Programmheft € 2,- Robert Schumanns überschwängliche Rezension nach den Aufführungen von Meyerbeers ›Hugenotten‹ und Mendelssohns ›Paulus‹ in Leipzig, in: Neue Zeitschrift für Musik, Siebenter Band No. 19. Den 5. September 1837, S. 73-75. 2 Sonntag, 10. Mai 2015, 19 Uhr Evangelische Stadtkirche St. Dionys Esslingen am Neckar Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 –1847) PAULUS Oratorium für Soli, Chor und Orchester op. 36 MWV A 14 1836 Gundula Peyerl Sonnhild Beyer Sarah Hudarew Luca Martin Thomas Scharr – – – – – Sopran Sopran Alt Tenor Bass Chor und Orchester des Oratorien-Vereins Esslingen Jörg Dobmeier – Leitung Titelblatt zum Oratorium Paulus Erstausgabe des deutschsprachigen Klavierauszugs 3 Zum Umfeld der Entstehungsgeschichte des Paulus Bekannt ist, dass Mendelssohn als Zwanzigjähriger in der Singakademie Berlin am 12. und 21.3.1829 J. S. Bachs Matthäus-Passion wiederaufführt – sie erklingt nach Bachs Tod erstmals einhundert Jahre nach deren Uraufführung in Leipzig. Ohne Zelter und Mendelssohn ist die Bach-Renaissance des 19. Jahrhunderts kaum denkbar. – Bis zu diesem Zeitpunkt liegen von den Vokalwerken Bachs nur seine Motetten (1802/03), die beiden Messen in A und G, das Magnificat und Kantate 80 in gedruckter Form vor, kein einziges der Großchorwerke, musiziert wird nur aus Abschriften. Viel zu wenig bekannt ist, dass bereits zehn Wochen später, am 29.5.1829, eine weitere Aufführung der Matthäus-Passion mit dem Cäcilienverein in Frankfurt/M stattfindet unter Leitung von Johann Nepomuk Schelble. Am 16.5.1789 in Hüfingen geboren, kommt er1800 als Chorknabe ins Reichsstift Obermarchtal, 1803 ins Gymnasium Donaueschingen, bekommt Gesangsunterricht und ist von 1808-1814 in Stuttgart als Hof- und Opernsänger tätig. Er unternimmt Konzertreisen nach Wien, Pressburg, Berlin und Frankfurt, wo er 1817 am Theater verpflichtet wird und gründet 1818 den Cäcilienverein nach Vorbild der Berliner Singakademie. Mit regelmäßigen Aufführungen Bachscher Vokalwerke [nachgewiesen in den Bach-Dokumenten VI, Kassel 2007] hat er die Bach-Renaissance des 19. Jahrhunderts ebenfalls entscheidend gefördert. Am 10.3 und 23.4.1828 führt Schelble bereits das Gloria und Credo aus Bachs Messe h-Moll auf, denn er hat vom damaligen Besitzer des Autographs, dem Schweizer Musikpädagogen Hans Georg Nägeli, eine Abschrift erhalten. Schelble wird als Sänger, Komponist, Chordirigent und Pädagoge von seinen Zeitgenossen hochgeschätzt, er stirbt 1837. Nicht zuletzt gilt Schelble als Anreger von Mendelssohns erstem Oratorium Paulus. Seit 1822 eng miteinander verbunden, hat Mendelssohn ihm etliche seiner frühen Kirchenmusiken überlassen. Im Brief vom 13.11.1831 schreibt Felix an seinen Vater Abraham, »dass Schelble bei ihm ›für den Cäcilienverein ein Oratorium bestellt‹ habe«, so lesen wir bei Ralf Wehner, dem Herausgeber des zum 200. Geburtstag 2009 erschienenen Mendelssohn Werkverzeichnis (MWV). Dieses lehrt uns auch, dass von insgesamt 750 Kompositionen Mendelssohns, die in der 1992 begonnen Gesamtausgabe erscheinen sollen, in der alten Werkausgabe von 1882 weniger als die Hälfte, nur 350 Kompositionen gedruckt sind. Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis Mendelssohns Gesamtwerk vorliegt, damit wird sich auch unser bisheriges Mendelssohn-Bild verändern müssen. Entscheidende Impulse für die »Konkretisierung« des Paulus bilden verschiedene Auslandsreisen, insbesondere in London befasst sich Mendelssohn intensiv mit den Oratorien Händels. Bei zunehmender Säkularisierung ist es schwierig geworden, liturgische Musik zu schreiben. Es gilt, Kompositionsprinzipien des Barock (Historismus), auf katholischer Seite Reform des gregorianischen Chorals und Cäcilianismus, ästhetischen Bestrebungen der Romantik und ihrer Musiktheoretiker – Forderung nach Würde der Haltung, Innigkeit des Ausdrucks und überzeugender Ton der Andacht für ein zeitgenössische Oratorium mit der Idee einer musikalischen Verkündigung in Einklang zu bringen. 4 In einem Brief Mendelssohns aus Paris an den Sänger Eduard Devrient vom 10.3.1832 – dieser hat in der legendären Berliner Aufführung drei Jahre zuvor die Jesus-Partie gesungen, wird der Inhalt des Oratoriums näher bestimmt: »Gegenstand soll der Apostel Paulus sein … Die Worte möchte ich aus Bibel und Gesangbuch hauptsächlich und dann Einzelnes frei haben«. Weder Devrient noch der Jugendfreund Adolf Bernhard Marx waren bereit, bei der Gestaltung des Librettos behilflich zu sein. So suchte er Unterstützung beim Dessauer Prediger Julius Schubring, den er von Berlin kannte. Die Korrespondenz belegt, dass Mendelssohns eigener Anteil an der Redaktion des Textes ganz erheblich ist. Die Entstehung der Komposition ist langwierig (mehr als vier Jahre) und voller Selbstkritik. Stimmen zur Uraufführung Die Uraufführung am 22. Mai 1836 auf dem 18. Niederrheinischen Musikfest in Düsseldorf unter Leitung des 27-jährigen Komponisten vor großem Publikum wird von der Presse stürmisch gefeiert, ist ein Markstein in der Geschichte des Oratoriums. 356 Sänger und 172 Instrumentalisten wirken mit, drei Tage später lesen wir in der Neuen Zeitschrift für Musik (NZfM): »Das Musikfest ist über alle Erwartungen herrlich ausgefallen. Paulus von Mendelssohn hat einstimmigen lauten Beifall erhalten, ja Enthusiasmus erregt. Die Aufführung des Oratoriums war in der Hauptsache gelungen; Chor und Orchester trefflich, die Solis im Ganzen sehr gut«. Am 22. Juli 1836 erscheint in der NZfM (S. 29ff.) eine sehr ausführliche Rezension, in der es u.a. heißt: »Am ersten Pfingsttage wurde Felix Mendelsohns neues Oratorium Paulus gegeben«. Nach einer inhaltlichen Beschreibung lesen wir, dass Paulus »in Rücksicht des äußern Planes vortrefflich zusammengesetzt ist aus Chören, Chorälen und Arien, indeß die Handlung in den Recitativen vorwärts schreitet. … Und mit welcher Innigkeit und Glaubenswärme, mit welcher Kraft ist dieser Gegenstand von dem Tonsetzer behandelt: Wie vortrefflich wendet er jedes Mal, mich so auszudrücken, die Lichtseite des Motives hervor, und schreitet in der strengsten Regelmäßikeit der Kunst einher, als fühle er nicht Drang noch Zwang, frei und leicht wie ein Gott! – In diesem Paulus ist Alles Kunst und keine Künstelei; hier mahnt Alles, Form und Gehalt, an Bach und Händel, und doch fällt keine Nachahmung oder Erinnerung in’s Auge ... Es fällt schwer aus einem harmonischen Ganzen Einzelnes als vorzüglich gelungen herauszuheben, als ob die sieben Strahlen des Lichtes nur gespalten zur eigensten Wirkung gelangten«. In Liverpool erklingt das Werk am 3.10.1836 (in englischer Übersetzung des Freundes K. Klingemann), in Birmingham am 7.10. Bis zum Partiturdruck Anfang 1837 unterzieht Mendelssohn das Werk einer gründlichen Revision, arbeitet vieles um. Das Werk erklingt im folgenden Jahr an vielen Orten in Deutschland, in europäischen Hauptstädten und in Übersee. Paulus hat in kurzer Zeit eine erstaunliche Breitenwirkung, über 50 Aufführungen werden erreicht, vergleichbar mit J. Haydns Schöpfung. Richard Wagner nennt Mendelssohns Paulus 1843 »ein Zeugnis von der höchsten Blüte der Kunst«, die Schlußfloskeln seiner Briefe an Mendelssohn enden mit »Ihr aufrichtiger Bewunderer …« oder »Ihr glühendster Verehrer …«. In Wirklichkeit neidet er seinem Antipoden den Aufstieg zum erfolgreichen Leipziger Gewandhaus- 5 Kapellmeister (1835) und will dessen Einfluß für sich nutzbar machen. Daß es sich um wenig glaubhaften Opportunismus handelt, entlarvt sein 1850 unter dem Pseudonym K. Freidank erstmals erschienenes Pamphlet Über das Judentum in der Musik. Musikalische Formenvielfalt Die erzählerische Kontinuität wird in den 22 Rezitativen nicht traditionell einem Evangelisten (Tenor) übertragen, sondern überwiegend dem Sopran, seltener dem Tenor oder Alt, nur dreimal der Baß, dessen Stimmlage als Person eindeutig Paulus zugeordnet ist. Es gibt kein Secco-Rezitativ, alle sind orchesterbegleitet und können jeweils mit den übrigen Formen verknüpft sein. Bei den 14 Chören macht Friedhelm Krummacher folgende Beobachtung: Alle Chöre der Juden stehen in Moll, sind bestimmt durch rasches Tempo, syllabische Deklamation und Tonrepetitionen, zudem durch plötzliche harmonische Akzente gefärbt. Dagegen sind die Chöre der Heiden – ganz wie im Elias – durch ein Maß an Einfachheit geprägt, das auffällig wirkt. Wichtiger als die Kunstfertigkeit ist deren besondere dramatische Stellung, Charakter der Turbae (Vortrag Stgt 1982). Es gibt 8 Arien, darunter zwei Duette (Barnabas und Paulus) und eine bemerkenswerte Kavatine, eindeutig werden beide Männerstimmen bevorzugt, dem Sopran ist nur eine Arie anvertraut, der Alt bleibt außen vor. Deutlich unterscheidet sich Mendelssohn von seinen Vorgängern, eine Da Capo-Arie sucht man vergeblich. Handlungsorientiert können sie mit Rezitativen oder Chören verbunden sein. Die Einbeziehung von Chorälen (im Libretto durch fette Schrift hervorgehoben) sind u.a. dem Bachschen Erbe geschuldet, können gliedernde Funktion haben, in der Ouvertüre steht der instrumentale Choral Wachet auf, ruft uns die Stimme quasi als Motto oder Weckruf über das gesamte Geschehen. Zur instrumentalen Besetzung Mendelssohn besetzt 2 Fl, 2 Ob, 2 Kl, 2 Fg, Kfg; 4 Hrn, 2 Trp, 3 Pos, Serpent, Pk; (Org) und Streicher, für seine Zeit nichts Ungewöhnliches außer dem Serpent, altehrwürdiges Baßinstrument der Zinkenfamilie, mit Kesselmundstück den Blechbläsern zugehörig. Aus Mangel an geeigneten Instrumenten und Spielern wird es heute oft durch Ophikleïde (Klappen) oder Tuba (Ventile) ersetzt. * * * Der historisch biblische Hintergrund birgt gerade heute eine hochaktuelle, brisante Dimension, die dramatischen Chorrufe »Steiniget ihn!« erschüttern Hörer und Ausführende damals wie heute. Nicht weniger ziehen uns im Paulus die übrigen betrachtenden, glutvollen und dramatischen Partien in unseren Bann. Recherchieren wir im Archiv des Oratorien-Vereins, so lassen sich im 19. Jahrhundert eine ganze Reihe Aufführungen Mendelssohnscher Werke nachweisen, jedoch keines der Oratorien. Beide werden vom 20. Jahrhundert an jeweils fünfmal aufgeführt: Paulus 1918, 1975, 1989, 2005 und 2015; Elias: 1913, 1920, 1930, 1985 und 2009. Deutlich sind die längeren Intervalle vor und nach dem Dritten Reich zu beobachten. Auch für diese Aufführung sind die Programmhefte wieder mit dem Beginn des Kartenvorverkaufs am 18.4.2015 erhältlich, um sich noch intensiver auf das Werk einlassen zu können. 6 Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 Szenische Gliederung des Textes Erster Teil Einleitung Nr. 1-3 Anruf und Doxologie Szene 1 Nr. 4-11 Martyrium/Steinigung des Stephanus Szene 2 Nr. 12-22 Aura-Erlebnis, Bekehrung und Taufe des Saulus (Paulus) Szene 3 Nr. 23-27 Mission, 1. Aussendung von Paulus und Barnabas Szene 4 Nr. 28-31 Mission 2. Verfolgung des Paulus durch seine ehemaligen Glaubensgenossen Szene 5 Nr. 32-36 Mission 3. Heilung des Lahmen zu Lystra Szene 6 Nr. 37-40 Mission 4. Widerstand von Juden und Heiden Szene 7 Nr. 41-43 Abschied des Paulus von der Gemeinde in Ephesus Szene 8 Nr. 44-45 Märtyrertod des Paulus Bestätigung der Glaubensartikel Zweiter Teil Abkürzungen der biblischen Konkordanz-Hinweise Apg Gal Jak Jes Joh Kor Mos Apostelgeschichte Galaterbrief Jakobusbrief Jesaja Johannes-Evangelium Korintherbriefe Mose Mt Offb Phil Ps Röm Tim Matthäus-Evangelium Offenbarung des Johannes Philipperbrief Psalm Römerbrief Timotheusbriefe 7 Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift Libretto von Julius Schubring und Felix Mendelssohn Bartholdy (unter Beihilfe von Julius Fürst) ERSTER TEIL Nr. 1 Ouvertüre Choral Wachet auf, ruft uns die Stimme (vgl. Nr. 16) Andante, 4/4, A-Dur – Con moto, 3/4, a-Moll/A-Dur Nr. 2 Chor Allegro maestoso, 4/4, A-Dur Herr! Herr! Herr! Der Du bist der Gott, Der Himmel und Erde und das Meer gemacht hat. Herr, der Du bist der Gott, Der Himmel und Erde und das Meer gemacht. Die Heiden lehnen sich auf, Herr, Wider Dich und Deinen Christ. Und nun, Herr, siehe an ihr Droh'n, Und gib Deinen Knechten, Mit aller Freudigkeit zu reden Dein Wort Herr! Herr! Herr! Nr. 3 Choral Allein Gott in der Höh' sei Ehr' Und Dank für seine Gnade; Darum, dass nun und nimmermehr Uns rühren kann kein Schade. Ganz unermess'n ist seine Macht, Nur das geschieht, was er bedacht. Wohl uns, wohl uns des Herren! Apg 4,24 u. 26 u. 29 4/4, E-Dur Nikolaus Decius, 1522, EKG 131 – 1. Strophe, 1. Teil Nr. 4 Rezitativ, Sopran 2. Strophe, 2. Teil 4/4, E-Dur Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; Apg 4,32; 6, 8, 10-11a Stephanus aber, voll Glauben und Kräfte, tat Wunder vor dem Volk, und die Schriftgelehrten vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geist, aus welchem er redete, da richteten sie zu etliche Männer, die da sprachen: Bässe I und II (Die falschen Zeugen) Wir haben ihn gehört Lästerworte reden wider diese heilige Stätte und das Gesetz. 8 Andante, 4/4, e-Moll Apg 6, 1b Sopran Und bewegten das Volk und die Ältesten, und traten hinzu und rissen ihn hin und führten ihn vor den Rat und sprachen: Nr. 5 Chor (Das Volk) Dieser Mensch hört nicht auf zu reden Lästerworte Wider Mosen und wider Gott. Haben wir euch nicht mit Ernst geboten, Dass ihr nicht solltet lehren in diesem Namen? Und sehet, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre. Denn wir haben ihn hören sagen: Jesus von Nazareth wird diese Stätte zerstören, Und ändern die Sitten, die uns Mose gegeben hat. Nr. 6 Rezitativ, Sopran Und sie sahen auf ihn alle, die im Rate saßen, und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht. Da sprach der Hohepriester: Ist dem also? Stephanus sprach: Allegro di molto, 4/4, G-Dur Apg 6,12 Allegro, 4/4, d-Moll Apg 6,12 Apg 5,28 Apg 6,14 Adagio – Adagio Apg 6,15; 7,1 Tenor (Stephanus) Andante sostenuto – Allegro – Allegro molto alla breve Liebe Brüder und Väter, höret zu: Gott der Herrlichkeit Apg 7,2 u.34, 39, 48-52 erschien unseren Vätern, errettete das Volk aus aller Trübsal und gab ihnen Heil. Aber sie vernahmen es nicht. Es sandte Mosen in Ägypten, da er ihr Leiden sah und hörte ihr Seufzen. Aber sie verleugneten ihn und wollten ihm nicht gehorsam werden, und stießen ihn von sich und opferten den Götzen Opfer. Salomo baute ihm ein Haus, aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind; der Himmel ist sein Stuhl, und die Erde seiner Füße Schemel; hat nicht seine Hand dies alles gemacht? Ihr Halsstarrigen! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist! Wie eure Väter, also auch ihr. Welche Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Die da zuvor verkündigten die Zukunft dieses Gerechten, dessen Mörder ihr geworden seid. Ihr habt das Gesetz empfangen durch der Engel Geschäfte und habt es nicht gehalten. Chor (Das Volk) Weg mit dem! Er lästert Gott; und wer Gott lästert, der soll sterben. Presto, d-Moll Apg 21,36; Mt 9,3; 3 Mos 24, 16 9 Tenor (Stephanus) Siehe, ich sehe den Himmel offen, und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes steh'n. Molto Adagio Apg 7,55 Nr. 7 Arie, Sopran Adagio, 3/4, B-Dur Jerusalem! Jerusalem! Die du tötest die Propheten, Die du steinigest, die zu dir gesandt. Wie oft hab ich nicht deine Kinder versammeln wollen, Und ihr habt nicht gewollt. Jerusalem! Jerusalem! Nr. 8 Rezitativ, Tenor 4/4, g-Moll Sie aber stürmten auf ihn ein, und stießen ihn zur Stadt hinaus, und steinigten ihn, und schrien laut: Apg 7,56 Chor (Das Volk) Steiniget ihn! Steiniget ihn! Er lästert Gott, er lästert Gott; und wer Gott lästert, der soll sterben. Allegro moderato, 4/4, c-Moll–C-Dur Mt 9,3; 3 Mos 24,16 Nr. 9 Rezitativ und Choral, Tenor Und sie steinigten ihn. Er kniete nieder und schrie laut: Herr: behalte ihnen diese Sünde nicht, Herr Jesu, nimm meinen Geist auf! Und als er das gesagt, entschlief er. 4/4, f-Moll Mel.:Wer nur den lieben Gott läßt walten, EKG 298 Georg Neumark 1641 Nr. 10 Rezitativ, Sopran Und die Zeugen legten ab ihre Kleider zu den Füßen eines Jünglings, der hieß Saulus; der hatte Wohlgefallen an seinem Tode. Es beschickten aber Stephanum gottesfürchtige Männer und hielten eine große Klage über ihn. 10 4/4, f-Moll – Adagio Apg 7,59-60 Choral Dir, Herr, dir will ich mich ergeben, Dir, dessen Eigentum ich bin, Du nur allein, Du bist mein Leben, Und Sterben wird mir dann Gewinn. Ich lebe dir, ich sterbe dir: Sei Du nur mein, so g'nügt es mir. Mt 23,37 1 Phil 1,21; vgl. Gal 2,20 4/4, f-Moll – Adagio, B-Dur Apg 7,58; 8,12 Nr. 11 Chor Andante con moto, 4/4, Es-Dur Siehe! Wir preisen selig, die erduldet. Wir preisen selig, die erduldet haben. Denn ob der Leib gleich stirbt, Doch wird die Seele leben. nach Jak 1,12; Joh 5,13 Nr. 12 Rezitativ und Arie, Tenor 4/4, e-Moll Saulus aber zerstörte die Gemeinde und wütete mit Drohen und Morden wider die Jünger, und lästerte sie und sprach: Arie, Bass (Saulus) Vertilge sie, Herr Zebaoth, Wie Stoppeln vor dem Feuer! Sie wollen nicht erkennen, Dass Du mit deinem Namen heißest Herr allein, Der Höchste in aller Welt. Vertilge sie, Herr Zebaoth, Wie Stoppeln vor dem Feuer! Lass deinen Zorn sie treffen, Verstummen müssen sie! Apg 8,31 u. 9,1 Allegro molto, alla breve, h-Moll Ps 59,14; Ps 31,19; Ps 83,14-19 Nr. 13 Rezitativ und Arioso, Alt 4/4, e-Moll Und zog mit einer Schar gen Damaskus, und hatte Macht und Befehl von den Hohepriestern, Männer und Weiber gebunden zu führen gen Jerusalem. Arioso Doch der Herr vergisst der Seinen nicht, Er gedenkt seiner Kinder, Doch der Herr vergisst der Seinen nicht, Der Herr gedenkt seiner Kinder. Fallt vor ihm nieder, ihr Stolzen, Denn der Herr ist nahe! Apg 9,2 Andantino, 4/4, G-Dur/D-Dur Ps 115,12a; 2. Tim 2,19; Phil 4,5c Nr. 14 Rezitativ mit Chor (Sopran/Alt), Tenor und Bass Tenor Und als er auf dem Wege war, und nahe zu Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Chor Saul! Saul! Was verfolgst du mich? 4/4, G-Dur Apg 9, 3-6 Adagio, 4/4, fis-Moll 11 Tenor Er aber sprach: Bass (Saulus) Herr, wer bist du? Adagio – Recit. – Adagio – Recit. Tenor Der Herr sprach zu ihm: Chor Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst! Tenor Und er sprach mit Zittern und Zagen: Bass (Saulus) Herr, was willst Du, dass ich tun soll? Tenor Der Herr sprach zu ihm: fis-Moll Chor Adagio, 4/4, fis-Moll Stehe auf und gehe in die Stadt, da wird man dir sagen, was du tun sollst. Nr. 15 Chor Molto Allegro con fuoco, alla breve, D-Dur Mache dich auf! Werde Licht! Denn dein Licht kommt, Und die Herrlichkeit des Herrn gehet auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich, Und Dunkel die Völker. Aber über dir gehet auf der Herr, Und seine Herrlichkeit erscheinet über dir. Nr. 16 Choral »Wachet auf!«, ruft uns die Stimme Der Wächter sehr hoch auf der Zinne, »Wach' auf, du Stadt Jerusalem!« »Wacht auf! Der Bräut'gam kommt. Steht auf! Die Lampen nehmt! Halleluja! Macht euch bereit Zur Ewigkeit! Ihr müsset ihm entgegen geh'n.« 12 Jes 60, 1-2 Con moto, 4/4, D-Dur Philipp Nicolai, 1599, EKG 121 (nach Hans Sachs, 1513) Nr. 17 Rezitativ, Tenor 4/4, h-Moll – Adagio Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen und waren erstarrt, denn sie hörten eine Stimme und sahen niemand. Saulus aber richtete sich auf von der Erde, und da er seine Augen auftat, sah er niemand; sie nahmen ihn aber bei der Hand und führten ihn gen Damaskus, und war drei Tage nicht sehend, und aß nicht und trank nicht. Nr. 18 Arie, Bass (Saulus/Paulus) Adagio, 4/4, h-Moll – Allegro maestoso - Adagio Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, Und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht Und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir. Ein geängstetes und zerschlagnes Herz Wirst du, Gott, nicht verachten. Gott, sei mir gnädig nach deiner Güt. Nach deiner großen Barmherzigkeit. Denn ich will die Übertreter deine Wege lehren, Dass sich die Sünder zu dir bekehren! Herr, tue meine Lippen auf! Herr, tue meine Lippen auf! Dass mein Mund deinen Ruhm verkündige. Und tilge meine Sünden nach deine großen Barmherzigkeit, Nach deiner großen Barmherzigkeit. Herr! Verwirf mich nicht, Herr! Verwirf mich nicht! Nr. 19 Rezitativ, Tenor Es war aber ein Jünger zu Damaskus, mit Namen Ananias, zu dem sprach der Herr: Sopran Ananias, stehe auf! Und frage nach Saul von Tarse, denn siehe: er bete Dieser ist mir ein auserwähltes Rüstzeug; ich will ihm zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen. Nr. 20 Arie mit Chor, Bass (Paulus) Ich danke dir, Herr, mein Gott, Von ganzem Herzen ewiglich; Denn deine Güte ist groß über mich Apg 9,7-9 Ps 51, 3 Ps 51,13 Ps 51,19b Ps 51,15 Ps 51,17 Ps 51,3 Ps 51,13 4/4 – Andante, C-Dur Apg 9,10a Apg 9,10b, 11, 15b, 16 Allegretto, 6/8, a-Moll Ps 86, 12-13 13 Und du hast meine Seele errettet aus der tiefsten Hölle. Herr, mein Gott, ich danke dir. Chor Der Herr wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen, Denn der Herr hat es gesagt. Jes 25,8 Bass Ich danke dir, Herr, ich danke dir! Nr. 21 Rezitativ, Sopran 4/4, A-Dur Und Ananias ging hin und kam in das Haus, und legte die Hände auf ihn und sprach: Apg 9,17-18 Tenor (Ananias) Allegro di molto, alla breve, E-Dur – G-Dur Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, der dir erschienen ist auf dem Wege, da du herkamst, dass du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt werdest. Sopran Moderato, 4/4, F-Dur Und alsbald fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er ward wieder sehend und stand auf und ließ sich taufen, und alsbald predigte er Christum in den Schulen, und bewährte es, dass dieser ist der Christ. Nr. 22 Chor Allegro moderato,4/4, F-Dur O welch eine Tiefe des Reichtums der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte! Und unerforschlich seine Wege! Ihm sei Ehre in Ewigkeit, sei Ehre in Ewigkeit. Amen! Amen! Amen! Röm 11,33 u. 36 – Pause – ZWEITER TEIL Nr. 23 Chor Grave, 4/4, B-Dur – Allegro vivace, 3/4, B-Dur Der Erdkreis ist nun des Herrn, Der Erdkreis ist nun des Herrn und seines Christ. Denn alle Heiden werden kommen und anbeten vor dir. Denn deine Herrlichkeit ist offenbar geworden. 14 Offb 11,15; 15,4b Nr. 24 Rezitativ, Sopran 4/4, D-Dur Und Paulus kam zu der Gemeinde und predigte den Namen des Herrn Jesu frei. Da sprach der Heilige Geist: sendet mir aus Barnabas und Paulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe. Da fasteten sie und beteten, und legten die Hände auf sie und ließen sie gehen. Apg 9,28b; 13,2-3 Nr. 25 Duettino, Tenor (Barnabas) und Bass (Paulus) Andante, 4/4, G-Dur So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, Denn Gott vermahnet durch uns. Nr. 26 Chor 2 Kor 5,20 Andante con moto, 6/8, G-Dur Wie lieblich sind die Boten, Die den Frieden verkündigen. In alle Lande ist ausgegangen ihr Schall, Und in alle Welt ihre Worte. Nr. 27 Rezitativ und Arioso, Sopran Und wie sie ausgesandt von dem Heiligen Geist, so schifften sie von dannen und verkündigten das Wort Gottes mit Freudigkeit. Arioso Lasst uns singen von der Gnade des Herrn ewiglich! Lasst uns singen von der Gnade des Herrn, Und seine Wahrheit verkündigen! Ewiglich! Ewiglich! Nr. 28 Rezitativ, Tenor Da aber die Juden das Volk sahen, wie es zusammenkam, um Paulus zu hören, wurden sie voll Neid und widersprachen dem, das von Paulus gesagt ward, und lästerten und sprachen: Chor (Das Volk) So spricht der Herr: Ich bin der Herr, und ist außer mir kein Heiland. Tenor Und sie stellten Paulus nach und hielten einen Rat zusammen, dass sie ihn töteten und sprachen zueinander: Röm 10,15 u.18 4/4, F-Dur Apg 13,4-5 Con moto, 3/8, F-Dur Ps 89,1 Allegro, 4/4, d-Moll Apg 13,45 Allegro, 4/4, d-Moll Jes 43,11 Recit., g-Moll nach Apg 9,23-24 15 Nr. 29 Chor (Das Volk) Allegro molto, 6/8, g-Moll Ist das nicht, ist das nicht, der zu Jerusalem verstörte alle, Die diesen Namen anrufen? Verstummen müssen alle, alle Lügner! Weg mit ihm! Weg mit ihm! Choral (Soli) O Jesu Christe wahres Licht, Erleuchte, die dich kennen nicht, Und bringe sie zu deiner Herd', Dass ihre Seel' auch selig werd. (Tutti) Erleuchte, die da sind verblend't, Bring her, die sich von uns getrennt, Versammle, die zerstreuet geh'n, Mach fester, die im Zweifel steh'n! Apg 9,21b Adagio, 4/4, g-Moll Nürnberg 1676, EKG 50 Text: Johann Heermann, 1630, Strophe 1 Strophe 5 Nr. 30 Rezitativ, Tenor Andante, 4/4, C-Dur Paulus aber und Barnabas sprachen frei und öffentlich: Apg 13,46 Bass (Paulus) Euch musste zuerst das Wort Gottes gepredigt werden; nun ihr es aber von euch stoßet, und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Nr. 31 Duett, Bass (Paulus) und Tenor (Barnabas) Allegro, alla breve, E-Dur Denn also hat uns der Herr geboten: Ich habe dich den Heiden zum Licht gesetzet, Dass du das Heil seist bis an das Ende der Erde. Denn wer den Namen des Herren wird anrufen Der soll selig werden. Nr. 32 Rezitativ, Sopran Apg 13,47c Apg 13,47b Apg 2,21 4/4, E-Dur – Adagio – Recit. Und es war ein Mann zu Lystra, der war lahm und hatte noch nie gewandelt, der hörte Paulus reden, und als er ihn ansah, sprach er mit lauter Stimme: Stehe auf! Auf deine Füße! Und er sprang auf und wandelte, und lobete Gott. Da aber die Heiden sah'n, was Paulus getan, hoben sie ihre Stimmen auf und sprachen zueinander: Nr. 33 Chor (Die Heiden) Die Götter sind den Menschen gleich geworden Und sind zu uns hernieder gekommen. 16 Apg 14,8; 14,11a Presto, alla breve, C-Dur Apg 14,11b Nr. 34 Rezitativ, Sopran 4/4, C-Dur Und nannten Barnabas Jupiter, und Paulus Mercurius. Der Priester aber Jupiters, der vor ihrer Stadt war, brachte Rinder und Kränze vor das Tor und wollte opfern samt dem Volk, und beteten sie an. Apg 14,12-13 Nr. 35 Chor (Die Heiden) Andante, 3/4, A-Dur Seid uns gnädig, hohe Götter! Seht herab auf unser Opfer! (freie Dichtung?) Nr. 36 Rezitativ, Tenor Da das die Apostel hörten, zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter das Volk, schrien und sprachen: Allegro molto, alla breve, d-Moll Apg 14,14 Bass (Paulus) Recit. Adagio, g-Moll – a-Moll – A-Dur Ihr Männer, was macht ihr Apg 14,15; 17,24; Jer 10,14-15; Wir sind auch sterbliche Menschen, gleich wie ihr Ps 115,3;1 Kor 3,16-17 und predigen euch das Evangelium, dass ihr euch bekehren sollt von diesem falschen zu dem lebendigen Gott, welcher gemacht hat Himmel und Erde und das Meer. Wie der Prophet spricht: All eure Götzen sind Trügerei, sind eitel Nichts und haben kein Leben; sie müssen fallen, wenn sie heimgesuchet werden. Gott wohnet nicht in Tempeln, mit Menschenhänden gemacht. Wisset ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid? Arie, Allegro assai moderato, 4/4, A-Dur Und dass der Geist Gottes in euch wohnet? Wisset ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid? So jemand den Tempel Gottes verderben wird, den wird Gott verderben. Denn der Tempel Gottes ist heilig, der seid ihr. Aber unser Gott ist im Himmel, er schaffet alles, was er will! Chor Aber unser Gott ist im Himmel. Er schaffet alles, was er will. (Cantus firmus) Wir glauben all' an einen Gott, Schöpfer Himmels und der Erden. der sich zum Vater geben hat, dass wir seine Kinder werden. Con molto di moto, 3/2, d-Moll Ps 115,3 nach einer vorreformatorischen deutschen Strophe des Credo aus dem 14. Jahrhundert, Martin Luther, 1524, EKG 132 17 Nr. 37 Rezitativ, Sopran 4/4 – Allegro, h-Moll Da ward das Volk erreget wider sie, und es erhob sich ein Sturm der Juden und der Heiden, und wurden voller Zorn und riefen gegen ihn: Nr. 38 Chor (Die Juden und die Heiden) Apg 14, (2) 5 Allegro ma non troppo, 4/4, e-Moll/E-Dur Hier ist des Herren Tempel! Ihr Männer von Israel, helfet! Dies ist der Mensch, der alle Menschen lehret Wider dies Volk, Der alle Menschen an allen Enden Lehret wider dies Volk, wider das Gesetz Und wider diese heilige Stätte! Steiniget ihn! Steiniget ihn! Nr. 39 Rezitativ, Sopran Und sie alle verfolgten Paulus auf seinem Wege, aber der Herr stand ihm bei und stärkte ihn, auf dass durch ihn die Predigt bestätigt würde und alle Heiden höreten. Nr. 40 Kavatine, Tenor Sei getreu bis in den Tod, So will ich dir die Krone des Lebens geben. Fürchte dich nicht, ich bin bei dir! Sei getreu bis in den Tod! Nr. 41 Rezitativ, Sopran Paulus sandte hin und ließ fordern die Ältesten von der Gemeinde zu Ephesus und sprach zu ihnen: Apg 21,28 4/4, C-Dur frei (?) nach 2 Tim 4,17 Adagio, 4/4, C-Dur Offb 2,10 Jes 41,10; Jer 1,8 4/4, a-Moll – Andante – Adagio Apg 20,17 Bass (Paulus) Ihr wisset, wie ich allezeit bin bei euch gewesen, nach Apg 20,18-19, 21-23,25 und dem Herren gedient mit aller Demut und mit vielen Tränen, und habe bezeuget den Glauben an unseren Herren Jesum Christum. Und nun siehe, ich, im Geiste gebunden, fahre hin gen Jerusalem; Trübsal und Bande harren mein dortselbst, ihr werdet nie mein Angesicht wiedersehen. Sopran Sie weineten und sprachen: 18 Apg 20,37 Nr. 42 Chor (Soli/Tutti: Die Gemeinde) Allegro moderato, 4/4, a-Moll Schone doch deiner selbst! Das widerfahre dir nur nicht! Mt 16,22 Rezitativ, Bass (Paulus) Was machet ihr, dass ihr weinet und brechet mir mein Herz? Denn ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben zu Jerusalem, um des Namens willen des Herren Jesu. Tenor Und als er das gesagt, kniete er nieder und betete mit ihnen allen, und sie geleiteten ihn in das Schiff, und sahen sein Angesicht nicht mehr. Nr. 43 Chor Apg 20,36 u. 38 Andante sostenuto, 4/4, As-Dur Sehet, welch eine Liebe Hat uns der Vater erzeiget, Dass wir sollen Gottes Kinder, Gottes Kinder heißen. 1 Joh 3,1a Nr. 44 Rezitativ, Sopran 4/4, A-Dur Und wenn er gleich geopfert wird über dem Opfer unseres Glaubens, so hat er einen guten Kampf gekämpft; er hat den Lauf vollendet, er hat Glauben gehalten; hinfort ist ihm bereitgelegt die Krone der Gerechtigkeit, die ihm der Herr an jenem Tage, der gerechte Richter, geben wird. Nr. 45 Schlusschor Nicht aber ihm allein, sondern allen, Die seine Erscheinung lieben. Der Herr denket an uns Und segnet uns. Lobe den Herren! Lobe den Herren, meine Seele, Und was in mir ist, Seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn. Ihr, seine Engel, Lobet den Herrn. * * * Apg 21,13 2 Tim 4,6 frei; 4,7-8a Allegro maestoso, 4/4, D-Dur 2 Tim 4,8b; Ps 115,12 Ps 103,1 Allegro vivace, 4/4, D-Dur Ps 103,20 19 Gundula Peyerl – Sopran studierte Gesang bei Prof. Vera Sehern an der Musikhochschule Mannheim, sowie bei Prof. Inge-borg Most an der Musikhochschule Freiburg und erhielt ihr Operndiplom mit Auszeichnung. Danach wurde sie von Prof. Rudolf Piernay im Konzertfach ausgebildet. Die Sopranistin war Preisträgerin natio-naler und internationaler Wettbewerbe, wie u. a. dem Belvedere-Wettbewerb in Wien, dem Bundeswettbewerb Gesang in Berlin, sowie dem Deutschen Musikwettbewerb. Von 2000-2002 war Gundula Peyerl am Theater in Hof engagiert, von 2002 - 2005 gehörte sie zum Ensemble des Theaters Aachen. Gastspiele führten sie u.a. ans Theater Würzburg, zu den Operettenfestspielen nach Bad Ischl, sowie an die Wiener Kammeroper. Ihr Repertoire umfasst viele große Opernpartien. Als gefragte Konzertsängerin gastiert Gundula Peyerl bei verschiedenen Veranstaltungen und Festivals im In und Ausland, u. a. im Berliner Konzerthaus, der Staatsoper Stuttgart, der Musikhalle Hamburg und der Kölner Philharmonie mit namhaften Ensembles, wie z.B. dem Freiburger Barockorchester und dem Orchester des Westdeutschen Rundfunks. Gundula Peyerl wirkte bei verschiedenen Rundfunk- und CD-Produktionen mit. Sonnhild Beyer – Sopran wurde 1997 in Filderstadt geboren und genoss schon in früher Kindheit eine musikalische Ausbildung an der Musikschule Köngen/Wendlingen mit verschiedenen Instrumenten. Bis heute bekommt sie Unterricht für Querflöte (bei Annette Haberkern), Klavier (bei Jörg Dobmeier) und klassischen Gesang (bei Ingeburg Dobmeier). Mit der Querflöte erhielt sie im Duo und in der Solo-Wertung mehrere Preise bei Jugend musiziert. Im Fach klassischer Gesang, in dem sie seit 2009 Unterricht bekommt, ist sie mehrfache und auch erste Bundespreisträgerin bei Jugend musiziert. Vielfach sang sie bei Aufführungen der Musikschule Köngen/Wendlingen mit, darunter auch Solopartien in Oratorien, Konzerten oder Musicals. 2013 absolvierte sie ein Schulpraktikum an der Oper Stuttgart, wo sie auch mit dem Kinderchor der Staatsoper Stuttgart auftreten durfte. 20 Sarah Alexandra Hudarew – Mezzosopran Die in Kirchheim/Teck geborene Sarah Alexandra Hudarew studierte von 2007 bis 2011 an der Hochschule für Musik Karlsruhe in den Studiengängen Bachelor Gesang und Oper und nahm außerdem an diversen Meisterkursen teil. Die Sopranistin war zweimalige Bundespreisträgerin bei Jugend musiziert, Stipendiatin der Jürgen-Ponto-Stiftung, des Lions-Clubs Nürtingen sowie des Richard-Wagner-Verbandes und wurde 2008 in die Yehudi Menuhin Förderung LiveMusicNow aufgenommen. Ihr Repertoire reicht von Lied über Oratorium bis hin zur Oper. In der Spielzeit 2010/11 war sie Mitglied des Opernstudios des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe, an dem sie anschließend auch über zwei Spielzeiten fest engagiert war. Ab dieser Spielzeit gehört die Sopranistin zum Ensemble des Landestheaters Detmold und präsentiert sich dem Detmolder Publikum u. a. als zweite Dame der Königin in Die Zauberflöte, als Emilia in Othello sowie als Dolly Fleuriot in Meine Schwester und ich. Luca Martin – Tenor Der Tenor Luca Martin studierte zunächst Violine und Komposition am Konservatorium seiner Heimatstadt Basel. Das anschließende Gesangsstudium führte ihn nach Bologna zu dem italienischen Tenor Gianni Raimondi und an die Musikhochschule Köln, zu der Sopranistin Prof. Monica Pick Hieronimi. Sein Debüt als Opernsänger erfolgte 1994 an der Oper der Stadt Köln, in Verdis Oper Macbeth. Luca Martin gehörte ab 1995 mehrere Jahre dem Ensemble des Theater Bielefeld an, wo er sich wichtige Partien seines Fachs aber auch Unbekanntes wie den Johannes in einer szenischen Umsetzung des Oratoriums Das Buch mit sieben Siegeln von Franz Schmidt erarbeitete. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen- und Fernsehproduktionen (WDR, Deutschlandradio, Schweizer Fernsehen/SF 1) dokumentieren seine sängerische Tätigkeit. Gastauftritte führten ihn an die Deutsche Oper am Rhein (Düsseldorf/Duisburg), die Oper der Stadt Köln, das Nationaltheater Mannheim, die Staatstheater Oldenburg und Mainz, an die Theater Dortmund und Würzburg, sowie an das Konzerthaus in Wien und die Philharmonie Köln und das Teatro Massimo in Catania. 21 Thomas Scharr – Bariton wurde in Stuttgart geboren und machte seine ersten musikalischen Schritte bei den Stuttgarter HymnusChorknaben. Er studierte an der Musikhochschule Mannheim und der Opernschule Mannheim bei Prof. Dr. Alejandro Ramirez und Prof. Jutta Gleue und vervollständigte seine Ausbildung in Meisterkursen bei Rudolf Piernay, Jakob Stämpfli, James Wagner und Sebastian Vittucci. Von 1998 – 2003 war Thomas Scharr festes Ensemblemitglied am Landestheater Linz. In dieser Zeit erarbeitete er ein breites Opernrepertoire. Gastengagements führten ihn in den Folgejahren nach Stuttgart, Baden-Baden, Mannheim, Heidelberg, Nürnberg und Chemnitz. Unter der Leitung von Dennis Russel Davis sang er die Partie des Tony in der West-SideStory bei den Opernfestspielen in Athen und bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Nachdem Thomas Scharr in diesen Jahren umfassende Erfahrungen auf der Opernbühne sammeln konnte, ist er nun verstärkt als Konzertsänger und wirkte bei zahlreichen Rundfunk- und CD–Produktionen mit. Jörg Dobmeier – Leitung studierte Schulmusik und Germanistik an der Musikhochschule und der Universität Stuttgart mit Hauptfach Klavier bei Prof. Paul Buck und Prof. Gerd Lohmeyer. Nach Abschluss des ersten und zweiten Staatexamens für das Lehramt an Gymnasien wurde er Leiter der Musikschule Köngen/Wendlingen. Bis 1982 war er Leiter des Kirchenchors Ohmden, bis 1985 Leiter des Studentenchors »Kurrende« der EKG Tübingen. Von 1984 bis 2011 war er Dozent für Chordirigieren an der Musikhochschule Stuttgart, seit 1985 künstlerischer Leiter von Chor und Ochester des Oratorien-Vereins Esslingen. In dieser Funktion leitet er seit 1986 das »Esslinger Forum für junge Solisten«. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Musikschulleiter hat Jörg Dobmeier zahlreiche große Bühnenprojekte im Musiktheaterbereich realisiert. Er ist überdies als Komponist von Musiktheaterwerken für den Schul- und Musikschulbereich tätig (DIE KISTE, DIE WÜNSCHELRUTE, ZEIT FÜR CLOWNS, DER ZAUBERVOGEL, DER SPEGELSEE, DAS PRINZIP GLÜCK). Im Jahr 2004 wurde ihm der »Daniel-Pfisterer-Preis« durch den Geschichts- und Kultur-Verein Köngen verliehen. 22 Oratorien-Verein Esslingen am Neckar e.V. __________________________________________________________________ Veranstaltungsvorschau 2015/2016 24. bis 26. April 2015 Kloster Roggenburg Probenwochenende zur intensiven Vorbereitung von Mendelssohns Paulus Sonntag, 10. Mai 2015 Stadtkirche Esslingen 19:00 Uhr Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus Oratorium für Soli, Chor und Orchester op. 36 MWV A 14 (1836) Samstag, 18. Juli 2015 ORA-Ausflug nach Konstanz Dienstag, 29.9.2015 im Gemeindehaus Jahres-Mitglieder-Versammlung Oratorien-Verein Esslingen e.V. Sonntag, 13. Dez. 2015 Camille Saint-Saëns, Oratorio de Noël Stadtkirche Esslingen für Soli, Chor, Str., Hf., Org. op.12 (1858) * * * Sonntag, 20. März 2016 Johann Sebastian Bach, JohannesStadtkirche Esslingen Passion BWV 245 5.-13. November 2016 »17. Esslinger Forum für Junge Solisten« * * * Hinweis: Das Orchester des Oratorien-Vereins Esslingen e.V. begeht im Jahr 2015 sein 70-jähriges Bestehen. Das im Herbst 1945 von KMD Hans-Arnold Metzger gegründete Ensemble probte erstmals am 3. Oktober J.S. Bachs Weihnachts-Oratorium, aufgeführt wurde es am 25. und 26. Dezember 1945 in St. Dionys. Erste Konzertmeisterin war Gertrud Klepser. In unserer Jubiläumsschrift von 2001 sind alle aktiven Orchestermitglieder von 1945-2001 aufgelistet (S.167-169). Um möglichst viele noch lebende Ehemalige zu diesem Jubiläum rechtzeitig einladen zu können, bedarf es Ihrer zuverlässigen Unterstützung. Wer Anschriften, Namensänderungen (auch Sterbedaten) kennt, gebe diese bitte umgehend an: Prof. Dr. Ulrich Prinz, Kimmichsweilerweg 20, 73730 Esslingen, gerne per E-Mail [email protected] 23 Oratorien–Verein Esslingen am Neckar e.V. __________________________________________________________________ Einladung Sängerinnen und Sänger sowie Instrumentalisten, die an regelmäßiger und intensiver musikalischer Arbeit interessiert sind und Lust zum Programm der kommenden Projekte haben, sind herzlich willkommen und melden sich bitte beim künstlerischen Leiter, Herrn Jörg Dobmeier (s.u.). Chorproben finden wöchentlich dienstags von 19:45-22 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus am Blarerplatz, Orchesterproben projektweise montags von 20-22 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus der Martinskirche Oberesslingen statt. Mitglied im Oratorien-Verein Esslingen e.V. können auch solche Personen (Körperschaften, Firmen) werden, die die kulturellen Ziele des Vereins nicht (mehr) durch ihre eigene aktive musikalische Ausübung, sondern durch ideelle und finanzielle Unterstützung fördern möchten. 1. Vorsitzender Dr. Theo Sauer, Landolinsteige 7, 73728 Esslingen Tel. 07 11 / 35 25 26, E-Mail: [email protected] Künstlerischer Leiter Jörg Dobmeier, Im Bitterling 1, 73230 Kirchheim/Teck Telefon/Fax 0 70 21 / 5 89 95, E-Mail: [email protected] Bankverbindungen Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen: IBAN DE11 6115 0020 0000 9943 81 BIC ESSLDE66XXX Volksbank Esslingen: IBAB DE56 6119 0110 0151 7350 00 BIC GENODES1ESS Internet: www.oratorien-verein-es.de E-Mail: [email protected] Redaktion und Inhalt: Jörg Dobmeier und Prof. Dr. Ulrich Prinz Druck: Druckerei Hertle, Lise Meitner Straße 10, 73230 Kirchheim/Teck 24
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