ak-report.at P.b.b., Erscheinungsort Linz, Verlagspostamt 4020. ZLN: GZ 02Z033936 M September 2015 / Nr. 5 / 46. Jahrgang M a g a z i n f ü r A r b e i t n e h m e r / - i n n e n i n O b e r ö s t e r r e i c h Seiten 5 –7 So entstehen Schulbücher Bis zu drei Jahre lang wird im Veritas-Verlag gearbeitet, bis Yara (Bild) ihr neues Schulbuch in Händen hält. Seite 3 Forderungen an das Land 100en Kartnnen Seite 9 gewi Messe für faire Kleidung Seiten 10/11 Gewalt am Arbeitsplatz Seite 12 Der Herr der Bienen Z U R S A C H E Wirtschaftskammer wettert gegen Arbeitnehmerrechte Mit einer Kampagne gegen AK und ÖGB greift die Wirtschafts kammer (WK) tief in die ideologische Motten kiste. Der Verdacht der Stimmungsmache vor der Landtagswahl liegt nahe. A uf Pla katen in Betrieben wet tert die Wirt schaftskammer gegen beste hende Schutz Andrea Heimberger bestimmungen Chefredakteurin und berechtigte Forderungen für Arbeitnehmer/ -innen und nennt sie eine „Gefahr für Arbeitsplätze“! Das Gegenteil ist wahr. Nehmen wir den WKWiderstand gegen ein Bonus-Ma lus-System für die Beschäftigung Älterer: Tatsache ist, dass die Ar beitslosigkeit Älterer enorm hoch ist, weil Unternehmen sie kaum noch einstellen. Daher ist die Über legung, Betriebe, die viele Ältere beschäftigen, zu belohnen und jene, die das nicht tun, einen Ma lus zahlen zu lassen, nur logisch. Und die von der WK kritisierte sechste Urlaubswoche gibt es schon lange. Allerdings nur nach 25 Jahren im selben Betrieb. An gesichts des Dauerwunsches der Unternehmer/-innen nach „mehr Flexibilität“ ist es legitim zu for dern, dass alle Arbeitnehmer/ -innen nach 25 Jahren eine sech ste Urlaubswoche bekommen, egal wie viele Arbeitgeber/ -innen sie hatten. Die von AK und ÖGB gefor derte Arbeitsmarktabgabe der Unternehmen für jede angeord nete Überstunde ist auch kein „Strafeuro“, sondern würde An reize schaffen, mehr Mitarbei ter/-in nen einzustellen, statt dauernd Überstunden anzuord nen. Wer das ablehnt, handelt angesichts der Rekordarbeits losigkeit unverantwortlich. Und dass sich die WK sogar gegen Arbeitszeit- und Arbeit nehmerschutzgesetze stellt, die sie selbst mitgestaltet hat, ist be sonders unseriös. Sie wäre gut beraten, sich wieder auf den Bo den der Sachlichkeit zu begeben. Ihre [email protected] Service für Sie ● Bares für Bildung von der AK Wissen veraltet heutzutage schneller als früher. Für berufliches Weiterkommen ist ständiges Lernen unumgänglich. Da Weiter bildung aber ins Geld geht, unterstützt die AK ihre Mitglieder mit dem Bildungsbonus und Kursermäßigungen mit ihrer Leis tungskarte. So können sie pro Jahr bis zu 200 Euro sparen. Den ken Sie aber auch daran, finanzielle Hilfe beim Bildungskonto des Landes zu beantragen und die Kosten von der Steuer abzu schreiben. Mehr zu Bildungsförderungen auf ak-report.at. ● 2 Baby & Beruf: Rat für Eltern Die Geburt eines Kindes krempelt den privaten und beruflichen Alltag der Eltern kräftig um. Da ist es gut, über Karenz, Kinderbetreuungsgeld, Elternteilzeit oder Wiedereinstieg informiert zu sein. Die AK veranstaltet in ganz Oberöster reich Elternabende für (werdende) Mütter und Väter. Wann ein AK-Elternabend in Ihrer Nähe stattfindet, finden Sie auf ak-report.at. ● Aktuelle Brennstoff-Preise Es wird Zeit, sich mit Heizmaterial einzudecken. Wie viel es kostet, erhebt die Arbeiterkammer für Sie: wöchentlich für Heiz öl Extraleicht und lose Pellets, monatlich für Pellets in 15-KiloSäcken. Immer aktuell auf ak-report.at. Magazin für Arbeitnehmer/-innen in Oberösterreich Nr. 5, September 2015, 46. (70.) Jahrgang. Erscheint siebenmal im Jahr. Medieninhaberin, Herausgeberin und Redaktion: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Oberösterreich, Volksgartenstraße 40, 4020 Linz, Tel. +43 (0)50/6906-2182, E-Mail: [email protected] Redaktion: Dominik Bittendorfer, Rainer Brunhofer, Robert Eiter, Ines Hafner, Andrea Heimberger (Leitung), Martina Macher, Ulrike Mayr, Sabine Naderer- Jelinek, Kurt Neulinger (Bild), Norbert Ramp, Margit Schrenk (CvD), Wolfgang Spitzbart, Walter Sturm, Wolfgang Zeintlhofer (Produktion, Layout, Bild). Fotos: Manfred Gartner, Kurt Neulinger, Florian Stöllinger, Erwin Wimmer. Auflage: 547.000 Hersteller: Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H., Verlagspostamt 4000 (4020) Linz Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: siehe ooe.arbeiterkammer.at/impressum.html rige – müssen flächendeckend ausgebaut werden. Eine Kernaufgabe des Lan des ist die finanzielle Absiche rung in Notlagen sowie bei Pflege und Betreuung. Rund 8000 Menschen warten auf ei nen geschützten Arbeitsplatz, mobile Betreuung, persönliche Assistenz oder einen betreuten Wohnplatz. Diese Wartelisten müssen durch massiven Aus bau der Plätze abgebaut wer den. Im Sozialbereich darf nicht weiter zu Lasten der Be schäftigten gespart werden. Seit 2009 sind die Mieten um mehr als 14 Mit Investitionen Prozent gestiegen. Trotz in Infrastruktur und dem hat das Land das sozialen Wohnbau Budget der Wohnbeihilfe kann das Land um knapp 20 Prozent ge Arbeitsplätze schaffen. kürzt. Vor allem Allein erziehende müssen bei den Wohnkosten stärker unter stützt werden. Und wir brauchen mehr geförderte Wohnungen. Die Wartezeiten darauf – insbe sondere im Zentralraum – betra gen im Durchschnitt zwei bis drei Jahre. Die AK fordert das Land auf, so lange den Bau von 500 Mietwohnungen mehr pro Jahr zu fördern (plus 25 Pro zent), bis die durchschnittliche Wartezeit in allen Bezirken un ter 18 Monaten liegt. FORDERUNGEN AN NEUE LANDESREGIERUNG Vorrang für Arbeitnehmer O berösterreich nimmt ei nen schweren Rucksack in die nächste Regierungs periode mit. Laut AK-Berech nungen hat sich die Finanzlage des Landes in den letzten zehn Jahren um rund 4,2 Milliarden Euro verschlechtert. Das Land hat viel mehr Schulden bzw. Verbindlichkeiten als offiziell ausgewiesen (mehr dazu auf ak-report.at). Um die eigene Vorgabe eines ausgeglichenen Haushalts bis 2016 zu errei chen, nimmt das Land schon jetzt laufend Einschnitte bei den öffentlichen Leistungen vor. Investieren in Jobs, Jobs, Jobs Wichtigste Aufgabe des Lan des aus AK-Sicht ist es, Ar beitsplätze zu schaffen. Dafür sind dringend mehr öffentliche Investitionen in sozialen Wohnbau, öffentlichen Ver kehr, soziale Dienstleistungen (Bildung, Pflege und Sozialar beit), Breitband- und Energie netze und in den ökologischen Umbau der Wirtschaft notwen dig. Dazu braucht es ein Kon junkturprogramm, das diesen Namen verdient. Denn das vor liegende beruht vorwiegend auf Vorzieheffekten. Die An nahmen über den volkswirt schaftlichen Nutzen sind da durch unrealistisch. Die Strate gie „Arbeitsplatz Ober öster reich 2020“ muss neu ausge richtet werden, um Ziele wie eine höhere Beschäftigungs quote von Älteren und Migran ten/-innen sowie mehr Jobs für Menschen mit Beeinträch tigungen auch erreichen zu können. Die vielen Qualifizierungsan gebote für Jugendliche außer halb von Schule und Lehre müs sen besser aufeinander abge Keine Kompromisse bei Gesundheit stimmt werden. Dafür soll das Land eine übergeordnete Platt form einrichten, in die auch die Sozialpartner eingebunden sind. Verschränkte Ganztagsschulen ,, sowie Kinderbetreuungseinrich tungen, die eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermögli chen – insbesondere Betreu ungsplätze für Unter-Dreijäh ,, „Wichtige Arbeitnehmeranliegen – vor allem der Kampf gegen die dramatisch hohe Arbeitslosigkeit – müssen in zukünftigen Landesbudgets absolute Priorität haben“, fordert AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Die AK verlangt die finanzi elle Absicherung des Zuganges zu einem qualitätsvollen Ge sundheitssystem für alle. Bei der oberösterreichischen Spi talsreform ging es aber fast nur um Kostendämpfung. Dort, wo das zu deutlichen Verschlech terungen bei den Leistungen geführt hat, muss korrigiert werden. Auch die Arbeitsbe dingungen in den Spitälern müssen dringend verbessert werden, vor allem durch ver pflichtende Personalschlüssel sowie klare Regelungen der Nachtdienste. Um die nötigen Mittel für diese Aufgaben freizumachen, muss das gesamte Budget ohne Tabus durchleuchtet werden. Doppelförderungen sind eben so abzuschaffen wie Parallel strukturen. [email protected] 3 *Antwort-Text weicht von Printausgabe ab Ihr Recht bei Gleitzeit Gleitzeit ermöglicht es, die Arbeitszeit den eigenen Bedürfnis sen anzu passen. Wir sprachen mit AK-Expertin Mag.a Ajla Gazija, wie‘s rechtlich aus schaut. AK-Report: Was versteht man unter Gleitzeit? Gazija: Dass jeder Mit arbei ter innerhalb eines vereinbarten Zeitfensters Arbeitsbeginn und -ende selbst bestimmen kann. AK-Report: Können ein zelne Personen ausgenom men werden? Gazija: Ja. Oft geht es aber nicht um konkrete Per sonen, sondern um Positio nen – etwa, dass der Emp fang besetzt sein muss. AK-Report: Manche be haupten, durch Gleitzeit gehen Überstundenzu schläge verloren. Gazija: Das ist falsch. Jede Arbeitsleistung, die über zehn Stunden am Tag bzw. im Schnitt 40 Wochen stunden hinausgeht, oder die außerhalb des Gleitzeitrah mens erbracht wird, muss als Überstunde bezahlt werden. AK-Report: Ein Arzt besuch zu Arbeitsbeginn oder -ende: Welche Uhr zeit ist einzutragen? Gazija: Der Beginn bzw. das Ende der Normalarbeits zeit. Ein Beispiel: Normalar beitsbeginn: 8 Uhr, Gleitzeit: 7 bis 9.30 Uhr, Arztbesuch: 7.30 bis 9 Uhr. Von 8 bis 9 Uhr ist der Arztbesuch Arbeitszeit. AK-Report: Wenn man am Ende der Gleitzeitpe riode mehr Zeitguthaben hat als erlaubt: Kann man das mitnehmen? Gazija: Nein, daher recht zeitig abbauen. Bleibt den noch ein Überhang, muss er mit Zuschlag abgegolten werden.* 4 ? Fragen 06-1 050/69 Obwohl ihm die AK zu seinem Recht verhelfen konnte, hat Bujar K abashi aus Ried viel Geld ver loren. Schuld sind die kurzen Verfallsfristen im Kollektivvertrag. Die Arbeiterkammer kämpft dafür, dass diese ab geschafft werden. ERSTE ERFOLGE FÜR AK-BÜRGERINITIATIVE Verfallsfristen müssen weg B ujar Kabashi hatte knapp drei Jahre bei einem Trans portunternehmen in Zell an der Pram gearbeitet und musste Monat für Monat um die 50 Überstunden machen. Bezahlt bekam er sie aber nicht. Als er seinem Chef sagte, er gehe des wegen zur Arbeiterkammer, wurde er gekündigt. Außerdem behauptete der Arbeitgeber, dass Bujar Kabashi einen Ge haltsvorschuss erhalten habe und zog ihm bei der Endabrech nung einfach 3000 Euro ab. Sieg mit bitterem Beigeschmack Die AK ging vor Gericht und erkämpfte dort offenen Lohn, Sonderzahlungen, nicht ver brauchten Urlaub, Überstun den und eine Kündigungsent schä digung. Dass der angeb liche G ehaltsvorschuss eine Lüge des Chefs war, konnte die AK glaubhaft nachweisen. Kabashi bekam rund 5000 Euro nachbezahlt und dennoch bleibt ein bitterer Beige schmack: Sämtliche Überstun den, die mehr als drei Monate zurücklagen, waren verfallen. Der Kollektivvertrag für die Güterbeförderung sieht näm lich eine extrem kurze Verfalls frist von drei Monaten vor. Gegen solche Ungerechtig keiten ist die AK Oberöster reich im vergangenen Jahr ins Feld gezogen und hat eine Par lamentarische Bürgerinitiative gestartet, die zwei Ziele ver folgt: zum einen die Abschaf fung der kurzen Verfallsfristen und zum anderen eine Informa tionspflicht bei Unterentloh nung. Nun brachte die Initiati ve erste Erfolge: Arbeit neh mer/-innen müssen informiert werden, wenn es bei einer Be triebsprüfung durch die Ge Hunderte Überstunden ohne Bezahlung: Bujar Kabashi ist ein Opfer kurzer Verfallsfristen. bietskrankenkasse oder das Finanzamt zu einer Strafanzei ge wegen Unterentlohnung ge gen ihre Firma kommt. Außer dem machen sich Arbeitgeber/ -innen seit 1. Jänner 2015 nach dem Lohn- und Sozialdumping Bekämpfungsgesetz strafbar, wenn sie ihren Beschäftigten den Lohn oder das Gehalt vor enthalten. Das gilt auch für Überstunden, Zulagen, Zu schläge, Sonderzahlungen, Ur laubs- oder Krankengeld. Die AK wird die Umsetzung des neuen Gesetzes genau überwachen und sich dafür ein setzen, dass den betroffenen Arbeitnehmern/-innen das vor enthaltene Geld nachgezahlt wird. Und sie wird auch wei terhin für die Abschaffung der Verfallsfristen kämpfen – und damit für eine Gesetzesände rung, die den Beschäftigten viele Millionen Euro bringen wird. [email protected] NÜTZLICHE TIPPS FÜR SIE •Lohnabrechnungen kontrollieren lassen: Vertrauen Sie nie darauf, dass die Lohnabrechnung stimmt. Die AK-Rechtsexper ten/-innen prüfen, ob Sie alles bezahlt bekommen haben. •Infos einholen: Kommen Sie schon im aufrechten Arbeitsverhältnis zur Beratung – so können Sie böse Überraschungen vermeiden. •Arbeitszeiten minutiös aufzeichnen und wenn möglich von Arbeitskol legen/-innen bestätigen lassen. Damit haben Sie ein Beweismittel, um Ihre Forderun gen durchsetzen zu können. Wo kommen all die bunten Schulbücher her? Für Yara und Philipp (Bild) sowie weitere 200.000 Kinder aus Oberösterreich hat gerade das Schuljahr begonnen. Jetzt gibt‘s viele neue Schulbücher. Wo die herkommen, hat sich der AK-Report bei einem Schulbuchverlag angeschaut. Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7 5 Bis zu drei Jahre dauert’s von der Idee bis zum fertigen Buch. U nverlangt eingesandte Manuskripte – der Schrecken aller Verlage – gibt’s beim Veritas-Verlag in Linz nur selten. Kaum einer fühlt sich zum Schulbuchautor berufen. Aber auch das Un terrichtsministerium gibt die Bücher nicht in Auftrag. Schulbü cher entstehen anders. Enge Zusammenarbeit mit Lehrkräften Veritas-Betriebsrat Thomas Kirnbauer setzt sich dafür ein, dass die Arbeitszeit wünsche der Kolle ginnen und Kollegen erfüllt werden. Am Anfang steht die Marktforschung: Wo wird et was Neues gebraucht, wo gibt es veraltete Inhalte? Und dann die wichtigste Frage: Wer verfasst das neue Werk? Besprechungen und Workshops mit Lehrkräf ten, um Ideen zu entwickeln und Autorenteams zu fin den, gehören beim Verlag zum Tagesgeschäft. Ein Manuskript entsteht gewöhnlich in Zusammenarbeit zwischen den Autoren/-innen (in der Regel Lehrkräften) und einer Projektleiterin/einem Projektleiter vom Verlag. Von der Idee bis zum fertigen Text vergeht mindestens ein Jahr. Bis zum Stichtag 15. Oktober muss das Werk beim Bildungsministerium einge reicht werden, wenn es zwei weitere Jahre später bei den Schü lerinnen und Schülern landen soll. Dann werden Änderungswünsche der Gutachter/-innen eingear beitet, oft muss das Ganze noch einmal dem Ministerium vorge legt werden. Audio-Hilfsmittel (etwa CDs für den Sprachunter richt) und Lernhefte werden produziert, Übungen und Lernbei spiele mit Schulkindern getestet. Erst wenn das ministerielle Okay kommt, wird das Buch in die Schulbuchliste aufgenommen. Schließlich wird die erste Auflage gedruckt, und alle Beteiligten hoffen, dass die Schulen fleißig bestellen. Drei Jahre von der Idee bis zum fertigen Buch sind eine lange Zeit in einer sich ständig verändernden Welt. „Bei Spra chen ist das nicht so tragisch, aber zum Beispiel bei Geogra fie-Büchern kann diese Vorlaufzeit schon problematisch sein, etwa wenn neue Staaten entstehen. Da müssen dann die Leh rerinnen und Lehrer darauf hinweisen, wenn etwas überholt ist“, sagt die Lektorin Mag.a Monika Neißl, MA, die beim Verlag für romanische Sprachen zuständig ist. Erst Professorin, dann Lektorin Frau Neißl hat Spanisch und Französisch studiert und dann noch einen „Master of European Studies“ draufge setzt. Nach einem kurzen Unterrichts-Intermezzo an zwei Linzer Gymnasien wechselte sie zum Schulbuchverlag. „Das hab ich bis heute nicht bereut“, erzählt die 32-Jäh rige, die gerade ihr zweites Kind erwartet. Wie schon beim ersten Kind möchte sie während der Karenz ge ringfügig weiterarbeiten: „Alles verändert sich so schnell, da ist es gut, am Ball zu bleiben.“ Weiterbildung gern gesehen Auch Andrea Hackl, BSC, war bei unserem Besuch gerade auf dem Sprung in den Mutterschutz. Die 27-Jährige hat in Hagenberg Medientechnik und De sign studiert und arbeitet im Bereich Produktion/ Mediengestaltung. Für ihr Masterstudium an der 6 Uni Krems (Digitales Publizieren) hat sie ihre Arbeitszeit um zehn Stunden reduziert. „Dass ich in Bildungsteilzeit gehe, hat der Arbeitgeber sofort befürwortet“, freut sich die junge Frau, die für Gestaltung und Layout der Bücher zuständig ist. 80 Prozent der Beschäftigten sind Frauen „Teilzeit ist bei uns überhaupt ein großes Thema“, berichtet Betriebsrat Dr. Thomas Kirnbauer. Kein Wunder: Von den insgesamt 104 Beschäftigten sind 84 Frauen, mehr als die Hälfte davon arbeitet derzeit Teilzeit, zehn sind in Karenz. Auf die Arbeitszeitwünsche der Kolleginnen und Kollegen wird Rücksicht genommen, so weit es geht. Vor allem ist Teilzeit keine Sackgasse, eine Rückkehr zur Vollzeit ist möglich. „Die Organisation ist nicht einfach, aber es geht“, sagt Kirnbauer. Schulbuchaktion brachte Aufschwung Zum Glück für die Beschäftigten ist das Verlegen von Schul büchern eine von konjunkturellen Schwankungen relativ un abhängige Branche. Der große Aufschwung kam 1972 mit der Schulbuchaktion unter Bundeskanzler Kreisky. Durch die für die Eltern kostenlosen Schulbücher sollten auch Arbeiter kinder leichter in den Genuss einer höheren Bildung kommen. Davor waren die Schulbücher von Generation zu Generation weitergegeben worden. Dadurch waren die Bücher sehr langle big, sie wurden selten geändert und enthielten viel veraltetes Wissen. Mit Beginn der Schulbuchaktion konnten nun auch Arbeitsbücher verwendet werden, davor gab es nur reine Text bücher. Es ist kein Zufall, dass Veritas – ursprünglich ein Verlag für religiöse Kleinschriften – 1973 erstmals mit einem Schul buchprogramm startete. Auf ins digitale Zeitalter! Seither hat sich viel verändert: Der Veritas-Verlag gehört mitt lerweile zur deutschen Franz Cornelsen Bildungsgruppe, und die digitale Revolution macht auch vor den Schultoren nicht halt. Ab dem Schuljahr 2016/17 werden über die Schulbuchaktion in Ober stufenklassen erstmals auch digitale Versionen gedruckter Bücher angeboten. Ist das Schulbuch ein Auslaufmodell? „Wir bieten schon jetzt digitale Zusatzangebote für Jugendliche und Lehrkräf te. Der Umbruch ist in vollem Gang und bringt viel zusätzliche Arbeit. Aber Schulbücher wird es auch in Zukunft geben“, ist Betriebsrat Kirnbauer überzeugt. Und dass die Zielgruppe nicht ausstirbt, dafür sorgen schon Kolleginnen wie Monika Neißl und Andrea Hackl, denen wir hiermit noch einmal herzlich gratulieren möchten. [email protected] Monika Neißl (links) und Andrea Hackl präsentieren stolz das vielfältige Verlagsangebot. 7 Nur die beste Lehrausbildung bringt‘s N ur wenn Unternehmen Mitarbeiter/-innen gut ausbilden, sind sie sicher für die Zukunft aufgestellt. Bei MAN in Steyr hat man das längst erkannt. Die betriebseigene Lehr werkstätte bildet alle eigenen Lehrlinge aus und fungiert als überregionales Ausbildungszentrum, das auch von anderen Unternehmen genutzt wird. Derzeit sind dort rund 320 junge Menschen in Ausbildung – davon 100 eigene Lehrlinge, die anderen kommen von BMW Motoren Steyr, ZF Steyr, Steyr Mannlicher, SKF, CNH St. Valentin oder Eisenbeiss in Enns. Die Lehrlinge absolvieren die Grundausbildung – oder einzel ne Module daraus – bei MAN. MAN-Betriebsrat und AK-Vi zepräsident Erich Schwarz: „Alle Firmen teilen sich die Kos ten. Das ermöglicht Top-Qualität beim Ausbildungspersonal und bei der Ausstattung. Es MAN-Betriebsrat und A K-Vize bräuchte mehr Unternehmen, die Erich Schwarz mit den L ehrlingen in der Lehrlingsausbildung ge Thomas Johanek (rechts) und meinsame Wege gehen.“ Mario Mitterhuber. Zwei, die davon profitieren, sind die Kfz-Technik-Lehrlinge Thomas Johanek aus der BMW und Mario Mitterhuber aus der MAN. Wie sehr, das zeigte sich beim letzten Lehrlingswettbe werb: Mario hat sich zum Landessieger gekrönt. AK-Classics-Abo um nur 50 Euro Hochkarätige Konzerte namhafter Komponisten, re nommierte Orchester, mini male Ticketpreise: Das ist AKClassics. Vier Aufführungen – drei Konzerte mit dem Bruck ner Orchester Linz und ein Ba rockkonzert mit der Camerata Schulz – kosten für AK-Mit glieder im Abo nur 50 Euro. Erhältlich im Brucknerhaus Linz. Mehr auf ak-report.at. Günstige Öffis für Teilzeitkräfte Teilzeitbeschäftigte, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Arbeit pendeln, sind im Nachteil. Für sie gibt es keine Zeitkarten, die preislich dem Faktum Rechnung tragen, dass sie Bahn und Bus seltener be nützen als Vollzeitbeschäftigte. 8 Die AK hat nun den Verkehrs verbund und die politisch Ver antwortlichen neuerlich aufge fordert, endlich ein für Teilzeit kräfte passendes Angebot zu schaffen. Ferien: Problem für Berufstätige Berufstätige Eltern atmen auf: Endlich sind die Ferien vorbei, die Kinderbetreuungs einrichtungen haben wieder geöffnet. 25 Tagen Jahres urlaub von Mama und Papa stehen 32,6 Schließtage in Oberösterreichs Kindergärten & Co gegenüber. Ohne Hilfe von anderen geht da oft gar nichts. Mit diesen 32,6 Schließ tagen liegt unser Bundesland übrigens weit über dem Öster reich-Schnitt von 24,4 Tagen. Die AK verlangt Investitionen in den qualitätsvollen Ausbau und in die Ausweitung der Öffnungszeiten der Kinder betreuungseinrichtungen. Das bringt allen was: Die Kinder sind gut betreut, die Eltern können sich beruhigt auf ihre Arbeit konzentrieren und durch den Ausbau gibt es zusätzliche Jobs. Jugend & Beruf: Messe in Wels Alles über Lehrberufe, Schu len, Universitäten und Fach hochschulen: Mehr als 200 Aussteller geben bei der Messe „Jugend & Beruf“ Top-Infos zu Jobs und Ausbildung. Wer bei diesem Riesenangebot nicht kreuz und quer durch die Messe laufen will, lädt sich auf jugendundberuf.at den „Stickerpass“ herunter. Damit lässt sich der Messebesuch in dividuell planen, und nebenbei kann man damit tolle Preise gewinnen. „Jugend & Beruf“ findet von 14. bis 17. Oktober auf dem Messegelände Wels statt. Der Eintritt ist frei. Kein Auskommen mit dem Einkommen Für sechs bis acht Prozent der Arbeitnehmer/-innen reicht das Einkommen nicht zum Leben – ein Größenver hältnis, das seit 15 Jahren gleich geblieben ist. Wesent lich zugelegt – von 36 auf 46 Prozent – hat im selben Zeitraum der Anteil jener, für die das Einkommen gerade so reicht. Die Daten untermauern, wie wichtig die Steuerreform ist, die mehr netto bringen wird. Von 18. bis 20. 100n rte September wird die gKeawinnen G R A T I S Z U R M E S S E W E A R F A I R I N L I N Z Messe „WearFair & mehr“ in der Tabakfabrik Linz zum Hotspot für alle, denen fairer Konsum, menschenwürdige Produk tionsbedingungen und ökologische Verantwortung am Herzen liegen. Hippe Mode fair produziert B ereits zum achten Mal geht heuer die „WearFair & mehr“-Messe in Fesche und nachhaltige Linz über die Bühne. Kombi bei der „WearFair & Mehr als 11.000 Be mehr 2015“: faire Mode sucher/-innen waren und ein stilvolles Fahrrad. vergangenes Jahr da bei – ein erfreuliches Zeichen dafür, dass fairer Han del und menschenwürdige so wie ökologische Produktion voll im Trend liegen. Vor allem die Bekleidungsin dustrie ist in puncto Arbeits bedingungen ein Sorgenkind. Horrormeldungen von bren nenden und einstürzenden Tex tilfabriken, Giftstoffen in Klei dungsstücken und ausbeute rischen Produktionsverhältnis sen legen die traurige Realität offen. Einen Ausweg bieten Hersteller, die ökofaire Mode Telefondeals sind ungültig G eschäfte, die durch Werbe anrufe zustandekommen, bringen oft Scherereien. Die AK half einer Pensionistin, die von einer Telefondienstleis tungs firma angerufen und zu einem Vertragsabschluss ge drängt worden war. Dienstleis tungsverträge, die von Unter nehmen angebahnt werden, werden rechtlich erst gültig, wenn die Kundin/der Kunde schriftlich zustimmt. Da dies nicht der Fall war, war die Sa che eindeutig: Die Frau musste keine Rechnungen bezahlen, der Vertrag war ungültig. © by sahlia Gratis dabei sein mit der AK Foto: Viel mehr als nur Öko-Mode produzieren. Das breite Sorti ment kann sich durchaus sehen lassen! Viele stellen ihre Pro dukte bei der Messe aus und verkaufen sie dort auch. Doch nicht nur bei der Her stellung von Kleidung werden Menschen und Natur ausge beutet. Bei der „WearFair & mehr“ finden deswegen – wie der Name schon verrät – auch andere Themen an den Infound Verkaufsständen sowie im spannenden Rahmenprogramm Platz. In Podiumsdiskussionen geht es unter anderem um men schenunwürdige Bedingungen bei der Produktion von IT-Ge KREDIT UND KONTOÜBERZIEHUNG Wickel mit Zinsen L aufend wenden sich Kre ditnehmer/-innen an die Arbeiterkammer, weil es Probleme mit den Zinsen gibt. Banken schwatzen den Kunden/-innen immer wie der Kredite auf, bei denen sie sich einen Mindestertrag durch eine Zinssatzunter grenze sichern. Die gute und wichtige Nachricht für Kon sumentinnen und Kon sumenten: Das ist nur zu lässig, wenn gleichzeitig eine Zinsobergrenze verein bart wird! räten, den geplanten Verschleiß von Produkten, Europas sozi ale und ökologische Verant wortung und Möglichkeiten der Konsumenten/-innen, zu einer nachhaltigen Gesellschaft beizutragen. Außerdem auf dem Programm: Einkochen von Bio-Gemüse, stilvolles Radfahren auf der Bühne und ein musikalisches ClowneriePoesie-Programm für Kinder. Details zum Programm finden Sie auf wearfair.at. Häufiges Ärgernis sind auch Zinsen bei einer Konto überziehung: Trotz der nied rigen Leitzinsen am Geldund Kapitalmarkt liegen diese aktuell in Oberösterreich bei bis zu 18,25 Prozent. Die Ar beiterkammer fordert deswe gen eine einheitliche Rege lung für alle Banken und eine angemessene Obergrenze. Tipp: Bei Unklarheiten und Problemen mit Kreditund Überziehungszinsen berät und hilft der AK-Kon sumentenschutz. Auch die AK Oberösterreich wird mit einem Messestand vor Ort sein. Dort gibt’s nützliche Infos rund ums Thema „Fairer Konsum“ und auch die aktuelle Ausgabe des „Fair Fashion Guide“ kostenlos zum Mitneh men. Dieser bietet einen Über blick über mehr als 100 Shops in Österreich, in denen garan tiert nachhaltige Mode ver kauft wird. Den „Fair Fashion Guide“ können Sie auch auf ak-report.at herunterladen. Wer schnell ist, kann dort auch gewinnen: Wir ver schenken je zwei Eintritts karten zur „WearFair & mehr 2015“ an die ersten 50 Teilnehmer/-innen. [email protected] Frust mit Fitnessstudio D ie AK holte eine Frau aus ihrem Vertrag mit einem Fitnessstudio heraus, nachdem dieses die Kündigung nicht an erkennen wollte. Dabei hatte die Ennserin einen guten Grund: Sie hatte den Vertrag abgeschlossen, weil es ein Studio in ihrer Heimatgemein de gab. Als dieses schloss, hätte sie nach Linz, Perg oder Steyr ausweichen sollen. Das ist ein unzumutbarer Mehr aufwand und eine einseitige Vertragsänderung – und somit ein außerordentlicher Kündi gungsgrund! 9 Gewalt kann viel Leid verursachen. Oft trifft sie Unschuldige, die nur ihre Arbeit tun. Gewalt durch Kunden/-innen oder Patienten/-innen war in Österreich lange ein Tabuthema. Langsam rütteln internationale Studien aber auch hier zulande wach. Wegschauen war einmal. Beschäftigte müssen geschützt werden! D er Vorfall passierte an einem ganz nor malen Arbeitstag. Da nach war für Franz K. (Name von der Redak tion geändert) nichts mehr, wie es einmal war: Kurz nach 17 Uhr schließt er in der Halte 10 stelle Unionstraße in Linz die Türen seines O-Busses und fährt langsam los. Plötzlich ein Knall. Jemand hat mit voller Wucht gegen den Bus gedroschen. Auf der Straße zwei junge Männer, sie schreien und schimpfen, wollen mitfahren. Franz K. öffnet die Türen, und dann geht alles ganz schnell. Der eine schreit auf ihn ein, der andere holt aus und schlägt ihm mit der Faust ins Ge sicht. Einfach so. Weil er beinahe den Bus ver säumt hätte. Seit diesem Tag kann Franz K. keinen Fahr dienst mehr leisten. Er leidet unter schweren Schlafstörungen und be kommt schon Angstzu stände, wenn er einen Bus oder eine Straßen bahn auch nur betreten muss. Nach langem Krankenstand und in tensiver psychischer Reha kann er nun im Innendienst arbeiten. Szene nachgestellt Bedroht, beschimpft, gesch Tatort Gewalt hat viele Ge sichter: Schläge, Rem peleien, sexuelle Be lästigung, Beschimp fungen, Beleidigungen, Drohungen, Mobbing oder Diskriminierung. Die Folgen für die Op fer können fatal sein: Krankenstände, Burn out, Berufsausstieg. Laut Gesetz sind Arbeitgeber/-innen ver pflichtet, einen sicheren Arbeitsplatz zu gewähr leisten. Bei der Linz AG versucht man, dieser Verantwortung gerecht zu werden. In den letz ten Jahren wurden alle Straßenbahnen mit Fah rerkabinen ausgestattet, die die Chauffeure/-in nen vor Attacken und Lärm abschotten. Wal ter Schlossinger, Be triebsrat bei der Linz AG: „Das Feedback un serer Fahrerinnen und Fahrer ist sehr gut. Die Belastung ist spürbar zurückgegangen.“ Nun sollen auch alle O -Busse – wie damals jener von Franz K. – Fahrerkabi nen bekommen. Attacken im Krankenzimmer Ein brisantes Thema ist Gewalt auch im Ge sundheits- und Pflege bereich. Eine Befragung aus dem Jahr 2013 in österreichischen Kran kenhäusern, Altershei men und psychiatrischen Einrichtungen brachte das Ergebnis, dass mehr als 76 Prozent der Be schäftigten im Jahr da hlagen: Arbeitsplatz „Wir müssen unsere Leute schützen, wenn sie bis zur Pension gesund durchhalten sollen“, so Linz AG-Betriebsrat Walter Schlossinger. vor verbalen Übergrif fen von Patienten/-innen – etwa Beschimpfungen oder Erniedrigungen – ausgesetzt waren. Rund 44 Prozent waren mit leichter und 16 Prozent sogar mit schwerer kör perlicher Gewalt kon frontiert. Anschreien ist Alltag Michaela Garhammer ist diplomierte Gesund heits- und Krankenpfle gerin und arbeitet in der Notfallambulanz im Krankenhaus Braunau: „Die Patienten und ihre Angehörigen sind oft in psychischen Ausnahme zuständen. Sie haben Schmerzen, Angst, Sor gen oder kommen alko holisiert zu uns.“ Ange schrien werden gehört leider fast schon zur Ta gesordnung. Keinesfalls aber das, was Michaela Garhammer passiert ist: Ein Patient hat sie im Lift angegriffen und geschla gen. Doch damit nicht genug. Auf die körper liche Attacke folgte wo chenlanger psychischer Terror. Vor der Gerichts verhandlung versuchte der Mann mehrmals, mit ihr Kontakt aufzuneh men. „Zum Glück hat man alles getan, um mich zu schützen. Das Sicher heitspersonal hat beson ders auf mich aufgepasst und ich habe einen si cheren Parkplatz in der Tiefgarage bekommen“, erinnert sich Schwester Garhammer. Mittlerweile ist alles weitgehend überwunden – geblieben ist das Be wusstsein für die Pro blematik. Krankenhaus leitung und Betriebsrat sind sich einig: Gewalt darf nicht zum Berufs risiko gehören! So be findet sich nun auf je dem Telefonapparat eine „Bedrängnistaste“, die im Notfall sofort Kolle gen/-innen alarmiert. Überlegt wird auch, künftig mittels Deeska lationstrainings Gewalt Michaela Garhammer wurde von einem Patienten geschlagen und bedroht. Es dauerte, bis sie wieder gerne zur Arbeit ging. delikte zu reduzieren. In anderen europäischen Ländern funktioniert das bereits recht gut. Nicht alles gefallen lassen Ein weiterer Punkt ist die lückenlose Doku mentation. Barbara Pu cher, Betriebsrätin im Krankenhaus Braunau: „Alle sind angehalten, Vorfälle zu melden – mit einem Formular, das per Knopfdruck auf je dem PC verfügbar ist.“ Dieses geht direkt an das Qualitätsmanage ment, von hier aus wer den die nötigen Schritte eingeleitet: Das kann einen Verweis durch den zuständigen Ober arzt oder Primar bedeu ten, im schlimmsten Fall aber sogar die Weg weisung der Patientin/ des Patienten von der Station oder sogar aus dem Krankenhaus. „Die K r a nk e nh a u sl e it u n g nimmt die Vorfälle wirklich ernst und rea giert schnell. Uns ist aber auch wichtig, die Belegschaft zu sensibi lisieren. Man muss und darf sich nicht alles ge fallen lassen“, so Barba ra Pucher. Die volle Rü ckendeckung durch den Arbeitgeber ist im Krankenhaus Braunau jedenfalls gegeben. [email protected] 11 Beruflich hat Heinz Wahlmüller aus Feldkirchen/Donau viel mit Problemen zu tun. Denn er arbeitet bei der Störungs behebung der Linz AGFernwärme. Mit dem Imkern kommt er in der Freizeit zur Ruhe. IMKERN IST SEINE GROSSE LEIDENSCHAFT Herr über vier Millionen Bienen D urchatmen, den ange nehmen Duft riechen, ent spannen. Das ist es, was den Techniker so fasziniert, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt und zu seinen 70 Bie nenvölkern geht: „Diese Ruhe, die ein Bienenstand ausstrahlt, die kann man in Worten nicht beschreiben.“ Es ist eine Art Meditation für ihn. Keimfreier als in einem OP-Saal 7000 beschäftigen sich mit Imkerei Heinz Wahlmüller ist einer von 7000 Imkerinnen und Im kern in Ober österreich. Und täglich werden es mehr. „Es ist ein wahrer Boom zu beobach ten und bei den Schulungen gibt es sogar Wartezeiten“, sagt der Naturliebhaber, der auch als Vizepräsident beim ober österreichischen Landesver band für Bienenzucht ehren amtlich tätig ist. Heinz Wahlmüller bei seinen Bienenstöcken im Pesenbachtal. In jedem Stock arbeiten bis zu 60.000 Bienen. Jedes seiner 70 Völker hat bis zu 60.000 Arbeitsbienen – er ist also Herr über etwa vier Millionen nützliche Tierchen. Rund zwei bis drei Stunden Zeit wendet der Imker pro Stock und Jahr auf. Bis zu 80 Kilogramm wohlschme ckenden und gesunden Honig produziert ein Volk im Jahr. Woher der Ausdruck „fleißig wie eine Biene“ kommt? „Ganz einfach“, erklärt der leiden schaftliche B ienenvater, „ein Bienenvolk bringt enor me Leistungen. Erstens sich selbst im Stock zu organisieren wie in einem Staat. Dann die Ho VON DER ARMENHILFE ZUM WOHLFAHRTSSTAAT Landesschau „Soziale Sicherung“ 12 Foto: Landesausstellung N och bis 2. November ist im Diakoniewerk Gallneu kirchen die Landesausstellung „Hilfe“ über die soziale Siche rung in Österreich zu sehen. Was aufs Erste trocken klingt, entpuppt sich als spannende Reise durch den Sozialstaat. Im größten Raum betritt man das Deck eines stolzen Schiffes: der „MS ASVG“. Vor ihr ragen gefährliche Mi nen aus dem Wasser (siehe Bild). Auf diesen steht: „Krankheit“, „Arbeitslosig keit“, „Alter“ und „Behinde nigproduktion, für die jede Biene jeden Tag kilometerweit fliegt, um den notwendigen Nektar zu sammeln. Und nicht zu ver gessen: der Wert der Blütenbestäubung.“ Die Imker kämpfen aber mit Problemen – Stichwort Bie nensterben. Die Varroa-Milbe und die Faulbrut machen den Bienen und den Imkern schwer zu schaffen. Aber dagegen gibt es Abhilfe mit naturnahen und bio technischen Mitteln ohne Chemie. Tödlich sind aber auch Spritzmittel der Landwirtschaft. „Dieses Problem können wir nur miteinander lösen – mit viel Aufklärung, mit offenem Reden und mit Verzicht auf diese Mittel“, so Wahlmüller. Ein faszinierendes Detail: In einem Bienenstock gibt es weniger Keime als in einem Operationssaal. Verantwortlich dafür ist eine Art Antibiotikum, das die Bienen selbst produzie ren – das Propolis. Interesse an Bienen und am Imkern? Der Landesverband feiert am 18. Oktober in der Linzer Lederfabrik sein 125jähriges Jubiläum und freut sich auf viele Gäste (Infos: www.imkereizentrum.at). [email protected] steuert das Schiff sicher durch die verminte See. Ähnlich sinnlich, mit vielen Gelegenheiten zum Schauen, Hören und selbst Ausprobieren, kann man sich über Härten der Armenfürsorge des 19. Jahr hunderts, die vielfältigen Sozi aleinrichtungen und -berufe der Gegenwart oder die Überlegen heit der staatlichen über die private Pensionsvorsorge infor mieren. Große Empfehlung! AK-Leis rung“. Das ASVG ist das „Allgemeine Sozialversiche rungsgesetz“, das uns seit 1955 zuverlässig gegen die genannten Gefahren absichert. Man kann der „MS ASVG“ als Treibstoff die Beiträge der arbeitenden Menschen zufüh ren. Dann beginnt die Maschi ne mächtig zu stampfen und tungsK Arte ner nerroith the Wie Margare 789 kostet gskarte n u t is e L r Euro. Mit der tt nur vie ri t in E r de 123456 Millionen Menschen protestieren gegen die geplanten Freihandelsabkommen TTIP und CETA. Ein Grund dafür ist, dass ohnehin mächtige Konzerne ihre Profit interessen künftig auch mit einer Privatjustiz durchsetzen könnten. PRIVATJUSTIZ FÜR KONZERNE TTIP: Profit über alles N och 2015 soll das Frei handelsabkommen CETA zwischen der EU und Kanada abgeschlossen werden. 2016 soll dann das ganz ähnliche Abkommen TTIP zwischen der EU und den USA folgen. Han delshindernisse abbauen, um den Wohlstand zu steigern – das klingt sehr positiv. Doch bei schon bestehenden Abkommen zwischen Staaten zeigen sich die Schattenseiten: Der Wettbewerb wird ver schärft, was international Löh ne senkt sowie Sozial- und Um weltstandards verschlechtert. Berüchtigt ist auch der soge nannte Investorenschutz: TTIP und CETA sehen zahlreiche Klagerechte für Konzerne vor, und zwar gegen Länder, in de nen sie investiert haben. Ent 200 Millionen für Untreueverdacht? Foto: Panthermedia Schattenseiten überwiegen klar den Fortis-Aktien sei entwertet worden, argumentiert der Kon zern. Dass er ohne Staatsein griff das Geld zur Gänze ver loren hätte, ignorierte er. Bel gien gewann zwar, doch seine Steuerzahler/-innen müssen Verfahrenskosten von mehre ren Millionen Euro tragen! Oder der schwedische Ener giekonzern Vattenfall. Er ver langt vor einem Schiedsgericht 4,7 Milliarden Euro von Deutschland. Grund: Die deut sche Regierung hat nach der Fukushima-Katastrophe den Atomausstieg beschlossen und auch zwei Atomkraftwerke des Konzerns stillgelegt. Für den deutschen Atomausstieg möchte sich ein schwedischer Energiekonzern teuer entschädigen lassen. schieden würde darüber aber nicht von staatlichen Gerich ten, sondern von privaten Schiedsgerichten. Damit dro hen unabsehbare Risiken und Kosten für die beteiligten Staa ten, also auch für Österreich. Profitinteressen wären oft stär ker als das Allgemeininteresse. Übertreibung? Gräuelpropa ganda? Keineswegs. Beispiele als Folgen schon bestehender Abkommen sprechen für sich. So ging etwa der chinesische Konzern Ping An vor ein pri vates Schiedsgericht, als der belgische Staat die Banken gruppe Fortis in der F inanzkrise 2008 teilverstaatlichen musste. Sein Zehn-Prozent-Anteil an Weil die österreichische Jus tiz gegen die Meinl Bank we gen Untreue ermittelt, wandte sich die maltesische Brief kastenfirma Far East – Mehr heitseigentümerin der Meinl Bank – an die zwischen Öster reich und Malta vereinbarte Privatjustiz in den USA (!). Aufgrund der Ermittlungen will Far East 200 Millionen Euro wegen Wertminderung der Bank! Diese warnenden Beispiele zeigen: TTIP und CETA müssen unbedingt gestoppt werden! [email protected] OPFER BEKAM MIT AK-HILFE 2650 EURO JUNGE FRAU RECHTSWIDRIG GEKÜNDIGT Sexuell belästigt Keine Probezeit U nerwünschte Umarmun gen, Klapse auf den Po, anzügliche Bemerkungen und eindeutige Angebote wa ren an der Tagesordnung. Weil ihr Chef sie ständig belästigte, wurde der Job bei einem Gastgewerbe betrieb für eine Arbeiterin zum Albtraum. Als sie wegen einer Fuß verletzung nicht arbeiten konnte, bekam die mehr fache Mutter unverzüglich die Kündigung serviert. Zum Glück wandte sich die Frau an die Gleichbehandlungsbe ratung der Arbeiterkammer Oberösterreich, die bei ihren Nachforschungen zusätzlich zur sexuellen Belästigung noch auf diverse arbeits rechtliche Unstimmigkeiten und Unterentlohnung stieß. In einem außergericht lichen Vergleich erreichte die Arbeiterkammer insgesamt 2650 Euro Nachzahlung: 650 Euro an vorenthaltenem Entgelt und 2000 Euro als Schadenersatz für die sexu elle Belästigung. N ach nur einem Monat wurde eine Sekretärin aus Kirchdorf gekündigt, weil angeblich die Probezeit abgelaufen war. Die AK Kirchdorf stellte fest, dass es sich um eine fristwidrige Kündigung gehandelt hatte: Schließlich war nie eine Probezeit vereinbart worden, es gab nicht einmal einen Dienstzettel. Per Brief wies die AK die Firma darauf hin und forderte sie auf, der Frau alle offenen Ansprüche zu überweisen: Gehalt, Sonder zahlungen, Urlaubsersatz leis tung und Kündigungs entschädigung – in Summe 1550 Euro. Erst dann zahlte der Arbeitgeber. Rechtsexperte Mag. Lud wig Korninger von der AK Kirchdorf: „In manchen Kollektivverträgen ist auto matisch eine Probezeit vor gesehen. Wo das nicht der Fall ist, braucht es für diese eine eigene Vereinbarung. Dass es eine solche gibt, muss im Streitfall der Arbeit geber nachweisen können.“ 13 Wegen einer Mehl allergie musste Martin Fragner seinen Beruf als Bäcker aufgeben und ließ sich zum Fahrschullehrer umschulen. Ein AK-Angebot ermöglichte ihm, den Berufskraftfahrer- Abschluss nachzuholen. ANERKENNUNG VON BERUFSERFAHRUNG Vom Bäcker zum Buslenker A ls Martin Fragner mit 18 seine Lehre zum Bäcker abgeschlossen hatte, war die Welt noch in Ordnung. Kurz danach stellte sich allerdings heraus, dass er eine Mehl allergie entwickelt hatte, die zu allergischem Asthma führte. Er musste den Beruf aufgeben. „Momentan hat mir das den Boden unter den Füßen weg gerissen“, sagt der heute 34-Jährige. Liebe zur Straße entdeckt Aber irgendwie musste es weitergehen. „Ich habe mich dann in Abendkursen zum Fahrschullehrer umschulen lassen und in der Zwischenzeit einem Fleischer beim Auslie fern geholfen. Dabei habe ich die Liebe zur Straße entdeckt, den C- und D-Führerschein nachgeholt und dann als Hilfs Dank AK konnte Martin Fragner den Lehrabschluss zum Berufskraftfahrer nachholen. chauffeur bei den ÖBB an gefangen“, erzählt Fragner. Durch die Berufserfahrungen, die er in dieser Zeit gesammelt hat, konnte er den Lehrab schluss „Berufskraftfahrer“ nachholen. Ermöglicht wurde das durch die Zusammenarbeit Pensionen: Voll im Plan K eine Rede vom Kollaps des gesetzlichen Pensions systems: Laut Rechnungsab schluss 2014 der Pensionsver sicherungsanstalt ist der Bei trag des Staates zu den Pensio nen der PVA-Versicherten nur um 0,4 Prozent gestiegen – und nicht wie prognostiziert um 8,4 Prozent. Gestiegen ist im glei chen Zeitraum auch das Pen sionsantrittsalter, nämlich um beachtliche 13 Monate. Das zeige, dass die in den letzten Jahren eingeleiteten Maßnah men wirken, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. 14 der Betriebsräte der ÖBB-Post bus GmbH, der AK und der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten. In Oberösterreich gab es kein pas sendes Angebot. Deshalb wandte sich der Betriebsrat der ÖBB-Postbus GmbH an den „Fachausschuss der Berufs kraftfahrer in der AK Wien“, der für alle interessierten Post busmitarbeiter/-innen ein maß geschneidertes Ausbildungsan gebot zum „Berufskraftfahrer“ konzipierte. Fünfzig neue Berufskraftfahrer Die Ausbildung nahm nur sechs Wochen in Anspruch: neun Kurstage, vier Wochen Selbststudium, drei Tage Prü fungsvorbereitung sowie zwei Prüfungstage. So konnten be reits mehr als 50 Personen den Lehrabschluss „Berufskraftfah rer“ nachholen. Wer die Lehr berufe Baumaschinentechniker, Kfz-Techniker, Kfz-Elektriker, Landmaschinentechniker oder Speditionskaufmann erfolg reich abgeschlossen hat, für den verkürzt sich die Kurs dauer sogar von neun auf fünf Kurstage. Mit dem AK-Bil dungsbonus, der Förderung durch das oö. Bildungskonto und die finanzielle Unterstüt zung der Gewerkschaft konnte der Kurs für die Absolventen/ -innen zur Gänze finanziert werden. „Ich bin froh, dass ich diese Chance bekommen habe und nun als Fachkraft arbeiten kann und Berufsschutz habe“, so Fragner. [email protected] AK-ONLINE-BIBLIOTHEK IST EIN GROSSER ERFOLG Jetzt auch Hörbücher online K ostenlos digitale Bücher ausleihen – dieses An gebot hat die Arbeiterkam mer seit mehr als einem hal ben Jahr. Und in dieser Zeit entwickelte sich das neue Service zu einem wahren Renner. Tausende Ober österreicherinnen und Ober österreicher haben sich schon Romane, politische Bücher, Fachlite ratur und Zeitschriften heruntergela den. Interessierte Leserinnen und Leser können aus 25.000 Titeln auswählen. ausgeliehen werden. Das Herunterladen der Dateien erfolgt bequem übers Inter net – egal ob am Computer, E-Reader, Tablet oder Smartphone. Nach Hörbücher zwei Wochen wer liegen im Trend den die Bücher und Audiodateien unleserlich und damit auto matisch „zurückgegeben“. Auf ak-report.at kann man Jetzt erweitert die Arbeiter kammer das Angebot noch sich ganz einfach zur AKmals: Ab sofort können auch Online-Bibliothek anmelden fast 1000 Hörbücher zu ver und sofort nach der Registrie schiedenen Themen gratis rung Bücher ausleihen. Wir bekommen nur das, was wir uns erkämpfen! Der Oberösterreicher Rainer Wimmer ist Bundesvorsitzender der Gewerkschaft PROGE und gilt als Kämpfer, der klare Worte nicht scheut. Der AK-Report sprach mit ihm über die Bedeutung der Gewerkschaften für die gesellschaftliche Entwicklung. AK-Report: Sie sind seit Ih rer Jugend gewerkschaftlich aktiv. Was treibt Sie an, Ihr Leben der Gewerkschaftsbe wegung zu widmen? Wimmer: Es stimmt, mein ganzes Leben ist gewerkschaft lich geprägt. Mit Menschen ge meinsam die Stärke zu entwi ckeln, um etwas umzusetzen, das hat mich immer fasziniert. Ich war ja viele Jahre Betriebs rat bei den Salinen Austria im Salzkammergut. Ohne diese Solidarität hätten wir damals, als wir privatisiert wurden, die 450 Arbeitsplätze nicht sichern können. AK-Report: Der ÖGB feiert heuer sein 70-jähriges Beste hen nach dem Zweiten Welt krieg. Welchen Anteil hat aus Ihrer Sicht die Gewerkschaft am Aufstieg Österreichs zu einem der wohlhabendsten Länder der Welt? Wimmer: Einen ganz wesentlichen. Von der beispielge benden Lehrausbil dung bis zu unserem Sozialstaat wurde al les von den Gewerk schaften erkämpft. Da gab es Größen wie den ÖGBChef und Nationalratspräsi denten Toni Benya, der die Sozialpartnerschaft gelebt und viel weitergebracht hat. Jetzt stehen wir vor der Herausfor derung, wie wir unsere sozia len Systeme absi chern können, wenn immer mehr mit im mer weniger Men schen produziert wird. AK-Report: Die Netto-Löh ne stagnieren, beim unteren Viertel der Einkommensbezie her sind sie in den letzten 20 Jahren sogar um zehn Prozent gesunken. Das neoliberale Wirtschaftssystem produziert immer mehr Verlierer, die sich zunehmend rechten Parteien zuwenden. Welche Antworten haben Sie darauf als Gewerk schafter? Wimmer: Die wesentliche Antwort: Wir kriegen nur das, was wir uns erkämpfen. In der Metallindustrie haben wir im mer einen Reallohnzuwachs erreicht. Wenn wir aber ge samtwirtschaftlich in der durchgesetzt, die allen Be schäftigten mehr Geld bringt. Ihre Forderung nach Besteue rung großer Vermögen blieb aber unerfüllt. Sind Sie mit der Steuerreform zufrieden? Wimmer: Ja, ich bin zufrie den, denn eine größere Lohn steuerreform als diese hat es noch nie gegeben – mit einem mittleren Plus von fast 900 Euro im Jahr für jeden. Das haben wir nur mit der Kraft der Arbeitnehmer erreicht, mit fast 900.000 Unterschriften. Und darauf können wir schon ge meinsam stolz sein. AK-Report: Ist die Vermö genssteuer jetzt vom Tisch? Wimmer: Absolut nicht. Es ist völlig unverständlich, dass sich die ÖVP da vor die Reichen gestellt hat. Es kann doch kein Problem sein, von Menschen, die ungleich mehr ha ben als alle anderen, auch mehr einzufordern. AK-Report: Demnächst starten die Kollektivvertrags verhandlungen für die Metall industrie. Sie sind Chefver handler der Arbeiter. Mit wel ie meiste Kraft gibt D mir die Solidarität unserer Mitglieder. Lohnentwicklung zurückblei ben, hat das negative Folgen für das Wachstum. Wir müssen daher noch selbstbewusster verhandeln. AK-Report: ÖGB und AK haben eine Steuerreform chen Zielen gehen Sie in diese Verhandlungen? Wimmer: Trotz schwieriger Wirtschaftslage verdienen die Unternehmen gutes Geld und die Eigentümer bekommen hohe Ausschüttungen. Wir wol len wieder einen realen Zu wachs für die Beschäftigten, die das erwirtschaften, und den werden wir auch erreichen. Und wir werden vehement Fragen der Arbeitszeit einbringen, weil wir nicht zuschauen können, wie Menschen einerseits 270 Millionen Überstunden machen und dann teilweise wegbrechen und auf der anderen Seite fast 400.000 arbeitslos sind. AK-Report: Die Verhand lungen dauern oft nächtelang und ziehen sich über Wochen. Wo holen Sie sich den Aus gleich und die Kraft dafür? Wimmer: Beim Fischen, Wandern und Radlfahren im Salzkammergut. Die meiste Kraft gibt mir aber die große Solidarität unserer Mitglieder. Denn nur wenn die Kolle ginnen und Kollegen in den Betrieben Druck machen, be wegt sich auch unser Verhand lungspartner. [email protected] 15 HURRA NOVEMBER! AK-KULTURMONAT UM € 10,– IN JEDE VERANSTALTUNG UND € 1,– IN DIE MUSEEN HIGHLIGHTS IM AK-KULTURMONAT NOVEMBER: FÜR ALLE AK-MITGLIEDER AK-Leistu € 10,– ngsK Arte er Margarethe Wienerroithn 89 1234567 val nstfesti Kleinku ARBEITERKAMMER LINZ: Andrea Händler, The Lettners/ Rynhrd Boegl Group, Die Querschläger, Thomas Malirsch, AK-Classics, Christof Spörk POSTHOF: Linzer Kleinkunstfestival THEATER PHÖNIX: „Er ist wieder da” nach Timur Vermes SPINNEREI TRAUN: Bluatschink, Tagträumer, Thomas Stipsits & Manuel Rubey LOCAL-BÜHNE FREISTADT: Stermann & Grissemann, Peter Ratzenbeck Infos über das gesamte Programm des Kulturmonats November finden Sie auf ooe.arbeiterkammer.at. € 1,– maw-logo_zw 08.09.2008 13:27 Uhr Seite 1 C M Y CM MY CY CMY K KULTUR Oberösterreich P.b.b., Erscheinungsort Linz, Verlagspostamt 4020 Linz. ZLN: GZ 02Z033936 M Retouren an Postfach 555, 1008 Wien ooe.arbeiterkammer.at Dr. Johann Kalliauer, AK-Präsident „Der November ist bereits traditio nell der AK-Kulturmonat. Mit der Leistungskarte gibt es für viele attrak tive Veranstaltungen ermäßigte Ein trittskarten, wie zum Beispiel für das AK-Classics-Konzert im Bruckner haus, für Produktionen des Linzer Kleinkunstfestivals im Posthof, für Theater und Kabarett im Linzer Phönix, in der Local-Bühne Freistadt und in der Spinnerei Traun. Auch für bestimmte Museen in Linz und Steyr gibt es verbilligten Eintritt.“
© Copyright 2025 ExpyDoc