3/2015 ISSN 1863-8066 Herausforderung Frieden INHALT Zwischen Himmel und Erde ______________________________________________ Klare Worte für den Frieden – 125. aej-Mitgliederversammlung _______________________________ Stärkung der Friedensbildung in den baden-württembergischen Schulen ____________ Internationale Peace Academy – 6. bis 9. Juni 2016 in der Frauenkirche Dresden _____ Engagiert Euch für Flüchtlinge – ein Wort an die evangelische Jugend________________________ „Streit in der Schule“ – Wir wissen wie man damit umgeht! _______________________ 25 Jahre Freiwilliger Ökumenischer Friedensdienst __ Lifegate – „Tor zum Leben“ – ein Beitrag zum Frieden im Westjordanland__________ Kein Bock auf Stress – Gewaltprävention mit Konfis ______________________________________ Friedensstifter – Neue Trainer_innenschulung __________ 3 4 5 5 6 6 7 7 8 8 Das Mahnmal in Neckarzimmern für die deportierten badischen Jüdinnen und Juden PRAXIS „Wie im richtigen Leben“ – Der Status entscheidet __________________________________________________ Der dritte Weg Jesu – Mt 5,38-48 __________________________________ PRAXIS Übung zur Erkennung von Gewalt __________________ Das Dreieck der Gewalt ______________________________________________________ Filme zum Thema ________________________________________________________________ Bücher zum Thema _____________________________________________________________ 13 14 16 17 18 18 Anschriften BezirksjugendreferentInnen _____________________ 19 IMPRESSUM Herausgeber / V.i.S.d.P. Evangelische Landeskirche in Baden Evangelisches Kinder- und Jugendwerk Baden (EKJB) Telefon 0721 9175 458, Fax 0721 9175 25 458 E-Mail: [email protected], www.ejuba.de In Kooperation mit Evangelischer Oberkirchenrat Zentrum für Kommunikation (ZfK) Telefon 0721 9175 127, Fax 0721 9175 25 127 Blumenstraße 1–7, 76133 Karlsruhe, www.ekiba.de Redaktionsleitung Stefanie Kern, Landesjugendreferentin Redaktion Ulrike Bruinings, Jürgen Stude, Stefanie Kern Liebe Leserinnen und Leser, die Auseinandersetzung mit dem Frieden ist eine immerwährende Herausforderung für Kirche und Jugendarbeit. Trotzdem scheint dieses Thema in den letzten Jahren in den Hintergrund getreten zu sein. Doch es tut sich wieder was in Sachen Frieden. So begibt sich z.B. unsere Landeskirche mit der Verabschiedung des Friedensethischen Prozesses durch die Landessynode im Herbst 2013 auf den Weg zur Kirche des Friedens und das baden-württembergische Kultusministerium hat jüngst sogar eine „Servicestelle Frieden“ zur Unterstützung der Friedenspädagogik im Land geschaffen. Auch aus der evangelische Jugendarbeit ist der Frieden nicht ausgewandert, das belegen z.B. die Auseinandersetzung der Evangelische Gemeindejugend Baden (EGJ) mit friedensethischen Fragen 2013 und das zweijährige Ringen der „Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V.“ (aej) um eine friedensethische Position in den Jahren 2013 und 2014. Die Formate „Jugendliche werden Friedensstifter“, der „Freiwillige Ökumenische Friedensdienst“ und das „Ökumenische Jugendprojekt Mahnmal“ sind Zeichen einer friedenspädagogischen Ausrichtung der Jugendarbeit in der badischen Landeskirche. Der Frieden ist ein Zukunftsthema und wird auch immer eine Herausforderung für die Jugendarbeit bleiben. Die Seligsprechung derer, die Frieden “stiften“, gibt uns den Mut diese Aufgabe anzunehmen. Ihr / Euer Jürgen Stude Landesjugendreferent Fotos: Die jeweiligen Autoren. Titelfoto: E Bryon Palmer – Fotolia Realisation: www.xdream.de Druck: www.storkdruck.de Auflage: 6.000 Stück Erscheinungsweise Im 42. Jahrgang mit ca. 4–6 Ausgaben pro Jahr. Der Bezugspreis ist im Landesbeitrag enthalten. 2 PRO 3/2015 Landesjugendpfarrerin Ulrike Bruinings Zwischen Himmel und Erde Wage den Frieden zu denken! Angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen an unterschiedlichen Brennpunkten in der Welt und angesichts der Bedrohung durch Terror und Despoten wird vielerorts immer noch die Notwendigkeit kriegerischer Antworten propagiert. Gegen Kämpfer/innen des IS oder gegen Gewaltherrschaften reiche es nicht sich mit friedlichen Mitteln zu wehren. Manchmal frage ich mich, ob wir nicht zu schnell sind mit dieser Logik und ob sie wirklich stimmt. Kennen wir keine anderen Möglichkeiten als gegen Terror und Gewalt mit Macht und Gegengewalt zu reagieren? Ist es wirklich unrealistisch, mit gewaltfreien Mitteln und mit friedlichen Methoden Veränderungen zu erwirken? Reizen wir denn tatsächlich auch alle politischen friedlichen Mittel aus, die uns Menschen zur Verfügung stehen? Ja, es war in manchen Zeiten unserer Geschichte gut, dass Gewaltsysteme auch mit Waffengewalt gestoppt wurden. Dem will ich nicht widersprechen. Und doch wage ich zu fragen, ob es nicht auch anders ginge. Wenn all die Kraft, das Geld und die sonstigen Ressourcen, die in kriegerische Mittel gesteckt werden, in Völkerverständigung, in den Ausgleich von Ungerechtigkeiten, in Bildung und Entwicklungshilfe und in Maßnahmen der Friedensförderung fließen würden, wie sähe dann wohl unsere Welt aus? Menschen, die dem Frieden den Weg bereiten, wagen das zu denken und zu fragen. Sie regen an, im Falle von Konflikten immer mehr umzustellen von Methoden, die gewaltsam einschreiten, hin zu Prävention von Gewalt im Vorfeld und politischen und gewaltfreien Lösungen in Verhandlungen. Im kleinen Alltag genau wie im großen politischen Parkett. PRO 3/2015 Eindrücklich wird diese Haltung in folgender Geschichte: Vernichte meine Feinde! Ein König schickte seinen Feldherrn mit einem Trupp Soldaten auf ein Schlachtfeld außer Landes. Sein Befehl an ihn lautete: „Vernichte meine Feinde!“ Feldherr und Heer zogen aus. Doch niemand im Reich erfuhr, was sie in der Ferne ausrichteten. Als der König nach vielen Monaten noch immer ohne Nachricht geblieben war, schickte er einen Kundschafter aus, um die Lage im Kriegsgebiet zu überprüfen und ihm Bericht zu erstatten. Im Feindesland stieß der Bote auf ein Lager, aus dem schon von Weitem das fröhliche Stimmengewirr eines Festes zu hören war. Der Feldherr und seine Soldaten saßen gemeinsam mit den Feinden des Königs an einem Tisch und feierten. Der Kundschafter stellte den Feldherrn seines Königs zur Rede: „Ihr habt den Auftrag des Königs nicht ausgeführt! Statt die Feinde zu vernichten, habt ihr euch mit ihnen verbrüdert!“ Gelassen erwiderte der so gescholtene Feldherr: „Den Befehl des Königs haben wir sehr wohl ausgeführt. Der Feind ist vernichtet UND wir haben neue Freunde gewonnen!“ aus: Guido Erbrich, Atme in uns, Heiliger Geist, (C) St. Benno Verlag Leipzig, ISBN-Nr. 978-3-7462-3812-8, www.vivat.de 3 125. aej-Mitgliederversammlung Klare Worte für den Frieden – 125. aej-Mitgliederversammlung Über zwei Jahre beschäftigte sich die „Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V.“ (aej) mit der Friedensfrage. Den Abschluss dieses intensiven Prozesses bilden drei bemerkenswerte Beschlüsse, mit denen die 125. aej-Mitgliederversammlung im Herbst 2014 deutlich Position für eine friedensethische Praxis bezog. Beschlüsse unter: http://www.evangelische-jugend.de/aej/diearbeitsgemeinschaft/gremien/mitgliederversammlung/ beschluesse/125-mitgliederversammlung-2014 • Mit den „Orientierungen für eine friedensethische Praxis“ verabschiedete die Mitgliederversammlung ein umfangreiches Diskussions- und Positionspapier. Diese Orientierungen wollen die Rat- und Sprachlosigkeit angesichts zunehmender internationaler Konflikte überwinden. Wer Argumente sucht, findet hier einen Überblick über aktuelle Diskussionen und Positionen. • Unter dem Motto „Mit Frieden ernst machen – zivile Konfliktbearbeitung stärken“ werden die politischen Verantwortungsträger in Deutschland aufgefordert, die deutsche Außenpolitik unter der Prämisse der Gewaltfreiheit weiterzuentwickeln. Langfristige Strategien der Prävention, Verständigung und Krisenvermeidung seien auszubauen und der Aktionsplan „Zivile Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung“ müsse bekannt gemacht und vor allem realisiert werden. • Klare Worte findet die Mitgliederversammlung mit ihren 17 Thesen zum Thema Friedenspolitik. Sie orientiert sich dabei an den friedenspolitischen Positionen der Evangelischen Jugend der Pfalz vom 12. Juli 2014. Die 17 Thesen werden hier in Kurzform wiedergegeben (vollständiger Text auf http://www.wie-krieg-ich-frieden.de/fileadmin/mcs/friedenwie/Flyer_ pdf/aej_Mut_aufbringen_Frieden_stiften.pdf). 4 Friedenspolitik … 1. bedeutet für uns Prävention vor Intervention, militärische Konfliktlösungsversuche führen langfristig nicht zu Lösungen. 2. bedeutet für uns globale Abrüstung und eine deutlich stärkere Kontrolle von Waffenexporten. 3. heißt nachzudenken und zu debattieren, ob es christlich begründete Ethik rechtserhaltender Gewalt geben kann. 4. ist Friedensbildung und fängt schon im Kindesalter an. 5. bedeutet für uns, aus der Geschichte zu lernen. 6. bedeutet für uns, klare Position gegen menschenverachtendes Verhalten, wie zum Beispiel Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus zu zeigen. 7. sieht keine einseitig werbende Informationsveranstaltungen der Bundeswehr an Schulen vor. 8. zeigt sich in einer solidarischen Flüchtlings- und Asylpolitik in Deutschland und in der EU, die geprägt sein muss von einer Willkommenshaltung und Bildungschancen für alle. 9. bedeutet für uns Versöhnung. 10. bedeutet für uns die Anerkennung der Vielfalt der Kulturen und Religionen. 11. bedeutet für uns die Achtung der Menschenrechte, insbesondere fordern wir eine vollständige Umsetzung der Rechte von Kindern und Jugendlichen. 12. vereint für uns Dialog und Transparenz. 13. drückt sich aus in einer Gesellschaft, in der es sozial gerecht zugeht. 14. zeigt sich in einer demokratischen Gesellschaft, in der Verantwortung geteilt und wahrgenommen wird. 15. ist wirksam, wenn kein Mensch hungern muss und alle Kinder spielen können. 16. bedeutet für uns eine Gleichstellung und Gleichbehandlung aller Menschen im Sinne von Artikel 3 des Grundgesetzes, ungeachtet ihrer sexuellen und geschlechtlichen Orientierung. 17. bedeutet für uns, die Schöpfung zu bewahren. PRO 3/2015 Stärkung der Friedensbildung | Internationale Peace Academy Stärkung der Friedensbildung in den baden-württembergischen Schulen 2009 hatte die CDU/FDP Landesregierung der Bundeswehr vertraglich den Zugang zu den Schulen eröffnet und ihr Privilegien eingeräumt, die keiner anderen Gruppe zustehen. Auf Antrag der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Baden und Württemberg forderte die Vollversammlung des Landesjugendrings 2014 die rotgrüne Landesregierung auf, den Vertrag zu beenden, eine breite Beteiligung am schulischen Diskurs zu ermöglichen und eine „wirkliche Friedenserziehung in den Schulen Baden-Württembergs“ umzusetzen. Ähnliche Forderungen kamen aus den Reihen der baden-württembergischen Friedensbewegung. Zwar wagt sich auch die neue Regierung nicht daran, den Vertrag mit der Bundeswehr zu canceln, doch konnten die Protestierenden einen Teilerfolg verbuchen: Am 30. Oktober 2014 unterzeichnete Kultusminister Andreas Stoch gemeinsam mit 17 Jugendverbänden und Friedensgruppen, darunter auch die Arbeitsstelle Frieden des Evangelischen Kinder- und Jugendwerks Baden und der Landesjugendring Baden-Württemberg e.V., eine „Gemeinsame Erklärung zur Stärkung der Friedensbildung in den baden- Kultusminister Andreas Stoch und 17 weitere Friedensgruppen und Jugendverbände unterzeichneten am 20. Oktober 2014 eine „Gemeinsame Erklärung zur Stärkung der Friedensbildung in den baden-württembergischen Schulen“. württembergischen Schulen“. Ziel dieser bundesweit einmaligen Vereinbarung ist es, die Bedeutung der Friedensbildung in den Schulen zu betonen und sie in den Bildungsplänen als fächerübergreifendes Anliegen stärker zu verankern. Die Einrichtung einer „Servicestelle Friedensbildung“ ist ein erstes Ergebnis der „Gemeinsamen Erklärung“. Die „Servicestelle Friedensbildung“ wird bei der Landeszentrale für politische Bildung angesiedelt sein und in gemeinsamer Trägerschaft mit der Berghof Foundation betrieben. Friedensbildung und zivile Konfliktbearbeitung sollen damit auch in den Feldern der außerschulischen Bildung im schulischen Umfeld gefördert werden. Internationale Peace Academy 6. bis 9. Juni 2016 in der Frauenkirche Dresden An Pfingsten 2016 wird es in und um die Dresdner Frauenkirche international, jung und ziemlich gelb, denn zum dritten Mal gibt es die Peace Academy – das große evangelische Friedenstreffen für junge Menschen aus aller Welt zwischen 16 und 27 Jahren. 2014, bei der letzten Peace Academy, ging es um die Gewissensfreiheit, 2016 geht es um die Themen Reformation und Frieden. Seid dabei, wenn es zu Pfingsten 2016 heißt: ‚Reformer. Ändern verändert‘. Lasst uns in vier gemeinsamen Tagen Kraft, Mut und Inspiration tanken, um Dinge zu bewegen, neu auszurichten oder sogar ganz neu zu gestalten! Bei Diskussion, Workshop und Musik tauschen wir uns aus und sammeln Ideen. Gemeinsam wollen wir Friedensthemen diskutieren, Erfahrungen und Ideen austauschen und voneinander lernen – aber natürlich auch Spaß haben, singen, tanzen, lachen und neue Leute kennen lernen.“ Wer Lust und Zeit hat, kann sich ab sofort anmelden. Das Formular kann auf der Website der Peace Academy heruntergeladen werden. Die Teilnahme kostet voraussichtlich 35 Euro (Ermäßigung möglich), Übernachtungen können hinzu gebucht werden. Wer mag, kann sich aktiv an der Peace Academy beteiligen. Weitere Infos: www.peace-academy.de PRO 3/2015 5 Engagiert für Flüchtlinge | „Streit in der Schule“ Engagiert Euch für Flüchtlinge – ein Wort an die evangelische Jugend Ehrenamtliches Engagement kann viele Gesichter haben. Es schafft Begegnungen, Integration und Unterstützung die unmittelbarer nicht sein könnten. Dass bei der Umsetzung von Jesu Vorbild, den Fremden auf- und anzunehmen, ehrenamtliche Mithilfe unentbehrlich ist, betonte auch die Landessynode auf ihrer Frühjahrstagung 2015 in einem Votum: „Wir bitten Kirchenbezirke und Gemeinden, sich verstärkt für eine Willkommenskultur einzusetzen, und den Flüchtlingen, die bei uns Schutz und Hilfe suchen, zur Seite zu stehen.“ Jugendliche Flüchtlinge und Kinder benötigen Unterstützung in vielen Bereichen und freuen sich, wenn ihnen mit offenen Herzen und Armen begegnet wird. Erkundigt euch nach bereits bestehenden Flüchtlingsinitiativen in eurer Kirchengemeinde. Vielfach werden dort helfende Hände gesucht, z.B. für Hausaufgabenhilfe und Sprachcafes oder Kleider- bzw. Spielzeugsammlungen. Begleitet Kinder und Jugendliche zu den Angeboten eurer Gemeinde: Kindergottesdienste, Jungschar und Jugendkreis, oder auch Freizeiten! Bietet Unterstützung an bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz. Es kann für Flüchtlinge einen großen Unterschied bedeuten, wenn ihr als Bezugspersonen und Bindeglieder zu den Stellen vor Ort bereit steht. Vernetzung und Hilfe bei der Suche nach geeigneten Arbeitsbereichen findet ihr auch bei den Flüchtlingsberatungsstellen des Diakonischen Werks in Baden: www.ekiba.de/ migration. Auskunft zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie finanziellen Fördermöglichkeiten des Evangelischen Kinder- und Jugendwerks Baden gibt es unter [email protected] oder 0721 9175451. Weitere Hinweise zur Arbeit mit Flüchtlingen: • Yasin Adigüzel, Projektreferent für „Neue Zielgruppen“ im Evangelischen Jugendwerk Württemberg nennt weitere Möglichkeiten, sich für Flüchtlinge einzusetzen: http://www.ejw-vielfaltskultur.de/interkulturelle-oeffnung/jugendarbeit-fluechtlinge/. • Die Unterrichtshilfe „Auf der Fucht – ist das unser Problem?“ der Landeszentrale für politische Bildung BadenWürttemberg ist auch für die Jugendarbeit geeignet. Kostenlose Bestellungen und Downloads: http://www. lpb-bw.de/mk_alle_hefte.html • Woher, warum, wohin? Flucht fluter – Das Jugendmagazin der Bundeszentrale für politische Bildung, print und online (www.fluter.de). Jana-Christina von Dessien, Praktikantin beim Team "Migration, Interkulturelle Kompetenz und Interreligiöses Gespräch" im EOK „Streit in der Schule“ – Wir wissen wie man damit umgeht! Die Evangelische Schülerinnenund Schülerarbeit Baden bildet in Schulen Streitschlichter_innen aus. Wir haben über die Jahre feste Kooperationsschulen gewonnen, in denen wir nicht nur ausbilden, sondern inzwischen auch weiterbilden. Am Anfang unserer Streitschlichter-Ausbildung werden gemeinsam Konfliktsituationen analysiert. Im weiteren Verlauf werden angemessene Verhaltensweisen trainiert und somit soziale Kompetenzen erworben. Schritt für Schritt wird dazu angeleitet, als Streitschlichter_innen aktiv zu werden und einen Beitrag zur Verbesserung der Streitkultur zu leisten. Ausgebildet wird ab der 8. Klasse. Nach dem ersten Teil der Ausbildung können die Streitschlichter_innen, dann beginnen, Konflikte der 5 und 6 Klässler_innen zu schlichten. In einem weiteren Schritt werden die ersten Erfahrungen analysiert und die Methodenkompetenzen weiter ausgebaut. Die Erfahrung zeigt, dass es Jahre braucht, bis ein Streitschlichtersystem an der Schule wirklich greift, dass dieses dann aber auch von den Jüngeren akzeptiert und in Anspruch genommen wird. Um die Zeit zu verkürzen und weil in manchen Schulen mehr Leute ausgebildet werden, als wirklich benötigt werden, haben wir für die bereits Ausgebildeten eine Fortbildung konzipiert. So können sie über die Schlichtung hinaus auch aktiv werden. Nach ihrer Ausbildung und mindestens einem Jahr Einsatz an der Schule haben sie die Möglichkeit in einer zweitägigen Fortbildung Methoden zu erlernen, um einen „Klassengemeinschaftstag“ für die 5te und 6te Klasse zu konzipieren und in Teams durchzuführen. Dabei werden Themen wie Streit, Gewalt, Mobbing thematisiert und über Übungen die Klassengemeinschaft gefördert. Einige Schulen haben diese Tage schon fest in ihr Programm für die 5te Klasse übernommen. Für die Streitschlichter_innen ist es außerdem die Möglichkeit, Kontakt zu den jüngeren Schüler_innen aufzubauen. Wichtig ist uns geworden, dass wir alle in der Ausbildung willkommen heißen, auch wenn die Schulen sagen, „der oder die ist aber nicht geeignet“. Die Ausbildung hat ihren eigenen Wert für die Teilnehmenden und bringt sie in ihrer persönlichen Entwicklung weiter. Mehr Infos und Kontakt unter: www.schuelerarbeit-baden.de Kerstin Sommer, Landesjugendreferentin 6 PRO 3/2015 25 Jahre Freiwilliger Ökumenischer Friedensdienst | Lifegate – „Tor zum Leben“ 25 Jahre Freiwilliger Ökumenischer Friedensdienst Als Martin Meier, heute Leiter der Tagungsstätte der Evangelischen Jugend in Neckarzimmern, vor 25 Jahren nach Florenz ins Altersheim ging, hatte er vermutlich nicht gedacht, dass er der Pionier für eine ganze Reihe weiterer junger Menschen sein würde. Nach ihm folgten Jahrgänge mit vier oder fünf, später mit 15 Kriegsdienstverweigerern. Mittlerweile sind über 700 Freiwillige zwischen 18 und 28 Jahren von der Arbeitstelle Frieden für ein Jahr ins Ausland entsendet worden. Im Juli 2015 wurden weitere 36 junge Frauen und Männer in ihr Freiwilligenjahr verabschiedet. Sie sind in Projekten ökumenischer Partner in Rumänien, Italien, Argentinien, Uruguay, Costa Rica, Nicaragua und Israel/Palästina eingesetzt und arbeiten mit alten Menschen, mit Kindern und mit Menschen mit Behinderungen. In den letzten Jahren hat sich ein fester Kreis Ehemaliger etabliert, der zusammen mit den Hauptamtlichen den Freiwilligendienst konzeptionell weiterentwickelt und die Vorbereitung und Begleitung der Freiwilligen durchführt und auswertet. Das Freiwilligenprogramm der badischen Landeskirche steht allen jungen Menschen offen, die sich für Völkerverständigung und ein friedliches Zusammenleben der Nationen einsetzen wollen. Die Bewerbungsfrist für den Jahrgang 2016/2017 endet am 23. November 2015. Mehr Informationen über den „Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst“, über den Ablauf eines Freiwilligenjahres und über das Bewerbungsverfahren stehen auf der Homepage: www.freiwillige-vor.org. Der neue Freiwilligenjahrgang 2015/2016 Lifegate – „Tor zum Leben“ ein Beitrag zum Frieden im Westjordanland Lifegate (Trägerverein mit Sitz in Deutschland) engagiert sich mit 40 palästinensischen Fachkräften, zumeist Christen, für die medizinische, berufliche und soziale Rehabilitation junger behinderter Palästinenser_innen. Der CVJM-Landesverband Baden unterstützt im Rahmen seiner internationalen Arbeit „CVJM weltweit“ in Zusammenarbeit mit dem deutschen CVJM die Arbeit von Lifegate. Kinder und Jugendliche mit körperlicher oder geistiger Behinderung leben in Palästina am Rande der Gesellschaft, da öffentliche Förder- und Bildungsmaßnahmen, die eine Chance für ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen, so gut wie nicht vorhanden sind. Neben dem Zentrum in Beit Jala betreibt Lifegate ein weit verzweigtes Reha-Netzwerk von Ramallah bis nach Hebron mit den Arbeitsbereichen: Frühförderung, medizinische, schulische und berufliche Reha, mo- PRO 3/2015 bile Hilfe vor Ort, Servicewerkstatt und eine beschützende Werkstatt. Christinnen und Christen setzen sich für die Gesundheit von jungen Palästinenser_innen ein und schaffen Lebensperspektiven. Lifegate leistet mit seinem Engagement, das neben der ganzheitlichen Hilfe für täglich 220 Menschen u. a. auch Begegnungsfreizeiten zwischen Jugendlichen aus Palästina und Israel umfasst, einen wichtigen Beitrag zum Frieden in dieser von Misstrauen und offenen Feinseligkeiten geprägten Region. Dieter Stöckle, Vorsitzender des AK weltweit im CVJM Baden 7 Kein Bock auf Stress | Friedensstifter Kein Bock auf Stress Gewaltprävention mit Konfis „Kein Bock auf Stress“ heißt das Konfi-Modul, das ich in meinem Kirchenbezirk anbiete. Drei Stunden nehmen wir uns Zeit dafür. Am Anfang sitzen die Konfis oft ziemlich unmotiviert im Kreis – sie können mit dem Thema im ersten Moment nichts anfangen und schon gar nichts mit dem Stichwort „Gewaltprävention“. Doch das ändert sich ziemlich schnell und auf den Stühlen dürfen sie auch nicht lange sitzen bleiben. „Was ist für dich Gewalt?“ „Wer bestimmt eigentlich, was Gewalt ist?“ „Ist Gewalt immer gleichbedeutend mit „zuschlagen“? Oder fängt das schon viel früher an?“ In Diskussionsrunden, Spielen und Übungen denken wir darüber nach und halten einen Merksatz fest: „Das Opfer bestimmt, was Gewalt ist.“ Auch um die eigenen Gewalterfahrungen der Konfis geht es und um viele Beispiele aus dem Leben: „Eltern geben ihrer 15-jährigen Tochter Hausarrest – ist das Gewalt?“ oder „Ein Lehrer schreit seine Schüler an – ist das Gewalt?“. Bei kaum einer Frage sind sich alle einig, es wird heftig diskutiert. Wir merken, wie unterschiedlich man mit Situationen umgehen kann, in denen Gewaltpotential steckt und er- leben ganz praktisch einen weiteren Merksatz: „Reden ist der größte Feind der Gewalt.“ Wir üben die eigene Stimme zu benutzen – wer sich mit Worten wehren will, muss was anderes drauf haben als quietschen, kichern und nuscheln. Zum Schluss verdeutlicht ein auf den ersten Blick lustiger Kurzfilm den Konfis die Spirale der Gewalt – immer wieder halte ich ihn an, wenn die Konfis Ideen haben, um sie zu durchbrechen. Auch um Jesus geht es und seinen Satz: „Wenn dich jemand auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die linke hin.“ Ist er einfach nur ein feiges Weichei? Oder ein mutiger Friedensstifter, der die Spirale von „schlägst-du-mich-dann-schlag-ich-dich“ durchbrechen will? Am Ende des Moduls habe ich den Eindruck, dass die Konfis eines verstanden haben: Gewalt vermeiden und Frieden stiften hat nichts mit Feigheit und Wegducken zu tun. Sondern mit Mut, überlegtem Handeln und gegen den Strom schwimmen. Sonja Fröhlich, Bezirksjugendreferentin im Kirchenbezirk Baden-Baden / Rastatt [email protected] Friedensstifter Neue Trainer_innenschulung 27. – 29. November 2015 im Bildungshaus St. Bernhard, Rastatt Kosten: 100 Euro für Hauptamtliche, 50 Euro für Ehrenamtliche, inclusive Übernachtung und Verpflegung Kontakt und Anmeldung: Arbeitsstelle Frieden Über Gewalttätigkeiten von Jugendlichen wird seit Jahren in den Medien berichtet – mit der Folge, dass Jugendliche häufig als Bedrohung wahrgenommen werden. Auch viele Jugendliche berichten von Gewalterfahrungen. Sie fühlen sich oft unsicher und hilflos. Die badische Landeskirche gibt mit dem Projekt „Jugendliche werden Friedenstifter_innen“ eine Antwort auf diese Situation und leistet so einen Beitrag zum Frieden. In den Trainings werden Jugendliche unterstützt, gewaltfreie Lösungen in Gewalt- und Konfliktsituationen zu finden und sie werden in ihrer Identität gestärkt. Damit möglichst viele Jugendliche Friedensstifter werden können, bildet die „Arbeitsstelle Frieden“ Trainer_innen für Friedensstifter_innen aus. Die Schulung dafür enthält alle Übungen die auch in den Kursen für die Jugendlichen eingesetzt werden, sowie einige ergänzende Übungen. 8 Zielgruppe: Haupt- und ehrenamlich Mitarbeitende mit pädagogischen Erfahrungen Nach Abschluss der Schulung erhalten die Teilnehmenden das Handbuch für FriedensstifterInnen mit allen Übungen sowie ein Zertifikat und einen Friedenspass. Weitere Informationen und Anmeldung: www.friedensstifter-baden.de, Telefon 0721 9175-470 PRO 3/2015 PRAXIS „Wie im richtigen Leben“ ist eine Methode, um Jugendliche für die ungleiche Verteilung von Privilegien und Diskriminierungen zu sensibilisieren. Die Methode eignet sich für Jugendliche ab 14 Jahren, dauert ca. 50 Minuten, Gruppengröße zwischen 10 bis 20 Personen. „Wie im richtigen Leben“ Der Status entscheidet Alle Teilnehmenden erhalten eine „Identitätskarte“, auf der in wenigen Stichworten eine Person beschrieben ist, in die sie sich hineinversetzen sollen. Zwei Beispiele: • 20 Jahre alte, schwarze deutsche Zahntechnikerin mit fester Anstellung und einem durchschnittlichen Einkommen. Sie ist lesbisch und lebt allein. Ihr Chef erwartet regelmäßig, dass sie unbezahlte Überstunden macht. • 38 Jahre alter, weißer deutscher Abteilungsleiter bei einem großen Autohersteller in fester Anstellung. Er hat ein gutes Einkommen, ist verheiratet, hat zwei Kinder, um die sich seine Ehefrau kümmert. Die Teilnehmenden stellen sich in einer Linie nebeneinander auf und bekommen eine Reihe von Ja-Nein-Fragen gestellt. Wenn die Jugendlichen die Frage aus Sicht der ihnen zugeordneten Personenbeschreibung mit Ja beantworten können, rücken sie einen Schritt nach vorne. Wenn die Antwort Nein lautet, oder sie sich unsicher sind, bleiben sie stehen. Die Fragen zielen auf verschiedene Aspekte von gesellschaftlicher Teilhabe und menschenwürdigem Leben, zum Beispiel: • Kannst du dich nachts ohne Furcht auf der Straße bewegen? (persönliche Sicherheit) • Fühlst du dich im Fernsehen und in anderen Medien angemessen dargestellt? (mediale Repräsentation) • Steht dir genügend Geld für die Basisgüter des alltäglichen Lebens (Wohnen, Essen etc.) zur Verfügung? (ökonomische Basisversorgung) Dieser Teil der Übung verläuft ohne Diskussion und am Ende der Fragerunde werden die Teilnehmenden weit verteilt im Raum stehen. Manche werden sich kaum oder gar nicht bewegt haben, andere können (fast) alle Fragen mit Ja beantworten. Es wird also sichtbar, dass nicht alle Menschen in unserer Gesellschaft in gleicher Weise am gesellschaftlichen Leben teilhaben, sich sicher bewegen oder auf Schutz und Unterstützung von Institutionen und Mitmenschen verlassen können. Dann kann eine kurze Stimmungsabfrage folgen, bei der die Teilnehmenden weiterhin im Raum verteilt stehen bleiben: Wie fühlt es sich an, ganz vorne zu stehen oder nicht voran zu kommen? Wann habt ihr gemerkt, dass ihr schneller voran kommt als Andere oder dass alle Anderen häufiger nach vorne gehen können? © Bilderjet medi@ - Fotolia Alle Karten zusammen bilden eine Vielfalt von Lebensrealitäten innerhalb der deutschen Gesellschaft ab, so dass die Bedeutung von Differenzlinien entlang von Kategorien wie Staatsangehörigkeit, Geschlecht, sexuelle Orientierung, formelle Bildung, sozialer und finanzieller Status, Alter etc. sichtbar werden. Zunächst können noch einmal die Kategorien (z.B. Staatsangehörigkeit, Geschlecht) gesammelt werden, anhand derer sich Privilegien und Diskriminierungserfahrungen ungleich verteilen. Wichtig ist dabei, klar herauszuarbeiten, dass es sich um strukturelle Machtverhältnisse handelt, auf Grund derer Chancen und Möglichkeiten ungleich verteilt werden und auf die der einzelne Mensch zunächst keinen Einfluss hat. Mit dieser Vorgehensweise kann z.B. auch Schuldgefühlen begegnet werden, die oft bei Jugendlichen hervortreten, die sich selber in ihrem „echten Leben“ persönlich weit vorne verorten würden. Umgekehrt kann es bei Jugendlichen, die „im echten Leben“ wenige Fragen mit Ja beantworten können, zu Abwehrreaktionen kommen. Deswegen sollte auch für alle deutlich gemacht werden, dass diese Strukturen nicht in Stein gemeißelt sind, dass sie hinterfragt werden können (und sollten) und sich daraus neue Handlungsmöglichkeiten gegen Diskriminierung auftun. Weiterführende Erklärungen und Hinweise für die Diskussion, sowie ein kompletter Vorschlag für Fragen und Identitätskarten finden sich unter: http://hej.gladt.de/archiv/2009-12-15%20HR%204%20-% 20Identitaet.pdf (GLADT e.V.) http://www.dissens.de/isgp/docs/isgp-wie-im-richtigenleben.pdf (Dissens e.V.) Rebekka Hammelsbeck, Teamerin im „Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst“ In der sich anschließenden Diskussion im Plenum soll thematisiert werden, wie sich das Rollenspiel auf die gesellschaftliche Realität und die persönliche Situation übertragen lässt. PRO 3/2015 13 Der dritte Weg Jesu Der dritte Weg Jesu - Mt 5,38-48 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2. Mose 21,24): »Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch, dass ihr widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte schlägt, dem biete die andere auch dar. Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand nötigt eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet; und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.« Jesu Aufforderung, die andere Backe hinzu halten und seine Feinde zu lieben, wurde immer wieder als weltfremd und naiv, ja als Ausdruck christlicher „Fußabstreifermentalität“ abgetan. Für den amerikanischen Theologen Walter Wink (1935 – 2012), der in den 1980er Jahren gegen die Apartheid in Südafrika kämpfte, enthalten die in Matthäus 5,38-48 geschriebenen Worte „eine der radikalste politische Aussagen, die je gemacht wurde.“ Anstatt jener zwei Möglichkeiten, die − nach Millionen von Jahren unreflektierter roher Gewalt gegenüber den natürlichen Bedrohungen der Umwelt − tief in uns verwurzelt sind (Kampf oder Flucht!), bietet uns Jesus seinen „Dritten Weg“ an. Dieser neue Weg markiert für Wink einen Entwicklungsschritt in der Menschheitsentwicklung. Mit Jesus eröffnen sich ein Weg und eine Möglichkeit, wie dem Bösen widerstanden werden kann, ohne es einfach nur selbst widerzuspiegeln und selbst Böse zu werden. Jesus ruft also nicht dazu auf, sich demütigen zu lassen, sondern im Gegenteil, sich deutlich und aktiv zu widersetzen. Er tut dies nur auf andere Weise, wie wir es in einem ersten Impuls tun würden. Der eine Weg FLUCHT Unterwerfung Wenn dich jemand auf deine rechte schlägt, dem biete die andere auch dar Es müssen einfache, kleine Leute gewesen sein, zu denen Jesu vom Berg aus sprach. Zu deren Leben gehörte es, dass jemand über ihnen stand und über sie verfügte. Vermutlich waren auch Sklaven darunter. Sklavenhalter schlugen mit der Rückhand ihre Sklaven, Ehemänner ihre Frauen, Eltern ihre Kinder, die römischen Besatzungssoldaten die Juden. Ein solcher Schlag sollte weniger körperlich verletzen, als seinen Empfänger demütigen und ihn in seine Schranke zu weisen. Gleichrangige schlugen sich mit Der dritte Weg Jesu Ergreife die moralische Initiative Finde eine schöpferische Alternative zur Gewalt Passivität Steh zu deiner eigenen Menschenwürde Rückzug Begegne brutaler Macht mit Witz oder Humor Der andere Weg KAMPF Bewaffneter Aufstand Gewaltsame Revolte Direkte Vergeltung Zerbrich den Teufelskreis der Demütigung Weigere dich, die unterlegene Position anzunehmen 14 PRO 3/2015 Der dritte Weg Jesu Wenn dich einer zu einer Meile nötigt, so geh mit ihm zwei! Quelle: "Christus zerbricht das Gewehr", 1950 Otto-Pankok http://www.pankok-museum-esselt.de/Werk.60.0.html der offenen Hand oder mit der Faust und zwar auf die linke Backe. Wenn nun ein Sklave dem, der ihn schlägt, plötzlich auch die andere Backe hinhält, dann ist das eine unerhörte Geste. Denn um jemanden auf die linke Backe zu schlagen, muss man ihn mit der Rechten schlagen, sieht sich aber dadurch gezwungen, ihn wie einen Gleichberechtigten zu behandeln. Wer die andere Backe hinhält, sagt damit: „Dein Schlag kann mich nicht mehr demütigen. Ich bin ein Mensch wie du und deine Macht ändert nichts daran. Du kannst mich nicht entwürdigen." In Jesu Lebzeiten war Palästina von römischen Truppen besetzt. Römische Soldaten hatten das Recht, ihr Gepäck von Juden eine Meile weit tragen zu lassen. Allerdings wurden Soldaten, die jemand dazu zwangen, mehr als eine Meile zu laufen, nach dem Militärgesetz hart bestraft, um die Wut des Volkes in Grenzen zu halten. Bot nun jemand einen Soldaten an, eine weitere Meile das Gepäck zu tragen, drehte er damit die Situation plötzlich um und brachte den Soldaten in eine schwierige Situation. Dieser musste nun aus Angst vor einer Bestrafung darum bitten, sein Gepäck wieder zurück zu bekommen. Auch hier erhält der Unterdrückte durch seine Initiative seine Würde zurück. Die drei Beispiele aus Matthäus 5,38-48 illustrieren, was Jesus meint, wenn er fordert: „Setzt dem Bösen keine Gewalt entgegen!“ In allen drei Beispielen zeigt er den Weg aus einer Ohnmacht, der man Würde und Recht geraubt hat. Dabei wird die unter dem Mantel des Rechts verborgene Gewalt offen gelegt und das verhängnisvolle Rollenmuster zwischen Täter und Opfer durchbrochen. Durch die aktive Gewaltlosigkeit gewinnt das Opfer von Gewalt neue Würde und fordert das Gegenüber ebenfalls zu einer neuen Standortbestimmung heraus. Der „Dritte Weg Jesu“ im Rollenspiel Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel Hier ist wieder ein Blick auf Jesu Zuhörerschaft hilfreich: Viele von ihnen werden schon einmal gezwungen gewesen sein, sich Geld zu leihen. Manche hatten nichts anderes als ein Obergewand, zugleich ihre einzige Zudecke für die Nacht, das sie als Pfand hinterlegen konnten. Auch hier macht Jesus einen ungewöhnlichen Vorschlag, er fordert auf, dem Gläubiger nicht nur den Rock zu geben, sondern auch den Mantel (gemeint war das Untergewand). Der Schuldner sagt damit: „Jetzt hast du alles, was ich habe, bis auf mein nacktes Leben.“ Sich nackt zu zeigen, war in der jüdischen Tradition ein Tabu. Mit der Einforderung auch des letzten Kleidungsstücks hätte der Gläubiger den Schuldiger gezwungen, sich nackt auszuziehen und sich damit selbst beschämt. PRO 3/2015 Die drei von Jesu aufgeführten Beispiele lassen sich durch szenisches Erleben nachvollziehen. Dies bietet die Möglichkeit, den Zusammenhang von Unrecht, Ohnmacht der Opfer, gewaltfreien Widerstand und Reaktion der Täter nicht nur mit dem Kopf zu „begreifen“, sondern lernend zu erleben. Wie die drei Szenen (Schlag ins Gesicht, das Unrecht entblößen, das Plansoll übererfüllen) gestaltet werden, hängt von der Phantasie der Gruppe und dem jeweiligen Kontext ab. Eine Möglichkeit wäre, dass die anleitende Person die drei Szenen anspielen lässt. Die „Rollenspieler_innen“ und die Zuschauer_innen tauschen sich über ihre Gefühle und Eindrücke aus. Danach wird der Text noch einmal gelesen und auf dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen beim Rollenspiel im Gespräch erschlossen. 15 PRAXIS Übung zur Erkennung von Gewalt Eine Übung zur Vorbereitung angehender Freiwilliger im „Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst“ (FÖF) in vier Schritten: Gewaltbarometer Im Raum werden zwei große Blätter mit der Aufschrift „Gewalt“ und „Keine Gewalt“ in großem Abstand voneinander auf den Boden gelegt. Zwischen diesen Polen befindet sich eine (gedachte) Linie, auf der die Teilnehmenden Fallbeispiele, die ihnen in die Hand gegeben werden, ablegen sollen. Mögliche Beispiele sind: # Eine Lehrperson sagt „Versager/in“ zu einem Schüler Ein Tsunami zerstört Natur und Häuser, viele Menschen sterben Dreieck der Gewalt Auf den Boden wird ein Dreieck aus Kreppband geklebt; es sollte so groß sein, dass die Gruppe drum herum stehen kann und alle Teilnehmenden alles sehen können. Im Sitzkreis überlegen alle zuerst Beispiele für Gewaltsituationen und schreiben sie auf Karten. Danach gruppieren sie sich um das Dreieck und diskutieren Kategorien, denen die von ihnen gefundenen Beispiele zugeordnet werden können. In der Diskussion stellt ihnen die anleitende Person die Einteilung der verschiedenen Formen von Gewalt nach Johan Galtung vor: Direkte (physische oder psychische) Gewalt, strukturelle Gewalt und kulturelle Gewalt. Wenn sich die Gruppe mit diesem Modell einverstanden zeigt, werden die Ecken des Dreiecks jeweils mit einer der Formen der Gewalt beschriftet und dann die Karten mit den Gewaltsituationen diesen zugeordnet. Die anleitende Person weist darauf hin, dass natürlich nicht alle Fälle eindeutig zugeordnet werden können: Die drei Ecken bedingen einander. Dreieck des Friedens Ein Kind stirbt, weil an seinem Wohnort nicht für sauberes Trinkwasser gesorgt wird Bei einem Überfall auf der Straße fordert der Täter Geld, er ist bewaffnet. In einer Operation schneidet eine Chirurgin der Patientin die Bauchdecke auf Ein Mädchen darf nicht zur Schule gehen, weil Mädchen dies in diesem Land üblicherweise nicht machen Weitere Beispeile auf: http://www.baustein.dgb-bwt.de/ PDF/C5-AllesGewalt.pdf Die Teilnehmenden bleiben zuerst an ihrer jeweiligen Position im Raum stehen und die Beispiele werden kurz diskutiert, danach kann die so entstandene Reihenfolge verändert werden. Diese Übung ist erst beendet, wenn alle Teilnehmenden mit der Reihenfolge der abgelegten Rollen einverstanden sind. Nun soll nach positiven Alternativen zur Gewalt gesucht werden. Dafür überlegt die Gruppe wie die möglichen Gegenbegriffe zu den drei Formen der Gewalt bezeichnet werden könnten. Dafür eignet sich das „Dreieck des Friedens“ – eine Umkehrung des „Dreiecks der Gewalt“ ins Positive. Denn Frieden ist nicht nur bestimmt durch die Abwesenheit direkter, also physischer oder psychischer Gewalt (Gegenbegriff Frieden), sondern auch durch soziale Gerechtigkeit (Gegenbegriff zur strukturellen Gewalt) und durch eine Kultur des Friedens (Gegenbegriff zur kulturellen Gewalt). Die so gefundenen Gegenbegriffe werden nun in einer anderen Farbe an den jeweiligen Ecken dazu geschrieben. Diskussion Um den Workshop abzuschließen, bietet es sich an, das Dreieck des Friedens anzuwenden. Eine Möglichkeit ist eine weitere Diskussion zu friedenspolitischen Fragen. (Finden wir das Modell überzeugend? Warum haben wir ein Verteidigungsministerium, aber kein Friedensministerium? Was wird weltweit eigentlich für den Frieden getan? Was könnten wir uns vorstellen, was man tun kann?) Je nachdem, mit was für einer Gruppe gearbeitet wird, kann auch besprochen werden, welches Engagement zum Frieden beiträgt. (Freiwilligendienste, soziales Engagement zu Hause und anderswo, Völkerverständigung, …) Martha Rosenow, Teamerin im „Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst“ 16 PRO 3/2015 Das Dreieck der Gewalt Direkte Gewalt Das Dreieck der Gewalt Strukturelle Gewalt Der weltweit bekannten norwegische Friedensforscher und Soziologe Johan Galtung (geb. 1930) hat sich intensiv mit dem Phänomen Gewalt auseinandergesetzt. Galtung spricht immer dann von Gewalt, wenn Grundbedürfnisse wie das Überleben, das allgemeine körperliche Wohlbefinden, die persönliche Identität oder die Freiheit, zwischen verschiedenen Möglichkeiten auswählen zu können, in Frage stehen. Galtung hat mit der Einführung der Begriffe struktureller und kultureller Gewalt als Ursachen von sozialer Ungerechtigkeit die Grenzen des klassischen Gewaltbegriffs überwunden. Um die drei von ihm klassifizierten Grundformen der Gewalt und ihre gegenseitige Abhängigkeit darzustellen, schlägt Galtung ein „Dreieck der Gewalt“ vor. In jeder „Ecke“ des Dreiecks kann Gewalt ausbrechen und kann dann leicht auf die anderen Formen überspringen. Wenn strukturelle Gewalt institutionalisiert und kulturelle Gewalt verinnerlicht wird, dann steigt die Gefahr, dass sich auch die persönliche, direkte Gewalt verfestigt. Direkte Gewalt Anders als der strukturellen und der kulturellen Gewalt, gibt es bei der direkten Gewalt eine/n Akteur_in, weshalb man diese Form von Gewalt auch als personale Gewalt bezeichnet. Es sind der Angriff, die Schläge, der Mord, die man auch klassischerweise unter Gewalt versteht. Strukturelle Gewalt Gewalt, die gesellschaftlich verankert ist, bezeichnet Galtung als strukturelle Gewalt: „Strukturelle Gewalt ist die vermeidbare Beeinträchtigung grundlegender menschlicher Bedürfnisse oder, allgemeiner ausgedrückt, des Lebens, die den realen Grad der Bedürfnisbefriedigung unter PRO 3/2015 Kulturelle Gewalt das herabsetzt, was potentiell möglich ist.“ Strukturelle Gewalt umfasst gesellschaftliche, wirtschaftliche oder kulturelle Strukturen und Bedingungen, die Individuen oder Personengruppen benachteiligen. Zur strukturellen Gewalt zählen alle Formen von Diskriminierung, wie die ungleiche Verteilung von Einkommen und Ressourcen, Bildungschancen und Lebenserwartungen. Auch strukturelle Gewalt richtet sich gegen einzelne Individuen. Es ist aber unmöglich, ihre Auswirkung auf konkrete „Täter“ zurückzuführen. Kulturelle Gewalt In den 1990er Jahren ergänzt Galtung die Gewalttypologie um eine weitere Kategorie, der kulturellen Gewalt: „Unter kultureller Gewalt verstehen wir jene Aspekte von Kultur, die dazu benutzt werden können, direkte oder strukturelle Gewalt zu rechtfertigen oder zu legitimieren. Sternenbanner, Kreuze und Sicheln, Flaggen, Hymnen und Militärparaden sowie das allgegenwärtige Porträt des Führers und Hetzreden und Plakate – all dies fällt einem dazu ein.“ Unter kultureller Gewalt wird jede Eigenschaft einer Kultur bezeichnet, mit deren Hilfe direkte und/oder strukturelle Gewalt legitimiert werden kann. Ein Beispiel ist der Brauch der Beschneidung von Genitalien bei Kindern oder die unterschiedliche Entlohnung von Männern und Frauen, die mit der angeblichen Unterlegenheit der Frauen erklärt wird. Das Modell des „Dreiecks der Gewalt“ ist weit verbreitet und für eine Auseinandersetzung mit dem Thema sehr hilfreich. Johan Galtung hat sich in letzter Zeit problematisch zum Judentum geäußert. In den Workshops sollte darauf hingewiesen werden, wenn man das Dreieck der Gewalt vorstellt. 17 Filme zum Thema | Bücher zum Thema Filme zum Thema Freistatt … und alle haben geschwiegen (2015) Dauer: 104 Min. Besonders schwer zu erziehende Jugendliche stechen in einem Arbeitslager Torf und erleiden in ihrem Heimalltag sadistische Strafen. Der Regisseur Marc Brummund, orientierte sich an den Berichten Betroffener und drehte an den Originalschauplätzen. Ein bedrückender Film über Gewalt und Missbrauch in kirchlichen Erziehungsheimen und die Sehnsucht nach Freiheit. Der Imam und der Pastor (2006), Dauer: 40 Min. Der Film erzählt die außergewöhnliche Geschichte einer Frieden stiftenden Partnerschaft zweier mutiger, einst feindseliger Protagonisten. Im Begleitheft zur DVD befinden sich Hintergrundinformationen und Anregungen für den Einsatz des Filmes. EVERYDAY REBELLION (2014), Dauer: 110 Min. EVERYDAY REBELLION begleitet Aktivist_innen des gewaltlosen Widerstands gegen diktatorische Systeme und zeigt, dass friedlicher Protest und ziviler Ungehorsam zukunftsweisende Wege aus Krisen sind. Zur Hölle mit dem Teufel (2008), Dauer: 60 Min. Der Widerstand liberianischer Frauen hat 2003 maßgeblich dazu beigetragen, Frieden für ihr vom Bürgerkrieg zerrissenes Land zu erreichen. Dieser Film ist erst ab 16 Jahren zu empfehlen, da sowohl die Berichte von Opfern, als auch die Bilder aus dem Bürgerkrieg unter die Haut gehen. Eine dem Film beigegebene CD enthält Hintergrundinformationen. Bücher zum Thema „Warum schlägst du mich? Gewaltlose Konfliktbearbeitung in der Bibel.“ (2015) Lese- und Arbeitsheft zu Kriegerdenkmälern (2014) Markus Weingard hat verschiedene Autor_innen gebeten, ihm Texte zur Gewaltlosen Konfliktbearbeitung in der Bibel zu überlassen. Die eingegangenen Beiträge zeigen, dass sich in der Bibel viele Beispiele finden, wie Menschen einen anderen Umgang mit zwischenmenschlichen wie politischen Konflikten wählten. „Gedenkt der Toten und lebt für den Frieden!“ lautet der Titel des Lese- und Arbeitsheftes zu Kriegerdenkmälern in Baden und der Pfalz. Der erste Teil der Broschüre bietet als Lese- und Informationsheft literarische Impulse und Sachhinweise zur Entstehung von Kriegerdenkmälern, zu verschiedenen Denkmaltypen und zu Konflikten, die sich aus heutiger Perspektive ergeben. Der zweite Teil liefert Textvorschläge für die Gestaltung einer Friedensandacht. Elender Krieg – Graphic Novel zum Ersten Weltkrieg (2014) Tardi, einer der bekanntesten französischen Comic-Autoren, zeichnet den blutigen Alltag in den Schützengräben Nordfrankreichs. Ist es möglich, in dieser mörderischen Kriegsmaschinerie zu überleben? Viele der Zusammenhänge, die Tardi in seiner Bildergeschichte nur andeutet, werden in Erläuterungskapiteln erklärt und durch Begleitmaterial (Fotos, Zeitdokumente, Landkarten) vertieft. Eine pädagogisch-didaktische Aufbereitung als Anregung und Anleitung für den Unterricht kann heruntergeladen werden: http://www.editionmoderne.ch Felix zieht in den Krieg (2014) Der Schüler Felix, aufgewachsen in einer beschaulichen Kleinstadt, zieht 1914 freiwillig in den Ersten Weltkrieg. Michael Landgraf nimmt in der Erzählung die LeserInnen mit auf eine Reise in die Welt junger Menschen vor hundert Jahren. Er geht so dem Ersten Weltkrieg, der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, auf den Grund. Eine ausführliche Vorstellung aller Filme und Bücher findet sich bei den Medientipps auf: http://ejuba.de/inhalte/themen/friedensarbeit.html 18 PRO 3/2015 Anschriften BezirksjugendreferentInnen 1 Adelsheim-Boxberg Drechsler, Johannes Evangelische Bezirksjugend Torgasse 10, 74740 Adelsheim Tel. 06291 1087, Fax 06291 646061 [email protected] www.ejuab.de 2 Baden-Baden + Rastatt Fröhlich, Sonja Evangelisches Kinder- und Jugendbüro Bertholdstraße 1, 76437 Rastatt Tel. 07222 938373, Fax 07222 938374 [email protected] www.bezirksjugend-babara.de 3 Breisgau-Hochschwarzwald Siepmann, Heike [email protected] Zulauf, Oliver [email protected] Evangelisches Jugendwerk Schwarzwaldstraße 7, 79189 Bad Krozingen Tel. 07633 92557033 [email protected], www.juwe-bh.de 4 Bretten-Bruchsal Kahler, Wolfgang Evangelisches Jugendwerk Reuchlinstraße 4, 75015 Bretten Tel. 07252 963881, Fax 07252 963889 Handy 0174 200 9504 [email protected] [email protected] www.jugendwerk-bretten.de 5 Emmendingen Mutter, Tess (seit Nov. im Mutterschutz) Wehrstein, Stefanie (Vertretung) Evangelisches Jugendwerk Karl-Friedrich-Straße 20, 79312 Emmendingen Tel. 07641 9356789, Fax 07641 918519 [email protected], www.ejwem.com 6 Freiburg Stadt Markl, Christian Evangelisches Jugendwerk Habsburgerstraße 2, 79104 Freiburg Tel. 0761 7086330, Fax 0761 7086339 [email protected] www.ejuwefreiburg.de 7 Heidelberg Orschitt, Philip [email protected] Holzwarth, Sibylle [email protected] Evangelisches Kinder- und Jugendwerk Rheinstraße 29/1, 69126 Heidelberg Tel. 06221 22324, Fax 06221 160766 www.jugendwerk-heidelberg.de 8 Hochrhein N.N. Evangelisches Kinder- und Jugendwerk Waldtorstraße 5, 79761 Waldshut Tel. 07751 832723, Fax 07751 832727 [email protected] 9 Karlsruhe-Land Paulus, Daniel Evangelisches Kinder- und Jugendwerk Albstraße 43, 76275 Ettlingen Tel. 07243 15814, Fax 07243 31103 [email protected] www.jugendwerkalbpfinz.de Hoffstätter, Dieter EJL-Nord- & Mittelbaden-Verleihservice Handy 0151 75044 718 (von 8 – 18 Uhr) [email protected] www.ebj-ka-land PRO 3/2015 10 Karlsruhe Weiß, Andrea – Tel. 0721 856364 [email protected] Hügin, Stefanie - Tel. 0721 35282930 [email protected] Evangelisches Jugendwerk Luisenstraße 53, 76137 Karlsruhe Tel. 0721 848930, Fax 0721 853419 [email protected], www.juweka.de 11 Konstanz Degenhart, Christiane Evangelische Bezirksjugend Konstanz Benediktinerplatz 8, 78467 Konstanz Tel. 07531 909565, Fax 07531 90959965 [email protected] [email protected] www.ebj-konstanz.de 12 Kraichgau Ewald, Claudia – Evang. Bezirksjugend Werderstraße 7, 74889 Sinsheim Tel. 07261 9758134, Fax 07261 9758136 [email protected] www.ev-bezirksjugend-kraichgau.de 13 Ladenburg-Weinheim N.N. Evangelisches Kinder- und Jugendwerk Hauptstraße 127, 69469 Weinheim Tel. 06201 961985 und 06201 961986 Fax 06201 961987 [email protected], www.ekjw.de 14 Mannheim Lorösch, Achim Tel. 0621 77736632, Handy 0177 3290544 [email protected] Dreizler, Ekkehard – Tel. 0621 77736640 [email protected] Wöhrle, Lutz – Tel. 0621 77736641 [email protected] Würfel, Ruth – Tel. 0621 77736631 [email protected] Evangelisches Kinder- und Jugendwerk Speckweg 14 / Taunuspl., 68305 Mannheim Tel. 0621 77736630, Fax 0621 777 36644 www.jugendkirche-mannheim.de www.ekjm.de, www.seilgarten-mannheim.de 15 Markgräflerland Region Lörrach-Rheinfelden Region Weil-Rebland-Kandertal Mauch, Jörg – Evang. Bezirksjugendbüro Markgräflerland, Regiobüro Weil am Rhein Schillerstraße 11, 79576 Weil am Rhein Tel. 07621 7057880, Handy 0176 50036644 [email protected], www.ebjm.de Region Schopfheim Feldmann, Iris – Evang. Bezirksjugend Markgräflerland, Regiobüro Schopfheim Wehrerstraße 5, 79650 Schopfheim Tel. 07622 5064 [email protected], www.ebjm.de 16 Mosbach Steinhilber-Schlegel, Ulrich Evangelisches Kinder- und Jugendwerk Martin-Butzer-Straße 3, 74821 Mosbach Tel. 06261 921946 u. 921937, Fax 921949 [email protected] www.juki-mosbach.de 18 Ortenau Region Kehl Lange, Jörg Evangelisches Kinder- und Jugendwerk Anselm-Pflüger-Straße 2a, 77694 Kehl Tel. 07851 71822, Handy 0179 2290014 [email protected] www.ejuke.de Region Lahr Ziegler, Andrea Evangelisches Kinder- und Jugendbüro Doler Platz 7, 77933 Lahr Tel. 07821 989159, Fax 07821 989149 [email protected] www.ejula.de Region Offenburg Schnebel, Rainer KDV Berater Evangelische Jugend Poststraße 16, 77652 Offenburg Tel. 07832 1203 [email protected] www.bezirksjugend.de 19 Pforzheim-Land Berron, Amelie Evangelische Jugend Pforzheim-Land Carl-Schurz-Straße 72, 75180 Pforzheim Tel. 07231 101333, Fax 07231 140962 [email protected] [email protected] www.ej-pforzheim.de 20 Pforzheim-Stadt N.N. Evangelische Jugend Pforzheim-Stadt Carl-Schurz-Straße 72, 75180 Pforzheim Tel. 07231 101333, Fax 07231 140962 [email protected] [email protected] www.ej-pforzheim.de 21 Südliche Kurpfalz Tuscher, Jan Evangelische Jugend Herrenwiesenweg 2, 69207 Sandhausen Tel. 06224 9257001, Fax 06224 9257003 [email protected], www.ebjsk.de 22 Überlingen-Stockach N.N. Evangelisches Kinder- und Jugendbüro Christophstraße 31, 88662 Überlingen Tel. 07551 308239, Fax 07551 308242 23 Villingen Nowara, Cornelia und Sascha Evangelische Jugend Wehrstraße 4, 78050 Villingen-Schwenningen Tel 07721 9464207, Fax 07721 9464194 Bezirksstelle für Evangelische Jugendarbeit [email protected] [email protected] [email protected] www.ejvillingen.de 24 Wertheim Kirchhoff, Alexander Bezirksstelle für Evangelische Jugendarbeit Willy-Brandt-Straße 1, 97877 Wertheim Tel. 09342 38500, Fax 09342 2403276 [email protected], www.ejuwe.de 17 Neckargemünd-Eberbach Löffler, Angelika Evangelisches Kinder- und Jugendwerk An der Friedensbrücke 2, 69151 Neckargemünd Tel. 06223 1475 [email protected] [email protected] www.ekjn.de 19 Evangelisches Kinder- und Jugendwerk Baden Blumenstraße 1-7 . 76133 Karlsruhe Postfach 2269 . 76010 Karlsruhe Telefon 0721 9175-458 . Fax 0721 9175-25458 E-Mail: [email protected] . www.ejuba.de Landesjugendpfarrerin Ulrike Bruinings Telefon 0721 9175-456 [email protected] Sekretariat Landesjugendpfarrerin Stefanie Buchleither Telefon 0721 9175-455 [email protected] Evangelische Gemeindejugend Baden (EGJ) [email protected] Detlev Hoppenstock AllaVenga Erlebnispädagogik Telefon 0721 9175-444 [email protected] Stefanie Kern Öffentlichkeitsarbeit Telefon 0721 9175-442 [email protected] Jugendpolitik, Internationale Begegnungen und Beauftragter für QE Michael Cares Telefon 0721 9175-451 [email protected] Marion Theel N.N. Renate Johnson Inge Reinies Evangelische Schülerinnenund Schülerarbeit Baden (ESB) [email protected] Kerstin Sommer Telefon 0721 9175-434 [email protected] Maike Schweizer Telefon 0721 9175-374 [email protected] Pop- und Jugendkultur [email protected] Christoph Georgii Telefon 0721 9175-436 [email protected] Telefon 0721 9175-433 [email protected] Claudia Braun Katja Stange – RB Süd Telefon 0721 9175-438 [email protected] Volker Renz Telefon 0721 9175-473 [email protected] Landesjugendplan Telefon 0721 9175-453 [email protected] Telefon 0721 9175-440 [email protected] Eberhard Reinmuth Telefon 0721 9175-458 [email protected] Telefon 0721 9175-348 [email protected] Telefon 07621 9153-252 [email protected] Verband Christliche Pfadfinder und Pfadfinderinnen (VCP) [email protected] Gabriele Grimm Sekreatriat, Kirchlicher Jugendplan, KVJS Alina Berger Sekretariat EGJ Verwaltungszentrale Telefon 0721 9175-447 [email protected] Claudia Braun Sekretariat Telefon 0721 9175-438 [email protected] Intakt [email protected] Sekretariat Volker Renz Telefon 0721 9175-472 Telefon 0721 9175-447 [email protected] Sekretariat Projekt – Alle Achtung [email protected] Ortwin Engel-Klemm Sachgebietsleitung Verwaltung Martin Mosebach Telefon 0721 9175-343 [email protected] Rechnungsführung Wolfgang Arheit Telefon 0721 9175-372 [email protected] Arbeitsstelle Frieden [email protected] Stefan Maaß Friedensbeauftragter, Friedensstifter Telefon 0721 9175-470 [email protected] Jürgen Stude Friedensbeauftragter, Int. Jugendfreiwilligendienst, Eine-Welt-Guides, Mahnmalprojekt Telefon 0721 9175-468 [email protected] Milena Hartmann Int. Jugendfreiwilligendienst Telefon 0721 9175-474 [email protected] Telefon 0721 9175-469 [email protected] Manuela Höpfinger Ioana-Andreea Göllner Telefon 0721 9175-443 [email protected] Telefon 0721 9175-481 [email protected] Sekretariat Projektstelle Diversity Sascha Nowara Telefon 0721 9175-449 [email protected] Int. 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