iRM GARD HiLFT ERWACHSENEN LESEN UND SCHREiBEN ZU LERNEN. iNHALT 01 ÜBERBLICK3 02 UNSER ZIEL, UNSER ANSPRUCH 4 03 ZIELGRUPPE4 iRM GARD 04 VORZÜGE EINER APP 5 05 WARUM DER NAME „IRMGARD“ 6 06 3 FRAGEN AN IRMGARD SCHWIDERSKI UND STEFANIE TRZECINSKI Seite 2 7 07 ZIELE / VISION VON KOPF, HAND + FUSS 8 08 DIE GRÜNDERIN 9 09 UNSERE PROJEKTE - EIN AUSZUG 10 01 ÜBERBLICK Die Leo-Studie der Universität Hamburg1 zeigt, dass 7,5 Millionen deutschsprachige Menschen ab 16 Jahren weder die Anzeigetafel am Bahnhof noch einen Beipackzettel lesen können. Auch vielen Flüchtlingen fehlt es an Lese- und Schreibkompetenz in Deutscher Sprache - manche sind in ihrer Muttersprache alphabetisiert, manche jedoch auch nicht. iRM GARD HiLFT ERWACHSENEN LESEN UND SCHREiBEN ZU LERNEN. Wer, wie sie, nicht lesen und schreiben kann, hat kaum Möglichkeiten, sich an unserer Gesellschaft zu beteiligen. Bildungsangebote für erwachsene Analphabeten gibt es bereits, aber viele trauen sich aus Scham nicht, diese anzunehmen. Bei Flüchtlingen verhindert die fehlende Kompetenz zusätzlich die Möglichkeit der Einbürgerung2. Hier setzen wir mit IRMGARD an. Mit IRMGARD entwickeln wir eine App, die Erwachsenen hilft, lesen und schreiben zu lernen – ohne, dass es offensichtlich ist. Sie wird kostenlos verfügbar sein. Die Vorteile der App: • schnell (ohne einen PC hochfahren zu müssen), • auch für kurze Zeitfenster am Tag nutzbar, • multimedial (Video, Ton, animiert), • ermöglicht Lernen, ohne Schamgefühl. Mit IRMGARD können die Nutzer3 in 9 Leveln mit insgesamt über 117 Übungen ihre Lese- und Schreibkompetenz erarbeiten und trainieren. Die App verlangt keine Vorkenntnisse vom Lernenden. Wir beginnen in Level 1 mit der Einführung der Buchstaben und der Lesesynthese (Zusammensetzen von Lauten zu Silben und von Silben zu Wörtern) und enden bei Level 9 mit dem Schreiben eines Briefes an IRMGARD (der Lernende erhält auch eine Antwort). Die Aufgaben werden in Form von Bildern und/oder Videos, sowie in Schrift- und in Lautsprache dargestellt. Wir entwickeln IRMGARD für das Smartphone-Betriebssystem Android, das auf circa 80%3 der Smartphones verbreitet ist. Entsprechende Smartphones sind schon ab 60,00 EURO erhältlich4. Ende Dezember 2015 wird IRMGARD, Level 1, für Android kostenfrei als Download zur Verfügung stehen. http://www.alphabetisierung.de/fileadmin/files/Dateien/Downloads_Texte/leo-Presseheft-web.pdf 2 http://www.welt.de/politik/article3279294/Analphabeten-haben-kein-Recht-auf-Einbuergerung.html 3 Um die Lesbarkeit zu erleichtern, werden wir nur die männliche Form verwenden. 3 http://de.statista.com/statistik/daten/studie/182363/umfrage/prognostizierte-marktanteile-bei-smartphone-betriebssystemen/ 4 Siehe www.amazon.de - Beispiel Smartphone von Huawei U8500 1 Seite 3 Sie möchten IRMGARD gerne unterstützen? Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme: Stefanie Trzecinski • [email protected] • +49 1607494637 iRM LEVEL GARD 01 02 UNSER ZIEL, UNSER ANSPRUCH 03 Unsere App IRMGARD hilft Analphabeten, ohne Scham lesen und schreiben zu lernen. Dabei ersetzt die App weder Angebote mit persönlicher Ansprache (zum Beispiel Volkshochschulkurse) noch Softwareprogramme für PCs oder Bücher. Sie versteht sich als 04 • Erweiterung und Unterstützung von bestehenden Angeboten, um eine regelmäßige und vom Lernort unabhängige Beschäftigung mit dem Lesen und Schreiben zu ermöglichen • niedrigschwelliges Angebot, um Lernenden einen ersten Zugang zum Thema Lesen und Schreiben zu ermöglichen. 02 05 06 07 08 09 Wir sind davon überzeugt, dass IRMGARD eine sinnvolle und erfolgreiche Ergänzung zu den bereits bestehenden Alphabetisierungsangeboten ist. 03 ZIELGRUPPE Mit IRMGARD kann jeder lesen und schreiben lernen, auch ohne Vorkenntnisse. IRMGARD beginnt mit dem Erlernen des ABCs, indem jeder Buchstabe in Verbindung mit Bild, Wort und Ton eingeführt wird. Alle Level bauen aufeinander auf. Ein Einstieg in ein höheres Level ist problemlos möglich. Unsere Zielgruppe ist nicht homogen. IRMGARD richtet sich an primäre, sekundäre und funktionale Analphabeten, beispielsweise: • • • • Seite 4 Menschen mit einer Lernbehinderung, Migranten, die aufgrund ihrer persönlichen Schicksale (Krieg, Armut etc.) keine Schulbildung haben und diese nachholen möchten, Menschen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche, die in ihrer Schulzeit aus unterschiedlichsten Gründen nicht ausreichend lesen und/oder schreiben gelernt haben und Menschen mit einer leichten geistigen Behinderung. 04 VORZÜGE EINER APP 01 ABC Bisher gibt es keine App – weder für iPhone, Android noch Windows8 - die systematisch und erwachsenengerecht das Lesen und Schreiben vermittelt. Das möchten wir ändern, denn eine App hat folgende Vorteile: • Aa Bb • Apfel Boot • • A BC DEFGHIJ KLMNO P Q R S TUV W X Y Z abcdefghijklmnopqrstuvwxyz IRMGARD hilft, ohne Scham lesen und schreiben zu lernen: Denn Handy-Displays sind klein und lassen sich nicht leicht einsehen, Sie ist schnell verfügbar, da ein Smartphone in der Regel rund um die Uhr eingeschaltet ist. Ein PC muss hingegen erst angeschaltet und hochgefahren werden, um Übungen zu absolvieren - wenn überhaupt ein PC vorhanden ist. Der Lernende kann auch unterwegs und zwischendurch mit IRMGARD arbeiten, beispielsweise in der U-Bahn. Die App stellt kleine Aufgaben, die der Konzentrationsfähigkeit der Lernenden entgegenkommen. Doch besitzt die Zielgruppe überhaupt ein Smartphone? Laut einer Umfrage vom High-Tech Verband BITKOM im August 2013 nutzen 90% der Bevölkerung über 14 Jahre ein Handy6. Dieser Prozentsatz wird noch steigen, weil sich die Kosten für die Mobilfunknutzung verringern und sich Handys von einem Luxusgut zu einem Allgemeingut gewandelt haben. Der Anteil an Smartphone-Nutzern steigt laut einer Studie von Statista seit 20107. Während sie damals noch 16,5% der Mobilfunknutzer ausmachten, waren es im August 2013 bereits 41,1 Millionen Menschen und somit 59,8% der deutschen Mobilfunknutzer. Tendenz steigend. 5 Ein Lehrer kann der Nachbar, jedoch auch der Kursleitende der Volkshoch- schule sein. Wir verstehen darunter eine Person, die dem Lernenden persönliche Hilfestellung gibt. 6 http://www.bitkom.org/de/presse/78284_77178.aspx 7 http://de.statista.com/statistik/daten/studie/237079/umfrage/anteil-der-smart- phone-nutzer-an-allen-mobilfunknutzern-in-deutschland/ Seite 5 05 WARUM DER NAME „IRMGARD“ Weil IRMGARD ein Vorbild im echten Leben hat: Irmgard Schwiderski war Lehrerin und Rektorin einer Grundschule und hat langjährige Erfahrungen im Vermitteln der Leseund Schreibkompetenz. Irmgard Schwiderski Diese nutzt sie nun in ihrer Arbeit mit Hamburger Analphabeten. Sie entwickelt für die Lerner individuelle Aufgaben, die sich auf die unterschiedlichen persönlichen Ausgangslagen einstellen. Die Idee für eine App zur Alphabetisierung von Erwachsenen hatten Irmgard Schwiderski und Stefanie Trzecinski gemeinsam. Seit Ende 2012 setzten sie diese nun um. Irmgard Schwiderski verantwortet die inhaltliche Erarbeitung der App, Stefanie Trzecinski die Realisation. Die Entwicklung der App IRMGARD wäre ohne das Wissen und die Praxisarbeit von Irmgard Schwiderski nicht realisierbar. Rückmeldungen der Lerner fließen in die verschiedenen Aufgabenstellungen ein. Erst dadurch kann der modulare Aufbau, der schrittweise und systematisch ist, erarbeitet und umgesetzt werden. Ein Beispiel: Direkte und persönliche Ansprache ist ein wichtiger Motivationsfaktor für Analphabeten. Das IRMGARD-Team berücksichtigt diese Erkenntnis bei der Entwicklung der App, indem • • • Seite 6 der Lerner beim Erwerb der Lese- und Schreibkompetenz von der realen Person Irmgard Schwiderski begleitet wird, statt von einer Kunstfigur (Schauspieler oder Comic-Figur), jedes Modul mit einem Video von Irmgard Schwiderski beginnt, in dem sie den Lerner anspricht, ihn motiviert, weiter zu lernen und eine persönliche Anmerkung macht. Bei vielen Aufgaben weitere Ton-Anmerkungen von Irmgard Schwiderski zur Verfügung stehen, in denen sie allgemeine Hinweise gibt. Irmgard Schwiderski Stefanie Trzecinski 06 3 FRAGEN AN IRMGARD SCHWIDERSKI UND STEFANIE TRZECINSKI 01 - Warum eine App für Analphabeten? Irmgard Schwiderski: Je älter wir werden, desto wichtiger ist die ständige Wiederholung des Erlernten. Ich habe bei meiner Arbeit mit Analphabeten im Lerncafé festgestellt, dass die Lernenden ein-, höchstens zweimal die Woche, ins Lerncafé kommen und sich mit Lesen und Schreiben auseinandersetzen. Den Rest der Woche nicht, denn sie bekommen keine Hausaufgaben auf. Das ist einfach zu wenig! Sie vergessen das Erlernte wieder, so dass sie beim nächsten Mal wieder von vorne anfangen müssen. Stefanie Trzecinski: Eine App wäre da sehr hilfreich, weil sie auch für kurze Zeitfenster genutzt werden kann. So kann sich der Lernende täglich - auch wenn es nur für 5 Minuten ist mit Lesen und Schreiben beschäftigen. 02 - Warum gibt es noch keine App für Analphabeten? Irmgard Schwiderski: Stefanie Trzecinski und ich haben 2012 das Konzept für IRMGARD erstellt und sind seitdem auf der Suche nach Spendern und Sponsoren. Ich muss gestehen, dass ich nicht gedacht hätte, dass es so schwierig ist, die App finanziert zu bekommen. Wir mussten jedoch feststellen, dass das Thema „uncharmant“ ist. Es gibt auch viele Vorurteile gegenüber Analphabeten - „selbst schuld“, „faul“ oder „zu doof“ sind typische Meinungen. Stefanie Trzecinski: Dass es viele unterschiedliche Ursachen gibt wie Krankheit, eine Beeinträchtigung oder Behinderung o.ä. wird nicht in Betracht gezogen. Wir sind nun sehr dankbar, dass wir es durch die Veolia Stiftung, den Lions Club Herten, den Lions Distrikt Rheinland-Nord sowie die HAPPY BY DESIGN-Kampagne geschafft haben, zumindest die Finanzierung von Level 1 zu erreichen. Wir starten gerade mit der Programmierung und wollen im September 2015 Level 1 kostenfrei als Download zur Verfügung stellen. Kostenfreie Verfügbarkeit von IRMGARD - das ist uns wichtig! 03 - Was wünschen Sie sich im Umgang mit Analphabeten? Irmgard Schwiderski: Offenheit, weniger Vorurteile und Entgegenkommen durch die Gesellschaft. Was meine ich damit konkret: Niemand sollte sich schämen müssen, weil er während seiner Kindheit und Jugend nicht Lesen und Schreiben gelernt hat. Umso bewundernswerter, wenn er es im Erwachsenenalter versucht! Stefanie Trzecinski: Ich wünsche mir zusätzlich, dass viele Informationen nicht nur in Schrift angeboten werden. Ein Aufeinander-zu-bewegen von Analphabeten und Gesellschaft wäre schön. Wichtige Informationen könnten beispielsweise auch als Piktogramme dargestellt werden oder warum nicht via NFC-Chip durch ein Smartphone vorlesen lassen? Seite 7 07 ZIELE/VISION VON KOPF, HAND + FUSS Vielfalt macht unsere Gesellschaft reich. Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass jedes Anderssein akzeptiert und geschätzt wird, dass sich Menschen mit und ohne Behinderung oder Benachteiligung verstehen, respektieren und inklusiv unterstützen. Alleine die Freiheit zur gleichberechtigten Teilhabe an der Gemeinschaft bietet die Chance für ein selbstbestimmtes Leben. Doch wie gelingt es, dieses Grundrecht in den Köpfen aller Menschen fest zu verankern und in täglich gelebte Praxis umzusetzen? Der Lösungsansatz von KOPF, HAND + FUSS ist moderne und wissenschaftlich fundierte Bildung in allen Formen und Facetten. Wir bauen neue Brücken, die jeder spielend leicht überqueren kann: durch Veranstaltungen, Workshops, persönliche Gespräche und vor allem durch den sinnvollen Einsatz neuer Medien. Dazu entwickeln wir in Kooperation mit engagierten Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft interaktive Lernportale, innovative Softwareanwendungen und praktische Apps. Das Herzstück unserer Arbeit bildet der deutschlandweit erste inklusive Co-Working Space „TUECHTIG“, der einzigartig ist in seiner Konzeption, Zielstellung und Atmosphäre. Mit viel Kopf, Hand und Fuß schreiten wir den Weg voran für alle Menschen, die in Zukunft noch mehr BEDENKEN, BEGREIFEN UND BEWEGEN wollen. Gehen auch Sie mit uns den nächsten Schritt! www.kopfhandundfuss.de Seite 8 08 DIE GRÜNDERIN Die KOPF, HAND + FUSS gGmbH ist ein echtes Herzensprojekt der Berliner Unternehmerin Stefanie Trzecinski. Die studierte Sonderschulpädagogin und Expertin für IT & Neue Medien will in der deutschen Hauptstadtmetropole eine neue Form von Freiheit für jeden innerhalb der Gesellschaft etablieren: täglich gelebte Inklusion. Stefanie Trzecinski Mitte 2010 gegründet, ist das gemeinnützig ausgerichtete Unternehmen mehrere Jahre parallel von der damaligen Microsoft-Managerin aufgebaut worden. Mit der Kraft der vielen positiven Rückmeldungen von unterschiedlichen Wegbegleitern hat sie sich im September 2013 entschieden, sich KOPF, HAND + FUSS hauptberuflich zu widmen, um mit voller Konzentration und ganzer Energie ihre Vision zu verwirklichen. Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen aus der Schwerhörigen- und Sprachheilpädagogik ist sie seit 2005 zusätzlich als Lehrbeauftragte im Fachbereich Gebärdensprach- und Audiopädagogik der Humboldt-Universität Berlin tätig, wo sie zum Thema Neue Medien unterrichtet. Stefanie Trzecinski hat ein Talent zum Aufspüren dringend notwendiger Handlungsfelder. Sie ist eng mit verschiedenen Zielgruppen vernetzt. Ihre Hauptaufgabe sieht sie im Agieren und Organisieren im Hintergrund, um die vielen gemeinnützigen Projektideen zum Leben zu erwecken. Dabei freut sich Stefanie Trzecinski über jede Art von Unterstützung und lädt zum Mitmachen ein. Wollen Sie uns unterstützen oder mehr wissen über KOPF, HAND + FUSS? Stefanie Trzecinski • [email protected] • www.kopfhandundfuss.de • +49 1607494637 Seite 9 09 UNSERE PROJEKTE EINE AUSWAHL KOPF, HAND + FUSS gGmbH ist seit Sommer 2010 aktiv und hat seitdem viele Projekte realisiert. Auf den kommenden Seiten stellen wir Ihnen einen Auszug unserer umgesetzten Ideen vor. Anhand der Seitenmarkierung können Sie den aktuellen Status der Projekte erkennen. Wenn Sie Interesse an einem tieferen Einblick haben, kommen Sie bitte auf uns zu. Wir haben für die verschiedenen Bildungsinitiativen aussagekräftige Konzepte, damit Sie sich ein umfangreiches Bild von unserem Tun machen können. Wir verwenden in den folgenden Auszügen ausschließlich die männliche Form, um einen besseren Lesefluss zu gewährleisten. COWORKING-SPACE FÜR MENSCHEN MIT UND OHNE HANDICAP Coworking Space für Menschen mit und ohne Handicap. Lernsoftware für hörgeschädigte Kinder, um ihnen spielerisch Musik nahe zu bringen. JOBCENTER FORMULARE iN DGS App in der 5 Jobcenterformulare in Gebärdensprache erklärt werden. Seite 10 Fotografieworkshops für Blinde, Sehbehinderte und Sehende. BERLINER MATHE HELDEN Videoclips mit Fragen an 12 Personen, die anders sind, zum besseren Umgang miteinander. Mathematikstudenten helfen Schülern per Chat bei Mathe-Problemen. 09/01 GESUCHT: SPENDER, SPONSOREN, KOOPERATIONSPARTNER + MENTOREN TUECHTIG COWORKING-SPACE FÜR MENSCHEN MIT UND OHNE HANDICAP Definition Coworking Space(Quelle: Wikipedia): Coworking (auch Co-working, engl. „zusammen arbeiten“ bzw. koarbeiten) ist ein sich seit einigen Jahren abzeichnender Trend im Bereich Neue Arbeitsformen. Freiberufler, Kreative, kleinere Startups oder digitale Nomaden, die unabhängig voneinander agieren oder in unterschiedlichen Firmen und Projekten aktiv sind, arbeiten in meist größeren Räumen zusammen und können auf diese Weise voneinander profitieren. Coworking Spaces stellen Arbeitsplätze und Infrastruktur (Netzwerk, Drucker, Scanner, Fax, Telefon, Beamer, Besprechungsräume) auf Tages-, Wochen- oder Monatsbasis zur Verfügung und ermöglichen die Bildung einer Gemeinschaft („Community“), welche mittels gemeinsamer Veranstaltungen, Workshops und weiterer Aktivitäten gestärkt werden kann. Dabei bleibt die Nutzung jedoch stets unverbindlich und zeitlich flexibel. Der Inklusionsgedanke beinhaltet die Teilhabe aller Menschen in der Gesellschaft. Die Idee ist jedoch oftmals nur Theorie, denn die Arbeitsmöglichkeiten von Behinderten beschränken sich häufig auf Integrationseinrichtungen, Behindertenwerkstätten oder Großunternehmen und Öffentliche Einrichtungen, die Behinderte aus inhaltlicher, aber auch räumlicher Sicht besser einbinden können. Es fehlen Räumlichkeiten, welche von behinderten Gründern, Freiberuflern oder Arbeitnehmern (deren Arbeitgeber über keine barrierefereien Räume verfügen) genutzt werden können. Das Coworking-Space „TUECHTIG“ will die Lücke schließen. Wobei „TUECHTIG“ kein Ort nur für Behinderte sein wird. „TUECHTIG“ steht Menschen mit und ohne Handicap offen und setzt damit den Inklusionsgedanken in die Realität um. BESONDERHEITEN VON »TUECHTIG« • • • Barrierefreiheit: Die Räumlichkeiten, das Mobiliar sowie die technische Ausstattung werden umfassend barrierefrei sein. Verfügbarkeit von Arbeitsassistenzen: Es stehen verschiedene Arbeitsassistenzen mit unterschiedlichen Kompetenzen zur Verfügung. Gute Erreichbarkeit: TUECHTIG wird gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. NUTZERKREIS • • • Gründer: mit und ohne Handicap Freiberufler: mit und ohne Handicap Angestellte: die durch Unfall o.ä. behindert werden und deren Arbeitsplatzbedingungen im bisherigen Unternehmen eine Weiterbeschäftigung verhindern; Im TUECHTIG können die Personen weiterhin für das Unternehmen tätig sein AKTUELLER STATUS ZUM PROJEKT: Wir sprechen mit verschiedenen Vereinen, Verbänden, Universitäten, Ministerien und Verwaltungen, um Kooperationen abzuschließen. Wir hoffen, im Oktober 2016 TUECHTIG zu eröffnen Seite 11 09/02 PROJEKT IST ABGESCHLOSSEN, LERNSOFTWARE IST VERFÜGBAR. KLEINE HELFER LERNSOFTWARE ZUM SPIELEN UND MUSIZIEREN IN GEBÄRDENSPRACHE Die Software wurde von KOPF, HAND + FUSS in Zusammenarbeit mit Studenten der Humboldt-Universität, Abteilung Gebärdensprach- und Audiopädagogik, entwickelt. „Kleine Helfer“ soll tauben und schwerhörigen Kindern Musik nahe bringen, indem Lieder mit Gebärden übersetzt werden. Zusätzlich gibt es weitere Materialien und zu jedem Lied ein Lernspiel, in dem die Inhalte vertieft werden. „Kleine Helfer“ sind Gegenstände, die das Leben erleichtern. Ein Beispiel: Zum Lied „Spuren im Sand“, von Birte Reuver gesungen und von Gaston von Krshiwoblozki gebärdet, erhält das Kind eine Lupe, mit der es sich im Lernspiel spielerisch betätigt. „Kleine Helfer“ richtet sich an taube und schwerhörige Kinder im Grundschulalter. Bei Interesse an der Lernsoftware bitte eine kurze Mail an uns senden. Seite 12 09/03 PROJEKT BEENDET PHOTOGRAPHIA OBSCURA FOTOGRAFIEWORKSHOPS FÜR BLINDE, SEHBEHINDERTE UND SEHENDE Photographia ist der lateinische Begriff für Fotografie; Obscura steht in Latein für dunkel, merkwürdig und rätselhaft. „Photographia Obscura“ ist der Titel zweier FotografieWorkshops von jeweils 6 Stunden, die sich an blinde, sehbehinderte und sehende Personen richteten und Ende 2014 stattfanden. Die Workshopleiter waren: Karsten Hein, Fotograf, sehend Carolin Grupe, Studentin, sehend Katrin Dinges, Studentin, blind An jedem Workshop konnten 10 sehende und 5 sehbehinderte oder blinde Personen teilnehmen. Es wurden Teams mit jeweils zwei sehenden und einer sehbehinderten oder blinden Person gebildet, die gemeinsam zu einem Thema Fotos machten. Die Workshops sollten erreichen, dass • • • Dank der Förderung aus den Europäischen Sozialfonds und weiterer Partner kann das Projekt umgesetzt werden: Seite 13 Sehende eine andere Perspektive zum Sehen erhalten und sich bewusst mit dem Sehen auseinandersetzen; Sehende lernen, ein Bild so zu beschreiben, dass es von Sehbehinderten und Blinden nachvollzogen werden kann. Sehbehinderte und Blinde sich mit dem Fotografieren auseinandersetzen und die Chance erhalten, Bilder ihres geistigen Auges mithilfe der Sehenden zu realisieren. Das Projekt endetet im April 2015 mit einer Fotopräsentation in der Villa Oppenheim in BerlinCharlottenburg. Auf www.kopfhandundfuss.de ist eine filmische Zusammenfassung vom Projekt verfügbar. JOBCENTER FORMULARE iN DGS 09/04 PROJEKT LÄUFT JOBCENTER FORMULARE IN DGS APP ZUR UNTERSTÜTZUNG VON GEBÄRDENSPRACHLERN BEIM AUSFÜLLEN DER ANTRÄGE Formulare von Behörden bergen oftmals Verständnisschwierigkeiten für jeden von uns, vor allem aber für Gebärdensprachler, da Gebärdensprache ein bildhafte Sprache ist. Zusammen mit dem Jobcenter Reinickendorf wurden wir aktiv und haben gemeinsam das Thema Inklusion vorangetrieben. • • • • Die Darsteller: • Andreas Costrau (gebaerdenservice.de) und Benedikt J. Feldmann (yomma). Beide sind von Geburt an taub. • Ihre Identität ist die der Tauben, ihre Muttersprache ist DGS. • Sie setzen sich intensiv für die Verbreitung und Anerkennung der Deutschen Gebärdensprache ein. Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Reinickendorf: • Homayoun Feriduni ist Arbeitsvermittler im U25-Team. • Er hat uns schnell, unkompliziert und kompetent bei der inhaltlichen und verständlichen Aufbereitung der Jobcenterformulare unterstützt. • Herr Feriduni zum Projekt: »Neben der Gleichberechtigung und Fairness bezüglich des Angebots geht es auch um Menschlichkeit gegenüber Menschen mit Behinderung. Wir wollen niemanden ausschließen, im Gegenteil, es ist uns sehr wichtig, auch dieser Gruppe von Menschen zu zeigen, dass das Jobcenter für sie da ist. Eine solche App könnte ein guter Schritt sein, um unser Verständnis und unsere Bereitschaft für Zusammenarbeit zu zeigen.« Dank der Förderung aus den Europäischen Sozialfonds und weiterer Partner kann das Projekt umgesetzt werden: Seite 14 5 Jobcenterformulare wurden im Rahmen einer App in Deutsche Gebärdensprache (DGS) übersetzt, damit deren Inhalte und Anforderungen für Gebärdensprachler verständlicher werden. Besonderheit: Die Inhalte wurden nicht 1:1 von Schriftin Gebärdensprache übersetzt, sondern in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter auch inhaltlich erläutert. Die App besitzt keine Rechtsverbindlichkeit, sondern unterstützt Gebärdensprachler beim Ausfüllen der Formulare. Die App ist für Windows 8.1 und Android verfügbar. 09/05 FRAGEN AN MENSCHEN, DiE ANDERS SiND. PROJEKT LÄUFT ANDERSSEIN FRAGEN AN MENSCHEN, DIE ANDERS SIND In einer Videoreihe stellen wir 12 Menschen vor, die „anders“ sind. Mit „anders“ meinen wir, dass sie aufgrund einer Besonderheit nicht der Mehrheit der Gesellschaft entsprechen und dadurch von der Gesellschaft mit Vorurteilen und Unsicherheiten konfrontiert werden. Mithilfe der Videos möchten wir die Vorurteile und Unsicherheiten im Umgang miteinander abbauen. Gerd, Analphabet Laura, kleinwüchsig Aktueller Status: Die Filme stehen online zur Verfügung - http://kopfhandundfuss.de/projekte/anderssein/anderssein-fragen-anmenschen-die-anders-sind.html Dank der Förderung aus den Europäischen Sozialfonds kann das Projekt umgesetzt werden. Seite 15 In kleinen Clips beantworten die Referenten verschiedene Fragen zum Thema „Umgang miteinander“. Welches Verhalten nervt oder belustigt sie? Welchen Umgang wünschen Sie sich von der Gesellschaft? Welche Vorurteile möchten sie gerne abbauen? Die Antworten auf die Fragen geben sie kurz, prägnant, informativ und ohne erhobenen Zeigefinger. Die Mitwirkenden sind: • Laura, kleinwüchsig • Norbert, Stotterer • Andrea, trockene Alkoholikerin • Antonia, zwangsgestört • Andrea, lesbisch • Stephan, schwerhörig und CI-Träger • Dominik, Rollstuhlfahrer • Silja, erblindet • Andreas, taub • Gisela, dick • Idil, nicht-weiße Deutsche • Gerd, Analphabet Wo werden die Videos gezeigt? Die Videos stehen gegen eine geringe Gebühr zur Verfügung und werden auf unterschiedlichsten Plattformen (Kino, Internet etc.) veröffentlicht. 09/06 GESUCHT: SPENDER + SPONSOREN BERLINER MATHE-HELDEN BERLINER MATHE HELDEN Das Projekt wird mit folgenden Kooperationspartnern realisiert: • Freie Universität Berlin, Fachbereich Mathematik: Frau Professorin Lutz-Westphal verantwortet inhaltlich, fachlich und didaktisch das Projekt. • Humboldt-Universität, Fachbereich Informatik: Herr Professor Pinkwart entwickelt zusammen mit seinen Studenten das eLearning-Tool. • Royal Technology University Stockholm: Herr Stephan Steenboom unterstützt Berliner Mathe-Helden mit seiner langjährigen Erfahrung bei Mathcoach Online, worauf Berliner Mathe-Helden basiert. EINFACH UND SCHNELL MATHEHÜRDEN ÜBERWINDEN Wissen wir es nicht aus unserer eigenen Schulzeit? Mathematik war bei den meisten Schülern nicht beliebt. Die wenigsten sind geborene Mathehelden. Viele Schüler würden sich über Unterstützung bei den Hausaufgaben freuen, aber die müssten sie sich selbst organisieren. Berliner Mathe-Helden will auf einfache, schnelle und flexible Weise helfen, mögliche Mathematik-Hürden zu überwinden, indem Schüler sich per Chat an einen Mathematik-Studenten wenden können. Inhalt des Projekts: 1. Hürden überwinden: Berliner Schüler können sich an Mathematikstudenten (Mathe-Helden) per Chat wenden, wenn sie Probleme bei den Mathematikhausaufgaben haben. 2. Hürden analysieren: Die anonyme Nutzung wird ausgewertet und pro Quartal dem Senat, der FU Berlin und allen Berliner Schulen zur Verfügung gestellt, damit ersichtlich wird, welche Hürden im Mathematikbereich verstärkt auftreten. 3. Hürden vermeiden: In Kooperation mit dem Fachbereich Mathematik der FU Berlin und den mitarbeitenden Mathematikstudenten wird im Rahmen eines Seminars gemeinsam Unterrichtsmaterial für die Berliner Schulen erstellt, um die Lehrer und Schüler bei Mathematikthemen zu unterstützen. Mithilfe des eLaerning-Tools der HU Berlin, wird das erarbeitete Unterrichtsmaterial den Schulen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Zur Zeit suchen wir Finanzierungspartner. Zeitrahmen: Wir planen bis Mitte 2016 das Chatsystem technologisch umzusetzen, um Berliner Schülern ab Ende 2016 das Angebot zur Verfügung zu stellen. Bis dahin versuchen wir auch, die Finanzierung der Gehälter für die Mathematikstudenten zu sichern. Seite 16 KONTAKT KOPF, HAND + FUSS gGmbH Ludwigkirchstr. 2 10719 Berlin T / 030 83 21 66 40 F / 030 83 21 66 41 E / [email protected] www.kopfhandundfuss.de
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