Newsletter Dezember Ausgabe V / 2015 Der BAI e.V. dankt folgendem Sponsor für die freundliche Unterstützung dieses Newsletters: Diesen Termin sollten Sie sich nicht entgehen lassen! 12. & 13. April 2016 BAI Alternative Investor Conference (AIC) u.a. mit Vorträgen von Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Direktor Institut Finanzwissenschaft I, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D., Präsident, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), und Jutta Kleinschmidt, Gewinnerin Rallye Dakar & Autorin Inhalt 2 Leitartikel 6 Mitgliederneuvorstellungen 9 Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze Gerhard Jovy und Christian Schindler, acarda GmbH 15 Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarktregulierung und Nullzinsumfeld Prof. Dr. Martin Hellmich, Frankfurt School of Finance & Management 21 Impressum 23 Veranstaltungen 25 Buchvorstellungen Leitartikel Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, Day-1-Reporting/Solvency II auf der Zielgeraden Endlich ist es soweit: in knapp 30 Tagen, am 1. Januar 2016, wird Solvency II scharf gestellt und unterwirft die europäische Versicherungswirtschaft unwiderruflich einem neuen Aufsichtsregime. Seit der Vorstellung des Rahmenrichtlinienentwurfs durch die EU-Kommission im Jahre 2007, der wiederum ein mehrjähriger Evaluierungs- und Diskussionsprozess vorausgegangen war, ist hart um das Gesamtregelwerk, die unzähligen Detailregelungen und den finalen Stichtag gerungen worden. Auch der BAI hat sich frühzeitig – in einschlägigen Teilbereichen – in das Verfahren eingebracht und tut dies auch weiterhin, wie zuletzt bei der Evaluierung der Behandlung von Infrastrukturanlagen unter Solvency II, oder in der Zukunft, wenn z.B. die Behandlung von Private Equity auf den Prüfstand gestellt wird. Bevor neue Schritte und Maßnahmen im Rahmen der Kapitalmarktunion (s. hierzu nachfolgend) auf der Agenda stehen, müssen wir uns jedoch mit dem Hier und Jetzt auseinandersetzen und daran mitwirken, dass der Übergang möglichst reibungslos funktioniert, nicht nur für die Versicherungswirtschaft, sondern auch für die Fondsindustrie, erfolgen doch mittlerweile gut 1/3 der Anlagen der Versicherer über Investmentfonds. Es geht dabei nicht nur um offene Auslegungs- und Zweifelsfragen z.B. zur Anwendung und Berücksichtigung von Risikominderungstechniken, sondern insbesondere auch die Umsetzung und Erfüllung der umfassenden Reportingund Transparenzpflichten. Aufgrund diverser Testläufe, den sog. QIS-Studien, darf davon ausgegangen werden, dass der Übergang am 1. Januar weitgehend reibungslos verlaufen wird. Auch die Asset-Management-Branche dürfte im Grundsatz vorbereitet sein. Allerdings ist regelmäßig zu hören, dass es bei der Implementierung von Systemen zur Erfüllung der Berichtspflichten ggü. Versicherern noch – teilweise erhebliche – Defizite gibt. Für eine gewisse Standardisierung beim Fondsreporting soll zwar das sog. Tripartite Template sorgen, allerdings hat sich die Versicherungswirtschaft selbst hierzu bislang noch nicht vollumfänglich committed, z.T. wird dessen Komplexität bemängelt, z.T. die unzureichende Abdeckung komplexer oder alternativer Anlagekonzepte. Leitartikel In der verbleibenden Zeit bis zum Ende des Jahres und natürlich auch im kommenden Jahr bemüht sich der BAI daher weiterhin um die Klärung offener Auslegungs- und Zweifelsfragen mit EIOPA und/oder BaFin und unsere Mitglieder können etwaige Fragen in diesem Zusammenhang – wie natürlich auch sonst Frank Dornseifer, – gerne an die Geschäfts- Geschäftsführer, stelle richten, so dass diese BAI e. V. bis zum Day-1-Reporting bzw. dem ersten Quartalsbericht – soweit möglich – beantwortet werden. Neben den Berichtspflichten und Fragen zu Risikominderungstechniken steht im BAI Fachausschuss Investorenaufsichtsrecht insbesondere auch die Konkretisierung der Anforderungen an qualifizierte Infrastruktur unter der Verordnung zur Änderung der Solvency II Durchführungsverordnung 2015/35, die die EU-Kommission auf Vorschlag von EIOPA am 30. September 2015 als Entwurf vorgelegt hat, im Fokus. Wir beabsichtigen Ende Januar/ Anfang Februar zu diesem Thema einen eigenen Workshop abzuhalten, über den wir Sie natürlich rechtzeitig unterrichten werden. Parallel zum Inkrafttreten von Solvency II wird es für die nicht von Solvency betroffenen Unternehmen, also Pensionskassen, Sterbekassen, kleine Versicherer – und korrespondierend bzw. mittelbar Versorgungswerke – eine Überleitung des bisherigen VAG-Regimes geben. Mit dem Außerkrafttreten des bisherigen Versicherungsaufsichtsgesetzes wird am 1. Januar 2016 ein neues Versicherungsaufsichtsgesetz in Kraft treten, welches eben zum einen die Solvency II Richtlinie in nationales Recht umsetzt, zum anderen aber für die eingangs erwähnten Unternehmen die Überleitung des bisherigen Regimes – mit Modifikationen – vollzieht. Teil dieses Gesetzespaketes ist der Erlass einer neuen Anlageverordnung, die allerdings keine inhaltlichen Änderungen zur aktuellen Verordnung bringt. Mit Spannung erwartet werden kann jedoch das neue Anlagerundschreiben, schließlich gibt es zur Anlageverordnung noch diverse 2 Anwendungs- und Zweifelsfragen. Bundesfinanzministerium und BaFin dürften hierzu im neuen Jahr bekannt geben, wann mit dem Entwurf eines neuen Anlagerundschreibens zu rechnen ist. Getreu dem Motto nach der Novelle ist vor der Novelle zeichnet sich bereits jetzt ab, dass der Solvency II Prozess noch nicht abgeschlossen ist, wie der EIOPA Chef Gabriel Bernardino erst jüngst auf der EuroFinanceWeek verkündete. Im Rahmen des nachfolgend erwähnten Aktionsplans der EU-Kommission hat diese nämlich angekündigt, u.a. die Eigenmittelunterlegung für Private Equity Anlagen bis 2018 auf den Prüfstand zu stellen. Aus unserer Sicht ein gutes und wichtiges Signal und eine Maßnahme, für die sich auch der BAI eingesetzt hat. Aktionsplan der EU-Kommission zur Kapitalmarktunion Über die Initiative der EU-Kommission zur Schaffung einer Kapitalmarktunion haben wir Sie bereits wiederholt informiert. Ende September hat die EU-Kommission hierzu einen konkreten Aktionsplan vorgestellt. Bekanntlich gehört zu den Zielsetzungen die Schaffung alter Finanzierungsquellen für europäische Unternehmen und langfristige Projekte (Stichwort marktbasierte Finanzierung). Zu diesen Finanzierungsalternativen, die die Bankfinanzierung ergänzen, gehören insbesondere Risikokapital, Crowdfunding und die Vermögensverwaltungs- bzw. Fondsbranche. Der vorgestellte Aktionsplan enthält neben mittelfristigen Zielsetzungen auch schon konkrete und kurzfristige Maßnahmen wie etwa einen Verordnungsentwurf für hochwertige Verbriefungen und den Entwurf einer Änderungsverordnung zu Solvency II im Hinblick auf die Behandlung von langfristigen Infrastrukturinvestitionen (Schaffung einer eigenen Anlageklasse für Infrastrukturinvestitionen und Absenkung der vorgeschriebenen Eigenmittelunterlegung der Schuldtitel- und Beteiligungsinvestitionen von Versicherern in qualifizierte Infrastrukturprojekte). Angekündigt hat die EU-Kommission zudem bis Ende des Jahres Änderungsvorschläge für die Prospektrichtlinie sowie zwei Konsultationen zur Änderung der Verordnung über Risikokapitalfonds und zu gedeckten Schuldverschreibungen. Leitartikel Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang diverse weitere Maßnahmen, die insbesondere auch für die Alternative Investments Branche von Interesse sind, wie etwa: ▪▪ die Analyse von möglichen Steuervergünstigungen für Venture Capital und Business Angels (avisiert für 2017), ▪▪ ein einheitlicher europäischer Ansatz für Kreditfonds (avisiert für Q4 2016), ▪▪ die Evaluierung von CRR im Hinblick auf Infrastrukturinvestitionen (laufend), ▪▪ die Überprüfung der Solvency II Behandlung von Private Equity und Private Debt (avisiert für 2018), oder ▪▪ eine Konsultation zu etwaigen Hindernissen beim grenzüberschreitenden Vertrieb von Investmentfonds (avisiert für Q2 2016). Die Regulierungspipeline ist also gefüllt. Damit sind nicht zwangsläufig nur Nachteile für die Branche verbunden, sondern auch Chancen. Dennoch sollte jetzt vor allem von Aufsicht und Politik beherzigt werden, dass es an der Zeit ist, dass sich Solvency II dem Lackmustest unterzieht. Reform der Investmentbesteuerung/ Referentenentwurf Auch im Steuerrecht bringt das Jahresende – wieder einmal – eine neue Dynamik. Das Bundesfinanzministerium kündigte gerade erst den Referentenentwurf eines Gesetzes zur Reform des Investmentsteuergesetzes an, der noch vor Jahresende zur Konsultation gestellt werden soll. Leider ist es fast zur Gewohnheit geworden, dass der Gesetzgeber den Jahreswechsel und die Weihnachtstage nutzt, um wichtige Gesetzgebungsvorhaben zur Branchenkonsultation zu stellen, wohlgemerkt mit relativ kurzen Fristen. Tröstlich ist lediglich, dass von Bund und Ländern diverse positive Signale gesendet wurden, dass der Referentenentwurf diverse Verbesserungen gegenüber dem Diskussionsentwurf enthält, auch wenn am vorgestellten Grundkonzept und der Differenzierung zwischen Investmentvermögen im Allgemeinen und Spezial-Investmentvermögen festgehalten werden soll. Über die Einzelheiten werden wir Sie zeitnah informieren und über den BAI Fachausschuss Investmentsteuerrecht eine qualifizierte Stellungnahme zum Referentenentwurf abgeben. 3 zu den Beiträgen in diesem Newsletter Auch in dieser Ausgabe des BAI-Newsletters dürfen wir Ihnen wieder zwei interessante Fachartikel präsentieren. Zum einen der Artikel „Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarktregulierung und Nullzinsumfeld“ von Prof. Dr. Martin Hellmich, Frankfurt School of Finance & Management. Darüber hinaus freuen wir uns, Ihnen heute auf Seite 9–14 den Beitrag „Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze“ von Gerhard Jovy und Christian Schindler, beide acarda GmbH, vorstellen zu dürfen. BAI Mitgliederrekord Zu guter Letzt gibt es in eigener Sache erfreuliche Entwicklungen zu berichten. Der Trend steigender Mitgliederzahlen der letzten Jahre konnte auch in diesem Jahr fortgeführt werden. Mittlerweile zählt der BAI 153 Mitglieder und damit verzeichnen wir einen neuen Mitgliederrekord. Allein 21 neue Mitglieder seit Jahresbeginn sind ein Zeichen dafür, dass die Verbandsarbeit des BAI in allen Bereichen als echter Mehrwert empfunden wird und dass unsere Mitglieder ihre Interessen über den BAI als konsequent und zielführend vertreten sehen. Wir freuen uns über die positive Mitgliederentwicklung und sehen diese als Ansporn, unser Leistungsspektrum auch weiterhin im Sinne unserer Mitglieder und institutioneller Investoren zu verbessern. Im Namen des Vorstands und der gesamten BAIGeschäftsstelle wünsche ich Ihnen eine schöne und friedliche Adventszeit und natürlich eine informative Lektüre des BAI-Newsletters. Frank Dornseifer Leitartikel 4 Alternative Investor Conference Workshop und Dinner für institutionelle Endinvestoren 12. & 13. April 2016 Kap Europa • Frankfurt Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D. Jutta Kleinschmidt Direktor Institut Finanzwissenschaft I, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Präsident, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) Gewinnerin der Rallye Dakar & Autorin „Die BAI AIC Konferenz bietet ein breites Spektrum an Fachvorträgen sowie vielfältige Möglichkeiten für Networking und Erfahrungsaustausch und ist deshalb seit einigen Jahren fester Bestandteil meines Konferenzkalenders.“ Rainer Müller, CFA, Senior Manager Asset Management & Capital Markets, Robert Bosch GmbH Dinnersponsor Aktuelle Informationen finden Sie in unserer Event App, in den Stores abrufbar unter: AIC 2016 Goldsponsoren Silbersponsoren Medienpartner Informationen Informationenund undAnmeldung Anmeldungunter: unter: Get-Together Sponsor www.ai-conference.com Mitgliederneuvorstellungen Seit Erscheinen des letzten Newsletters hat der BAI sieben neue Mitglieder gewinnen können. Wir freuen uns sehr, nun auch die im Folgenden vorgestellten Mitglieder im Kreis des BAI willkommen zu heißen. acarda GmbH Das IT- und Beratungshaus acarda ist auf das regulatorische Reporting und Risikomanagement alternativer Anlagen spezialisiert. Im Laufe der Jahre haben wir solide Geschäftsbeziehungen zu weit über hundert Asset Managern und Administratoren in Europa aufgebaut und erstellen derzeit tausende von regulatorischen Berichten. Mittels Web- und Datenbanktechnologie werden Daten erfasst und Reports generiert, die an Aufsichtsbehörden wie die CSSF und BaFin weitergereicht werden. Wichtig ist, dass alle Daten und Reports über ein Dashboard kontrolliert werden können, bevor sie an den Regulator abgegeben werden. In ähnlicher Weise erstellt acarda die Solvency II-Daten gemäß dem neuen Tripartite 3.0 Standard. Die Berechnung der SCR-Werte für die Kapitalhinterlegung ist zur Positionierung der Fonds bei Versicherungen ein wichtiger Bestandteil. Zur Abbildung der AIFMD-Risikoanforderungen haben wir ein web-fähiges AIFMD-Risikomonitoring und Compliance-System entwickelt. Damit lassen sich die unterschiedlichen Risikofaktoren alternativer Investments mit ihren dezentralen Datenquellen effektiv verwalten und überwachen. Lesen Sie mehr zu unseren Services für BAI-Mitglieder, die auch das VAG-, KIID-, GroMiKV-, CRD IV- und EZB-Reporting umfassen, auf unserer Webseite www.acarda.de. AQR Capital Management, LLC AQR Capital Management, LLC ist ein Investmentmanagement Unternehmen, welches einen disziplinierten, globalen, multi-asset Researchprozess anwendet. Wir sind fundamentale Investoren, die quantitative Tools verwenden, um Wertpapiere und Märkte zu analysieren. Unsere Absolute-Return-Strategien konzentrieren sich auf das effiziente Ernten von Alternativen Risikoprämien bei gleichzeitig geringer Korrelation zu traditionellen Märkten. Unser Long-Only Angebot reicht von traditionellen Benchmark-orientierten bis hin zu Alternative Beta und Globalen Risikoparitätsstrategien. Um den Bedürfnissen unserer Investoren gerecht zu werden, hat AQR seine Fähigkeiten im Maßschneidern von passgenauen Anlagelösungen weiter ausgebaut, unter anderem auch im Bereich von strategischen Multi-Asset Partnerschaften mit großen Institutionen. AQR´s Engagement für Forschung und Innovation hat zu stetigem Wachstum geführt. Mit über 200 Investment-Experten hat AQR heute über 580 Angestellte. AQR´s Hauptsitz ist in Greenwich, Connecticut. Per 30/09/2015 verwaltet AQR weltweit USD 135.3 Mrd. für Institutionelle Kunden. Mitgliederneuvorstellungen 6 Dr. Hengster, Loesch & Kollegen GmbH Dr. Hengster, Loesch & Kollegen GmbH ist eine Tochter der salesheads AG mit Sitz in Hamburg und Frankfurt am Main. Die Kernkompetenzen der Gruppe sind Marketing- und Vertriebsunterstützung für deutsche und internationale Asset Manager. Die Gesellschaft unterstützt Institutionelle Investoren bei der Suche nach passenden Anlagekonzepten. Der Ansatz hierbei ist sehr stark bedarf- und kundenorientiert, die Zusammenarbeit mit einer begrenzten Anzahl von Asset Managern erfolgt nach intensiver Prüfung anhand definierter Kriterien. Anlageschwerpunkt sind primär alternative Investments wie Absolute-Return Konzepte, Hedge-Fonds, Multi-Asset Fonds, Spezialimmobilien, Mezzanine und Infrastruktur. Deutsche Bildung AG Der etwas andere Studienkredit. Als Social Business fördert die Deutsche Bildung seit 2007 Studenten aller Fachrichtungen im Studium, auch im Awusland. Mit einer völlig flexiblen Finanzierung und dem Förderprogramm WissenPlus für einen erfolgreichen Berufseinstieg. Anders als bei einem Studienkredit zahlen Absolventen später anteilig von ihrem Einkommen zurück. Ohne Überschuldungsrisiko. Im Überblick: ▪▪ Völlig flexible Auszahlungen nach persönlichem Bedarf ▪▪ Je nach Studienabschluss bis zu 30.000 Euro insgesamt ▪▪ Förderprogramm WissenPlus für einen besseren Berufseinstieg, SoftSkill-Trainings, Bewerbungsberatung und mehr… ▪▪ Rückzahlung anteilig vom späteren Einkommen (3 bis 10 Prozent) ▪▪ Rückzahldauer je nach Förderhöhe (3 bis 10 Jahre) ▪▪ Maximale Bemessungsgrenze bei hohem Verdienst ▪▪ Aufschub oder Unterbrechung der Rückzahlung bei weiterem Studium, Krankheit, ▪▪ Familiengründung und mehr ▪▪ Mit der Rückzahlung werden wieder neue Studenten gefördert wwww.deutsche-bildung.de Spitzenbewertung im CHE-Studienkredittest ETF Securities – Die intelligente Alternative Die ETF Securities Group ist weltweiter Vorreiter auf dem Gebiet börsengehandelter Produkte (Exchange Traded Products, ETPs). Mit unseren spezialisierten Lösungen können Anleger weltweit ihre Portfolios auf intelligente Weise konstruieren und diversifizieren. Wir sind Pioniere auf dem Gebiet der alternativen Investmentkonzepte und haben das weltweit erste Gold-ETP aufgelegt. Heute haben wir eines der innovativsten Produktangebote an spezialisierten ETPs in den Bereichen Mitgliederneuvorstellungen 7 Rohstoffe, Währungen, Aktien und Anleihen. Dank dieser Vorreiterrolle und unserer umfangreichen Erfahrung, die wir durch die Zusammenarbeit mit den besten Drittanbietern weiter vertiefen, können wir interessante Anlagechancen identifizieren und unseren Anlegern eine intelligente Anlagealternative bieten. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.etfsecurities.com Invest in Visions GmbH Invest in Visions GmbH wurde 2006 von Edda Schröder mit dem Ziel gegründet, institutionellen und privaten Investoren Investments im Bereich Impact Investments zu ermöglichen. Dabei handelt es sich um Anlagen, die neben finanziellen Erträgen auch auf eine soziale Rendite abzielen, im Sinne eines sozialen und/oder ökologischen Nutzens. Impact Investments erfüllen somit nicht nur die Finanzinteressen des Investors, sondern haben zudem positive Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt. Als Pionier auf dem deutschen Markt hat die Invest in Visions mit dem IIV Mikrofinanzfonds im Jahr 2011 den ersten Mikrofinanzfonds in Deutschland auf den Markt gebracht, der auch für Privatanleger offen ist. Neben Mikrofinanz ist die Gesellschaft auf Investitionen in Projekte aus den Bereichen Umweltschutz, Technologietransfer, nachhaltige Infrastrukturprojekte und KMU-Finanzierung spezialisiert. Die Invest in Visions besitzt die Erlaubnis zur Finanzportfolioverwaltung gemäß § 32 KWG und verwaltet z.Zt. ca. 200 Mio EUR. Lampe Asset Management GmbH (LAM) Lampe Asset Management GmbH (LAM) ist als Tochtergesellschaft der Bankhaus Lampe KG Teil der Oetker-Gruppe mit Standorten in Düsseldorf und Frankfurt. Derzeit verwalten wir ein Anlagevolumen von rd. EUR 7 Mrd. in maßgeschneiderten Spezialfonds und Vermögensverwaltungsmandaten. Lampe Asset Management steht für eine aktive, an den jeweiligen Kundenbedürfnissen ausgerichtete Anlagepolitik. Unseren Kunden bieten wir individualisierte Anlageleistungen in den Anlageklassen Europäische Aktien, Renten und internationale Multi Asset-Mandate an. Über unsere Schwestergesellschaft Lampe Equity Management verfügen wir über ausgewählte Spezialitäten aus dem Segment alternativer Anlagen und aus dem Beteiligungsmanagement. Zu nennen seien hier die langjährige Expertise im Bereich Erneuerbare Energien mit einem investierten Kapital von mehr als EUR 900 Mio. Der besondere Zugang zum deutschen Mittelstand ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Bereich der Mezzanine-Finanzierung. Auch Sachwertanlagen zählen zum Angebotsspektrum unseres Hauses. Mitgliederneuvorstellungen 8 Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze von Gerhard Jovy und Christian Schindler, acarda GmbH Regularien und Gesetzesinitiativen haben dafür gesorgt, dass das Risikomonitoring für alternative Investmentfonds derzeit stark in den Fokus rückt. Die Umsetzung ist kompliziert: Zum einen werden die Erfordernisse sehr abstrakt definiert, zum anderen existiert eine große Bandbreite an Investmentstrategien. Daher herrscht am Markt Unsicherheit über den Umfang und die Methodik. Viele Versuche der Standardisierung befinden sich derzeit noch im Entwicklungsstadium. Nur wenige Systemanbieter bieten dazu echte Unterstützung, schließlich sind die Anforderungen hoch: Verschiedene Investmentstrategien müssen berücksichtigt werden, gleichzeitig sind Anforderungen an qualitative und quantitative Risikoindikatoren zu erfüllen. Nicht zuletzt erfordern Datenzusammenstellung und Verarbeitung adäquate Unterstützung. Der gesetzliche Rahmen stellt hohe Anforderungen Der Gesetzgeber misst dem Risikomanagement eine besondere Bedeutung zu: Dieses wird als Kerntätigkeit des Managers alternativer Investmentfonds (AIFM) angesehen. Ein AIFM erhält ohne Risikomanagement keine Erlaubnis zur Fondsverwaltung 1. §15 der AIFM-Richtlinie und §29 des KAGB machen klare Vorgaben: Das Risikomanagementsystem muss gewährleisten, dass alle wesentlichen Risiken laufend erfasst, gemessen, gesteuert und überwacht werden können. Gleichzeitig werden Bedingungen für eine funktionale und hierarchische Trennung der Risikomanagementfunktion und der operativen Abteilungen – insbesondere des Portfoliomanagements – festgelegt2 . Auch die EU greift das Thema auf. In der so genannten PRIIP-Verordnung der EU3 wird die transparente Darstellung von Risiken gefordert. Bisher existieren keine einheitlichen Risikokennzahlen. Der synthetische Risikoindikator (SRRI), der in den bisherigen Informationsblättern verwendet wurde, berücksichtigt ausschließlich die Volatilität und wird daher vermutlich nicht übernommen. Der zukünftige Risikoindikator soll möglichst alle Produktrisiken, v. a. Marktrisiko, Kreditrisiko und Liquiditätsrisiko abbilden. Datenverfügbarkeit bremst erfolgreiches Risikomanagement Ein limitierender Faktor bei der Risikomessung ist die schwierige Datenverfügbarkeit. Die Bewertung erfolgt nur ein bis vier Mal pro Jahr, damit ist die Datengrundlage für statistische Analysen sehr gering. Die hohe Diversität von Fondsstrategien und eine geringe Markttransparenz bzw. Verfügbarkeit von potentiellen Marktpreisen in Europa erschweren die Suche zusätzlich. Alternative Investmentfonds sind im Vergleich zu herkömmlichen Fonds weniger standardisiert, die Systeme und Formate stärker fragmentiert, einige Systeme sogar noch Excel-basiert. Bei übergreifenden Reporting- und Risiko-Lösungen steigt daher die Komplexität. Zum Teil werden für verschiedene Investmentstrategien, z. B. Real Estate und Private Equity, unterschiedliche Systeme eingesetzt. Dies macht ein – wie von den Aufsichtsbehörden vorgeschriebenes, permanentes – Risikomonitoring zu einer Herausforderung und erfordert einen zeitaufwendigen Prozess, um Daten bereit- und zusammenzustellen. Ohne konsolidierende Systemunterstützung geht dadurch wertvolle Zeit für die Kernaufgaben verloren. Datenbasis wird kontrovers diskutiert Wie die Daten bereitgestellt werden, wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert: Bedeutet die funktionale und hierarchische Trennung, dass das Risikomanagement die verarbeiteten Daten des Portfoliomanagements nicht nutzen darf? In diesem Fall müssten Grunddaten genutzt 1 Dr. BAUR, Jürgen ; Dr. TAPPEN, Falko: Investmentgesetze, 3. Aufl., Berlin, De Gruyter, 2014, S. 369 2 Dr. KREMER, Stephanie: AIFM-Umsetzungsgesetz: Anforderungen an Kapitalverwaltungsgesellschaften und Regelungen zu inländischen Investmentvermögen, Frankfurt am Main, BaFin, 01.05.2015 3 Vgl. EU-Richtlinie Nr. 1286/2014 über Basisinformationsblätter für verpackte Anlageprodukte für Kleinanleger und Versicherungsanlageprodukte (PRIIP), 26.11.2015 Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze 9 Abbildung 1: Erfassung qualitativer und quantitativer KRIs (acarda arep) und die Investments eigenständig bewertet werden. In welchen Systemen sind diese Daten verfügbar und wie entwickelt sich die Verfügbarkeit, wenn das Portfoliomanagement von einer Drittpartei übernommen wird? Der Luxemburger Fondsverband ALFI geht in seiner Einschätzung davon aus, dass die Bewertung von externen Quellen und dem Portfoliomanagement übernommen werden kann, wenn ein Review zu Plausibilität, Konsistenz und zu möglichen Interessenskonflikten erfolgt4. Wie kritisch das Riskmanagement in dem Fall allerdings durchgeführt werden kann, muss im Einzelfall beurteilt werden. Flexibles System zur Datenerfassung nötig Unabdingbar ist, dass Portfolio- und Risikomanagement durch die hohen Transaktionsrisiken und den umfangreichen Pre-trade Risikoprozess eng zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Dafür bietet sich ein konsolidierendes System an, das die verschiedenen qualitativen und quantitativen Auswertungen durchführt, den Prozess dokumentiert und alle zu überwachenden Fonds und Investments in einer Übersicht darstellen kann. Das System sollte so flexibel sein, dass es 4 ALFI: ALFI Q&A “RM for AIF under AIFMD., 1. Aufl., Luxemburg, 29.04.2014, URL http://www.alfi.lu/sites/alfi.lu/files/files/Alfi%20 guidelines%20and%20recommendations/20140225_AIFMD%20QA_ DRAFT_V%2004-2_clean.pdf den Prozess für die verschiedenen Investmentstrategien unterstützt sowie qualitative und quantitative Risikoindikatoren abbildet (‚Form follows Function‘). Abbildung 1 zeigt dies beispielhaft anhand von Checklisten, numerischen Eingaben und qualitativen Einschätzungen. Weitere Herausforderung: Die verschiedenen regulatorischen Reportinganforderungen müssen den gleichen Datenhaushalt verwenden. Besonders bei Reportings, die sowohl vom Portfolio- als auch vom Risikomanagement befüllt werden (z. B. das AIFMD Annex IV Reporting) kommt es sonst leicht zu Inkonsistenzen. Liegt die Bewertung nicht zum Reportingstichtag vor oder ist sie nicht innerhalb der 30-tägigen Frist validiert, soll die letzte verfügbare Bewertung verwendet werden oder im Idealfall eine Schätzung erfolgen (wie in Direktive bzw. in den FAQ5 vorgeschrieben). Im Extremfall stützt sich das Reporting auf eine Bewertung, die bereits ein Jahr alt ist. Nur durch eine enge Abstimmung mit dem Risikomanagement kann dann ein konsistentes Reporting erstellt werden. Eine Nachlieferung bzw. Korrektur des Reports im Nachhinein ist dann, bei deutlichen Abweichungen von den gemeldeten Werten, zwingend notwendig. Dies kann 5 ESMA: FAQ, Question 40, « The total value of assets under management shall be calculated […] at least annually and using the latest available asset values. « p. 39 AIFMD level 2, Paris, 01.10.2015, URL https:// www.esma.europa.eu/system/files/2015-1137_qa_on_the_application_of_the_aifmd.pdf Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze 10 bei einem integrierten System direkt als zu überwachende Anforderung im Sinne der Compliance verfolgt werden. Kennzahlen decken nur einen Teil des Marktrisikos ab Im AIFMD/KAGB wird klar definiert, dass die verschiedenen Risikofaktoren für jede Assetklasse und jeden Fonds definiert und ständig überwacht werden müssen. Bei CRD /PRIIPs wird eine Kennzahl gesucht, die hauptsächlich das Marktrisiko beschreibt, um die Investments für Banken und Anleger einfacher vergleichbar zu machen. In verschiedenen Verbänden wird daher über eine übergreifende, dem SRRI6 im UCITs Bereich vergleichbare, Kennzahl diskutiert.7 Diese ist im Sinne der AIFMD nicht ausreichend, da für das Risikomonitoring nur ein Teilbereich abgedeckt wird. Lösungsansätze zur Überwachung des Marktrisikos Um das Marktrisiko überwachen zu können, muss zunächst die Entscheidung zwischen einem zukunftsbezogenen Cash-Flow basierten oder einem retrospektiven, statistischen Modell getroffen werden. Diese und eine Kombination beider Ansätze werden unter anderem von Johanning8 verglichen. Vielen gilt der Cash-Flow basierte Ansatz im alternativen Fondsbereich als präziser und realitätsnäher. Der europäische Verband der Private Equity und Venture Capital Gesellschaften (EVCA) spricht sich in seinen Risikomanagementempfehlungen9 ebenfalls für ein Cash-Flow-basiertes Modell aus. 6 EIOPA, JC DP:„ […] of a quantitative nature, was historical (ex-post) volatility on traded products. This measure is already widely used in the context of the existing methodology for the UCITS SRRI. Volatility is a measure that is closely related to the perception of risk referred to as “uncertainty”.” Frankfurt, Jan. 2015 7 EIOPA: Technical Discussion Paper - Risk, Performance Scenarios and Cost Disclosures In Key Information Documents for Packaged Retail and Insurance - based Investment Products (PRIIPs), JC DP 2015 01, Paris, 23.06.2015, URL https://eiopa.europa.eu/Publications/Consultations/ JC%20DP%202015%2001.pdf 8 Prof. Dr. JOHANNING, Lutz: Neuer Risikoindikator für PRIIPs – ein Produktvergleich, Frankfurt, 25.09.2015 Als Nachteile des historischen Rendite-Modells nennt der EVCA: ▪▪ Zukünftige Investitionen/Verwendung der ‚undrawn commitments‘ sowie Auswirkung des Fondsmanagers werden vernachlässigt ▪▪ Lebenszyklus-Charakteristika, z. B. J-Curve bei hohen initialen Investments und später einsetzender Rendite bleiben außen vor ▪▪ Geringe statistische Grundgesamtheit und kurze Historie Der BVI, unter anderem vorgetragen von Jörg Hoffmann, stellt folgende Modelle10 vor, die als Mindestanforderung, auf Basis historischer Entwicklungen eine vergleichbare Risikokennzahl berechnen. Diskutiert werden vier Modelle mit steigenden Datenanforderungen, dafür aber mit präziseren Ergebnissen: ▪▪ Fonds-Modell: Bewertungshistorie des Fonds ▪▪ Benchmark-Modell: Bewertungshistorie vergleichbarer Fonds/Benchmarkgruppen. ▪▪ Asset-Return-Modell: Bewertungshistorie vergleichbarer Assets und ihrer Gewichtung entsprechend der aktuellen Fondszusammenstellung. Über vergleichbare Investments wird eine Historie für die aktuelle Portfoliozusammenstellung generiert. ▪▪ Volldurchschau: Erweiterung des Asset-Return-Modells. Zusätzliche Aufnahme von Marktprognosen auf Asset-Ebene sowie Inklusion aller Fondsinvestments. Alle Modelle verwenden die Volatilität der Rendite als Risikoindikator. Das Fonds- und Benchmark-Modell zielen auf die Rendite des Fonds als Ganzes ab, können aber aufgrund verschiedener Nachteile eher vernachlässigt werden. Beim Asset-Return-Modell und der Volldurchschau bilden die historischen Renditen der Einzelinvestments in der aktuellen Portfoliozusammensetzung die Grundlage. Bei der Volldurchschau wird die Historie um Marktprognosen erweitert. Die als Mindestanforderung angestrebte Lösung, basiert auf dem Asset-Return-Modell. Abbildung 2 zeigt die Einordnung der verschiedenen Modelle. 9 European Private Equity and Venture Capital Association - EVCA: Risk Measurement Guidelines 2013, Belgien, URL http://www.investeurope. eu/media/10083/EVCA-Risk-Measurement-Guidelines-January-2013.pdf 10 HOFFMANN, Jörg; Risikokennziffern von Immobilienfonds für Bankeninvestoren; Frankfurt, 25.09.2015 Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze 11 Abbildung 2: Hoffmann: Modellgruppen für Risikobewertung Das Problem der geringen Datenverfügbarkeit wird durch die Verwendung eines Benchmark- bzw. Indexmodells verringert. Idee dahinter: Trotz hoher Diversität haben sich ähnliche Investments bzw. Fonds in der Vergangenheit ähnlich entwickelt und es ist wahrscheinlich, dass dies auch in der Zukunft so sein wird. Die größte Herausforderung ist dabei, die zu jedem Investment passenden Vergleichsstrukturen zu finden. Als Selektoren werden die Region und Nutzungsart vorgeschlagen. Das Asset-Return-Modell könnte ein Ansatz sein, der eine standardisierte, vergleichbare Kennzahl liefert. Hierzu muss allerdings eine Plattform gefunden werden, die validierte Referenzdaten kategorisiert bereit stellt und die Auswahl der Vergleichsinvestments standardisiert. Ein Vorteil wäre, dass der Ansatz softwaretechnisch mit begrenztem Aufwand implementiert werden könnte. Je stärker Marktprognosen und weitere Risikoindikatoren wie FX und Liquiditätspuffer eingerechnet werden, steigt die ‚gefühlte‘ Genauigkeit, aber auch gleichzeitig die Komplexität und die Verwendung von Annahmen, die kritisch zu prüfen sind. Es wird sich herausstellen, ob das Modell auch den Anforderungen des PRIIP genügen wird oder ob hierfür eine weitere bzw. modifizierte Kennzahl benötigt wird. Lösungsansätze zur Überwachung anderer Risiken Neben dem Marktrisiko werden in der AIFMD explizit Liquiditäts-, Gegenparteien- und operationelles Risiko genannt. Die Direktive bleibt dazu sehr abstrakt und liefert keine detaillierten Anforderungen über die konkrete Über- wachung. Im Annex IV-Reporting finden sich noch einige Abschnitte, die aber vor allem auf Sensitivitätskennzahlen für Derivate und daher vorwiegend auf Hedgefonds abzielen. Bisher wurden Risikofaktoren je Risikogruppe noch nicht standardisiert. In vielen Diskussionen wird darauf gedrängt, um eine Vergleichbarkeit zu schaffen und die große Unsicherheit am Markt zu reduzieren. Ein Modell, das unter anderem von Jovy und Schindler bei verschiedenen Konferenzen11 vorgeschlagen wurde, ist die Definition so genannter KRI-Gruppen (Key Risk Indicator). Dieses basiert auf der Erfahrung, dass neben den fondsindividuellen KRIs eine große Überlappung von Risikoindikatoren vergleichbarer Fonds festgestellt wurde. So lassen sich – etwa im Liquiditätsrisiko – die KRIs nach Anlegertyp (privat oder institutionell) und Fondstyp (offen oder geschlossenen) unterscheiden. Diese können auf alle alternativen Investmentfonds übertragen werden. Ein schematisches Beispiel ist in Abbildung 3 dargestellt. Durch die Definition von KRI-Clustern für verschiedene Fonds-Investmentstrategien und Einzeltitel/Assetebene ergibt sich ein Framework, das einfach auf alle Fonds angewendet werden kann und damit eine Struktur und Standardisierung der Risikomessung vorgibt. Fonds- und positionsindividuelle Risikoindikatoren können zur Vervollständigung einfach ergänzt werden. 11 SCHINDLER, Christian: Risk Management under AIFMD - Experiences and System, Luxemburg, 24.09.2015/Frankfurt, 08.10.2015 Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze 12 Abbildung 3: Zuordnung von KRIs organisiert in Gruppen zu Fonds und/oder Assets Schwierigkeiten bei der Umsetzung: professionelle Software-Lösungen fehlen Derzeit gibt es im Markt nur sehr wenige systemunterstützende Lösungen, die flexibel genug sind, unabhängig von der Fondsstrategie, qualitative und quantitative Risikoindikatoren zu erfassen, zu berechnen und zu überwachen. Der Bedarf nach professionellen Lösungen ist hoch – vor allem durch die steigenden Anforderungen in diesem Bereich und den zunehmenden Druck, Excel-Lösungen zu ersetzen12, Idealerweise lassen sich so alle verwalteten Fonds übersichtlich überwachen und die Risikofaktoren im Umfeld vergleichender Indices und im historischen Verlauf analysieren, ohne verschiedene Datenquellen synchronisieren und manuell zusammenführen zu müssen. Alle Systeme benötigen belastbare Daten. Diese werden – besonders bei einer organisatorischen Trennung von Portfolio- und Risikomanagement – oft verteilt verwaltet und sind daher nicht immer für beide Bereiche transparent im Zugriff. Es wird sich zeigen, inwieweit die Trennung von Portfolio- und Risikomanagement auch verarbeitete 12 European Private Equity and Venture Capital Association – EVCA : Risk Measurement Guidelines 2013, S. 5 : “The resulting higher standards of operational risk management and increased complexity of modelling may challenge a reliance on spread sheets”, Belgien, URL http:// www.investeurope.eu/media/10083/EVCA-Risk-Measurement-Guidelines-January-2013.pdf Daten betrifft und auf welcher Datenebene das Risikomanagement ansetzen darf bzw. muss. In der Level-2-Verordnung ist klar definiert, dass der Anleger informiert werden muss, wenn es Limitverletzungen bei den regelmäßigen Informationspflichten gibt13. Die Definition der Limits und Thresholds oder Frühwarnindikatoren muss daher sorgfältig vorgenommen werden. Dies ist vor allem bei offenen Fonds wichtig, bei denen auch plausibel erklärbare Limitverletzungen mit geringen direkten Auswirkungen potenziell zu einem hohen Reputationsrisiko führen können. Dies kann Rückgaben von Anteilsscheinen provozieren. So kann durch eine Limitverletzung mit geringen direkten Auswirkungen ein Kreislauf angestoßen werden, der massive Auswirkungen auf das Liquiditätsrisiko des Fonds haben könnte. Fazit Die neuen regulatorischen Anforderungen erzwingen eine Priorisierung und Publikation der Risikomessung für alternative Investmentfonds. Dies hat eine große Unsicherheit im Markt erzeugt und verschiedene Lösungsansätze hervorgebracht. Einige Verbände und Initiativen versuchen, über strukturierte Ansätze Markt- oder zumindest Mindeststandards zu definieren, die eine Vergleichbarkeit schaffen und Vertrauen der Anleger wieder herstellen könnten. Eine tatsächliche Standardisierung der Risiko13 AIFM-Richtlinie Level 2, Artikel 108, Absatz 4 Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze 13 überwachung im Markt wird aber wohl noch Jahre dauern, da auf Länderebene unterschiedliche Strategien verfolgt werden. Konsens ist jedoch, dass bei den gestiegenen regulatorischen Anforderungen systemische und prozessuale Unterstützung erforderlich ist. Individuelle Anforderungen erfordern Lösungen, die sich problemlos an die jeweiligen Anforderungen der Fonds und Strategien anpassen lassen und über ein starkes Datenmanagement verfügen. Wichtige Hinweise Die Angaben in diesem Artikel dienen der Information. Die im Text enthaltenen Meinungen und Einschätzungen können sich ändern und geben die Ansicht der Autoren unter den derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen und Entwicklungen in der Investmentbranche wieder. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben wird keine Haftung übernommen. acarda gehört zu den führenden internationalen Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen der Finanzbranche. Fokus unserer Tätigkeit ist die Bereitstellung von web-basierten IT-Lösungen und Services für das regulatorische Reporting, Risikomanagementsysteme sowie die Integration von Fondsadministrationssystemen. Kontakt Zu unseren Kunden gehören namenhafte Kapitalverwaltungsgesellschaften, Asset Manager und Administratoren in ganz Europa. Kontakt Gerhard Jovy, Managing Director Christian Schindler, Managing Consultant acarda GmbH Rossmarkt 21 60311 Frankfurt am Main Tel.: +49 69 24 44 88 10 www.acarda.de Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze 14 Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarktregulierung und Nullzinsumfeld von Prof. Dr. Martin Hellmich, Frankfurt School of Finance & Management Das Zusammenwirken von Nullzins sowie neuen regulatorischen Rahmenbedingungen für die wesentlichen Investorengruppen und die Finanzmärkte haben ein vollständig neues Umfeld für die Kapitalanlage geschaffen. Vor diesem Hintergrund müssen u.a. Banken und Versicherungen ihre strategische Asset Allokation im Depot A bzw. dem gebunden Vermögen überprüfen und die Beurteilung wesentlicher Assetklassen im Hinblick auf Risiko&Return-Profil und regulatorische Eignung auf den Prüfstand stellen. Diese Aufgabe ist allerdings fast unlösbar, da Assetklassen, welche signifikanten Diversifikationsbeitrag und alternative Risikoprämien liefern, aus regulatorischen Gründen nur sehr schwer in die strategische Assetallokation zu integrieren sind. Dieser Artikel fasst einige der wesentlichen Ergebnisse der vor diesem Hintergrund von dem Autor durchgeführten diesjährigen Risikomanagementstudie von Union Investment zusammen. Angesichts der o.g. Herausforderungen schätzen Investoren die Zukunftsaussichten skeptisch ein. So gaben die im Rahmen der diesjährigen Risikomanagementstudie von Union Investment befragten Banken an, dass fast 55 Prozent der deutschen Kreditinstitute ihre Anlageziele aufgrund regulatorischer Vorgaben in den nächsten drei Jahren nicht erreichen werden, während mit Blick auf das Niedrigzinsumfeld 69 Prozent der Geldhäuser ihre Anlageziele verfehlen werden. Etwas weniger besorgt zeigten sich die befragten Versicherungsunternehmen: Eine Zielverfehlung aufgrund der Regulierung erwarten diese für 28,5 Prozent der Branche, eine Zielverfehlung aufgrund des Niedrigzinsumfeldes für 49,4 Prozent der deutschen Versicherungen. Vor allem Banken und Versicherungen, die über Basel III sowie weiteren regulatorischen Initiativen und Solvency II in besonderem Maße mit neuen Vorschriften konfrontiert sind, stehen vor großen Herausforderungen. In der Studie wird gezeigt, dass die durchschnittliche Performance bei der Eigenanlage (Depot A) deutscher Banken insbesondere aufgrund sinkender Zinserträge von 5,2 Prozent im Jahr 2005 auf ca. 1,4 Prozent im Jahr 2014 gesunken ist. Die regulatorische Anforderung, mehr liquide und gegenwärtig besonders niedrig rentierliche Aktiva zu halten, beeinflusst die Performance des Depot A-Portfolios erheblich. So ist der durchschnittliche Level der Liquidity Coverage Ratio (LCR) deutscher Banken zum Ende März 2015 ca. 113%. Aufgrund der multidimensionalen Nebenbedingungen der Capital Requirement Regulation (CRR) besteht wenig Freiheitsgrad für Banken, die strategische Asset Allokation in ihren Depot-A-Portfolien anzupassen. Lediglich der über den Erfüllungsgrad von 100% der LCR hinausgehende Part des Depot As ist frei gestaltbar und in Aktiva mit höheren Renditen investierbar, allerdings kommen hier signifikant höhere Kapitalanforderungen zum Tragen. Zeitgleich ist aufgrund neuer regulatorischer Initiativen die Unsicherheit über die Auswirkungen auf die künftige Kapitalplanung noch sehr hoch. Für zahlreiche Banken übersteigen die Refinanzierungskosten der Aktiva der Liquiditätsreserve gemäß Liquidity Coverage Ratio seit 2014 deren Renditen. Dies reduziert die Fähigkeiten von Banken, Reserven aufzubauen und die Risikotragfähigkeit zu steigern. Insbesondere die für die LCR zulässigen Level1- und Level2A- , aber mit Abstrichen auch Level2B- Assets bestehen aus Wertpapieren, für welche eine hohe strukturelle Nachfrage am Markt besteht und welche deswegen niedrige bis zum Teil auch negative Renditen aufweisen. Zum einen schafft die EZB im Kontext von QE und ihren diversen Kaufprogrammen eine erhöhte Nachfrage, zum anderen benötigen Banken und andere Finanzinstitutionen gerade die Wertpapiere, welche für die Erfüllung der LCR zulässig sind, für andere Zwecke, wie z.B. als Sicherheiten im Derivate Geschäft, und zwar sowohl für Central Clearing Counterparties als auch für bilateral gecleartes Geschäft auf Basis eines sog. Margin Agreements (z.B. ISDA Credit Support Annex). In gegenwärtigen Risikomanagement-Strategien werden oft Eigenkapitalunterlegungen in Sicherheiten-Anforderungen transformiert („Collateral is the new Capital“), was zunehmende Nachfrage schafft und damit dann die Renditen für akzeptable Sicherheiten drückt. Die Wertpapiere, welche für o.g. Zwecke akzeptabel sind, gehören gleichzeitig auch zum Core-Investment-Universum großer institutioneller Investoren, wie z.B. Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld 15 Versicherungen. Versicherungen müssen unter Solvency II ihre Marktrisiken mit Eigenkapital unterlegen (Solvency Capital Requirement/SCR). Für Versicherungen ist durch das Zusammenwirken von Nullzins und Solvency II eine Situation entstanden, welche nur Unternehmen mit hohen Eigenkapitalquoten bewältigen können. Versicherungsunternehmen müssen über Anlagekompetenzen in Assetklassen mit höheren Renditen verfügen und sich auf mehr Risiko und eine geringere Liquidität einstellen. Betreiben Lebensversicherungen Wiederanlage mit unveränderter strategischer Asset Allokation, dann wird die durchschnittliche Rendite der Wiederveranlagung bei nur geringfügig mehr als 2,1% liegen und damit den durchschnittlichen Level der Garantien von ca. 3,3% erheblich unterschreiten. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen lag zwar in den Jahren 2012 – 2014 immer bei ca. 4,6%, was allerdings nur durch Auflösung von Bewertungsreserven realisiert werden konnte. Geringfügige Anpassungen der strategischen Asset Allokation können dieses Problem nicht lösen. Falls das Zinsumfeld sich nicht signifikant ändert, dann können wir für den weiteren Ausblick von folgendem Szenario ausgehen: ▪▪ Versicherungsunternehmen, welche eine starke Kapitalbasis besitzen, werden in Zukunft sicher ihre Kapitalanlagestrategien anpassen, um mit alternativen Risikoprämien zusätzliche Erträge zu generieren. Dies wird in den Kapitalanlagen zum einen Liquiditäts- und Kreditrisi-ken, aber zum anderen auch die Diversifikation erhöhen. ▪▪ Viele Versicherer, insbesondere jene mit einer schmalen Kapitalbasis, werden allerdings an dem Punkt ansetzen, dass für das Aktiv-Passiv-Management von Kapitallebensversicherun-gen das Zinsänderungsrisiko dominierend ist, insbesondere aus Aspekten der Solvabilitätsanforderung und sich somit auf das Duration Gap Management fokussieren. Dabei verstehen wir unter Duration Gap die Differenz der Durationen von Aktiv- bzw. Passivseite der Versicherungsbilanzen. Freiheitsgrad, welcher gerade kapitalschwachen Unternehmen zur Verfügung steht, hat zur Konsequenz, dass es in der Gewichtung der verschiedenen Assetklassen bei Lebensversicherungen in den letzten Jahren keine nennenswerten Verschiebungen gab. Die Zahlen des GdV über die Struktur der Kapitalanlagen der Lebensversicherer zeigen, dass von Ende 2012 bis Ende 2014 sich lediglich der Anteil der Staatsanleihen um 2% erhöht, der Anteil der Pfandbriefe um 3% reduziert und die Aktienquote um 0,8% gesteigert hat. Nachdem Durationsverlängerung im gegenwärtigen Umfeld eine der wenigen Optionen sind, um den Return on Solvency Capital (RoSC) zu erhöhen, lässt sich eine Tendenz zum Aufbau sog. ALM-Portfolien, in welcher die Duration der Passiva mit jenen der Aktiva übereinstimmt, beobachten. Eine solche Strategie führt allerdings ebenfalls zu erheblichen Risiken, vor allem bei Zinsanstieg. Obwohl gegenwärtig die Auswirkungen des Niedrigzinsumfeldes auf die Fähigkeiten von Versicherungsunternehmen zur Erfüllung ihrer langfristigen Verbindlichkeiten im Fokus steht, so hat doch eine der jüngsten Studien von Mark Feodoria und Till Förstemann gezeigt, dass auch die Auswirkungen eines plötzlichen Zinsanstieg um ca. 200 Basispunkte für die rund 60 größeren deutschen Lebensversicherungen zu einer lebensbedrohlichen Schieflage führen kann. Wir haben diesen Effekt an einem realen ALM-Portfolio (Portfoliovolumen EUR 60,5 Mrd.) simuliert und das Resultat in nachfolgender Grafik dargestellt: Die Einführung von Solvency II wird somit in Zukunft zu unterschiedlichen Strategien und einer Differenzierung der Kapitalanlagepolitik von kapitalstarken bzw. schwachen Lebensversicherern führen. Der geringe Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld 16 Die Politik reagiert auf diese Entwicklungen mit Maßnahmen, welche Versicherungen in der Strategie, vormalige Zinserträge bei der Neuanlage schrittweise durch Risikoprämien für höhere Kreditrisiken und geringere Liquidität zu ersetzen, unterstützen sollen. So hat das Bundeskabinett in seiner Sitzung vom 25. Februar 2015 die Novellierung der Anlageverordnung sowie der inhaltsgleichen Pensionsfonds-Kapitalanlagenverordnung final verabschiedet. Die Texte wurden am 6. März 2015 veröffentlicht und sind unmittelbar anwendbar. Mit den Neuregelungen wurden für Versicherungen und Pensionsfonds unter anderem die Anlagemöglichkeiten von Infrastrukturinvestments erweitert und der Verordnungstext an die Begrifflichkeiten des Kapitalanlagegesetzbuchs angepasst. Die Vermögensverwaltungsindustrie ist durch die neuen regulatorische Rahmenbedingungen zum einen direkt betroffen (z.B. AIMFD) und zum anderen aber durch neue regulatorische Anforderungen an ihre unterschiedlichen Kundengruppen in verstärktem Maße auch indirekt. Beispiele dafür sind Durchschauprinzipien für Investments in Fonds für Berechnung des notwendigen regulatorischen Kapitals sowohl für Banken als auch Versicherungen, welche sich auf Anlageprinzipien vieler Spezialfonds direkt auswirkt. Gleichzeitig wird die Fondsindustrie auch durch veränderte Strategien von institutionellen Investoren in der Direktanlage betroffen. Die Substitution von Zinserträgen durch alternative Risikoprämien führt dazu, dass vormalige Kunden beim Bieten um Anlagemöglichkeiten auch als Konkurrenten auftreten können. Aber auch alternative Investmentfunds sind stark betroffen, da diese im Aufbau von Leverage sehr stark auf Banken als Repo-Partner oder Gegenpartei in Derivategeschäften angewiesen sind. Die Private Equity Industrie ist betroffen, da Banken z.B. bei Leveraged Buyouts nicht mehr im selben Umfang Leveraged Loans auf ihre Bücher nehmen können, aber gleichzeitig, zumindest in Europa, auch der Verbriefungskanal für Leveraged Loans mangels Investoren und neuer Verbriefungsregeln unter Basel III nur sehr eingeschränkt zur Verfügung steht. Regulierte Investoren zeigen in ihrer strategischen Asset Allokation eine klare Tendenz zur regulatorischen Effizienz, welche partiell im Widerspruch zur ökonomischen Effi- zienz steht. Ein solches Umfeld schafft Opportunitäten für nicht regulierte Investoren, welche u.a. bedingt sind durch systematische Preisverzerrungen zwischen Assetklassen welche regulatorisch bevorzugt bzw. benachteiligt sind. Aus einem von der UBS veröffentlichten Bericht über die Anlagestrategien von 224 Family Offices weltweit geht hervor, dass 49% der Investments sich in alternativen Anlagen befindet und davon wieder fast die Hälfte in Private Equity. Ebenfalls stark vertreten sind Immobilien und Hedge Funds, letztere wiederum mit Fokus auf Long/Short-Strategien und Trendverfolgungs-Verfahren. Weitere 26% der Assets bestehen aus Aktien mit globaler Streuung und lediglich 14% sind in Anleihen, ebenfalls mit globaler Streuung, investiert. Damit sind die verfolgten Asset Allokationen diametral von den Gewichtungen bei Versicherungen und Pensionskassen verschieden. Ein solcher Anlagestil kann nur verfolgt werden bei langen Anlagehorizonten, kleinen Ausschüttungen und Akzeptanz von geringer Liquidität der verwalteten Vermögenswerte. Allerdings hinterlässt auch hier das Niedrigzinsumfeld seine Spuren; so ist die durchschnittliche Rendite im Jahr 2014 auf 6,1% gegenüber 8,5% im Jahr 2013 gesunken. Eine interne McKinsey Studie für Führungskräfte sagt für die folgenden Jahre weiter stark wachsende Nachfrage für Alternative Investments voraus und listet die wichtigsten Motivationen für diesen Trend auf, verbunden mit dem Hinweis, dass diese strukturell und nicht zyklisch sind: ▪▪ “Diversification from (and disillusionment with) traditional asset classes and products in an era of increased volatility and macroeconomic uncertainty” ▪▪ “Evolution in state-of-the-art of portfolio construction (e.g., risk-factor-based asset allocation, tail-risk and volatility management)” ▪▪ “Increased focus on specific investment “outcmes” (e.g., inflation protection, long-dated income streams)” ▪▪ “Allocations out of “desperation rather than desire”, driven by persistent asset-liability requiring a shift to higher-yielding assets” In jedem Fall zeigt sich, dass die Präferenz für Alternative Assets und Strategien bei jenen Investorengruppen vorhanden ist, welche komparative Vorteile haben (z.B. durch Akzeptanz geringerer Liquidität) und aufgrund dessen Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld 17 nach alternativen Risikoprämien suchen können. Das aktuelle Investmentumfeld beeinflusst nicht nur die Risikosituation einzelner Investoren, sondern setzt auch das Finanzsystem zusätzlichen Risiken aus. So führen die massiven Interventionen der Zentralbanken zu hohen Korrelationen unterschiedlicher Assetklassen. Gleichzeitig reagieren große Investorengruppen aufgrund regulatorischer Vorgaben mit einem zunehmend gleichgerichteten Nachfrageverhalten, welches sich auf die Vermögenspreise auswirkt und die Gefahr von Preisblasen erhöht. Vor diesem Hintergrund war ein wesentlicher Teil der Studie systemischen Risiken und deren Quantifizierung gewidmet. Systemische Krisen können definiert werden als Ereignisse, welche gleichzeitig eine erhebliche Zahl von Finanzinstitutionen oder Marktsegmente betreffen und damit das reibungslose Funktionieren des Finanzsystems als Ganzes gefährden. Wesentlich für die Charakterisierung von Systemkrisen ist somit die Tatsache, dass nicht nur ein Finanzinstitut, Unternehmen oder Marktsegment betroffen ist. Vielmehr ist der Punkt entscheidend, dass eine Systemkrise von Ursachen hervorgerufen wird, welche die Tatsache, dass unterschiedliche Institute oder Märkte ähnlichen Risikofaktoren ausgesetzt sind, schlagend werden lässt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass zur Messung der Gefahr, dass eine Systemkrise ausgelöst wird, das Exposure von unterschiedlichen Institutionen oder Märkten zu gemeinsamen Risikofaktoren gemessen werden muss mit Konzepten, welche über die Messung von Korrelationen hinausgeht. Offensichtlich sind Finanzinstitutionen verknüpft durch diese gemeinsamen Risikofaktoren und falls sich diese Risiken materialisieren, dann gibt es eine Reihe von Übertragungskanälen auf andere Institute oder Märkte, durch welche dann im schlimmsten Fall eine systemische Krise ausgelöst wird. Dies bedeutet, dass sich systemische Risiken durch Verknüpfung („Connectedness“) von Institutionen und Netzwerken von Übertragungskanälen auszeichnen und damit insgesamt ein Netzwerkphänomen darstellen. Beispiele für Netzwerkphänomene sind: ▪▪ Banken und Versicherungen investieren, u.a. getrieben durch regulatorische Rahmenbedingungen, in ähnliche Positionen und Assetklassen. Die dadurch induzierten Korrelationen können zu einem simulta- ▪▪ ▪▪ ▪▪ ▪▪ ▪▪ ▪▪ nen Schock mehrerer Banken oder Versicherungen führen. Strategien der Zentralbanken, insbesondere Quantitative Easing, können zu einer hohen Korrelation von wichtigen Assetklassen, wie z.B. Aktien oder Bonds führen. Damit entfällt der Diversifikationseffekt für viele Investoren. Insbesondere sind Fixed Income und Aktieninvestoren in einem Schockszenario gleichzeitig betroffen. Credit Channel: Falls die Bankenindustrie durch ein systemisches Ereignis betroffen ist und damit die Kapazität zur Kreditvergabe drastisch sinkt, dann überträgt sich dieses Schockszenario auf die Realökonomie. Liquidity Channel: Die Liquiditätsversorgung von Banken durch den Interbankenmarkt verbindet die Banken zu einem komplexen Interbanken-Netzwerk. Derivatives Channel: OTC-Derivate und die daraus resultierenden Gegenpartei-Risiken formen ein Netzwerk komplexer Handelsbeziehungen zwischen den Banken. Ausfälle der Bonitätsverschlechterungen von Market Makern führen über Handelsbuchverluste der Geschäftspartner zur schnellen Verbreitung der Risiken im Finanzsystem. Zahlungssysteme, Korrespondenzbanken, Settlement-Risiken: Banken haben für Korrespondenzdienstleistungen eine sehr komplexe, den Globus umspannende, Organisations-Struktur entwickelt, welches sich zu einem Netzwerk aus Zahlungssystemen, Banken, Intermediären, und Depotbanken zusammensetzt. In dieser Struktur ist jede Bank abhängig von anderen Banken, Zentralbanken und Zahlungssystemen für die erfolgreiche Abwicklung von Refinanzierungs- und Settlement-Aktivitäten. Collateral Channel: Einige Assetklassen werden bevorzugt für viele Zwecke nachgefragt, z.B. für die Liquiditätsreserve von Banken (Liquidity Coverage Ratio), Ankaufprogrammen der EZB, als Collateral für Zentrale Gegenparteien oder bilateralem Clearing in Kombination mit einem Margin Agreement bei Derivategeschäften und als Sicherheiten für Repogeschäfte zwischen Banken oder von Banken mit der Zentralbank. Die hohe Nachfrage führt in diesen Assetklassen zu sehr niedrigen Erträgen und damit reduziert die Notwendigkeit des Haltens dieser Wertpapiere auf Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld 18 ▪▪ ▪▪ Bankbilanzen die Erträge der Banken und den Aufbau von Risikopuffern. Gleichzeitig führt ein Anstieg der Volatilitäten in den Märkten zu Margin Calls und zur Reduzierung von Eigenkapitalquoten durch einen Anstieg der risikogewichteten Aktiva, welche viele Banken und andere Markteilnehmer gleichzeitig betreffen. Sinkende Eigenkapitalquoten und fehlende Liquidität durch ein zu geringes Angebot an akzeptablen Sicherheiten können zu einer systemrelevanten Krise führen. Ungleichgewichte im Finanzsystem: Vor der Finanzkrise haben viele US-Banken die im Überschuss vorhandene Liquidität zur Kreditvergabe genutzt. Die Existenz von Kreditrisikotransferinstrumenten (Asset Backed Securities und Credit Default Swaps) führte zur Verlagerung der daraus entstehenden Kreditrisiken in deutsche Bankbilanzen (Kreditersatzgeschäft). US-Banken hatten durch die hohe Nachfrage zu wenig Eigenkapitalressourcen bei zu billiger Liquidität, während zahlreiche deutsche Banken durch nicht ausreichend profitable Geschäftsmodelle über unbeschäftigtes Eigenkapital verfügten. Versicherungen spielen eine wesentliche Rolle bei der Refinanzierung des Bankensektors in Deutschland: ungedeckte Bankschuldverschreibungen (ca. 20% Marktanteil), Pfandbriefe (ca. 40%), Hybridkapital (ca. 20%). Damit besteht eine wechselseitige Ansteckungsgefahr zwischen dem Versicherungs- und dem Bankensektor. Unabhängig, welche Volkswirtschaft oder welcher Finanzmarkt in den letzten acht Jahren betrachtet wurde, muss man fast durchgehend von einer Periode von „Financial Stress“ sprechen. Egal wie Investoren sich aufgestellt hatten, waren sie doch häufig Spielball irrationalen Verhaltens vieler Marktteilnehmer oder von massiven Zentralbankinterventionen. Dies machte sowohl Risikomanagement als auch eine effiziente Portfolioallokation extrem schwierig. Stress an den Finanzmärkten ist schwierig zu messen, da keine Krise der Nächsten gleicht. Einige wichtige Aspekte sind aber bei fast allen Krisen zu beobachten: ▪▪ Gesteigerte Unsicherheit über den fundamentalen Wert von Assets ▪▪ Unsicherheit über das Verhalten anderer Investoren ▪▪ Gesunkene Bereitschaft zum Halten riskanter Wertpapiere ▪▪ Gesunkene Bereitschaft zum Halten illiquider Wertpapiere Eine neue Generation von Finanzmarktindikatoren sollte darauf ausgerichtet werden, die Gefahr von Ereignissen wie Unterbrechung oder Einschränkung der Funktionsfähigkeit von Finanzmärkten zu messen. Ein sich in diesem Zusammenhang in der Entwicklung befindlicher Indikator ist der „SCDM Social Media Financial Stress Indicator“. Dieser Indikator misst anhand der Häufigkeit verschiedener Begriffe in den Social Media den Stress an den Finanzmärkten. Ein aktuell breit diskutierter und ganz neuer Indikator zur Messung systemischen Risikos ist der Diebold-Yilmaz-Indikator, der sowohl auf Aktien – wie auch auf Staatsanleihen – oder FX-Märkte angewandt werden kann und auf Varianzzerlegungen basiert. Ein bislang weitestgehend unterschätztes Tool zur Portfolioentscheidung ist die Berechnung theoretischer Preise für Wertpapiere. Verfügt man über ein theoretisches Bewertungsmodell, welches auf einem breiten Spektrum von Finanzmarktdaten einer großen Auswahl von Wertpapieren einen fundamentalewn Preis zuordnet, dann kann für jedes Wertpapier stets ein nach Marktdaten kalibrierter theoretischer Preis errechnet werden – unabhängig von dem Stressniveau an den Finanzmärkten. Der darauf aufbauende „SCDM Illiquidity Expected Shortfall Indicator“ misst je nach Einstellung entweder die aktuelle Differenz zwischen durchschnittlichen Anschaffungskosten und theoretischem BID-Preis oder berechnet den Expected Shortfall für diverse Szenarien im Rahmen einer Monte-Carlo-Simulation. Ein weiterer entscheidender Beitrag zur Einschätzung von „Financial Stress“ ist zudem die Modellierung der Vernetzung von Finanzmarktteilnehmern und die Analyse der Übertragungseffekte. Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld 19 Ein Netzwerkmodell besteht typischerweise aus folgenden Bausteinen: Regulatorische Eigenkapitalquoten sind in Stressszenarien vielfach betroffen: Modelle der Bilanzstrukturen von Finanzmarktteilnehmern sind somit eine besonders wichtige Modell-Komponente, da die Auswirkungen von systemischen Risiken auf die Bilanzen sehr vielfältig sind und diese wiederum Ausgangspunkt von Feedback-/zirkulären Effekten mit krisenverstärkender Wirkung sind, wie nachfolgende Grafik z.B. für Bankbilanzen zeigt: Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld 20 Auch wenn die Entwicklung von Netzwerkmodellen für die realistische Simulation von Finanzmärkten und ihren Teilnehmern noch am Anfang ist, so ist doch jetzt schon klar, dass dies ein vielversprechender Forschungsbereich mit vielen interessanten Anwendungen in der Praxis ist. Der Erfolg von solchen Modellen in den Naturwissenschaften und hier insbesondere in der Systembiologie, welcher sich nur durch die erheblich gestiegenen Möglichkeiten moderner Informationstechnologie realisieren ließ, in Kombination mit der Beobachtung, dass Systemrisiken Netzwerkphänomene sind, legen die Übertragung solcher Ideen auf ökonomische Fragestellungen nahe. Auch für die Finanzmärkte gilt, dass heute viel mehr Daten als Basis für Modellierungen vorhanden sind als früher und die gestiegenen Berichtspflichten von Finanzinstitutionen steigern die theoretische Verfügbarkeit von Daten noch. Mit einem Joint Venture, welcher aus Universitäten, IT-Firmen und den Providern relevanter Daten (z.B. Ratingagenturen, Aufsichtsbehörden, Zentralbanken, etc.) gebildet wird, werden sich in den nächsten Jahren hier gute Fortschritte erzielen lassen. Kontakt Impressum Jahrgang 15 – Ausgabe V Verantwortliche Redakteure: Roland Brooks Frank Dornseifer Christina Gaul Erscheinungsweise: alle 2 Monate BAI e.V. · Poppelsdorfer Allee 106 · D-53115 Bonn Tel. +49 - (0) 228 - 969870 · Fax +49 · (0) 228 - 9698790 www.bvai.de [email protected] Haftungsausschluss Prof. Dr. Martin Hellmich Karl Friedrich Hagenmüller Professor of Management Practice in Financial Risk Management Frankfurt School of Finance & Management Sonnemannstraße 9-11 60314 Frankfurt am Main Telefon: 069 154008-443 Email: [email protected] Die Informationen des BAI-Newsletters stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, Terminkontrakten oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Eine Investitionsentscheidung sollte auf Grundlage eines Beratungsgespräches mit einem qualifizierten Anlageberater erfolgen und auf keinen Fall auf der Grundlage dieser Dokumente/Informationen. Alle Angaben und Quellen werden sorgfältig recherchiert. Für Vollständigkeit und Richtigkeit der dargestellten Informationen kann keine Gewähr übernommen werden. Satz & Layout SimpleThings GmbH Münsterstraße 1 · 53111 Bonn www.simplethings.de Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld 21 Sattelfest in alternativen Finanzanlagen Kompaktstudiengänge n Infrastruktur n Private Equity Berater für Finanzanlagen sehen sich einer zunehmend komplexen Anlagewelt gegenüber, in der sie ihre Kunden begleiten sollen. Aber auch institutionelle Anleger suchen Alternativen, um „auskömmliche“ Renditen zu erzielen. Das „klassische“ Angebot mit Anleihen, Aktien, Zertifikaten und Derivaten ist schon schwer überschaubar. Trotz Finanzkrise werden aber auf dem deutschen Markt ebenso Anlageformen aus dem alternativen Finanz-Arsenal immer interessanter: Private Equity, Liquid Alternatives und Rohstoffe, aber auch Infrastrukturinvestments sind sinnvolle Ergänzungen im Portfolio und werden nicht nur von institutionellen Anlegern sondern auch vermögenden Kunden in Zeiten niedriger Zinsen immer öfter nachgefragt. Um die Sicht auf diese Assetklassen zu verbreitern und in der Beratung und Asset Allokation sattelfest zu werden, sind Weiterbildungs-Studiengänge für institutionelle Anleger, Anlage- und Finanzberater, Vermögensverwalter, Family Offices etc. unverzichtbar. Das PFI Private Finance Institute / die EBS Finanzakademie bietet den Kompaktstudiengang „Private Equity“ bereits seit 2006 an. Das Studienziel ist nicht, zu erlernen, wie man alternative Fonds „macht“, sondern wie sie funktionieren und gemanaged werden, welche Auswirkungen auf Rendite und Risiko sich aus der Beimischung für die Portfolios ergeben und welche steuerlichen Implikationen alternative Anlageprodukte haben. Das 2015 gemeinsam mit dem Bundesverband Alternative Investments e.V. (BAI) für die Studienreihe Alternative Investments neu entwickelte Kompaktstudium Infrastruktur richtet sich gleichermaßen an Anleger und Berater im institutionellen Geschäft wie im Wealth Management. Der inhaltliche Fokus liegt hierbei auf Investitionsstrategien, Risikomanagement, rechtlichen und steuerlich Rahmenbedingungen und Portfoliomanagement sowie vertieften Praxiseinblicken in konkrete Infrastrukturprojekte und -investments. KOMPAKTSTUDIUM INFRASTRUKTUR Studiendauer: 8 Tage inklusive der Zeiten für das Erbringen der Prüfungsleistungen. Erfolgreiche Absolventen tragen den Titel Infrastructure Investment Advisor (EBS/BAI). Studienbeginn 2. Jahrgang: 12. September 2016 in Oestrich-Winkel KOMPAKTSTUDIUM PRIVATE EQUITY Studiendauer: 7 Tage inklusive der Zeiten für das Erbringen der Prüfungsleistungen. Erfolgreiche Absolventen tragen den Titel Private EquityAdvisor (EBS/BAI). Studienbeginn 14. Jahrgang: 19. September 2016 in Oestrich-Winkel Mehr Informationen: [email protected] www.ebs-finanzakademie.de PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie, Hauptstraße 31, 65375 Oestrich-Winkel Tel: (0 67 23) 88 88 0, Fax: (0 67 23) 88 88 11 Veranstaltungen 13.-14. Januar 22. Januar Campus for Finance Vallendar French Private Equity Conference Hotel Renaissance Paris la Défense 30% Rabatt für BAI-Mitglieder Come to visit our one-day event, follow a selection of more than 50 outstanding speakers and use the opportunity to make new contacts with some of the 300 participants: decision makers of high-ranking Private Equity Funds, investors and entrepreneurs of the French and European industry such as 3i, Aberdeen Private Equity Management, The BlackStone Group, LBO France, Permira, IdInvest Partners, Equistone Partners, BC Partners, Carlyle, the European Investment Fund and many more. That makes the French Private Equity Conference a unique networking platform. Check out the Agenda of the FPEC to find more information about the panels and attendees of the conference. We are looking forward to welcoming you on our event! 17.-19. Februar IPEM Cannes Cannes 20% Rabatt für BAI-Mitglieder Vom 17. bis zum 19. Februar 2016 findet der IPEM, eine weltweite Private-Equity-Messe im renommierten Palais de Festival im französischen Cannes statt. Teilnehmen werden ca. 3.000 Teilnehmern aus 25 Ländern entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Private-Equity: GPs, LPs, Advisors und Corporates. Ziel des IPEM ist es u.a., die asiatische und die europäische Region besser zu vernetzen. Es werden daher zahlreiche Branchenvertreter aus Asien (Kooperation mit CAPE, VCPE) erwartet. Neben einem anspruchsvollen Konferenzprogramm bietet IPEM hochwertige Besprechungsräume oder kleinere Meeting-Areas im Palais de Festival, die eine individuelle und vertrauliche Gesprächsatmosphäre gewährleisten. Buchung und Auskünfte über www.ipem-market.com/register oder über [email protected]. Veranstaltungen 23 22.-25. Februar Super Return International Berlin 15% Rabatt für BAI-Mitglieder Attend the 19th annual SuperReturn International, the world’s leading private equity and venture capital conference. Do not miss your chance to… ▪▪ ▪▪ ▪▪ ▪▪ Meet more than 1700 senior industry practitioners Interface personally with 400+ powerful LPs Hear from an incomparable line-up of 250+ industry heavyweight speakers View the delegate list & arrange invaluable meetings ahead of time The 2016 agenda boasts brand new formats, illicit candid discussions, brilliant incidental networking, engaging conversations - and insights that are well worth your time. Do not miss it! 15. März Deutsche Investorenkonferenz Frankfurt 50€ Rabatt für BAI-Mitglieder Dank der enorm stark angezogenen Unternehmensbewertungen haben die Private-Equity-Investoren in Deutschland mit der Ernte ihrer zurückliegenden Investments begonnen. Ihre Ausbeute ist üppig. Doch gleichzeitig müssen sie bei ihren neuen Investments immer aggressivere Kreditpakete schnüren und immer ambitioniertere Wertsteigerungsstrategien anstoßen. Liegt im aktuellen Höhenflug des deutschen Mittelstands-Private-Equitys schon die Saat des nächsten Rückschlags? Dies und mehr wird deutsche PE-Profis auf der nächsten Deutschen Investorenkonferenz beschäftigen – in informativen Vorträgen, lebhaften Diskussionsrunden und tiefgehenden On-Stage-Interviews. Weitere Informationen finden Sie unter www.finance-magazin.de/events 12.-13. April BAI Alternative Investor Conference (AIC) Kap Europa, Frankfurt am Main Rabatt für BAI-Mitglieder ▪▪ d ie Branchenkonferenz rund um das Thema Alternative Investments ▪▪ assetklassen- und produktübergreifend ▪▪ ausgerichtet auf institutionelle Investoren U.a. mit Vorträgen von Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Direktor Institut Finanzwissenschaft I, AlbertLudwigs-Universität Freiburg, Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D., DIW Berlin und Jutta Kleinschmidt, Gewinnerin Rallye Dakar und Autorin. Mit Rahmenprogramm für institutionelle Investoren. Weitere Informationen erhalten Sie bei der BAIGeschäftsstelle unter [email protected] sowie unter www.ai-conference.com. Veranstaltungen 24 Buchvorstellungen GmbH & Co. KG Reichert (Hrsg.) C.H.BECK 2015, 7. Auflage, 1742 S. in Leinen, ISBN 978-3-406-65155-7, 189 EUR GmbH & Co. KG komplett Dieser Klassiker berät in allen Fragen der GmbH & Co. KG. Das bewährte Handbuch zeigt die Vor- und Nachteile der Rechtsform auf und vermittelt Beratungssicherheit durch einen umfassenden Überblick über die gesellschafts- und steuerrechtlichen Aspekte. Ausführliche Formularmuster zu den einzelnen Kapiteln ermöglichen die unmittelbare Umsetzung in die eigene Praxis. GmbH & Co. KG: Jetzt neu in der 7. Auflage Das von Dr. Heinrich Sudhoff begründete Handbuch zur GmbH & Co. KG wird herausgegeben von Prof. Dr. Jochem Reichert. Das Autoren-Team wurde durch mehrere jüngere Autorinnen und Autoren erweitert. Einen noch breiteren Raum finden nun auch die steuerlichen Aspekte. Der Band ist auf den aktuellen Stand von Rechtsprechung und Gesetzgebung gebracht und enthält zahlreiche neue Trends der Vertragsgestaltung. Ein ausführliches Sachverzeichnis ermöglicht den schnellen, gezielten Zugriff. Gesellschafts- und Steuerrecht aus einem Guss Die Autorinnen und Autoren sind allesamt ausgewiesene Praktiker aus Rechts-, Steuer- und Wirtschaftsberatung. Sie informieren hier umfassend und verständlich Unternehmer, Geschäftsführer und Gesellschafter, Unternehmensjuristen, Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Treatises on Solvency II Meinrad Dreher Springer-Verlag 2015, 478 S. Hardcover, ISBN 978-3-662-46289-8, 139,09 EUR The European system of insurance supervision under Solvency II constitutes a parallel to supervision of credit institutions under Basel III. At the heart of this new European insurance supervisory regime are the Solvency II Directive, the attendant regulation, and the EIOPA Regulation. The present volume, „Treatises on Solvency II“, includes articles on the bases of European insurance supervision and the associated three pillars of solvency, governance, and disclosure, all viewed predominantly from a legal standpoint. Buchvorstellungen 25 Private Equity 4.0: Reinventing Value Creation Benoît Leleux, Hans van Swaay, Esmeralda Megally Wiley 2015, 288 p, ISBN: 978-1-118-93973-4, 67,50 EUR Private Equity 4.0 provides an insider perspective on the private equity industry, and analyzes the fundamental evolution of the private equity asset class over the past 30 years, from alternative to mainstream. The book provides insightful interviews of key industry figures, and case studies of some of the success stories in the industry. It also answers key questions related to strategy, fund manager selection, incentive mechanisms, performance comparison, red flags in prospectuses, and more. Private Equity 4.0 offers guidance for the many stakeholders that could benefit from a more complete understanding of this special area of finance. ▪▪ Understand the industry‘s dominant business models ▪▪ Discover how value is created and performance measured ▪▪ Perform a deep dive into the ecosystem of professionals that make the industry hum, including the different incentive systems that support the industry‘s players ▪▪ Elaborate a clear set of guidelines to invest in the industry and deliver better performance Written by a team of authors that combine academic and industry expertise to produce a well-rounded perspective, this book details the inner workings of private equity and gives readers the background they need to feel confident about committing to this asset class. Coverage includes a historical perspective on the business models of the three major waves of private equity leading to today‘s 4.0 model, a detailed analysis of the industry today, as well as reflections on the future of private equity and prospective futures. It also provides readers with the analytical and financial tools to analyze a fund‘s performance, with clear explanations of the mechanisms, organizations, and individuals that make the system work. The authors demystify private equity by providing a balanced, but critical, review of its contributions and shortcomings and moving beyond the simplistic journalistic descriptions. Its ecosystem is complex and not recognizing that complexity leads to inappropriate judgments. Because of its assumed opacity and some historical deviant (and generally transient) practices, it has often been accused of evil intents, making it an ideal scapegoat in times of economic crisis, prodding leading politicians and regulators to intervene and demand changes in practices. Unfortunately, such actors were often responding to public calls for action rather than a thorough understanding of the factors at play in this complex interdependent system, doing often more harm than good in the process and depriving economies of one of Buchvorstellungen 26 their most dynamic and creative forces. Self-regulation has clearly shown its limits, but righteous political interventions even more so. Private equity investment can be a valuable addition to many portfolios, but investors need a clear understanding of the forces at work before committing to this asset class. With detailed explanations and expert insights, Private Equity 4.0 is a comprehensive guide to the industry ways and means that enables the reader to capture its richness and sustainability. Die künftigen Eigenkapitalvorgaben für Versicherungsunternehmen Maximilian Ziegler Kölner Reihe - Beiträge zum Privat- und Wirtschaftsrecht, Band 120 Verlag Versicherungswirtschaft, 2014, 254 S. kartoniert, ISBN 978-3-89952-835-0, 45 EUR Nach verschiedenen Verzögerungen werden die Solvency-II-Reformen nun wohl am 1. Januar 2016 in Kraft treten. Um das Hauptziel des neuen Versicherungsaufsichtsrechts – den Schutz der Versicherungsnehmer – zu gewährleisten, werden insbesondere die Anforderungen an die Ausstattung der Unternehmen mit Eigenmitteln angepasst. Daneben werden die Unternehmen erstmalig für Aufsichtszwecke eine eigene, reine Barwertbilanz („Solvabilitätsübersicht“) erstellen müssen. Der Autor analysiert die zukünftigen Eigenkapitalvorgaben an Versicherungsunternehmen unter Zugrundelegung der Solvency-II-Richtlinie sowie des Regierungsentwurfs zur Novellierung des Versicherungsaufsichtsgesetzes vom 15. Februar 2012. Auch vergleicht er das künftige Aufsichtsrecht mit den bankrechtlichen Regeln nach Basel II und III unter Berücksichtigung der branchenspezifischen Besonderheiten. Den Schwerpunkt bildet die Analyse der §§ 69 bis 114 VAG in der Fassung des Regierungsentwurfs vor dem Hintergrund der Solvency-II-Richtlinie. Insofern werden insbesondere die Vorgaben zur Solvabilitätsübersicht, zur Berechnung der Eigenkapitalanforderungen mittels Standardformel und im internen Modell sowie deren Erfüllung mit verschiedenen Eigenmittelbestandteilen betrachtet. Das Buch richtet sich an Leser, die einen Einstieg in die Thematik der künftigen Eigenkapitalvorgaben für Versicherungsunternehmen suchen. Daneben bietet es Wissenschaft und Praxis einen Beitrag zur Umsetzung der Solvency-II-Richtlinie. Buchvorstellungen 27 Solvency II – Eine Einführung Helmut Gründl, Mirko Kraft (Hrsg.) Verlag Versicherungswirtschaft, 2015, 208 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-89952-803-9, 29,80 EUR Solvency II ist ein modernes risikobasiertes Aufsichtssystem für die Versicherungsunternehmen in der EU. Einer Einführung entsprechend werden die Grundlagen zu den drei Säulen sowie zur Gruppenaufsicht behandelt. Vorangestellt sind diesen Inhalten Ausführungen zu den Zielen und dem Rechtsrahmen von Solvency II. „Solvency II - Eine Einführung“ bietet solide Grundkenntnisse, insbesondere zum Rahmen der Aufsicht und zu den regulatorischen Anforderungen. Der Leser erhält einen fundierten Überblick über die Grundlagen, sowohl in der Breite als auch in angemessener Tiefe. Wie auch in der prinzipienbasierten Solvency II-Rahmenrichtlinie wird in den jeweiligen Themenfeldern der Schwerpunkt auf die wesentlichen Konzepte und die damit verfolgten Ziele gelegt. Die konkreten Detailregelungen werden nur knapp behandelt, da sich diese noch in der rechtlichen und praktischen Ausgestaltung befinden. Sowohl für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Versicherungsunternehmen als auch für Studierende in Versicherungsschwerpunkten und -studiengängen ist diese Einführung sehr gut geeignet, um einen ersten umfassenden Überblick über das Gesamtsystem Solvency II zu erlangen. Unterstützend kann sie auch im Hinblick auf die Erfüllung der fachlichen Eignung von Personen, die den „fit & proper“-Kriterien auf Solo- oder Gruppenebene unterliegen, eingesetzt werden. Auch Versicherungsaufsehern und anderen Interessierten, die direkt oder indirekt von Solvency II betroffen sind, sei dieses Buch empfohlen. Buchvorstellungen 28
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