Kurzbeschreibung des RWW Wasserwerkes Duisburg-Mündelheim Das RWW-Rheinwasserwerk Duisburg-Mündelheim wurde in den Jahren 1939 bis 1941 zur Versorgung der Schwer- und Rüstungsindustrie in Mülheim-Ruhr und Oberhausen errichtet. Der Standort des Werkes ist am Duisburg-Mündelheimer Rheinbogen bei Stromkilometer 768,0 rechtes Ufer und liegt im Deichvorland und somit im Hochwasserüberschwemmungsgebiet des Rheins. Zum Schutz gegen die immer wieder auftretenden Hochwässer ist das Werksgebäude auf einer künstlich angeschütteten Insel mit einer Höhe von ca. 31 m +NHN hochwasserfrei erstellt worden. Die ursprüngliche Geländehöhe liegt bei 28 m +NHN. Zur Tarnung vor alliierten Luftangriffen im zweiten Weltkrieg wurde die Bauform eines rheinischen Bauernhofes gewählt. Seite 1 von 5 Auf Grund der Geländemorphologie und einer südlich des Werkes vorhandenen Altarmrinne wird das Werksgelände ab einem Rheinwasserstand von ca. 27 m +NHN von den Zuwegungen abgetrennt und kann nur noch mit einem Boot erreicht werden. Der mittlere Wasserstand liegt bei ca. 23,50 m +NHN. Die Wasserfassungsanlage besteht aus einer Galerie von 55 Vertikalfilterbrunnen, die auf einer Länge von ca. 1 000 m im Abstand von ca. 20 m zur Mittelwasserlinie des Rheins angeordnet sind. Hierbei wird unter zwei Brunnenbauvarianten unterschieden: Der westlich des Werksgebäudes befindliche Brunnenstrang besteht aus 26 so genannten saugrohrlosen Brunnen, die nach dem Schwerkraftprinzip in einen unterhalb der Filterstrecke verlegten Sammelstollen entwässern. Beim östlichen Brunnenstrang mit 29 Brunnen wird das Wasser nach dem Heberprinzip gefördert. Seite 2 von 5 Seite 3 von 5 Das Wasser der beiden Brunnenstränge wird in einen zentralen Sammelschacht zusammengeführt, der sich vor dem Hauptgebäude, dem Maschinenhaus, befindet. Der Sammelschacht hat eine direkte Verbindung zu einem Sammelbrunnen, der unter dem Maschinenhauskeller angelegt ist und in den die Saugleitungen für die nachgeschalteten Förder- und Netzpumpen eingebunden sind. Die Ebene des Maschinenhauskellers befindet sich ca. 11 Meter unter der Fußbodenebene des Maschinenhauses. In den Nebengebäuden des Maschinenhauses als Hauptgebäude sind weitere technische Einrichtungen, wie die Hoch- und Niederspannungsanlage, die Chlordioxidanlage, Vakuumpumpen sowie Messeinrichtungen, Schieber und Armaturen untergebracht. Die Brunnen der Brunnengalerie haben eine durchschnittliche Tiefe von ca. 20 Metern und erschließen den gesamten quartären Grundwasserleiter aus sandig-, kiesigen Lockersedimenten bei einer durchschnittlichen wassergefüllten Mächtigkeit von zehn Metern in Abhängigkeit vom Rheinwasserstand. Bei Normal- und Mittelwasserstand des Rheins fördert die Brunnengalerie Uferfiltrat und landseitig zuströmendes Grundwasser mit Anteilen von Uferfiltrat aus dem südlichen Teil des Rheinbogens. Bei länger anhaltenden Hochwässern füllt sich der Grundwasserleiter auf und der landseitige Grundwasserzustrom entfällt, so dass nur noch Uferfiltrat gefördert wird. Seite 4 von 5 Grundwassergleichenplan (stationär) bezogen auf Niedrigwasserführung des Rheins Extreme Hochwässer ab ca. 28 m +NHN können Bereiche der Brunnengalerien überfluten und trotz hochwasserdichter Brunnenabdeckungen zu Trübungseinbrüchen führen. Für das Wasserwerk Duisburg-Mündelheim ist eine wasserrechtliche Bewilligung erteilt für die Wasserentnahme von: 2.500 m³/h 60.000 m³/d 10 Mio. m³/a Die Bewilligung erstreckt sich auf die Gewinnung von Rohwasser, nicht von Trinkwasser, weil das Werk über keine weitergehende Wasseraufbereitung verfügt. Zur Förderung und Fortleitung des Wassers sind drei horizontale Kreiselpumpen installiert. Die Gesamtleistung der Pumpen beträgt 2.000 m³/h und ist aufgeteilt in Einzelleistungen von 1 x 1.200 m³/h als drehzahlgeregelte Maschine und 2 x 400 m³/h bei konstanter Drehzahl. Die Förderhöhe beträgt 6,5 bar. Seite 5 von 5
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