neuen PRO. - Evangelisches Jugend in Baden

3/2015
ISSN 1863-8066
Herausforderung Frieden
INHALT
Zwischen Himmel und Erde ______________________________________________
Klare Worte für den Frieden –
125. aej-Mitgliederversammlung _______________________________
Stärkung der Friedensbildung
in den baden-württembergischen Schulen ____________
Internationale Peace Academy –
6. bis 9. Juni 2016 in der Frauenkirche Dresden _____
Engagiert Euch für Flüchtlinge –
ein Wort an die evangelische Jugend________________________
„Streit in der Schule“ –
Wir wissen wie man damit umgeht! _______________________
25 Jahre Freiwilliger Ökumenischer Friedensdienst __
Lifegate – „Tor zum Leben“ –
ein Beitrag zum Frieden im Westjordanland__________
Kein Bock auf Stress –
Gewaltprävention mit Konfis ______________________________________
Friedensstifter – Neue Trainer_innenschulung __________
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Das Mahnmal in Neckarzimmern für die
deportierten badischen Jüdinnen und Juden
PRAXIS „Wie im richtigen Leben“ –
Der Status entscheidet __________________________________________________
Der dritte Weg Jesu – Mt 5,38-48 __________________________________
PRAXIS Übung zur Erkennung von Gewalt __________________
Das Dreieck der Gewalt ______________________________________________________
Filme zum Thema ________________________________________________________________
Bücher zum Thema _____________________________________________________________
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Anschriften BezirksjugendreferentInnen _____________________ 19
IMPRESSUM
Herausgeber / V.i.S.d.P.
Evangelische Landeskirche in Baden
Evangelisches Kinder- und Jugendwerk Baden (EKJB)
Telefon 0721 9175 458, Fax 0721 9175 25 458
E-Mail: [email protected], www.ejuba.de
In Kooperation mit Evangelischer Oberkirchenrat
Zentrum für Kommunikation (ZfK)
Telefon 0721 9175 127, Fax 0721 9175 25 127
Blumenstraße 1–7, 76133 Karlsruhe, www.ekiba.de
Redaktionsleitung
Stefanie Kern, Landesjugendreferentin
Redaktion
Ulrike Bruinings, Jürgen Stude, Stefanie Kern
Liebe Leserinnen und Leser,
die Auseinandersetzung mit dem Frieden ist eine immerwährende Herausforderung für Kirche und Jugendarbeit.
Trotzdem scheint dieses Thema in den letzten Jahren in
den Hintergrund getreten zu sein. Doch es tut sich wieder
was in Sachen Frieden. So begibt sich z.B. unsere Landeskirche mit der Verabschiedung des Friedensethischen Prozesses durch die Landessynode im Herbst 2013 auf den
Weg zur Kirche des Friedens und das baden-württembergische Kultusministerium hat jüngst sogar eine „Servicestelle Frieden“ zur Unterstützung der Friedenspädagogik
im Land geschaffen.
Auch aus der evangelische Jugendarbeit ist der Frieden
nicht ausgewandert, das belegen z.B. die Auseinandersetzung der Evangelische Gemeindejugend Baden (EGJ)
mit friedensethischen Fragen 2013 und das zweijährige
Ringen der „Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend
in Deutschland e.V.“ (aej) um eine friedensethische Position in den Jahren 2013 und 2014. Die Formate „Jugendliche werden Friedensstifter“, der „Freiwillige Ökumenische
Friedensdienst“ und das „Ökumenische Jugendprojekt
Mahnmal“ sind Zeichen einer friedenspädagogischen Ausrichtung der Jugendarbeit in der badischen Landeskirche.
Der Frieden ist ein Zukunftsthema und wird auch immer
eine Herausforderung für die Jugendarbeit bleiben. Die Seligsprechung derer, die Frieden “stiften“, gibt uns den Mut
diese Aufgabe anzunehmen.
Ihr / Euer
Jürgen Stude
Landesjugendreferent
Fotos: Die jeweiligen Autoren.
Titelfoto: E Bryon Palmer – Fotolia
Realisation: www.xdream.de
Druck: www.storkdruck.de
Auflage: 6.000 Stück
Erscheinungsweise
Im 42. Jahrgang mit ca. 4–6 Ausgaben pro Jahr.
Der Bezugspreis ist im Landesbeitrag enthalten.
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PRO 3/2015
Landesjugendpfarrerin Ulrike Bruinings
Zwischen Himmel und Erde
Wage den Frieden zu denken!
Angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen an
unterschiedlichen Brennpunkten in der Welt und angesichts der Bedrohung durch Terror und Despoten wird
vielerorts immer noch die Notwendigkeit kriegerischer
Antworten propagiert. Gegen Kämpfer/innen des IS oder
gegen Gewaltherrschaften reiche es nicht sich mit friedlichen Mitteln zu wehren. Manchmal frage ich mich, ob wir
nicht zu schnell sind mit dieser Logik und ob sie wirklich
stimmt.
Kennen wir keine anderen Möglichkeiten als gegen Terror
und Gewalt mit Macht und Gegengewalt zu reagieren?
Ist es wirklich unrealistisch, mit gewaltfreien Mitteln und
mit friedlichen Methoden Veränderungen zu erwirken?
Reizen wir denn tatsächlich auch alle politischen friedlichen
Mittel aus, die uns Menschen zur Verfügung stehen?
Ja, es war in manchen Zeiten unserer Geschichte gut, dass
Gewaltsysteme auch mit Waffengewalt gestoppt wurden.
Dem will ich nicht widersprechen. Und doch wage ich zu
fragen, ob es nicht auch anders ginge. Wenn all die Kraft,
das Geld und die sonstigen Ressourcen, die in kriegerische
Mittel gesteckt werden, in Völkerverständigung, in den
Ausgleich von Ungerechtigkeiten, in Bildung und Entwicklungshilfe und in Maßnahmen der Friedensförderung fließen würden, wie sähe dann wohl unsere Welt aus?
Menschen, die dem Frieden den Weg bereiten, wagen
das zu denken und zu fragen. Sie regen an, im Falle von
Konflikten immer mehr umzustellen von Methoden, die
gewaltsam einschreiten, hin zu Prävention von Gewalt
im Vorfeld und politischen und gewaltfreien Lösungen in
Verhandlungen. Im kleinen Alltag genau wie im großen
politischen Parkett.
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Eindrücklich wird diese Haltung in folgender Geschichte:
Vernichte meine Feinde!
Ein König schickte seinen Feldherrn mit einem Trupp Soldaten auf ein Schlachtfeld außer Landes. Sein Befehl an
ihn lautete: „Vernichte meine Feinde!“ Feldherr und Heer
zogen aus. Doch niemand im Reich erfuhr, was sie in der
Ferne ausrichteten. Als der König nach vielen Monaten
noch immer ohne Nachricht geblieben war, schickte er
einen Kundschafter aus, um die Lage im Kriegsgebiet zu
überprüfen und ihm Bericht zu erstatten.
Im Feindesland stieß der Bote auf ein Lager, aus dem schon
von Weitem das fröhliche Stimmengewirr eines Festes zu
hören war. Der Feldherr und seine Soldaten saßen gemeinsam mit den Feinden des Königs an einem Tisch und
feierten. Der Kundschafter stellte den Feldherrn seines
Königs zur Rede: „Ihr habt den Auftrag des Königs nicht
ausgeführt! Statt die Feinde zu vernichten, habt ihr euch
mit ihnen verbrüdert!“
Gelassen erwiderte der so gescholtene Feldherr: „Den Befehl des Königs haben wir sehr wohl ausgeführt. Der Feind
ist vernichtet UND wir haben neue Freunde gewonnen!“
aus: Guido Erbrich, Atme in uns, Heiliger Geist,
(C) St. Benno Verlag Leipzig,
ISBN-Nr. 978-3-7462-3812-8, www.vivat.de
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125. aej-Mitgliederversammlung
Klare Worte für den Frieden –
125. aej-Mitgliederversammlung
Über zwei Jahre beschäftigte sich die „Arbeitsgemeinschaft
der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V.“ (aej) mit
der Friedensfrage. Den Abschluss dieses intensiven Prozesses bilden drei bemerkenswerte Beschlüsse, mit denen
die 125. aej-Mitgliederversammlung im Herbst 2014 deutlich Position für eine friedensethische Praxis bezog. Beschlüsse unter:
http://www.evangelische-jugend.de/aej/diearbeitsgemeinschaft/gremien/mitgliederversammlung/
beschluesse/125-mitgliederversammlung-2014
• Mit den „Orientierungen für eine friedensethische Praxis“
verabschiedete die Mitgliederversammlung ein umfangreiches Diskussions- und Positionspapier. Diese Orientierungen wollen die Rat- und Sprachlosigkeit angesichts
zunehmender internationaler Konflikte überwinden.
Wer Argumente sucht, findet hier einen Überblick über
aktuelle Diskussionen und Positionen.
• Unter dem Motto „Mit Frieden ernst machen – zivile
Konfliktbearbeitung stärken“ werden die politischen
Verantwortungsträger in Deutschland aufgefordert,
die deutsche Außenpolitik unter der Prämisse der Gewaltfreiheit weiterzuentwickeln. Langfristige Strategien der Prävention, Verständigung und Krisenvermeidung seien auszubauen und der Aktionsplan „Zivile
Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung“ müsse bekannt gemacht und vor allem realisiert werden.
• Klare Worte findet die Mitgliederversammlung mit
ihren 17 Thesen zum Thema Friedenspolitik. Sie orientiert sich dabei an den friedenspolitischen Positionen
der Evangelischen Jugend der Pfalz vom 12. Juli 2014.
Die 17 Thesen werden hier in Kurzform wiedergegeben (vollständiger Text
auf http://www.wie-krieg-ich-frieden.de/fileadmin/mcs/friedenwie/Flyer_
pdf/aej_Mut_aufbringen_Frieden_stiften.pdf).
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Friedenspolitik …
1. bedeutet für uns Prävention vor Intervention, militärische Konfliktlösungsversuche führen langfristig
nicht zu Lösungen.
2. bedeutet für uns globale Abrüstung und eine deutlich stärkere Kontrolle von Waffenexporten.
3. heißt nachzudenken und zu debattieren, ob es christlich begründete Ethik rechtserhaltender Gewalt geben
kann.
4. ist Friedensbildung und fängt schon im Kindesalter
an.
5. bedeutet für uns, aus der Geschichte zu lernen.
6. bedeutet für uns, klare Position gegen menschenverachtendes Verhalten, wie zum Beispiel Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus zu zeigen.
7. sieht keine einseitig werbende Informationsveranstaltungen der Bundeswehr an Schulen vor.
8. zeigt sich in einer solidarischen Flüchtlings- und Asylpolitik in Deutschland und in der EU, die geprägt sein
muss von einer Willkommenshaltung und Bildungschancen für alle.
9. bedeutet für uns Versöhnung.
10. bedeutet für uns die Anerkennung der Vielfalt der
Kulturen und Religionen.
11. bedeutet für uns die Achtung der Menschenrechte,
insbesondere fordern wir eine vollständige Umsetzung
der Rechte von Kindern und Jugendlichen.
12. vereint für uns Dialog und Transparenz.
13. drückt sich aus in einer Gesellschaft, in der es sozial
gerecht zugeht.
14. zeigt sich in einer demokratischen Gesellschaft, in der
Verantwortung geteilt und wahrgenommen wird.
15. ist wirksam, wenn kein Mensch hungern muss und
alle Kinder spielen können.
16. bedeutet für uns eine Gleichstellung und Gleichbehandlung aller Menschen im Sinne von Artikel 3 des
Grundgesetzes, ungeachtet ihrer sexuellen und geschlechtlichen Orientierung.
17. bedeutet für uns, die Schöpfung zu bewahren.
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Stärkung der Friedensbildung | Internationale Peace Academy
Stärkung der Friedensbildung
in den baden-württembergischen Schulen
2009 hatte die CDU/FDP Landesregierung der Bundeswehr vertraglich den Zugang zu den Schulen eröffnet und
ihr Privilegien eingeräumt, die keiner anderen Gruppe zustehen. Auf Antrag der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Baden und Württemberg forderte die
Vollversammlung des Landesjugendrings 2014 die rotgrüne Landesregierung auf, den Vertrag zu beenden, eine
breite Beteiligung am schulischen Diskurs zu ermöglichen
und eine „wirkliche Friedenserziehung in den Schulen
Baden-Württembergs“ umzusetzen. Ähnliche Forderungen kamen aus den Reihen der baden-württembergischen
Friedensbewegung.
Zwar wagt sich auch die neue Regierung nicht daran, den
Vertrag mit der Bundeswehr zu canceln, doch konnten
die Protestierenden einen Teilerfolg verbuchen: Am 30. Oktober 2014 unterzeichnete Kultusminister Andreas Stoch
gemeinsam mit 17 Jugendverbänden und Friedensgruppen, darunter auch die Arbeitsstelle Frieden des Evangelischen Kinder- und Jugendwerks Baden und der Landesjugendring Baden-Württemberg e.V., eine „Gemeinsame
Erklärung zur Stärkung der Friedensbildung in den baden-
Kultusminister Andreas Stoch und 17 weitere Friedensgruppen und Jugendverbände
unterzeichneten am 20. Oktober 2014 eine „Gemeinsame Erklärung zur Stärkung der
Friedensbildung in den baden-württembergischen Schulen“.
württembergischen Schulen“. Ziel dieser bundesweit einmaligen Vereinbarung ist es, die Bedeutung der Friedensbildung in den Schulen zu betonen und sie in den Bildungsplänen als fächerübergreifendes Anliegen stärker zu verankern.
Die Einrichtung einer „Servicestelle Friedensbildung“ ist ein
erstes Ergebnis der „Gemeinsamen Erklärung“. Die „Servicestelle Friedensbildung“ wird bei der Landeszentrale
für politische Bildung angesiedelt sein und in gemeinsamer Trägerschaft mit der Berghof Foundation betrieben.
Friedensbildung und zivile Konfliktbearbeitung sollen damit auch in den Feldern der außerschulischen Bildung im
schulischen Umfeld gefördert werden.
Internationale Peace Academy
6. bis 9. Juni 2016 in der Frauenkirche Dresden
An Pfingsten 2016 wird es in und um die Dresdner Frauenkirche international, jung und ziemlich gelb, denn zum
dritten Mal gibt es die Peace Academy – das große evangelische Friedenstreffen für junge Menschen aus aller Welt
zwischen 16 und 27 Jahren. 2014, bei der letzten Peace
Academy, ging es um die Gewissensfreiheit, 2016 geht es
um die Themen Reformation und Frieden. Seid dabei, wenn
es zu Pfingsten 2016 heißt: ‚Reformer. Ändern verändert‘.
Lasst uns in vier gemeinsamen Tagen Kraft, Mut und Inspiration tanken, um Dinge zu bewegen, neu auszurichten
oder sogar ganz neu zu gestalten! Bei Diskussion, Workshop und Musik tauschen wir uns aus und sammeln Ideen.
Gemeinsam wollen wir Friedensthemen diskutieren, Erfahrungen und Ideen austauschen und voneinander lernen – aber natürlich auch Spaß haben, singen, tanzen,
lachen und neue Leute kennen lernen.“
Wer Lust und Zeit hat, kann sich ab sofort anmelden. Das
Formular kann auf der Website der Peace Academy heruntergeladen werden. Die Teilnahme kostet voraussichtlich
35 Euro (Ermäßigung möglich), Übernachtungen können
hinzu gebucht werden. Wer mag, kann sich aktiv an der
Peace Academy beteiligen.
Weitere Infos: www.peace-academy.de
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Engagiert für Flüchtlinge | „Streit in der Schule“
Engagiert Euch für Flüchtlinge –
ein Wort an die evangelische Jugend
Ehrenamtliches Engagement kann viele Gesichter haben.
Es schafft Begegnungen, Integration und Unterstützung
die unmittelbarer nicht sein könnten. Dass bei der Umsetzung von Jesu Vorbild, den Fremden auf- und anzunehmen, ehrenamtliche Mithilfe unentbehrlich ist, betonte auch die Landessynode auf ihrer Frühjahrstagung
2015 in einem Votum: „Wir bitten Kirchenbezirke und
Gemeinden, sich verstärkt für eine Willkommenskultur einzusetzen, und den Flüchtlingen, die bei uns
Schutz und Hilfe suchen, zur Seite zu stehen.“
Jugendliche Flüchtlinge und Kinder benötigen Unterstützung in vielen Bereichen und freuen sich, wenn ihnen mit
offenen Herzen und Armen begegnet wird. Erkundigt euch
nach bereits bestehenden Flüchtlingsinitiativen in eurer
Kirchengemeinde. Vielfach werden dort helfende Hände
gesucht, z.B. für Hausaufgabenhilfe und Sprachcafes oder
Kleider- bzw. Spielzeugsammlungen. Begleitet Kinder und
Jugendliche zu den Angeboten eurer Gemeinde: Kindergottesdienste, Jungschar und Jugendkreis, oder auch Freizeiten! Bietet Unterstützung an bei der Suche nach einem
geeigneten Ausbildungsplatz. Es kann für Flüchtlinge einen
großen Unterschied bedeuten, wenn ihr als Bezugspersonen und Bindeglieder zu den Stellen vor Ort bereit steht.
Vernetzung und Hilfe bei der Suche nach geeigneten Arbeitsbereichen findet ihr auch bei den Flüchtlingsberatungsstellen des Diakonischen Werks in Baden: www.ekiba.de/
migration. Auskunft zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie finanziellen Fördermöglichkeiten des Evangelischen Kinder- und Jugendwerks Baden gibt es unter
[email protected] oder 0721 9175451.
Weitere Hinweise zur Arbeit mit Flüchtlingen:
• Yasin Adigüzel, Projektreferent für „Neue Zielgruppen“
im Evangelischen Jugendwerk Württemberg nennt
weitere Möglichkeiten, sich für Flüchtlinge einzusetzen:
http://www.ejw-vielfaltskultur.de/interkulturelle-oeffnung/jugendarbeit-fluechtlinge/.
• Die Unterrichtshilfe „Auf der Fucht – ist das unser Problem?“ der Landeszentrale für politische Bildung BadenWürttemberg ist auch für die Jugendarbeit geeignet.
Kostenlose Bestellungen und Downloads: http://www.
lpb-bw.de/mk_alle_hefte.html
• Woher, warum, wohin? Flucht fluter – Das Jugendmagazin der Bundeszentrale für politische Bildung, print
und online (www.fluter.de).
Jana-Christina von Dessien,
Praktikantin beim Team "Migration, Interkulturelle
Kompetenz und Interreligiöses Gespräch" im EOK
„Streit in der Schule“ –
Wir wissen wie man damit umgeht!
Die Evangelische Schülerinnenund Schülerarbeit Baden bildet
in Schulen Streitschlichter_innen
aus. Wir haben über die Jahre
feste Kooperationsschulen gewonnen, in denen wir nicht nur
ausbilden, sondern inzwischen
auch weiterbilden.
Am Anfang unserer Streitschlichter-Ausbildung werden
gemeinsam Konfliktsituationen analysiert. Im weiteren
Verlauf werden angemessene Verhaltensweisen trainiert
und somit soziale Kompetenzen erworben. Schritt für
Schritt wird dazu angeleitet, als Streitschlichter_innen
aktiv zu werden und einen Beitrag zur Verbesserung der
Streitkultur zu leisten. Ausgebildet wird ab der 8. Klasse.
Nach dem ersten Teil der Ausbildung können die Streitschlichter_innen, dann beginnen, Konflikte der 5 und 6
Klässler_innen zu schlichten. In einem weiteren Schritt
werden die ersten Erfahrungen analysiert und die Methodenkompetenzen weiter ausgebaut.
Die Erfahrung zeigt, dass es Jahre braucht, bis ein Streitschlichtersystem an der Schule wirklich greift, dass dieses
dann aber auch von den Jüngeren akzeptiert und in Anspruch genommen wird. Um die Zeit zu verkürzen und
weil in manchen Schulen mehr Leute ausgebildet werden, als wirklich benötigt werden, haben wir für die bereits Ausgebildeten eine Fortbildung konzipiert. So können sie über die Schlichtung hinaus auch aktiv werden.
Nach ihrer Ausbildung und mindestens einem Jahr Einsatz an der Schule haben sie die Möglichkeit in einer
zweitägigen Fortbildung Methoden zu erlernen, um
einen „Klassengemeinschaftstag“ für die 5te und 6te
Klasse zu konzipieren und in Teams durchzuführen. Dabei
werden Themen wie Streit, Gewalt, Mobbing thematisiert und über Übungen die Klassengemeinschaft gefördert. Einige Schulen haben diese Tage schon fest in ihr
Programm für die 5te Klasse übernommen. Für die
Streitschlichter_innen ist es außerdem die Möglichkeit,
Kontakt zu den jüngeren Schüler_innen aufzubauen.
Wichtig ist uns geworden, dass wir alle in der Ausbildung
willkommen heißen, auch wenn die Schulen sagen, „der
oder die ist aber nicht geeignet“. Die Ausbildung hat ihren
eigenen Wert für die Teilnehmenden und bringt sie in
ihrer persönlichen Entwicklung weiter. Mehr Infos und
Kontakt unter: www.schuelerarbeit-baden.de
Kerstin Sommer, Landesjugendreferentin
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PRO 3/2015
25 Jahre Freiwilliger Ökumenischer Friedensdienst | Lifegate – „Tor zum Leben“
25 Jahre
Freiwilliger Ökumenischer Friedensdienst
Als Martin Meier, heute Leiter der Tagungsstätte der
Evangelischen Jugend in Neckarzimmern, vor 25 Jahren
nach Florenz ins Altersheim ging, hatte er vermutlich
nicht gedacht, dass er der Pionier für eine ganze Reihe
weiterer junger Menschen sein würde. Nach ihm folgten
Jahrgänge mit vier oder fünf, später mit 15 Kriegsdienstverweigerern. Mittlerweile sind über 700 Freiwillige zwischen 18 und 28 Jahren von der Arbeitstelle Frieden für ein
Jahr ins Ausland entsendet worden. Im Juli 2015 wurden
weitere 36 junge Frauen und Männer in ihr Freiwilligenjahr verabschiedet. Sie sind in Projekten ökumenischer
Partner in Rumänien, Italien, Argentinien, Uruguay, Costa
Rica, Nicaragua und Israel/Palästina eingesetzt und arbeiten mit alten Menschen, mit Kindern und mit Menschen mit Behinderungen. In den letzten Jahren hat sich
ein fester Kreis Ehemaliger etabliert, der zusammen mit
den Hauptamtlichen den Freiwilligendienst konzeptionell
weiterentwickelt und die Vorbereitung und Begleitung der
Freiwilligen durchführt und auswertet.
Das Freiwilligenprogramm der badischen Landeskirche
steht allen jungen Menschen offen, die sich für Völkerverständigung und ein friedliches Zusammenleben der
Nationen einsetzen wollen. Die Bewerbungsfrist für den
Jahrgang 2016/2017 endet am 23. November 2015. Mehr
Informationen über den „Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst“, über den Ablauf eines Freiwilligenjahres und
über das Bewerbungsverfahren stehen auf der Homepage:
www.freiwillige-vor.org.
Der neue Freiwilligenjahrgang 2015/2016
Lifegate – „Tor zum Leben“
ein Beitrag zum Frieden im Westjordanland
Lifegate (Trägerverein mit Sitz in Deutschland) engagiert sich mit 40 palästinensischen Fachkräften, zumeist Christen, für
die medizinische, berufliche und soziale
Rehabilitation junger behinderter Palästinenser_innen. Der CVJM-Landesverband
Baden unterstützt im Rahmen seiner internationalen Arbeit „CVJM weltweit“ in
Zusammenarbeit mit dem deutschen CVJM
die Arbeit von Lifegate. Kinder und Jugendliche mit körperlicher oder geistiger Behinderung leben in Palästina am Rande
der Gesellschaft, da öffentliche Förder- und
Bildungsmaßnahmen, die eine Chance für
ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen,
so gut wie nicht vorhanden sind. Neben
dem Zentrum in Beit Jala betreibt Lifegate ein weit verzweigtes Reha-Netzwerk
von Ramallah bis nach Hebron mit den
Arbeitsbereichen: Frühförderung, medizinische, schulische und berufliche Reha, mo-
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bile Hilfe vor Ort, Servicewerkstatt und
eine beschützende Werkstatt. Christinnen
und Christen setzen sich für die Gesundheit von jungen Palästinenser_innen ein
und schaffen Lebensperspektiven.
Lifegate leistet mit seinem Engagement,
das neben der ganzheitlichen Hilfe für täglich 220 Menschen u. a. auch Begegnungsfreizeiten zwischen Jugendlichen aus Palästina und Israel umfasst, einen wichtigen Beitrag zum Frieden in dieser von
Misstrauen und offenen Feinseligkeiten geprägten Region.
Dieter Stöckle,
Vorsitzender des AK weltweit
im CVJM Baden
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Kein Bock auf Stress | Friedensstifter
Kein Bock auf Stress Gewaltprävention mit Konfis
„Kein Bock auf Stress“ heißt das Konfi-Modul, das ich in
meinem Kirchenbezirk anbiete. Drei Stunden nehmen
wir uns Zeit dafür. Am Anfang sitzen die Konfis oft ziemlich unmotiviert im Kreis – sie können mit dem Thema
im ersten Moment nichts anfangen und schon gar nichts
mit dem Stichwort „Gewaltprävention“. Doch das ändert
sich ziemlich schnell und auf den Stühlen dürfen sie auch
nicht lange sitzen bleiben.
„Was ist für dich Gewalt?“ „Wer bestimmt eigentlich,
was Gewalt ist?“ „Ist Gewalt immer gleichbedeutend mit
„zuschlagen“? Oder fängt das schon viel früher an?“ In
Diskussionsrunden, Spielen und Übungen denken wir darüber nach und halten einen Merksatz fest: „Das Opfer bestimmt, was Gewalt ist.“ Auch um die eigenen Gewalterfahrungen der Konfis geht es und um viele Beispiele
aus dem Leben: „Eltern geben ihrer 15-jährigen Tochter
Hausarrest – ist das Gewalt?“ oder „Ein Lehrer schreit
seine Schüler an – ist das Gewalt?“. Bei kaum einer Frage
sind sich alle einig, es wird heftig diskutiert.
Wir merken, wie unterschiedlich man mit Situationen
umgehen kann, in denen Gewaltpotential steckt und er-
leben ganz praktisch einen weiteren Merksatz: „Reden ist
der größte Feind der Gewalt.“ Wir üben die eigene Stimme
zu benutzen – wer sich mit Worten wehren will, muss was
anderes drauf haben als quietschen, kichern und nuscheln.
Zum Schluss verdeutlicht ein auf den ersten Blick lustiger
Kurzfilm den Konfis die Spirale der Gewalt – immer wieder halte ich ihn an, wenn die Konfis Ideen haben, um sie
zu durchbrechen. Auch um Jesus geht es und seinen Satz:
„Wenn dich jemand auf die rechte Wange schlägt, dann
halte ihm auch die linke hin.“ Ist er einfach nur ein feiges
Weichei? Oder ein mutiger Friedensstifter, der die Spirale
von „schlägst-du-mich-dann-schlag-ich-dich“ durchbrechen will? Am Ende des Moduls habe ich den Eindruck,
dass die Konfis eines verstanden haben: Gewalt vermeiden und Frieden stiften hat nichts mit Feigheit und Wegducken zu tun. Sondern mit Mut, überlegtem Handeln und
gegen den Strom schwimmen.
Sonja Fröhlich, Bezirksjugendreferentin
im Kirchenbezirk Baden-Baden / Rastatt
[email protected]
Friedensstifter Neue Trainer_innenschulung
27. – 29. November 2015
im Bildungshaus St. Bernhard, Rastatt
Kosten: 100 Euro für Hauptamtliche, 50 Euro für Ehrenamtliche, inclusive Übernachtung und Verpflegung
Kontakt und Anmeldung: Arbeitsstelle Frieden
Über Gewalttätigkeiten von Jugendlichen wird seit Jahren in den Medien berichtet – mit der Folge, dass Jugendliche häufig als Bedrohung wahrgenommen werden. Auch
viele Jugendliche berichten von Gewalterfahrungen. Sie
fühlen sich oft unsicher und hilflos. Die badische Landeskirche gibt mit dem Projekt „Jugendliche werden Friedenstifter_innen“ eine Antwort auf diese Situation und
leistet so einen Beitrag zum Frieden. In den Trainings
werden Jugendliche unterstützt, gewaltfreie Lösungen in
Gewalt- und Konfliktsituationen zu finden und sie werden in ihrer Identität gestärkt. Damit möglichst viele Jugendliche Friedensstifter werden können, bildet die „Arbeitsstelle Frieden“ Trainer_innen für Friedensstifter_innen aus. Die Schulung dafür enthält alle Übungen die
auch in den Kursen für die Jugendlichen eingesetzt werden, sowie einige ergänzende Übungen.
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Zielgruppe: Haupt- und ehrenamlich Mitarbeitende mit
pädagogischen Erfahrungen
Nach Abschluss der Schulung erhalten die Teilnehmenden
das Handbuch für FriedensstifterInnen mit allen Übungen
sowie ein Zertifikat und einen Friedenspass.
Weitere Informationen und Anmeldung:
www.friedensstifter-baden.de, Telefon 0721 9175-470
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PRAXIS
„Wie im richtigen Leben“ ist eine Methode, um
Jugendliche für die ungleiche Verteilung von Privilegien und Diskriminierungen zu sensibilisieren.
Die Methode eignet sich für Jugendliche ab 14 Jahren, dauert ca. 50 Minuten, Gruppengröße zwischen 10 bis 20 Personen.
„Wie im richtigen Leben“
Der Status entscheidet
Alle Teilnehmenden erhalten eine „Identitätskarte“, auf
der in wenigen Stichworten eine Person beschrieben ist,
in die sie sich hineinversetzen sollen. Zwei Beispiele:
• 20 Jahre alte, schwarze deutsche Zahntechnikerin mit
fester Anstellung und einem durchschnittlichen Einkommen. Sie ist lesbisch und lebt allein. Ihr Chef erwartet
regelmäßig, dass sie unbezahlte Überstunden macht.
• 38 Jahre alter, weißer deutscher Abteilungsleiter bei
einem großen Autohersteller in fester Anstellung. Er hat
ein gutes Einkommen, ist verheiratet, hat zwei Kinder,
um die sich seine Ehefrau kümmert.
Die Teilnehmenden stellen sich in einer Linie nebeneinander auf und bekommen eine Reihe von Ja-Nein-Fragen gestellt. Wenn die Jugendlichen die Frage aus Sicht der ihnen
zugeordneten Personenbeschreibung mit Ja beantworten können, rücken sie einen Schritt nach vorne. Wenn
die Antwort Nein lautet, oder sie sich unsicher sind, bleiben sie stehen. Die Fragen zielen auf verschiedene Aspekte von gesellschaftlicher Teilhabe und menschenwürdigem Leben, zum Beispiel:
• Kannst du dich nachts ohne Furcht auf der Straße bewegen? (persönliche Sicherheit)
• Fühlst du dich im Fernsehen und in anderen Medien
angemessen dargestellt? (mediale Repräsentation)
• Steht dir genügend Geld für die Basisgüter des alltäglichen Lebens (Wohnen, Essen etc.) zur Verfügung? (ökonomische Basisversorgung)
Dieser Teil der Übung verläuft ohne Diskussion und am
Ende der Fragerunde werden die Teilnehmenden weit verteilt im Raum stehen. Manche werden sich kaum oder
gar nicht bewegt haben, andere können (fast) alle Fragen
mit Ja beantworten. Es wird also sichtbar, dass nicht alle
Menschen in unserer Gesellschaft in gleicher Weise am
gesellschaftlichen Leben teilhaben, sich sicher bewegen
oder auf Schutz und Unterstützung von Institutionen und
Mitmenschen verlassen können.
Dann kann eine kurze Stimmungsabfrage folgen, bei der
die Teilnehmenden weiterhin im Raum verteilt stehen bleiben: Wie fühlt es sich an, ganz vorne zu stehen oder nicht
voran zu kommen? Wann habt ihr gemerkt, dass ihr
schneller voran kommt als Andere oder dass alle Anderen
häufiger nach vorne gehen können?
© Bilderjet medi@ - Fotolia
Alle Karten zusammen bilden eine Vielfalt von Lebensrealitäten innerhalb der deutschen Gesellschaft ab, so dass
die Bedeutung von Differenzlinien entlang von Kategorien
wie Staatsangehörigkeit, Geschlecht, sexuelle Orientierung, formelle Bildung, sozialer und finanzieller Status,
Alter etc. sichtbar werden.
Zunächst können noch einmal die Kategorien (z.B. Staatsangehörigkeit, Geschlecht) gesammelt werden, anhand
derer sich Privilegien und Diskriminierungserfahrungen
ungleich verteilen. Wichtig ist dabei, klar herauszuarbeiten,
dass es sich um strukturelle Machtverhältnisse handelt,
auf Grund derer Chancen und Möglichkeiten ungleich verteilt werden und auf die der einzelne Mensch zunächst keinen Einfluss hat. Mit dieser Vorgehensweise kann z.B. auch
Schuldgefühlen begegnet werden, die oft bei Jugendlichen
hervortreten, die sich selber in ihrem „echten Leben“ persönlich weit vorne verorten würden. Umgekehrt kann es
bei Jugendlichen, die „im echten Leben“ wenige Fragen
mit Ja beantworten können, zu Abwehrreaktionen kommen. Deswegen sollte auch für alle deutlich gemacht werden, dass diese Strukturen nicht in Stein gemeißelt sind,
dass sie hinterfragt werden können (und sollten) und sich
daraus neue Handlungsmöglichkeiten gegen Diskriminierung auftun.
Weiterführende Erklärungen und Hinweise für die Diskussion, sowie ein kompletter Vorschlag für Fragen und Identitätskarten finden sich unter:
http://hej.gladt.de/archiv/2009-12-15%20HR%204%20-%
20Identitaet.pdf (GLADT e.V.)
http://www.dissens.de/isgp/docs/isgp-wie-im-richtigenleben.pdf (Dissens e.V.)
Rebekka Hammelsbeck,
Teamerin im „Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst“
In der sich anschließenden Diskussion im Plenum soll thematisiert werden, wie sich das Rollenspiel auf die gesellschaftliche Realität und die persönliche
Situation übertragen lässt.
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Der dritte Weg Jesu
Der dritte Weg Jesu -
Mt 5,38-48
Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2. Mose 21,24):
»Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage
euch, dass ihr widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte schlägt,
dem biete die andere auch dar. Und wenn jemand
mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen,
dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand
nötigt eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei.
Gib dem, der dich bittet; und wende dich nicht ab
von dem, der etwas von dir borgen will.«
Jesu Aufforderung, die andere Backe hinzu halten und
seine Feinde zu lieben, wurde immer wieder als weltfremd und naiv, ja als Ausdruck christlicher „Fußabstreifermentalität“ abgetan. Für den amerikanischen Theologen Walter Wink (1935 – 2012), der in den 1980er
Jahren gegen die Apartheid in Südafrika kämpfte, enthalten die in Matthäus 5,38-48 geschriebenen Worte
„eine der radikalste politische Aussagen, die je gemacht
wurde.“ Anstatt jener zwei Möglichkeiten, die − nach Millionen von Jahren unreflektierter roher Gewalt gegenüber den natürlichen Bedrohungen der Umwelt − tief in
uns verwurzelt sind (Kampf oder Flucht!), bietet uns Jesus
seinen „Dritten Weg“ an. Dieser neue Weg markiert für
Wink einen Entwicklungsschritt in der Menschheitsentwicklung. Mit Jesus eröffnen sich ein Weg und eine Möglichkeit, wie dem Bösen widerstanden werden kann, ohne
es einfach nur selbst widerzuspiegeln und selbst Böse zu
werden. Jesus ruft also nicht dazu auf, sich demütigen zu
lassen, sondern im Gegenteil, sich deutlich und aktiv zu
widersetzen. Er tut dies nur auf andere Weise, wie wir es
in einem ersten Impuls tun würden.
Der eine Weg
FLUCHT
Unterwerfung
Wenn dich jemand auf deine rechte schlägt,
dem biete die andere auch dar
Es müssen einfache, kleine Leute gewesen sein, zu denen
Jesu vom Berg aus sprach. Zu deren Leben gehörte es,
dass jemand über ihnen stand und über sie verfügte.
Vermutlich waren auch Sklaven darunter. Sklavenhalter
schlugen mit der Rückhand ihre Sklaven, Ehemänner ihre
Frauen, Eltern ihre Kinder, die römischen Besatzungssoldaten die Juden. Ein solcher Schlag sollte weniger körperlich verletzen, als seinen Empfänger demütigen und ihn in
seine Schranke zu weisen. Gleichrangige schlugen sich mit
Der dritte Weg Jesu
Ergreife die moralische Initiative
Finde eine schöpferische Alternative zur Gewalt
Passivität
Steh zu deiner eigenen Menschenwürde
Rückzug
Begegne brutaler Macht mit Witz oder Humor
Der andere Weg
KAMPF
Bewaffneter Aufstand
Gewaltsame Revolte
Direkte Vergeltung
Zerbrich den Teufelskreis der Demütigung
Weigere dich, die unterlegene Position anzunehmen
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PRO 3/2015
Der dritte Weg Jesu
Wenn dich einer zu einer Meile nötigt,
so geh mit ihm zwei!
Quelle: "Christus zerbricht das Gewehr", 1950 Otto-Pankok
http://www.pankok-museum-esselt.de/Werk.60.0.html
der offenen Hand oder mit der Faust und zwar auf die
linke Backe. Wenn nun ein Sklave dem, der ihn schlägt,
plötzlich auch die andere Backe hinhält, dann ist das eine
unerhörte Geste. Denn um jemanden auf die linke Backe
zu schlagen, muss man ihn mit der Rechten schlagen,
sieht sich aber dadurch gezwungen, ihn wie einen Gleichberechtigten zu behandeln. Wer die andere Backe hinhält,
sagt damit: „Dein Schlag kann mich nicht mehr demütigen. Ich bin ein Mensch wie du und deine Macht ändert
nichts daran. Du kannst mich nicht entwürdigen."
In Jesu Lebzeiten war Palästina von römischen Truppen
besetzt. Römische Soldaten hatten das Recht, ihr Gepäck
von Juden eine Meile weit tragen zu lassen. Allerdings
wurden Soldaten, die jemand dazu zwangen, mehr als
eine Meile zu laufen, nach dem Militärgesetz hart bestraft,
um die Wut des Volkes in Grenzen zu halten. Bot nun jemand einen Soldaten an, eine weitere Meile das Gepäck
zu tragen, drehte er damit die Situation plötzlich um und
brachte den Soldaten in eine schwierige Situation. Dieser
musste nun aus Angst vor einer Bestrafung darum bitten,
sein Gepäck wieder zurück zu bekommen. Auch hier erhält der Unterdrückte durch seine Initiative seine Würde
zurück.
Die drei Beispiele aus Matthäus 5,38-48 illustrieren, was
Jesus meint, wenn er fordert: „Setzt dem Bösen keine
Gewalt entgegen!“ In allen drei Beispielen zeigt er den Weg
aus einer Ohnmacht, der man Würde und Recht geraubt
hat. Dabei wird die unter dem Mantel des Rechts verborgene Gewalt offen gelegt und das verhängnisvolle Rollenmuster zwischen Täter und Opfer durchbrochen. Durch die
aktive Gewaltlosigkeit gewinnt das Opfer von Gewalt neue
Würde und fordert das Gegenüber ebenfalls zu einer
neuen Standortbestimmung heraus.
Der „Dritte Weg Jesu“ im Rollenspiel
Und wenn jemand mit dir rechten will und dir
deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel
Hier ist wieder ein Blick auf Jesu Zuhörerschaft hilfreich:
Viele von ihnen werden schon einmal gezwungen gewesen
sein, sich Geld zu leihen. Manche hatten nichts anderes
als ein Obergewand, zugleich ihre einzige Zudecke für die
Nacht, das sie als Pfand hinterlegen konnten. Auch hier
macht Jesus einen ungewöhnlichen Vorschlag, er fordert
auf, dem Gläubiger nicht nur den Rock zu geben, sondern
auch den Mantel (gemeint war das Untergewand). Der
Schuldner sagt damit: „Jetzt hast du alles, was ich habe,
bis auf mein nacktes Leben.“ Sich nackt zu zeigen, war in
der jüdischen Tradition ein Tabu. Mit der Einforderung auch
des letzten Kleidungsstücks hätte der Gläubiger den Schuldiger gezwungen, sich nackt auszuziehen und sich damit
selbst beschämt.
PRO 3/2015
Die drei von Jesu aufgeführten Beispiele lassen sich durch
szenisches Erleben nachvollziehen. Dies bietet die Möglichkeit, den Zusammenhang von Unrecht, Ohnmacht der
Opfer, gewaltfreien Widerstand und Reaktion der Täter
nicht nur mit dem Kopf zu „begreifen“, sondern lernend
zu erleben. Wie die drei Szenen (Schlag ins Gesicht, das
Unrecht entblößen, das Plansoll übererfüllen) gestaltet
werden, hängt von der Phantasie der Gruppe und dem jeweiligen Kontext ab. Eine Möglichkeit wäre, dass die anleitende Person die drei Szenen anspielen lässt. Die „Rollenspieler_innen“ und die Zuschauer_innen tauschen sich
über ihre Gefühle und Eindrücke aus. Danach wird der
Text noch einmal gelesen und auf dem Hintergrund der
eigenen Erfahrungen beim Rollenspiel im Gespräch erschlossen.
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PRAXIS
Übung
zur Erkennung von Gewalt
Eine Übung zur Vorbereitung angehender Freiwilliger im
„Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst“ (FÖF) in vier
Schritten:
Gewaltbarometer
Im Raum werden zwei große Blätter mit der Aufschrift
„Gewalt“ und „Keine Gewalt“ in großem Abstand voneinander auf den Boden gelegt. Zwischen diesen Polen befindet sich eine (gedachte) Linie, auf der die Teilnehmenden Fallbeispiele, die ihnen in die Hand gegeben werden,
ablegen sollen.
Mögliche Beispiele sind:
#
Eine Lehrperson sagt
„Versager/in“
zu einem Schüler
Ein Tsunami zerstört
Natur und Häuser, viele
Menschen sterben
Dreieck der Gewalt
Auf den Boden wird ein Dreieck aus Kreppband geklebt; es
sollte so groß sein, dass die Gruppe drum herum stehen
kann und alle Teilnehmenden alles sehen können. Im Sitzkreis überlegen alle zuerst Beispiele für Gewaltsituationen
und schreiben sie auf Karten. Danach gruppieren sie sich
um das Dreieck und diskutieren Kategorien, denen die von
ihnen gefundenen Beispiele zugeordnet werden können.
In der Diskussion stellt ihnen die anleitende Person die Einteilung der verschiedenen Formen von Gewalt nach Johan
Galtung vor: Direkte (physische oder psychische) Gewalt,
strukturelle Gewalt und kulturelle Gewalt. Wenn sich die
Gruppe mit diesem Modell einverstanden zeigt, werden die
Ecken des Dreiecks jeweils mit einer der Formen der Gewalt beschriftet und dann die Karten mit den Gewaltsituationen diesen zugeordnet. Die anleitende Person weist
darauf hin, dass natürlich nicht alle Fälle eindeutig zugeordnet werden können: Die drei Ecken bedingen einander.
Dreieck des Friedens
Ein Kind stirbt,
weil an seinem Wohnort
nicht für sauberes Trinkwasser gesorgt wird
Bei einem Überfall
auf der Straße fordert
der Täter Geld,
er ist bewaffnet.
In einer Operation
schneidet eine Chirurgin
der Patientin
die Bauchdecke auf
Ein Mädchen darf nicht
zur Schule gehen, weil
Mädchen dies in diesem
Land üblicherweise
nicht machen
Weitere Beispeile auf: http://www.baustein.dgb-bwt.de/
PDF/C5-AllesGewalt.pdf
Die Teilnehmenden bleiben zuerst an ihrer jeweiligen Position im Raum stehen und die Beispiele werden kurz diskutiert, danach kann die so entstandene Reihenfolge verändert werden. Diese Übung ist erst beendet, wenn alle
Teilnehmenden mit der Reihenfolge der abgelegten Rollen
einverstanden sind.
Nun soll nach positiven Alternativen zur Gewalt gesucht
werden. Dafür überlegt die Gruppe wie die möglichen
Gegenbegriffe zu den drei Formen der Gewalt bezeichnet
werden könnten. Dafür eignet sich das „Dreieck des Friedens“ – eine Umkehrung des „Dreiecks der Gewalt“ ins
Positive. Denn Frieden ist nicht nur bestimmt durch die
Abwesenheit direkter, also physischer oder psychischer
Gewalt (Gegenbegriff Frieden), sondern auch durch soziale Gerechtigkeit (Gegenbegriff zur strukturellen Gewalt)
und durch eine Kultur des Friedens (Gegenbegriff zur kulturellen Gewalt). Die so gefundenen Gegenbegriffe werden nun in einer anderen Farbe an den jeweiligen Ecken
dazu geschrieben.
Diskussion
Um den Workshop abzuschließen, bietet es sich an, das
Dreieck des Friedens anzuwenden. Eine Möglichkeit ist eine
weitere Diskussion zu friedenspolitischen Fragen. (Finden
wir das Modell überzeugend? Warum haben wir ein Verteidigungsministerium, aber kein Friedensministerium?
Was wird weltweit eigentlich für den Frieden getan? Was
könnten wir uns vorstellen, was man tun kann?) Je nachdem, mit was für einer Gruppe gearbeitet wird, kann auch
besprochen werden, welches Engagement zum Frieden
beiträgt. (Freiwilligendienste, soziales Engagement zu
Hause und anderswo, Völkerverständigung, …)
Martha Rosenow,
Teamerin im „Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst“
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PRO 3/2015
Das Dreieck der Gewalt
Direkte Gewalt
Das Dreieck
der Gewalt
Strukturelle
Gewalt
Der weltweit bekannten norwegische Friedensforscher
und Soziologe Johan Galtung (geb. 1930) hat sich intensiv mit dem Phänomen Gewalt auseinandergesetzt. Galtung spricht immer dann von Gewalt, wenn Grundbedürfnisse wie das Überleben, das allgemeine körperliche
Wohlbefinden, die persönliche Identität oder die Freiheit,
zwischen verschiedenen Möglichkeiten auswählen zu können, in Frage stehen. Galtung hat mit der Einführung der
Begriffe struktureller und kultureller Gewalt als Ursachen
von sozialer Ungerechtigkeit die Grenzen des klassischen
Gewaltbegriffs überwunden.
Um die drei von ihm klassifizierten Grundformen der Gewalt und ihre gegenseitige Abhängigkeit darzustellen,
schlägt Galtung ein „Dreieck der Gewalt“ vor. In jeder
„Ecke“ des Dreiecks kann Gewalt ausbrechen und kann
dann leicht auf die anderen Formen überspringen. Wenn
strukturelle Gewalt institutionalisiert und kulturelle Gewalt verinnerlicht wird, dann steigt die Gefahr, dass sich
auch die persönliche, direkte Gewalt verfestigt.
Direkte Gewalt
Anders als der strukturellen und der kulturellen Gewalt,
gibt es bei der direkten Gewalt eine/n Akteur_in, weshalb
man diese Form von Gewalt auch als personale Gewalt
bezeichnet. Es sind der Angriff, die Schläge, der Mord, die
man auch klassischerweise unter Gewalt versteht.
Strukturelle Gewalt
Gewalt, die gesellschaftlich verankert ist, bezeichnet Galtung als strukturelle Gewalt: „Strukturelle Gewalt ist die
vermeidbare Beeinträchtigung grundlegender menschlicher Bedürfnisse oder, allgemeiner ausgedrückt, des Lebens, die den realen Grad der Bedürfnisbefriedigung unter
PRO 3/2015
Kulturelle
Gewalt
das herabsetzt, was potentiell möglich ist.“ Strukturelle
Gewalt umfasst gesellschaftliche, wirtschaftliche oder
kulturelle Strukturen und Bedingungen, die Individuen
oder Personengruppen benachteiligen. Zur strukturellen
Gewalt zählen alle Formen von Diskriminierung, wie die
ungleiche Verteilung von Einkommen und Ressourcen, Bildungschancen und Lebenserwartungen. Auch strukturelle Gewalt richtet sich gegen einzelne Individuen. Es ist
aber unmöglich, ihre Auswirkung auf konkrete „Täter“ zurückzuführen.
Kulturelle Gewalt
In den 1990er Jahren ergänzt Galtung die Gewalttypologie um eine weitere Kategorie, der kulturellen Gewalt:
„Unter kultureller Gewalt verstehen wir jene Aspekte von
Kultur, die dazu benutzt werden können, direkte oder
strukturelle Gewalt zu rechtfertigen oder zu legitimieren.
Sternenbanner, Kreuze und Sicheln, Flaggen, Hymnen und
Militärparaden sowie das allgegenwärtige Porträt des
Führers und Hetzreden und Plakate – all dies fällt einem
dazu ein.“ Unter kultureller Gewalt wird jede Eigenschaft
einer Kultur bezeichnet, mit deren Hilfe direkte und/oder
strukturelle Gewalt legitimiert werden kann. Ein Beispiel
ist der Brauch der Beschneidung von Genitalien bei Kindern oder die unterschiedliche Entlohnung von Männern
und Frauen, die mit der angeblichen Unterlegenheit der
Frauen erklärt wird.
Das Modell des „Dreiecks der Gewalt“ ist weit verbreitet und für eine Auseinandersetzung mit dem Thema sehr hilfreich. Johan Galtung hat sich in
letzter Zeit problematisch zum Judentum geäußert. In den Workshops sollte darauf hingewiesen werden, wenn man das Dreieck der Gewalt vorstellt.
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Filme zum Thema | Bücher zum Thema
Filme zum Thema
Freistatt … und alle haben geschwiegen (2015)
Dauer: 104 Min.
Besonders schwer zu erziehende Jugendliche stechen in
einem Arbeitslager Torf und erleiden in ihrem Heimalltag
sadistische Strafen. Der Regisseur Marc Brummund, orientierte sich an den Berichten Betroffener und drehte an
den Originalschauplätzen. Ein bedrückender Film über Gewalt und Missbrauch in kirchlichen Erziehungsheimen und
die Sehnsucht nach Freiheit.
Der Imam und der Pastor (2006), Dauer: 40 Min.
Der Film erzählt die außergewöhnliche Geschichte einer
Frieden stiftenden Partnerschaft zweier mutiger, einst
feindseliger Protagonisten. Im Begleitheft zur DVD befinden sich Hintergrundinformationen und Anregungen
für den Einsatz des Filmes.
EVERYDAY REBELLION (2014), Dauer: 110 Min.
EVERYDAY REBELLION begleitet Aktivist_innen des gewaltlosen Widerstands gegen diktatorische Systeme und
zeigt, dass friedlicher Protest und ziviler Ungehorsam zukunftsweisende Wege aus Krisen sind.
Zur Hölle mit dem Teufel (2008), Dauer: 60 Min.
Der Widerstand liberianischer Frauen hat 2003 maßgeblich dazu beigetragen, Frieden für ihr vom Bürgerkrieg zerrissenes Land zu erreichen. Dieser Film ist erst ab 16 Jahren zu empfehlen, da sowohl die Berichte von Opfern, als
auch die Bilder aus dem Bürgerkrieg unter die Haut gehen.
Eine dem Film beigegebene CD enthält Hintergrundinformationen.
Bücher zum Thema
„Warum schlägst du mich? Gewaltlose
Konfliktbearbeitung in der Bibel.“ (2015)
Lese- und Arbeitsheft zu
Kriegerdenkmälern (2014)
Markus Weingard hat verschiedene Autor_innen gebeten,
ihm Texte zur Gewaltlosen Konfliktbearbeitung in der
Bibel zu überlassen. Die eingegangenen Beiträge zeigen,
dass sich in der Bibel viele Beispiele finden, wie Menschen
einen anderen Umgang mit zwischenmenschlichen wie
politischen Konflikten wählten.
„Gedenkt der Toten und lebt für
den Frieden!“ lautet der Titel
des Lese- und Arbeitsheftes zu
Kriegerdenkmälern in Baden
und der Pfalz. Der erste Teil der
Broschüre bietet als Lese- und
Informationsheft literarische
Impulse und Sachhinweise zur
Entstehung von Kriegerdenkmälern, zu verschiedenen
Denkmaltypen und zu Konflikten, die sich aus heutiger
Perspektive ergeben. Der zweite Teil liefert Textvorschläge
für die Gestaltung einer Friedensandacht.
Elender Krieg –
Graphic Novel zum Ersten Weltkrieg (2014)
Tardi, einer der bekanntesten französischen Comic-Autoren, zeichnet den blutigen Alltag in den Schützengräben
Nordfrankreichs. Ist es möglich, in dieser mörderischen
Kriegsmaschinerie zu überleben? Viele der Zusammenhänge, die Tardi in seiner Bildergeschichte nur andeutet, werden in Erläuterungskapiteln erklärt und durch Begleitmaterial (Fotos, Zeitdokumente, Landkarten) vertieft. Eine
pädagogisch-didaktische Aufbereitung als Anregung und
Anleitung für den Unterricht kann heruntergeladen werden: http://www.editionmoderne.ch
Felix zieht in den Krieg (2014)
Der Schüler Felix, aufgewachsen in einer beschaulichen
Kleinstadt, zieht 1914 freiwillig in den Ersten Weltkrieg.
Michael Landgraf nimmt in der Erzählung die LeserInnen
mit auf eine Reise in die Welt junger Menschen vor hundert Jahren. Er geht so dem Ersten Weltkrieg, der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, auf den Grund.
Eine ausführliche Vorstellung aller Filme und Bücher findet sich bei den Medientipps auf:
http://ejuba.de/inhalte/themen/friedensarbeit.html
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PRO 3/2015
Anschriften BezirksjugendreferentInnen
1 Adelsheim-Boxberg
Drechsler, Johannes
Evangelische Bezirksjugend
Torgasse 10, 74740 Adelsheim
Tel. 06291 1087, Fax 06291 646061
[email protected]
www.ejuab.de
2 Baden-Baden + Rastatt
Fröhlich, Sonja
Evangelisches Kinder- und Jugendbüro
Bertholdstraße 1, 76437 Rastatt
Tel. 07222 938373, Fax 07222 938374
[email protected]
www.bezirksjugend-babara.de
3 Breisgau-Hochschwarzwald
Siepmann, Heike
[email protected]
Zulauf, Oliver
[email protected]
Evangelisches Jugendwerk
Schwarzwaldstraße 7, 79189 Bad Krozingen
Tel. 07633 92557033
[email protected], www.juwe-bh.de
4 Bretten-Bruchsal
Kahler, Wolfgang
Evangelisches Jugendwerk
Reuchlinstraße 4, 75015 Bretten
Tel. 07252 963881, Fax 07252 963889
Handy 0174 200 9504
[email protected]
[email protected]
www.jugendwerk-bretten.de
5 Emmendingen
Mutter, Tess (seit Nov. im Mutterschutz)
Wehrstein, Stefanie (Vertretung)
Evangelisches Jugendwerk
Karl-Friedrich-Straße 20, 79312 Emmendingen
Tel. 07641 9356789, Fax 07641 918519
[email protected], www.ejwem.com
6 Freiburg Stadt
Markl, Christian
Evangelisches Jugendwerk
Habsburgerstraße 2, 79104 Freiburg
Tel. 0761 7086330, Fax 0761 7086339
[email protected]
www.ejuwefreiburg.de
7 Heidelberg
Orschitt, Philip
[email protected]
Holzwarth, Sibylle
[email protected]
Evangelisches Kinder- und Jugendwerk
Rheinstraße 29/1, 69126 Heidelberg
Tel. 06221 22324, Fax 06221 160766
www.jugendwerk-heidelberg.de
8 Hochrhein
N.N.
Evangelisches Kinder- und Jugendwerk
Waldtorstraße 5, 79761 Waldshut
Tel. 07751 832723, Fax 07751 832727
[email protected]
9 Karlsruhe-Land
Paulus, Daniel
Evangelisches Kinder- und Jugendwerk
Albstraße 43, 76275 Ettlingen
Tel. 07243 15814, Fax 07243 31103
[email protected]
www.jugendwerkalbpfinz.de
Hoffstätter, Dieter
EJL-Nord- & Mittelbaden-Verleihservice
Handy 0151 75044 718 (von 8 – 18 Uhr)
[email protected]
www.ebj-ka-land
PRO 3/2015
10 Karlsruhe
Weiß, Andrea – Tel. 0721 856364
[email protected]
Hügin, Stefanie - Tel. 0721 35282930
[email protected]
Evangelisches Jugendwerk
Luisenstraße 53, 76137 Karlsruhe
Tel. 0721 848930, Fax 0721 853419
[email protected], www.juweka.de
11 Konstanz
Degenhart, Christiane
Evangelische Bezirksjugend Konstanz
Benediktinerplatz 8, 78467 Konstanz
Tel. 07531 909565, Fax 07531 90959965
[email protected]
[email protected]
www.ebj-konstanz.de
12 Kraichgau
Ewald, Claudia – Evang. Bezirksjugend
Werderstraße 7, 74889 Sinsheim
Tel. 07261 9758134, Fax 07261 9758136
[email protected]
www.ev-bezirksjugend-kraichgau.de
13 Ladenburg-Weinheim
N.N.
Evangelisches Kinder- und Jugendwerk
Hauptstraße 127, 69469 Weinheim
Tel. 06201 961985 und 06201 961986
Fax 06201 961987
[email protected], www.ekjw.de
14 Mannheim
Lorösch, Achim
Tel. 0621 77736632, Handy 0177 3290544
[email protected]
Dreizler, Ekkehard – Tel. 0621 77736640
[email protected]
Wöhrle, Lutz – Tel. 0621 77736641
[email protected]
Würfel, Ruth – Tel. 0621 77736631
[email protected]
Evangelisches Kinder- und Jugendwerk
Speckweg 14 / Taunuspl., 68305 Mannheim
Tel. 0621 77736630, Fax 0621 777 36644
www.jugendkirche-mannheim.de
www.ekjm.de, www.seilgarten-mannheim.de
15 Markgräflerland
Region Lörrach-Rheinfelden
Region Weil-Rebland-Kandertal
Mauch, Jörg – Evang. Bezirksjugendbüro
Markgräflerland, Regiobüro Weil am Rhein
Schillerstraße 11, 79576 Weil am Rhein
Tel. 07621 7057880, Handy 0176 50036644
[email protected], www.ebjm.de
Region Schopfheim
Feldmann, Iris – Evang. Bezirksjugend
Markgräflerland, Regiobüro Schopfheim
Wehrerstraße 5, 79650 Schopfheim
Tel. 07622 5064
[email protected], www.ebjm.de
16 Mosbach
Steinhilber-Schlegel, Ulrich
Evangelisches Kinder- und Jugendwerk
Martin-Butzer-Straße 3, 74821 Mosbach
Tel. 06261 921946 u. 921937, Fax 921949
[email protected]
www.juki-mosbach.de
18 Ortenau
Region Kehl
Lange, Jörg
Evangelisches Kinder- und Jugendwerk
Anselm-Pflüger-Straße 2a, 77694 Kehl
Tel. 07851 71822, Handy 0179 2290014
[email protected]
www.ejuke.de
Region Lahr
Ziegler, Andrea
Evangelisches Kinder- und Jugendbüro
Doler Platz 7, 77933 Lahr
Tel. 07821 989159, Fax 07821 989149
[email protected]
www.ejula.de
Region Offenburg
Schnebel, Rainer
KDV Berater
Evangelische Jugend
Poststraße 16, 77652 Offenburg
Tel. 07832 1203
[email protected]
www.bezirksjugend.de
19 Pforzheim-Land
Berron, Amelie
Evangelische Jugend Pforzheim-Land
Carl-Schurz-Straße 72, 75180 Pforzheim
Tel. 07231 101333, Fax 07231 140962
[email protected]
[email protected]
www.ej-pforzheim.de
20 Pforzheim-Stadt
N.N.
Evangelische Jugend Pforzheim-Stadt
Carl-Schurz-Straße 72, 75180 Pforzheim
Tel. 07231 101333, Fax 07231 140962
[email protected]
[email protected]
www.ej-pforzheim.de
21 Südliche Kurpfalz
Tuscher, Jan
Evangelische Jugend
Herrenwiesenweg 2, 69207 Sandhausen
Tel. 06224 9257001, Fax 06224 9257003
[email protected], www.ebjsk.de
22 Überlingen-Stockach
N.N.
Evangelisches Kinder- und Jugendbüro
Christophstraße 31, 88662 Überlingen
Tel. 07551 308239, Fax 07551 308242
23 Villingen
Nowara, Cornelia und Sascha
Evangelische Jugend
Wehrstraße 4, 78050 Villingen-Schwenningen
Tel 07721 9464207, Fax 07721 9464194
Bezirksstelle für Evangelische Jugendarbeit
[email protected]
[email protected]
[email protected]
www.ejvillingen.de
24 Wertheim
Kirchhoff, Alexander
Bezirksstelle für Evangelische Jugendarbeit
Willy-Brandt-Straße 1, 97877 Wertheim
Tel. 09342 38500, Fax 09342 2403276
[email protected], www.ejuwe.de
17 Neckargemünd-Eberbach
Löffler, Angelika
Evangelisches Kinder- und Jugendwerk
An der Friedensbrücke 2, 69151 Neckargemünd
Tel. 06223 1475
[email protected]
[email protected]
www.ekjn.de
19
Evangelisches Kinder- und Jugendwerk Baden
Blumenstraße 1-7 . 76133 Karlsruhe
Postfach 2269 . 76010 Karlsruhe
Telefon 0721 9175-458 . Fax 0721 9175-25458
E-Mail: [email protected] . www.ejuba.de
Landesjugendpfarrerin
Ulrike Bruinings
Telefon 0721 9175-456
[email protected]
Sekretariat
Landesjugendpfarrerin
Stefanie Buchleither
Telefon 0721 9175-455
[email protected]
Evangelische Gemeindejugend
Baden (EGJ)
[email protected]
Detlev Hoppenstock
AllaVenga Erlebnispädagogik
Telefon 0721 9175-444
[email protected]
Stefanie Kern
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon 0721 9175-442
[email protected]
Jugendpolitik,
Internationale Begegnungen
und Beauftragter für QE
Michael Cares
Telefon 0721 9175-451
[email protected]
Marion Theel
N.N.
Renate Johnson
Inge Reinies
Evangelische Schülerinnenund Schülerarbeit Baden (ESB)
[email protected]
Kerstin Sommer
Telefon 0721 9175-434
[email protected]
Maike Schweizer
Telefon 0721 9175-374
[email protected]
Pop- und Jugendkultur
[email protected]
Christoph Georgii
Telefon 0721 9175-436
[email protected]
Telefon 0721 9175-433
[email protected]
Claudia Braun
Katja Stange – RB Süd
Telefon 0721 9175-438
[email protected]
Volker Renz
Telefon 0721 9175-473
[email protected]
Landesjugendplan
Telefon 0721 9175-453
[email protected]
Telefon 0721 9175-440
[email protected]
Eberhard Reinmuth
Telefon 0721 9175-458
[email protected]
Telefon 0721 9175-348
[email protected]
Telefon 07621 9153-252
[email protected]
Verband Christliche Pfadfinder
und Pfadfinderinnen (VCP)
[email protected]
Gabriele Grimm
Sekreatriat,
Kirchlicher Jugendplan, KVJS
Alina Berger
Sekretariat EGJ
Verwaltungszentrale
Telefon 0721 9175-447
[email protected]
Claudia Braun
Sekretariat
Telefon 0721 9175-438
[email protected]
Intakt
[email protected]
Sekretariat
Volker Renz
Telefon 0721 9175-472
Telefon 0721 9175-447
[email protected]
Sekretariat
Projekt – Alle Achtung
[email protected]
Ortwin Engel-Klemm
Sachgebietsleitung
Verwaltung
Martin Mosebach
Telefon 0721 9175-343
[email protected]
Rechnungsführung
Wolfgang Arheit
Telefon 0721 9175-372
[email protected]
Arbeitsstelle Frieden
[email protected]
Stefan Maaß
Friedensbeauftragter,
Friedensstifter
Telefon 0721 9175-470
[email protected]
Jürgen Stude
Friedensbeauftragter,
Int. Jugendfreiwilligendienst,
Eine-Welt-Guides,
Mahnmalprojekt
Telefon 0721 9175-468
[email protected]
Milena Hartmann
Int. Jugendfreiwilligendienst
Telefon 0721 9175-474
[email protected]
Telefon 0721 9175-469
[email protected]
Manuela Höpfinger
Ioana-Andreea Göllner
Telefon 0721 9175-443
[email protected]
Telefon 0721 9175-481
[email protected]
Sekretariat
Projektstelle Diversity
Sascha Nowara
Telefon 0721 9175-449
[email protected]
Int. Jugendfreiwilligendienst
Petra Rayher
Sekretariat
Telefon 0721 9175-471
[email protected]
Ina Steiner
Sekretariat
Telefon 0721 9175-448
[email protected]
gedruckt
klimaneutral
natureOffice.com | DE-212-174270
Weitere Geschäftsführungen
Kirchentag und
Organisationsleitung YouVent
Elke Piechatzek
Telefon 06222 3054950
[email protected]
[email protected]
Evangelische Jugend
auf dem Land (EJL)
Mädchenarbeit
Landesarbeitskreise
Heike Siepmann
Andrea Ziegler
Achim Lorösch
Telefon 07821 989159
[email protected]
Freizeitenarbeit
BEA - Begleitung
in den ersten Amtsjahren
Telefon 0621 777366-32
[email protected]
Katja Stange
Alina Berger
Jungenarbeit
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