Transkript Interview mit Joyce Jay www.Klopf

Transkript Interview mit Joyce Jay www.Klopf-Kongress.de
Michaela Thiede: Hallo, ich bin Michaela Thiede und die Gastgeberin des Klopf Kongresses. Ich
freue mich, dass Sie sich auch heute Zeit für das Interview nehmen. Meine heutige Referentin ist
Referend Joyce Jay.
Joyce begann 2008 damit, Merdian-Klopftechniken zu lernen und wurde seitdem z.B. in EFT,
Matrix Reimprinting, Faster EFT und PTT Picture Tapping Technique ausgebildet.
Sie hat 5 Jahre an einer klinische Studie zu EFT bei traumatisierten Kriegsveteranen mitgewirkt.
www.stressproject.org. Aktuell bietet Sie EFT-Ausbildungen in Colorado an, aber auch einzelne
Sessions über Skype oder Telefon. Joyce wendet seit kurzem die PTT mit großem Erfolg bei
Kindern an.
Bisher gibt es noch keinen deutschsprachigen PTT Practitioner und ich freue mich wirklich sehr,
dass Joyce den Mut aufgebracht hat, diese Methode beim Klopf Kongress zu präsentieren, auch
wenn sie schon lange kein Deutsch mehr gesprochen hat. Diese Technik ist aber so einfach &
wirkungsvoll und Kinder lieben sie, dass Joyce sich entschieden hat: ich mache das trotzdem.
Danke, dass Du dabei bist und Picture Tapping Technique nach Deutschland bringst. Herzlich
Willkommen Joyce Jay.
Joyce Jay: Danke Michaela. Ich musste echt lachen. Mut brauche ich schon.
MT: Den hast Du ja schon bewiesen, als Du zugesagt hast. Magst Du vielleicht kurz erklären, wie
Du zur Picture Tapping Technique (PTT) gekommen bist?
JJ: Ich habe erst 2008 mit EFT (Emotional Freedom Technique) angefangen und nachdem ich
damit eine Weile geübt hatte, wollte ich noch weitere Methoden lernen, denn ich wollte vielseitige
Erfahrungen haben. Dann habe ich mit Karl Dawson in England Matrix Reimprinting gelernt, was
auch eine sehr schöne Methode ist. Dann habe ich noch eine andere Methode kennengelernt und bei
Robert Smith FasterEFT gelernt. Das war toll, aber diese Methode konnte ich nicht immer
anwenden, weil die Leute viel mit ihren Gefühlen in Kontakt treten mussten. Besonders bei Kindern
und ich arbeitet damals nicht so viel mit Kindern. Ich wollte immer mit Kindern arbeiten, aber die
Methoden, die ich gelernt habe, die waren nicht immer für Kinder geeignet. Nachdem ich
FasterEFT gelernt habe, hörte ich von Picture Tapping Technique (PTT). Ich habe dann auch Clean
Language gelernt, was auch gut dazu passt, weil es nicht direkt um Erinnerungen und schwere,
emotionale Erfahrungen geht, sondern man muss nur eine Idee davon haben, eine Metapher. Man
weiß, wie es aussieht, welche Farbe es hat, wie es riecht, welche Größe es hat, ob es fest oder
flüssig ist. Wenn man malt, dann ist das eine Metapher des Gefühls.
Wir brauchen das Gefühl nicht direkt zu spüren und das ist natürlich für Kinder besser. Aber es ist
auch für Erwachsene toll, wenn sie über ein Thema nicht sprechen möchten, weil es tabu ist oder
peinlich wäre, das zu erklären. Dann braucht man nicht über die Geschichte zu reden. Und deshalb
habe ich angefangen, PTT zu lernen, weil es einfacher ist und man nicht über das Thema zu reden
braucht. Das stört nicht so.
MT: Man braucht als Practitioner gar nichts über das Problem zu wissen, sondern sie können das
für sich behalten und trotzdem etwas verändern? Das klingt spannend.
Magst Du vielleicht erklären, wie das funktioniert und was wir uns unter PTT vorstellen können?
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JJ: Um PTT in einem Kurs zu lernen, muss man mindestens die EFT Level 2 Ausbildung haben.
Für PTT nutzt man die EFT Klopfpunkte. Es ist wichtig, dass man EFT beherrscht. Ich möchte EFT
jetzt aber nicht mehr ausführlich erklären. Nur ganz kurz: wenn man ein Problem hat oder etwas,
was einen stört, dann versucht man natürlich, das durch das Klopfen zu lösen und zu verändern. Mit
PTT geht man genauso vor, aber anstatt dass wir darüber reden, malen oder zeichnen wir das
Thema. Man braucht mehrere Blatt Papier und Buntstifte oder Filzstifte. Wenn man mit Kindern
arbeiten möchte, dann ist es natürlich gut, wenn man viel Erfahrung mit Kindern hat. Und je mehr
Klopferfahrung man hat, desto besser. Darum ist es auch wichtig, dass man gute EFT Kenntnisse
hat, wenn man PTT anwendet.
Man kann dem Kind diese Frage stellen: gibt es irgendetwas, das dich stört? Wenn du dieses Gefühl
ausdrückst, wie dich dieses Problem beeinflusst, was würdest du malen?
Dann gibt man dem Kind Stifte und Papier und lässt es malen. Wenn das Kind keine Probleme hat
oder wir gar nicht über Probleme reden wollen, dann sagen wir einfach: kannst du ein Bild von
deiner Familie malen? Kannst du ein Bild von einem Baum malen? Und wenn es ein Problem im
Leben des Kindes gibt, dann weiß das Kind, wo etwas nicht stimmt und was in seinem Leben nicht
richtig ist. Während des Malens kommen sie mit diesen Gefühlen in Kontakt. Wenn das Bild fertig
ist, dann fragen wir: okay, bist du fertig? Bei ja ist es okay, bei nein bitten wir das Kind, das Bild
fertig zu malen. Wenn das Bild fertig ist, dann fragen wir: hat das Bild einen Titel oder Namen?
Wir schreiben uns den Namen des Bildes auf und fangen dann an zu klopfen. Und das ist ganz
einfach, denn wir brauchen nicht über Probleme zu reden. Wir klopfen in diesem Fall einfach an
derHandkante: Obwohl ich dieses Bild habe, genauso, wie es jetzt ist, bin ich ein tolles Kind und
akzeptiere mich aus tiefstem Herzen.
Obwohl ich dieses Bild habe, genauso, wie es jetzt ist, bin ich ein tolles Kind
Und dann wird das Problem allmählich gelöst.
Wenn nicht, dann fragen wir: Was würdest du malen, wenn du dieses Problem nie gehabt hättest?
Dann fängt das Kind an, ein schönes Bild zu malen und dann können wir damit klopfen.
MT: Und dann klopft man alle EFT Punkte durch mit diesem „Obwohl ich dieses Bild habe...“?
Oder klopft man den „Obwohl ich – Satz“ nur an der Handkante?
Sonst kenne ich das von EFT, dass man den Satz mit „obwohl“ oder „auch wenn“ nur am
Karatepunkt klopft.
JJ: Die Fingerpunkte braucht man nicht zu klopfen. Mit Kindern ist es nicht nötig, alle Punkte zu
klopfen. Ich habe mit einem Jungen gearbeitet, der so toll ist, mit dem habe ich einen KlopfTeddybär genutzt, der Knöpfe an den richtigen Klopfpunkten hatte. Anstatt dass er an sich geklopft
hat, hat er an dem Tappy Bear geklopft.
MT: Den gab es im englischsprachigen Raum mal zu kaufen. Tappy Bear.
JJ: Es gibt eine Frau, die heißt Deborah Miller, die über mehrere Jahr mit Kindern in Mexiko in
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Krankenhäusern mit dem Tappy Bear geklopft hat. Mit großen Erfolgen. Ich habe das auch gelernt
und finde, das passt gut zu PTT, weil das Kind auch klopfen kann, wenn es die Klopfpunkte nicht
im Kopf hat oder einfach gerade keine Lust darauf hat, an sich selbst zu klopfen.
MT: Wenn das Kind ein Lieblingskuscheltier oder Teddy hat, dann könnte man da auch Sticker als
Klopfpunkte draufkleben. Man müsste dazu nicht unbedingt einen Tappy Bär haben, sondern kann
das mit irgendeinem Kuscheltier machen, dass man zu Hause hat.
JJ: Das ist richtig. Ich habe sie mir selbst genäht, nehme sie mit und die Kinder dürfen sich ein Tier
aussuchen. Sie mögen diese Klopf-Bären sehr gerne. Es ist nicht nötig, dass sie alle Punkte klopfen,
es geht um die Intention und Absicht. Es geht um die Absicht. Ich will besser gelaunt sein oder ich
fühle mich ängstlich. Kinder wollen spielen und sich gut fühlen und wissen ganz genau, wenn sie
sich nicht gut fühlen. Und wenn sie merken, es gibt eine Möglichkeit, sich besser zu fühlen, die
auch noch Spaß macht mit Malen und Klopfen, dann sind sie dabei. Und man braucht nicht viel Zeit
mit Kindern. 15 Minuten reichen manchmal, manchmal braucht man auch 30 Minuten. Je älter die
Kinder sind, desto mehr Zeit kann man sich nehmen.
MT: Das ist ja schön, dass das auch so schnell geht. Wenn ein Kind aus der Schule kommt und
Probleme hat, aber nicht darüber sprechen will, dann kann man einfach sagen: mal doch bitte ein
Bild zur Schule. Dann braucht das Kind nicht darüber zu sprechen und schaut, was es malt.
JJ: Genau. Dann klopft man einfach eine Klopfrunde, atmet tief durch - genau, wie beim EFT – ,
nimmt das Bild weg und fragt: wie geht es dir jetzt? Wenn du jetzt ein Bild malen würdest, wie
dieses Problem dich beeinflusst? Was würdest du malen? Dann gibt man ihm wieder ein neues Blatt
Papier und lässt es noch einmal malen.
Manche Kinder brauchen viel Zeit, um ein Bild zu malen. Es ist nicht gut, dem Kind zu sagen, dass
es sich beeilen soll, aber man sollte dem Kind auch nicht zu viel Zeit lassen, um das Bild zu malen.
MT: Das Kind soll das Bild schon fertig malen, aber nicht so genau, als wenn es das Bild für die
Schule malen oder verschenken würde?
JJ: Ich habe dafür eine Sanduhr und das Kind sollte das Bild fertig gemalt haben, wenn die Sanduhr
durchgelaufen ist. Es geht nur darum, dass sie in Kontakt mit den Gefühlen und Gedanken kommen
und das passiert während des Malens. Da löst sich etwas.
MT: Statt in die Vergangenheit zu gehen und zu suchen drückt man das über ein Bild aus. Die
Kinder malen dann ein Bild und da ist alles mit drin. Alle Gedanken dazu, alle Erinnerungen,
Geschmäcker, Gerüche usw. das ist da alles mit drin.
Ich möchte noch einmal nachfragen: Man klopft also an jedem Punkt „auch wenn ich dieses Bild in
mir habe, so wie es ist, bin ich ein tolles Kind“? Das klopft man auch an den Augenpunkten und
diesen Satz sagt man überall?
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JJ: Man macht das genau wie bei EFT. Man fängt mit dem Karatepunkt an und wiederholt den Satz
3x.
MT: Und an den anderen Punkten sagt man nur noch „dieses Bild“ oder auch den ganz langen Satz?
JJ: An den Punkten klopft man nur noch eine ganz kurze Phrase, wie z.B. so ist es jetzt, so ist es
jetzt, so ist es jetzt
MT: Okay. Also nicht diesen ganzen Satz „auch wenn ich...“. Der wird 3x an der Handkante gesagt
und danach an den Klopfpunkten: so ist es jetzt, so ist es jetzt, so ist es jetzt.
JJ: Genau. Nur so kurze Phrasen und Satzteile.
Es ist auch wichtig, dass wir während des Malens nicht über das Bild reden und keine Kommentare
abgeben. Als Practitioner versuche ich, mich zu beschäftigen und lese etwas und versuche, das Kind
so wenig wie möglich abzulenken, damit es ganz bei sich und dem Bild ist.
MT: Ohne, dass sich das Kind beobachtet fühlt oder den Eindruck hat, es guckt im jemand über die
Schulter.
JJ: Bei PTT nimmt man keine Fotos. Manchmal denkt man, es könnte um Fotos gehen. Bei PTT
geht es nur ums Zeichnen und Malen.
Es gibt eine Methode, bei der man Fotos benutzt und die ist auch toll, aber bei PTT geht es um
Zeichnungen und Bilder, die der Klient selbst malt.
MT: Die Klienten malen quasi ihre Probleme
JJ: Und man braucht nicht schön malen zu können, kritzeln reicht!
MT: Das ist noch einmal wichtig, weil es für die Kinder noch einfacher ist. Man kann das ja auch
als Erwachsener anwenden und als Erwachsene sagen wir oft: ich kann nicht malen. Hier geht es
nicht darum, schöne Bilder zu malen, sondern das zu malen, was einem dazu in den Sinn kommt.
JJ: Kinder haben kaum Probleme mit dem Malen, Erwachsene dagegen schon. Es ist auch so, dass
Erwachsene ständig über die Probleme reden möchten. Wir reden sowieso zu viel über unsere
Probleme. Hier geht es malen, klopfen, malen, klopfen, malen, klopfen, malen, klopfen.
Meist sind die negativen Emotionen danach weg, die ändern sich während des Malens. Wir
Erwachsene sind es oft nicht gewohnt, unsere Gefühle so auszudrücken.
MT: Das stimmt. Die werden ganz unterdrückt oder man spricht drüber. Zumindest über das, was
nicht so gut ist. Es ist bestimmt eine Herausforderung, das auszuprobieren und anders zu machen.
Einfach mal zu malen. Viele Menschen haben schon jahrelang keine Filzstifte oder Buntstifte mehr
in der Hand gehabt, außer sie haben mit den Kindern gemalt.
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JJ: Ich habe versucht, PTT mit einer Frau zu machen, die sagte dann: ich habe keine bunten Stifte
und schon jahrelang nicht mehr gemalt und dann haben wir das einfach im Kopf, also in der
Vorstellung gemacht. Anstatt über das Problem zu reden habe ich sie gefragt: wie sieht das aus?
Wenn es eine Farbe hätte, welche Farbe wäre das? und habe sie das so beschreiben lassen.
Es gibt bei EFT auch eine Methode, die „Color of pain“ (Farben des Schmerzes) heißt. Hast Du
davon gehört Michaela?
MT: Das sagt mir nichts.
JJ: Color of pain (Farben des Schmerzes) das ist genau, als wenn man malt. Man malt nicht die
Geschichte, sondern wie es sich anfühlt. Wenn du z.B. Schmerzen im Knie hast, dann kannst du
fragen: welche Farbe haben diese Schmerzen? Ist es groß? Wie groß ist es? Ist es weich? Ist es
hart? Ist es flüssig? Man versucht, das so zu beschreiben. Das habe ich dann auch mit dieser Frau
gemacht.
Manche Erwachsene wollen nicht mehr spielen und malen und ihre Gefühle so ausdrücken.
MT: Oftmals haben sie vielleicht auch in der Schule oder von Lehrern gehört: du kannst nicht
malen!
So wie früher auch viele gehört haben: du kannst nicht singen und dann wird nie wieder gesungen.
Und wenn man als Kind gehört hat: du kannst nicht malen, dann glaubt man vielleicht auch, dass
das stimmt und macht das nicht wieder.
Wenn das jetzt jemand von den Zuhörern ausprobieren möchte und denkt: ich würde ja gerne, aber
ich kann nicht malen.. Das ist ein gutes Thema, um damit anzufangen. Wenn Sie jetzt sagen: ich
kann nicht malen, dann überlegen Sie doch, wie das für Sie aussieht, dieses „ich kann nicht
malen“. Was für ein Bild kommt Ihnen dazu in den Sinn? Und dann legen Sie einfach los!
JJ: Wie wir unser Leben wahrnehmen, das kommt auf die Erfahrungen an, die wir gemacht haben.
Genau wie Du eben gesagt hast mit der Schule, den Eltern und Geschwistern, dadurch wird unser
Bild über uns selbst gebildet, wie wir uns wahrnehmen. Das ist das Wichtigste. Wenn wir diese
Wahrnehmung ändern können, dann ändert sich unsere Welt, dann wird alles schöner. Das heißt
nicht, dass wir dann keine Probleme mehr haben, sondern wir werden besser mit unseren Problemen
umgehen können. Noch ein Vergleich zu EFT: Bei PTT brauchen wir die Gefühle nicht auf einer
Skala von 0-10 zu messen, denn das Bild sagt alles. Man kann schon nach 3,4,5 Bildern eine
Veränderung sehen. Bei Kindern reichen meist 3-4 Bilder, weil man mit Kindern auch nicht so viel
Zeit hat, da sie ungeduldig werden oder keine Lust mehr haben. Wenn man nicht zu einem richtigen
Ende kommt und das Thema auflöst, dann kann man einfach fragen: wenn du dieses Problem /
Gefühl / das, was dich gestört hat, nie gehabt hättest, was würdest du dann malen? Und dann
versucht das Kind, ein schönes Bild zu malen. Danach nimmt man alle Bilder, außer dem schönen
Bild, weg. Wir können auch zu dem schönen Bild klopfen. Das ist auch wichtig, weil das alles in
uns ist; ein gutes Gefühl, ein schlechtes Gefühl, gut gelaunt, schlecht gelaunt, das gehört alles zu
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uns. Wir sagen „that's my own business“. Wenn ein Kind dann bemerkt: wow, ich kann diese
Gefühle selbst verändern, dann ist das toll.
Ich habe noch ein Beispiel von einer obdachlosen Frau, die versuchte, eine Wohnung zu finden. Sie
brauchte dringend eine Wohnung, konnte aber keine finden. Ich habe mit ihr eine PTT Sitzung
gemacht und sie hat 3 Bilder gemalt, die alle sehr dunkel waren und nicht gesund aussahen. Das
konnte man so sagen.Wir haben dann geklopft und gemalt und geklopft und gemalt. Zum Schluss
hat sie ein Bild gemalt und gesagt, dass es so fertig ist. Es war ein Quadrat mit Ärmchen und
Beinchen, einem Lächeln, einem Herzen, die Sonne scheint. Das war das Bild und sie meinte, sie
wäre schon fertig. Dann muss ich das so hinnehmen und sagen: okay, dann ist das so fertig.
3 Monate später habe ich mit dieser Frau gesprochen und sie hat mir erzählt, dass sie eine Wohnung
gefunden hat. Ich habe gefragt, ob unsere gemeinsame Arbeit mit PTT etwas gebracht hat. Sie
antwortete, dass es für sie immer noch schwer war, nach einer Wohnung zu suchen, aber jedes Mal,
wenn ich mir das Bild angeschaut habe (ich habe alle Bilder bis auf das letzte Bild weggenommen.
Das letzte Bild durfte sie behalten) – sie hatte das Bild immer bei sich – hatte ich das Gefühl, dass
alles in Ordnung ist, dass alles okay ist und es irgendwo eine Wohnung für mich gibt. Das hatte sie
schon auf dem Bild „irgendwo ist meine Wohnung“. Sie hat eine Wohnung und das Bild hat sie
beruhigt.
MT: Wow. Das ist ja auch toll für Kinder. Wenn die ein Problem in der Schule haben und malen das
Bild oder insgesamt 4 Bilder, danach malen sie noch ein schönes Bild und stecken sich das schöne
Bild in die Schultasche, so dass sie es in der Schule dabei haben. Jedes Mal, wenn sie darauf
gucken, denken sie wieder daran und fühlen das vielleicht auch, das alles gut ist, dass es ihnen gut
geht und das ist toll.
JJ: Ja, das ist toll.
MT: Wenn die Zuhörer das jetzt zu Hause ausprobieren möchten, gibt es irgendwas, was sie
besonders beachten müssen? Oder ist das wirklich ganz einfach?
JJ: Man muss zuerst EFT lernen. PTT alleine zu machen ist auch ganz einfach. Wenn man vermutet
oder weiß, dass ein Trauma da ist, dann ist es natürlich besser, wenn man Hilfe hat. Das
Allerwichtigste, wenn man diese Arbeit mit Menschen macht, die Probleme haben, ist Sicherheit.
Dass man sich sicher fühlt und dass die Sitzung sicher ist. Wenn ein Mensch viele Traumata in sich
trägt, kann es vorkommen, dass man einen Flashback erlebt und von Erinnerungen und Eindrücken
überrollt wird. Es fühlt sich dann an, als würde man die Situation noch einmal erleben. Für Trauma
braucht mehr mehr Erfahrung, aber gesunde Menschen können das ausprobieren.
Natürlich gibt es auch Philip Davis, der PTT erfunden hat www.picturetapping.com und der PTT
(allerdings auf Englisch) lehrt. Die Ausbildung dauert 2 Tage und eine Voraussetzung ist, dass man
mindestens eine EFT Level 2 Ausbildung hat.
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Ich möchte noch sagen, dass es so viele Arten von Meridian - Klopfmethoden gibt, wie EFT, Matrix
Reimprinting, Faster EFT und es werden immer mehr dazukommen. Egal, welche Methode man
anwendet, es geht um Gefühle. Hinter den Bildern stecken Gefühle. Meist ist es nicht nötig, die
Probleme zu erklären. Gerade bei Kindern ist es besser, wenn das Kind nicht noch die ganze
Geschichte erklären muss. Das Bild drückt die Gefühle aus und die Gefühle sind da.
Je mehr Erfahrung man hat, desto mehr gelingt es einem auch, das Bild zu analysieren, aber das ist
nicht nötig! Man kann die Veränderung schon an den Bildern sehen. Manchmal sind sie am Anfang
sehr klein, in eine Ecke gedrängt oder schwarz und braun. Nach dem Klopfen bekommen die
nächsten Bilder oft andere Farben und das heißt gewöhnlich, dass die Lösung unterwegs ist. Blaue
Wellen sind ja z.B. schon eine neue Wahrnehmung. Das kann man schon sehen, ohne es zu
analysieren.
Gibt es noch etwas, was die Zuhörer noch wissen möchten?
MT: Den Link zum Erfinder der Picture Tapping Technique findet sich auch auf der Referentenseite
von Joyce. Natürlich auch die Kontaktdaten zu Joyce. Ich denke, das ist für die Zuhörer schon super
erklärt. Dann brauchen sie jetzt eigentlich nur – wenn sie gleich loslegen wollen – ein paar Blatt
Papier suchen und Buntstifte oder Filzstifte und ne Sanduhr, Eieruhr oder einen Timer, mit dem sie
sich für jedes Bild 2 oder 5 Minuten Zeit einstellen können und loslegen.
JJ: Philip hat ein Video. Das ist zwar auf Englisch, aber ich glaube, das kann sich jeder anschauen
und verstehen. Das ist eine Sitzung mit PTT.
Zum Schluss möchte ich noch ganz kurz etwas sagen, was mir sehr wichtig ist. Es geht um den
Geisteszustand. Das ist ein Zitat von Prem Rawat: Der Verstand ist ein Geschenk und was wir
daraus machen ist unser Geschenk an uns selber.
PTT und solche Methoden und Techniken, die können uns wirklich helfen, unser Leben mehr zu
genießen. Darum geht es, das Leben zu genießen.
MT: Geschenke an uns selbst können wir uns damit machen.
Das war so ein schönes Schlusswort, da möchte ich gar nichts mehr hinzufügen. Wer mit Joyce in
Kontakt treten möchte, der kann das gerne tun. Ihre Webseite www.tappingguidance.com/ ist auch
auf ihrer Klopfkongress Seite. Wenn es möglich ist, dann werde ich das Video auch noch mit auf die
Webseite stellen, damit man es sich gleich anschauen kann.
Wenn Sie als Zuhörer zu Hause jetzt sagen: ich habe Stress im Job oder Stress mit meinem Chef,
dann gehen Sie doch einfach mal hin, borgen sich die Bunt- oder Filzstifte Ihrer Kinder aus (wenn
Sie Kinder haben) und probieren das einfach aus. Es ist ja auch super für Leute, die nicht über ihre
Gefühle reden oder nachgrübeln wollen ne tolle Möglichkeit, trotzdem etwas zu verändern.
Dann sage ich noch einmal: Herzlichen Dank Joyce, dass Du so mutig warst und das hier so toll
erklärt hast. Ganz herzlichen Dank.
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JJ: Ich danke Dir. Es hat so viel Spaß gemacht und ich war so nervös. Ich hoffe nur, dass die Leute
genug verstehen konnten, um mehr über PTT lernen zu können. Ich danke Dir für diese Gelegenheit
Michaela
MT: Gerne. Ich denke, es war sehr verständlich und ich kann mir gut vorstellen, dass bei Vielen zu
Hause jetzt nach Stiften und Zetteln gesucht wird und dass es überall richtig schön bunt wird. Dann
bedanke ich mich noch einmal bei Dir und natürlich bei Ihnen, liebe Zuhörer und hoffe, Sie sind
auch beim nächsten Gespräch wieder dabei. Lassen Sie es sich gut gehen und bis zum nächsten
Mal.
Rev. Joyce Jay war zu Vietnam –Zeiten ein weiblicher US Marine. Erst 2008 fand Sie über
Umwege zu Gary Craig und EFT.Daraus entwickelte sich ein großes Interesse und ein gewaltiger
Wissenshunger auf dem Gebiet der „Energie Psychologie“, so dass Sie noch viele weitere
Ausbildungen absolvierte, wie z.B. Matrix Reimprinting, Faster EFT und PTT. Sie lebt in den USA.
www.tappingguidance.com/ (die Webseite ist auf Englisch!)
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