106 architektur FACHMAGAZIN Lust auf ein Bier? Auf gute Zusammenarbeit kann man nicht nur anstoßen, sondern auch Folgeaufträge aufbauen – besonders dann, wenn der passende Rahmen rasch realisiert werden soll. So auch im Fall von Stiegl und Umdasch Shopfitting. Fotos: Klaus Ranger Der niederösterreichische Ladenbauer hatte schon vor einigen Jahren den Stiegl-Getränkeshop in Wien und 2014 den Stiegl-Braushop in Salzburg neu gestaltet. Nun sollte das um diverse Merchandising-Artikel und eine eigene Modelinie erweiterte Sortiment auch in Wien präsentiert werden. Dafür wurde ein Verkaufsraum an prominenter Stelle, Mariahilferstraße Ecke Neubaugasse, für gerade einmal für fünf Wochen bespielt. Für den gesamten Aufbau standen nicht mehr als drei Tage zur Verfügung. Es galt daher vor allem, attraktive Fokuspunkte zu schaffen und die Marke Stiegl prominent sicht- und erlebbar zu machen. Dabei setzte das Ladenbauunternehmen zunächst auf die Signalwirkung des Corporate Designs. Als wesentlicher Blickfang fungiert das Stiegl-Rot und die Stiege aus dem bekannten Markenlogo. In diesem Farbton leuchteten Displays an Wand, Decke und Boden. Mit Hilfe dieser konnte hier nicht nur der Leuchtkraft des Rottons, sondern auch dem Anspruch einer flexiblen, schnell auf- und abbaubaren Ladengestaltung optimal entsprochen werden. Zahlreiche Screens zeigten zusätzlich bekannte Motive und Imagebilder der Salzburger Privatbrauerei. Bedeutendstes Wiedererkennungsmerkmal Wiedererkennungsmerkmal des Bieres ist aber die Flasche selbst. Sie wurde daher auch im Laden prominent in Szene gesetzt, mit Leuchten versehen und an die Decke gehängt. Als weiterer wichtiger Farbton wurde das typische Braun des Bierfasses und der Holzkiste in den Ladenbau integriert. Beide Elemente kamen sowohl attributiv als auch als Zitat in der Wandgestaltung zum Einsatz. Theke und Warenträger setzten sich zu einem guten Teil aus übereinander gestapelten Kisten zusammen. Die passende Holzoptik wurde von den modularen Warenträgern für die Wandbespielung aufgenommen. So entstand ein homogenes Gesamtbild, das den Besucher nicht nur mit den Farben der Marke sondern auch mit einer für Bierlokale typischen Atmosphäre begrüßte. Verkauft wurden hier alle Stiegl-Biere, Merchandising-Artikel und die neue Stiegl-Modekollektion. Gleichzeitig diente der Pop-up-Store als temporärer Infopoint, um mehr Produktinformation direkt und interaktiv an den Kunden zu bringen. Und das alles bei einem gepflegten Bier vor Ort. Kann Shoppen schöner sein? shopstyle www.architektur-online.com Magazin Carnaby Architektur & Ladenbau Umdasch-Shopdesignerin DI Ursula Schütze war u.a. für das Shopdesign des neu gestalteten Stiegl-Shops in Salzburg verantwortlich, welcher in Konzept und Design auch für den Pop Up Store in Wien Pate stand. Wir sprachen mit ihr über Retailarchitektur, Visual Merchandising und mögliche Synergien von Architektur und Ladenbau. Wie gelingt es, das Gefühl für eine Marke in den Raum zu übersetzen? Im Idealfall stimmt alles zusammen: die Ware, der Raum, die Gestaltung und die Materialen, Farben, Licht und eingesetzte Medien bzw. Instore-Grafik. Und die Art und Weise des Visual Merchandising. Wichtig sind aber auch Geruch und Raumbeschallung und natürlich ein geschultes und motiviertes Personal. Können Sie die Möglichkeiten für Visual Merchandising kurz umschreiben? Grundsätzlich verlangt jeder Betriebstyp seine eigene Art der Warenpräsentation. Das kann unterstützt werden durch möglichst flexible Shop-Systeme, die immer wieder den Gegebenheiten optimal angepasst werden können. Ein Shop muss „leben“! Je nach Saison, Anlass, etc. muss eine Umgestaltung einzelner Bereiche möglich sein. Quick Schuh Bettenrid Architektur und Ladenbau – wie greifen diese beiden Ansätze optimal ineinander? Jeder Architekt, der ein Geschäft plant, sollte Grundkenntnisse des Shop Designs und vor allem des Visual Merchandisings besitzen. Trotzdem ist sein Ansatz oft ein anderer als der des Ladenbauers. Optimal ist es daher, wenn der Shopdesigner so früh wie möglich in die Planungsphase einbezogen wird. Passiert das nicht, können „Planungsfehler“ auftreten, die eine optimale Warenpräsentation später behindern, wie Fluchttüren an wesentlichen Blickachsen, Fenster statt Warenwänden oder ähnliches. Fashion & Lifestyle Die Experten von Umdasch Shopfitting sind gefragte Ladenbau-Partner für den gesamten Fashion & LifestyleBereich. Ob individuelle oder multiplizierbare Konzepte, wir gestalten und realisieren Ihren Raum für Begegnungen: umdasch-shopfitting.com
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