Offener Brief zur Mitgliederversammlung der Bühler Tafel am 07.03.2016 Nachdem die Vorstandswahl im Rahmen der Mitgliederversammlung der Bühler Tafel nicht wie erwartet endete, möchten wir Ihnen noch einmal unsere persönlichen Beweggründe zur Kenntnis geben, die uns dazu gebracht haben, das Vorstandsamt letztlich nicht anzutreten. Einzelnen Mitgliedern der Bühler Tafel haben wir dies bereits mündlich mitgeteilt. Wir hatten über ein Jahr mit einem Teil des nun ausgeschiedenen Vorstandes die Möglichkeit der Fortführung der Bühler Tafel geplant und erarbeitet. Nach dem Wegfall diverser möglicher Alternativen, blieb als letzte Möglichkeit, die Tafel vor der Schließung zu bewahren übrig, dass Herr Schröder selbst für den Vorstand kandidierte und 3 weitere notwendige Vorstandsmitglieder für diese Tätigkeit findet. Nach intensiver Suche und sehr vielen Absagen, konnte Herr Schröder die mitunterzeichnenden Personen dazu gewinnen, ebenfalls für den Vorstand zu kandidieren. Zuvor hatten wir auch einige Bühler Bürger angefragt, welche jedoch alle abgesagt haben. Im Vorfeld war auch der ausgeschiedene Vorstand an dieser Aufgabe schon gescheitert und hatte in den vergangenen Jahren niemanden mehr dazu bewegen können, sich für die Vorstandswahl zur Verfügung zu stellen. Insoweit war es so, dass wir um Hilfe gebeten wurden, niemand von uns hatte jemals aus eigenem Antrieb vor, in die Arbeit der Bühler Tafel einzutreten oder diese gar zu übernehmen, wie der Pressebericht impliziert. Alle Beteiligten hatten ausschließlich den Wunsch, die Tafelarbeit in Bühl zu retten und die Versorgung der Tafelkunden weiterhin zu gewährleisten. Wir haben immer betont, dass wir uns nur zur Verfügung stellen würden, wenn der eingeschlagene Weg der Kooperation mit der Baden-Badener Tafel und dem Caritasverband Baden-Baden erfolgreich fortgeführt werden könnte. Herr Schröder hat dies auch vor der Wahl noch einmal deutlich betont und auch dazu aufgerufen anderenfalls auch gegen uns zu stimmen. Aufgrund des Umfangs der zu erwartenden Aufgaben haben wir auch dem bisherigen Vorstand gegenüber keinen Zweifel daran gelassen, dass wir dies auch nur mit den nun gefundenen Personen als umsetzbar halten und im Zweifel, beziehungsweise einer anderen Zusammensetzung des Vorstandes, diesen den Platz für eigene Entscheidungen für die Zukunft der Bühler Tafel überlassen würden. Dass dieser Vorstand vorläufig nun leider nur aus einer Person besteht, ist leider problematisch aber nicht zu ändern. Dieser Vorbehalt war dem bisherigen Vorstand vollumfänglich bekannt und er hätte es sicherlich in der Hand gehabt, hier im Vorfeld eine Situation, wie sie nun entstanden ist, zu verhindern. Wir stimmen allerdings mit der Aussage des Herrn Ostermayer überein, dass die Mitgliederversammlung an sich nicht der richtige Ort dazu gewesen wäre. Anders als in der Presse geschrieben, hat er aber auch nicht gesagt „Das ist Erpressung“, sondern „Das wäre Erpressung gewesen“, und meinte damit wenn man das just vor der Wahl noch ins Feld geführt hätte. Somit ist auch die Aussage einzelner Mitglieder, sie hätten dann anders gewählt so zu werten, dass sie eben dann für den sicheren Weg zur Erhaltung der Bühler Tafel gestimmt hätten. Im Vorfeld der Mitgliederversammlung mehrten sich die Hinweise darauf, dass es innerhalb der Bühler Tafel Strömungen gäbe, bis hin zu einer Parallelstruktur, die unseren offen kommunizierten Weg für die Bühler Tafel verhindern und sogar sabotieren wollten. Mangels direktem Einblick in die in Jahren gewachsenen persönlichen Beziehungen und der knappen Zeit vor der Mitgliederversammlung konnten wir den Wahrheitsgehalt dieser Vermutungen leider nicht mehr überprüfen. Zeitgleich fand sich gut eine Woche vor der Mitgliederversammlung nun doch noch ein Kandidat aus den Reihen der ehrenamtlichen Fahrer der Bühler Tafel, nachdem die bisherige jahrelange Suche nach Vorstandskandidaten erfolglos geblieben war. Wir möchten aber ausdrücklich betonen, dass wir selbst keine Hinweise dafür haben, dass hier ein Zusammenhang bestehe. Während der Mitgliederversammlung selbst zeigte sich durch Zwischenrufe und das Verhalten Einzelner aber schon, dass an diesem Widerstand wohl doch etwas dran sein müsste. Wir können allerdings nicht sagen, ob diese Personen Mitarbeiter, Tafelkunden oder sonstige Gäste waren. Viele der anwesenden Personen waren uns nicht bekannt – und nach Aussage langjähriger Mitglieder der Bühler Tafel – auch von diesen noch nie auf einer Mitgliederversammlung zuvor gesehen worden. Vermutlich waren es aber keine Mitglieder. Diese hätten bei der Wahl ja einfach für jemanden anderen stimmen oder mit Enthaltung beziehungsweise Neinstimme reagieren können. Allerdings war die Wahl selbst derart unkoordiniert, dass manch einer der Anwesenden vielleicht nicht gewusst hat, wie das Prozedere nun wirklich ist und ob er jeweils überhaupt wählen darf oder nicht. Infolge dessen blieb uns nichts Anderes übrig, als das Amt nicht anzutreten, da unter diesen Umständen eine erfolgreiche Vereinsführung im (nebenberuflichen) Ehrenamt nicht erfolgversprechend erschien. Insofern war das eine rein persönliche Entscheidung, die wir zu respektieren bitten. Leider wurde auch der Antrag von Herrn Schröder, als dann wieder einfaches Mitglied der Bühler Tafel, die Kassenprüfung 2016 nicht durch Vereinsmitglieder oder ehemalige Vorstandsmitglieder durchführen zu lassen, sondern einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer zu beauftragen, nicht gefolgt. Dies ist bei gemeinnützigen Unternehmen ab einer gewissen Größe üblich, hierüber wurde in der Folge aber noch nicht einmal abgestimmt und dies obwohl das gerade zum Schutze des Vorstandes dienen sollte. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir die Wahl bereits abgelehnt, es bestärkte uns aber in der Annahme, das Richtige getan zu haben. Leider sieht sich nun aber auch der Caritasverband nicht mehr in der Lage den geschlossenen Geschäftsbesorgungsvertrag aufrecht zu halten, zumal auch ausgerechnet ein gewählter Kassenprüfer und ehemaliges Vorstandsmitglied sich bemüßigt fühlte, die Qualität der Buchhaltung des Caritasverbandes in Frage zu stellen: „Wenn Sie Ihrer Buchhaltung nicht vertrauen können, wir brauchen keine externe Kontrolle…“ Der Caritasverband wird Herrn Wolf anbieten, die Kündigung in gegenseitigem Einvernehmen vorzunehmen. Der Caritasverband wird darüber hinaus auf eine Vergütung der bereits geleisteten Arbeit in Buchhaltung, Geschäftsführung und Sozialarbeit verzichten. Wir möchten betonen, dass wir Herrn Wolf persönlich nichts entgegenhalten können, vielmehr unterstützen wir ihn gerne, soweit es uns möglich ist. Gerne übernimmt darüber hinaus der Caritasverband noch für einen oder maximal zwei Monate die Personalabrechnung gegen Selbstkostenerstattung, falls sich so schnell keine Alternative finden lässt. Einzig die Buchführung wird aus oben genannten Gründen nicht länger erledigt werden können, hier lässt sich aber sicher kurzfristig eine Alternative finden. Das Büro Adam wurde auch schon in der Mitgliederversammlung von einem der gewählten Kassenprüfer hierzu genannt. Wir wünschen Herrn Wolf viel Kraft für seine Arbeit und der Bühler Tafel ein gutes weiteres Bestehen und bitten darum unsere - rein persönliche - Entscheidung als ein eben gerade demokratisches Recht zu akzeptieren. Petra Wick-Ruhs Diethard Ruhs Thorsten Schmieder Martin Schröder
© Copyright 2024 ExpyDoc