CURT SCHEIDERBAUER, Die Monographie

SCHEIDERBAUER
CURT
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Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
© Erich
Fried
Es ist was es ist.
Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1983
1937 / kommt in Dornbirn zur Welt
1954 / lernt Dagmar (Märle) kennen
1957 – 1959 / Studium - Wirtschaftswerbung und Grafik in Wien
1958 / Carol (Cary) wird geboren
1959 – 1961 / Selbständiger Grafiker
1961 / Thomas (tOmi) wird geboren
1962 – 1965 / Art Director in einer Kosmetikfirma
1966 – 1969 / Art Director in einem Technikunternehmen
1970 – 1987 / Creative Director in einer Bregenzer Werbeagentur
1987 – 2000 / Creative Director in einem internationalen
Unternehmen für Befestigungstechnik, Schaan, Liechtenstein
ab 2001 / Ruhestand, tätig als freischaffender Künstler
Curt - 1992
Foto: zvg, Liechtensteiner Vaterland
CURT SCHEIDERBAUER
1937 - 2012
Dieses Buch ist der Gruß, den Curt mich bat, euch allen auszurichten. Euch allen, seinen
Freunden und allen Kindern dieser Welt sei dieses Buch gewidmet, speziell aber seiner
besten Freundin – seiner Frau.
1
Curt rief an und bat mich, ihm bei
einem kleinen Text zu helfen, den
er auf seine neue Website* stellen
wollte, die wir (c a l c**) ihm
gerade zum Geburtstag geschenkt
hatten. Nach einem kurzen Gespräch
und ein paar Mail-Ping-Pongs war
Curt mit der Formulierung zufrieden. Erst heute fällt mir auf, wie
einfach das damals zwischen uns
ging, und wie diese Worte Form
annehmen, wenn ich mich durch die
folgenden Seiten blättere.
Dieser kurze Kommentar ist einer
der wenigen Texte, die Curt zu
seiner Arbeit mit Licht und Farbe
hinterliess.
*
www.c-scheiderbauer.com
** c a l c - Künstlerkollektiv seit
1991 - seit 2009 in der „Sabbatical
Decade“ www.calcaxy.com/works
2
Curt Scheiderbauer, sei der
Einfach- und Direktheit halber im
folgenden immer Curt genannt.
Meine Malerei ist theoretisch eine Auseinandersetzung
und praktisch eine Zusammensetzung aus Farbe und
Licht. Wie diese beiden unzertrennlichen „Elemente“
Raum hervorbringen, interessiert mich sehr. Denn es
scheint mir, dass sich mir mit jedem Bildraum, dem ich
imaginativ voraus- und malend hinterher fühle, ein
Raum meines eigenen Empfindens auftut.
Mich der Malerei zu öffnen ist gleichbedeutend wie mich
von der Malerei öffnen zu lassen. Dabei folge ich aber
keinem Farben- oder Formensystem, keiner malerischen
Grammatik, sondern einzig und allein meiner Erfahrung
und meinem Gefühl im Moment, in dem wieder ein
„innerer“ Raum auf eine äussere Oberfläche drängt.
Oder, ich könnte auch sagen, im Moment in dem ein
„äusserer“ Raum einen inneren stark genug anklingen
lässt, dass ich zum Pinsel greifen muss (bzw. der Moment
nach mir greift). Diese Auseinandersetzung ist eigentlich
eine sowohl persönliche, wie auch kunsthistorische, lange
Tradition. Worüber wir nicht sprechen können, darüber
müssen wir schweigen - und malen.
Curt Scheiderbauer, 2002
1
2
I‘M SINGING IN MY BRAIN
HEMMUNGSLOS ______ 010 - 019
1959 - 1979 BILDRAUM I ______ 020 - 035
Der Bodennebel im Morgengrauen
1980 - 1994 BILDRAUM II ______ 036 - 139
Ein thermischer Aufwind zum Frühstück
1991 - 1995 BILDRAUM III ______ 140
- 221
Eine Federwolke, der Himmel reisst auf
1995 - 2000 BILDRAUM IV ______ 222 - 283
Ein Herbst unter strahlend blauem Himmel
2001 - 2011 BILDRAUM V ______ 284 - 375
...Wasser geht nie verloren, es ändert nur seinen Zustand
DANKE ______ 376 - 379
IMPRESSUM ______ 380 - 381
Regenbogengruss I, 15.06.2012 am späten Nachmittag über Krumbach,
Foto: Amelie Baschnegger
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„Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.“
Karl Valentin
I‘M SINGING IN MY BRAIN
______Lassen Sie uns die Kunst für einen Moment so betrachten, als wäre der Fall ganz einfach. Als wäre sie etwas ganz natürliches. Kein komplizierter, abstrakter Fall, welcher sich
Zeichen, Zeiten und Codes verdankt, sondern ein klarer Fall eines Teiles im Zusammenspiel
mit dem Großen und Ganzen. So natürlich wie ein Regenfall. In seiner Komplexität atemberaubend, in seiner einfachen Erscheinung jedoch so schlicht und geheimnisvoll wie das
wegen dem einen Tropfen überlaufende Fass.
______Der Regen ist, neben seinem Bruder, dem Fluss, wahrscheinlich die am meisten kommentierte Performance des Wassers. Vermutlich liegt das an der harmonischen Leichtigkeit
des ganzen Prozesses. Wenn es regnet, dann, weil eine Wolke sich loslässt und in ihren
Einzelteilen auf die Erde fällt. Trifft der Regen auf diese Oberfläche, mischt er sich sofort ins
Leben ein und hilft mit zu erschaffen – etwa eine Pflanze, eine Pfütze, ein Lied, oder einfach
nur Matsch. Aber nie bleibt das Leben davon unberührt, das heisst gleich.
______Dann plötzlich reisst und klart der Himmel wieder auf und das Wasser, welches eben
noch an der Oberfläche schwamm, wird von der Sonne warm und leicht gemacht. Und immer wärmer und leichter, so leicht, dass es durch die Luft hindurch zurück in den Himmel
fallen kann. Dort trifft und verwolkt es sich erneut, und das Ganze nimmt seinen Kreislauf,
immerfort. Dieser Kreislauf ist das Anschauungsmodell eines jeden Recyclingprozesses. Es
lässt sich daran klar an- und einsehen, wie alles Eine in alles Andere übergeht und ursprünglich wie letztlich zusammenhängt. Weit weniger klar scheint dieser Zusammenhang beim
Künstler bzw. bei seinem Akt des Recyclings zu sein. Oder ist Kunst nicht immer auch ein
Recyclingprodukt, eine aus der Berührung mit anderen und anderem gezeugte Echtheit?
______Eine Wolke ist so durch und durch einzigartig, wie es ein Individuum ist, und deshalb
lässt sich auch weder das Wetter noch die Geschichte voraussagen. Nichts wiederholt sich in
der Tiefe, auch wenn es an der Oberfläche oft ganz danach aussehen mag. Denn innerhalb
der individuellen Wolke befinden sich wiederum eine Unzahl von individuellen Eiskristallen, so als wäre in diesen die spätere Kunst des Erschaffens auf und mit der Erde schon angelegt. Werke sind Wolken und mit ihnen verhält es sich ganz ähnlich.
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Regenbogengruss II, 01.11.2014,
Allerheiligen, Mittags über Krumbach,
Foto: Amelie Baschnegger
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______Somit ist ein Künstler vor allem ein Recyclingprozessor. Das vermeintlich Neue oder
Originale in der Kunst, den Regen aus der Genie-Wolke, gibt es nur im Wunschdenken von
Sonnenanbetern und Geldwaschanlagen. Curt war so ganz offensichtlich einer dieser Individualprozessoren – eine frei aus sich heraus regnende Wolke im Insgesamten des Wetters.
Sein Zugang war immer der jeweilige Moment, das Spontane und kam augenblicklich vom
Überhaupt-Berührtsein her. Das machte Curts Schaffen hemmungslos. Vor allem deshalb,
weil er den Moment nicht scheute, sich an anderen Sichtweisen und Bildern anzulehnen,
um deren Wesen malend nachfühlen und begreifen zu können. Was an dieser Unbekümmertheit leicht als „wenig authentisch“ missverstanden werden kann, ist in Wirklichkeit das,
was für mich eine zentrale Qualität seines Schaffens ausmacht: Die unkalkulierbare, fragile
Verbunden- und Offenheit einer Wolke.
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______Wie stellen wir das bloß an? Mit
welchem inhaltlichen Anspruch können
wir dieses Werkbuch gestalten, wenn der
Gestalter der Sohn des 2012 verstorbenen
Werkenden ist? Das Problem ist, dass es im
Ungewissen liegt, wo der Werkende aufhört und der Gestaltende anfängt. Als es vor
etwa zwei Jahren das erste Mal in einem
Brief an einen Freund spontan aus meinem
Mund fiel, erschrak ich selber. Da stand „..als
wäre Curt in mich hineingestorben...“. Aber das
traf es wirklich. Das Gefühl einer unheimlichen, abstandslosen Nähe. Davor war das
nicht klar – dass Ich so viel Er bin.
______Genau vor einer Woche sind drei
Jahre seit diesem Schrecken vergangen. Die
unheimliche Nähe ist vertraut geworden.
Sie hat, vermute ich, vor allem damit zu tun
wie wir Dinge, einfache Dinge in ihren Zusammenhängen betrachten und dabei spüren, wie es uns gefällt oder missfällt, uns
berührt und Lust macht es oder etwas in die
Hand zu nehmen, um es zu verformen und
zu begreifen. Ich bin ja „das Selbe“ geworden
wie er – ein Gestalter und ein Künstler: mit
dem Gestalten die Brötchen, mit der Kunst
das befreite Spiel mit dem Backen. Beide
interessiert uns auch weit mehr, wie diese
Felder ein Leben ausmachen, zusammen-
HEMMUNGSLOS
hängen und sich wechselseitig beeinflussen,
anstatt sie klar zu trennen, um das das eine
möglichst rein vom anderen zu halten. Und
schliesslich kam ich auch dahinter, dass ich
vor allem von meinem Vater mitbekam, dass
das was ist, weitaus interessanter ist, als das
was sein sollte. Zu wissen, dass man nichts
weiss, ist befreiender als alle Gewissheiten.
______Wie es die Zeile von Valentin, Curts
Lieblingskomiker, so schön auf den Punkt
bringt – anstatt uns die ideale Wolke auszumalen, lassen wir es lieber regnen. Und Fried
auf der Seite davor spricht im Grunde von
nichts anderem, wenn er alles Benennen,
Vergleichen und Beurteilen in und durch
die Liebe als hinfällig erklärt. Denn wer im
Ist ist, ist mittendrin im Leben. Für den Tod
gilt das vielleicht am allermeisten. Wann,
wenn nicht jetzt werden wir sterben?
______Und vielleicht ist das Kunst ja immer: Ein sich aufrichtig Hineinarbeitendes
in eine immer feinere Qualität unserer Beziehung zu allen und allem. Kunst ist immer „Ich und“, nie „nur Ich“. Nur „Ich“ gibt
es nicht. Die grösste Kunst, die schwierigste
aber paradoxerweise auch die alles voraussetzende, ist so gesehen die Kunst der Liebe.
Jedenfalls entstand dieses Buch in enger Zu-
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sammenarbeit mit dem Künstler. Vielleicht
nur genetisch, mögen Sie denken - auch gut!
Sicher grafisch-inhaltlich:
______Dies ist vor allem ein Bilderbuch.
Aber mehr, denn eine Abfolge von einzelnen Bildern, die auch für sich allein stehen
wollen, entfaltet dieses Bilderbuch eine Geschichte, eine Art Malfluss – Curts persönliche Kunstgeschichte. Im Bild unserer Metapher könnten wir sagen ein Roadmovie
einer Wolke. Es geht dabei auch um das Dazwischen dieser Bilder. Dieses hält alles zusammen und der Erzählfluss oder sein emotionaler Takt liegt so ganz in Ihrem Auge
und Empfinden. Das Einzelne und „für sich
Stehende“ tritt dabei in den Hintergrund.
Mehr als Ihre Vernunft will es Ihre Imagination ansprechen. Gewiss, sie leben sonst
eigentlich mehrheitlich alleine diese Bilder,
aber in einem Buch tun sie das eben nicht
mehr, hier erscheinen sie Bauch an Bauch
und Rücken an Rücken. Und während wir
uns blätternd-chronologisch durch das Buch
bewegen und bewegen lassen, nehmen wir
an einer Lebens- und Kunstgeschichte teil.
______Von dem gesamten Bildmaterial, dass
uns Curt hinterliess und das er zeitlebens
verschenkte oder verkaufte und welches
wir finden und reproduzieren konnten, befinden sich nicht einmal die Hälfte in diesem
Buch. Die Bildwahl geschah eher spontanemotional und imaginativ mit Blick aufs
Ganze, als vergleichend-analytisch. Die Bilder erscheinen rechts immer in ihrer maximalen Grösse innerhalb des Seitenrasters,
links erscheinen oft Skizzen oder kleinere
Versionen von Bildern, die mit dem grossen
in Beziehung stehen. Diese Bezüge stellten
wir ganz unterschiedlich her. Oft sind es
wirklich die vorangegangenen Skizzen, ein
andermal ist es eine rein assoziativ und visuell hergestellte Verbindung oder einfach
ein, eine Frage aufwerfender, Schnitt.
______Sie werden sehen, dass alle Bilder und
Skulpturen (ausser den Skizzen) Schatten
werfen. Diese Schatten sind nachträglich am
Computer simuliert worden. Man sieht es
ihnen oft an. Aber das macht nichts, solange
sie eher an ihr Leben in Wohnräumen, als
an ein Leben im Museum oder einem Fotostudio denken lassen. Alle Aufnahmen, bis
auf sehr wenige Ausnahmen (welche uns
via Post oder Mail erreichten), sind mit dem
einfallenden Tageslicht eines Fensters zwischen 10:00 und 16:00 Uhr im Mai, April
2015 in Mitteleuropa, vor allem in Vorarlberg gemacht.
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Dagmar und Curt - 1959 in
Locarno beim Frühstück
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______Es wunderte uns sehr, dass wir zig
Bücher aus dem Regal ziehen mussten, um
auch nur einen anderen Bilderkatalog zu finden, welcher den Umgang mit Licht ähnlich
behandelte. Die meisten Bücher über bildende Kunstwerke stellen diese schattenlos,
mit einem neutralen Links-Rechts-Reproduktionslicht dar, als wären es Verhaftete.
Dieses Licht mag für „objektives Katalogisieren“ funktionieren, für unsere Geschichte
tat es das nicht.
______Und nur noch eine kurze Anmerkung zu den Texten. Wir haben die Arbeiten
in fünf Bildräume eingeteilt. Den einzelnen
Räumen geht ein kurzer Text zu diesen Zeitspannen und ihrem speziellen Farb-LichtRauminteresse voraus. Diese Texte wollten
wir wiederum eher „meteorologisch“, denn
kunsthistorisch behandeln. Einzelne Arbeiten werden manchmal direkt in der dafür
vorgesehenen Textspalte vis-a-vis des Bildes
kommentiert. Die technischen Angaben befinden sich ebenfalls in dieser benachbarten
Spalte. Dass ein so umfangreicher Bildband
vergleichsweise so wenig Text beinhaltet,
hat einfach damit zu tun, dass wir so viele
Bilder wie möglich unterbringen wollten.
______Ganz zum Schluss dann ge­wis­ser­ma­
ßen der wichtigste Text, die Danksagungsseiten. Die intensive, oft mühsame, aber
gleichzeitig auch wunderbare, lustvolle und
lehrreiche Arbeit am Werkbuch meines Vaters geht weit über dessen Recherche und
Gestaltung im Duo hinaus. Würde nur ein
Name fehlen, dieses Buch läge weit weniger
gern in Ihren Händen.
tOmi Scheiderbauer,
Polignano a Mare, Juni 2015
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BILDRAUM I
______1959 - 1979 Der Bodennebel im Morgengrauen
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Alles was sich so tut, ca. 1970 Filz- und Buntstift auf Papier,
20 x 28 cm (aus einem Skizzenbuch)
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______Die Atmosphäre ist aufgeladen und das fein verstreute, schwebende Wasser erfrischt
Luft und Lust. Curt, ein Mensch, dessen Begabung ganz im Emotionalen und Emphatischen
liegt, will, nachdem er in Wien Wirtschaftswerbung und Grafik studierte, noch etwas anderes versuchen. Oder das Selbe, aber ganz anders. Er sucht und versucht, studiert und experimentiert – bildlich mit allem, was ihm nah und lieb ist. Seine Mallust ist viel zu stark, als dass
er sich mit Schriften zur Kunst aufhalten will. Er lehnt Theorie keinen Moment ab, wissend,
dass sie der Praxis ihre Schwester ist, aber sie langweilt ihn. Er will sich nur der Augenblicklichkeit und den Qualitäten öffnen, die ihn unmittelbar berühren, er will malen! Von Bild zu
Bild, um zu sehen, was es da so alles zu tun und zu lassen gibt für ihn.
______Wie er aus dem Grau seines Morgens zu seinen Farben fand war uns immer ein Rätsel. Wer oder was zeigte und verführte ihn zur Freiheit der Wolke? Er konnte das selber
auch nicht so genau sagen. Ich wundere mich, weil ich von meiner eigenen Geschichte so
genau weiss, wer und was das war. Wäre mein Vater ein Bäcker gewesen und hätte er mir
ähnlich spielerisch die Freude am Teig gezeigt, wie er mir das mit dem Spiel mit den Farben,
Formen und Lichtern tat, ich wäre heute wahrscheinlich auch ein Bäcker. Und hätte Gottfried Bechtold anfangs der 70er Jahre nicht seinen Betonporsche vor der Galerie Krinzinger
in Bregenz geparkt (ich sah es vom Fenster in der Rathausstrasse aus, und durfte sogar „so
spät“ und „so jung“ noch runter auf die Strasse), mein Leben hätte mit Sicherheit ein paar
ganz andere Kurven gekratzt.
______Wer weiss? Aus diesen ersten Jahren ist uns leider nicht viel erhalten, oder wir wissen einfach nicht, wo die Sachen hängen geblieben sind. Aber vermutlich, die wenigen Bilder legen es nahe, waren es vor allem seine Liebsten, seine Kinder, seine Frau und seine
Freunde, die Curt zum eigenen Schaffen ermutigten und inspirierten. Und um sie herum,
die Ästhetik und die Stimmung der ‚roaring Sixites‘. So finden wir in diesem Raum nur ein
kleines Potpourri – verschiedene Ansätze und Anläufe einer noch vagen, verstreuten, aber
sich immer leidenschaftlicher bildenden Wolke.
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Cary auf den beiden ältesten, von
Curt gemachten Bildern, die wir finden
konnten. Passt! Denn nichts, aber auch
gar nichts, schätzte und bewunderte
Curt so sehr wie Kinder. Vielleicht
ist es nicht überspitzt zu sagen, dass
sie es waren, und von ihnen vor allem
seine Kinder, die ihm den ausschlaggebenden ‚Wolkenzeig‘ gaben.
Rechts: Cary, 1959 - Bleistift auf
Papier, 20 x 28 cm
Links: Schwarzweissfotografie von Cary
aus dem selben Jahr
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25
Und gleich danach kamen die Frauen,
allen voran die Seine, welche wir hier
zweimal unschwer als die Blonde erkennen können. Dass er Amedeo Modigliani
gern hatte, kann man diesen Bildern
auch ansehen.
Rechts: o.T., 1968 - Tempera auf
Spanplatte, 29 x 63 cm
Links oben: o.T., 1967, Tempera und
Gips auf Spanplatte, 39 x 54 cm
Unten: o.T., 1970 - Zeichenkohle und
Bleistift auf Spanplatte, 21 x 31 cm
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Diese, sich fast ausschliesslich
selbst bildenden Bilder, deren Curt
noch viele weitere herstellte, sind
leider fast alle verschollen. Ich
glaube, dass in diesem Arbeitsprozess,
der vor allem aus Zuschauen bestand,
ein ganz wesentlicher Moment für seine
ganze weitere Arbeit liegt.
Rechts: o.T., 1970 - Lack und
Terpentin und deren Eigendynamik
auf Spanplatte, 134 x 134 cm
Links oben: Aus einem Gästebuch von
Freunden
Unten: o.T., 1970 - Lack und Terpentin
auf Spanplatte, 52 x 30 cm
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29
Diese beiden Stillleben sind zwar
nicht besonders nah an Giorgio
Morandis Sicht der Dinge, aber da lag,
daran erinnere ich mich genau, lange
dieses Büchlein von Morandi herum.
Das ist vielleicht insofern
aufschlussreich, als dass man in
Morandis Arbeit das Aufblitzen
eines (frühen) Sean Scully, welcher
Jahrzehnte später für Curt wichtig
wird, bemerken kann. Was aber noch
viel augenfälliger ist, ist diese
„Landschaft“ mit dieser „Talscheide“
auf dem rechten Bild. Sie wird uns
noch oft in diesem Buch begegnen.
Rechts: o.T., 1973 Gips auf Spanplatte,
Links: o.T., 1974 Gips auf Spanplatte,
30
Acrylfarbe und
50 x 100 cm
Acrylfarbe und
94 x 64 cm
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Rechts: o.T., 1976 - Tusche auf
Papier, 40 x 29 cm
Links oben: Ein Hundeleben, 1978 Kugelschreiber und Filzstift auf
Papier, 30 x 40 cm
Unten: o.T., 1978 - Kugelschreiber
und Filzstift auf Papier, 28 x 22 cm
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Rechts: o.T., 1979 - Aquarell und
Tusche auf Leinwand, 34 x 25 cm
Links oben: o.T., 1979 - Tusche und
Acryl auf Papier, 20 x 20 cm
Unten: o.T., 1979 - Tusche und Acryl
auf Papier, 20 x 20 cm
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BILDRAUM II
______ 1980 - 1994 Ein thermischer Aufwind zum Frühstück
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Hügel im Kornfeld,
Hubert Berchtold, 1976
Öl auf Leinwand, 60 x 50 cm
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______Landschaft, Häuser, Horizonte. Und immer wieder dieses alles durchbrechende Malerwetter, welches der gewohnten Ordnung einen Drall, eine andere Richtung gibt und Häuser entwurzelt. Je mehr wir uns auf diese leidenschaftliche Feldforschung einlassen, desto
mehr wird uns klar, wie sehr Curt auch von zwei anderen Feldern bewegt und beeinflusst
war: der Musik und der Architektur. Wir nehmen diese Bilder immer rhythmischer, immer
lauter und immer räumlicher wahr, weil sie das immer mehr werden. Aber diese Dinge waren keine Dinge, keine Häuser und keine Länder und ihre Karten, sondern Empfindungsräume. Gefühlsebenen und Gefühlsgebirge. Ich sah Curt nie in die Landschaft schauen und
dann zum Pinsel greifen, aber ich sah immer wieder die Landschaft nach Curt greifen. Ein
Gefühl ergriff ihn und er ergriff es, und schon war er in seinem Studio verschwunden.
______Dabei lief oft Musik. Eigentlich jede ausser Marschmusik. Wie er „alle“ Maler mochte,
einfach weil sie stille Kollegen in der Auflehnung gegen vermeintliche Ordnungen waren, so
mochte er auch jede Musik. Bei der Architektur war diese Sympathie schon viel komplexer
bzw. schwieriger. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb, erscheint uns die Baukunst, als
das Eigentliche in seiner Arbeit. Die Innenarchitektur des Innencurt. „Eigentlich wollte ich Architekt werden“ so hörten wir ihn viel später einmal und nie wieder sagen, als wir gemeinsam
in c a l c und mit Freunden die Casita in Spanien planten und bauten (siehe Bildraum IV, Seite
264 - 269). Das Haus und das Studio, in das er am liebsten verschwand.
______Während dieser ganzen Spange zwischen 1980 und 1994 scheint Hubert Berchtold
fast so präsent, als wie es die Gefühle waren, die Curt sich an ihn anlehnen liessen. Wir denken, dass es auch sehr dieser Mut zu dieser „Wut“ war, die für Curt diese Nähe herstellte, und
die Berchtolds und seine Bildräume oft so verzerrten und verkrümmten. Die Kunst war für
Curt ein sich ausdehnendes Feld des inneren Friedens, weil er auf der Leinwand oft einen
„Krieg“ austrug. Manchmal sehen uns diese Bilder an, wie eine hart erkämpfte Harmonie.
Und jeder Farbton darin, jede Geste und jedes Verhältnis zwischen beiden, zeigen uns, wie
sich hier eine grosse Gewitterwolke zusammenbraut.
39
Rechts: o.T., 1982 - Acryl auf Karton,
71 x 62 cm
Links: o.T., 1980 - Acryl auf Karton,
72,5 x 51 cm
40
41
Rechts: Calvi - Zitadelle, 1985 Tempera auf Leinwand, 71 x 101 cm
Links: Andalusien, 1985 - Tempera,
Wachskreide und Bleistift auf
Leinwand, 70 x 90 cm
42
43
Rechts: o.T., 1987 - Acryl und
Quarzsand auf Papier, 26 x 40 cm
Links: Djerba, 1986 - Acryl auf
Papier, 20 x 30 cm (aus einem
Skizzenbuch)
44
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Rechts: o.T., 1986 - Acryl und Wachskreide auf Papier, 39 x 35 cm
Links: o.T., 1987 - Acryl und Tusche
auf Papier (aus einem Skizzenbuch)
46
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Rechts: herbst, 1987 - Acryl und
Wachskreide auf Papier, 62,5 x 50 cm
Links: o.T., 1988 - Aquarell und
Messerspitze auf Papier, 52 x 32 cm
48
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o.T., 1987 - Acryl und Bleistift
auf Leinwand, 73 x 53,5 cm
50
51
Links: o.T., 1988 - Acryl, Aquarell
und Messerspitze auf Papier,
70 x 50 cm
Rechts: o.T., 1987 - Aquarell und
Bleistift auf Papier, 17 x 11 cm
(aus einem Skizzenbuch)
52
53
Rechts: o.T., 1989 - Acryl, Aquarell
und Kohle auf Papier, 50 x 70 cm
Links: o.T., 1988 - Acryl und Wachskreide auf Spanplatte, 73 x 52 cm
54
55
Rechts: o.T., 1989 - Aquarell und
Tusche auf Papier, 42 x 29 cm
Links: o.T., 1989 - Acryl und
Wachskreide auf Papier, 56 x 41 cm
56
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Rechts: o.T., 1990 - Bleistift und
Wachskreide auf Papier, 30 x 30 cm
Links: o.T., 1990 - Acryl und Bleistift auf Tageszeitung, 32 x 29 cm
58
59
Rechts: Immobilien, 1990 - Acryl und
Aquarell auf Tageszeitung, 30 x 44 cm
Links oben-l.: Stellenmarkt I, 1990 Acryl auf Tageszeitung, 30 x 44 cm
Links oben-r.: Stellenmarkt II, 1990 Acryl auf Tageszeitung, 30 x 44 cm
Links unten-l.: Wohnungsmarkt I, 1990
- Acryl auf Tageszeitung, 30 x 44 cm
Links unten-r.: Wohnungsmarkt II, 1990
- Acryl auf Tageszeitung, 30 x 44 cm
60
61
Rechts: o.T., 1990 - Acryl, Wachskreide und Bleistift auf Graspapier,
46 x 62 cm
Links: o.T., 1990 - Pastell- und
Wachskreide auf Papier, 41 x 29 cm
62
63
Rechts: o.T., 1990 - Acryl und Wachskreide auf Papier, 49 x 68 cm
Links; o.T., 1992 - Filzstift und
Acryl auf Papier, 12 x 18 cm
(aus einem Skizzenbuch)
64
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Rechts: o.T., 1990 - Acryl auf Karton,
50 x 70 cm
Links: o.T., 1990 - Acryl auf Karton,
50 x 60 cm
66
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Rechts: o.T., 1990 - Acryl und Wachskreiden auf Karton, 50 x 70 cm
Links: o.T., 1990 - Filz- und Buntstift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
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Rechts: o.T., 1990 - Acryl auf Graspapier, 46 x 61 cm
Links: o.T., 1990 - Tusche auf
Papier, 12 x 18 cm
70
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Rechts: o.T., 1991 - Acryl auf Graspapier, 46 x 62 cm
Links: o.T., 1990 - Wachskreide und
Acryl auf Papier, 64 x 47 cm
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73
Rechts: o.T., 1991 - Acryl auf Karton,
62 x 84 cm
Links: o.T., 1991 - Acryl und Wachskreide auf Papier, 62 x 45 cm
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Rechts: o.T., 1991 - Acryl und Bleistift auf Karton, 50 x 70 cm
Links oben: o.T., 1990 - Tusche und
Aquarell auf Papier, 20 x 14
(aus einem Skizzenbuch)
Unten: o.T., 1991 - Bleistift auf
Papier, 14 x 20 cm
(aus einem Skizzenbuch)
76
77
Rechts: o.T., 1991 - Acryl und Wachskreide auf Papier, 59 x 40 cm
Foto: Wolfgang Glanznig
Links: o.T., 1991 - Bleistift und
Wachskreide auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
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Rechts: o.T., 1991 - Acryl und Wachskreide auf Karton, 50 x 70 cm
Links: o.T., 1991 - Acryl und Wachskreide auf Karton, 50 x 70 cm
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81
Rechts: o.T., 1991 - Acryl, Bleistift,
Wachskreide auf Karton, 70 x 100 cm
Links oben: o.T., - Bleistift auf
Papier, 13 x 13 cm
(aus einem Skizzenbuch)
Unten: Häuser am Berg, 1991 - Acryl
und Tusche auf Papier, 64 x 47 cm
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Rechts: o.T., 1991 - Acryl und Wachskreide auf Karton, 44 x 58 cm
Links: o.T.; 1991 - Blei- und Buntstift auf Papier, 14 x 20 cm
(aus einem Skizzenbuch)
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85
Rechts: o.T., 1991 - Acryl und Wachskreide auf Karton, 44 x 62 cm
Links: o.T., 1991 - Acryl und Wachskreide auf Karton, 44 x 62 cm
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87
Rechts: o.T., 1991 - Acryl und Wachskreide auf Karton, 44 x 62 cm
Links oben und unten: o.T., - Wachskreide und Bleistift auf Papier,
11 x 15 cm (aus einem Skizzenbuch)
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89
Rechts: o.T., 1991 - Acryl und Wachskreide auf Karton, 44 x 62 cm
Links: o.T., 1991 - Wachskreide auf
Papier, 16 x 25 cm
90
91
Rechts: o.T., 1991 - Acryl und Wachskreide auf Leinwand, 150 x 150 cm
Links: o.T., 1991 - Wachskreide auf
Papier, 12 x 15 cm
(aus einem Skizzenbuch)
92
93
Rechts: o.T., 1991 - Acryl und Wachskreide auf Leinwand, 150 x 150 cm
Links: o.T., 1991 - Wachskreide auf
Papier, 12 x 15 cm
(aus einem Skizzenbuch)
94
95
Die älteste Plastik, die wir ausfindig machen konnten, zeigt sich uns wie
ein Zwischenschritt — noch im Bilde,
aber aus diesem langsam, nur durch
eine feine Drahtlinie, einen Schritt
heraustretend.
Rechts: o.T., 1991 - Acryl und Draht
in Holzkiste, 28 x 36 x 10 cm
Links: o.T., 1991 - Aquarell und Acryl
auf Papier, 29 x 29 cm
96
97
Rechts: o.T., 1992 - Acryl auf Karton,
70 x 99 cm
Links: o.T., 1992 - Acryl und Bleistift auf rohem Karton, 20 x 28 cm
98
99
Rechts: o.T., 1992 - Acryl und
Wachskreide auf Karton, 70 x 99 cm
Links oben: o.T., 1992 - Wachskreide
und Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
Unten: o.T., 1992 - Wachskreide auf
Papier, 50 x 70 cm
100
101
Rechts: o.T., 1992 - Acryl und
Wachskreide auf Karton, 70 x 99 cm
Links: o.T., 1992 - Bleistift auf
Papier, 12 x 17 cm (aus einem
Skizzenbuch)
102
103
Rechts: o.T., 1992 - Acryl und
Wachskreide auf Leinwand, 121 x 151 cm
Links: o.T., 1992 - Bleistift auf
Papier, 11 x 16 cm (aus einem
Skizzenbuch)
104
105
Rechts: o.T., 1992 - Acryl und Wachskreide auf Karton, 70 x 99 cm
Links: Manhattan, 1992 - Wachskreide
und Kugelschreiber auf Löschblatt,
21 x 30 cm (aus einem Skizzenbuch)
106
107
Rechts: o.T., 1992 - Acryl und Wachskreide auf Karton, 70 x 99 cm
Links: o.T., 1992 - Wachskreide und
Kugelschreiber auf Löschblatt,
21 x 30 cm (aus einem Skizzenbuch)
108
109
Der einzige „Comic Strip“ unter Curts
Werken scheint seine Eindrücke in Manhattan narrativ, wie eine Geschichte
des Gehens durch die fragmentierte und
laute Vielfalt dieser Stadt, verarbeiten. Er fällt unter diese Zeit.
Rechts: o.T., 1992 - Acryl und
Wachskreide auf Karton, 70 x 99 cm
Links: o.T., 1992 - Wachskreide auf
Löschblatt, 21 x 30 cm (aus einem
Skizzenbuch)
110
111
Rechts: o.T., 1993 - Wachskreide auf
Karton, 29 x 41 cm
Links: o.T., 1992 - Wachskreide auf
Löschblatt, 16 x 41 cm
112
113
Rechts: New York Split, 1992 Bleistift auf Papier, 14 x 20 cm
(aus einem Skizzenbuch)
Links: Downtown Manhattan, 1993 Wachskreide auf Karton, 50 x 70
(aus einem Skizzenbuch)
114
115
Rechts: o.T., 1993 - Wachskreide auf
Karton, 50 x 70 cm
Links: o.T., 1993 - Wachskreide und
Filzstift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
116
117
Solche scheinbar formalen und inhaltlichen Brüche, wie sie uns diese
beiden Bilder vor Augen führen, gibt
es immer wieder in Curts Werk. Wenn
wir es aber als die jeweils andere –
innere oder äussere – Seite des selben
Themas betrachten, erschliessen sie
sich wieder als zusammenhängend.
Nur, dass das „Thema Mensch“ jetzt
nicht mehr vom inneren Gefühlsraum
her, sondern von seiner äusseren
gefühlten Form her behandelt wird.
Ausserdem war ihm einfach immer wieder
danach, etwas anderes, oder besser,
das Selbe anders zu versuchen, um sich
keiner Routine oder Langeweile
im Sich-Selbst-Kopieren auszuliefern.
Rechts: o.T., 1993 - Acryl und Wachskreide auf Papier, 120 x 170 cm
Links oben: o.T., 1993 - Wachskreide
auf Papier, 20 x 28 cm (aus einem
Skizzenbuch)
Unten: o.T., 1993 - Acryl, Wachskreide
und Bleistift auf Karton, 22 x 32 cm
118
119
So finden sich in den Skizzenbüchern
auch unzählige Beispiele, wie eine
Zeichnung, die spontan im Wiederhall
eines Eindrucks entstand, über die
Zeit emotional zu einer Komposition
heranwächst. Natürlich ist dieses
„Wachsen“ nie linear, weshalb wir uns
auch nicht davor scheuen, diese Bilder
so einzustreuen, wie sie uns auch in
der Chronologie der Werke und in den
Skizzenbüchern begegnen.
Rechts: Navia, 1993 - Wachskreide
auf Papier, 20 x 28 cm (aus einem
Skizzenbuch)
Links: Santorin, 1992 - Bleiund Buntstift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
120
121
Eine kurze Anmerkung zum Kleinformatigen in Curts Arbeit: Nicht nur
interessierte ihn je nach Gemütszustand eine grosse Geste in ein kleines
Blickfeld und ins Handgelenk zu holen,
was er sonst aus der Schulter machte,
es interessierten ihn kleine Bilder
auch aus ökonomischen Gründen. Denn
er mochte den Gedanken nicht, dass
es Leute geben könnte, die sich seine
Arbeiten nicht leisten können.
Rechts: o.T., 1994 - Acryl auf Papier,
12 x 12 cm
Links oben: o.T., 1994 Acryl hinter
transparentem Plastik auf Papier,
12 x 12 cm
Unten: o.T., 1994 - Wachskreide und
Messerspitze auf Papier, 12 x 12 cm
122
123
Rechts: o.T., 1994 - Acryl und Bleistift auf Papier, 12 x 12 cm
Links oben: o.T., 1994 Acryl, Aquarell
und Bleistift auf Papier, 12 x 12 cm
Unten: o.T., 1994 - Aquarell auf
Papier, 12 x 12 cm
124
125
Rechts: o.T., 1994 - Wachskreide
auf Papier, 18 x 20 cm
Links: o.T., 1994 Acryl und Strandsand auf Papier, 14 x 16 cm
126
127
Und wieder, wie schon auf Seite 97,
wollen die Bilder aus sich heraustreten, ohne den Bildraum wirklich
zu verlassen. Wirkte es das erste
Mal noch verspielt, wird es jetzt
ursprünglich – als müsste erst weisse
Luft geholt werden, bevor dann in
allen Farben ausgeatmet werden kann.
Rechts: o.T., 1994 - Gips und Acryl
auf Holz mit Rahmen, 23 x 23 cm
Links: o.T., 1994 - Buntstift auf
Papier, 21 x 30 cm (aus einem
Skizzenbuch)
128
129
Rechts: o.T., 1994 - Gips und Acryl
auf Holz mit Rahmen, 23 x 23 cm
Links: o.T., 1994 - Buntstift auf
Papier, 21 x 30 cm (aus einem
Skizzenbuch)
130
131
Rechts: o.T., 1994 - Acryl, Aquarell
und Bleistift auf Papier, 35 x 30 cm
Links: o.T., 1994 - Buntstift
auf Papier, 21 x 30 cm
(aus einem Skizzenbuch)
132
133
Rechts: o.T., 1994 - Acryl auf
Leinwand, 113 x 113 cm (mit Rahmen)
134
135
Rechts: o.T., 1994 - Acryl auf Papier,
25 x 40 cm
Links: o.T., 1994 - Buntstift
auf Papier, 21 x 30 cm
(aus einem Skizzenbuch)
136
137
Rechts: o.T., 1994 - Acryl und Wachskreide auf Leinwand, 80 x 70 cm
Foto: Hans Schmidt
Links: o.T., 1994 - Buntstift
auf Papier, 21 x 30 cm
(aus einem Skizzenbuch)
138
139
140
BILDRAUM III
______1995 - 1999 Eine Federwolke, der Himmel reisst auf
141
o.T., 1995 - Kugelschreiber, Bleiund Filzstift auf Papier, 22 x 13,5 cm
(Skizzenbuch 1995)
142
______Plötzlich, fast von einem Tag auf den anderen, ändert sich nicht nur die Wolkengestalt, sondern die gesamte Jahreszeit. Als wären wir vom frühen Frühling in den Hochsommer katapultiert worden. Was geschah dazwischen? Wie konnte diese kämpfende und
tanzende Geste des Raumes auf der Fläche so scheinbar übergangslos in eine Geometrie der
relativen Ruhe überschwappen? Weshalb wendet sich Curt plötzlich so entschieden dem
Plastischen zu? Auch wenn wir mehr Werke aus dieser Zeit ausfindig gemacht hätten, wären wir der Antwort wohl nicht näher.
______Dieser Bruch erscheint aber weit weniger dramatisch, wenn wir ihn als einen beendeten Wolkenbruch betrachten. Ausgeregnet, nächstes Wetter. Die Strenge und das Plastische, die sich jetzt zu entfalten beginnen, waren immer schon da. Zwischen den Momenten, als der Pinsel, der Stift und die Hand innehielten und der Blick das Wesentliche des
Gemalten einatmete. Bildfläche wird jetzt nicht mehr gepflügt und umgegraben, sondern
in den Raum hinaus gebaut. Landschaft nicht mehr durchkreuzt und bewandert, sondern
überflogen. Alles wird weiter und lichter, und klare Farben sind klare Fälle, setzen alles in
Beziehung und transformieren die Fläche zum Raum. Frisch, nicht neu, aber in einem völlig
anderen Licht und mit einer anderen Geschwindigkeit. Wir prasseln nicht mehr, wir nieseln
jetzt. Als gäbe ihm die Vielschichtigkeit seiner Herausforderungen im Job die Mittel in die
Hand, seine Gefühlsräume in den Realraum zu ziehen, um sie jetzt von mehreren Seiten zu
erleben und zu gestalten.
______Denn was bei diesem Aufzug einer voraussichtlich länger anhaltenden Warmfront
sicher mithilft, ist eine neue Anstellung in einem gänzlich anderen, denn einem WerbeUnternehmen. Auch wenn es nicht zeitgleich geschieht, sieht man diesem Bildraum an, dass
er immer mehr auch von dieser, seiner glücklichsten Jobzeit mitgestaltet wird. Der viel komplexere Gestaltungs- und Verantwortungsraum, den er dort kultivieren darf, eröffnet ihm
offensichtlich die Ruhe und die Möglichkeit, sich ganz auf die reine Farbfreude, die Lichtlust
und die dritte Dimension einzulassen. Was damals vielleicht im Hinterkopf auch schon langsam Gestalt annimmt, ist der Entwurf und der Bau der einzigen Architektur, die Curt wenige
Jahre später realisieren wird. Diese wird uns dann im vierten Bildraum begegnen.
143
Wir zeigen dieses 3-Bilderbild
einmal horizontal, einmal vertikal,
weil sie, so hörten wir Curt einmal
sagen „...frei sind sobald es mehr
sind.“
Rechts: o.T., 1995 - Acryl auf
Leinwand, je 110 x 110 cm
Links: o.T., 1995 - Hiltizentrale,
Schaan, Fotos: Uli Reitz, Hilti AG
144
145
Rechts: o.T., 1995 - Metalllack auf
Eisenprofil, 15 x 30 x 15 cm
Links: Aufsicht
146
147
Rechts: o.T., 1995 - Wachskreide auf
Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
Links: o.T., 1995 - Aquarell auf
Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
148
149
Rechts: o.T., 1995 - Holzlack auf
Holzprofil, 30 x 80 x 13 cm
Links: o.T., 1995 - Bunt- und Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm (aus
einem Skizzenbuch)
150
151
Rechts: Navia, 1995 - Wachskreide
auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
Links: o.T., 1995 - Wachskreide
und Acryl auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
152
153
Rechts: o.T., 1995 - Acryl auf Holzprofil, 19,5 x 49 x 19,5 cm
Links: Aufsicht
154
155
Rechts: o.T., 1995 - Acryl auf
Holzprofil, 60 x 30 x 30 cm
Links: o.T., Stirnseiten
156
157
Rechts: o.T., 1995 - Holzlack
auf Holzprofil, 10 x 200 x 4 cm
Links: o.T., 1995 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 20 cm
(aus einem Skizzenbuch)
158
159
Rechts: o.T., 1995 - Holzlack auf
Holzprofil, 7 x 24 x 7 cm
Links: o.T., 1995 - Holzlack auf
Holzprofil, 16 x 11 x 5 cm
160
161
Rechts: o.T., 1995 - Holzlack auf
Holzprofil, 30 x 58 x 30 cm
Links: Aufsicht
162
163
Das Modell für DO IT wird im
gleichen Jahr, als drei, in sich
drehbare, mittels einer Achse und
Kugellagern verbundenem Würfel, aus
spritzlackierten Vierkant-Stahlrohren
in den Dimensionen 140 x 200 x 140 cm,
realisiert. Die einfach drehbare (die
beiden inneren Würfel) Plastik steht
heute, neben fünf weiteren Plastiken
und sieben Bildern, welche in dem hier
vorliegenden Buch nicht dokumentiert*
sind, in einem Bürogebäude der Hilti
Deutschland GmbH in Kaufering bei
München. Curt schuf dafür sowohl die
Signaletik, als auch die künstlerische
Gestaltung für den Neubau.
*Zu der gesamten Arbeit enstand ein
kleiner Katalog:
Hilti Kaufering. Kultur konkret,
Schaan 1996
Rechts: DO IT, 1995 - Modell für
eine kybernetische Plastik, Acryl
auf Holzprofil, 8 x 8 x 8 cm
Links oben: o.T., 1996 - Acryl
auf Leinwand, 110 x 110 cm
Unten: o.T., 1996 - Buntstift
auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
164
165
Rechts: o.T., 1995 - Metalllack auf
Eisenprofil, 20 x 56 x 15 cm
Links: o.T., 1995 - Kugelschreiber
und Bleistift auf Papier, 22 x 13,5 cm
(aus einem Skizzenbuch)
166
167
Rechts: o.T., 1995 - Holzlack auf
Holzprofil, 9 x 22 x 15 cm
Links: o.T., 1995 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
168
169
Rechts: o.T., 1995 - Holzlack auf
Holzprofil, 20 x 23 x 20 cm
Links: o.T., 1995 - Holzlack auf
Holzprofil, 14 x 14 x 14 cm
170
171
Rechts: o.T., 1995 - Holzlack auf
Holzprofil, 36 x 144 x 36 cm
Links: o.T., 1995 - Modell, Holzlack
auf Holzprofil, 18 x 18 x 7 cm
172
173
Dieser Plan, sowie Gespräche mit Curt
über die Idee zur Wandeltreppe, als
er daran arbeitete, inspirierten den
Buntbaum. Dieser entstand im Kontext
der Präsentation des vorliegenden
Buches.
Wandeltreppe wurde nie realisiert.
Die Arbeit hätte sich in einem
Firmenatrium über drei Stockwerke
erstreckt und würde sich heute unmittelbar hinter einer weissen Wendeltreppe befinden.
Rechts: Wandeltreppe, 1995 - Plan für
eine Wandmalerei, Kugelschreiber und
Filzstift auf Computerdruck,
41 x 28 cm
Links: Buntbaum, 2014 - Model I und
II, Holzprofile (Farben sind mit dem
Computer simuliert) auf Aluminiumachse, 113 x 170 cm,
tOmi Scheiderbauer, Francesca Eugeni
& marCo Koeppel
174
175
Rechts: o.T., 1996 - Acryl auf
Leinwand, 110 x 110 cm
Links: o.T., 1996 - Wachskreide
und Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
176
177
Rechts: bauchbaum II, 1996 - Holzlack
auf Holzprofil, Stahl, 10 x 26 x 6 cm
Links: o.T., 1996 - Acryl auf Papier,
11 x 11 cm
178
179
Wie auf Seite 122 erwähnt, galt
diese Hinwendung zum Kleinen auch
für die Plastiken, die jetzt
vermehrt entstehen.
Rechts: o.T., 1996 - Holzlack auf
Holzprofil, 8 x 8 x 9 cm
Links: o.T., 1996 - Holzlack auf
Holzprofil, 3,5 x 5,5 x 3,5 cm
180
181
Rechts: o.T., 1996 - Holzlack
auf Holzprofil, 9 x 17 x 9 cm
Links: o.T., 1996 - Wachskreide
auf Papier, 28 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
182
183
Rechts: o.T., 1997 Acryl auf Karton, 77 x 70 cm
Foto: Hans Schmidt
Links: o.T., 1997 - Wachskreide
auf Papier, 28 x 28 cm
(aus einem Skizzenblock)
184
185
Rechts: o.T., 1998 - Acryl auf
gepresster Cellulose, 70 x 79 cm
Links: o.T., 1998 - Acryl, Quarzsand
und Kreide auf Karton, 70 x 77 cm
186
187
Rechts: o.T., 1998 - Acryl auf
Leinwand, 85 x 50 cm
Links: o.T., 1998 - Holzlack auf
Holzprofil, Stahl, 6 x 27 x 6 cm
188
189
Rechts: o.T., 1998 - Acryl auf
gepresster Cellulose, 70 x 79 cm
Links: o.T., 1998 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
190
191
Rechts: o.T., 1998 - Acryl auf
gepresster Cellulose, 70 x 79 cm
Links: o.T., 1998 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
192
193
Rechts: o.T., 1998 - Acryl auf
gepresster Cellulose, 70 x 79 cm
Links: o.T., 1998 - Acryl auf
gepresster Cellulose, 70 x 79 cm
194
195
Rechts: o.T., 1998 - Acryl auf
gepresster Cellulose, 70 x 79 cm
Links: o.T., 1998 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
196
197
Rechts: o.T., 1998 - Acryl auf
gepresster Cellulose, 70 x 79 cm
Links: o.T., 1995 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
198
199
Rechts: o.T., 1998 - Acryl auf
gepresster Cellulose, 70 x 79 cm
Links: o.T., 1998 - Acryl auf
gepresster Cellulose, 70 x 79 cm
200
201
Rechts: o.T., 1999 - Acryl auf
Leinwand, 115 x 150 cm
Links: o.T., 1999 - Acryl auf Papier,
Kartonflächen, 25 x 25 cm
(ohne Rahmen)
202
203
Rechts: virtuelle Stadt - Nacht,
1999 - Acryl auf Leinwand, 80 x 80 cm
Links: virtuelle Stadt, 1999 Bleistift auf Papier
(aus einem Skizzenbuch)
204
205
Rechts: virtuelle Stadt - Tag,
1999 - Acryl auf Leinwand, 80 x 80 cm
Links: o.T., 1999 - digitale Skizzen
in Plexiglaswürfel (Ansicht I und II,
7 x 7 x 7 cm
206
207
Rechts: o.T., 1999 - Acryl auf
gepresster Cellulose, 80 x 80 cm
Foto: Wolfgang Glanznig
Links: o.T., 1999 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
208
209
Rechts: o.T., 1999 - Acryl auf
Leinwand, 110 x 110 cm
Links: o.T., 1999 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 15 x 21 cm
(aus einem Skizzenbuch)
210
211
Diese erste Arbeit, aus einer Serie
von sechs, thematisiert jetzt das
erste Mal die Spannung Bild - Plastik.
Curt sagte damals, ihm gefiele, dass
diese Arbeiten sowohl an Wänden, als
auch auf Böden funktionieren könnten.
An der Wand stellen sie das Bild plastisch, am Boden die Plastik bildlich
in Frage.
Rechts: o.T., 1999 - Holzlack auf
MDF-Plattenkiste, 40 x 40 x 8 cm
Links: o.T., 1999 - Ansicht I und II
212
213
So sind die Farben und Formen auch
nicht einfach über den Rand weiterlaufend, sondern überraschen an manchen
Seiten mit Brüchen und neuen Ordnungen.
Rechts: o.T., 1999 - Holzlack auf
MDF-Plattenkiste, 40 x 40 x 8 cm
Links: o.T., 1999 - Ansicht I und II
214
215
Dass Curt jetzt immer öfter auch
digitale Skizzen macht, hat vor allem
praktische Gründe. Für seine neuen,
strengen Bildräume ist der Computer
einfach oft das bessere Skizzenwerkzeug.
Rechts: o.T., 1999 - Holzlack auf
MDF-Plattenkiste, 40 x 40 x 8 cm
Links: o.T., 1999 - Kugelschreiber auf
digitalem Druck, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
216
217
Rechts: o.T., 1999 - Holzlack auf
MDF-Plattenkiste, 40 x 40 x 8 cm
Links: o.T., 1999 - Bunt- und Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
218
219
Rechts: o.T., 1999 - Holzlack auf
MDF-Plattenkiste, 40 x 40 x 8 cm
Links oben: o.T., 1996 - Wachskreide
und Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
Unten: o.T., 1999 - Holzlack auf
MDF-Plattenkiste, 40 x 40 x 8 cm
220
221
222
BILDRAUM IV
______ 2000 - 2003 Ein Herbst unter strahlend blauem Himmel
223
* Vorarlbergerisch für „Jetzt hört
mal zu, warum machen wir das nicht
einfach so?“
o.T., ca. 2003 - kybernetische Wetterplastik, mit Acryl bemalte Holzkuben
auf Rundeisenprofilen, in Casqueiro,
Las Aceñas, Asturien
Foto: Curt Scheiderbauer
224
______Dieser Bildraum überbrückt eine kurze, sehr intensive und schillernde Spanne. Curt
beendet nach 42 Jahren seine Arbeit als Creative Director. Der Himmel hellt auf und ein
strahlendes, tiefes Blau gibt den Blick auf die Unendlichkeit frei. Alles ist offen, alles ist möglich. Die letzten 13 Berufsjahre waren seine liebsten und so wird aus dem Ruhestand im Nu
ein Handstand – die Freude zurückblickend, aber vor allem die Freude aus dem Jetzt heraus
vorausblickend, setzt eine grosse Energie frei.
______Seine Aufenthalte mit Dagmar in seiner geliebten Casita in Las Aceñas, am Rande Navias an der spanisch-atlantischen Nordwestküste, können jetzt und fortan nach vorne offen
bleiben, und dehnen sich über immer längere, ruhige Monate aus. Diese Zeit gehört ganz der
Muße, dem Studium, den langen Spaziergängen am Meer und dem kontinuierlichen Verfeinern der Wohn- und Studiosituation. Die Skulpturen, die er damals zu bauen, zu malen und
über den terrassierten Garten zu verteilen begann, fielen über die Jahre leider alle dem turbulenten Atlantikklima zum Opfer. Sie wurden von der Natur vollständig zurückgeholt. Einzig das Bild auf der gegenüberliegenden Seite kann davon noch ein kleines Zeugnis ablegen.
______In diese Spanne fällt der Entwurf und die Planung der Casita – erst muss sie ja noch
gebaut werden. Aber der alte Ziegenstall ist bereits in einen kleinen Wohnturm verwandelt.
Von dort aus beginnt die Planung des Anbaus bzw. des Wiederaufbaus der alten Ruine. Wir
wundern uns heute noch, wie leicht dieser Entwurf Curt fiel. Als hätte er mit seiner ganzen
vorangegangen Arbeit dafür trainiert, zauberte er die Skizze, anhand derer wir dann gemeinsam (in c a l c) die baubaren Pläne ableiteten, innert weniger Minuten aufs Papier. Das
für uns Erstaunliche war die Schnelligkeit, mit welcher Curt das Problem begriff und löste,
das passierte praktisch zeitgleich. Während wir darüber sprachen, schmunzelte er darüber.
Plötzlich sagte er „Etzt losand amol, und warum machma des nit einfach so?“*, nahm eine Serviette und begann, anstatt zu erklären zu zeichnen. Wir fassten es kaum, da war alles drauf,
alles gelöst – das war‘s.
______Wir wollen dieses Projekt innerhalb dieses Bildraums und des Buches insgesamt behandeln wie alle anderen Projekte. Es war im Grunde auch nichts anderes. Nur dass es jetzt
in begeh-, bewohnbare und praktische Dimensionen hinauswächst. Die Wolke entlädt sich
zur Gänze und daraus spriesst ein Haus.
225
firstBOX war Teil der Ausstellung
Sons & Fathers, zu der wir gemeinsam
von Michelangelo Pistoletto in die
cittadellarte1 in Biella eingeladen
wurden. Dabei handelte es sich um
eine Ausstellung mit drei Sohn-VaterPaaren und sechs, sich gegenseitig
beleuchtenden Werken. Die Paare waren
Michelangelo und sein Vater, Stephan
Potengowsky und sein Vater, sowie wie
Curt und ich. Auf der c a l c2 – Seite
wurde daraus die virtuelle, auf der
Curt-Seite die physische firstBOX.
Wobei diese Seiten in der Wirklichkeit
unserer Zusammenarbeit nicht existierten. Nachdem die Idee klar war,
übernahm einfach jeder seinen Teil der
handwerklichen Umsetzung. Curt baute
einen Farbbauklotzkasten, c a l c realisierte das selbe Prinzip, mit einer
Dimension weniger, für den Bildschirm
und das interaktive Internet.
1 cittadellarte, Fondazione Pistoletto
in Biella - Italien www.cittadellarte.it
2 c a l c, ursprünglich Casqueiro
Atlantico Laboratorio Cultural,
Künstlerkollektiv seit 1991, seit
2009 in der Sebbatical Decade www.calcaxy.com/works
Die Einladung erfolgte an c a l c,
die Arbeit entwickelten wir mit
Teresa Alonso Novo, Lukas Brunner
und Malex Spiegel www.calcaxy.com/firstbox
Rechts: firstBOX, - Sons and Fathers,
cittadellarte, 2000 - Acryl auf 100
Hartholzwürfel in Schichtleimholzkiste, 50 x 50 x 8 cm
Links: firstBOX, leicht geöffnet
226
227
Rechts: firstBOX, 2000 - ausgeschüttet
Links: firstBOX , 2000 www.calcaxy.com/firstbox - ongoing,
Fünf Bildbeispiele, welche Besucher
mit der digitalen Version des selben
Bildspiels generierten.
Auf den fünf Folgeseiten sehen Sie
die physisch mit der firstBOX simulierten Pendants dieser Bilder.
228
229
Rechts: firstBOX, 2000 Bildbeispiel I
Links: o.T., 2000 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
230
231
Rechts: firstBOX, 2000 Bildbeispiel II, Aufsicht
232
233
Rechts: firstBOX, 2000 Bildbeispiel III
Links: o.T., 2000 - Wachskreide
und Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
234
235
Rechts: firstBOX, 2000 Bildbeispiel IV
Links: o.T., 2000 - Wachskreide
und Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
236
237
Rechts: firstBOX, 2000 Bildbeispiel V
Links: o.T., 2000 - Wachskreide
und Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
238
239
Rechts: o.T., 2000 - Holzlack auf
Holzzylinder, 50 x 50 x 8 cm
Links: o.T., 1997 - Wachskreide
und Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
240
241
Diese, auf Seite 227 schon erwähnte
„Neulust“, konnte für Curt auch
einfach von einem, für ihn neuen,
Material ausgehen. Wie hier rechts ein
Verpackungsschaumgummi. Das Experimentieren mit dem Material bestimmte dann
auch selbstredend den Stil.
Rechts: o.T., 2000 - Acryl auf
Schaumstoff, 29 x 37 cm
Links: o.T., 2000 - Acryl auf Karton,
39 x 58 cm
242
243
Und jetzt, nach Jahren der Abwesenheit, zieht diese Landschaftswolke
wieder auf. Betrachten wir Curts
gesamtes Werk wie ein kaleidoskopisches Bild, ist es nicht aufgesetzt
zu sagen, dass diese Landschaft und
ihre Wetter, Stürme und Stimmungen,
sein Thema sind. Die Landschaft, in
der Curt lebt, ist die Landschaft,
die in Curt lebt.
Rechts: o.T., 2001 - Acryl auf
Leinwand, 80 x 80 cm
Links: o.T., 2001 - Wachskreide
auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
244
245
Rechts: o.T.,
Bleistift auf
(mit Rahmen)
Links: RONDA,
Bleistift auf
(mit Rahmen)
246
2001 - Acryl und
Karton, 25 x 25 cm
2001 - Acryl und
Karton, 25 x 25 cm
247
Rechts: o.T., 2002 - Acryl und Wachskreide auf Leinwand, 60 x 120 cm
Foto: Mag. Florian Sitz
Links: o.T., 2002 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
248
249
Weil es fast das Einzige ist, welches
abschliessend mit einem Glanzlack
überzogen wurde, wollten wir das Bild
rechts „spiegelnd“ darstellen. Denn
dieser Lack lässt die Farben, bei
verschiedenem Tages- oder Kunstlicht,
flacher oder tiefer erscheinen, und
stellt eine „schillernde Räumlichkeit“ her.
Rechts: o.T., 2002 - Holzlack auf
Pressspanplatte, 40 x 40 cm
Links: o.T., 2002 - Wasserfarbe und
Wachskreide auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
250
251
Rechts: o.T., 2002 - Holzlack auf
Holzzylinder auf Pressspanplatte,
40 x 70 x 5 cm
Links: o.T., 1995 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbbuch)
252
253
Rechts: o.T., 2002 - Acryl auf
Leinwand, 70 x 100 cm
Links: o.T., 2001 - Wachskreide
und Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
254
255
Rechts: o.T., 2002 - Acryl auf
Leinwand, 300 x 90 cm
Foto: Uli Reitz, Hilti AG
Links: o.T., 2001 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
256
257
Rechts: o.T., 2002 - Acryl auf
Leinwand, 180 x 120 cm
Foto: Uli Reitz, Hilti AG
Links: o.T., 2001 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
258
259
Rechts: o.T., 2002 - Acryl auf
Leinwand, 70 x 100 cm
Links: o.T., 2002 - Wachskreide
und Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
260
261
Rechts: o.T., 2002 - Acryl auf
Leinwand, 72 x 100 cm
Links: o.T., 1997 - Wachskreide
auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
262
263
Das räumliche Problem mit der Casita
war die Grundstücksgrenze, bzw. die
darauf stehende Ruine des alten Lagerhauses und der daran unmittelbar
angrenzenden Schmalspur-Eisenbahnlinie. Diese verlief im Westen der Ruine
in einem Abstand, welcher uns erlaubte
bis an die hangseitige Mauer zu bauen, im Osten aber war dieser Abstand
nicht mehr gegeben. Wollten wir eine
Baugenehmigung bekommen, mussten wir
einerseits auf diese Grenze achten,
andererseits wollten wir die Ruine zur
Gänze erhalten.
Curts Vorschlag war so raffiniert wie
stimmig: Drehung des Raumvolumens um
90° in den Zufahrtsweg hinein und Aufschüttung des verbleibenden Ruinenvolumens zu einem kleinen Hausgarten.
Die südseitige Ausrichtung der Casita
brachte uns zudem auf die Idee, die
alte, vor allem in Galizien und
Asturien kultivierte, nordspanische
Bautradition der Galeria (passive
Solarenergie) aufzugreifen und auf das
ganze Haus zu übertragen. Deshalb auch
das weit ausladende Süddach, welches
die direkte Sommersonne abhielt, die
Wintersonne aber auf der vollständig
verglasten Südseite willkommen hiess.
Rechts: CASITA (Planungsphase)
1: 2000 - eine allererste Skizze, ca.
12 x 15 cm (aus einem Skizzenbuch)
2: 2001 - erste Planskizze, ca. 12 x
15 cm (aus einem Skizzenbuch)
3: erste Zeichnung der neuen Gebäudestruktur (tOmi Scheiderbauer), ca.
12 x 15 cm (aus einem Skizzenbuch)
4: erste Planzeichnung, ca. 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
5: 2002 - Modell 1:50, Ostseite
Modell und Fotos: Fredl Fürholzer
6: 2002 - Modell 1:50, Schrägaufsicht
7: 2002 - erste vermasste Planzeichnung, Ansicht Ost
8: 2002 - erste vermasste Planzeichnung, Aufsicht
Pläne: Curt Scheiderbauer
Links: 2002 - eine Zeichnung aus dem
selben Zeitraum wie 7 und 8, Filzstift
auf Papier, 7 x 11 cm
(aus einem Skizzenbuch)
264
1
2
3
4
5
6
7
8
265
Rechts: CASITA (Bauphase - Juni 2002,
9 Tage bis zur Firstfeier)
1: Tag 1 und 2 - Einführung durch
Bauleiter Fredl Fürholzer und
Erstellung der nordseitigen
Fachwerkstruktur
2: Tag 3 - Baubesprechung und Vorbereitung aller Balken für die
Süd-, West- und Ostseite
3: Tag 4 - Erstellung der Ostund Westseite
4: Tag 5 - Fertigstellung aller vier
Seitenstrukturen
5: Tag 6 - Beginn Dachdeckung und
Bodenlegen im ersten Stock
6: Tag 7 - Dachdeckung komplett
7: Tag 8 - Firstfeier und Feinschliff
8: Tag 9 - Feinschliff und letzte
Handgriffe bevor das Schieferdach
gedeckt wird und die Almuniniumprofile für die Fensterflächen
eingesetzt werden
Fotos: Lukas Brunner,
tOmi Scheiderbauer
Links: o.T., 2002 - Acryl und
Wachskreide auf Leinwand, 100 x 70 cm
266
1
2
3
4
5
6
7
8
267
Rechts: CASITA (nach seiner
Fertigstellung, Frühjahr 2003)
1: Ecke Westseite/Südseite
2: Ostseite, Zufahrt
3: Ecke Südseite/Ostseite
4: Die selbe Ecke von Innen
5: Ecke Westseite/Südseite von Innen
6: Blick von 5 Richtung Westen
7: Zufahrt von Westen
8: Untergeschoss, das neue Studio
wird bezogen
Fotos: Curt und Dagmar Scheiderbauer
Links: alle Holzreste vom Bau
268
1
2
3
4
5
6
7
8
269
Rechts: Navia, 2003 - Acryl und
Wachskreide auf Karton, 23 x 23 cm
Links: o.T., 2002 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier (aus einem
Skizzenbuch)
270
271
Rechts: Casita, 2003 - Acryl und
Messerspitze auf Holzplatte,
22 x 44,5 cm (mit Schnur)
272
273
Rechts: Asturias, 2003 - Acryl und
Wachskreide auf Karton, 30 x 30 cm
274
275
Rechts: o.T., 2003 - Acryl und
Wachskreide auf Karton, 23 x 23 cm
Links: o.T., 2003 - Acryl und
Wachskreide auf Karton, 23 x 23 cm
276
277
Rechts: Casqueiro, 2003 - Acryl,
Wachskreide und Speiseöl auf
Karton, 23 x 23 cm
Links: NAVIA, 2004 - Wachskreide
auf Papier, 22 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
278
279
Rechts: o.T., 2003 - Acryl und
Wachskreide auf Leinwand, 50 x 70 cm
280
281
Rechts: o.T., 2003 - Acryl und Gips
auf gepresster Celluose, 74 x 83 cm
(mit Rahmen)
Links: o.T., 1997 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
282
283
284
BILDRAUM V
______ 2003 - 2011 ...Wasser geht nie verloren, es ändert nur seinen Zustand
285
* im Untertitel so genannt, weil es
in c a l c wesentlich um die Interaktion vor und im Ort ging. Manchmal
nannten wir das Ganze einfach auch
nur „Infraskulptur“.
Links: o.T., 2004 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
286
______Den letzten Raum wollen wir auch deshalb nur über so kurze Zeit spannen, weil an
seinem Eingang wieder eine grosse Veränderung steht – das Weiterziehen von Spanien und
das Umziehen von Bregenz nach Krumbach. Seit Beginn, als wir in c a l c das Lebens- und Arbeitsexperiment Casqueiro – die interaktive Atelierskulptur* zu entwickeln begannen, sagten
wir, dass das Experiment irgendwann einmal abgeschlossen sein wird. Jetzt war es so weit.
Curt, dem das immer klar war, hat kein Problem mit der Entscheidung an sich, aber das Loslassen seines Spaniens bereitet ihm anfangs grossen Kummer. Es kommt wie ein Geschenk
des Himmels, dass sich fast zeitgleich ein neues Wohn- und Arbeitsprojekt am Horizont für
Dagmar und ihn auftut: Krumbach.
______Alle diese letzten Arbeiten entstanden dort – zwischen sanften Hügeln unter einem
so überschaubaren wie weiten Himmel. Krumbach, die „Insel im grünen Meer“ wird, auch
weil Curt sich zwei intensive Jahre ausschliesslich der Renovation dieser neuen Bleibe, eines
alten Bauernhauses, widmet, schnell zu seiner neuen Heimat. Die Casita ist nicht vergessen,
aber jetzt in einer eher gelassenen Erinnerung.
______Betrachten wir diese einzelnen Bilder und Objekte am Ende von Curts Kunstgeschichte wiederum als einen Bildfluss aus seinem ureigenen Wolkesein, scheint uns, als wolle er
alles noch einmal berühren, formen und umarmen. Die „Landschaft“, sein Tal, sein Horizont und das Wetter bestimmte Leben dieser Geschichte, treten jetzt ganz in sich zurück.
Es bleibt nur mehr das Eigentliche. Es mutet an wie ein malerisch-emotionales Überfliegen.
Langsam, still, aber auch entschieden und leidenschaftlich. Als würde die Wolke nicht regnen, sondern lieber beregnet werden. Alle, aber wirklich alle Kollegen, die er zeitlebens so
schätzte, und von denen er ihm wichtige Informationen in seine eigenen einbrachte, tauchen nochmals auf.
______Doch dann werden die Wasser wieder leichter, steigen auf und verwolken sich zu
einem letzten, feinen und fröhlichen Regen.
287
Rechts: o.T., 2004 - Acryl auf Sperrholzstruktur, 15,5 x 21 x 6,5 cm
Links: o.T., 2002 - Wachskreide und
Filzstift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
288
289
Rechts: o.T., 2004 - Ölfarbe auf
Pressspanplatte, 30 x 30 cm
Links: o.T., 2002 - Filzstift und
Wachskreide auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
290
291
Rechts: o.T., 2004 - Acryl auf Pressspanplatte, 12 x 12 cm
Links: o.T., 2002 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
292
293
Rechts: o.T., 2004 - Ölfarbe auf
Spanplatte, 73 x 73 cm
Foto: Uli Reitz, Hilti AG
294
295
Rechts: o.T., 2005 - Acryl auf
Leinwand, 30 x 100 cm
Links: o.T., 2004 - Wachskreide,
Acryl, Bunt- und Filzstift auf
Papier, 20 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
296
297
Rechts: o.T., 2005 - Acryl auf
Leinwand, 39,5 x 110 cm
Links: o.T., 2006 - Acryl auf
Spanplatte, 30 x 30 cm
Foto: Uli Reitz, Hilti AG
298
299
Rechts: o.T., 2006 - Acryl auf
Leinwand, 35 x 150 cm
Links: o.T., 2004 - Wachskreide,
Acryl und Filzstift auf Papier,
20 x 28 cm (aus einem Skizzenbuch)
300
301
Rechts: o.T., 2006 - Acryl auf
Leinwand, 40 x 40 cm
302
303
Rechts: o.T., 2006 - Acryl auf
Leinwand, 60 x 80 cm
Links: o.T., 2004 - Wachskreide,
Acryl und Bleistift auf Papier,
20 x 28 cm (aus einem Skizzenbuch)
304
305
Rechts: o.T., 2006 - Acryl auf
Leinwand, 90 x 110 cm
Links: o.T., 2006 - Acryl auf Leinwand, Holzprofile, Spiegelflächen,
90 x 110 cm (Seitenansicht)
306
307
Rechts: o.T., 2006 - Acryl auf
Leinwand, 99 x 100 cm (zweiteilig)
Links: o.T., 2006 - Acryl auf Leinwand, Holzprofile, 92 x 102 cm
308
309
Rechts: o.T., 2006 - Acryl und
Bleistift auf Papier, 22 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
Links: o.T., 2006 - Wachskreide
und Bleistift auf Papier,
20 x 28 cm (aus einem Skizzenbuch)
310
311
Rechts: o.T., 2006 - Acryl auf
Leinwand, 121 x 148 cm
Links: o.T., 2004 - Wachskreide
und Bleistift auf Papier,
20 x 28 cm (aus einem Skizzenbuch)
312
313
Rechts: o.T., 2007 - Acryl auf
Leinwand, 60 x 60 cm
Links: o.T., 2007 - Acryl auf
Karton, 30 x 30 cm
314
315
Rechts: o.T., 2007 - Acryl,
Wachskreide und Bleistift auf
Papier, 22 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
Links: o.T., 2008 - Acryl
auf Leinwand, 30 x 30 cm
316
317
Rechts: o.T., 2008 - Acryl auf
gepresster Cellulose, 120 x 150 cm
Links oben: o.T., 2008 - Acryl auf
Leinwand, 30 x 30 cm
Foto: Uli Reitz, Hilti AG
Unten: o.T., 2008 - Acryl auf
Leinwand, 30 x 30 cm
318
319
Rechts: o.T., 2008 - Acryl auf
Holzast auf Stahlbein, 9 x 32 x 6 cm
Links: o.T., 2008 - Acryl auf
Leinwand, 70 x 100 cm
320
321
Rechts: o.T., 2008 - Acryl und
Holzlack auf Holzast auf Stahlbein,
16 x 33 x 6 cm
Links: o.T., 2008 - Acryl auf
Leinwand, 70 x 100 cm
322
323
Rechts: o.T., 2008 - Gips und Acryl
auf Holzast auf blauem Pflasterstein,
7 x 28 x 6 cm
Links: o.T., 2008 - Acryl auf
Leinwand, 121 x 151 cm
324
325
Rechts: o.T., 2008 - Gips und Acrylpunkt auf Holzast auf Stahlbein,
7 x 27 x 6 cm
Links: o.T., 2008 - Acryl auf
Leinwand, 60 x 60 cm
326
327
Rechts: o.T., 2008 - Acryl auf
Leinwand, 120 x 150
Links: o.T., 2008 - Acryl und
Holzlack auf Holzästen, 16 x 32 x 9 cm
328
329
Rechts: o.T., 2008 - Acryl und
Holzlack auf Holzast und Holzstiften
auf Stahlbein, 18 x 26 x 14 cm
Links: o.T., 2008 - Holzlack auf
Holzast und Holzstiften auf Stahlbein,
15 x 35 x 11 cm
330
331
Rechts: o.T., 2009 - Holzstäbe auf
Holzast auf Stahlbein, 28 x 44 x 30 cm
Links: o.T., 2009 - Acryl und
Holzlack auf Leinwand, 60 x 60 cm
332
333
Rechts: o.T., 2009 - Acryl auf
Sperrholzplatte, 30 x 42 cm
Links: o.T., 2009 - Acryl auf
Sperrholzplatte, 30 x 42 cm
334
335
Rechts: o.T., 2009 - Stahlstifte
in Holzästen, 30 x 47 x 26 cm
Links: o.T., 2009 - Acryl auf
Leinwand, 60 x 60 cm
336
337
Rechts: o.T., 2009 - Acryl auf
Leinwand, 75 x 105 cm (ohne Rahmen)
Links: o.T., 2009 - Acryl auf
Leinwand, 70 x 100 cm
338
339
Rechts: o.T., 2010 - Acryl auf
Leinwand, 71 x 71 cm
Links: o.T., 2010 - Zement und
Acryl auf Holzstruktur, 4 x 14 x 3 cm
340
341
Rechts: o.T., 2010 - Acryl auf
Leinwand, 60 x 70 cm
Links: o.T., 2010 - Acryl, Wachskreide
und Bleistift auf Papier, 22 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch)
342
343
Rechts: o.T., 2010 - Gips auf
Metallstruktur, Stahlbein,
4 x 29 x 10 cm
Links: o.T., 2010 - Gips auf
Metallstruktur, Stahlbein,
6 x 27 x 6 cm
344
345
Rechts: o.T., 2010 - Gips auf
Metallstruktur, Holzsockel,
16 x 28 x 12 cm
Links: o.T., 2010 - Gips auf
Metallstruktur, Holzsockel,
11 x 20 x 6 cm
346
347
Rechts: o.T., 2010 - Gips und Acryl
auf Metallstruktur auf Holzprofil,
19 x 16 x 4 cm
Links: o.T., 2010 - Gips auf Holzstruktur, 6 x 26 x 6 cm
348
349
Rechts: o.T., 2010 - Modell für eine
Plastik - Karton, Eisendraht, Holzstäbe und Holzleim in Acryl bemaltem
Kartonwürfel, 9 x 15 x 9 cm
Links: o.T., 2010 - Holzlack auf Holzstruktur, 6 x 28 x 6 cm
350
351
Rechts: o.T., 2011 - Acryl und Bausand
auf Leinwand, 33 x 33 cm
Links: o.T., 2011 - Acryl und Bausand
auf Leinwand, 20 x 20 cm
352
353
Rechts: o.T., 2011 - Acryl und Bausand
auf Leinwand, 20 x 20 cm
Links: o.T., 2011 - Acryl und Bausand
auf Leinwand, 20 x 20 cm
354
355
Rechts: o.T., 2011 - Acryl und Bausand
auf Leinwand, 20 x 20 cm
Links: o.T., 2011 - Acryl und Bausand
auf Leinwand, 20 x 20 cm
356
357
Rechts: o.T., 2011 - Acryl und Bausand
auf Leinwand, 20 x 20 cm
Links: o.T., 2011 - Acryl und Bausand
auf Leinwand, 20 x 20 cm
358
359
Rechts: o.T., 2011 - Acryl und
Wachskreide auf Leinwand, 70 x 50 cm
Links: o.T., 2008 - Wachskreide und
Bleistift auf Papier, 22 x 28 cm
(aus einem Skizzenbuch), das davon
abgeleitete Gemälde befindet sich
auf Seite 266
360
361
Tanzende Äste - Twist,
2011 - Holzlack auf gefundenen Ästen,
20 x 37 x 16 cm
362
363
Tanzende Äste - Walzer,
2011 - Holzlack auf gefundenen Ästen,
26 x 39 x 22 cm
364
365
Tanzende Äste - Acro,
2011 - Holzlack auf gefundenen Ästen,
30 x 40 x 23 cm
366
367
Tanzende Äste - Folk,
2011 - Holzlack auf gefundenen Ästen,
30 x 48 x 33 cm
368
369
Tanzende Äste - Hip Hop,
2011 - Holzlack auf gefundenen Ästen,
40 x 45 x 40 cm
370
371
Rechts:Tanzende Äste - Tango,
2011 - Holzlack auf gefundenen Ästen,
35 x 46 x 30 cm
Links: Aufsicht
372
373
375
Alle 365 Curt-Bilder des vorliegenden Bilderbuches: Als wir sie das erste Mal chronologisch geordnet
in einer Abfolge auf dem Bildschirm sahen, war es, als würden wir auf den Fluss eines Lebens blicken.
376
Ein ganz besonderer Dank gilt folgenden Personen, Firmen und Institutionen,
welche mit ihrem Interesse an Curts Arbeit und ihrer grosszügigen Unterstützung
ganz wesentlich dazu beitrugen, dass dieses Buch in diesem Umfang und in dieser
Qualität realisiert werden konnte.
MICHAEL HILTI
378
DANKE
Ein herzliches Dankeschön auch an all jene Personen, die uns ihre Curt-Werke zur Verfügung stellten, und
uns mit ihrer Aufmerksamkeit, ihrer Kritik und ihren Anregungen auf dem Weg zu diesem Buch halfen.
Carolin Abbrederis / Domenica und Alfredo Agorà / Rubén Alonso-Mallén / Isabella und Leo Ammare
Tropiano / Theresia Anwander / Egbert Appelt / Leonardo Bacarella / Santiago Barber Cortés / Jasmin Ölz und
Markus Barney / Magdalena und Ferdinand Bechter / Ingrid und Georg Bellet / Daniela und Erika Berchtold
/ Annelies Bleil / Karoline Bilgeri / Andrea und Markus Bormann / Lukas Brunner / Claudia Büchel / Pamela
Campagna / Teresa, Lola und David Cañavate Alonso / Pablo García Carrera / Jose García Carrera / Andrea
Costanzo / Esperanza Moreno Cruz / Michael und Daniela Degen / Ute Denkenberger / Irene Danhofer /
Markus Dorner / Juan Sandoval Esteban / Elena Eugeni / Enrico Eugeni / Teresa und Salvatore Eugeni /
Nicoletta, Lucia und Marisa Eugeni / Emanuela und Eugenio Eugeni / Luisa und Tom Färber Alonso / Freddy
Fernandez / Manolito Fernandez / Wolfgang Fetz / Eva Fichtner / Susanne Fink / Eva Fleischmann / Andrea
und Horst Frener / Ursula und Helmut Friedl / Luis Fuga / Fredl Fürholzer / Alicia und Alvaro Garcia Sanchez
Lanza / Marta und Jose Luis Garcia Alvarez / Karin Gasser / Veronika Gehrer / Bettina, Malina und Martin
Gepp / Maria Glatz / Johannes Glatz / Raphael Glatz / Isolde und Erich Grabher / Lisa Grabher / Peter Grabher
/ Evi Grabner / Jörg Greiter / Inge Gutmann / Beate Hadler / Werner Hadler / Jana und Anna Hadravova /
Irene und Wolfgang Hartmann / Alexandra und Werner Hintner / Christine Hintner / Gerhard und Monika
Hörburger / Sonja Hubeli / Egon und Monika Humpeler / Carina Jielg / Bernadette Jiyong / Stefan Kainbacher
/ Kim und Alex Kathrein / Beate und Franz Klocker-Fraberger / Eva Klocker / Fritz Klocker / Katrin Klocker /
Berthild und Walter Kieser / Hildegard Konzett / Lukas Konzett / marCo Koeppel / Ulli und Wilfried Korioth
/ Jürgen Kortenkamp / Annamaria und Piero La Rovere / Edgar Leissing / Markus Linhart / Claude Loiseaux
/ Manfred Mäser / Elisabeth Mahmoud / Jesus Garcia Manrique / Hubert Matt / Natalie Marugg / Frank
Mätzler / Martina Mayer / Monika und Markus Meisinger / Hans Peter Metzler / Tina und Nobi Müller /
Annette und Stefan Münker Spohn / Walter Natter / Jasmine und Quido Österle / Ingrid und Anton Oswald
/ Madeleine Scherer und Ramazan Özcan / Eda Pellini / Karlheinz Pichler / Maria Pioppi und Michelangelo
Pistoletto / Jürgen Raid / Petra Raid / Lina Rainoni / Helga Reichart / Judith Reichart / Irmi Roder / Edith
und Walter Heinz Rhomberg / Rohner Haus / Anna Rist / Pipilotti Rist / Maria Dolores, Amador und Alfonso
Rodriguez Garcia / Andreas Rudigier / Christa Rüf / Alois Rüscher / Evi Rüscher / Fabienne Rüf / Rudolf und
Kathy Sagmeister Fox / Elisabeth Schabus / Sabine Scheicher / Ernst Scheiterbauer / Johanna Scheiterbauer
/ Birgit und Jochen Scherer / Inge Scherer / Knut Scherer und Traudl Zimmermann / Thomas Schiretz /
Waltraud und Basil Schnetzer / Ulrike Schwarzmann / Claudia und Beppo Semler / Katarina Simic / Armin
und Malex Spiegel / Silke und Klaus Sporn Windisch / Stadtwerke Bregenz / Heidi und Mandy Strasser /
Christa Stöllinger / Margret und Josef Stöllinger / Guiseppe Strippoli / Sergio Suarez / Troll Cosmetic / Lidia
und Much Untertrifaller / Much Untertrifaller jun. / Ulli Untertrifaller / Barbora Voborníková / Marlene
Vetter / Karel Vobornik / Michaela Wagner / Kerstin Wakolbinger / Joschi Walch / Adolf Wieser / Alice
Wellinger / Erna und Roland Wolff / Susanne Serramazza / u. v. a. m.
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VA BENEŠ · radical books
SOKOLOV - CZECH REPUBLIC
HERAUSGEBER
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Lukáš Beneš · · · · · · · · · · · · · · www.webnoir.cz
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tOmi Scheiderbauer (oder an O+S anders vermerkt) · · · · · www.omiotu.com
DRUCK LEBEN · Sokolov - CR · · · · · · · · · · · · · · · www.leben.cz
auf MUNKEN PURE 90G und 130g
SIEBDRUCK EINBAND
KORREKTUR
Studio Comprex · Karlovy Vary - CR
Amelie Baschnegger, Birgit Humpeler
ISBN 978-80-260-8556-0
ERSTE AUFLAGE Dezember 2015
Der Reinerlös dieses Buches geht an die
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · www.hoki.at
ZWEITE AUFLAGE Juli 2016 - In einer etwas
erweiterten Form wird dieses Buch als Ausstellungskatalog für die Sommerausstellung
der Landeshauptstadt Bregenz / Kulturamt
„CURT SCHEIDERBAUER - EIN LEBEN IN FARBE“ im
Palais Thurn & Taxis in Bregenz neu aufgelegt.
Mehr darüber unter · · · · · · · · · · · · · www.c-scheiderbauer.com
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· · · · · · · www.creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
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IMPRESSUM
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t.S., bei offenem Fenster,
leicht bewölkt – Lecce,
Oktober, 2015
Grazie di tutto Francesca!
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