Inhalt Diesen Termin sollten Sie sich nicht entgehen lassen

Newsletter Dezember
Ausgabe V / 2015
Der BAI e.V. dankt
folgendem Sponsor
für die freundliche
Unterstützung dieses
Newsletters:
Diesen Termin sollten Sie sich nicht entgehen lassen!
12. & 13. April 2016
BAI Alternative Investor Conference (AIC)
u.a. mit Vorträgen von Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Direktor Institut
Finanzwissenschaft I, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Marcel
Fratzscher, Ph.D., Präsident, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW),
und Jutta Kleinschmidt, Gewinnerin Rallye Dakar & Autorin
Inhalt
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Leitartikel
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Mitgliederneuvorstellungen
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Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und
Lösungsansätze
Gerhard Jovy und Christian Schindler, acarda GmbH
15
Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarktregulierung und Nullzinsumfeld
Prof. Dr. Martin Hellmich, Frankfurt School of Finance & Management
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Impressum
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Veranstaltungen
25
Buchvorstellungen
Leitartikel
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,
Day-1-Reporting/Solvency II auf der
Zielgeraden
Endlich ist es soweit: in knapp 30 Tagen, am 1. Januar 2016,
wird Solvency II scharf gestellt und unterwirft die europäische Versicherungswirtschaft unwiderruflich einem
neuen Aufsichtsregime. Seit der Vorstellung des Rahmenrichtlinienentwurfs durch die EU-Kommission im Jahre
2007, der wiederum ein mehrjähriger Evaluierungs- und
Diskussionsprozess vorausgegangen war, ist hart um das
Gesamtregelwerk, die unzähligen Detailregelungen und
den finalen Stichtag gerungen worden. Auch der BAI hat
sich frühzeitig – in einschlägigen Teilbereichen – in das
Verfahren eingebracht und tut dies auch weiterhin, wie
zuletzt bei der Evaluierung der Behandlung von Infrastrukturanlagen unter Solvency II, oder in der Zukunft, wenn
z.B. die Behandlung von Private Equity auf den Prüfstand
gestellt wird.
Bevor neue Schritte und Maßnahmen im Rahmen der
Kapitalmarktunion (s. hierzu nachfolgend) auf der Agenda
stehen, müssen wir uns jedoch mit dem Hier und Jetzt
auseinandersetzen und daran mitwirken, dass der Übergang möglichst reibungslos funktioniert, nicht nur für
die Versicherungswirtschaft, sondern auch für die Fondsindustrie, erfolgen doch mittlerweile gut 1/3 der Anlagen der Versicherer über Investmentfonds. Es geht dabei
nicht nur um offene Auslegungs- und Zweifelsfragen
z.B. zur Anwendung und Berücksichtigung von Risikominderungstechniken, sondern insbesondere auch die
Umsetzung und Erfüllung der umfassenden Reportingund Transparenzpflichten. Aufgrund diverser Testläufe,
den sog. QIS-Studien, darf davon ausgegangen werden,
dass der Übergang am 1. Januar weitgehend reibungslos verlaufen wird. Auch die Asset-Management-Branche
dürfte im Grundsatz vorbereitet sein. Allerdings ist regelmäßig zu hören, dass es bei der Implementierung von
Systemen zur Erfüllung der Berichtspflichten ggü. Versicherern noch – teilweise erhebliche – Defizite gibt. Für eine
gewisse Standardisierung beim Fondsreporting soll zwar
das sog. Tripartite Template sorgen, allerdings hat sich die
Versicherungswirtschaft selbst hierzu bislang noch nicht
vollumfänglich committed, z.T. wird dessen Komplexität
bemängelt, z.T. die unzureichende Abdeckung komplexer
oder alternativer Anlagekonzepte.
Leitartikel
In der verbleibenden Zeit
bis zum Ende des Jahres
und natürlich auch im kommenden Jahr bemüht sich
der BAI daher weiterhin um
die Klärung offener Auslegungs- und Zweifelsfragen
mit EIOPA und/oder BaFin
und unsere Mitglieder
können etwaige Fragen in
diesem Zusammenhang
– wie natürlich auch sonst Frank Dornseifer,
– gerne an die Geschäfts- Geschäftsführer,
stelle richten, so dass diese BAI e. V.
bis zum Day-1-Reporting
bzw. dem ersten Quartalsbericht – soweit möglich – beantwortet werden. Neben den Berichtspflichten und Fragen
zu Risikominderungstechniken steht im BAI Fachausschuss
Investorenaufsichtsrecht insbesondere auch die Konkretisierung der Anforderungen an qualifizierte Infrastruktur
unter der Verordnung zur Änderung der Solvency II Durchführungsverordnung 2015/35, die die EU-Kommission auf
Vorschlag von EIOPA am 30. September 2015 als Entwurf
vorgelegt hat, im Fokus. Wir beabsichtigen Ende Januar/
Anfang Februar zu diesem Thema einen eigenen Workshop abzuhalten, über den wir Sie natürlich rechtzeitig
unterrichten werden.
Parallel zum Inkrafttreten von Solvency II wird es für
die nicht von Solvency betroffenen Unternehmen, also
Pensionskassen, Sterbekassen, kleine Versicherer – und
korrespondierend bzw. mittelbar Versorgungswerke –
eine Überleitung des bisherigen VAG-Regimes geben.
Mit dem Außerkrafttreten des bisherigen Versicherungsaufsichtsgesetzes wird am 1. Januar 2016 ein neues
Versicherungsaufsichtsgesetz in Kraft treten, welches
eben zum einen die Solvency II Richtlinie in nationales Recht umsetzt, zum anderen aber für die eingangs
erwähnten Unternehmen die Überleitung des bisherigen
Regimes – mit Modifikationen – vollzieht. Teil dieses Gesetzespaketes ist der Erlass einer neuen Anlageverordnung, die allerdings keine inhaltlichen Änderungen zur
aktuellen Verordnung bringt. Mit Spannung erwartet
werden kann jedoch das neue Anlagerundschreiben,
schließlich gibt es zur Anlageverordnung noch diverse
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Anwendungs- und Zweifelsfragen. Bundesfinanzministerium und BaFin dürften hierzu im neuen Jahr bekannt
geben, wann mit dem Entwurf eines neuen Anlagerundschreibens zu rechnen ist.
Getreu dem Motto nach der Novelle ist vor der Novelle
zeichnet sich bereits jetzt ab, dass der Solvency II Prozess noch nicht abgeschlossen ist, wie der EIOPA Chef
Gabriel Bernardino erst jüngst auf der EuroFinanceWeek
verkündete. Im Rahmen des nachfolgend erwähnten
Aktionsplans der EU-Kommission hat diese nämlich angekündigt, u.a. die Eigenmittelunterlegung für Private Equity
Anlagen bis 2018 auf den Prüfstand zu stellen. Aus unserer
Sicht ein gutes und wichtiges Signal und eine Maßnahme,
für die sich auch der BAI eingesetzt hat.
Aktionsplan der EU-Kommission zur
Kapitalmarktunion
Über die Initiative der EU-Kommission zur Schaffung
einer Kapitalmarktunion haben wir Sie bereits wiederholt informiert. Ende September hat die EU-Kommission
hierzu einen konkreten Aktionsplan vorgestellt. Bekanntlich gehört zu den Zielsetzungen die Schaffung alter
Finanzierungsquellen für europäische Unternehmen
und langfristige Projekte (Stichwort marktbasierte Finanzierung). Zu diesen Finanzierungsalternativen, die die
Bankfinanzierung ergänzen, gehören insbesondere
Risikokapital, Crowdfunding und die Vermögensverwaltungs- bzw. Fondsbranche.
Der vorgestellte Aktionsplan enthält neben mittelfristigen Zielsetzungen auch schon konkrete und
kurzfristige Maßnahmen wie etwa einen Verordnungsentwurf für hochwertige Verbriefungen und den
Entwurf einer Änderungsverordnung zu Solvency II im
Hinblick auf die Behandlung von langfristigen Infrastrukturinvestitionen (Schaffung einer eigenen Anlageklasse
für Infrastrukturinvestitionen und Absenkung der vorgeschriebenen Eigenmittelunterlegung der Schuldtitel- und
Beteiligungsinvestitionen von Versicherern in qualifizierte
Infrastrukturprojekte). Angekündigt hat die EU-Kommission zudem bis Ende des Jahres Änderungsvorschläge
für die Prospektrichtlinie sowie zwei Konsultationen zur
Änderung der Verordnung über Risikokapitalfonds und zu
gedeckten Schuldverschreibungen.
Leitartikel
Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang diverse
weitere Maßnahmen, die insbesondere auch für die Alternative Investments Branche von Interesse sind, wie etwa:
▪▪ die Analyse von möglichen Steuervergünstigungen
für Venture Capital und Business Angels (avisiert für
2017),
▪▪ ein einheitlicher europäischer Ansatz für Kreditfonds
(avisiert für Q4 2016),
▪▪ die Evaluierung von CRR im Hinblick auf Infrastrukturinvestitionen (laufend),
▪▪ die Überprüfung der Solvency II Behandlung von
Private Equity und Private Debt (avisiert für 2018), oder
▪▪ eine Konsultation zu etwaigen Hindernissen beim
grenzüberschreitenden Vertrieb von Investmentfonds
(avisiert für Q2 2016).
Die Regulierungspipeline ist also gefüllt. Damit sind nicht
zwangsläufig nur Nachteile für die Branche verbunden,
sondern auch Chancen. Dennoch sollte jetzt vor allem von
Aufsicht und Politik beherzigt werden, dass es an der Zeit
ist, dass sich Solvency II dem Lackmustest unterzieht.
Reform der Investmentbesteuerung/
Referentenentwurf
Auch im Steuerrecht bringt das Jahresende – wieder
einmal – eine neue Dynamik. Das Bundesfinanzministerium kündigte gerade erst den Referentenentwurf eines
Gesetzes zur Reform des Investmentsteuergesetzes an,
der noch vor Jahresende zur Konsultation gestellt werden
soll. Leider ist es fast zur Gewohnheit geworden, dass der
Gesetzgeber den Jahreswechsel und die Weihnachtstage
nutzt, um wichtige Gesetzgebungsvorhaben zur Branchenkonsultation zu stellen, wohlgemerkt mit relativ
kurzen Fristen. Tröstlich ist lediglich, dass von Bund und
Ländern diverse positive Signale gesendet wurden, dass
der Referentenentwurf diverse Verbesserungen gegenüber dem Diskussionsentwurf enthält, auch wenn am
vorgestellten Grundkonzept und der Differenzierung
zwischen Investmentvermögen im Allgemeinen und
Spezial-Investmentvermögen festgehalten werden soll.
Über die Einzelheiten werden wir Sie zeitnah informieren
und über den BAI Fachausschuss Investmentsteuerrecht
eine qualifizierte Stellungnahme zum Referentenentwurf
abgeben.
3
zu den Beiträgen in diesem Newsletter
Auch in dieser Ausgabe des BAI-Newsletters dürfen wir
Ihnen wieder zwei interessante Fachartikel präsentieren.
Zum einen der Artikel „Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarktregulierung und Nullzinsumfeld“
von Prof. Dr. Martin Hellmich, Frankfurt School of Finance
& Management. Darüber hinaus freuen wir uns, Ihnen
heute auf Seite 9–14 den Beitrag „Risikomanagement
für alternative Investmentfonds: Herausforderungen
und Lösungsansätze“ von Gerhard Jovy und Christian
Schindler, beide acarda GmbH, vorstellen zu dürfen.
BAI Mitgliederrekord
Zu guter Letzt gibt es in eigener Sache erfreuliche
Entwicklungen zu berichten. Der Trend steigender Mitgliederzahlen der letzten Jahre konnte auch in diesem
Jahr fortgeführt werden. Mittlerweile zählt der BAI 153
Mitglieder und damit verzeichnen wir einen neuen Mitgliederrekord. Allein 21 neue Mitglieder seit Jahresbeginn
sind ein Zeichen dafür, dass die Verbandsarbeit des BAI
in allen Bereichen als echter Mehrwert empfunden wird
und dass unsere Mitglieder ihre Interessen über den BAI
als konsequent und zielführend vertreten sehen. Wir
freuen uns über die positive Mitgliederentwicklung und
sehen diese als Ansporn, unser Leistungsspektrum auch
weiterhin im Sinne unserer Mitglieder und institutioneller
Investoren zu verbessern.
Im Namen des Vorstands und der gesamten BAIGeschäftsstelle wünsche ich Ihnen eine schöne und friedliche Adventszeit und natürlich eine informative Lektüre
des BAI-Newsletters.
Frank Dornseifer
Leitartikel
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Alternative Investor
Conference
Workshop und Dinner für
institutionelle Endinvestoren
12. & 13. April 2016
Kap Europa • Frankfurt
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen
Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D.
Jutta Kleinschmidt
Direktor Institut Finanzwissenschaft I,
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Präsident, Deutsches Institut für
Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
Gewinnerin der Rallye Dakar & Autorin
„Die BAI AIC Konferenz bietet ein breites Spektrum an Fachvorträgen sowie
vielfältige Möglichkeiten für Networking und Erfahrungsaustausch und ist
deshalb seit einigen Jahren fester Bestandteil meines Konferenzkalenders.“
Rainer Müller, CFA, Senior Manager Asset Management & Capital Markets, Robert Bosch GmbH
Dinnersponsor
Aktuelle Informationen
finden Sie in unserer
Event App, in den Stores
abrufbar unter: AIC 2016
Goldsponsoren
Silbersponsoren
Medienpartner
Informationen
Informationenund
undAnmeldung
Anmeldungunter:
unter:
Get-Together Sponsor
www.ai-conference.com
Mitgliederneuvorstellungen
Seit Erscheinen des letzten Newsletters hat der BAI sieben neue
Mitglieder gewinnen können. Wir freuen uns sehr, nun auch
die im Folgenden vorgestellten Mitglieder im Kreis des BAI willkommen zu heißen.
acarda GmbH
Das IT- und Beratungshaus acarda ist auf das regulatorische Reporting und
Risikomanagement alternativer Anlagen spezialisiert. Im Laufe der Jahre
haben wir solide Geschäftsbeziehungen zu weit über hundert Asset Managern und Administratoren in Europa aufgebaut und erstellen derzeit
tausende von regulatorischen Berichten.
Mittels Web- und Datenbanktechnologie werden Daten erfasst und Reports
generiert, die an Aufsichtsbehörden wie die CSSF und BaFin weitergereicht
werden. Wichtig ist, dass alle Daten und Reports über ein Dashboard kontrolliert werden können, bevor sie an den Regulator abgegeben werden.
In ähnlicher Weise erstellt acarda die Solvency II-Daten gemäß dem neuen
Tripartite 3.0 Standard. Die Berechnung der SCR-Werte für die Kapitalhinterlegung ist zur Positionierung der Fonds bei Versicherungen ein wichtiger
Bestandteil. Zur Abbildung der AIFMD-Risikoanforderungen haben wir
ein web-fähiges AIFMD-Risikomonitoring und Compliance-System entwickelt. Damit lassen sich die unterschiedlichen Risikofaktoren alternativer
Investments mit ihren dezentralen Datenquellen effektiv verwalten und
überwachen. Lesen Sie mehr zu unseren Services für BAI-Mitglieder, die
auch das VAG-, KIID-, GroMiKV-, CRD IV- und EZB-Reporting umfassen, auf
unserer Webseite www.acarda.de.
AQR Capital Management, LLC
AQR Capital Management, LLC ist ein Investmentmanagement Unternehmen, welches einen disziplinierten, globalen, multi-asset Researchprozess
anwendet. Wir sind fundamentale Investoren, die quantitative Tools verwenden, um Wertpapiere und Märkte zu analysieren. Unsere
Absolute-Return-Strategien konzentrieren sich auf das effiziente Ernten
von Alternativen Risikoprämien bei gleichzeitig geringer Korrelation zu traditionellen Märkten. Unser Long-Only Angebot reicht von traditionellen
Benchmark-orientierten bis hin zu Alternative Beta und Globalen Risikoparitätsstrategien. Um den Bedürfnissen unserer Investoren gerecht zu
werden, hat AQR seine Fähigkeiten im Maßschneidern von passgenauen
Anlagelösungen weiter ausgebaut, unter anderem auch im Bereich von
strategischen Multi-Asset Partnerschaften mit großen Institutionen. AQR´s
Engagement für Forschung und Innovation hat zu stetigem Wachstum
geführt. Mit über 200 Investment-Experten hat AQR heute über 580 Angestellte. AQR´s Hauptsitz ist in Greenwich, Connecticut. Per 30/09/2015
verwaltet AQR weltweit USD 135.3 Mrd. für Institutionelle Kunden.
Mitgliederneuvorstellungen
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Dr. Hengster, Loesch & Kollegen GmbH
Dr. Hengster, Loesch & Kollegen GmbH ist eine Tochter der salesheads AG
mit Sitz in Hamburg und Frankfurt am Main. Die Kernkompetenzen der
Gruppe sind Marketing- und Vertriebsunterstützung für deutsche und
internationale Asset Manager. Die Gesellschaft unterstützt Institutionelle
Investoren bei der Suche nach passenden Anlagekonzepten. Der Ansatz
hierbei ist sehr stark bedarf- und kundenorientiert, die Zusammenarbeit
mit einer begrenzten Anzahl von Asset Managern erfolgt nach intensiver
Prüfung anhand definierter Kriterien. Anlageschwerpunkt sind primär alternative Investments wie Absolute-Return Konzepte, Hedge-Fonds,
Multi-Asset Fonds, Spezialimmobilien, Mezzanine und Infrastruktur.
Deutsche Bildung AG
Der etwas andere Studienkredit.
Als Social Business fördert die Deutsche Bildung seit 2007 Studenten aller
Fachrichtungen im Studium, auch im Awusland. Mit einer völlig flexiblen
Finanzierung und dem Förderprogramm WissenPlus für einen erfolgreichen
Berufseinstieg. Anders als bei einem Studienkredit zahlen Absolventen später anteilig von ihrem Einkommen zurück. Ohne Überschuldungsrisiko.
Im Überblick:
▪▪ Völlig flexible Auszahlungen nach persönlichem Bedarf
▪▪ Je nach Studienabschluss bis zu 30.000 Euro insgesamt
▪▪ Förderprogramm WissenPlus für einen besseren Berufseinstieg, SoftSkill-Trainings, Bewerbungsberatung und mehr…
▪▪ Rückzahlung anteilig vom späteren Einkommen (3 bis 10 Prozent)
▪▪ Rückzahldauer je nach Förderhöhe (3 bis 10 Jahre)
▪▪ Maximale Bemessungsgrenze bei hohem Verdienst
▪▪ Aufschub oder Unterbrechung der Rückzahlung bei weiterem Studium,
Krankheit,
▪▪ Familiengründung und mehr
▪▪ Mit der Rückzahlung werden wieder neue Studenten gefördert
wwww.deutsche-bildung.de
Spitzenbewertung im CHE-Studienkredittest
ETF Securities – Die intelligente Alternative
Die ETF Securities Group ist weltweiter Vorreiter auf dem Gebiet börsengehandelter Produkte (Exchange Traded Products, ETPs). Mit unseren
spezialisierten Lösungen können Anleger weltweit ihre Portfolios auf intelligente Weise konstruieren und diversifizieren.
Wir sind Pioniere auf dem Gebiet der alternativen Investmentkonzepte und
haben das weltweit erste Gold-ETP aufgelegt. Heute haben wir eines der
innovativsten Produktangebote an spezialisierten ETPs in den Bereichen
Mitgliederneuvorstellungen
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Rohstoffe, Währungen, Aktien und Anleihen. Dank dieser Vorreiterrolle
und unserer umfangreichen Erfahrung, die wir durch die Zusammenarbeit
mit den besten Drittanbietern weiter vertiefen, können wir interessante
Anlagechancen identifizieren und unseren Anlegern eine intelligente Anlagealternative bieten.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.etfsecurities.com
Invest in Visions GmbH
Invest in Visions GmbH wurde 2006 von Edda Schröder mit dem Ziel
gegründet, institutionellen und privaten Investoren Investments im
Bereich Impact Investments zu ermöglichen. Dabei handelt es sich um
Anlagen, die neben finanziellen Erträgen auch auf eine soziale Rendite
abzielen, im Sinne eines sozialen und/oder ökologischen Nutzens. Impact
Investments erfüllen somit nicht nur die Finanzinteressen des Investors,
sondern haben zudem positive Auswirkungen auf Gesellschaft und
Umwelt. Als Pionier auf dem deutschen Markt hat die Invest in Visions mit
dem IIV Mikrofinanzfonds im Jahr 2011 den ersten Mikrofinanzfonds in
Deutschland auf den Markt gebracht, der auch für Privatanleger offen ist.
Neben Mikrofinanz ist die Gesellschaft auf Investitionen in Projekte aus den
Bereichen Umweltschutz, Technologietransfer, nachhaltige Infrastrukturprojekte und KMU-Finanzierung spezialisiert. Die Invest in Visions besitzt
die Erlaubnis zur Finanzportfolioverwaltung gemäß § 32 KWG und verwaltet z.Zt. ca. 200 Mio EUR.
Lampe Asset Management GmbH (LAM)
Lampe Asset Management GmbH (LAM) ist als Tochtergesellschaft der
Bankhaus Lampe KG Teil der Oetker-Gruppe mit Standorten in Düsseldorf
und Frankfurt. Derzeit verwalten wir ein Anlagevolumen von rd. EUR 7 Mrd.
in maßgeschneiderten Spezialfonds und Vermögensverwaltungsmandaten.
Lampe Asset Management steht für eine aktive, an den jeweiligen Kundenbedürfnissen ausgerichtete Anlagepolitik. Unseren Kunden bieten wir individualisierte Anlageleistungen in den Anlageklassen Europäische Aktien,
Renten und internationale Multi Asset-Mandate an.
Über unsere Schwestergesellschaft Lampe Equity Management verfügen
wir über ausgewählte Spezialitäten aus dem Segment alternativer Anlagen
und aus dem Beteiligungsmanagement.
Zu nennen seien hier die langjährige Expertise im Bereich Erneuerbare
Energien mit einem investierten Kapital von mehr als EUR 900 Mio. Der
besondere Zugang zum deutschen Mittelstand ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Bereich der Mezzanine-Finanzierung. Auch Sachwertanlagen
zählen zum Angebotsspektrum unseres Hauses.
Mitgliederneuvorstellungen
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Risikomanagement für alternative Investmentfonds:
Herausforderungen und Lösungsansätze
von Gerhard Jovy und Christian Schindler,
acarda GmbH
Regularien und Gesetzesinitiativen haben dafür
gesorgt, dass das Risikomonitoring für alternative
Investmentfonds derzeit stark in den Fokus rückt. Die
Umsetzung ist kompliziert: Zum einen werden die Erfordernisse sehr abstrakt definiert, zum anderen existiert
eine große Bandbreite an Investmentstrategien. Daher
herrscht am Markt Unsicherheit über den Umfang und
die Methodik. Viele Versuche der Standardisierung
befinden sich derzeit noch im Entwicklungsstadium.
Nur wenige Systemanbieter bieten dazu echte Unterstützung, schließlich sind die Anforderungen hoch:
Verschiedene Investmentstrategien müssen berücksichtigt werden, gleichzeitig sind Anforderungen an
qualitative und quantitative Risikoindikatoren zu erfüllen. Nicht zuletzt erfordern Datenzusammenstellung
und Verarbeitung adäquate Unterstützung.
Der gesetzliche Rahmen stellt hohe
Anforderungen
Der Gesetzgeber misst dem Risikomanagement eine
besondere Bedeutung zu: Dieses wird als Kerntätigkeit des
Managers alternativer Investmentfonds (AIFM) angesehen.
Ein AIFM erhält ohne Risikomanagement keine Erlaubnis
zur Fondsverwaltung 1.
§15 der AIFM-Richtlinie und §29 des KAGB machen klare
Vorgaben: Das Risikomanagementsystem muss gewährleisten, dass alle wesentlichen Risiken laufend erfasst,
gemessen, gesteuert und überwacht werden können.
Gleichzeitig werden Bedingungen für eine funktionale
und hierarchische Trennung der Risikomanagementfunktion und der operativen Abteilungen – insbesondere des
Portfoliomanagements – festgelegt2 .
Auch die EU greift das Thema auf. In der so genannten
PRIIP-Verordnung der EU3 wird die transparente Darstellung von Risiken gefordert.
Bisher existieren keine einheitlichen Risikokennzahlen. Der
synthetische Risikoindikator (SRRI), der in den bisherigen
Informationsblättern verwendet wurde, berücksichtigt
ausschließlich die Volatilität und wird daher vermutlich
nicht übernommen. Der zukünftige Risikoindikator soll
möglichst alle Produktrisiken, v. a. Marktrisiko, Kreditrisiko
und Liquiditätsrisiko abbilden.
Datenverfügbarkeit bremst
erfolgreiches Risikomanagement
Ein limitierender Faktor bei der Risikomessung ist die
schwierige Datenverfügbarkeit. Die Bewertung erfolgt nur
ein bis vier Mal pro Jahr, damit ist die Datengrundlage für
statistische Analysen sehr gering. Die hohe Diversität von
Fondsstrategien und eine geringe Markttransparenz bzw.
Verfügbarkeit von potentiellen Marktpreisen in Europa
erschweren die Suche zusätzlich.
Alternative Investmentfonds sind im Vergleich zu herkömmlichen Fonds weniger standardisiert, die Systeme
und Formate stärker fragmentiert, einige Systeme sogar
noch Excel-basiert. Bei übergreifenden Reporting- und
Risiko-Lösungen steigt daher die Komplexität. Zum Teil
werden für verschiedene Investmentstrategien, z. B. Real
Estate und Private Equity, unterschiedliche Systeme eingesetzt. Dies macht ein – wie von den Aufsichtsbehörden
vorgeschriebenes, permanentes – Risikomonitoring zu
einer Herausforderung und erfordert einen zeitaufwendigen Prozess, um Daten bereit- und zusammenzustellen.
Ohne konsolidierende Systemunterstützung geht dadurch
wertvolle Zeit für die Kernaufgaben verloren.
Datenbasis wird kontrovers
diskutiert
Wie die Daten bereitgestellt werden, wird in Fachkreisen
kontrovers diskutiert: Bedeutet die funktionale und hierarchische Trennung, dass das Risikomanagement die
verarbeiteten Daten des Portfoliomanagements nicht
nutzen darf? In diesem Fall müssten Grunddaten genutzt
1
Dr. BAUR, Jürgen ; Dr. TAPPEN, Falko: Investmentgesetze, 3. Aufl., Berlin, De Gruyter, 2014, S. 369
2
Dr. KREMER, Stephanie: AIFM-Umsetzungsgesetz: Anforderungen
an Kapitalverwaltungsgesellschaften und Regelungen zu inländischen
Investmentvermögen, Frankfurt am Main, BaFin, 01.05.2015
3
Vgl. EU-Richtlinie Nr. 1286/2014 über Basisinformationsblätter für
verpackte Anlageprodukte für Kleinanleger und Versicherungsanlageprodukte (PRIIP), 26.11.2015
Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze
9
Abbildung 1: Erfassung qualitativer und quantitativer KRIs (acarda arep)
und die Investments eigenständig bewertet werden. In
welchen Systemen sind diese Daten verfügbar und wie
entwickelt sich die Verfügbarkeit, wenn das Portfoliomanagement von einer Drittpartei übernommen wird? Der
Luxemburger Fondsverband ALFI geht in seiner Einschätzung davon aus, dass die Bewertung von externen Quellen
und dem Portfoliomanagement übernommen werden
kann, wenn ein Review zu Plausibilität, Konsistenz und zu
möglichen Interessenskonflikten erfolgt4. Wie kritisch das
Riskmanagement in dem Fall allerdings durchgeführt werden kann, muss im Einzelfall beurteilt werden.
Flexibles System zur Datenerfassung
nötig
Unabdingbar ist, dass Portfolio- und Risikomanagement
durch die hohen Transaktionsrisiken und den umfangreichen Pre-trade Risikoprozess eng zusammenarbeiten,
um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Dafür
bietet sich ein konsolidierendes System an, das die verschiedenen qualitativen und quantitativen Auswertungen
durchführt, den Prozess dokumentiert und alle zu überwachenden Fonds und Investments in einer Übersicht
darstellen kann. Das System sollte so flexibel sein, dass es
4
ALFI: ALFI Q&A “RM for AIF under AIFMD., 1. Aufl., Luxemburg,
29.04.2014, URL http://www.alfi.lu/sites/alfi.lu/files/files/Alfi%20
guidelines%20and%20recommendations/20140225_AIFMD%20QA_
DRAFT_V%2004-2_clean.pdf
den Prozess für die verschiedenen Investmentstrategien
unterstützt sowie qualitative und quantitative Risikoindikatoren abbildet (‚Form follows Function‘). Abbildung 1
zeigt dies beispielhaft anhand von Checklisten, numerischen Eingaben und qualitativen Einschätzungen.
Weitere Herausforderung: Die verschiedenen regulatorischen Reportinganforderungen müssen den gleichen
Datenhaushalt verwenden. Besonders bei Reportings,
die sowohl vom Portfolio- als auch vom Risikomanagement befüllt werden (z. B. das AIFMD Annex IV Reporting)
kommt es sonst leicht zu Inkonsistenzen.
Liegt die Bewertung nicht zum Reportingstichtag vor
oder ist sie nicht innerhalb der 30-tägigen Frist validiert,
soll die letzte verfügbare Bewertung verwendet werden
oder im Idealfall eine Schätzung erfolgen (wie in Direktive
bzw. in den FAQ5 vorgeschrieben). Im Extremfall stützt sich
das Reporting auf eine Bewertung, die bereits ein Jahr alt
ist. Nur durch eine enge Abstimmung mit dem Risikomanagement kann dann ein konsistentes Reporting erstellt
werden. Eine Nachlieferung bzw. Korrektur des Reports im
Nachhinein ist dann, bei deutlichen Abweichungen von
den gemeldeten Werten, zwingend notwendig. Dies kann
5
ESMA: FAQ, Question 40, « The total value of assets under management shall be calculated […] at least annually and using the latest
available asset values. « p. 39 AIFMD level 2, Paris, 01.10.2015, URL https://
www.esma.europa.eu/system/files/2015-1137_qa_on_the_application_of_the_aifmd.pdf
Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze
10
bei einem integrierten System direkt als zu überwachende
Anforderung im Sinne der Compliance verfolgt werden.
Kennzahlen decken nur einen Teil
des Marktrisikos ab
Im AIFMD/KAGB wird klar definiert, dass die verschiedenen Risikofaktoren für jede Assetklasse und jeden Fonds
definiert und ständig überwacht werden müssen. Bei CRD
/PRIIPs wird eine Kennzahl gesucht, die hauptsächlich das
Marktrisiko beschreibt, um die Investments für Banken und
Anleger einfacher vergleichbar zu machen. In verschiedenen Verbänden wird daher über eine übergreifende, dem
SRRI6 im UCITs Bereich vergleichbare, Kennzahl diskutiert.7
Diese ist im Sinne der AIFMD nicht ausreichend, da für das
Risikomonitoring nur ein Teilbereich abgedeckt wird.
Lösungsansätze zur Überwachung
des Marktrisikos
Um das Marktrisiko überwachen zu können, muss
zunächst die Entscheidung zwischen einem zukunftsbezogenen Cash-Flow basierten oder einem retrospektiven,
statistischen Modell getroffen werden. Diese und eine
Kombination beider Ansätze werden unter anderem von
Johanning8 verglichen. Vielen gilt der Cash-Flow basierte
Ansatz im alternativen Fondsbereich als präziser und realitätsnäher. Der europäische Verband der Private Equity und
Venture Capital Gesellschaften (EVCA) spricht sich in seinen Risikomanagementempfehlungen9 ebenfalls für ein
Cash-Flow-basiertes Modell aus.
6
EIOPA, JC DP:„ […] of a quantitative nature, was historical (ex-post)
volatility on traded products. This measure is already widely used in the
context of the existing methodology for the UCITS SRRI. Volatility is a
measure that is closely related to the perception of risk referred to as
“uncertainty”.” Frankfurt, Jan. 2015
7
EIOPA: Technical Discussion Paper - Risk, Performance Scenarios
and Cost Disclosures In Key Information Documents for Packaged Retail
and Insurance - based Investment Products (PRIIPs), JC DP 2015 01, Paris,
23.06.2015, URL https://eiopa.europa.eu/Publications/Consultations/
JC%20DP%202015%2001.pdf
8
Prof. Dr. JOHANNING, Lutz: Neuer Risikoindikator für PRIIPs – ein
Produktvergleich, Frankfurt, 25.09.2015
Als Nachteile des historischen Rendite-Modells nennt der
EVCA:
▪▪ Zukünftige Investitionen/Verwendung der ‚undrawn
commitments‘ sowie Auswirkung des Fondsmanagers
werden vernachlässigt
▪▪ Lebenszyklus-Charakteristika, z. B. J-Curve bei hohen
initialen Investments und später einsetzender Rendite
bleiben außen vor
▪▪ Geringe statistische Grundgesamtheit und kurze
Historie
Der BVI, unter anderem vorgetragen von Jörg Hoffmann,
stellt folgende Modelle10 vor, die als Mindestanforderung,
auf Basis historischer Entwicklungen eine vergleichbare
Risikokennzahl berechnen. Diskutiert werden vier Modelle
mit steigenden Datenanforderungen, dafür aber mit präziseren Ergebnissen:
▪▪ Fonds-Modell: Bewertungshistorie des Fonds
▪▪ Benchmark-Modell: Bewertungshistorie vergleichbarer Fonds/Benchmarkgruppen.
▪▪ Asset-Return-Modell: Bewertungshistorie vergleichbarer Assets und ihrer Gewichtung entsprechend der
aktuellen Fondszusammenstellung. Über vergleichbare Investments wird eine Historie für die aktuelle
Portfoliozusammenstellung generiert.
▪▪ Volldurchschau: Erweiterung des Asset-Return-Modells. Zusätzliche Aufnahme von Marktprognosen auf
Asset-Ebene sowie Inklusion aller Fondsinvestments.
Alle Modelle verwenden die Volatilität der Rendite als Risikoindikator.
Das Fonds- und Benchmark-Modell zielen auf die Rendite des Fonds als Ganzes ab, können aber aufgrund
verschiedener Nachteile eher vernachlässigt werden.
Beim Asset-Return-Modell und der Volldurchschau bilden die historischen Renditen der Einzelinvestments in
der aktuellen Portfoliozusammensetzung die Grundlage.
Bei der Volldurchschau wird die Historie um Marktprognosen erweitert. Die als Mindestanforderung angestrebte
Lösung, basiert auf dem Asset-Return-Modell. Abbildung 2
zeigt die Einordnung der verschiedenen Modelle.
9
European Private Equity and Venture Capital Association - EVCA: Risk
Measurement Guidelines 2013, Belgien, URL http://www.investeurope.
eu/media/10083/EVCA-Risk-Measurement-Guidelines-January-2013.pdf
10
HOFFMANN, Jörg; Risikokennziffern von Immobilienfonds für Bankeninvestoren; Frankfurt, 25.09.2015
Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze
11
Abbildung 2: Hoffmann: Modellgruppen für Risikobewertung
Das Problem der geringen Datenverfügbarkeit wird durch
die Verwendung eines Benchmark- bzw. Indexmodells
verringert. Idee dahinter: Trotz hoher Diversität haben
sich ähnliche Investments bzw. Fonds in der Vergangenheit ähnlich entwickelt und es ist wahrscheinlich, dass
dies auch in der Zukunft so sein wird. Die größte Herausforderung ist dabei, die zu jedem Investment passenden
Vergleichsstrukturen zu finden. Als Selektoren werden die
Region und Nutzungsart vorgeschlagen.
Das Asset-Return-Modell könnte ein Ansatz sein, der eine
standardisierte, vergleichbare Kennzahl liefert. Hierzu
muss allerdings eine Plattform gefunden werden, die
validierte Referenzdaten kategorisiert bereit stellt und
die Auswahl der Vergleichsinvestments standardisiert.
Ein Vorteil wäre, dass der Ansatz softwaretechnisch mit
begrenztem Aufwand implementiert werden könnte. Je
stärker Marktprognosen und weitere Risikoindikatoren
wie FX und Liquiditätspuffer eingerechnet werden, steigt
die ‚gefühlte‘ Genauigkeit, aber auch gleichzeitig die Komplexität und die Verwendung von Annahmen, die kritisch
zu prüfen sind.
Es wird sich herausstellen, ob das Modell auch den Anforderungen des PRIIP genügen wird oder ob hierfür eine
weitere bzw. modifizierte Kennzahl benötigt wird.
Lösungsansätze zur Überwachung
anderer Risiken
Neben dem Marktrisiko werden in der AIFMD explizit
Liquiditäts-, Gegenparteien- und operationelles Risiko
genannt. Die Direktive bleibt dazu sehr abstrakt und liefert
keine detaillierten Anforderungen über die konkrete Über-
wachung. Im Annex IV-Reporting finden sich noch einige
Abschnitte, die aber vor allem auf Sensitivitätskennzahlen
für Derivate und daher vorwiegend auf Hedgefonds abzielen.
Bisher wurden Risikofaktoren je Risikogruppe noch
nicht standardisiert. In vielen Diskussionen wird darauf
gedrängt, um eine Vergleichbarkeit zu schaffen und die
große Unsicherheit am Markt zu reduzieren. Ein Modell,
das unter anderem von Jovy und Schindler bei verschiedenen Konferenzen11 vorgeschlagen wurde, ist die Definition
so genannter KRI-Gruppen (Key Risk Indicator). Dieses
basiert auf der Erfahrung, dass neben den fondsindividuellen KRIs eine große Überlappung von Risikoindikatoren
vergleichbarer Fonds festgestellt wurde. So lassen sich –
etwa im Liquiditätsrisiko – die KRIs nach Anlegertyp (privat
oder institutionell) und Fondstyp (offen oder geschlossenen) unterscheiden. Diese können auf alle alternativen
Investmentfonds übertragen werden. Ein schematisches
Beispiel ist in Abbildung 3 dargestellt.
Durch die Definition von KRI-Clustern für verschiedene
Fonds-Investmentstrategien und Einzeltitel/Assetebene
ergibt sich ein Framework, das einfach auf alle Fonds
angewendet werden kann und damit eine Struktur und
Standardisierung der Risikomessung vorgibt. Fonds- und
positionsindividuelle Risikoindikatoren können zur Vervollständigung einfach ergänzt werden.
11
SCHINDLER, Christian: Risk Management under AIFMD - Experiences
and System, Luxemburg, 24.09.2015/Frankfurt, 08.10.2015
Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze
12
Abbildung 3: Zuordnung von KRIs organisiert in Gruppen zu Fonds und/oder Assets
Schwierigkeiten bei der Umsetzung:
professionelle Software-Lösungen
fehlen
Derzeit gibt es im Markt nur sehr wenige systemunterstützende Lösungen, die flexibel genug sind, unabhängig von
der Fondsstrategie, qualitative und quantitative Risikoindikatoren zu erfassen, zu berechnen und zu überwachen.
Der Bedarf nach professionellen Lösungen ist hoch – vor
allem durch die steigenden Anforderungen in diesem
Bereich und den zunehmenden Druck, Excel-Lösungen
zu ersetzen12, Idealerweise lassen sich so alle verwalteten
Fonds übersichtlich überwachen und die Risikofaktoren
im Umfeld vergleichender Indices und im historischen
Verlauf analysieren, ohne verschiedene Datenquellen synchronisieren und manuell zusammenführen zu müssen.
Alle Systeme benötigen belastbare Daten. Diese werden
– besonders bei einer organisatorischen Trennung von
Portfolio- und Risikomanagement – oft verteilt verwaltet
und sind daher nicht immer für beide Bereiche transparent im Zugriff. Es wird sich zeigen, inwieweit die Trennung
von Portfolio- und Risikomanagement auch verarbeitete
12
European Private Equity and Venture Capital Association – EVCA :
Risk Measurement Guidelines 2013, S. 5 : “The resulting higher standards
of operational risk management and increased complexity of modelling may challenge a reliance on spread sheets”, Belgien, URL http://
www.investeurope.eu/media/10083/EVCA-Risk-Measurement-Guidelines-January-2013.pdf
Daten betrifft und auf welcher Datenebene das Risikomanagement ansetzen darf bzw. muss.
In der Level-2-Verordnung ist klar definiert, dass der Anleger informiert werden muss, wenn es Limitverletzungen
bei den regelmäßigen Informationspflichten gibt13. Die
Definition der Limits und Thresholds oder Frühwarnindikatoren muss daher sorgfältig vorgenommen werden.
Dies ist vor allem bei offenen Fonds wichtig, bei denen
auch plausibel erklärbare Limitverletzungen mit geringen direkten Auswirkungen potenziell zu einem hohen
Reputationsrisiko führen können. Dies kann Rückgaben
von Anteilsscheinen provozieren. So kann durch eine
Limitverletzung mit geringen direkten Auswirkungen ein
Kreislauf angestoßen werden, der massive Auswirkungen
auf das Liquiditätsrisiko des Fonds haben könnte.
Fazit
Die neuen regulatorischen Anforderungen erzwingen
eine Priorisierung und Publikation der Risikomessung für
alternative Investmentfonds. Dies hat eine große Unsicherheit im Markt erzeugt und verschiedene Lösungsansätze
hervorgebracht. Einige Verbände und Initiativen versuchen, über strukturierte Ansätze Markt- oder zumindest
Mindeststandards zu definieren, die eine Vergleichbarkeit
schaffen und Vertrauen der Anleger wieder herstellen
könnten. Eine tatsächliche Standardisierung der Risiko13
AIFM-Richtlinie Level 2, Artikel 108, Absatz 4
Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze
13
überwachung im Markt wird aber wohl noch Jahre dauern,
da auf Länderebene unterschiedliche Strategien verfolgt
werden.
Konsens ist jedoch, dass bei den gestiegenen regulatorischen Anforderungen systemische und prozessuale
Unterstützung erforderlich ist. Individuelle Anforderungen
erfordern Lösungen, die sich problemlos an die jeweiligen
Anforderungen der Fonds und Strategien anpassen lassen
und über ein starkes Datenmanagement verfügen.
Wichtige Hinweise
Die Angaben in diesem Artikel dienen der Information. Die
im Text enthaltenen Meinungen und Einschätzungen können sich ändern und geben die Ansicht der Autoren unter
den derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen und
Entwicklungen in der Investmentbranche wieder. Für die
Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben wird keine
Haftung übernommen.
acarda gehört zu den führenden internationalen
Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen der
Finanzbranche. Fokus unserer Tätigkeit ist die Bereitstellung von web-basierten IT-Lösungen und Services für das
regulatorische Reporting, Risikomanagementsysteme
sowie die Integration von Fondsadministrationssystemen.
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Zu unseren Kunden gehören namenhafte Kapitalverwaltungsgesellschaften, Asset Manager und Administratoren
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Gerhard
Jovy,
Managing Director
Christian Schindler,
Managing Consultant
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60311 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 24 44 88 10
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Risikomanagement für alternative Investmentfonds: Herausforderungen und Lösungsansätze
14
Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarktregulierung und Nullzinsumfeld
von Prof. Dr. Martin Hellmich, Frankfurt School
of Finance & Management
Das Zusammenwirken von Nullzins sowie neuen regulatorischen Rahmenbedingungen für die wesentlichen
Investorengruppen und die Finanzmärkte haben ein
vollständig neues Umfeld für die Kapitalanlage geschaffen. Vor diesem Hintergrund müssen u.a. Banken und
Versicherungen ihre strategische Asset Allokation im
Depot A bzw. dem gebunden Vermögen überprüfen und
die Beurteilung wesentlicher Assetklassen im Hinblick
auf Risiko&Return-Profil und regulatorische Eignung auf
den Prüfstand stellen. Diese Aufgabe ist allerdings fast
unlösbar, da Assetklassen, welche signifikanten Diversifikationsbeitrag und alternative Risikoprämien liefern, aus
regulatorischen Gründen nur sehr schwer in die strategische Assetallokation zu integrieren sind. Dieser Artikel
fasst einige der wesentlichen Ergebnisse der vor diesem
Hintergrund von dem Autor durchgeführten diesjährigen
Risikomanagementstudie von Union Investment zusammen.
Angesichts der o.g. Herausforderungen schätzen Investoren die Zukunftsaussichten skeptisch ein. So gaben die
im Rahmen der diesjährigen Risikomanagementstudie
von Union Investment befragten Banken an, dass fast
55 Prozent der deutschen Kreditinstitute ihre Anlageziele
aufgrund regulatorischer Vorgaben in den nächsten drei
Jahren nicht erreichen werden, während mit Blick auf das
Niedrigzinsumfeld 69 Prozent der Geldhäuser ihre Anlageziele verfehlen werden. Etwas weniger besorgt zeigten
sich die befragten Versicherungsunternehmen: Eine Zielverfehlung aufgrund der Regulierung erwarten diese für
28,5 Prozent der Branche, eine Zielverfehlung aufgrund
des Niedrigzinsumfeldes für 49,4 Prozent der deutschen
Versicherungen.
Vor allem Banken und Versicherungen, die über Basel III
sowie weiteren regulatorischen Initiativen und Solvency II
in besonderem Maße mit neuen Vorschriften konfrontiert
sind, stehen vor großen Herausforderungen.
In der Studie wird gezeigt, dass die durchschnittliche Performance bei der Eigenanlage (Depot A) deutscher Banken
insbesondere aufgrund sinkender Zinserträge von 5,2 Prozent im Jahr 2005 auf ca. 1,4 Prozent im Jahr 2014 gesunken
ist. Die regulatorische Anforderung, mehr liquide und
gegenwärtig besonders niedrig rentierliche Aktiva zu halten, beeinflusst die Performance des Depot A-Portfolios
erheblich. So ist der durchschnittliche Level der Liquidity
Coverage Ratio (LCR) deutscher Banken zum Ende März
2015 ca. 113%. Aufgrund der multidimensionalen Nebenbedingungen der Capital Requirement Regulation (CRR)
besteht wenig Freiheitsgrad für Banken, die strategische
Asset Allokation in ihren Depot-A-Portfolien anzupassen.
Lediglich der über den Erfüllungsgrad von 100% der LCR
hinausgehende Part des Depot As ist frei gestaltbar und
in Aktiva mit höheren Renditen investierbar, allerdings
kommen hier signifikant höhere Kapitalanforderungen
zum Tragen. Zeitgleich ist aufgrund neuer regulatorischer
Initiativen die Unsicherheit über die Auswirkungen auf die
künftige Kapitalplanung noch sehr hoch. Für zahlreiche
Banken übersteigen die Refinanzierungskosten der Aktiva
der Liquiditätsreserve gemäß Liquidity Coverage Ratio seit
2014 deren Renditen. Dies reduziert die Fähigkeiten von
Banken, Reserven aufzubauen und die Risikotragfähigkeit
zu steigern.
Insbesondere die für die LCR zulässigen Level1- und
Level2A- , aber mit Abstrichen auch Level2B- Assets bestehen aus Wertpapieren, für welche eine hohe strukturelle
Nachfrage am Markt besteht und welche deswegen
niedrige bis zum Teil auch negative Renditen aufweisen.
Zum einen schafft die EZB im Kontext von QE und ihren
diversen Kaufprogrammen eine erhöhte Nachfrage, zum
anderen benötigen Banken und andere Finanzinstitutionen gerade die Wertpapiere, welche für die Erfüllung der
LCR zulässig sind, für andere Zwecke, wie z.B. als Sicherheiten im Derivate Geschäft, und zwar sowohl für Central
Clearing Counterparties als auch für bilateral gecleartes
Geschäft auf Basis eines sog. Margin Agreements (z.B. ISDA
Credit Support Annex). In gegenwärtigen Risikomanagement-Strategien werden oft Eigenkapitalunterlegungen
in Sicherheiten-Anforderungen transformiert („Collateral
is the new Capital“), was zunehmende Nachfrage schafft
und damit dann die Renditen für akzeptable Sicherheiten
drückt.
Die Wertpapiere, welche für o.g. Zwecke akzeptabel sind,
gehören gleichzeitig auch zum Core-Investment-Universum großer institutioneller Investoren, wie z.B.
Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld
15
Versicherungen. Versicherungen müssen unter Solvency II
ihre Marktrisiken mit Eigenkapital unterlegen (Solvency
Capital Requirement/SCR). Für Versicherungen ist durch
das Zusammenwirken von Nullzins und Solvency II eine
Situation entstanden, welche nur Unternehmen mit
hohen Eigenkapitalquoten bewältigen können. Versicherungsunternehmen müssen über Anlagekompetenzen in
Assetklassen mit höheren Renditen verfügen und sich auf
mehr Risiko und eine geringere Liquidität einstellen.
Betreiben Lebensversicherungen Wiederanlage mit
unveränderter strategischer Asset Allokation, dann wird
die durchschnittliche Rendite der Wiederveranlagung bei
nur geringfügig mehr als 2,1% liegen und damit den durchschnittlichen Level der Garantien von ca. 3,3% erheblich
unterschreiten. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen
lag zwar in den Jahren 2012 – 2014 immer bei ca. 4,6%, was
allerdings nur durch Auflösung von Bewertungsreserven
realisiert werden konnte. Geringfügige Anpassungen der
strategischen Asset Allokation können dieses Problem
nicht lösen.
Falls das Zinsumfeld sich nicht signifikant ändert, dann
können wir für den weiteren Ausblick von folgendem Szenario ausgehen:
▪▪ Versicherungsunternehmen, welche eine starke
Kapitalbasis besitzen, werden in Zukunft sicher ihre
Kapitalanlagestrategien anpassen, um mit alternativen
Risikoprämien zusätzliche Erträge zu generieren. Dies
wird in den Kapitalanlagen zum einen Liquiditäts- und
Kreditrisi-ken, aber zum anderen auch die Diversifikation erhöhen.
▪▪ Viele Versicherer, insbesondere jene mit einer schmalen Kapitalbasis, werden allerdings an dem Punkt
ansetzen, dass für das Aktiv-Passiv-Management von
Kapitallebensversicherun-gen das Zinsänderungsrisiko dominierend ist, insbesondere aus Aspekten der
Solvabilitätsanforderung und sich somit auf das Duration Gap Management fokussieren. Dabei verstehen
wir unter Duration Gap die Differenz der Durationen
von Aktiv- bzw. Passivseite der Versicherungsbilanzen.
Freiheitsgrad, welcher gerade kapitalschwachen Unternehmen zur Verfügung steht, hat zur Konsequenz, dass
es in der Gewichtung der verschiedenen Assetklassen bei
Lebensversicherungen in den letzten Jahren keine nennenswerten Verschiebungen gab. Die Zahlen des GdV
über die Struktur der Kapitalanlagen der Lebensversicherer zeigen, dass von Ende 2012 bis Ende 2014 sich lediglich
der Anteil der Staatsanleihen um 2% erhöht, der Anteil
der Pfandbriefe um 3% reduziert und die Aktienquote um
0,8% gesteigert hat. Nachdem Durationsverlängerung im
gegenwärtigen Umfeld eine der wenigen Optionen sind,
um den Return on Solvency Capital (RoSC) zu erhöhen,
lässt sich eine Tendenz zum Aufbau sog. ALM-Portfolien,
in welcher die Duration der Passiva mit jenen der Aktiva
übereinstimmt, beobachten. Eine solche Strategie führt
allerdings ebenfalls zu erheblichen Risiken, vor allem bei
Zinsanstieg. Obwohl gegenwärtig die Auswirkungen
des Niedrigzinsumfeldes auf die Fähigkeiten von Versicherungsunternehmen zur Erfüllung ihrer langfristigen
Verbindlichkeiten im Fokus steht, so hat doch eine der
jüngsten Studien von Mark Feodoria und Till Förstemann
gezeigt, dass auch die Auswirkungen eines plötzlichen Zinsanstieg um ca. 200 Basispunkte für die rund 60 größeren deutschen Lebensversicherungen zu einer
lebensbedrohlichen Schieflage führen kann. Wir haben
diesen Effekt an einem realen ALM-Portfolio (Portfoliovolumen EUR 60,5 Mrd.) simuliert und das Resultat in nachfolgender Grafik dargestellt:
Die Einführung von Solvency II wird somit in Zukunft
zu unterschiedlichen Strategien und einer Differenzierung der Kapitalanlagepolitik von kapitalstarken bzw.
schwachen Lebensversicherern führen. Der geringe
Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld
16
Die Politik reagiert auf diese Entwicklungen mit Maßnahmen, welche Versicherungen in der Strategie, vormalige
Zinserträge bei der Neuanlage schrittweise durch Risikoprämien für höhere Kreditrisiken und geringere Liquidität
zu ersetzen, unterstützen sollen. So hat das Bundeskabinett in seiner Sitzung vom 25. Februar 2015 die Novellierung
der Anlageverordnung sowie der inhaltsgleichen Pensionsfonds-Kapitalanlagenverordnung final verabschiedet.
Die Texte wurden am 6. März 2015 veröffentlicht und sind
unmittelbar anwendbar. Mit den Neuregelungen wurden
für Versicherungen und Pensionsfonds unter anderem die
Anlagemöglichkeiten von Infrastrukturinvestments erweitert und der Verordnungstext an die Begrifflichkeiten des
Kapitalanlagegesetzbuchs angepasst.
Die Vermögensverwaltungsindustrie ist durch die neuen
regulatorische Rahmenbedingungen zum einen direkt
betroffen (z.B. AIMFD) und zum anderen aber durch neue
regulatorische Anforderungen an ihre unterschiedlichen
Kundengruppen in verstärktem Maße auch indirekt. Beispiele dafür sind Durchschauprinzipien für Investments in
Fonds für Berechnung des notwendigen regulatorischen
Kapitals sowohl für Banken als auch Versicherungen, welche sich auf Anlageprinzipien vieler Spezialfonds direkt
auswirkt. Gleichzeitig wird die Fondsindustrie auch durch
veränderte Strategien von institutionellen Investoren in
der Direktanlage betroffen. Die Substitution von Zinserträgen durch alternative Risikoprämien führt dazu, dass
vormalige Kunden beim Bieten um Anlagemöglichkeiten
auch als Konkurrenten auftreten können.
Aber auch alternative Investmentfunds sind stark betroffen, da diese im Aufbau von Leverage sehr stark auf
Banken als Repo-Partner oder Gegenpartei in Derivategeschäften angewiesen sind. Die Private Equity Industrie
ist betroffen, da Banken z.B. bei Leveraged Buyouts nicht
mehr im selben Umfang Leveraged Loans auf ihre Bücher
nehmen können, aber gleichzeitig, zumindest in Europa,
auch der Verbriefungskanal für Leveraged Loans mangels
Investoren und neuer Verbriefungsregeln unter Basel III
nur sehr eingeschränkt zur Verfügung steht.
Regulierte Investoren zeigen in ihrer strategischen Asset
Allokation eine klare Tendenz zur regulatorischen Effizienz,
welche partiell im Widerspruch zur ökonomischen Effi-
zienz steht. Ein solches Umfeld schafft Opportunitäten für
nicht regulierte Investoren, welche u.a. bedingt sind durch
systematische Preisverzerrungen zwischen Assetklassen
welche regulatorisch bevorzugt bzw. benachteiligt sind.
Aus einem von der UBS veröffentlichten Bericht über die
Anlagestrategien von 224 Family Offices weltweit geht hervor, dass 49% der Investments sich in alternativen Anlagen
befindet und davon wieder fast die Hälfte in Private Equity.
Ebenfalls stark vertreten sind Immobilien und Hedge
Funds, letztere wiederum mit Fokus auf Long/Short-Strategien und Trendverfolgungs-Verfahren. Weitere 26%
der Assets bestehen aus Aktien mit globaler Streuung
und lediglich 14% sind in Anleihen, ebenfalls mit globaler Streuung, investiert. Damit sind die verfolgten Asset
Allokationen diametral von den Gewichtungen bei Versicherungen und Pensionskassen verschieden. Ein solcher
Anlagestil kann nur verfolgt werden bei langen Anlagehorizonten, kleinen Ausschüttungen und Akzeptanz von
geringer Liquidität der verwalteten Vermögenswerte.
Allerdings hinterlässt auch hier das Niedrigzinsumfeld
seine Spuren; so ist die durchschnittliche Rendite im Jahr
2014 auf 6,1% gegenüber 8,5% im Jahr 2013 gesunken.
Eine interne McKinsey Studie für Führungskräfte sagt für
die folgenden Jahre weiter stark wachsende Nachfrage für
Alternative Investments voraus und listet die wichtigsten
Motivationen für diesen Trend auf, verbunden mit dem
Hinweis, dass diese strukturell und nicht zyklisch sind:
▪▪ “Diversification from (and disillusionment with)
traditional asset classes and products in an era of
increased volatility and macroeconomic uncertainty”
▪▪ “Evolution in state-of-the-art of portfolio construction
(e.g., risk-factor-based asset allocation, tail-risk and
volatility management)”
▪▪ “Increased focus on specific investment “outcmes”
(e.g., inflation protection, long-dated income streams)”
▪▪ “Allocations out of “desperation rather than desire”,
driven by persistent asset-liability requiring a shift to
higher-yielding assets”
In jedem Fall zeigt sich, dass die Präferenz für Alternative
Assets und Strategien bei jenen Investorengruppen vorhanden ist, welche komparative Vorteile haben (z.B. durch
Akzeptanz geringerer Liquidität) und aufgrund dessen
Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld
17
nach alternativen Risikoprämien suchen können.
Das aktuelle Investmentumfeld beeinflusst nicht nur die
Risikosituation einzelner Investoren, sondern setzt auch
das Finanzsystem zusätzlichen Risiken aus. So führen die
massiven Interventionen der Zentralbanken zu hohen
Korrelationen unterschiedlicher Assetklassen. Gleichzeitig
reagieren große Investorengruppen aufgrund regulatorischer Vorgaben mit einem zunehmend gleichgerichteten
Nachfrageverhalten, welches sich auf die Vermögenspreise
auswirkt und die Gefahr von Preisblasen erhöht.
Vor diesem Hintergrund war ein wesentlicher Teil der
Studie systemischen Risiken und deren Quantifizierung
gewidmet. Systemische Krisen können definiert werden
als Ereignisse, welche gleichzeitig eine erhebliche Zahl von
Finanzinstitutionen oder Marktsegmente betreffen und
damit das reibungslose Funktionieren des Finanzsystems
als Ganzes gefährden. Wesentlich für die Charakterisierung von Systemkrisen ist somit die Tatsache, dass nicht
nur ein Finanzinstitut, Unternehmen oder Marktsegment
betroffen ist. Vielmehr ist der Punkt entscheidend, dass
eine Systemkrise von Ursachen hervorgerufen wird, welche die Tatsache, dass unterschiedliche Institute oder
Märkte ähnlichen Risikofaktoren ausgesetzt sind, schlagend werden lässt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass
zur Messung der Gefahr, dass eine Systemkrise ausgelöst
wird, das Exposure von unterschiedlichen Institutionen
oder Märkten zu gemeinsamen Risikofaktoren gemessen
werden muss mit Konzepten, welche über die Messung
von Korrelationen hinausgeht. Offensichtlich sind Finanzinstitutionen verknüpft durch diese gemeinsamen Risikofaktoren und falls sich diese Risiken materialisieren, dann
gibt es eine Reihe von Übertragungskanälen auf andere
Institute oder Märkte, durch welche dann im schlimmsten
Fall eine systemische Krise ausgelöst wird. Dies bedeutet, dass sich systemische Risiken durch Verknüpfung
(„Connectedness“) von Institutionen und Netzwerken von
Übertragungskanälen auszeichnen und damit insgesamt
ein Netzwerkphänomen darstellen.
Beispiele für Netzwerkphänomene sind:
▪▪ Banken und Versicherungen investieren, u.a. getrieben durch regulatorische Rahmenbedingungen, in
ähnliche Positionen und Assetklassen. Die dadurch
induzierten Korrelationen können zu einem simulta-
▪▪
▪▪
▪▪
▪▪
▪▪
▪▪
nen Schock mehrerer Banken oder Versicherungen
führen.
Strategien der Zentralbanken, insbesondere Quantitative Easing, können zu einer hohen Korrelation von
wichtigen Assetklassen, wie z.B. Aktien oder Bonds
führen. Damit entfällt der Diversifikationseffekt für
viele Investoren. Insbesondere sind Fixed Income und
Aktieninvestoren in einem Schockszenario gleichzeitig
betroffen.
Credit Channel: Falls die Bankenindustrie durch
ein systemisches Ereignis betroffen ist und damit
die Kapazität zur Kreditvergabe drastisch sinkt,
dann überträgt sich dieses Schockszenario auf die
Realökonomie.
Liquidity Channel: Die Liquiditätsversorgung von
Banken durch den Interbankenmarkt verbindet die
Banken zu einem komplexen Interbanken-Netzwerk.
Derivatives Channel: OTC-Derivate und die daraus
resultierenden Gegenpartei-Risiken formen ein
Netzwerk komplexer Handelsbeziehungen zwischen
den Banken. Ausfälle der Bonitätsverschlechterungen
von Market Makern führen über Handelsbuchverluste
der Geschäftspartner zur schnellen Verbreitung der
Risiken im Finanzsystem.
Zahlungssysteme, Korrespondenzbanken, Settlement-Risiken: Banken haben für Korrespondenzdienstleistungen eine sehr komplexe, den Globus umspannende, Organisations-Struktur entwickelt,
welches sich zu einem Netzwerk aus Zahlungssystemen, Banken, Intermediären, und Depotbanken
zusammensetzt. In dieser Struktur ist jede Bank
abhängig von anderen Banken, Zentralbanken und
Zahlungssystemen für die erfolgreiche Abwicklung
von Refinanzierungs- und Settlement-Aktivitäten.
Collateral Channel: Einige Assetklassen werden bevorzugt für viele Zwecke nachgefragt, z.B. für die Liquiditätsreserve von Banken (Liquidity Coverage Ratio),
Ankaufprogrammen der EZB, als Collateral für Zentrale
Gegenparteien oder bilateralem Clearing in Kombination mit einem Margin Agreement bei Derivategeschäften und als Sicherheiten für Repogeschäfte
zwischen Banken oder von Banken mit der Zentralbank. Die hohe Nachfrage führt in diesen Assetklassen
zu sehr niedrigen Erträgen und damit reduziert die
Notwendigkeit des Haltens dieser Wertpapiere auf
Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld
18
▪▪
▪▪
Bankbilanzen die Erträge der Banken und den Aufbau
von Risikopuffern. Gleichzeitig führt ein Anstieg der
Volatilitäten in den Märkten zu Margin Calls und zur
Reduzierung von Eigenkapitalquoten durch einen
Anstieg der risikogewichteten Aktiva, welche viele
Banken und andere Markteilnehmer gleichzeitig
betreffen. Sinkende Eigenkapitalquoten und fehlende
Liquidität durch ein zu geringes Angebot an akzeptablen Sicherheiten können zu einer systemrelevanten
Krise führen.
Ungleichgewichte im Finanzsystem: Vor der Finanzkrise haben viele US-Banken die im Überschuss
vorhandene Liquidität zur Kreditvergabe genutzt. Die
Existenz von Kreditrisikotransferinstrumenten (Asset
Backed Securities und Credit Default Swaps) führte
zur Verlagerung der daraus entstehenden Kreditrisiken in deutsche Bankbilanzen (Kreditersatzgeschäft).
US-Banken hatten durch die hohe Nachfrage zu wenig
Eigenkapitalressourcen bei zu billiger Liquidität, während zahlreiche deutsche Banken durch nicht ausreichend profitable Geschäftsmodelle über unbeschäftigtes Eigenkapital verfügten.
Versicherungen spielen eine wesentliche Rolle bei
der Refinanzierung des Bankensektors in Deutschland: ungedeckte Bankschuldverschreibungen (ca.
20% Marktanteil), Pfandbriefe (ca. 40%), Hybridkapital
(ca. 20%). Damit besteht eine wechselseitige Ansteckungsgefahr zwischen dem Versicherungs- und dem
Bankensektor.
Unabhängig, welche Volkswirtschaft oder welcher Finanzmarkt in den letzten acht Jahren betrachtet wurde, muss
man fast durchgehend von einer Periode von „Financial
Stress“ sprechen. Egal wie Investoren sich aufgestellt hatten, waren sie doch häufig Spielball irrationalen Verhaltens
vieler Marktteilnehmer oder von massiven Zentralbankinterventionen. Dies machte sowohl Risikomanagement als
auch eine effiziente Portfolioallokation extrem schwierig.
Stress an den Finanzmärkten ist schwierig zu messen, da
keine Krise der Nächsten gleicht. Einige wichtige Aspekte
sind aber bei fast allen Krisen zu beobachten:
▪▪ Gesteigerte Unsicherheit über den fundamentalen
Wert von Assets
▪▪ Unsicherheit über das Verhalten anderer Investoren
▪▪ Gesunkene Bereitschaft zum Halten riskanter
Wertpapiere
▪▪ Gesunkene Bereitschaft zum Halten illiquider
Wertpapiere
Eine neue Generation von Finanzmarktindikatoren sollte
darauf ausgerichtet werden, die Gefahr von Ereignissen
wie Unterbrechung oder Einschränkung der Funktionsfähigkeit von Finanzmärkten zu messen. Ein sich in diesem
Zusammenhang in der Entwicklung befindlicher Indikator
ist der „SCDM Social Media Financial Stress Indicator“. Dieser Indikator misst anhand der Häufigkeit verschiedener
Begriffe in den Social Media den Stress an den Finanzmärkten.
Ein aktuell breit diskutierter und ganz neuer Indikator zur Messung systemischen Risikos ist der Diebold-Yilmaz-Indikator, der sowohl auf Aktien – wie auch
auf Staatsanleihen – oder FX-Märkte angewandt werden
kann und auf Varianzzerlegungen basiert.
Ein bislang weitestgehend unterschätztes Tool zur Portfolioentscheidung ist die Berechnung theoretischer Preise
für Wertpapiere. Verfügt man über ein theoretisches
Bewertungsmodell, welches auf einem breiten Spektrum
von Finanzmarktdaten einer großen Auswahl von Wertpapieren einen fundamentalewn Preis zuordnet, dann kann
für jedes Wertpapier stets ein nach Marktdaten kalibrierter
theoretischer Preis errechnet werden – unabhängig von
dem Stressniveau an den Finanzmärkten. Der darauf aufbauende „SCDM Illiquidity Expected Shortfall Indicator“
misst je nach Einstellung entweder die aktuelle Differenz
zwischen durchschnittlichen Anschaffungskosten und
theoretischem BID-Preis oder berechnet den Expected
Shortfall für diverse Szenarien im Rahmen einer Monte-Carlo-Simulation.
Ein weiterer entscheidender Beitrag zur Einschätzung von
„Financial Stress“ ist zudem die Modellierung der Vernetzung von Finanzmarktteilnehmern und die Analyse der
Übertragungseffekte.
Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld
19
Ein Netzwerkmodell besteht typischerweise aus folgenden Bausteinen:
Regulatorische Eigenkapitalquoten sind in Stressszenarien vielfach betroffen:
Modelle der Bilanzstrukturen von Finanzmarktteilnehmern sind somit eine besonders wichtige Modell-Komponente, da die
Auswirkungen von systemischen Risiken auf die Bilanzen sehr vielfältig sind und diese wiederum Ausgangspunkt von Feedback-/zirkulären Effekten mit krisenverstärkender Wirkung sind, wie nachfolgende Grafik z.B. für Bankbilanzen zeigt:
Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld
20
Auch wenn die Entwicklung von Netzwerkmodellen für
die realistische Simulation von Finanzmärkten und ihren
Teilnehmern noch am Anfang ist, so ist doch jetzt schon
klar, dass dies ein vielversprechender Forschungsbereich
mit vielen interessanten Anwendungen in der Praxis ist.
Der Erfolg von solchen Modellen in den Naturwissenschaften und hier insbesondere in der Systembiologie, welcher
sich nur durch die erheblich gestiegenen Möglichkeiten
moderner Informationstechnologie realisieren ließ, in
Kombination mit der Beobachtung, dass Systemrisiken
Netzwerkphänomene sind, legen die Übertragung solcher
Ideen auf ökonomische Fragestellungen nahe. Auch für die
Finanzmärkte gilt, dass heute viel mehr Daten als Basis für
Modellierungen vorhanden sind als früher und die gestiegenen Berichtspflichten von Finanzinstitutionen steigern
die theoretische Verfügbarkeit von Daten noch. Mit einem
Joint Venture, welcher aus Universitäten, IT-Firmen und
den Providern relevanter Daten (z.B. Ratingagenturen,
Aufsichtsbehörden, Zentralbanken, etc.) gebildet wird,
werden sich in den nächsten Jahren hier gute Fortschritte
erzielen lassen.
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Impressum
Jahrgang 15 – Ausgabe V
Verantwortliche Redakteure:
Roland Brooks
Frank Dornseifer
Christina Gaul
Erscheinungsweise:
alle 2 Monate
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Tel. +49 - (0) 228 - 969870 · Fax +49 · (0) 228 - 9698790
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Haftungsausschluss
Prof. Dr. Martin Hellmich
Karl Friedrich Hagenmüller Professor of Management Practice
in Financial Risk Management
Frankfurt School of Finance & Management
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Email: [email protected]
Die Informationen des BAI-Newsletters stellen
keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von
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Finanzinstrumenten dar.
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Anlagestrategien im Spannungsfeld der Finanzmarkt- regulierung und Nullzinsumfeld
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Sattelfest in alternativen Finanzanlagen
Kompaktstudiengänge
n Infrastruktur n Private Equity
Berater für Finanzanlagen sehen sich einer zunehmend komplexen
Anlagewelt gegenüber, in der sie ihre Kunden begleiten sollen. Aber auch
institutionelle Anleger suchen Alternativen, um „auskömmliche“ Renditen
zu erzielen. Das „klassische“ Angebot mit Anleihen, Aktien, Zertifikaten
und Derivaten ist schon schwer überschaubar. Trotz Finanzkrise werden
aber auf dem deutschen Markt ebenso Anlageformen aus dem alternativen Finanz-Arsenal immer interessanter: Private Equity, Liquid Alternatives
und Rohstoffe, aber auch Infrastrukturinvestments sind sinnvolle Ergänzungen im Portfolio und werden nicht nur von institutionellen Anlegern
sondern auch vermögenden Kunden in Zeiten niedriger Zinsen immer
öfter nachgefragt. Um die Sicht auf diese Assetklassen zu verbreitern
und in der Beratung und Asset Allokation sattelfest zu werden, sind Weiterbildungs-Studiengänge für institutionelle Anleger, Anlage- und Finanzberater, Vermögensverwalter, Family Offices etc. unverzichtbar.
Das PFI Private Finance Institute / die EBS Finanzakademie bietet den
Kompaktstudiengang „Private Equity“ bereits seit 2006 an. Das Studienziel ist nicht, zu erlernen, wie man alternative Fonds „macht“, sondern
wie sie funktionieren und gemanaged werden, welche Auswirkungen auf
Rendite und Risiko sich aus der Beimischung für die Portfolios ergeben
und welche steuerlichen Implikationen alternative Anlageprodukte haben.
Das 2015 gemeinsam mit dem Bundesverband Alternative Investments
e.V. (BAI) für die Studienreihe Alternative Investments neu entwickelte
Kompaktstudium Infrastruktur richtet sich gleichermaßen an Anleger und
Berater im institutionellen Geschäft wie im Wealth Management. Der
inhaltliche Fokus liegt hierbei auf Investitionsstrategien, Risikomanagement, rechtlichen und steuerlich Rahmenbedingungen und Portfoliomanagement sowie vertieften Praxiseinblicken in konkrete Infrastrukturprojekte und -investments.
KOMPAKTSTUDIUM
INFRASTRUKTUR
Studiendauer: 8 Tage inklusive
der Zeiten für das Erbringen
der Prüfungsleistungen.
Erfolgreiche Absolventen
tragen den Titel Infrastructure
Investment Advisor (EBS/BAI).
Studienbeginn
2. Jahrgang:
12. September 2016
in Oestrich-Winkel
KOMPAKTSTUDIUM
PRIVATE EQUITY
Studiendauer: 7 Tage inklusive
der Zeiten für das Erbringen
der Prüfungsleistungen.
Erfolgreiche Absolventen
tragen den Titel Private EquityAdvisor (EBS/BAI).
Studienbeginn
14. Jahrgang:
19. September 2016
in Oestrich-Winkel
Mehr Informationen:
[email protected]
www.ebs-finanzakademie.de
PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie,
Hauptstraße 31, 65375 Oestrich-Winkel
Tel: (0 67 23) 88 88 0, Fax: (0 67 23) 88 88 11
Veranstaltungen
13.-14.
Januar
22.
Januar
Campus for Finance
Vallendar
French Private Equity Conference
Hotel Renaissance Paris la Défense
30% Rabatt für BAI-Mitglieder
Come to visit our one-day event, follow a selection of more than 50 outstanding speakers and use the
opportunity to make new contacts with some of the 300 participants: decision makers of high-ranking Private Equity Funds, investors and entrepreneurs of the French and European industry such as
3i, Aberdeen Private Equity Management, The BlackStone Group, LBO France, Permira, IdInvest Partners, Equistone Partners, BC Partners, Carlyle, the European Investment Fund and many more. That
makes the French Private Equity Conference a unique networking platform.
Check out the Agenda of the FPEC to find more information about the panels and attendees of the
conference. We are looking forward to welcoming you on our event!
17.-19.
Februar
IPEM Cannes
Cannes
20% Rabatt für BAI-Mitglieder
Vom 17. bis zum 19. Februar 2016 findet der IPEM, eine weltweite Private-Equity-Messe im renommierten Palais de Festival im französischen Cannes statt.
Teilnehmen werden ca. 3.000 Teilnehmern aus 25 Ländern entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Private-Equity: GPs, LPs, Advisors und Corporates. Ziel des IPEM ist es u.a., die asiatische
und die europäische Region besser zu vernetzen. Es werden daher zahlreiche Branchenvertreter aus
Asien (Kooperation mit CAPE, VCPE) erwartet. Neben einem anspruchsvollen Konferenzprogramm
bietet IPEM hochwertige Besprechungsräume oder kleinere Meeting-Areas im Palais de Festival, die
eine individuelle und vertrauliche Gesprächsatmosphäre gewährleisten.
Buchung und Auskünfte über www.ipem-market.com/register oder über
[email protected].
Veranstaltungen
23
22.-25.
Februar
Super Return International
Berlin
15% Rabatt für BAI-Mitglieder
Attend the 19th annual SuperReturn International, the world’s leading private equity and venture
capital conference. Do not miss your chance to…
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Meet more than 1700 senior industry practitioners
Interface personally with 400+ powerful LPs
Hear from an incomparable line-up of 250+ industry heavyweight speakers
View the delegate list & arrange invaluable meetings ahead of time
The 2016 agenda boasts brand new formats, illicit candid discussions, brilliant incidental networking, engaging conversations - and insights that are well worth your time. Do not miss it!
15.
März
Deutsche Investorenkonferenz
Frankfurt
50€ Rabatt für BAI-Mitglieder
Dank der enorm stark angezogenen Unternehmensbewertungen haben die Private-Equity-Investoren in Deutschland mit der Ernte ihrer zurückliegenden Investments begonnen. Ihre Ausbeute ist
üppig. Doch gleichzeitig müssen sie bei ihren neuen Investments immer aggressivere Kreditpakete
schnüren und immer ambitioniertere Wertsteigerungsstrategien anstoßen. Liegt im aktuellen Höhenflug des deutschen Mittelstands-Private-Equitys schon die Saat des nächsten Rückschlags? Dies und
mehr wird deutsche PE-Profis auf der nächsten Deutschen Investorenkonferenz beschäftigen – in
informativen Vorträgen, lebhaften Diskussionsrunden und tiefgehenden On-Stage-Interviews.
Weitere Informationen finden Sie unter www.finance-magazin.de/events
12.-13.
April
BAI Alternative Investor Conference (AIC)
Kap Europa, Frankfurt am Main
Rabatt für BAI-Mitglieder
▪▪ d ie Branchenkonferenz rund um das Thema Alternative Investments
▪▪ assetklassen- und produktübergreifend
▪▪ ausgerichtet auf institutionelle Investoren
U.a. mit Vorträgen von Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Direktor Institut Finanzwissenschaft I, AlbertLudwigs-Universität Freiburg, Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D., DIW Berlin und Jutta Kleinschmidt,
Gewinnerin Rallye Dakar und Autorin.
Mit Rahmenprogramm für institutionelle Investoren. Weitere Informationen erhalten Sie bei der BAIGeschäftsstelle unter [email protected] sowie unter www.ai-conference.com.
Veranstaltungen
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Buchvorstellungen
GmbH & Co. KG
Reichert (Hrsg.)
C.H.BECK 2015, 7. Auflage, 1742 S. in Leinen,
ISBN 978-3-406-65155-7, 189 EUR
GmbH & Co. KG komplett
Dieser Klassiker berät in allen Fragen der GmbH & Co. KG. Das bewährte
Handbuch zeigt die Vor- und Nachteile der Rechtsform auf und vermittelt
Beratungssicherheit durch einen umfassenden Überblick über die gesellschafts- und steuerrechtlichen Aspekte.
Ausführliche Formularmuster zu den einzelnen Kapiteln ermöglichen die
unmittelbare Umsetzung in die eigene Praxis.
GmbH & Co. KG: Jetzt neu in der 7. Auflage
Das von Dr. Heinrich Sudhoff begründete Handbuch zur GmbH & Co. KG
wird herausgegeben von Prof. Dr. Jochem Reichert. Das Autoren-Team
wurde durch mehrere jüngere Autorinnen und Autoren erweitert. Einen
noch breiteren Raum finden nun auch die steuerlichen Aspekte. Der
Band ist auf den aktuellen Stand von Rechtsprechung und Gesetzgebung
gebracht und enthält zahlreiche neue Trends der Vertragsgestaltung. Ein
ausführliches Sachverzeichnis ermöglicht den schnellen, gezielten Zugriff.
Gesellschafts- und Steuerrecht aus einem Guss
Die Autorinnen und Autoren sind allesamt ausgewiesene Praktiker aus
Rechts-, Steuer- und Wirtschaftsberatung. Sie informieren hier umfassend
und verständlich Unternehmer, Geschäftsführer und Gesellschafter, Unternehmensjuristen, Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer.
Treatises on Solvency II
Meinrad Dreher
Springer-Verlag 2015, 478 S. Hardcover,
ISBN 978-3-662-46289-8, 139,09 EUR
The European system of insurance supervision under Solvency II constitutes a parallel to supervision of credit institutions under Basel III. At the heart
of this new European insurance supervisory regime are the Solvency II
Directive, the attendant regulation, and the EIOPA Regulation. The present
volume, „Treatises on Solvency II“, includes articles on the bases of European insurance supervision and the associated three pillars of solvency,
governance, and disclosure, all viewed predominantly from a legal standpoint.
Buchvorstellungen
25
Private Equity 4.0: Reinventing Value Creation
Benoît Leleux, Hans van Swaay, Esmeralda Megally
Wiley 2015, 288 p,
ISBN: 978-1-118-93973-4, 67,50 EUR
Private Equity 4.0 provides an insider perspective on the private equity
industry, and analyzes the fundamental evolution of the private equity
asset class over the past 30 years, from alternative to mainstream. The book
provides insightful interviews of key industry figures, and case studies of
some of the success stories in the industry. It also answers key questions
related to strategy, fund manager selection, incentive mechanisms, performance comparison, red flags in prospectuses, and more.
Private Equity 4.0 offers guidance for the many stakeholders that could
benefit from a more complete understanding of this special area of finance.
▪▪ Understand the industry‘s dominant business models
▪▪ Discover how value is created and performance measured
▪▪ Perform a deep dive into the ecosystem of professionals that make the
industry hum, including the different incentive systems that support
the industry‘s players
▪▪ Elaborate a clear set of guidelines to invest in the industry and deliver
better performance
Written by a team of authors that combine academic and industry expertise to produce a well-rounded perspective, this book details the inner
workings of private equity and gives readers the background they need
to feel confident about committing to this asset class. Coverage includes
a historical perspective on the business models of the three major waves
of private equity leading to today‘s 4.0 model, a detailed analysis of the
industry today, as well as reflections on the future of private equity and
prospective futures. It also provides readers with the analytical and financial tools to analyze a fund‘s performance, with clear explanations of the
mechanisms, organizations, and individuals that make the system work.
The authors demystify private equity by providing a balanced, but critical,
review of its contributions and shortcomings and moving beyond the simplistic journalistic descriptions. Its ecosystem is complex and not recognizing
that complexity leads to inappropriate judgments. Because of its assumed
opacity and some historical deviant (and generally transient) practices, it
has often been accused of evil intents, making it an ideal scapegoat in times
of economic crisis, prodding leading politicians and regulators to intervene
and demand changes in practices. Unfortunately, such actors were often
responding to public calls for action rather than a thorough understanding
of the factors at play in this complex interdependent system, doing often
more harm than good in the process and depriving economies of one of
Buchvorstellungen
26
their most dynamic and creative forces. Self-regulation has clearly shown
its limits, but righteous political interventions even more so.
Private equity investment can be a valuable addition to many portfolios,
but investors need a clear understanding of the forces at work before committing to this asset class. With detailed explanations and expert insights,
Private Equity 4.0 is a comprehensive guide to the industry ways and means
that enables the reader to capture its richness and sustainability.
Die künftigen Eigenkapitalvorgaben für
Versicherungsunternehmen
Maximilian Ziegler
Kölner Reihe - Beiträge zum Privat- und Wirtschaftsrecht, Band 120
Verlag Versicherungswirtschaft, 2014, 254 S. kartoniert,
ISBN 978-3-89952-835-0, 45 EUR
Nach verschiedenen Verzögerungen werden die Solvency-II-Reformen
nun wohl am 1. Januar 2016 in Kraft treten. Um das Hauptziel des neuen
Versicherungsaufsichtsrechts – den Schutz der Versicherungsnehmer – zu
gewährleisten, werden insbesondere die Anforderungen an die Ausstattung der Unternehmen mit Eigenmitteln angepasst. Daneben werden die
Unternehmen erstmalig für Aufsichtszwecke eine eigene, reine Barwertbilanz („Solvabilitätsübersicht“) erstellen müssen.
Der Autor analysiert die zukünftigen Eigenkapitalvorgaben an Versicherungsunternehmen unter Zugrundelegung der Solvency-II-Richtlinie sowie
des Regierungsentwurfs zur Novellierung des Versicherungsaufsichtsgesetzes vom 15. Februar 2012. Auch vergleicht er das künftige Aufsichtsrecht mit den bankrechtlichen Regeln nach Basel II und III unter
Berücksichtigung der branchenspezifischen Besonderheiten.
Den Schwerpunkt bildet die Analyse der §§ 69 bis 114 VAG in der Fassung
des Regierungsentwurfs vor dem Hintergrund der Solvency-II-Richtlinie.
Insofern werden insbesondere die Vorgaben zur Solvabilitätsübersicht, zur
Berechnung der Eigenkapitalanforderungen mittels Standardformel und
im internen Modell sowie deren Erfüllung mit verschiedenen Eigenmittelbestandteilen betrachtet.
Das Buch richtet sich an Leser, die einen Einstieg in die Thematik der künftigen Eigenkapitalvorgaben für Versicherungsunternehmen suchen.
Daneben bietet es Wissenschaft und Praxis einen Beitrag zur Umsetzung
der Solvency-II-Richtlinie.
Buchvorstellungen
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Solvency II – Eine Einführung
Helmut Gründl, Mirko Kraft (Hrsg.)
Verlag Versicherungswirtschaft, 2015, 208 Seiten, kartoniert,
ISBN 978-3-89952-803-9, 29,80 EUR
Solvency II ist ein modernes risikobasiertes Aufsichtssystem für die Versicherungsunternehmen in der EU. Einer Einführung entsprechend werden
die Grundlagen zu den drei Säulen sowie zur Gruppenaufsicht behandelt.
Vorangestellt sind diesen Inhalten Ausführungen zu den Zielen und dem
Rechtsrahmen von Solvency II.
„Solvency II - Eine Einführung“ bietet solide Grundkenntnisse, insbesondere
zum Rahmen der Aufsicht und zu den regulatorischen Anforderungen. Der
Leser erhält einen fundierten Überblick über die Grundlagen, sowohl in der
Breite als auch in angemessener Tiefe. Wie auch in der prinzipienbasierten
Solvency II-Rahmenrichtlinie wird in den jeweiligen Themenfeldern der
Schwerpunkt auf die wesentlichen Konzepte und die damit verfolgten Ziele
gelegt. Die konkreten Detailregelungen werden nur knapp behandelt, da
sich diese noch in der rechtlichen und praktischen Ausgestaltung befinden.
Sowohl für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Versicherungsunternehmen als auch für Studierende in Versicherungsschwerpunkten und
-studiengängen ist diese Einführung sehr gut geeignet, um einen ersten
umfassenden Überblick über das Gesamtsystem Solvency II zu erlangen.
Unterstützend kann sie auch im Hinblick auf die Erfüllung der fachlichen
Eignung von Personen, die den „fit & proper“-Kriterien auf Solo- oder Gruppenebene unterliegen, eingesetzt werden. Auch Versicherungsaufsehern
und anderen Interessierten, die direkt oder indirekt von Solvency II betroffen sind, sei dieses Buch empfohlen.
Buchvorstellungen
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