beruf / Selbstständiger 11 = Sonstiges 12 = weiß nicht -9 = nicht beantwortet D. Lewin SD25 Berufliche Stellung Mutter 1 = Ungelernte, angelernte Arbeiterin 2 = Facharbeiterin, Vorarbeiterin, Kolonnenführerin 3 = Angestellte mit einfacher Tätigkeit 4 = Beamtin des einfachen Dienstes (Beamtin der 1. Qualifikationsebene) 5 = Selbständige, Landwirtin, Meisterin, Polier, Technikerin 13 = Beamtin des mittleren Dienstes (Beamtin der 2. Qualifikationsebene) 6 = Industrie- und Werkmeisterin, Angestellte mit qualifizierte Tätigkeit 7 = Beamtin des gehobenen Dienstes (Beamtin der 3. Qualifikationsebene) 10 = Beamtin des höheren Dienstes (Beamtin der 4. Qualifikationsebene) 9 = Angestellte mit hochqualifizierter Tätigkeit / Führungsaufgaben 8 = akademisch freie Berufe und Selbstständige 11 = Sonstiges 12 = weiß nicht -9 = nicht beantwortet 125 126 Motivation Schule und Beruf [SB01] „Welchen höchsten Schulabschluss haben Sie erworben?“ 1 = Abitur 2= Fachabitur 3 = Realschulabschluss/Mittlere Reife/Mittlerer Schulabschluss/DDR: Polytechnische Oberschule mit Abschluss 10. Klasse 4= Volksschul-/Hauptschul-/Mittelschulabschluss/DDR: Polytechnische Oberschule mit Abschluss 8. oder 9. Klasse 5= Schule ohne Abschluss verlassen 6= anderer Abschluss, und zwar: -9 = nicht beantwortet SB01_06 anderer Abschluss, und zwar: [SB02] „Wo haben Sie Ihren Schulabschluss erworben?“ 1 = in der Bundesrepublik Deutschland 2 = an einer deutschen Schule im Ausland 3 = außerhalb der Bundesrepublik Deutschland, und zwar in: -9 = nicht beantwortet SB02_03 außerhalb der Bundesrepublik Deutschland, und zwar in: [SB03] „Ist Deutsch Ihre Muttersprache?“ 1 = ja 2 = nein -9 = nicht beantwortet [SB04_01] „Wie würden Sie Ihre Kenntnisse in der deutschen Sprache beurteilen?“ 1 = sehr schlecht 2 = schlecht 3 = mittelmäßig 4 = gut 5 = sehr gut -1 = kann ich nicht einschätzen -9 = nicht beantwortet D. Lewin [SB05] „In welchem Umfang beherrschen Sie andere Sprachen, außer Deutsch?“ SB05_01 %SB06% SB05_02 %SB07% SB05_03 %SB08% 1 = sehr schlecht 2 = schlecht 3 = mittelmäßig 4 = gut 5 = sehr gut -1 = kann ich nicht einschätzen -9 = nicht beantwortet [SB06] _Liste Fremdsprachen 1 = Englisch 2 = Spanisch 3 = Französisch 4 = Türkisch 5 = Italienisch 6 = Portugiesisch 7 = Russisch 8 = Chinesisch 9 = Hindi 10 = Serbisch 11 = Polnisch 13 = Rumänisch 14 = Bosnisch 15 = Kroatisch 16 = Ukrainisch 17 = Vietnamesisch 18 = Griechisch 19 = Sonstige -9 = nicht beantwortet 127 128 [SB07] _Liste Fremdsprachen 1 = Bosnisch 2 = Chinesisch 3 = Englisch 15 = Französisch 10 = Griechisch 4 = Hindi 5 = Italienisch 6 = Kroatisch 7 = Polnisch 16 = Portugiesisch 8 = Rumänisch 17 = Türkisch 18 = Spanisch 9 = Russisch 11 = Serbisch 12 = Ukrainisch 13 = Vietnamesisch 14 = Sonstiges -9 = nicht beantwortet [SB08] _Liste Fremdsprachen 14 = Bosnisch 8 = Chinesisch 1 = Englisch 3 = Französisch 11 = Griechisch 9 = Hindi 5 = Italienisch 15 = Kroatisch 18 = Polnisch 6 = Portugiesisch 17 = Rumänisch 7 = Russisch 16 = Serbisch 2 = Spanisch 4 = Türkisch 13 = Ukrainisch 12 = Vietnamesisch 10 = Sonstiges -9 = nicht beantwortet [SB09] „Haben Sie eine Berufsausbildung abgeschlossen?“ 1 = ja 2 = nein -9 = nicht beantwortet Motivation D. Lewin [SB10] „Welche Berufsausbildung(en) haben Sie abgeschlossen?“ SB10_01 1. Ausbildung SB10_02 2. Ausbildung SB10_03 3. Ausbildung [SB11] Berufsfeld 1 = Öffentlicher Dienst 2 = andere Bildungseinrichtungen 3 = Hochschulen und Forschungseinrichtungen 4 = Öffentliche Verwaltung (Justiz, Polizei, Bundeswehr) 5 = Schulen 6 = sonstige Sozial- und Erziehungsberufe 7 = sonstiger Öffentlicher Dienst 8 = Handel und Gewerbe 9 = Bauhauptgewerbe 10 = Bauhilfsgewerbe (Zimmerei, Klempnerei, Elektroinstallation) 11 = Bergbau (Energiewirtschaft und Wasserversorgung) 12 = Chemisches Gewerbe, Mineralöl- und Kunststoffverarbeitung 13 = Eisen- und Metallerzeugung/-verarbeitung 14 = Elektrotechnik 15 = Handel (Groß- und Einzelhandel) 16 = Holz-, Papier-, Druck- und Textilgewerbe 17 = Land- und Forstwirtschaft, Tierhaltung, Fischerei 18 = Nahrungs- und Genussmittelgewerbe 19 = sonstige Industriebetriebe 20 = Stahl-, Maschinen- und Fahrzeugbau 21 = Dienstleister 22 = Hotel- und Gastgewerbe 23 = Kreditinstitute, Versicherungen 24 = Medien 25 = Sonstige Dienstleistungsgewerbe 26 = Verkehr und Nachrichtenübermittlung (Bahn, Post) 27 = Sonstiges 28 = Gesundheitswesen 29 = Kirchen, Parteien, Verbände und sonstige Organisationen 30 = künstlerische Berufe 31 = Sonstiges 32 = weiß nicht -9 = nicht beantwortet 129 130 [SB24] eigene berufliche Stellung 1 = Ungelernter, angelernter Arbeiter 2 = Facharbeiter, Vorarbeiter, Kolonnenführer 3 = Angestellter mit einfacher Tätigkeit 4 = Beamter des einfachen Dienstes (Beamter der 1. Qualifikationsebene) 5 = Selbständiger, Landwirt, Meister, Techniker, Polier 13 = Beamter des mittleren Dienstes (Beamter der 2. Qualifikationsebene) 6 = Industrie- und Werkmeister, Angestellter mit qualifizierter Tätigkeit 7 = Beamter des gehobenen Dienstes (Beamter der 3. Qualifikationsebene) 10 = Beamter des höheren Dienstes (Beamter der 4. Qualifikationsebene) 9 = Angestellter mit hochqualifizierter Tätigkeit / Führungsaufgaben 8 = akademischer freier Beruf / Selbstständiger 12 = weiß nicht 11 = Sonstiges -9 = nicht beantwortet [SB13] „Bitte machen Sie Angaben zu Ihrer derzeitigen Berufstätigkeit.“ 9 = nicht erwerbstätig aus familiären Gründen 15 = nicht erwerbstätig aus sonstigen Gründen 18 = Schüler 14 = Auszubildender 5 = Studierender 6 = berufstätig als Angestellter oder Beamter 7 = berufstätig als Selbständiger oder Freiberufler 17 = Sonstiges -9 = nicht beantwortet [SB20] „Über wie viele Jahre Berufserfahrung verfügen Sie?“ 1 = weniger als 3 Jahre 2 = 3 Jahre 3 = mehr als 3 Jahre 4 = weiß nicht -9 = nicht beantwortet [SB14] „In welchem Arbeitszeitmodell sind Sie beschäftigt?“ 1 = Vollzeit 2 = Teilzeit 9 = Mini-Job 3 = Kurzarbeit 10 = Sonstiges, und zwar: 8 = keine Angabe -9 = nicht beantwortet SB14_10 Arbeitszeitmodell/Sonstiges, und zwar: Motivation D. Lewin 131 [SB19] „Haben Sie im Laufe Ihrer Berufstätigkeit bereits an einer beruflichen / betrieblichen Fort- oder Weiterbildung teilgenommen?“ 1 = ja 2 = nein 3 = keine Angabe -9 = nicht beantwortet [SB17] „Wo und an welcher Art beruflicher / betrieblicher Fort- oder Weiterbildung haben Sie bislang teilgenommen?“ SB17_01 Ort der Weiterbildung SB17_02 Ort der Weiterbildung SB17_03 Ort der Weiterbildung SB17_04 Ort der Weiterbildung 1 = Hochschule 2 = Fachschule 3 = Kammer 4 = Erwachsenenbildungsträger 5 = Kirchlicher Träger 6 = Gewerkschaft 7 = Arbeitgeberverband 8 = Sozialer Verband 9 = Sonstiges -9 = nicht beantwortet [SB15] „Ich arbeite nach ...“ 1 = fester Arbeitszeit. 2 = flexibler Arbeitszeit. 3 = Gleitzeit. 5 = rollierender Wochenarbeit. 6 = Schichtarbeit. 7 = keine Angabe -9 = nicht beantwortet [SB16] „An welcher Art der Weiterbildung haben Sie bisher teilgenommen?“ SB16_01 Art der Weiterbildung SB16_02 Art der Weiterbildung SB16_03 Art der Weiterbildung SB16_04 Art der Weiterbildung [SB22] „Sind Sie derzeit befristet beschäftigt?“ 1 = ja 2 = nein 3 = keine Angabe -9 = nicht beantwortet 132 Motivation [SB25] „Mit welcher Durchschnittsnote haben Sie Ihre schulische Ausbildung beendet?“ SB25_01 Durchschnittsnote [SB26] „Welchen Schulabschluss werden Sie voraussichtlich erwerben?“ 1 = Allgemeine Hochschulreife 2 = Fachgebundene Hochschulreife 3 = Fachhochschulreife 4 = Fachgebundene Fachhochschulreife 5 = Mittlerer Schulabschluss 6 = einen Sonstigen, und zwar: -9 = nicht beantwortet SB26_06 Schulabschluss/Einen Sonstigen, und zwar: [SB27] „Mit welcher Durchschnittsnote werden Sie voraussichtlich Ihre schulische Ausbildung beenden?“ SB27_01 voraussichtliche Durchschnittsnote D. Lewin Studienmotivation [MO01] „Wie würden Sie Ihr bisheriges Ausbildungs- und Berufsleben bewerten?“ MO01_01 verlief überwiegend wie von mir geplant MO01_02 entsprach meinen persönlichen Vorstellungen MO01_03 war durch Brüche und Umwege gekennzeichnet MO01_04 war durch Konflikte / Hindernisse gekennzeichnet MO01_05 führte dazu, dass ich mich um- und neuorientieren musste MO01_07 entsprach einem stetigen beruflichen Aufstieg 1 = trifft nicht zu 2 = trifft eher nicht zu 3 = trifft teils, teils zu 4 = trifft eher zu 5 = trifft voll und ganz zu -1 = kann ich nicht beurteilen -9 = nicht beantwortet [MO02] „Beruflicher Erfolg kann durch verschiedene Merkmale beschrieben werden. Wie wichtig sind für Sie persönlich die folgenden Gründe?“ MO02_01 angesehener Beruf MO02_02 gute Aufstiegschancen MO02_03 sicherer Arbeitsplatz MO02_04 gesunde Arbeitsbedingungen MO02_05 hohes Einkommen MO02_06 Vereinbarkeit von Beruf und Familie MO02_07 Chance auf Selbstverwirklichung MO02_08 sich für andere zu engagieren MO02_09 abwechslungsreiche Tätigkeit MO02_10 Weiterbildungsmöglichkeit MO02_11 selbständiges Arbeiten MO02_12 Raum für Privatleben MO02_13 etwas Sinnvolles tun MO02_14 gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen MO02_15 Sonstiges, und zwar: %MO09_01% 1 = nicht wichtig 2 = wenig wichtig 3 = teils, teils 4 = eher wichtig 5 = sehr wichtig -1 = keine Angabe -9 = nicht beantwortet 133 134 Motivation [MO03] „Wie wichtig sind die folgenden Gründe für Sie, um sich für ein Studium zu entscheiden?“ MO03_01 Wissen erweitern MO03_02 Interesse am Studienfach MO03_03 Eine allgemein gebildete Persönlichkeit werden MO03_04 Hohe soziale Position erreichen MO03_05 Wollte schon immer studieren MO03_06 Vielfältige Berufsmöglichkeiten MO03_07 Berufliche Situation unterfordert mich MO03_08 Ausbildungsberuf ist nicht mein Wunschberuf MO03_11 Absicherung des Arbeitsplatzes MO03_13 Hohes Einkommen sichern MO03_14 Gute Aussichten auf eine Führungsposition MO03_18 Eine gute wissenschaftliche Ausbildung erhalten MO03_15 Sich mit berufserfahrenen Studierenden austauschen MO03_16 Aufbau eines Netzwerks MO03_17 Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt MO03_20 Anderen zeigen, dass ich es kann MO03_12 Ich lerne gerne MO03_22 Zur Verbesserung der Gesellschaft beitragen MO03_21 Ich habe bereits einen akademischen Abschluss und strebe einen weiteren an 1 = nicht wichtig 2 = wenig wichtig 3 = teils, teils 4 = eher wichtig 5 = sehr wichtig -1 = kann ich nicht einschätzen -9 = nicht beantwortet [MO04] „Wie wichtig sind für Sie darüber hinaus folgende Gründe für ein Studium?“ MO04_01 Meinen im Ausland erworbenen Abschluss fachlich vertiefen MO04_02 Meinen im Ausland erworbenen Abschluss durch ein neues Fach ergänzen MO04_03 Meine interkulturelle Kompetenz beruflich nutzen MO04_04 Meine Deutschkenntnisse verbessern MO04_05 Meine Kenntnisse in einer anderen Sprache verbessern, und zwar: 1 = nicht wichtig 2 = wenig wichtig 3 = teils, teils 4 = eher wichtig 5 = sehr wichtig -1 = kann ich nicht einschätzen -9 = nicht beantwortet [MO08] _Freifeld Sprachen für MO04 MO08_01 Sprache D. Lewin 135 [MO05] „Wie wichtig sind folgende Lebensbereiche für Sie?“ MO05_01 Familie und Kinder MO05_02 Arbeit und Beruf MO05_03 Freizeit und Erholung MO05_04 Freunde und Bekannte MO05_05 Verwandtschaft MO05_06 Ehrenamt 1 = nicht wichtig 2 = wenig wichtig 3 = teils, teils 4 = eher wichtig 5 = sehr wichtig -1 = keine Angabe -9 = nicht beantwortet [MO06] „Ist Ihnen bekannt, dass beruflich erworbene Kompetenzen auf ein Studium angerechnet werden können?“ MO06 Anrechnung 1 = ja 2 = nein -9 = nicht beantwortet [MO07] „Ist Ihnen bekannt, dass akademisch erworbene Kompetenzen auf ein Studium angerechnet werden können?“ 1 = ja 2 = nein -9 = nicht beantwortet [MO09] _Beruflicher Erfolg Freifeld MO09_01 Sonstiges 136 Motivation Studienaufbau [SA01] „An welcher Hochschule würde Sie bevorzugt studieren?“ 1 = staatliche Universität 2 = staatliche Fachhochschule 4 = private Universität 5 = private Fachhochschule 6 = eine andere, und zwar: %SA25_01% -9 = nicht beantwortet [SA02] „Wie wichtig sind die folgenden Gründe für die Wahl Ihrer Hochschule?“ SA02_01 Meinen Studiengang kann ich nur an dieser Hochschule studieren SA02_02 Ruf der Hochschule SA02_03 Ruf der Lehrenden in meinem Studienfach SA02_04 Vielfältiges Lehrangebot SA02_06 Klare Organisations- und Kommunikationsstruktur (z.B. Ansprechpartner) SA02_13 Meine Vorleistungen werden angerechnet SA02_05 Gute Ausstattung der Hochschule (z.B. Bibliothek, Laborplätze) SA02_08 Nähe zum Heimatort SA02_09 Studienangebot entspricht meinen fachlichen Interessen SA02_10 Freunde studieren an der Hochschule SA02_11 Ich erfülle die Zulassungsvoraussetzungen SA02_12 Gute Bewertungen in einem Ranking SA02_07 Atmosphäre des Hochschulortes 1 = nicht wichtig 2 = wenig wichtig 3 = teils, teils 4 = eher wichtig 5 = sehr wichtig -1 = kann ich nicht einschätzen -9 = nicht beantwortet [SA22] „Im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums werden Veranstaltungen am Abend oder am Wochenende an der Hochschule angeboten. In welchen Zeitfenstern könnten Sie diese Termine wahrnehmen?“ SA22_01 Montag von ... Uhr SA22_02 Dienstag von ... Uhr SA22_03 Mittwoch von ... Uhr SA22_04 Donnerstag von ... Uhr SA22_05 Freitag von ... Uhr SA22_06 Samstag von ... Uhr SA22_07 Sonntag von ... Uhr D. Lewin [SA23] SA23_01 bis ... Uhr SA23_02 bis ... Uhr SA23_03 bis ... Uhr SA23_04 bis ... Uhr SA23_05 bis ... Uhr SA23_06 bis ... Uhr SA23_07 bis ... Uhr [SA24] „Wie viele Stunden pro Woche würden Sie für Ihr Studium aufwenden?“ 1 = bis 5 Stunden 2 = 6 bis 10 Stunden 3 = 11 bis 15 Stunden 4 = 16 bis 20 Stunden 5 = 21 bis 25 Stunden 6 = 26 bis 30 Stunden 7 = mehr als 30 Stunden -9 = nicht beantwortet [SA08] „Wie wichtig sind Ihnen folgende Lehr- und Lernformen in Ihrem Studium?“ SA08_01 Vorlesung SA08_02 Seminar SA08_03 praktische Übungen SA08_06 multimediale Angebote (z.B. Online-Studienphasen) SA08_09 Fallstudien SA08_17 Simulationen SA08_18 Labor, Rechner-Pool SA08_11 Praktika SA08_05 Unterstützung durch erfahrenere Studierende (Tutoren) SA08_10 Projektarbeit in Kooperation mit Arbeitgeber SA08_08 lernen in Kleingruppen SA08_07 lernen für mich SA08_15 Sonstiges, und zwar: %SA14_01% 1 = nicht wichtig 2 = wenig wichtig 3 = teils, teils 4 = eher wichtig 5 = sehr wichtig -1 = kann ich nicht einschätzen -9 = nicht beantwortet 137 138 Motivation [SA05] „Wie wichtig sind folgende Merkmale für die Wahl Ihres Studiums?“ SA05_01 Schnupperstudium / Probestudium besuchen können SA05_18 Vorkurse in den fachlichen Grundlagen SA05_19 Vorkurse zum wissenschaftlichen Arbeiten SA05_02 Feste Ansprechpartner SA05_22 Kontakt zu Mitstudierenden SA05_23 Kontakt zu Lehrenden SA05_03 Studienbegleitende Betreuung SA05_06 Geschwindigkeit des Studiums selbst bestimmen können SA05_07 Studieninhalte selbst auswählen können SA05_08 Einzelne Hochschulzertifikate erwerben können SA05_21 Englischsprachige Studienangebote SA05_24 Flexible Prüfungszeitpunkte SA05_20 Internationale Ausrichtung SA05_09 Bachelorabschluss erlangen können SA05_17 Staatsexamen erlangen können SA05_10 Masterabschluss erlangen können SA05_11 Promotionsmöglichkeit haben 1 = nicht wichtig 2 = wenig wichtig 3 = teils, teils 4 = eher wichtig 5 = sehr wichtig -1 = kann ich nicht einschätzen -9 = nicht beantwortet SA14_01 Sonstiges [SA11] „Welchen Anreiseweg würden Sie maximal in Kauf nehmen, um an Abend- und Wochenendveranstaltungen an der Hochschule teilzunehmen? 1 = weniger als 10 km 2 = bis 25 km 3 = bis 50 km 4 = bis 100 km 5 = bis 200 km 6 = mehr als 200 km 7 = egal -9 = nicht beantwortet [SA25] _Freifeld Hochschule SA25_01 Sonstiges D. Lewin 139 Finanzierung und Beratung [FB01] „Ein berufsbegleitendes Studium ist mit Kosten verbunden, die von der Hochschule erhoben werden. Wie würden Sie Ihr Studium finanzieren?“ FB01_01 eigene finanzielle Mittel FB01_02 Eltern, Partner/in, Verwandte FB01_03 Arbeitgeber FB01_04 Arbeitgeber & Arbeitnehmer teilen sich die Kosten FB01_05 Stipendium FB01_06 Kredit/Darlehen FB01_09 BAföG FB01_07 Stiftungen FB01_08 sonstige Förderung, und zwar: 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt FB01_08a Finanzierung/sonstige Förderung, und zwar: (1) [FB02] „Welche Kosten könnten Sie monatlich für das Studium maximal auf sich nehmen?“ 1 = keine 12 = bis 100 € 2 = bis 200 € 4 = bis 400 € 6 = bis 600 € 8 = bis 800 € 11 = bis 1.000 € 10 = mehr als 1.000 € -9 = nicht beantwortet [FB03] „Über welches monatliche Netto-Einkommen verfügen Sie?“ 1 = unter 500 € 8 = bis 1.000 € 2 = bis 1.500 € 3 = bis 2.000 € 4 = bis 2.500 € 5 = bis 3.000 € 6 = bis 3.500 € 7 = über 3.500 € -9 = nicht beantwortet 140 Motivation [FB14] „Welche Kosten könnten Sie für ein Beratungs- oder Unterstützungsangebot pro Stunde aufwenden?“ 1 = keine 2 = bis 25 € 4 = bis 50 € 6 = bis 75 € 8 = bis 100 € 9 = über 100 € -9 = nicht beantwortet [FB04] „Würden Sie von Ihrem privaten Umfeld während eines Studiums unterstützt werden?“ 1 = ja 2 = nein 3 = weiß nicht -9 = nicht beantwortet [FB05] „Wie kann Ihr privates Umfeld Sie während des Studiums unterstützen?“ FB05_01 Finanzierung der Studienkosten FB05_02 Betreuung von Kindern FB05_03 Pflege von Angehörigen FB05_04 im Haushalt FB05_05 bei Behördengängen, etc. FB05_06 bei Sonstigem, und zwar: 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt FB05_06a Unterstützungsarten/bei Sonstigem, und zwar: (1) [FB07] „In welcher Form werden Sie durch Ihren Arbeitgeber unterstützt?“ FB07_01 teilweise Übernahme der Studienkosten FB07_02 volle Übernahme der Studienkosten FB07_03 bezahlte Freistellung von der Arbeit FB07_04 unbezahlte Freistellung von der Arbeit FB07_05 flexible Arbeitszeit (Anpassung an Studienzeiten) FB07_06 Arbeitszeitreduzierung (z.B. Bildungsteilzeit) FB07_07 Möglichkeit, Projekt-/Haus- und Abschlussarbeiten im Betrieb zu schreiben FB07_08 Sonderurlaub (Sabbatical) FB07_10 einen Mentor / Ansprechpartner / Berater FB07_09 Sonstiges, und zwar: 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt FB07_09a Unterstützungsform/Sonstiges, und zwar: (1) D. Lewin 141 [FB06] „Würde Sie Ihr Arbeitgeber während des Studiums unterstützen?“ 1 = ja 2 = nein 3 = weiß nicht -9 = nicht beantwortet [FB08] „Zu welchen Themen würden Sie sich Beratungs- und Unterstützungsangebote an der Hochschule wünschen?“ FB08_01 zur Anrechnung bislang erworbener Leistungen und Erfahrungen FB08_02 zum hochschuleigenen Auswahlverfahren FB08_03 zum Studienablauf FB08_04 zum Zeit- und Selbstmanagement FB08_05 zu Lern- und Arbeitstechniken FB08_06 zur Kommunikation und Präsentation FB08_12 durch Vorbereitungskurse in Mathematik FB08_16 durch Vorkurse in den Naturwissenschaften FB08_14 durch Vorbereitungskurse in Deutsch FB08_15 durch Vorbereitungskursen in Englisch FB08_13 zu fachlichen Schwerpunkten (studienbegleitenden Ergänzungsangebote) FB08_07 zur beruflicher Verwertbarkeit des Studiums FB08_08 zu fachlichen Anforderungen des Studiums FB08_09 zu persönlichen Angelegenheiten (Lebenssituation) FB08_10 /zu Sonstigem, und zwar: FB08_11 Ich wünsche kein Unterstützungs- und Beratungsangebot. 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt FB08_10a Themen Unterstützungsangebote/zu Sonstigem, und zwar: (1) [FB09] „Welche der folgenden Beratungsangebote kommen für Sie in Frage?“ FB09_01 Feste Sprechzeiten der Studienberatung FB09_02 Feste Sprechzeiten der Lehrenden FB09_03 Unterstützung durch andere Studierende FB09_10 Unterstützung durch andere berufsbegleitende Studierende FB09_05 Onlineberatung per E-Mail FB09_07 Telefonische Beratung FB09_08 Beratungsformen/Postalische Beratung FB09_09 Beratungsformen/Eine andere Form, und zwar: 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt FB09_09a Beratungsformen/Eine andere Form, und zwar: (1) 142 Motivation [FB15] „In welchen Zeitfenstern könnten Sie Beratungs- und Unterstützungsangebote wahrnehmen?“ FB15_01 Montag von ... Uhr FB15_02 Dienstag von ... Uhr FB15_03 Mittwoch von ... Uhr FB15_04 Donnerstag von ... Uhr FB15_05 Freitag von ... Uhr FB15_06 Samstag von ... Uhr FB15_07 Sonntag von ... Uhr [FB16] _Präsenzzeiten_2 FB16_01 bis ... Uhr FB16_02 bis ... Uhr FB16_03 bis ... Uhr FB16_04 bis ... Uhr FB16_05 bis ... Uhr FB16_06 bis ... Uhr FB16_07 bis ... Uhr [FB17] „Wie gut fühlen Sie sich auf ein Studium vorbereitet?“ FB17_01 [Keine Beschreibung] 1 = sehr schlecht 2 = schlecht 3 = teils, teils 4 = gut 5 = sehr gut -1 = kann ich nicht einschätzen. -9 = nicht beantwortet D. Lewin 143 Verweigerer [VW01] „Warum möchten Sie nicht studieren?“ VW01_01 Ich habe schon einen akademischen Abschluss. VW01_02 Unschlüssig, ob ich mich überhaupt noch weiterbilden möchte. VW01_03 Unterstützung durch die Familie fehlt. VW01_04 Mir macht Lernen keinen Spaß. VW01_05 Meine Berufschancen würden sich durch ein Studium nicht verbessern. VW01_06 Ich kann es mir finanziell nicht leisten. VW01_15 Ich kann es mir zeitlich nicht leisten. VW01_07 Ein Studium lohnt sich für mich nicht mehr. VW01_08 Ich erfülle nicht die Zugangsvoraussetzungen für ein Studium. VW01_09 Unterstützung durch meinen Arbeitgeber fehlt. VW01_16 Unterstützung durch mein Arbeitsumfeld fehlt. VW01_10 Ich traue es mir selbst nicht zu. VW01_17 Ich möchte nicht als Älterer unter Jüngeren sein. VW01_14 Ich suche nach einer passenden Alternative. VW01_12 Ich möchte mich nicht mehr weiterbilden. VW01_13 Weiteres, und zwar: 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt VW01_13a Situation/Weiteres, und zwar: (1) [VW03] „Wären nachfolgende Angebote eine Alternative für Sie?“ VW03_01 Ein allgemeinbildender Schulabschluss (z.B. Abitur) VW03_08 Nachholen eines Berufsabschlusses VW03_02 Eine berufliche Weiterbildung (z.B. Techniker, Meister, Fachwirt, etc.) VW03_07 Erwerb von Zusatzqualifikationen VW03_04 Ein Fernstudium VW03_06 Erwerb eines Hochschulzertifikats in 2-3 Monaten VW03_09 Keine Alternative VW03_05 Sonstiges, und zwar: %VW10_01% 1 = nicht gewählt 2 = ausgewählt [VW06] „Haben Sie bereits an berufsbezogenen Lehrgängen oder Seminaren teilgenommen?“ 1 = ja 2 = nein 3 = keine Angabe -9 = nicht beantwortet 144 Motivation [VW07] „Geschah dies in Form eines Fernlehrgangs bzw. Fernstudiums?“ 1 = ja 2 = nein 3 = keine Angabe -9 = nicht beantwortet [VW08] „Wie wichtig sind die folgenden Gründe für Sie, Ihre Weiterbildung als Fernlehrgang bzw. Fernstudium zu absolvieren?“ VW08_01 örtliche Flexibilität beim Lernen VW08_03 zeitliche Flexibilität beim Lernen VW08_04 Vereinbarkeit mit Erwerbs- bzw. Lebenssituation VW08_05 entspricht nicht meinem Lerntyp VW08_06 mediale Aufbereitung der Lerninhalte VW08_07 Betreuung durch den Anbieter VW08_08 inhaltliche Passgenauigkeit des Angebotes VW08_09 Neugierde, Interesse, Freude am Thema VW08_10 Unterstützung durch Arbeitgeber VW08_13 Lernmaterialien in deutscher Sprache VW08_11 Renommee des Anbieters VW08_14 geringer Reiseaufwand VW08_12 Sonstiges, und zwar: %VW09_01% 1 = nicht wichtig 2 = wenig wichtig 3 = teils, teils 4 = eher wichtig 5 = sehr wichtig -1 = kann ich nicht einschätzen -9 = nicht beantwortet [VW09] _Gründe Weiterbildung Freifeld VW09_01 Sonstiges
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