Auf dem SIG-Areal entstehen Loftwohnungen und Studios 24

18 Neuhausen/Schaffhausen
Heute im Grossen Stadtrat
Wohnungsbau
und Bodenpolitik
Wie soll die Stadt gemeinnützigen
Wohnungsbau fördern, und welche
Strategie verfolgt sie in der Bodenpoli­
tik? Über diese beiden verwandten The­
menkomplexe debattiert der Grosse
Stadtrat in seiner heutigen Sitzung, der
15. in diesem Jahr. Zu beiden Fragen
sind Volksinitiativen der Auslöser da­
für, dass die Stadtregierung Vorlagen
ausgearbeitet hat, die in der heutigen
Sitzung dem Rat zur Abstimmung vor­
gelegt werden. SP und Juso geht näm­
lich die bisherige Wohnraumpolitik zu
wenig weit – sie wollen verbindliche
Ziele festsetzen. Der Stadtrat hingegen
will bei der Förderung gemeinnütziger
Bauvorhaben auf Vorzugskonditionen
bei Baulandabgaben im Baurecht, auf
die Abgabe geeigneter Grundstücke im
Baurecht an private Wohnbaugenos­
senschaften und auf die Vernetzung
von bestehenden Wohnbaugenossen­
schaften setzen. Die Stadt sieht sich
dabei als Drehscheibe mit Steuerungs­
funktion.
Ähnlich ist die Ausgangslage bei
der Bodenpolitik: Höhere Hürden für
Landverkäufe und mehr Mittel für
Landerwerb verlangt die AL mit zwei
Volksinitiativen, die im April einge­
reicht wurden. Die heute im Grossen
Stadtrat zu behandelnde Vorlage der
Regierung dagegen empfiehlt diese
beiden Initiativen zur Ablehnung und
argumentiert, die Stadt müsse insbe­
sondere auch Landverkäufe situations­
gerecht tätigen können. (lbb)
Polizeimeldungen
Autofahrer
nach Unfallflucht ermittelt
JESTETTEN An der Kirchstrasse in
Jestetten prallte in der Nacht von
­
Sonntag auf Montag ein Auto gegen
einen Stein. Der Polizei wurde gemel­
det, dass der Fahrer sich den Schaden
angesehen habe und dann weitergefah­
ren sei. Das Fahrzeug wurde kurz dar­
auf beim DM-Markt abgestellt. Über
die Halterfirma in der Schweiz konnte
ein 29 Jahre alter Mann ermittelt wer­
den, der mit diesem Fahrzeug unter­
wegs war. Die Polizei kontaktierte den
Fahrer, der später auch bei seinem
Fahrzeug erschien. Er war alkoholi­
siert. Der Mann gab an, nach dem Un­
fall noch Alkohol getrunken zu haben.
Am Fahrzeug dürfte ein Schaden von
rund 5000 Euro entstanden sein, der
übrige Schaden dürfte einige Hundert
Euro betragen. (r.)
DIENSTAG, 24. NOVEMBER 2015
Auf dem SIG-Areal entstehen
Loftwohnungen und Studios
Bis Ende 2017 sollen in leer
s­ tehenden Fabrikhallen am
Neuhauser Industrieplatz 52
Lofts entstehen. Der Gebäude­
komplex Grünerbaum wird
dafür in seinen ursprünglichen
Zustand zurückversetzt.
VON SASKIA BAUMGARTNER
Kompensation für den
vorenthaltenen Bundesrat
NEUHAUSEN AM RHEINFALL «Wir wollen
etwas bieten, das es in Neuhausen so
noch nicht gibt», sagt Michel Rubli, Ge­
schäftsführer der SIG Gemeinnützige
Stiftung, und meint damit die 52 Loft­
wohnungen, die demnächst im Gebäu­
dekomplex Grünerbaum beim Indus­
trieplatz entstehen sollen.
Tatsächlich sind 2008 in der ehe­
maligen Spielkartenfabrik der AGM
AG Müller bereits ein Dutzend Lofts in
Neuhausen am Rheinfall realisiert wor­
den. Dies jedoch nicht im gleich gros­
sen Stil, in dem es die SIG Gemeinnüt­
zige Stiftung nun vorhat. Im August
hatte die Stiftung ihre Bauabsichten
auf dem SIG-Areal, das insgesamt
120 000 Quadratmeter Fläche umfasst,
angekündigt (siehe SN vom 12. Au­
gust). Rund 200 bis 250 Millionen Fran­
ken will man in den nächsten 20 Jahren
hier investieren. In einer ersten Etappe
steht nun der Umbau des Gebäude­
komplexes Grünerbaum am Industrie­
platz an.
Lofts für Singles und Paare
Das Vorprojekt nimmt bereits kon­
kretere Formen an, wie die Stiftung auf
ihrer Homepage bekannt gibt. So sollen
in dem Komplex, der aus den drei
leer stehenden Gebäuden Hochbau,
Grünerbaum und Weinberg besteht,
52 Loftwohnungen entstehen. «Die
Mehrzahl der Wohnungen soll etwa
80 Quadratmeter gross werden», sagt
Rubli. Vereinzelt gebe es auch grössere
Wohnungen. Die kleineren Lofts rich­
ten sich hauptsächlich an 1- bis 2-Per­
sonen-Haushalte.
Aus fünf Stockwerken werden vier
Der fünfte und oberste Stock des
Hochbaus, des höchsten Gebäudes
des Komplexes am Industrieplatz, soll
zudem zurückgebaut werden. Laut
­
­Michel Rubli umfasste das gut achtzig­
jährige Gebäude ursprünglich nur vier
Stockwerke sowie einen kleinen Auf­
N
och ist es nicht definitiv, aber
falls am 9. Dezember kein
Schaffhauser zum Bundesrat
gewählt wird, dann haben wir
­Schadenersatz zugute.
Der Hochbau gehört zum Gebäudekomplex Grünerbaum. Das heute fünfstöckige
­Gebäude soll im Zuge des Umbaus wieder in den ursprünglichen, vierstöckigen
­Zustand zurückversetzt werden – und eine Dachterrasse erhalten. Bild Selwyn Hoffmann
bau. Im Jahr 1961 sei aus diesem Auf­
satz ein komplettes fünftes Stockwerk
entstanden. Gemeinsam mit der kanto­
nalen Denkmalpflege habe man ent­
schieden, den Hochbau wieder in den
ursprünglichen Zustand zurückzuver­
setzen.
Studios für Business-Gäste
In dem nach dem Rückbau noch
verbleibenden kleinen Aufsatz sollen
drei Studios gebaut werden, die von
Business-Gästen gebucht werden kön­
nen – als Alternative zu einem Hotel.
Auf der restlichen Fläche soll eine
Dachterrasse für die Mieter ent­
stehen.
Im Erdgeschoss des GrünerbaumKomplexes ist eine öffentliche Nutzung
vorgesehen. Klar sei heute bereits,
dass mindestens ein Gastronomie­
betrieb einziehen solle.
Anfang 2016 erfolgt die Baueingabe
des Projekts, der Baustart ist für das
zweite Halbjahr geplant. Ende 2017 sol­
len die ersten Mieter einziehen.
Formen, Farben, Einkehr und Witz
Erstmals in einer Einzelaus­
stellung in Schaffhausen zu
sehen sind in der Galerie
Fronwagplatz derzeit Werke
der Neunkircher Künstlerin
Verena Wanner.
chen skizziertem Hintergrund auch
an Kinderbücher. «Freundschaft» bei­
spielsweise könnte die Assoziation zu
Flurina und Schellen-Ursli wecken,
und bei der «Grossen Reise» geht’s viel­
leicht zu den sieben Zwergen hinter
den sieben Bergen. «Ich werde Bundes­
rat» ist ein ganz neues Schaffhauser
Märchen und beweist, dass Verena
Wanner durchaus Sinn für Komik hat.
VON MARLISE STÖCKLI
Trotz stürmischem Regenwetter gut
besucht war am Freitagabend die Ver­
nissage der Schaffhauser Künstlerin
Verena Wanner. Die Galerie am Fron­
wagplatz wurde durch ihre Bilder so
­etwas wie ein vor Sturm und Unwirt­
lichkeit geschützter Raum.
Vielleicht ist es ganz einfach die
positive Ausstrahlung der in Mischtech­
nik auf Papier, Leinwand, Karton oder
Holzplatten entstandenen Werke, die
gleichsam verzaubert und fasziniert.
«Es hängen hier Bilder, die Geschichten
erzählen», löste Galerist Wendel Oberli
das Rätsel der Faszination.
Tatsächlich erinnern die flächigen
Figuren vor einfachem, oft nur in Stri­
Kolumne
Verena Wanner erzählt in ihren Bildern Geschichten.
Bild Natalie Grund
Obwohl flächig und ohne Schattenwurf
gemalt, haben auch ihre Darstellungen
«Unschuld», «Freunde», «Abendmahl»
oder die verschiedenen alltäglichen
Engel viel Tiefenwirkung und positive
Ausstrahlung. Ihre Bilder einfach als
naive Kunst zu deklarieren, würde den
Werken aber in keiner Weise gerecht.
Zu dezent sind die Farben, zu gewählt
die Formen und zu tiefsinnig oder gar
witzig die Titel.
Seit dreissig Jahren gehört Malen
unabdingbar zum Leben der Künstle­
rin, die von sich selber sagt, dass sie als
Kind überhaupt nicht habe zeichnen
können. Fast zufällig entdeckte sie ihre
gestalterischen Fähigkeiten, die zur
Leidenschaft wurden und entspre­
chend geübt und ausgeübt sein woll­
ten. Menschen und ihre Geschichten
stehen sicher im Zentrum ihres Schaf­
fens. Ein wichtiger Zweig ist aber auch
die Natur, der sie auf ihre eigene Weise
zur Darstellung verhilft. «Andere
­malen Blumen, ich male, was Blumen
sagen wollen», erklärt Verena Wanner,
und möglicherweise hält sie es mit
ihren anderen Figuren genauso.
Die Ausstellung ist bis 19. Dezember zu sehen.
Vom Kanton Zürich (Ueli Maurer)
fordert Schaffhausen die zweite
Hälfte des Rheinfalls, inklusive
Schloss Laufen. Vom Kanton Bern
(Johann Schneider-Ammann und
Simonetta Sommaruga) verlangen
wir die Herausgabe der Bären­
graben-Bären – diese würden
nämlich gut zum Munotgraben
passen. Der Kanton Aargau (Doris
Leuthard) sollte uns in den nächs­
ten Jahren mit Gratisstrom ver­
sorgen – bei gleichzeitiger Garan­
tie, das Atommüll-Endlager aufzu­
nehmen. Vom Xamax-Kanton
­Neuenburg (Didier Burkhalter) ver­
langen wir gewisse Zugeständ­
nisse in der C
­ hallenge League.
­Fribourg (Alain Berset) wiederum
käme mit langjährigen GruyèreGratiskäselieferungen noch güns­
tig davon. Nicht so der Kanton Zug:
Nach einer allfälligen Wahl von
Thomas Aeschi müssten sich die
Zuger im Finanzausgleich mit vie­
len Fränkli gütlich zeigen. (dj.)
Ausgehtipp
E Dienstag, 24. November
Musikalische Liebe
Der britische Choreograf Tim
Rusthon bringt heute Abend
­Liebeslieder auf das Parkett. Mit
einem Porträt über die Liebe in
einem jazzigen Universum
erschafft der Brite eine warm­
herzige und intime Tanzperfor­
mance, die einer Hommage an
das schönste der Gefühle gleich­
kommt. Zusammen mit den insze­
nierten Bildern und der Stimme
von Jazzsängerin Caroline
­Henderson wird eine Stimmung
von Schmerz, Glück, Erotik und
Sinnlichkeit gleichzeitig erzeugt.
Anlass: «Danish Dance Theatre – Love
Songs»
Ort: Schaffhausen, Stadttheater
Zeit: 19.30 Uhr
SMS-Umfrage
Frage der Woche:
Steuererhöhung:
Ist es richtig, dass
der Kanton Schaffhausen
den Steuerfuss anhebt?
So funktioniert es: SMS mit dem
Betreff SNFRAGE A für Ja oder
SNFRAGE B für Nein an die Nummer
9889 schicken (50 Rappen pro SMS).