Sehen wie ‘ s geht! Leseprobe Fotografie ist viel mehr als ein Hobby. Fotografie ist Berufung, ist Leidenschaft, ist Lust am kreativen Ausdruck. Wenn aber echte oder selbst errichtete Blockaden die Lust in eine Last verwandeln und vielleicht sogar der kreative Stillstand eintritt, ist es an der Zeit, die Fotografie und sich selbst als Fotografierenden neu zu entdecken – sich selbst buchstäblich mit anderen Augen zu betrachten. Dieses Buch wird Ihnen die Augen öffnen. Blicke ins Buch Inhaltsverzeichnis Stichwortverzeichnis Der Autor Leseprobe weiterempfehlen Harold Davis Kreativ fotografieren – Entfalten Sie Ihr fotografisches Potenzial 260 Seiten, gebunden, in Farbe, August 2015 29,90 Euro, ISBN 978-3-8421-0179-1 www.vierfarben.de/3922 Diese Einordnung als »Fotograf und Poet« ist mir persönlich so wichtig, dass ich mir ein japanisches Inken habe anfertigen lassen. Das ist eine Art Stempel, der einem chinesischen Siegel ähnelt. Der Schriftzug bedeutet »Fotograf und Poet«. Und so sieht es aus: Ich benutze dieses Zeichen als dekoratives Element und als Signatur für einige der Bilder, die ich drucke. In diesem Zusammenhang möchte ich auch erwähnen, dass ich den Großteil meiner Einnahmen erziele, indem ich alten künstlerischen Traditionen folge: Ich verkaufe Drucke (Fine Art Prints), ich unterrichte, und ich vermarkte meine Arbeiten als Kunst. Die Wahrheit ist auch, dass ich beruflich mehrere Standbeine habe. Dazu gehören Einzelausstellungen in angesehenen New Yorker Kunstgalerien und Auftragsarbeiten. Bei einer fotografierte ich halb aus einem Hubschrauber hängend das World Trade Center. Ich habe mit meiner Kamera die Berge Nordalaskas überquert und mit Ansel Adams darüber diskutiert, wie man Abzüge anfertigt. In jüngster Vergangenheit habe ich für eine der größten amerikanischen Stiftungen gearbeitet und meine Arbeiten in großem Umfang lizensiert. Meine 18 Bücher über Fotografie sind in namhaften Verlagen erschienen und wurden in viele Sprachen übersetzt. Ich betreibe seit beinahe zehn Jahren einen beliebten Fotografie-Blog und war mit meiner Kamera in Japan, um den alten Pilgerweg Kumano Kod zu erkunden. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen … Was ich damit sagen will, ist: Ich kenne mich ein bisschen aus in Sachen Kunst und Fotografie. Nun lade ich Sie ein, mich auf der Reise zu Ihrem vollen fotografischen Potenzial als Ihren Reiseleiter anzuheuern. Ich hoffe und glaube, dass Sie die Ideen und Techniken, die Sie hier kennenlernen werden, auf vielfältige Weise nutzen können, nicht nur, wenn es um Kunst und Fotografie geht, sondern auch in anderen Lebensbereichen. Wenn Sie keinen meiner Workshops besuchen können, um neue Anregungen für Ihre Arbeiten zu erhalten, ist dieses Buch die zweitbeste Option, um Ihren Zielen näherzukommen. Ich möchte mit Ihnen arbeiten, Sie unterstützen und Ihnen dabei helfen, mit Freude bei der Sache zu bleiben, sich anzustrengen und Ihr Potenzial als Fotograf voll auszuschöpfen. Worauf warten Sie? Blättern Sie um, und machen Sie den ersten Schritt auf Ihrer fotografischen Entdeckungsreise! 12 Es gibt Hilfe da draußen – hier ist sie! 13 DER WEG ZUM ERFOLG Sie lesen dieses Buch wahrscheinlich, weil Sie ein besserer und erfolgreicherer Fotograf sein wollen. Diese beiden Ideen gehen Hand in Hand, es ist aber nicht dasselbe. Die Frage, was ein Foto oder einen Fotografen »besser« macht, hängt – zumindest teilweise – von ganz subjektiven Bewertungskriterien ab. Erfolg ist zum Teil auch eine individuelle Angelegenheit. Manche Leute meinen, man könne ein erfolgreicher Fotograf sein, ohne besonders herausragende Arbeiten abzuliefern. Das Gegenteil gibt es auch: Nicht alle großen Künstler finden zu Lebzeiten Anerkennung. Ich sehe das so: Beides ist untrennbar miteinander verbunden. Unabhängig davon, was Sie für gute Fotografie halten oder wie Sie Erfolg definieren: Wenn Sie ein besserer Fotograf werden, werden Sie auch erfolgreicher mit Ihrer Fotografie, und das meine ich in einem ganz weltlichen Sinn. Sobald Sie sich mit Ihren Arbeiten zeigen, werden Sie auf jeden Fall ein besserer Fotograf. In diesem Buch geht es um drei Fragen, die sich wechselseitig beeinflussen: —— Wie werden Sie ein besserer Fotograf? —— Wie können Sie Ihre Fotos beurteilen, um deren Qualität zu verbessern? —— Wenn Ihre Fotos immer besser werden, wie können Sie Ihre persönliche und fotografische Entwicklung noch weiter steigern? Wenn Sie die Fotografie ernsthaft betreiben, sich mit den künstlerischen, technischen und kreativen Möglichkeiten dieses Mediums intensiv beschäftigen, müssen Sie diese Fragen für sich beantworten. Dabei spielt es keine Rolle, auf welcher Entwicklungsstufe Sie sich gerade befinden. Aus großer Distanz betrachtet sieht Ihr Erfolgsplan so aus: Ihr Weg zum Erfolg 1 Machen Sie eine Standortbestimmung (ästheStandortbestimmung tisch und praktisch). ’s Machen Sie l noch einma durchführen → Ästhetisch → Praktisch 2 Lernen Sie, wie Sie besser werden können, und arbeiten Sie daran, Widerstände zu überwinden. 3 Fangen Sie wieder mit Schritt 1 an … In der Abbildung links, »Ihr Weg zum Erfolg«, Besser werden Widerstand überwinden → Siehe die 16Übungen 1 und 2 Legen Sie los! ist dieser Prozess visualisiert. 17 Die einzelnen Schritte zur Beurteilung Ihrer eigenen Arbeiten: Das Schloss Hohenzollern liegt in der Nähe von Stuttgart. Es war das Zuhause —— Schritt 1: Distanzieren Sie sich von Ihrer Arbeit. —— Schritt 2: Beurteilen Sie das Foto nach formalen fotografischen Kriterien. —— Schritt 3: Schätzen Sie die emotionale, intuitive und erzählerische Wirkung ein. —— Schritt 4: Passt die Präsentation zum Kontext? —— Schritt 5: Machen Sie eine Standortbestimmung. derjenigen Familie, aus der später die deutschen Kaiser hervorgingen. Sein letzter Bewohner war Kaiser Wilhelm II., dessen mangelndes Bildbeurteilung: die Vorgehensweise Urteilsvermögen zweifellos die Entwicklungen beein- ie Vergessen S fie ra g die Foto flusste, die schließlich zum Ersten Weltkrieg führten. Als ich dieses Foto auf- Leeren Sie Ihren Geist nahm, fiel leichter Regen, wie schon die ganze Woche Distanzieren Sie sich von Ihrer Arbeit Lassen Sie Ihr Ego beiseite Lassen Sie Ihre eigene Arbeit los zuvor. Der Sprühregen ließ die Türme in feinem Nebel verschwinden, und auf meinem Objektiv befanden sich Wassertropfen. So eindrucksvoll und schön Versuchen Sie, mit Ihrer Kritik objektiv zu bleiben Formale Beurteilung nach fotografischen Kriterien Emotionale, intuitive und erzählerische Wirkung Präsentation Worum geht es in Ihrem Foto? dieses Schloss auch ist, es bleibt eine Sehenswürdigkeit, die die imperiale und militärische Tradition Standortbestimmung durchführen glorifiziert. Als ich dieses Foto machte, wollte ich auf die tragische Bedeutung ernehmen, Welche Schritte müssen Sie unt den? wer um ein besserer Fotograf zu anspielen, die auch Teil dieser militärisch geprägten Architektur ist, und zugleich der Versuchung widerstehen, eine bilderbuchartige → Siehe Übung 3 Und jetzt s! legen Sie lo Disney-Fantasie zu zeigen. 22 23 ENTFESSELN SIE IHRE FANTASIE Mit der Macht kommt die Gefahr. Ein Aspekt der Macht, die die moderne Fotografie auszeichnet, besteht darin, dass sie das Tor zu Ihrer Fantasie öffnen kann. Fantasie ist die Antriebsmaschine, die treibende Kraft hinter der Vision. Die Vision wiederum lässt Bilder entstehen, mit denen Sie herausfinden können, was Sie einzigartig macht. Wie können Sie die Macht Ihrer Fantasie entfesseln, um Ihre Vision zu nähren und ein kreativerer Fotograf zu werden? Es gibt zwar keine Rezepte für Kreativität, aber es gibt Erkenntnisse darüber und bestimmte Techniken, mit denen Sie kreative Möglichkeiten erkennen und selbst auferlegte Begrenzungen überwinden können. Warum sollten Sie also die Macht Ihrer Fantasie nicht entfesseln und lernen, wie Sie Ihr ganz persönliches Geheimrezept vorteilhaft nutzen? Um dies zu tun, müssen Sie ein bisschen arbeiten und ein bisschen spielen. Fangen wir mit einigen Beispielen an. Auf den nächsten Seiten finden Sie einige Bilder. Überlegen Sie, wie Sie ähnliche Ideen auf Ihre eigene Arbeit anwenden könnten. →→Siehe Übung 16 Als ich in Point Reyes am Pazifik einen Workshop leitete, fiel mir bei Ebbe ein Phänomen auf. Der Ozean füllte die kleinen Löcher auf dem felsigen Untergrund immer wieder mit Wasser. Bei normalem Wasserstand ist diese Formation, die sich bis zum Meer erstreckt, vollständig bedeckt. Um das Wasser auf den Felsen korrekt zu belichten, musste ich eine viel längere Belichtungszeit einstellen als für die Welle im Hintergrund. Digitaltechnik sei Dank! Ich machte zwei Aufnahmen: eine mit kurzer Belichtungszeit für die Welle und den Himmel, die andere mit längerer Belichtungszeit, um das fließende Wasser im Vordergrund weich abzubilden. In der Nachbearbeitung habe ich beide Aufnahmen miteinander kombiniert. Fantasie ist die Tür zur Kreativität. 48 Die Welt kann von Natur aus chaotisch sein. Für dieses Bild habe ich Blumen, die ich auf einem Leuchtpult fotografiert hatte, in einer Komposition vereint. Es symbolisiert die Schönheit und die Zufälligkeit vieler Ereignisse, die wir erleben. 49 KREATIVQUELLEN ANZAPFEN Im nächsten Kapitel erfahren Sie, wie Sie Ihre Kreativquellen anzapfen: —— Es gibt glückliche Zufälle, die Sie gezielt ausnutzen können. Wie gesagt, wenn Sie vorbereitet sind, findet Sie das Glück. Ich mag glückliche Zufälle, aber schön und gut: Wenn Sie ein Bild sehen, seien Sie auch bereit, es sofort zu machen. —— Behalten Sie im Auge, was wichtig ist. Ich erinnere meine Kursteilnehmer immer an die Devise aus dem Journalismus: Arbeiten Sie im sogenannten Lead-Stil. Das heißt, seien Sie sich immer im Klaren darüber, worum es in Ihrem Foto geht. Was ist die Botschaft, wie lautet die kurze Zusammenfassung oder Überschrift, die die Geschichte auf den Punkt bringt? —— Lernen Sie, wie Sie die Bildgestaltung effektiv einsetzen können. —— Erkennen Sie, dass weniger oft mehr ist. Was unterschwellig im Bild vorhanden ist, aber nicht abgebildet wird, kann eine erheblich stärkere Wirkung entfalten als eine konkrete Darstellung. —— Hören Sie auf sich selbst. Oft ist die erste Idee die beste, aber wir verwerfen sie und schwächen unsere Kreativität, weil wir lieber auf andere hören und uns selbst nicht vertrauen. Lernen Sie also, auf Ihre innere Stimme zu hören! —— Setzen Sie sich ganz bewusst Grenzen. Es gibt viele davon, zum Beispiel Nach einer mehrstündigen und Zeit, Ort, Ausrüstung, Thema, um nur einige zu nennen. Was auf den ersten Blick wie eine Einschränkung kreativer Ressourcen aussieht, vergrößert paradoxerweise Ihre verfügbaren Möglichkeiten, wenn es darum geht, kreative Erfahrungen zu machen. —— Erarbeiten Sie ein gedrucktes Portfolio Ihrer Werke. Für mich ist ein Foto erst fertig, wenn es in gedruckter Form vorliegt. Ich ermutige meine Schüler, ein individuelles und zielgruppenorientiertes Druckportfolio zu entwickeln, weil es dazu beiträgt, die eigene Arbeit besser zu verstehen und zu präsentieren. —— Erkennen Sie, dass Kreativität eine Suche ist, die ein Leben lang anhält. Sie durchlaufen die Lernschritte nicht, um irgendwann damit aufzuhören. Sie werden immer wieder von vorn anfangen, aber jedes Mal auf einer höheren und intensiveren Stufe. schlagen. Ich nutzte die letzten 62 ziemlich stressigen Autofahrt durch die Einbahnstraßen der alten Stadt Bourges in Frankreich fand ich endlich mein Hotel. Mein erleichterter Blick fiel auf eine Messingtafel an einer Stuckwand und eine winzig schmale Durchfahrt. Mein Hotelzimmer befand sich in einem alten Palazzo, direkt im ehemaligen Wachturm! Obwohl es regnete, schleppte ich meine Kamera und das Stativ hinauf. Ich rechnete kaum damit, dass es etwas zu fotografieren geben könnte oder dass sich das Wetter noch bessern würde. Als ich oben ankam, sah ich, dass das Wetter tatsächlich anfing umzuStrahlen des Sonnenuntergangs für dieses Bild der großartigen alten Kathedrale von Bourges, aufgenommen aus dem offenen Fenster meines Hotelzimmers. 63 Fotografen unterscheiden sich auch darin, wie starr oder wie flexibel sie auf neue Situationen reagieren. Als Fotojournalist in einer Krisenregion müssen Sie sehr flexibel sein, um am Leben zu bleiben und mit guten Bildern nach Hause zu kommen. Wenn Sie jeden Tag in Ihrer Ecke eines Großraumbüros zubringen, haben Sie womöglich nicht die nötigen Reflexe, um auf das Unerwartete entsprechend reagieren zu können. In so einem Fall brauchen Sie vielleicht eine praktische Anleitung und ein Training, um in die Lage versetzt zu werden, mit zufälligen glücklichen Fügungen zu arbeiten. Der Gebäudekomplex am Ende von Point Richmond stand ursprünglich als Endpunkt einer langen Straße, die von der Ostküste der USA bis nach Kalifornien führte. Um die Bucht von San Francisco zu überqueren, wurden Autos und Züge hier auf eine Fähre verladen. Die Anlegestelle mit all ihren Strukturen ist inzwischen verlassen und verfällt zusehends. Ich kümmerte mich nicht um die Verbots- und Warnschilder, kletterte unter, über und durch den Stacheldraht, der das Gelände umgibt, und riss mir dabei das T-Shirt auf. (Was bewachen die da eigentlich?) Wie Sie sehen können, waren vor mir schon viele Graffitikünstler da gewesen. Ich profitierte von ihren Arbeiten und nutzte das fantastische Licht im Inneren des Gebäudes für eine Aufnahme mit einem extremen Weitwinkelobjektiv (15 mm). Laden Sie den Zufall ein! 74 75 Weiter durch den Nebel Ich verwende gerne den Satz »Weiter durch den Nebel« oder abgekürzt »WDDN«, denn es ist eine Art Nebel, durch den man geht, wenn man weitermacht. Sie wissen nicht, wohin Sie gehen. Sie wissen es erst, wenn Sie da sind. Der Trick besteht darin, einen Weg zu wählen, den noch nicht so viele vor Ihnen gegangen sind. Die Kreativität ist Ihr Begleiter. Bereiten Sie sich vor, und profitieren Sie von glücklichen Zufällen. Es gibt zwei Dinge, an denen man den Unterschied zwischen technisch guten Fotos und beeindruckenden Bildern erkennt: emotionale Wirkung und Kreativität. Kreativität entwickelt sich, wenn Sie sich auf die überraschenden Momente des Lebens einlassen können. Dieses Überraschungsmoment können Sie nur zu Ihrem Vorteil einsetzen, wenn Sie lernen, das Unerwartete zu erwarten. In diesem Kapitel haben Sie einige Ideen kennengelernt, wie Sie glückliche Zufälle für Ihre fotografischen Arbeiten nutzen und die Kreativität zu einem hilfreichen Begleiter machen können. Fassen wir noch einmal zusammen: —— Den Weg der Kreativität beschreiten heißt nichts anderes, als den eigenen Weg finden. Es gibt zwar keine Rezepte oder Formeln für kreativen Erfolg, aber es gibt einige Techniken, Ideen und Übungen, mit denen Sie Ihrer eigenen Kreativität auf die Spur kommen können. —— Fototechnik ist kein Ziel an sich, aber Sie müssen die Grundlagen der Fotografie und Ihre Kamera be- Seien Sie bereit, zu handeln, wenn das Glück Sie findet. 88 herrschen, um die kreativen Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Sobald Ihnen die Technik in Fleisch und Blut übergeht, fängt die Kreativität an zu fließen, und das Künstlerische entwickelt sich wie von selbst. —— Bleiben Sie nicht an der Oberfläche hängen. Sie müssen lernen, das Oberflächliche zu durchdringen, bilden Sie nicht nur das Offensichtliche ab. Gehen Sie tiefer, und zeigen Sie das Wesentliche. Einige der weltberühmten Foto-Ikonen sind deshalb so herausragend, weil ihre Bilder das »Rauschen an der Oberfläche« durchdrungen haben und die »Geschichte dahinter« erzählen. —— Setzen Sie alles daran, Bilder zu machen, die eine emotionale Wirkung haben, die nicht nur auf eine Oberfläche abzielen, die sowieso jeder sehen kann. Erzählen Sie mit Ihren Arbeiten eine Geschichte. Warum ist Ihr Foto mehr als nur ein hübsches Bild? —— Bleiben Sie flexibel, wenn die äußeren Umstände nicht zu Ihrem eigentlichen Vorhaben passen. Ändern Sie den Plan, und machen Sie Zitronenlimonade. Halten Sie immer Ausschau nach dieser Limonade, nicht nach den Zitronen. Wenn Sie künstlerisch wertvolle Zitronen bekommen, nehmen Sie sie als Geschenk. —— Lernen Sie Ihre Grenzen zu überwinden, gehen Sie über das hinaus, was Sie kennen und können und womit Sie sich wohlfühlen. Das wird Sie als Fotograf verändern. Sie werden sich unwohl fühlen. Jede Veränderung ist erst einmal bedrohlich, aber es ist der einzig wahre Weg, wenn Sie sich als Künstler und als Mensch weiterentwickeln wollen. —— Nutzen Sie die wundervollen Möglichkeiten, die Ihnen zufällig in den Schoß fallen. Machen Sie den Zufall zu Ihrem Verbündeten, ich nenne das den »Zufallsfaktor« oder auch »Glücksfaktor«. Es ist erstaunlich, was alles passieren kann, wenn der Zufall Sie findet. 89 Ändern Sie den Kontext Die schwarze Farbe der Pupille im menschlichen Auge hat mich Was ist normaler als ein Auge? Wir schauen ständig in die Augen anderer Menschen. Wenn Sie jedoch den Kontext ändern und einen Totenschädel oder eine Blume in der Pupille erscheinen lassen, wird das Bild neu und anders. Darüber hinaus macht es einen riesigen Unterschied, ob Sie sich für den Totenschädel oder die Blume entscheiden. Schauen Sie sich die verschiedenen Bilder auf der rechten Seite eine Zeit lang an. Decken Sie die Motive ab, und betrachten Sie sie nacheinander. Das Foto ganz oben zeigt nur ein schönes, normales Auge. Wir schauen es an, wir sehen es – es wirkt unscheinbar. Nun wechseln Sie zum nächsten Bild mit dem schon immer fasziniert. Durch diese Linse sehen wir die Schön- Totenschädel in der Pupille. Dieses Element verändert das Foto völlig. Wir können den Totenschädel nicht ignorieren. Er zieht den Blick magisch an. Nun gehen Sie weiter zum nächsten Bild mit der Blume in der Pupille. Auch hier fühlen wir uns angezogen, und das zusätzliche Element weckt unsere Aufmerksamkeit. Wie gelingt es dem Totenschädel und der Blume, unsere Wahrnehmung des Augenmotivs so stark zu verändern? Welche Gedanken kommen Ihnen dabei in den Sinn? Wenn wir einem alltäglichen Objekt ein anderes Element hinzufügen, ändert dies den Kontext eines Bildes, und damit ändert es auch unsere Reaktionen darauf. Mehr noch, das zusätzliche Element steuert die Gesamtwirkung des bearbeiteten Bildes. auf Sie haben und Ihre Kreativität anregen kann. Ha! heit der Welt und ihre Farben. Wenn man aber von außen in die Pupille schaut, sieht sie bisweilen aus wie ein schwarzes Loch. Was passiert, wenn man etwas hineinwirft? Links habe ich zuerst einen Totenschädel und dann eine Blume in das schöne Auge meines Fotomodells montiert. Beim Foto unten habe ich mein eigenes Auge in die kreisrunde Blüte platziert, damit ich ein Auge Probieren Sie diese Übung aus: Fotografieren Sie etwas ganz Alltägliches. Denken Sie sich ein Element aus, das Sie dem Bild hinzufügen, und beobachten Sie, wie sich die emotionale Wirkung nach der Bearbeitung verändert. Wiederholen Sie diesen Versuch mit einem anderen, neuen Element. Nutzen Sie die Macht der Zeit Die Zeit ist wahrscheinlich das mächtigste Element, das Sie beim Fotografieren einsetzen können, um das Unsichtbare zu enthüllen. Es ist auch eines der schwierigsten Gestaltungsmittel, wenn man es erfolgreich einsetzen will. Die Belichtungszeit kommt typischerweise zum Einsatz, wenn man in einer Bildkomposition die bewegten Teile eines Motivs verwischen lassen möchte, zum Beispiel um Scheinwerfer von Fahrzeugen oder Sterne am Nachthimmel als Lichtspuren abzubilden, wie Sie auf dem Foto vom Lady Boot Arch auf den Seiten 94/95 sehen. Filme sind auch nichts anderes als Einzelfotos, die in schneller zeitlicher Abfolge gezeigt werden. Obwohl die Belichtungszeit ständig genutzt wird, um gewöhnliche Fotos zu etwas Besonderem zu machen, ist sie eine unserer besten Gestaltungsmethoden, und wir sollten sie aus dem Effeff beherrschen. Probieren Sie diese Übung aus: Suchen Sie sich ein bewegtes Motiv, und fotografieren Sie es mit unterschiedlichen Belichtungszeiten. Machen Sie sich die fotografischen Effekte bewusst, die dadurch entstehen. Die konkrete Belichtungszeit, die Sie wählen, sollte dem jeweiligen Motiv angepasst werden (im Kapitel »Entfalten Sie Ihr fotografisches Potenzial: die Übungen« ab Seite 210 finden Sie mehr dazu). →→Siehe Übung 28 90 Versuchen Sie, das Unerwartete zu sehen. 91 Gestalten Sie mit Objektiven und Brennweiten Exotische Objektive sind schöne Spielzeuge, die Spaß machen, und sie bringen Ihre Fantasie zum Blühen. Ich habe mein Fisheye-Objektiv sehr oft in ungewöhnlichen Situationen eingesetzt – auch spontan, wie man zum Beispiel an der Nachtaufnahme auf den Seiten 178/179 unschwer sehen kann. Ich fordere Sie nicht dazu auf, sich ein teures Stück Glas zu kaufen. Wenn Sie bereits ein Fisheye haben, wunderbar. Wenn nicht, dann improvisieren Sie! Halten Sie einen kleinen Spiegel vor das Normalobjektiv, und fotografieren Sie einen ganzen Tag lang nur damit. Übrigens gibt es eine ganze Reihe von preiswerten Fisheye-Aufsätzen für alle Kameratypen, vom iPhone bis hin zur Vollformatkamera. Objektive sind also eine gute Möglichkeit zum Spielen, und in der Fotografie geht es genau darum. Wenn Sie mir nicht glauben, dann schauen Sie auf die Seiten 174–177. Aber um zur Sache zu kommen: Es ist wichtig, zu verstehen, wie verschiedene Brennweiten das Aussehen und die Gestaltung Ihrer Bilder beeinflussen. Die beste Methode, um sich das bewusst zu machen, besteht darin, während einer längeren Fotosession nur eine einzige Brennweite zu verwenden. Wenn ich das tue, lerne ich jedes Mal etwas über die Besonderheiten meines Objektivs und die jeweilige Brennweite. →→Siehe Übung 33 Spielen Sie mit der Belichtungszeit Die Belichtungszeit an Ihrer Kamera regelt, wie lang der Verschluss offen bleibt und wie lang somit Licht auf den Sensor gelangen kann. Es handelt sich also um die Angabe einer Zeitspanne, die kürzer oder länger sein kann. Der Zeitraum, während der Verschluss offen ist, beeinflusst die Art und Weise, wie Bewegung im Foto dargestellt wird. Das kann die Bewegung des fotografierten Motivs sein, manchmal ist es auch die Bewegung der Kamera selbst. So gesehen ist die Belichtungszeit also eines der elementaren kreativen Kontrollelemente, das Ihnen als Fotograf zur Verfügung steht. Kurze Belichtungszeiten wie 1/1000 s halten den Verschluss der Kamera nur für einen kurzen Zeitraum offen, so dass Bewegungen scharf eingefroren werden. Längere Belichtungszeiten wie zum Beispiel 10 Sekunden sorgen für einen Wischeffekt, wenn sich im Motiv etwas bewegt. Beim Foto der alten Brücke über den Neckar in Heidelberg habe ich eine Belichtungszeit von 30 Sekunden eingestellt (siehe Bild rechts). Durch die Bewegung des Wassers entsteht ein angenehmer Weichzeichnungseffekt. Wichtig ist, dass Sie die kreativen Auswirkungen erkennen, die durch die Wahl der Belichtungszeit in Ihrem Foto entstehen. Dabei müssen Sie stets die Bewegung Ihres Motivs, aber auch die Bewegung Ihrer Kamera berücksichtigen. 124 Der Kameraverschluss legt eine Zeitspanne fest. 125 BLENDE UND BOKEH Die Wahl der Blendenöffnung legt die Schärfentiefe fest, also den Bereich eines Motivs, der im Foto scharf abgebildet wird. Für die Aufnahme der Klatschmohnblüte (Papaver rhoeas) links habe ich die Blende sehr weit geöffnet, um eine möglichst geringe Schärfentiefe zu erhalten. Dadurch wird im Bild nur die Blume scharf. Weit offen bedeutet, dass die Blendenöffnung im Objektiv sehr groß ist. Sie können eine solche offene Blende einstellen, indem Sie die Blendenvorwahl an der Kamera benutzen oder indem Sie mit dem manuellen Modus M arbeiten. Eine kleine Zahl für die Blende steht für eine große Öffnung im Objektiv, also f2 für eine große Öffnung und f36 für eine kleine Öffnung. »Du bist ein Fenster, durch das sich das Universum selbst betrachtet und erkundet.« – Alan Watts 142 Je größer die Öffnung, desto geringer fällt die Schärfentiefe aus, das heißt, nur ein kleiner Bereich des Motivs wird scharf abgebildet. Die Bezeichnung der Blendenzahl ist vielleicht etwas verwirrend, darum ist es einfacher, wenn Sie sich den Durchmesser der Blendenöffnung im Objektiv vorstellen: Je kleiner die Öffnung, desto größer ist die Schärfentiefe, und auch die angezeigte Zahl für die Blende ist größer. Im Gegensatz zu einer weit geöffneten Blende spricht man von »Abblenden«, wenn man die Öffnung verkleinert, gegebenenfalls bis auf den kleinsten möglichen Durchmesser. Man verwendet eine große Blendenöffnung, wenn man mit selektiver Schärfe arbeiten möchte, und man blendet stark ab, wenn man das Foto von vorn bis hinten durchgehend scharf haben will. Natürlich sind auch Zwischenstufen möglich. Ganz wichtig ist dabei, dass die Blende in Kombination mit dem jeweils verwendeten Objektiv die Ästhetik sowohl der scharfen wie auch der unscharfen Bereiche des Bildes beeinflusst. Die unscharfen Bereiche bezeichnet man mit dem japanischen Wort »Bokeh«. Man spricht von gutem oder nicht so gutem Bokeh, und ein gutes Bokeh ist ausgesprochen wichtig für den Erfolg oder Misserfolg von Bildern mit selektiver Schärfe. →→Siehe Übung 37 143 1 →→Mehr zu dieser Übung: siehe Seite 16 →→Mehr zu dieser Übung: siehe Seite 16 Diese Übung ist ein erster Schritt, mit dem Sie herausfinden, wo Sie aktuell stehen und wohin die Reise gehen soll. Sie werden dabei eine Vorstellung entwickeln, wie Sie ans Ziel gelangen. Welche Ziele verfolgen Sie als Fotograf? Das Wesentliche an diesem Prozess ist die Wiederholung. Machen Sie die Übung regelmäßig, aber vor Ihr Weg zum Erfolg Wo stehen Sie jetzt? »Fotografie ist ein Abenteuer – genau wie das Leben selbst.« – Harry Callahan ’s Machen Sie l a noch einm allem dann, wenn Sie meinen, größere Fortschritte erzielt zu haben. Diese Vorgehensweise stammt aus der Geschäftswelt und sollte auf beide Bereiche angewendet werden: die visuelle (ästhetische) Ebene Ihrer Fotografie und die handlungsorientierte (praktische) Seite. Es gibt nur zwei Fehler, die man auf dem Weg zur Wahrheit machen kann: unterwegs anhalten oder gar nicht erst anfangen. Standortbestimmung durchführen → Ästhetisch → Praktisch Was müssen Sie tun, um diese Ziele zu erreichen? Was hält Sie davon ab, Ihre Ziele zu erreichen? Wie können Sie den Wi derstand überwinden, der Sie an der Zielerreichung hindert? 212 2 DER WEG ZUM ERFOLG ZIELE, BESTANDSAUFNAHME, WIDERSTAND ÜBERWINDEN Besser werden Widerstand überwinden Legen Sie los! → Siehe die Übungen 1 und 2 Harold sagt: Wiederholen Sie diese Schritte so oft wie nötig. Eine weiterführende Übung zu diesem Thema finden Sie auf Seite 252 (Übung 43). itt Schr en erhol d e i w Sie e: Wo stehen Ihre Geschicht Erzählen Sie jetzt? n? sser zu werde Sie tun, um be Was können Legen Sie los! 213 3 BEWERTEN SIE IHRE BILDER: DIE EINZELSCHRITTE BEWERTEN SIE IHRE BILDER: DIE EINZELSCHRITTE →→Mehr zu dieser Übung: siehe Seite 20–23 Die eigenen Bilder zu bewerten ist ein wichtiges Element bei der Standortbestimmung. Wenn Sie nicht wissen, wie gut Ihre Arbeiten sind, woher sollten Sie fieren hatte, zu distanzieren. Sobald Sie sich so gut wie möglich in diese neutrale Sicht hineinversetzt haben, können Sie mit Ihrer Bewertung beginnen. wissen, wie Sie besser werden können? Das Problem ist, dass eine objektive Beurteilung der eigenen Arbeiten extrem schwierig ist, selbst wenn man absolut gewillt ist, neutral zu bleiben. Eine Technik, die dabei hilft, inneren Abstand zu bekommen, besteht darin, sich von den Gefühlen, die man beim Fotogra- Die Checkliste enthält verschiedene Kategorien für formale Bewertungskriterien. Ziel dieser Übung ist die Standortbestimmung. Sie lernen, wie Sie Ihre Arbeiten einordnen und danach Methoden ableiten, durch die Sie besser werden. (Der Gesamtprozess ist in Übung 1 dargestellt.) Harold sagt: Es ist wichtig, zu wissen, wo Sie stehen und wohin Sie wollen, und einen Pla n zu entwickeln, wie Sie von A nach B kommen. Ich habe mich zu diesem Zweck einiger Methoden aus der Gesch äftswelt bedient, um Ihnen bei der Prozessplanung zu helfen. Bildbeurteilung: die Vorgehensweise ie Vergessen S fie a gr to die Fo »In jedem von uns steckt etwas Großartiges.« – Wilma Rudolph e Arbeit, und ne fotografisch Wählen Sie ei einen Titel: geben Sie ihr wenn Sie sie ein Häkchen, e Si en tz se d de Übung, un Machen Sie je erledigt haben: Leeren Sie Ihren Geist Unterschreiben Sie hier mit Ihrem Kürzel, wenn Sie alle Schritte erledigt haben. Versuchen Sie, mit Ihrer Kritik objektiv zu bleiben Übung 4 Distanzieren Sie sich von Ihrer Arbeit Lassen Sie Ihr Ego beiseite Lassen Sie Ihre eigene Arbeit los Übung 5 Übung 6 Übung 7 Formale Beurteilung nach fotografischen Kriterien Emotionale, intuitive und erzählerische Wirkung Präsentation ung 4) innen (siehe Üb Abstand gew he Übung 5) bewerten (sie n rie ite Kr en al Bild nach form üfen che Wirkung pr und erzähleris ve iti tu in , le na emotio 6) (siehe Übung Übung 7) n prüfen (siehe tio ta en äs Pr r it de die Stimmigke Worum geht es in Ihrem Foto? Übungen 8 & 9 Standortbestimmung durchführen ernehmen, Welche Schritte müssen Sie unt den? wer um ein besserer Fotograf zu Sie Arbeit. Tragen e ausgewählte di r fü g un m Standortbestim ne Machen Sie ei e stehen. hier ein, wo Si Und jetzt legen S ie los! 215 22 DIE BOTSCHAFT IN FREMDEN BILDERN ERKENNEN DIE BOTSCHAFT IN IHREM FOTO FINDEN →→Mehr zu dieser Übung: siehe Seite 70 →→Mehr zu dieser Übung: siehe Seite 70 Die Kernaussage oder Botschaft ist das Wichtigste an einer Geschichte. Wer großartige Fotos machen will, muss wissen, was im Foto wichtig ist. Dieses wichtige Die Übungen 22 bis 24 sollen Ihnen dabei helfen, die Botschaft in Ihren eigenen Bildern zu finden. Suchen Sie jetzt ein Foto heraus, bei dem Sie die Botschaft Sie haben jetzt Erfahrung darin, wie man die Botschaft in einem fremden Bild erkennt (Übung 22). Nun ist es an der Zeit, dies auf Ihre eigenen Arbei- Element müssen Sie in Ihren Bildern betonen: Zeigen Sie Ihre Botschaft, ohne sie zu verwässern. nicht sofort erkennen können. Es sollte ein interessantes Foto sein, das Sie nicht selbst gemacht haben. ten zu übertragen. Denken Sie an die Botschaft, die Sie vermitteln wollen, und gehen Sie fotografieren. hlt haben: Foto, das Sie ausgewä Beschreiben Sie das den? Wo haben Sie es gefun Fertigen Sie eine grobe Übersichtsskizze des Bildes an, das Sie machen wollen, und betonen Sie die Botschaft. Fotografieren Sie das Bild, und beantworten Sie danach die folgenden Fragen. Harold sagt: Wiederholen Sie diese Übung so oft wie nötig, bis Sie das Gefühl haben, dass Sie die volle Kontrolle über die Botschaften in Ihren Bildern haben. grobe Übersichtsskizze: Hier ist Platz für Ihre Wiederh olen Sie diese Übung m it vielen verschie denen F otos, bis S ie das Gefühl haben, d a ss Sie die Bots chaften in Bilde klar erk rn ennen k önnen. Punkt an diesem Bild? Was ist der springende am wichtigsten? Was ist in diesem Bild en Sie die Bottwortet haben: Versteh an be n ge Fra die Sie Nachdem : nicht wissen, raten Sie lautet sie? Falls Sie es e Wi s? de Bil s de aft sch Wenn Sie raten mussten, welche Botscha ft das Bild hat, zeigen Sie es einigen Freunden. Frage n Sie sie, worum es in dem Foto geht. Versuche n Sie, einen Konsens zu erzie len. »Das Verborgene sehen wir irgendwann. Beim Offensichtlichen dauert es anscheinend etwas länger.« – Edward R. Murrow Foto, das Sie Beschreiben Sie das gemacht haben: unklar ist, was Wenn die Botschaft deutlicher zu müssten Sie tun, um sie machen? 23 Ist die Botschaft klar oder unklar? ft klar sehen, Wenn Sie die Botscha n Sie eingewelche Techniken habe hen? setzt, um dies zu erreic s Sie im ten Sie ihnen nicht, wa gte Botschaft? (Verra hti sic ab be die de un rn, damit das Sehen Ihre Fre , was müssten Sie ände mt kom an ht nic ft ha Botsc Sinn hatten.) Wenn die nsportiert? Bild Ihre Botschaft tra »Manchmal muss man einen großen Umweg machen, um den kürzesten Weg zurück zu finden.« – Edward Albee n ie Ihre S n e r e Spendi n einen e d n u e Fr e! Kaffe Machen Sie Ihr Bild noch einmal, und zeig en Sie es erneut Ihren Fr eunden. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis die Botschaft ankommt. 43 DIE REISE DES FOTOGRAFEN Ihr Werkzeugkasten, um Hindernisse zu überwinden und fotografisch besser zu werden: →→Mehr zu dieser Übung: siehe Seite 182–184 Übung 11: Üben, üben, üben! Eine schöne Art, sich die Fortschritte, die Sie in Ihrem Leben und beim Fotografieren gemacht haben, anzusehen, ist die »Heldenreise«, wie Joseph fotografischen Heldenreise so veranschaulichen: Es beginnt mit der Frage, wo Sie stehen (Ihre Standortbestimmung), wie Sie Hindernisse überwinden Campbell es nannte. Bei dieser archetypischen Herangehensweise sind Sie der Fotoheld. Es ist nicht irgendein Held, der sich auf die Reise macht. Bei einer Heldenreise gibt es immer Fallstricke, Reinfälle und Hemmschwellen. Man kann den Ablauf Ihrer (dazu gibt es die Übungen) und wie Sie Ihre Standortbestimmung aktualisieren. Ich möchte betonen, dass alle Heldenreisen der archetypischen Heldenreise ähneln, aber es gibt Details, die nur Sie erleben werden. Erzählen Sie die Geschichte Ihrer »Reise«! Bewertung (Standortbes timmung): Sie Erzählen Sie, wie unden Hindernisse überw ie besser haben und wie S geworden sind. Überw (Verbe dortbestimmung Übung 9: Noch einmal: Ihre Stan und Ihr Ziel Übung 10: Von A nach B Übung 23: Die Botschaft in Ihrem Foto finden Übung 25: Probleme in Chancen verw andeln tauche Von A nach B Schritt 1: Ihr Weg zum Erfolg Hier stehen Sie jetzt St a n d o rt – ne ue Hin n auf ( dernis Verbes se se r u n g ): Jeder Schritt bring t Sie Ihrem großen Ziel näher (Seite 16) er: die Einzelschritte Übung 3: Bewerten Sie Ihre Bild von Ihrer Arbeit Übung 4: Distanzieren Sie sich Übung 7: Die Präsentation Übung 18: Das Bild im Kopf: visualisie ren lernen Neuer Übung 2: Der Weg zum Erfolg nach fotografischen Kriterien Übung 5: Formale Bewertung und erzählerische Wirkung Übung 6: Emotionale, intuitive Übung 16: Entfesseln Sie Ihre foto grafische Fantasie e Standort rtung (neu e w e b u e N g): bestimmun unden e Hind erniss ss e r u n e g): ng und Standortbestimmung: Ihr Werkzeugkasten zur Bewertu Übung 13: Die ästhetische Seite: Ihr Aktionsplan Harold sagt: Jede große Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Reisen, die Sie aus Ihrer Komfortzone herausführen, sind die wertvollsten. Schritt 2: Anpassen an neues Ziel Ihr Weg zum Erfolg (noch einmal!) »Ein privilegiertes Leben besteht darin, der sein zu können, der man ist.« – Joseph Campbell Anpassen an neues Ziel Schritt 3: Ihr großes Ziel! Passen Sie Ihr Ziel so oft wie e nötig an, bis Si ... n he ic es erre führen ht weiter; e g e is e R Ihre dort r eine Stan e d ie w r e den Sie imm nd überwin u , h c r u d g bestimmun dernisse. Sie die Hin Ihr Weg zum Erfolg (noch einmal!) 253 Inhalt STARTEN SIE JETZT 8 DER ANFANG 14 Der Weg zum Erfolg 16 Bewerten Sie Ihre Bilder 20 Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung 32 ENTFESSELN SIE IHRE FANTASIE 40 Fotografie ist ein Portal 42 Die Stärken der Digitaltechnik 47 Die Kraft der Vision 52 Machen Sie sich Ihre Kreativität zu eigen 56 Spielen Sie mit Ihren Ideen 58 Kreativquellen anzapfen 62 WERDEN SIE EIN KREATIVERER FOTOGRAF 66 Erzählen Sie eine Geschichte 68 Zeigen Sie die Botschaft 70 Machen Sie sich den Zufall zunutze 72 Erwarten Sie das Unerwartete 80 Das Unsichtbare enthüllen 94 Setzen Sie Grenzen 100 Der Pfad zur Kreativität 106 TECHNIK UND TECHNIKEN SIND WICHTIG 110 Kreativ werden mit Technik 112 Fotografie ist angewandtes Design 116 6 Entwickeln Sie den Kompositionssinn 120 Spielen Sie mit der Belichtungszeit 130 Fokus? Fokus! 135 Blende und Bokeh 143 Seien Sie im Flow! 146 Die Schwierigkeit des Einfachen 148 VOM FOTO IN DIE WELT 154 (Er-)Hören Sie Ihre innere Stimme 156 Bleiben Sie dran 158 Arbeiten Sie klüger, nicht härter 160 Der innere Schweinehund 164 Fünf Zeichen, dass es Zeit ist, weiterzuziehen 166 Kreative Zerstörung 168 Halten Sie die Balance 172 Fotografieren heißt spielen 174 Fotografieren Sie mit Leidenschaft 178 Kennen Sie Ihre Ziele 182 Erarbeiten Sie ein Portfolio 188 Künstlerische Drucke herstellen 194 Ein Leben lang kreativ sein 196 Hinterlassen Sie einen Fußabdruck 200 Quellenangaben 204 Begriffserklärungen 206 ENTFALTEN SIE IHR FOTOGRAFISCHES POTENZIAL: DIE ÜBUNGEN 208 Stichwortverzeichnis 258 7 STICHWORTVERZEICHNIS A Abblenden 206 Ablenkung vermeiden 158 Adams, Ansel 130 Agenturfoto 68 Aktionsplan (Übung) 224 Alltagswelt 82 Anfangsöffnung 206 Ausdauer 158 B Balance halten 173 Belichtungsreihe 206 Belichtungszeit 90, 124, 130, 206 Übung 244 Beobachten 99 Bewegung 113, 124, 130, 132 Bewertungsmethode 18, 20, 30, 32 Bild bewerten 20, 24, 30 bewerten (Übung) 214, 215, 217 Botschaft 62, 137 drucken 194 inneres 99 Präsentation 28 Bildgestaltung 116, 120 Bokeh 143 Drittelregel 128 Einfachheit 148 Fototechnik 123 Schärfe 139 Bildkomposition 116, 120 Bildmontage 46, 49, 55, 93, 115, 206 Bildqualität 20, 30 emotionale 27 erzählerische 27, 68 fotografische Kriterien 24 258 Bildqualität Übung 218 Bildrauschen 105 Bildserie (Übung) 231 Bildwinkel 206 Blaue Stunde 58 Blende 143, 206 Blendenzahl 206 Blende (Übung) 246 Bokeh 143 Übung 246 Botschaft 62, 70, 137 Übung 232, 233 Brennweite 123, 124, 206 Übung 242 E G I M Ebene 206 Ebenenmaske 206 Einfachheit 45, 148, 151 Emotionale Entdeckungsreise 18 Entscheidung treffen 160, 166 Erfolg 16, 34 Erfolgsplan 16 Übung 225 Erfolg Übung 213, 223 Erwartung 80, 89 übersteigerte 173 EV (Exposure Value) 206 Ideen entwickeln 58 Inken 12 iPhone 99, 145 ISO 207 Mehrfachbelichtung 43, 115 Michelangelo 42 Modulation (Übung) 249 Mondaufgang 39 Monet, Claude 35, 45 Motivation 102 Muster 65, 140 Übung 241 C F Geduld 84, 163, 166 Gefühl (Übung) 220 Gegenfarbe 206 Geld verdienen 8 Geschichte 27, 68, 137 Geschichte Übung 229, 230, 231 Gestaltung 116, 120 Bokeh 143 Drittelregel 128 Einfachheit 148 Fototechnik 123 Schärfe 139 Gleichgewicht 173 Glück 60, 72, 84, 89 Gradationskurve 206 Graustufen 207 Grenzen setzen 100 Größenvergleich 71 Grundform 101 Grundlinie 19 Camera Tossing 130 CMYK 206 Composing 206 D Design 116, 120 Bokeh 143 Drittelregel 128 Einfachheit 148 Fototechnik 123 Schärfe 139 Digitaltechnik 47 Distanzieren 24 Übung 216 Drittelregel 128 Übung 243 Druck herstellen 194 DSLR 206 Durchhaltevermögen 158 Dynamikumfang 206 Fantasie 42, 49, 52 Übung 226, 238 Farbraum 206 Fisheye-Objektiv 124 Flow 45, 146 Übung 247 Focus Stacking 206 Fokussieren 135, 137, 146 Fortschritt (Übung) 240 Fotografische Handschrift 42 Fotografische Standortbestimmung 30 Übung 221 Fotojournalist 75 Fotomontage 46, 49, 55, 93, 115 Freude 174 Fußabdruck 200 f-Zahl 206 J JPEG 207 K Kanal 207 Klischee 181 Komfortzone verlassen 79, 100 Kreative Zerstörung 168 Übung 250 Kreativitätsmuskel 196 Kreativ leben (Übung) 255 Kreativquelle 62 H L Handschrift, fotografische 42 HDR 207 manuell 207 Pseudo 207 Heldenreise 79, 184 Übung 234, 252 Herausforderung 82, 174 High Key 117, 207 Histogramm 207 Horror Vacui 100 Lab-Farbe 207 Langzeitbelichtung 21, 53, 58, 72, 94 Lead-Stil 62, 70 Leidenschaft 178 Übung 245 Leuchtpult 49 Lichtbrechung 79, 207 Linie 118 Low Key 207 N Nahaufnahme 121 O Objektiv 123, 124 Fisheye 124 Objektiv Übung 242, 246 Offenblende 206 Organisationstalent 8 P Perfektion, technische 8, 18 Photoshop 46, 115 Portfolio 188 Übung 254 Postkartenansicht 178 Präsentation 28, 188 Übung 219 Probleme (Übung) 235 Prozess, kreativer 196 Pseudo-HDR 207 Pupille 91 259 R T W Rahmen 118 RAW 207 Realität 47, 93 Reduktion 101, 102 RGB 207 Technik 47, 56, 89, 112 beherrschen 42, 102, 114 Belichtungszeit 124, 130 Bildgestaltung 123 Blende 143 Brennweite 123, 124 digitale 47 drucken 194 iPhone 99, 145 Nebensache 139 Objektiv 123, 124 Photoshop 46, 115 Scharfstellen 135 Sensor 145 Tonwertangleichung 207 Tonwertumfang 207 Weiterziehen 166 Widerspruch 173 Widerstand 10, 18, 45, 87, 200 überwinden 18, 164 überwinden (Übung) 212, 236, 239 Wiederholung 32 Wirklichkeit 47, 93 Wischeffekt 130, 132 Wunschzettel 199 Übung 256 S Schärfe 135, 140 Bildgestaltung 139 Bokeh 143 Schärfentiefe 143, 144, 207 Sensor 145 Scharfstellen 135 Scheitern 168 Schnappschuss 99 Schwarzweiß 140 Schweinehund 164 Selbstporträt 156 Übung 248 Sensor 145 Schärfentiefe 145 Sichtweise 42 Sonnenblume 57 Spiegelung 134 Spielen 174 Übung 251 Stacking 207 Standortbestimmung 30 Übung 221 Stock-Foto 68 U Üben 102 Übung 222 Überbelichtung 207 Überraschungsmoment 89 Umkehren 207 Unklarheit 18 Unsichtbares enthüllen 94 Unterbelichtung 207 V Verlauf 207 Vision 42, 49, 52 Visualisieren (Übung) 227, 228 260 Z Zeit 90 Übung 237 Zerstörung, kreative 168 Übung 250 Ziel 182, 184 Übung 212, 221 Zufall 60, 72, 84, 89 Sehen wie ‘ s geht! Harold Davis ist preisgekrönter Fotograf und Fotolehrer mit langjähriger Erfahrung. Er kennt die Höhen und Tiefen des Fotografenlebens und stellt sich den Herausforderungen des kreativen Prozesses immer wieder aufs Neue. Seine Erfahrungen gibt er nicht nur in Kursen weiter, sondern auch in bisher über dreißig Fotobüchern – von der kreativen Blumenfotografie bis zur reinen Bildgestaltungslehre. Empfehlen Sie uns weiter! Harold Davis Kreativ fotografieren – Entfalten Sie Ihr fotografisches Potenzial 260 Seiten, gebunden, in Farbe, August 2015 29,90 Euro, ISBN 978-3-8421-0179-1 Wir hoffen sehr, dass Ihnen diese Leseprobe gefallen hat. Sie dürfen sie gerne empfehlen und weitergeben, allerdings nur vollständig mit allen Seiten. Diese Leseprobe ist in all ihren Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Nutzungsund Verwertungsrechte liegen beim Autor und beim Verlag. Direkt bestellen! www.vierfarben.de/3922 www.facebook.com/Vierfarben
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