Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Oberösterreich, Niederösterreich, Wien & Burgenland – 7-8/2015 P.b.b. | 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H | Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz Foto: iStock/repinanatoly, SomkiatFakmee, janulla (Montage) Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Geschäftsklima Großer Pessimismus für die Zukunft Standort-Killer Bürokratie Wiener Unternehmen stöhnen über Rahmenbedingungen Cyberangriffe Gefahren und Chancen für Österreichs Wirtschaft Wird die Leistung von Selbstständigen in Österreich wertgeschätzt? Risiko durch Haftungen gegenüber Körperschaften Einbringung von Eigen- und Fremdkapital Geringere Anerkennung in der Öffentlichkeit Steuer-Voraus- oder Nachzahlungen Disziplin, Selbstmotivation, Innovation, Mut Höhere Verdienstmöglichkeiten, aber oft geringeres Lebenseinkommen Freie Zeiteinteilung Existenzielle Sorgen Kein 13. und 14. Gehalt (auch nicht steuerlich begünstigt) Selbstbestimmtheit Unternehmertum Zusätzliche Altersvorsorge Hohe Leistungsbereitschaft Wie neutral ist der VCÖ – wessen Interessen vertritt er? Foto: Weinwurm Editorial I n der Kriegsführung und in der Natur spielen Tarnung und Täuschung eine strategisch bedeutsame Rolle. Die eigene Strategie soll unberechenbar bzw. die Vorgehensweise undurchschaubar und unkenntlich gemacht werden. Und das alles mit dem Ziel, den Feind zu verunsichern. In der Politik – so sie etwas zu verbergen hat – ist dieses Phänomen ebenfalls weitverbreitet. Es wird zwar permanent von der gehörigen Transparenz gesprochen, gelebt wird aber das genaue Gegenteil. Das Vertrauen in die Staatsführung und ihre gewählten Volksvertreter ist derzeit am Nullpunkt angekommen. Wen wundert’s? derzeit 87.613 Ausländer, die häufig von den besser qualifizierten Neuankömmlingen in die Arbeitslosigkeit verdrängt werden. Viel Geld kosten die Sozial- und Transferleistungen der Republik, die dem Steuerzahler im Budget fehlen. Denn auch die Staatsverschuldung ist rekordverdächtig. Mit 84,9 Prozent, gemessen an der Wirtschaftsleistung, hat das Defizit der Alpenrepublik den Höchststand in der Nachkriegsgeschichte erreicht. Das Steuerpaket als Allheilmittel zu verkaufen ist eine Täuschung, denn die sogenannten Gegenfinanzierungen werden nicht halten, was uns die Regierung scheinheilig ver- Tarnen und Täuschen Keine Frage, die Zeichen stehen auf Sturm und der hilflose Schönwetterkapitän verspricht den verängstigten Passagieren, dass alles in Ordnung ist und die Unwetter ohnehin vorbeiziehen werden. Was für ein Irrtum. spricht. Wobei auch das versprochene netto mehr im Geldbörsel der Steuerzahler, spätestens in zwei Jahren mit der nächsten Steuerprogression wieder beim Finanzminister landet. Wenn die politisch Verantwortlichen glauben, dass sie die Flut an Asylwerbern in Container oder abgewirtschaftete Gasthäuser verfrachten können, statt die Probleme nachhaltig zu lösen, dann ist das Täuschen. Probleme kleinzureden, ist keine Option. Für heuer ist mit rund 70.000 Asylanträgen zu rechnen. Das sind – bei einer laut Experten zu erwartenden Anerkennungsquote von 40 Prozent – bis zum Jahr 2019 rund 140.000 zusätzliche Flüchtlinge, um die sich Österreich dauerhaft wird kümmern müssen. Zur Aufgabe verantwortungsvoller Politik gehört es, nicht über Schönwetter-Szenarien zu phantasieren, sondern Maßnahmen gegen angekündigte Sturmböen zu treffen. Probleme sind noch nie gelöst worden, indem man sie anstehen lässt oder verdrängt. Während sich Österreich früher rühmen konnte, die geringste Arbeitslosenquote in Europa zu haben, sind wir bereits auf die sechste Stelle abgestürzt. Die internationalen Wirtschaftsrankings attestieren uns ebenfalls einen Absturz nach dem anderen. Und wenn die zum Mythos verklärte Sozialpartnerschaft zur rot-schwarzen Zwangsehe mutiert, die allein ihre innige Liebe zur Macht eint, dann ist für den politischen Herbst ein ordentliches Gewitter vorprogrammiert. Kurzfristig brauchen diese Menschen Kleidung, Nahrung und feste Unterkünfte. Langfristig verlangt das nach Sprachunterricht, Schulunterricht, Bildung, Ausbildung, Ärzte, Pflege, Raum für kulturelle Entfaltung und die Kenntnis des sozialen Zusammenlebens in Österreich. Um nicht ewig auf Sozialtransfers angewiesen zu sein, werden 140.000 Menschen Arbeitsplätze benötigen. Bei derzeit 400.000 Arbeitslosen ist politischer Sprengstoff bereits vorprogrammiert. Die Bürger wollen Klarheit und Wahrheit. Man darf zwar bei Wahl-Schlachten den kriegerischen Aspekt nicht unterschätzen, das Tarnen und Täuschen sollte dennoch den Generälen in Kriegsgebieten vorbehalten bleiben, meint Ihre Marie-Theres Ehrendorff Chefredakteurin Die höchste Arbeitslosigkeit in der Nachkriegszeit, die gegenüber des Vergleichsmonats im Vorjahr um mehr als sieben Prozent – bei Langzeitarbeitslosen sogar um 182 Prozent – zugelegt hat, wird immer mehr zum Migrations-Problem. Das Nicht-Österreicher-Plus von fast 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr, ist besorgniserregend. Zu den AMS-Kunden zählen WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 3 INNOVATIVE PUWARN- UND SCHUTZPROFILE Inhalt 8 Coverstory: Unternehmer im Fokus Österreich ist wahrlich kein Mekka für Unternehmer. Will jemand nach der Universität eine eigene Firma gründen, muss er nach wie vor mit dem verständnislosen Kopfschütteln seiner Umwelt rechnen. Bürokratische Hürden und das schlechte Image der Selbstständigen haben sich seit Jahren nicht verändert. 12 Das Geschäftsklima der heimischen KMU Während die europäische Konjunktur wieder langsam in Fahrt kommt, trüben sich die Erwartungen der österreichischen mittelständischen Wirtschaft ein. So resigniert haben die Unternehmer schon lange nicht mehr. 24 Österreichs Unternehmertum in Frauenhand Im Rahmen einer Business-Gala in der WKO wurden die besten vier Unternehmerinnen Österreichs gekürt. Jede Einzelne eine außergewöhnliche Erfolgsstory. Es gibt aber noch zahlreiche Businessfrauen, die heuer nicht vor den Vorhang durften, daher wird dieser Award auch im nächsten Jahr ausgerichtet. 25 Katalog anfordern: [email protected] [email protected] 28 Air B’n’B und Co. im Visier Die Wirtschaftskammer Wien fordert Regeln für die Vermietung von Privatquartieren. Vermieter von privaten Zimmern sollen aus Fairnessgründen Hotelbetrieben gleichgestellt werden. Denn: Gleiches Recht für gleiche Pflichten. 36 Lobbyisten im Tarnanzug Knackiges Lkw-Bashing, perfektionierte Medienarbeit: Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat sich als scheinbar unabhängiger Thinktank etabliert. Nicht alle glauben an die „objektive“ Mission. 66 Pilotprojekte am Blue Danube Airport Impressum Der Linzer Flughafen bewältigt nicht nur ein beachtliches Passagieraufkommen, sondern ist auch hinsichtlich des Frachtverkehrs ein enorm wichtiger Logistikknoten für den Wirtschaftsraum Oberösterreich. Wie viele andere Regionalflughäfen kämpft jedoch auch Direktor DI Gerhard Kunesch damit, dass im beinharten Preiskampf der Airlines die kleineren Anbieter häufig auf der Strecke bleiben. Die Entry-Modelle von Volksw o agen. Mit bis zu EUR 5.400,–* Preisvorteil. Die preislich besonders attraktiven Einstiegsmodelle bieten Ihnen eine konsequent an den unternehmerischen GrundbedürfGrundbedürf nissen ausgerichtete Ausstattung, die nichts Wesentliches vermissen lässt. 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Nähere Infos bei teilnehmenden VW Betrieben. Symbolfoto. Verbrauch: 4,0 – 8,6 l/100 km, CO2-Emission: 106 – 226 g/km (vorläufige Werte). – Weiter so! Entbehrlich! Spürbare Entlastung für Unternehmer Rekordarbeitslosigkeit Ab 1.Jänner 2016 soll die Mindestbeitragsgrundlage für Selbstständige von derzeit 724 Euro auf 406 Euro reduziert werden, was einer Ersparnis von jährlich 292 Euro für Geringverdiener entspricht. Diese Reduzierung gilt vorerst nur für die Krankenversicherung, die Absenkung der Pensionsversicherung auf Geringfügigkeit startet erst 2018 und wird in Etappen eingeführt. Das heißt, die vollständige Angleichung wird voraussichtlich erst mit 1. Jänner 2022 eingeführt. Die Senkung der Verzugszinsen, eine Herzensangelegenheit des SVA-Vize Alexander Herzog, der selbst seit 20 Jahren Unternehmer ist, wird mit 2017 Realität. Derzeit belaufen sich die Verzugszinsen auf satte 7,88 Prozent, mit Anfang 2017 wird auf 3,88 Prozent reduziert. Herzog möchte jedoch bereits jetzt Härtefälle verhindern, daher rät er Betroffenen: „Bitte melden Sie sich rechtzeitig, wenn Sie in Zahlungsschwierigkeiten kommen.“ Der Rahmen für die Sozialversicherung ist zwar nur begrenzt, jedoch will er in Krisensituationen kundenfreundlich handeln. „Ehrlich gestanden war ich über die schreiende Ungerechtigkeit, die auch nicht rational erklärbar ist, verärgert, weil die Gruppe der EPU und Selbstständigen oftmals mit unverhältnismäßig hohen Zahlungen konfrontiert ist. Der 20-prozentige Selbstbehalt wird jedoch nicht angegriffen, „weil, wenn dieser fällt, müssen die Beiträge angehoben werden, denn irgendwoher muss das Geld ja kommen“, so Herzog. Ü „Wir haben in Österreich die höchste jemals gemessene Arbeitslosigkeit", erklärt AMS-Vorstand Johannes Kopf. Die Ursache der hohen Arbeitslosenzahlen sieht er in der Kombination einer seit Jahren anhaltenden Stagnation der Wirtschaft, kombiniert mit wachsendem Arbeitskräftepotenzial durch Zuwanderung sowie mehr älteren Menschen am Arbeitsmarkt. Für die wachsende Gruppe der Arbeitssuchenden gibt es zu wenige Jobs. Die Zahl der Jobsuchenden ist im Juni nochmals gestiegen. 381.898 Personen waren auf Jobsuche, ein Zuwachs im Jahresvergleich von 7,7 Prozent. Immer dramatischer wird die Lage für Langzeitarbeitslose, 32.720 Personen waren länger als ein Jahr ohne Arbeit, eine Zunahme von 182 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,9 Prozent auf 8,3. Somit hat die Zahl der Arbeitssuchenden um 27.259 Menschen zugenommen. Alleine im Handel ist die Zahl derer, die keine Arbeit fanden, um 4.757 Personen gestiegen, im Tourismus waren es 3.982. Schlecht schaut es weiterhin für Ausländer aus – hier stieg die Zahl der Jobsuchenden um 26 Prozent auf 87.613. Johannes Kopf hatte in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, dass schlecht ausgebildete in Österreich lebende Ausländer durch gut ausgebildeten Zuzug teilweise verdrängt werden. Trist ist die Lage auch für Ältere und Menschen mit Behinderung. Bei den über 50-Jährigen stieg die Arbeitslosigkeit um 16 Prozent auf 85.648, bei Menschen mit Behinderung ebenfalls um 16 Prozent auf 11.548. Nach Branchen betrachtet schnitten wieder einmal die Arbeitskräfteüberlassung und die Baubranche mit einem Plus von 13 bzw. 14 Prozent besonders schlecht ab. Ü Foto: APA/Herbert Neubauer Foto: www.andibruckner.com + Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl und Umwelt-Landesrat Rudi Anschober (v.l.) Foto: Land OÖ/Sandra Schauer Export- und Internationalisierungsoffensive Zu den Stärkefeldern der oberösterreichischen Wirtschaft gehört der Bereich Ökoenergie- und Umwelt-Technologien. Oberösterreichische Unternehmen verfügen dazu über ein international anerkanntes Know-how und können mit ihrem Technologievorsprung viele Produkte und Dienstleistungen in verschiedensten Märkten anbieten. Insbesondere der Einstieg in neue Märkte stellt Unternehmen jedoch vor neue Herausforderungen, die mit hohen Kosten und Risiken einhergehen, auch weil die Unternehmen zumeist mittelständische KMU mit entsprechender Personal- und Kapitalausstattung sind. „Diesen Herausforderungen und Risiken stehen einmalige Chancen, sich in den gerade jetzt neu im Entstehen befindlichen Märkten im Bereich Ökoenergie, Umwelttechnologie und Energie-Effizienz zu positionieren und damit die Technologieführerschaft und entsprechende Marktanteile zu sichern, gegenüber“, unterstreicht Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl. „Durch das Engagement in außereuropäischen Märkten können heimische Unternehmen im Bereich der Umwelttechnologien am Wachstum dieser Länder partizipieren und konjunkturelle Risiken am europäischen Heimmarkt zukünftig besser glätten“, erklärt Umwelt-Landesrat Rudi Anschober. Ü 6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Vorzeige-Projekt in London fertig Gut gefüllt präsentieren sich die Auftragsbücher bei Fill Metallbau: Die aktuellen Auftragseingänge umfassen ein Volumen von rund 25 Millionen Euro. Dabei handelt es sich vorrangig um Projekte in den Kernmärkten Österreich, Deutschland und Großbritannien. Unmittelbar vor der Fertigstellung steht ein Referenzprojekt von Fill in der City of London: In der Westminster Bridge Road, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Big Ben, entstand in den vergangenen Monaten ein 18-stöckiges, architektonisch anspruchsvolles Gebäude mit mehr als 1000 Studentenwohnungen. ÜFoto: Fill Unternehmer im Fokus: Macher, die das Risiko ihrer täglichen Arbeit selbst tragen Österreich ist wahrlich kein Mekka für Unternehmer. Will jemand nach der Universität eine eigene Firma gründen, muss er nach wie vor mit dem verständnislosen Kopfschütteln seiner Umwelt rechnen. Bürokratische Hürden und das schlechte Image der Selbstständigen haben sich seit Jahren nicht verändert. Von Marie-Theres Ehrendorff V or knapp 50 Jahren hielt ein Drittel der Bevölkerung einen Unternehmer für einen Mann, der „sein Vermögen über die Währungsreform gerettet hat und auf Kosten der Übrigen reich geworden ist“. 27 Prozent meinten sogar, dass „der über Leichen geht, wenn es sein muss“. Dass sich Unternehmer auch sozial engagieren, dachte nur etwa ein Drittel der Bürger. Und an diesem Image hat sich bis heute nicht viel verändert. Unternehmer zählten in den vergangenen 50 Jahren niemals zur gesamtgesellschaftlichen „Wir“-Gemeinschaft, sondern repräsentieren bis heute „die anderen“. Diese Berufsgruppe ist eine Minderheit in unserer Gesellschaft und bildet eine Elite, die häufig über mehr Geld und eine bessere Ausbildung verfügt. Die Unternehmer selbst begreifen sich meist 8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 als Leistungselite. Dieses Image wird auch mit glaubwürdigen Bildern, verstärkt durch harte soziale Fakten, in den Medien transportiert. Der abgehobene Chef, der sich weniger um das Wohl seiner Mitarbeiter bemüht, sondern vielmehr auf Gewinnstreben bedacht ist, ist das Resultat. Kein Wunder also, dass bei Sympathie-Umfragen Unternehmer selten auf den vorderen Rängen landen. Es geht aber auch anders. Überzeugende Unternehmer finden sich in den heimischen KMU, vornehmlich in Familienbetrieben. In Unternehmen, in denen eine Faceto-face-Kommunikation zwischen Chef und Mitarbeiter üblich ist. Mittelständische Unternehmer werden von den Medien auch positiver gezeichnet als Topmanager. Mit ihnen verbindet man sogar Werte wie Moral und Verantwortung. Unternehmertum ist Minderheitenprogramm Mit dem Slogan „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut“ startete die Wirtschaftskammer vor 11 Jahren eine Kampagne, die das Image der Unternehmer und der Wirtschaft in der Öffentlichkeit aufpolieren sollte. In Zeiten einer Wirtschaftskrise und Arbeitslosenzahlenexplosion hat diese Aussage erneut an Bedeutung gewonnen. Während EU-weit jeder zehnte Erwachsene konkret plant, Unternehmer zu werden, ist das in Österreich nicht einmal für halb so viele ein Thema, erhob die EU-Kommission in ihrem ersten „Competitiveness Report“. Ist der Seitenwechsel vollzogen, ändert sich die Sichtweise allerdings schnell: Drei von fünf Unternehmern würden jungen Menschen raten, Unternehmer zu werden. Nur jeder Coverstory Fünfte ist bereits dermaßen desillusioniert, dass er davon abrät. Warum Österreich dennoch vergleichsweise kein Gründerland ist, beantworten Unternehmer nicht mit mangelnder Wirtschaftsbildung oder einem Mangel an Risikofreude ihrer Landsleute, sondern primär mit den politischen Rahmenbedingungen. Wer den Willen zum Unternehmertun hat, lässt sich davon jedoch nicht abschrecken. So wagten – ohne den Berufszweig der selbstständigen Personenbetreuer – 28.490 Neugründer den Schritt in Selbstständigkeit, was ein leichtes Plus von einem Prozent oder 277 Neugründungen im Vergleich zum Jahr 2013 mit 28.213 bedeutet. Insgesamt wurde 2014 – mit 110 Neugründungen pro Tag – täglich um ein Unternehmen mehr gegründet als noch im Jahr zuvor. Dass sich die heimischen NeoUnternehmer nicht unvorbereitet in die neue Aufgabe stürzen, lässt sich am Durchschnittsalter von 37,4 Jahren zum Zeitpunkt der Gründung festmachen. 32,4 Prozent der Neugründungen des Jahres 2014 wurden von Menschen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren vorgenommen, auf die Altersgruppe 20 bis 30 Jahre entfallen 26,1 Prozent der Gründungen, gefolgt von der Altersgruppe der 40- bis 50-Jährigen mit einem Anteil von 25,2 Prozent. Die heimische Wirtschaft wird auch immer „weiblicher“, was am Frauenanteil der Gründerinnen unschwer zu erkennen ist, beträgt er doch bereits 43,8 Prozent, inklusive der Berufsgruppe der selbstständigen Personenbetreuer sogar einen Rekordanteil von 58,4 Prozent, und dieser ist seit Jahren im Steigen begriffen. Wohl überlegt, ist halb gewonnen Österreichs Gründer setzen ihren Schritt in Richtung Selbstständigkeit bewusst und haben klare Motive für ihre Aufgabe als Unternehmer. Eine aktuelle Motivumfrage des Gründerservice der WKO schafft einen Überblick: 64 Prozent wollen in der Zeitund Lebensgestaltung flexibler sein, 60,3 Prozent wollen die Verantwortung, die sie als Angestellter zu tragen haben, in das eigene Unternehmen einbringen. Und für 58,2 Prozent war es der lang gehegte Wunsch „lieber eigener Chef zu sein, als einen Chef zu haben“. Ganz im Gegensatz zu den Behauptungen in der öffentlichen Diskussion fühlen sich nur 10,1 Prozent in die Selbstständigkeit gedrängt. Unmittelbar vor der Selbstständigkeit waren die befragten Gründer in folgenden Bereichen tätig: 50,8 Prozent kommen aus einem Angestelltenverhältnis in der Privatwirtschaft. 12,2 Prozent waren Arbeiter, 4,1 Prozent haben vor der Gründung Studium, Schule oder Ausbildung abgeschlossen und 3,7 Prozent waren vor dem Schritt in die Selbstständigkeit Beamte. Business als Langzeitprojekt Die Lebensdauer österreichischer Gründer ist im Vergleich zum Ausland beachtlich: Nach drei Jahren bestehen noch acht von zehn Unternehmen und nach fünf Jahren existieren immer noch 68 Prozent. Ein Trend macht sich in diesem Zusammenhang bemerkbar: die Übergänge zwischen selbstständiger und unselbstständiger Erwerbstä- Wirtschaftsentwicklung bereitet heimischem Mittelstand große Sorgen Während sich europaweit bei jedem dritten Unternehmen Aufbruchsstimmung unter den Mittelständlern abzeichnet, die eine Verbesserung der Wirtschaftslage im eigenen Land erwarten, versetzt die Einschätzung der Binnenkonjunktur-Entwicklung heimische Unternehmen alles andere als in Hochstimmung: Nur 15 Prozent erwarten zumindest eine leichte Verbesserung in den nächsten sechs Monaten. Ein Drittel bereitet sich auf konjunkturelle Rückschläge vor und immerhin die Hälfte rechnet damit, dass die Wirtschaftslage unverändert bleibt. Nur die Griechen sind europaweit noch pessimistischer. Dementsprechend sehen die meisten Mittelständler in Österreich eine schwache Binnenkonjunktur als größte Gefahr für die Entwicklung ihres Unternehmens – gefolgt von hohen Rohstoffpreisen und dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel. Mit der eigenen Geschäftslage sind Österreichs Mittelstandsunternehmen im Großen und Ganzen zufrieden: 85 Prozent bewerten diese als grundsätzlich positiv, fast die Hälfte sogar als „gut“. Ähnlich verhält es sich im europäischen Durchschnitt: Insgesamt 87 Prozent bezeichnen ihre Lage als zumindest „eher gut“, 51 Prozent sogar als „gut“. Dementsprechend formulieren die österreichischen Mittelständler trotz der pessimistischen Erwartungshaltung gegenüber der konjunkturellen Entwicklung auch ihre Strategie recht selbstbewusst: Immerhin mehr als jeder Dritte, nämlich 35 Prozent, setzt in den kommenden Monaten auf Wachstum. Die Mehrheit von 59 Prozent der österreichischen Unternehmen gibt an, im laufenden Jahr besonders stark auf Stabilität setzen zu wollen – nur bei sechs Prozent geht es rein ums Überleben. Entsprechend liegt der Fokus bei Österreichs Mittelstandsunternehmen auch vorwiegend darauf, die Investitionen konstant zu halten. Quelle: Mittelstandsbarometer 2015 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 9 Österreichs Gründer haben den nötigen Optimismus und ein gutes Durchhaltevermögen. Was die Unternehmer bewegt Mag. Helmut Maukner, Country Managing Partner von EY Österreich Foto: EY Die österreichischen Mittelständler zeigen sich im Europavergleich besonders unzufrieden mit der heimischen Standortpolitik: Über ein Drittel – nämlich 34 Prozent – bezeichnet diese als „eher negativ“ bzw. „sehr negativ“, nur 15 Prozent beurteilen diese als „sehr positiv“ oder „positiv“. Das ist der zweitschlechteste Wert aller abgefragten europäischen Länder. Nur in Griechenland ist die Unzufriedenheit im Mittelstand größer. Ein noch schlechteres Zeugnis stellen die österreichischen Unternehmer der heimischen Mittelstandspolitik aus, die mit 47 Prozent, also fast der Hälfte, „eher negativ“ bzw. „sehr negativ“ unzufrieden sind. Damit belegt Österreich auch in diesem Ranking – ebenfalls vor Griechenland – europaweit den vorletzten Platz. Abgesehen vom krisengeschüttelten Griechenland gibt es in ganz Europa kein Land, in dem die Mittelstandsunternehmen so unzufrieden mit der heimischen Standort- und Mittelstandspolitik sind. Bei diesem Ergebnis sollten alle Alarmglocken schrillen. Die Politik sollte die derzeitigen Sorgen sehr ernst nehmen, denn gerade der Mittelstand braucht Planungssicherheit. Sorgen bereitet den heimischen Mittelstandsunternehmen im Moment vor allem der Mangel an geeigneten Top-Fachkräften. Im europaweiten Vergleich wirkt sich dieser in Österreich so stark wie nirgendwo sonst auf den Umsatz aus: 16 Prozent beklagen „erhebliche“, 43 Prozent zumindest „geringfügige“ Einbußen. Europaweit sind es nur halb so viele, hier verzeichnen laut eigenen Angaben nur acht Prozent „erhebliche“ und 23 Prozent „geringfügige“ Umsatzrückgänge. Für den Mittelstand in Österreich sind Forschung und Entwicklung fundamental wichtige Faktoren im internationalen Wettbewerb. Dementsprechend problematisch ist es für sie deshalb auch, wenn sich die Suche nach topausgebildeten und hoch qualifizierten Fachkräften so schwierig gestaltet wie momentan: Fast zwei Drittel klagen über Fachkräftemangel. Das ist die vierthöchste Zahl in ganz Europa. 10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 tigkeit in beide Richtungen werden fließender: Junge Menschen schätzen es, ihre Ideen einmal in selbstständiger und einmal in unselbstständiger Erwerbstätigkeit zu realisieren. Die Gründungsstatistik scheidet übrigens nicht nur jene aus, die ihr Unternehmen durch Insolvenz verloren haben, sondern auch jene, die ihre Gewerbeberechtigung freiwillig zurückgelegt bzw. das Unternehmen verkauft, verpachtet, vererbt oder verschenkt haben. Die beliebtesten Branchen 41,1 Prozent aller Unternehmensstarts im Vorjahr in Österreich waren Gründungen in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Den zweithöchsten Anteil verzeichnete die Sparte Handel mit 25,9 Prozent, gefolgt von Information und Consulting mit 18,4 Prozent. Weitere neun Prozent der Gründungen entfielen auf die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft. Im Fachgruppen-Ranking 2014 führt die Fachgruppe gewerbliche Dienstleister (z.B. Sicherheitsfachkräfte, Berufsdetektive, Personaldienstleister), gefolgt von der Fachgruppe Unternehmensberatung und Informationstechnologie. An dritter Stelle liegt die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, gefolgt vom Direktvertrieb und dem Versand-, Internet- und allgemeinen Handel. Einzelunternehmen beliebteste Rechtsform Ungeschlagen ist die beliebteste Rechtsform für Gründungen das Einzelunternehmen mit 75,3 Prozent wie in den Jahren zuvor. Vor allem für Start-ups mit Wachstumsabsichten stellt die GmbH eine interessante Alternative dar. Mit der GmbH-Reform wurde eine Gründung mit reduziertem Stammkapital möglich, daher konnte nach Jahren des Rückgangs bei den Gründungen in dieser modernen Rechtsform ein Plus von 37 Prozent im Vergleich zu 2012 erreicht werden. Mehr als 37.000 neue Firmen jährlich So haben sich im Vorjahr 14,7 Prozent für diese neue Rechtsform entschieden, während 2012 – vor der Reform – nur 11,3 Prozent die GmbH wählten. Das entspricht einem deutlichen Anstieg von 37 Prozent. Auf die Rechtsformen KG und OG entfiel ein Anteil von zusammen 4,3 Prozent. Familienunternehmen als stabiler Faktor Bei rund 90 Prozent aller Unternehmen in Österreich handelt es sich um Familienunternehmen laut EU-Definition. Lässt man die Anzahl der Ein-Personen-Unternehmen außer Acht, beträgt der Anteil der „Familienunternehmen im engeren Sinn“ mit 54 Prozent noch immer mehr als die Hälfte der österreichischen Unternehmen. Sie sind Arbeitgeber von 67 Prozent aller selbstständig und unselbstständig Beschäftigten, das entspricht 1,7 Millionen Personen, sowie 58 Prozent oder 365 Milliarden Euro der Umsätze zuzurechnen. Unternehmer im Allgemeinen und Familienunternehmer im Besonderen sind von wesentlicher Bedeutung für den Wirtschsftsstandort. Besonders in ländlichen Gebieten sorgen sie für Beschäftigung und Coverstory Viele Österreicher schrecken davor zurück, auf die Seite der Firmenchefs zu wechseln. Wirtschaftswachstum. Nicht zuletzt durch den hohen Anteil an Ausbildungsbetrieben, die bei größeren KMU rund 50 Prozent ausmacht. Diese Unternehmer sind besonders vom sinkenden Niveau der Auszubildenden und vom Fachkrätemangel betroffen. Nicht selten ergreifen sie Eigenintiative, um die Mängel im Betrieb zu beheben. Dieses Engagement ist typisch für den Berufsstand der Unternehmer, die sich selbst meist als Motor für das Wirtschaftswachstum verantwortlich sehen. Die Bandbreite der Familienunternehmen reicht vom kleinen Handwerksbetrieb bis hin zum weltweit erfolgreichen Großkonzern. Am häufigsten sind Familienunternehmen jedoch in der Größenklasse der Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern sowie im Tourismus, im Bauwesen und der Produktion anzutreffen. Über 70 Prozent der rund 156.400 Familienunternehmen in Österreich sind in kleinen Städten und Gemeinden unternehmerisch tätig. Sie sind somit nicht nur ein wesentlicher Pfeiler des Wirtschaftsstandortes Österreich, sondern sie prägen auch wesentlich ihre Regionen gesellschaftlich und kulturell. Obwohl die Familienunternehmen – wie die anderen Unternehmen in Europa – mit den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu kämpfen haben, erweisen sie sich insgesamt als sehr robust und überlebensfähig. Wertehaltung spielt in Familienunternehmen eine wichtige Rolle, denn sie beeinflusst die Unternehmens- und Mitarbeiterführung der Unternehmer. Bei familieninternen Nachfolgen werden, so die wissenschaftliche Literatur, nicht nur finanzielles Vermögen, sondern auch Sozialkapital und ein Wertekodex der nächsten Generation weitergegeben. Als die wichtigsten Werte werden Familienunternehmern Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Geradlinigkeit, Handschlagqualität und Fleiß attestiert. Österreichs Familienunternehmen sind 67 Prozent aller selbstständig und unselbstständig Beschäftigten, das entspricht 1,7 Millionen Personen, sowie 58 Prozent oder 365 Milliarden Euro der Umsätze zuzurechnen. Die Branche Tourismus wird besonders von Familienunternehmen dominiert. So beträgt dort der Anteil der Unternehmen 74 Prozent, der Beschäftigten 80 Prozent und des Umsatzes 78 Prozent. Ebenso in der Branche Produktion, Bauwesen und Handel. Ü Was die Unternehmer fürchten Mag. Erich Lehner, verantwortlicher Partner für die Agenda Mittelstand bei EY Österreich. Foto: EY Österreichs Mittelständler sind massiv verunsichert. Die Erwartungen an die heimische Wirtschaftsentwicklung sind im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr negativ. Auch im Hinblick auf die europaweite Konjunkturentwicklung gehört Österreich zu den drei größten Pessimisten. Die vielen weltweiten Krisen – vor allem die Entwicklung des Konflikts mit Russland – reichen hier nicht als Erklärung. Ausschlaggebend ist vielmehr, dass das Vertrauen der österreichischen Unternehmen in die heimische Standort- und Mittelstandspolitik massiv erschüttert ist. Das offenbart dringenden Handlungsbedarf. So unzufrieden sich der heimische Mittelstand mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigt, so stark ausgeprägt ist das Vertrauen in das eigene Unternehmen: Mehr als jeder zweite Mittelständler in Österreich rechnet für 2015 mit höheren Umsätzen als 2014. Insgesamt gehen die österreichischen Befragten von einem Zuwachs in Höhe von 1,6 Prozent im laufenden Jahr aus. Damit liegen sie nur knapp unter dem europäischen Durchschnitt mit einem erwarteten Umsatzplus von 1,7 Prozent. Das Geschäftsklima in Österreich hat sich nach einem Einbruch im August 2014 sogar wieder leicht verbessert. Der Indexwert stieg von 41 im Juli 2014 auf aktuell 43 Punkte. Im europäischen Geschäftsklimaindex rangiert Österreich dennoch nur auf dem 16. von 21 Plätzen. Der europaweite Mittelwert liegt bei 47 Punkten. Spitzenreiter beim Geschäftsklima sind die Türkei mit 65 Punkten sowie Irland und Großbritannien, beide mit 63 Punkten. Die Ukraine-Krise hat bereits Spuren in den Bilanzen vieler mittelständischer Unternehmen hinterlassen: Mehr als jeder fünfte Mittelständler in Österreich, das sind 22 Prozent, gibt an, dass sich die aktuellen Spannungen zwischen Russland und der EU bzw. den USA negativ auf das eigene Geschäft auswirken. Besonders betroffen zeigen sich Industrie und große Mittelständler. Im europäischen Vergleich trifft der Konflikt vor allem die Unternehmen in der Türkei mit 40 Prozent, Griechenland mit 34 Prozent sowie Russland und Finnland mit jeweils 33 Prozent. Während fast zwei Drittel – genau 63 Prozent – der europäischen Unternehmen von der Politik eine Abkehr vom Sparkurs fordern und auf mehr öffentliche Investitionen pochen, spalten sich die österreichischen Mittelständler in zwei Lager: Jeweils rund die Hälfte spricht sich für wachstumsfördernde Investitionen (49 Prozent) bzw. ein Festhalten am Konsolidierungskurs (51 Prozent) aus. Besonders laut ist der Ruf nach mehr staatlichen Investitionen in Irland mit 81 Prozent, Griechenland mit 80 Prozent und Norwegen mit 79 Prozent. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 11 Das Geschäftsklima der heimischen KMU: Großer Pessimismus für die Zukunft Während die europäische Konjunktur wieder langsam in Fahrt kommt, trüben sich die Erwartungen der österreichischen mittelständischen Wirtschaft ein. So resigniert haben die Unternehmer schon lange nicht mehr. D ie Prognosen der EU-Kommission für Europas Wirtschaft sind günstig. Die österreichische Wirtschaft hingegen hat sich von ihrer Talfahrt noch nicht erholt, lässt doch der konjunkturelle Aufschwung weiter auf sich warten. Auch im Frühjahr 2015 verlief die Entwicklung schleppend und das aktuelle und künftige Wirtschaftswachstum ist schwach. Ursachen hierfür sind unter anderem eine zu geringe Investitionsbereitschaft der Unternehmen, gepaart mit mangelnder Konsumfreude der Verbraucher. Mit einem Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent – wie das WIFO berechnet – bleibt die Dynamik in Österreich 2015 das vierte Jahr in Folge äußerst schwach. Eine leichte Beschleunigung auf plus 1,3 Prozent ergibt sich 2016 mit dem Anziehen des Binnenhandels in der EU. Die markante Abwertung des Euro wird die Exportentwicklung zusätzlich stützen. Die Steuerreform 2015/16 begünstigt ab 2016 die private Nachfrage, dämpft aber gleichzeitig den öffentlichen Konsum. Für eine Stabilisierung der Arbeitslosenquote ist das Wachstum bis 2016 zu gering, meint das WIFO. Für die 2015 anhaltende Konjunkturschwäche sind sowohl internationale als auch heimische Faktoren bestimmend. Auf privaten Einkommen lasten eine relativ hohe Inflation, der kräftige Anstieg der Mieten, eine im internationalen Vergleich hohe Abgabenbelastung und die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt. Auch wenn die Abgabenquote 2016 durch die Steuerreform gesenkt wird, werden konjunkturbelebende Effekte durch die Maßnahmen zur Gegenfinanzierung neutralisiert. Außerdem wird kurzfristig gut die Hälfte des zusätzlichen Einkommens der privaten Haushalte gespart und ist somit nicht nachfragewirksam, da der Zuwachs überproportional Einkommensschichten mit geringerer Konsumneigung betrifft. Zusätzliche Effekte der Steuerreform werden erst ab 2017 wirken. Die Besserung 2016 beruht hauptsächlich auf einer beschleunigten Zunahme der Auslandsnachfrage und der entsprechenden Stimulierung der heimischen Investitionen. Ein Anziehen der Industrieproduktion 12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 in Europa wäre für die auf Investitionsgüter spezialisierte heimische Exportindustrie ein Segen. Noch stagniert die Industrieproduktion im größten Abnehmerland Deutschland, und dessen Importschwäche erschwert bislang die Erholung der Handelspartner. Die markante Euro-Abwertung wird die Industrieproduktion aber begünstigen. Auch das Anziehen des privaten Konsums in einigen EU-Ländern kann die Investitionen dort stärken und dem europäischen Binnenhandel und damit dem heimischen Außenhandel etwas Schwung verleihen. KMU mit Zukunftssorgen Das schwächelnde konjunkturelle Umfeld lässt sich auch an den Bewertungen der österreichischen mittelständischen Unternehmen zu Geschäftslage und Geschäftserwartungen, die beim Creditreform Klimabarometer in einem Index vereint werden, ablesen. Das Klimabarometer zielt somit in erster Linie auf die Stimmung im Mittelstand ab. n Lage-, Erwartungs- und Klimabarometer auf dem schlechtesten Stand seit 2009, n Bau am skeptisch, Industrie am zuversichtlichsten. Während der österreichische Mittelstand vor Jahresfrist noch recht zuversichtlich auf die anstehende konjunkturelle Entwicklung geblickt hat, haben nun die Pessimisten das Ruder übernommen: Der Erwartungsindex beträgt 2015 minus 3,1 Punkte. Im Vorjahr gab es noch ein Plus von 4,7 Punkten. Im Baugewerbe mit minus 12,2 Punkten finden sich derzeit die meisten Skeptiker. Beängstigend, da das Baugewerbe als einzige Branche schon im abgelaufenen Jahr mit minus 4,7 Punkten einen negativen Erwartungsindex aufwies. Auch bei den Dienstleistern sind die Konjunkturoptimisten eine Minderheit mit einem Minus von 1,2 Punkten sowie beim Handel mit minus 2,5 Punkten. Lediglich das Verarbeitende Gewerbe zeigt mit plus 3,7 Punkten – im Vorjahr mit plus 10,0 Punkten – einen positiven Erwartungssaldo. Wirtschaft & Politik Dunkle Wolken trüben das Wirtschaftsklima der Klein- und Mittelunternehmen – und ein nachhaltiges Aufhellen ist erst für 2017 in Sicht. Foto: Symbol „Das Geschäftsklima im österreichischen Mittelstand ist auf Rekordtief“, analysiert Mag. Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführe, Österreichischer Verband Creditreform (ÖVC).Foto: ÖVC Auftragseingänge unter 2008-Niveau Weiterhin rückläufig sind die Auftragseingänge von KMU. Der Tiefpunkt wurde in diesem Frühjahr mit einem Saldo von minus 17,9 Prozentpunkten erreicht. Im Vorjahr gab es bereits ein Minus von 5,8 Prozentpunkten. Aber gut ein Viertel der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes, nämlich 27,6 Prozent, konnten sich über vollere Auftragsbücher freuen, ebenso wie jedes fünfte Handelsunternehmen. Bei den Dienstleistern berichteten 16,8 Prozent der Befragten und beim Baugewerbe 9,6 Prozent über Auftragssteigerungen. Der Saldo aus gestiegenen und gesunkenen Aufträgen liegt in allen Branchen im Minusbereich. Am häufigsten hatte die Baubranche mit 50,9 Prozent mit Auftragseinbußen zu kämpfen – beim Handel mit 35,3 Prozent und bei Dienstleistungen mit 32,8 Prozent war das geringere Auftragsaufkommen ebenfalls deutlich spürbar. Mit 28,6 Prozent hatte das Verarbeitende Gewerbe am wenigsten unter Auftragseinbußen zu leiden. Im Gegensatz zum Frühjahr 2014 schauen die Mittelständler nicht sehr zuversichtlich in die Zukunft. ion n Umsätze stark rückläufig Die verhaltene Auftragslage verringert auch die Umsätze des österreichischen Mittelstands. So beträgt der Umsatzsaldo minus 20,2 Prozentpunkte und setzt damit den Negativtrend des Vorjahres mit minus 2,7 Prozent fort. Insgesamt berichteten 18,3 Prozent der befragten Unternehmen von einem Umsatzplus und 38,5 Prozent von einem Umsatzminus. Den größten Umsatzzuwachs verzeichneten die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes, wo sich rund ein Viertel der Befragten über Mehreinnahmen freuen konnte. Auch beim Dienstleistungsgewerbe und beim Handel konnten einige Unternehmen durchaus Umsatzsteigerungen verbuchen, während es beim Baugewerbe lediglich 6,1 Prozent waren. Beim Baugewerbe hingegen klagt exakt die Hälfte der befragten Unternehmen – im Vorjahr „nur“ 35,8 Prozent – und beim Handel immerhin noch 44,9 Prozent über ein geringeres Umsatzaufkommen. Alle Hauptwirtschaftsbereiche verzeichnen jedoch einen negativen Umsatzsaldo. Druck auf die Unternehmen steigt Auf der einen Seite sinken die Firmeninsolvenzen um rund 13 Prozent auf ein historisches Tief, auf der anderen Seite zeigen die Umsatz- und Auftragszahlen der Unternehmen steil nach unten. Man befindet sich wieder auf dem Subprime- und Lehman-Brothers-KriseNiveau. Das Vertrauen sinkt, der Pessimismus nimmt zu, Personal wird abgebaut, Investitionen zuInformat rückgefahren oder ausgesetzt. ichischen KMU zum erre Trotz EZB-Geldschwemme an öst 0 1.50 er unt Creditreform-Befragung die Banken, günstigem Euroa: klim äfts sch aktuellen Ge seit 2009. Kurs und billigem Öl verliert ist auf dem tiefsten Stand r ete rom aba Klim s Da n am zuversichtlichsten. rie ust Österreichs Wirtschaft immer Ind , ten chs ptis n Bau am ske Krisenni-erwartungen unter dem mehr an Fahrt und Anschluss an • Auftragseingänge und . 009 die anderen Länder. Somit 8/2 200 veau von tragsrückgängen wächst der Druck auf die Unter• 37 % sprechen von Auf zminus. nehmen. Mit einer Insolvenz40% der KMU mit Umsat Öl s ige bill und , günstiger Eurokurs welle wird daher in Zukunft zu • EZB-Geldschwemme nicht an. rechnen sein. Ü . kommen im Mittelstand gen täti nen itio t Invest in Zukunf • Nur mehr 38,7 % wollen WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 13 Foto: APA/Harald Schneider Standort-Killer Bürokratie Wiener Unternehmen stöhnen über Rahmenbedingungen Zur Stunde gelingt es Wien noch, Unternehmen für sich zu gewinnen. Die Uhr tickt allerdings unerbittlich. Auch andere Länder und Regionen locken mit guter Lebensqualität und attraktiven Rahmenbedingungen. Von Marie-Theres Ehrendorff M ehr als 15 Prozent seiner Betriebsflächen hat die Bundeshauptstadt seit Beginn des 21. Jahrhunderts verloren. Den Umwidmungen von Betriebszu Wohnflächen müsse daher Einhalt geboten werden, meint WKW-Präsident Walter Ruck. Die Unternehmer stöhnen immer lauter, doch der Amtsschimmel wiehert weiter wie bisher. Wenn ein Betrieb, der neben einer Autobahn liegt, sein eigenes Gelände in der Nacht nicht befahren darf, weil dadurch eine Lärmbelästigung entstehen könnte, ist das kontraproduktiv. Alltägliche Putzmittel in der Küche eines Betriebes müssen mit einem Schlüssel versperrt und gesichert werden, und wer in seiner Firma scharfkantige Gegenstände, wie zum Beispiel einen Brieföffner, hat, müsste seine Mitarbeiter einer Schulung im Umgang mit dem spitzen Teil unterziehen, weil sie sich sonst verletzen könnten. „Das Bürokratie-Ausmaß hat längst investitions- und standortfeindliche Ausmaße angenommen“, ist Ruck, erzürnt. „Hier läuft nämlich nicht der Akt, sondern der Unternehmer, dem dadurch immer weniger Zeit für das operative Geschäft bleibt.“ Er fordert aus diesem Grund eine Verfahrenskonzentration und Verfahrenskoordination, d.h. für ein Anliegen jeweils einen zentralen behördlichen Hauptansprechpartner. Ferner sollte endlich eine Wirtschaftsverträglichkeitsprüfung im Gesetzgebungsverfahren integriert werden. 14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 „Praxisferne Gesetze, lange Verfahren, umfangreiche Berichtspflichten und rigide Kontrollen durch verschiedene Behörden erschweren den Wiener Unternehmern das Leben“, so Ruck. Stein des Anstoßes ist auch die sogenannte U-Bahnsteuer. Rund 65 Millionen Euro jährlich zahlen die Unternehmer in Wien allein dafür. Besonders beschäftigungsintensive Unternehmen klagen unter dieser Steuer, da sie pro Mitarbeiter und Woche dafür zwei Euro an die Stadt abliefern müssen. Neben den hohen kommunalen Kosten macht den Wiener Unternehmern auch der enorme bürokratische Aufwand zu schaffen. Dieser liegt laut einer Studie des International Central European Institute Vienna bei rund 1900 Euro pro Mitarbeiter und Jahr und damit um rund zehn Prozent über dem österreichischen Durchschnitt. Schikanen sind auch rund um den Arbeitsplatz an der Tagesordnung. Um für seine Mitarbeiter die Arbeitsstätte angenehmer zu gestalten, hat ein Unternehmer in einem Bürocontainer einen Laminatboden verlegt. Das Arbeitsamt bemängelte nun, dass mit nunmehr 248 cm die geforderte Raumhöhe von 250 cm unterschritten wird und will das Arbeiten im Container untersagen. Gleiches Recht für alle Eine Wiener Großwäscherei beantragte für ihre Wäschelieferungen eine Ausnahme vom Lkw-Wochenendfahrverbot in Wien. Die MA 46 genehmigte dies für die Lieferungen an Krankenanstalten mit dem Hinweis auf das öffentliche Interesse, während die Fahrten zu Hotels untersagt blieben. Nun beliefert das Unternehmen die Hotels mit kleineren Fahrzeugen unter 3,5 Tonnen, was ein höheres Verkehrsaufkommen verursacht und keineswegs umweltfreundlich ist. Und last, but not least ist auch für die Luft ein Obolus zu berappen: Für alles, was in die Straße hineinragt, ist grundsätzlich Luftsteuer zu bezahlen. Schilder, Kleiderständer, Schanigärten etc. fallen unter diese Regelung. Dieses Abgabe wurde zwar für die Nutzung von Pflanzengefäßen gestrichen, aber eine Bewilligung nach der Straßenverkehrsordnung (StVO) muss man trotzdem einholen und für diesen Bescheid dann einmalig 75 Euro erlegen. Besondere Regeln gibt es für Schilder an der Fassade. Sind diese beleuchtet, muss man eine Bewilligung nach StVO einholen und einen „Vertrag“ mit der Stadt Wien abschließen. Für das Leuchtschild zahlt man also normalerweise eine Gebrauchsabgabe, also Luftsteuer. Bei unbeleuchteten Schildern muss man diese Schilder jedoch nur melden. Abwandern als Folge In den vergangenen fünf Jahren sind bereits 60 größere Wiener Betriebe nach Niederösterreich gesiedelt, um den bürokratischen Hürden und den Mangel an Betriebsflächen zu entkommen. Derzeit überlegt sogar der Wiener Traditionsbetrieb Staud’s, außerhalb Wiens zu investieren. Internationale Studien bemängeln den Standort Österreich und die Foto: Florian Wieser Wirtschaft & Politik Bundeshauptstadt, wo fast ein Viertel der österreichischen Betriebe ihren Unternehmenssitz hat. Österreich lag beim „Doing Business Report 2015“ der Weltbank auf Platz 21 von 189 bewerteten Ländern. Während es gute Noten für die Kategorien „Durchsetzung von Verträgen“ und „grenzüberschreitender Handel“ gab, verschlechterten sich die Beurteilungen beim „Zugang zu Krediten“ sowie bei „Besteuerung/Steuerlast“, wo Österreich nur auf Rang 52 bzw. 72 landete. Probleme bei der Standortpolitik spiegeln sich auch in den Ergebnissen der KMU-Umfrage der Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung wider: 81 Prozent der befragten Unternehmen sind demnach mit der aktuellen Standortpolitik in Österreich wenig bzw. nicht zufrieden. Mehr als 88 Prozent fordern als rasche Entlastungsmaßnahme die Senkung der Lohnnebenkosten. „Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, ist eine Reduktion der Lohnnebenkosten sowie die Flexibilisierung der Arbeitszeiten dringend notwendig“, mahnt der Wirtschaftskammer-Präsident. „Unternehmen müssen dann arbeiten können, wenn es Aufträge gibt, und das zu wettbewerbsfähigen Arbeitskosten.“ Ruck ist deshalb auch strikt gegen die Einführung des sogenannten „ÜberstundenEuro“, da dieser zu einer zusätzlichen Belastung der Unternehmen führen würde. Standort wäre ausbaufähig Die aus Liechtenstein stammende HiltiGruppe hat trotz der schwierigen Rahmenbedingungen an ihrem Standort in der Altmannsdorfer Straße einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Auf 3800 Quadratmetern Nutzfläche hat Hilti nicht nur seine Österreich-Zentrale modernisiert, sondern auch einen großen Verkaufsshop integriert und beschäftigt in Wien derzeit rund 150 Mitarbeiter. „Die neue Österreich-Zentrale ist ein klares Bekenntnis zum Standort Österreich und drückt auch unsere Zuversicht und Absicht aus, in Österreich weiter zu wachsen,“ betont Manfred Gutternigg, Geschäftsführer von Hilti Austria. Auch die Salzburger Porsche Holding setzt auf den Standort Wien. Investitionen von 50 Millionen Euro will sie nach eigenen Angaben in den Standort Wien-Liesing investieren. Dort soll der größte Verkaufsstandort des Unternehmens in Österreich sowie der Werkstättenbetrieb bis 2019 modernisiert werden. Die zentrale geografische Lage, Programme zur Förderung von Forschung und Entwicklung, auch die Lebensqualität, politische Stabilität, Rechtssicherheit sowie die persönliche Sicherheit gelten nach wie vor als positive Standortfaktoren, die Unternehmen nach Wien ziehen. „Doch das allein wird in Zukunft nicht reichen“, warnt Ruck. Ü n Meinung Ruck WKW-Präsident Walter r ist die WieJah en gen gan Allein im ver Menschen 000 ner Bevölkerung um 28. eine das ist n Wie Für . gewachsen klung. Denn höchst erfreuliche Entwic Stadt zu haben mehr Menschen in der Angebot an Arbedeutet, dass auch das s neue unterdas ist, er höh beitskräften Stadt getradie nehmerische Ideen in markt atz Abs der s das , gen werden rukturprojekte wächst, dass neue Infrast vieles mehr. Alumgesetzt werden und schwieriger, die er lerdings wird es imm gener Jahre gan ver ik am positive Dyn ist Wien in t etz aufrechtzuhalten. 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Am zusetzen: um l me For ple sim e gilt es ein tschaft Wir l vie hst Wien braucht möglic alles n Wie ss mu her Da dt. in der Sta Betriebe zu tun, um die bestehenden imalen Rahopt en ein en ihn halten und bieten. zu men für ihre Entfaltung Things happen where people meet Internationale Messen 2015/2016 Messe Brünn, Tschechische Republik MASCHINENBAU, ELEKTROTECHNIK UND BEARBEITUNGSTECHNIK MSV 2015 14.-18.09. 2015 Automation 14.-18.09. 2015 Transport und Logistik 14.-18.09. 2015 ENVITECH 14.-18.09. 2015 AMPER 15.-18.03. 2016 Das komplette Messeprogramm 2015/2016 finden Sie unter: www.bvv.cz MODE, SCHUHE UND LEDERWAREN, ACCESSOIRES STYL 22.-24.08. 2015 / 20.-22.02. 2016 KABO 22.-24.08. 2015 / 20.-22.02. 2016 MINERALS BRNO 14.-15.11. 2015 / 21.-22.05. 2016 Messe Brünn BVV Vertretung für Österreich B-Consult, Peter Kukacka Zehenthofgasse 6 1190 Wien Tel./Fax: +431 368 76 92 [email protected] HOLZ- UND MÖBELINDUSTRIE WOOD-TEC MOBITEX DSB 20.-23.10. 2015 20.-23.04. 2016 20.-23.04. 2016 Foto: APA/ Herbert Neubauer Wien: Schulden-Stopp aufgeschoben Der Schuldenstand der Stadt Wien erhöhte sich im Jahr 2014 auf 4,89 Milliarden Euro. Der leichte Rückgang der Neuverschuldung macht das Kraut auch nicht mehr fett: Der Schulden-Stopp wackelt. D ie Bundeshauptstadt hat im abgelaufenen Jahr 258,18 Millionen Euro an neuen Fremdmitteln aufgenommen, was den Schuldenstand Wiens auf 4,893 Milliarden Euro erhöhte. Die Schuldenquote beträgt somit insgesamt 5,9 Prozent des Bruttoregionalprodukts. „Die kritische Grenze wäre mehr als das Zehnfache“, bemerkte Vizebürgermeisterin und Finanzstadträtin Renate Brauner bei der kürzlich erfolgten Präsentation des Rechnungsabschlusses. „Wir haben keinen hohen Schuldenstand, wir sind mit der Neuverschuldung genau in dem Pfad, den wir uns vorgenommen haben.“ Für die ÖVP waren Schuldenstand und Arbeitslosigkeit die einzigen „Rekordleistungen“ der Stadtregierung. Ein Plus von 30.000 Arbeitslosen seit Beginn der rot-grünen Regierung spreche eine „alarmierende Sprache“, meinte die Oppositionspartei im Wiener Rathaus. Um transparenter bilanzieren zu können, müssten auch Vermögenswerte ausgelagerter Konzerne der Stadt ausgewiesen werden. Trotz Rollierung müssten Schweizer-Franken-Kredite „am Ende des Tages“ zurückgezahlt werden. Die ÖVP meinte schlussendlich, dass in wirtschaftlich „unbestritten schwierigen Zeiten“ jetzt nicht der Zeitpunkt sei, um Schulden abzubauen – das Budget dürfe deswegen aber dennoch nicht „aus dem Ruder laufen“. Nötige Investitionen sollten aus jenen Mitteln finanziert werden, die durch eine Verwaltungsreform frei würden. Die Volkspartei forderte ein Ende des Valorisierungsgesetzes sowie eine professionellere Verwaltung der Stadt Wien. Als „Gesamtkonzern“ hat Wien rund 15 Milliarden Euro Schulden, rechnet die FPÖ vor. Bei der Präsentation des Rechnungsabschlusses 2014 verteidigte Wiens Vizebürgermeisterin und Finanzstadträtin, Mag. Renate Brauner, die antizyklische Wirtschaftspolitik der Bundeshauptstadt. Investitionen in Kinderbetreuung und Bildung, Gesundheit und Pflege sowie Infrastruktur sind ihr wichtig, ebenso soziale Maßnahmen für jene, die weniger Chancen hätten. Foto: APA/Herbert Pfarrhofer 16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Das Wirtschaftswachstum der Bundeshauptstadt liegt unter dem Österreich-Schnitt, obwohl die Großstadt eigentlich Wirtschaftsmotor sein sollte. Alles in allem steht Wien vor einer Liste „hausgemachter“ Probleme. Die Wirtschaftskennzahlen der Stadt bezeichnet Brauner als stabil. Das Bruttoregionalprodukt (BRP) beträgt rund 82,8 Milliarden Euro, die Einnahmen und Ausgaben 12,3 Milliarden und der Schuldenstand 5,9 Prozent des BRP. Wichtig sei Transparenz: Beteiligungsspiegel und Finanzschuldenbericht seien erstmals einsehbar. Die Arbeitsmarktpolitik ist ihr ein besonderes Anliegen, Brauner nannte als Beispiel den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff). Auf die steigende Lebenserwartung reagiert man seitens der Politik: 36 Pflegewohnhäuser sind neu gebaut oder modernisiert worden, Spitzenmedizin gibt es für alle. Außerdem ist Bildung ein entscheidendes Thema, der Gratiskindergarten bleibt und Schulen werden ausgebaut. Auch beim Wohnen ist Wien „role model“, denn 60 Prozent der Wienerinnen und Wiener leben im sozialen Wohnbau. 2014 flossen die meisten Mittel in Gesundheit – und zwar 1,973 Milliarden Euro –, 1,506 Milliarden Euro in Soziales, 1,38 Milliarden Euro in Bildung und 729 Millionen Euro in Kinderbetreuung sowie 682 Millio- Experten-Tipp nen Euro in den Wohnbau. Das geht aus dem Wiener Rechnungsabschluss für das Jahr 2014 hervor. Die Vorgaben des Stabilitätspakts wurden mehr als erfüllt, betonte Brauner, das Maastricht-Saldo beträgt 102,22 Millionen Euro. Im Jahr 2016, in dem es ursprünglich laut Stabilitätspakt keine neuen Schulden mehr geben sollte, könnte laut Brauner – je nach Entwicklung der wirtschaftlichen Lage – doch eine Neuverschuldung möglich sein. „Der Stabilitätspakt wurde 2012 beschlossen, als man von einem höheren Wirtschaftswachstum ausgegangen ist.“ Brauner versicherte, dass diese Investitionen nicht in den laufenden Betrieb, sondern vielmehr in „bleibende Werte“, wie etwa Infrastruktur, Schulen oder Spitäler, investiert werden. Und: Sie appellierte für eine maßvolle Lockerung des Stabilitätspaktes, damit auch ab 2016 noch neue Fremdmittel aufgenommen werden dürfen. Entwicklung als Bremse Die Rahmenbedingungen waren aufgrund der nach wie vor schlechten wirtschaftlichen Entwicklung schwierig, meinte Brauner, wobei Wien im zweiten Halbjahr 2014 sogar ein leichtes Negativwachstum von 0,4 Prozent aufwies. Grund dafür waren vor allem der Mobilfunkbereich und fehlende Investitionen im Produktions- und Baubereich. Insgesamt wurden 102 Millionen Euro weniger Steuern eingenommen als prognostiziert. Auch für das Jahr 2015 geht sie von einem marginalen Wirtschaftswachstum aus. Ihre größte Sorge gilt somit der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. An den Bund stellt Brauner die Forderung, mehr Mittel für das AMS bereitzustellen. Laut FPÖ seien Klein- und Mittelunternehmen „die Verlierer“ der Wiener Wirtschaftspolitik. Lösung wäre ein Förderungs- und Haftungspaket für die Wiener Wirtschaft. Das Schaffen eines Förderungsfonds, die Errichtung eines Start-up-Campus und die Verdoppelung der Wirtschaftsförderung seien notwendig. Zudem wollte die FPÖ Tarife für etwa Wasser und Kanal senken und eine „Schuldenstrategie“ zum Abbau von Verbindlichkeiten, um Wiens Bonität zu erhalten. Investitionen schaffen Wachstum Mit Investitionen wie den Ausbau von Bus, Straßenbahn und U-Bahn – will die Finanz- stadträtin Arbeitsplätze schaffen. Auch sonst versuche sie alles, um die Auswirkungen der Finanzkrise abzudämpfen, erklärte Brauner. Dabei meinte sie auch den Gebührenstopp, zu dem die rot-grüne Regierung den Antrag eingebracht hat. Das heißt, das Valorisierungsgesetz wird für 2015 und 2016 ausgesetzt: Wasser, Abwasser, Müllabfuhr oder Parkpickerl werden nicht teurer, auch bei den Wiener Linien sollen die Preise nach Möglichkeit gleich bleiben. Mit diesen Maßnahmen will die Stadträtin die Effekte der Steuerreform unterstützen. „Wir haben Wien gut durch die Krise gesteuert. Diese Anstrengungen werden wir weiter fortsetzen. Wir wollen genau diese wunderbare Stadt in die Zukunft führen.“ Kritik an der Verkehrspolitik fand die ÖVP: Die Parkraumbewirtschaftung ist ein „Fleckerlteppich“, die Mariahilfer Straße ein „Experiment“ und die Radwegprojekte teilweise „kontrovers“. Zudem habe Rot-Grün „Zwietracht“ unter den VerkehrsteilnehmerInnen gesät. Derweil fehlten Lösungen etwa betreffend den PendlerInnenverkehr. Die Volkspartei warb für eine preislich gestaffelte Parkometerabgabe in ganz Wien. Auf Bundesebene spricht sich Brauner für einen aufgabenorientierten Finanzausgleich aus. Wien versorgt die anderen Bundesländer unter anderem mit Arbeitsplätzen, Kulturangeboten oder Spitzenmedizin. Täglich sind in der Bundeshauptstadt gut 250.000 Pendler unterwegs. Auch die Wiener profitieren von den Investitionen: Von Gratiskindergarten über 365-Euro-Jahreskarte bis bin zur Wohnungslosenhilfe präsentierte die Vizebürgermeisterin ihre Leistungsschau der Bundeshauptstadt. Ein Novum betreffend den Rechnungsabschluss soll noch erwähnt werden: Zum ersten Mal wurde auch der Beteiligungsspiegel, der alle direkten Beteiligungen der Stadt Wien aufzeigt, ausgewiesen. Außerdem waren der Finanzschuldenbericht und die Haftungen der Stadt Wien Teil des Abschlusses. „Wir wollen auch über den Krankenanstaltenverbund (KAV), Wiener Wohnen oder Wiener Kanal reden. Wien versteckt nichts“, betonte Brauner. Die Oppositionsparteien hatten nämlich im Vorfeld kritisiert, dass die ausgelagerten Unternehmen der Stadt Wien den Schuldenstand der Stadt deutlich in die Höhe treiben würden. Ü Mag. (FH) Christoph Harrer [email protected] www.tpa-horwath.at Steuerreform 2015/16: Einführung einer Registrierkassenpflicht Ab 1.1.2016 sind Unternehmer, die in überwiegender Anzahl Barumsätze tätigen, ab Überschreiten eines Nettojahresumsatzes von EUR 15.000 verpflichtet, die Einzelaufzeichnung der Barumsätze mittels einer elektronischen Registrierkasse, ab 1.1.2017 zusätzlich mit einem vor Manipulation geschützten Sicherheitssystem, vorzunehmen. Mit 1.1.2016 wird auch eine Belegerteilungsverpflichtung eingeführt. Die bisher zulässige Losungsermittlung mittels Kassasturz soll ab 1.1.2016 nur noch für Unternehmer auf Basis der sogenannten „kalte Hände-Regelung“ bei einem Nettojahresumsatz von bis zu EUR 30.000 weitergelten. Diese Ausnahmeregelung gesteht die Finanzverwaltung nur Unternehmern zu, die Umsätze von Haus zu Haus oder auf öffentlichen Wegen sowie Straßen tätigen (z.B. Maronibrater). Jene Unternehmer, welche aus Sicht der Finanzverwaltung nicht der „kalte Hände-Regelung“ unterliegen, wie mobile Friseure, Masseure etc., dürfen ihre mobilen Umsätze zuerst zwar mittels Paragon (händische Rechnung) aufzeichnen, müssen diese aber im Nachhinein in der Registrierkasse am Betriebsort erfassen. Zur Entspannung haben Herr und Frau Österreicher 141 Tage im Jahr zur Verfügung. Foto: Symbol Österreich ist Urlaubsund Feiertags-Eldorado Die einen sprechen von einer sechsten Urlaubswoche für alle, die anderen wissen nicht, woher sie geeignete Fachkräfte bekommen können, um den laufenden Betreib aufrechtzuhalten. Fakt ist: Österreich rangiert bei den bezahlten Dienstverhinderungen weltweit unVon Marie-Theres Ehrendorff ter den Top Drei. D er Urlaub liegt mit 36,3 Prozent bei der Verteilung der bezahlten Dienstverhinderungen an der Spitze, gefolgt von sonstigen Dienstverhinderungen mit 21 Prozent, dem Krankenstand mit 19,6 Prozent, sowie den Feiertagen mit 18,9 Prozent. Rechnet man zum gesetzlichen Urlaub noch die 13 gesetzlichen Feiertage hinzu, ergeben sich 38 arbeitsfreie Tage. Mit diesem Wert liegt Österreich weltweit unter den Top Drei, laut einer Vergleichsstudie der Agentur Mercer. Das Kalenderjahr 2015 umfasst für Arbeitnehmer mit Fünf-Tage-Woche nach Abzug der zwölf Feiertage, die auf Wochentage fallen, 249 Arbeitstage. Zusätzlich kann man noch seinen gesetzlichen Jahresurlaub von mindestens 25 Tagen abziehen und damit schlagen sich nur mehr 224 Arbeitstage für das laufende Jahr zu Buche. Demnach sind durch Wochenenden, Urlaub und Feiertage ganze 141 Tage des Jahres, das sind rund 39 Prozent frei. Die Anzahl der Arbeitstage je Monat variiert zwischen 18 im feiertagsintensiven Mai und 23 im Sommermonat Juli. In der Regel sind pro Monat mit 20 bis 21 Arbeitstagen zu rechnen. Eine aktuelle IMAS-Studie beauftragt von der WKO Oberösterreich, hat rund 500 oberösterreichische unselbständig Erwerbstätige zum Thema Urlaub interviewt, um die drin- 18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 gend notwenige Evaluierung des Urlaubsrechtes anhand objektiv ermittelter Fakten zu erarbeiten. Freizeitstress verhindert Erholung Neben der Erholung wird der Urlaub auch für weitere Aktivitäten genützt: Jeder Zehnte geht im Urlaub häufig einem anderen Beruf nach, weitere 13 Prozent wenigstens gelegentlich. Und 17 Prozent der unselbständig Erwerbstätigen geben offen zu, dass sie - zumindest gelegentlich – pfuschen. Bewegung und Weiterbildung sind kaum ein Thema – und nur 45 Prozent geben voll und ganz an, sich nach dem Urlaub „bestens erholt“ zu fühlen. Dies hängt auch mit dem Urlaubsund Freizeitstress zusammen, den nur mehr eine Minderheit – nämlich 40 Prozent der Befragten – völlig verneint. Dass der Erholungswert vor allem durch die ständige Erreichbarkeit gemindert wird, stimmt so nicht: Nur zwei Prozent der Befragten sagen, dass sie im Urlaub immer erreichbar sein müssen bzw. lesen nur sechs Prozent regemäßig die beruflichen E-Mails. Urlaubsausmaß ist ausreichend Nur zwei Drittel der unselbständigen Erwerbstätigen können den zustehenden Jahresurlaub zur Gänze verbrauchen. Für 58 Prozent steht das aber nicht mit dem hohen Arbeitsaufwand, sondern vielmehr mit „Sicherheitsdenken“ im Zusammenhang. Elf Prozent meinen sogar, dass sie zu viel Urlaub haben und ihn deswegen nicht zur Gänze verbrauchen können. Trotzdem wollen mehr als die Hälfte der Befragten noch mehr Urlaub, wobei diese Wünsche vor allem von Frauen, Jüngeren und Wienern kommen. Wie evident der Fachkräftemangel in unserem Land ist, zeigt der Umstand, dass nur 28 Prozent der Befragten überhaupt keine Schwierigkeiten bei der Urlaubsbeantragung haben. Urlaub als „flexibles Gut“ Dass drei von vier unselbständig Erwerbstätigen zumindest einigermaßen daran interessiert sind, sich ihren nicht verbrauchten Urlaub auszahlen zu lassen, lässt einigen Interpretationsspielraum zu. Auch hätten zwei von drei kein Problem damit, dass sie – im Falle der Beendigung des Dienstverhältnisses – allfälligen Resturlaub in der Kündigungsfrist verbrauchen müssen. Immerhin: jeder zehnte erkrankte Arbeitnehmer nimmt Urlaub, statt in den Krankenstand zu gehen. Umgekehrt meinen 38 Prozent der Befragten, dass manche Arbeitnehmer auch „gesund“ in den Krankenstand gehen, wenn der Chef den Urlaubsantrag ablehnt. Ü achtzigzehn / Foto: Lupi Spuma / bezahlte Anzeige NEWS AUS MEINER STADT BIG Die Zeitung mit Wau-Effekt ist im Anrollen: mit noch mehr Geschichten, noch mehr Serviceleistungen und noch mehr Insider-Wissen direkt aus dem Rathaus. Jeden ersten Samstag im Monat gratis vor Ihrer Tür. www.graz.at/big 64 neue Absolventen an der Montanuniversität Leoben Foto: MUL Rektor Wilfried Eichlseder, der neue Ehrensenator der Montanuniversität Leoben, Ex-OMV-Chef Gerhard Roiss Foto: Montanuniversität Leoben Ein Mann und seine Tat Die Montanuniversität Leoben hat einen neuen Ehrensenator: Der scheidende OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss hat sich insbesondere um den Nachwuchs im Petroleum Engineering verdient gemacht. M it der Vergabe von EhrensenatorWürden sind Universitäten in aller Regel sehr zurückhaltend – und wenn, dann gehen sie oft an Absolventen, deren Karriere auch der jeweiligen Ausbildungsstätte zu Ehre gereicht: Das jedenfalls trifft in seinem Fall erstaunlicherweise auf den neuen Ehrensenator der Montanuniversität Leoben nicht zu: Denn obwohl Gerhard Roiss über viele Österreichs renommierten Erdölkonzern erfolgreich geführt hat, ist der Manager ein Manager und kein Techniker: Roiss hat seine Wirtschaftsausbildung an der Wirtschaftsuniversität Wien, in Linz und Stanford in den USA absolviert, mit der Montanuniversität ist der scheidende Vorstandsvorsitzende der OMV aber auf andere, ganz intensive Weise verbunden. Dem Erdölmanager wurde der Titel des Ehrensenators in Anerkennung seines Einsatzes um die Montanuniversität und die International Petroleum Academy im Besonderen zuerkannt, betonte Montanuni-Rektor Wilfried Eichlseder ins einer Laudatio: „Gerhard Roiss hat maßgeblich dazu beigetragen, durch die Unterstützung der OMV dieses innovative und einzigartige Projekt möglich zu 20 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 machen und die notwendigen Ressourcen dafür zur Verfügung zu stellen. Er hat es dabei mit Weitsicht verstanden, durch diese Investition den Grundstein für nachhaltiges Wachstum zu legen. Eine solche zukunftsweisende Investition mit dem Fokus auf der Ausbildung junger Menschen sucht ihresgleichen.“ Die International Petroleum Academy (IPA) wurde Mitte 2014 mit einem Projektbudget von 20 Mil- n Akademischer Output rde eines EhMit der Verleihung der Wü nuniversität nta rensenators hat die Mo eidenden sch den nur ht nic Ende Juni rhard Ge Dr. OMV-Generaldirektor er akadeein n me Rah Im . Roiss geehrt Alma Madie erte mischen Feier gradui tandsBes . 175 m ihre in s nsi ter Leobie e und eur eni ing jahr zudem 48 Diplom der ren kto Do e neu 16 rte promovie schaft. Ass.montanistischen Wissen rde als Priwu ke Las n pha Prof. Dr. Ste arbeitung ver toff vatdozent für Kunsts t. vorgestell lionen Euro über zehn Jahre gestartet und setzt das 2006 begonnene Programm PEPE Petroleum Engineering Programs for Excellence fort. Das Projekt konzentriert sich auf die Weiterentwicklung in der Lehre im Bereich Petroleum Engineering mit dem Ziel, die Anzahl der Abgänger zu erhöhen und dabei die Qualität der Ausbildung weiter zu steigern. Als Teil der dafür vorgesehenen Maßnahmen wird die personelle Kapazität der Montanuniversität in Lehre und Forschung dieses Fachbereiches mehr als verdoppelt. Zusätzlich wird das sogenannte Rabcewicz-Gebäude in der Parkstraße im Rahmen von IPA bis Mitte 2016 renoviert und erweitert und zur neuen Heimat des Departments Petroleum Engineering. „Die Investition der OMV trägt als Seed Financing zur nachhaltigen Entwicklung maßgeblich bei“, betonte Eichlseder. Roiss habe mitgewirkt, das IPA-Projekt als Wachstumsinitiative so offen zu gestalten. Es erlaubt dem Department, auf Basis ausgezeichneter Lehre zusätzlich die Entwicklung der unabdingbaren Forschung zu stimulieren. Ü Forschung & Entwicklung „Die Aufholdynamik in Sachen Leistungsfähigkeit des österreichischen Innovationssystems ist derzeit unzureichend“, ist das Resümee der Rates für Forschung und Technologieentwicklung. Rats-Vorsitzender Dr. Hannes Androsch und sein Vize, Univ.-Prof. Dr. Peter Skalicky, sind sich in der Beurteilung der wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs einig. Foto: Forschungsrat Dringender Aufholbedarf bei Innovationsdynamik In seinem jährlichen „Bericht zur wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs“ drängt der Rat für Forschung und Technologieentwicklung zu dringenden Reformen. Z u der im März 2011 vom Ministerrat beschlossenen „Strategie für Forschung, Technologie und Innovation“ (FTI-Strategie) legt der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFTE) seit 2012 seinen „Bericht zur wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit“ vor. Der RFT kann zwar in einigen Bereichen des Innovationssystems Aufwärtstrends erkennen, diese bleiben aber deutlich hinter den Entwicklungen der führenden Innovationsnationen zurück, weshalb der Abstand zur Gruppe der Innovation Leaders nicht kleiner, sondern größer wird. „Seit 2007 fällt Österreich in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich zurück, wie jüngst die Daten des Innovation Union Scoreboard (IUS) 2015 der EU-Kommission und das World Competitiveness Scoreboard 2014 des renommierten Schweizer Instituts IMD deutlich gezeigt haben. Eine Fortschreibung der bisherigen Politik ist daher keine wünschenswerte Option“, erklärt der Vorsitzende des Rates für Forschung und Technologieentwicklung, Hannes Androsch. Er bemängelt, dass „der Aufholbedarf bei der Innovationsperformance besonders hoch ist, denn der Leistungsrückstand gegenüber den führenden Innovationsnationen wird immer größer. Folglich kann das in der Forschungsstrategie ausgerufene Ziel, bis 2020 in die Gruppe der Innovation Leaders vorzustoßen, aus heutiger Sicht nur noch mit sehr großen Anstrengungen erreicht werden.“ Der stellvertretende Ratsvorsitzender, Peter Skalicky, präzisiert die Ergebnisse des Innovationsmonitorings: „Unterbleibt die Fokussierung auf die Schlüsselthemen Bildung, Forschung, Technologie und Innovation, so wird nach unserer Einschätzung das Ziel, Österreich bis 2020 als eine der führenden Innovationsnationen zu etablieren, klar verfehlt.“ Performance durchwachsen Zwar verliefen die Entwicklungen im primären und sekundären Bildungssystem im Zeitraum 2010 bis 2015 konstant positiv, und die Performance des österreichischen Bildungssystems ist auch in einigen Bereichen – wie der überdurchschnittlich hohen Betreuungsrelation im Sekundarbereich oder der niedrigen Anzahl früher SchulabgängerInnen – sehr gut. In anderen Bereichen, wie etwa der Qualität schulischer Leistungen oder der sozialen Selektivität des Bildungssystems, bleibt die österreichische Performance hingegen klar hinter den Innovation Leaders zurück. Im tertiären Bildungssystem muss die Performance Österreichs als absolut unzureichend eingestuft werden. Mit Ausnahme der weiterhin steigenden Zahl an HochschulabsolventInnen, die sich seit 2010 kontinuierlich über den Zielhorizont hinausbewegt hat, konnte kein Indikator seinen Zielabstand in den vergangenen fünf Jahren in nennenswertem Ausmaß verbessern oder gar die jeweilige Zielsetzung erreichen. Im Unternehmenssektor droht bei Forschung und Innovation der bisherige Leistungsvorsprung in einigen zentralen Bereichen verloren zu gehen. Viele Bereiche, in denen Österreich heute vor den führenden Ländern liegt, wie z.B. bei der Standortattraktivität, weisen seit 2010 eine kontinuierlich rückläufige Tendenz auf, was vor allem an der verbesserten Performance der Innovation Leaders liegt. Um die Ziele der FTI-Strategie bis 2020 zu erreichen, fehlt die Entwicklungsdynamik. Das gilt vor allem für die bereits in den vergangenen Jahren festgestellten und bekannten Schwächen im Bereich Unternehmensgründungen, bei der Risikokapitalintensität, der Forschungs- und Entwicklungsintensität der österreichischen Wirtschaft und in Hinblick auf die Radikalität der Innovationstätigkeit. Das Ergebnis des diesjährigen Innovationsmonitorings ist für ein Land, das den Anspruch erhebt, Innovation Leader werden zu wollen, sehr bescheiden. Diese Entwicklungstendenz ist aus Sicht des Rates nicht ausreichend. Ein Vergleich der aktuellen F&E-Ausgaben mit dem „Soll“-Niveau, das sich aus einer gleichmäßigen Steigerung der Ausgaben seit 2011 zur Zielerreichung im Jahr 2020 ergibt, macht sichtbar, dass das Quotenziel von 3,76 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis 2020 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu erreichen ist. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 21 Österreichischer Exporttag: All time high. Österreichische Unternehmen sind weltweit erfolgreich. Foto: Frank Helmrich Besucherrekord und Top-Exporteure Österreich kämpft in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld in Europa. Der Export ist nach wie vor der Lichtblick der heimischen Konjunktur. Der Österreichische Exporttag war daher Anziehungspunkt für erfolgreiche Exporteure und alle jene, die es noch werden wollen. Von Marie-Theres Ehrendorff M it einem Ansturm von über 3.000 Besuchern war der Exporttag 2015 der erfolgreichste in seiner Geschichte. Die größte Export-Informationsveranstaltung des Landes lockte mit TopSpeakern, individuellen Beratungsgesprächen sowie über 70 österreichischen Wirtschaftsdelegierten, die den Interessierten in persönlichen Gesprächen jede Menge an Know-how zukommen ließen. „Ich danke allen 52.500 österreichischen Exporteuren, die so eine Veranstaltung möglich machen“, bemerkte Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), in seiner Eröffnungsrede. „Wir zeigen unseren Unternehmen mit dieser Veranstaltung aber auch, dass sie bei der Bearbeitung von Auslandsmärkten nicht alleine sind, sondern von erfahrenen Dienstleistern sowie unseren Experten begleitet werden“, bekräftigt Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft Austria. „Diese Treffen sind die ideale Möglichkeit, um sich einen Überblick über Geschäftschancen und Entwicklungen in den Auslandsmärkten zu verschaffen oder aber um individuelle Anliegen und Wünsche zu besprechen.“ Top-Referenten sorgten für starke Impulse Eine Lanze für Zielstrebigkeit und Zähigkeit brach die oberösterreichische Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner in ihrer Keynote, die Parallelen zwischen Extremsport und Unternehmertum aufzeigte. 22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 „Scheitern und Erfolg stehen oft nahe nebeneinander. Das Ziel darf man dennoch nie aus den Augen verlieren, auch wenn man manchmal umkehren und neu beginnen muss – so wie ich es bei der Besteigung des Achttausenders K2 erfahren musste, den ich erst im elften Anlauf bezwingen konnte.“ Für die Zielerreichung – im Sport ebenso wie im Unternehmertum – gibt es ihrer Meinung nach einige Ingredienzien: Begeisterung für das angestrebte Ziel, akribische Vorbereitung, Geduld, Disziplin, Willensstärke und Selbstreflektion sowie der respektvolle Umgang mit Partnern und Mitarbeitern. Claus Raidl, Präsident der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), hob in seinem InputStatement den Faktor „Risiko“ hervor: Risikofreudigkeit sei wichtig, „jedoch mit Augenmaß und Vernunft“. Trotz der erfolgreichen Exportperformance der österreichischen Unternehmen konnte Raidl nicht widerstehen, auf die eklatanten und wirtschaftsschädigenden Schwachstellen des Standorts Österreich hinzuweisen: „Österreich hat in den letzten Jahren kontinuierlich in den verschiedensten Wirtschafts-Rankings und internationalen Vergleichen Plätze verloren. Das muss uns – und vor allem den politisch Verantwortlichen – zu denken geben. Schlechter bewertet wird Österreich vor allem im Bereich der öffentlichen Verwaltung, bei Genehmigungsverfahren, aber auch bei Korruptionsindizes. Das zeigt, dass in diesem Land etwas nicht funktioniert. Das Schiff sinkt langsam, aber es sinkt.“ Im unternehmerischen Bereich stehe Österreich erfreulicherweise aber immer besser da als im öffentlichen. Exporters’ Nite Der Abschluss des Exporttages war die abendliche Exportpreis-Gala im Museumsquartier. Die Trophäen wurden durch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und WKOPräsident Leitl überreicht. „Die Exportpreise sind ein wichtiges Gütesiegel und verdeutlichen die enorme Bedeutung der Internationalisierung und wirtschaftlichen Vernetzung Österreichs mit anderen Ländern. Die ausgezeichneten Betriebe leben vor, wie wichtig der Export von Waren und Dienstleistungen ist, um Wachstum, Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land zu sichern“, sagte Mitterlehner. Diese Auszeichnungen würdigen überdurchschnittliches Engagement und Erfolge heimischer Unternehmer auf internationalen Märkten. „Wir zeichnen heute aber nicht nur die ‚großen‘ Exportpreissieger aus. Der Tag steht auch im Zeichen der vielen kleineren Unternehmen, die weltweit in Nischen erfolgreich sind, die wir unter dem Motto ‚Born Global Champions‘ ehren.“ Das sind junge Tech-Start-ups, gegründet 2010 oder danach, die von Anfang an weltweit tätig waren, innovative Produkte und Dienstleistungen anbieten und schnelles internationales Wachstum zeigen. Insgesamt haben 65 Unternehmen die Auszeichnung „Born Global Champions“ erhalten. Unternehmen, die zeigen, wie man mit Export erfolgreich neue Märkte erobert und Potenziale weltweit nutzt. Ü Service Neuer kreativer Impuls für Wiens Wirtschaft Die Vienna Intrapreneur Academy (VIA) öffnete am 11. Juni 2015 mit dem Pre-Opening ihre Pforten. E ingegliedert in eine Community von Kreativen und Machern in der alten Klavierfabrik in Wien-Atzgersdorf, wurde ein Creative Space geschaffen, den man in der Form nur aus und für die Startup-Szene kennt. Hier jedoch richtet sich das Angebot an unternehmensinterne „Pioniere und Innovatoren“, den Herausforderungen, die sich durch die digitale Revolution ergeben, zu begegnen. Dass Innovation eines der zentralen Erfolgskriterien moderner Gesellschaften ist, hat sich mittlerweile etabliert. Derzeit finden wir jedoch eine Situation vor, die Wirtschaftsstandorte, Arbeitsplätze und Fortschritt nicht alleine sicherstellen wird, denn es werden die kreativen Potenziale nur einseitig gefördert und gefordert. Erneuerungen und disruptive Geschäftsmodelle erwartet die Gesellschaft vorwiegend aus der Gründerszene, während etablierte Konzerne mehr und mehr wirtschaftlich gezwungen sind, ihre Mitarbeiter abzubauen. Thomas Vajay, Gründer und Initiator der Vienna Intrapreneur Academy: „Wie perfide Die VIA bietet das bewährte Modell eines OpenSpace-Office, jedoch mit der Hauptzielgruppe der unselbständigen Intrapreneuren. Sie sollen dort einen alternativen Arbeitsplatz zu Büro und Home-Office finden. Dazu Austausch und Inspiration. Foto: vienna-intrapreneur-academy scheinen die Diskussionen um Innovation, Zukunft der Arbeit oder die Bedeutung des Human-Kapitals, wenn es nicht gelingt, unselbstständige Angestellte in Sachen Innovationskraft zu erreichen und sie mit auf die Reise in eine digitale Zukunft zu nehmen. Transformation braucht die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus den Unternehmen, mit deren Erfahrung, Kreativität und Einsatz.“ Die Vienna Intrapreneur Academy hat sich zum Ziel gesetzt, die Wichtigkeit und Dringlichkeit von „Intrapreneurship“ zu thematisieren und Möglichkeiten der Kollaboration, Weiterbildung und Inspiration zu schaffen. Letztendlich geht es aber darum, gemeinsam mit Unternehmen und Interessenverbänden ins „Tun“ zu kommen und Menschen zu innovativem Denken und Handeln zu befähigen bzw. an konkreten neuen Ideen und Geschäftsmodellen zu arbeiten. Denn nur „Machen“ schafft Fortschritt. Ü Weitere Informationen unter: www.vienna-intrapreneur-academy.com 65. Österreichischer Städtetag in Wien Der gastgebende Bürgermeister und Städtebund-Präsident Michael Häupl erinnerte in seiner Eröffnungsrede im Wiener Rathaus an die langjährige Tradition des Städtebundes samt seiner Gründung vor 100 Jahren. Als Interessenvertretung ist er allerdings erst über die Gemeindeautonomie, ein Gesetz aus dem Jahr 1962, im österreichischen Föderalismus fest verankert. W ir sind bei Staatsverträgen Partner auf Augenhöhe mit Bund und Ländern und halten diese Verträge ein, auch wenn es mitunter schmerzhaft ist“, erklärte Häupl. „Wir stellen Tag für Tag eine Infrastruktur zur Verfügung, die international vorbildlich ist. Diese Leistungen sind in öffentlicher Hand und werden es auch bleiben.“ Um diese Leistungen sichtbar zu machen, wurde auch „Smart Cities: Menschen machen Städte“ als Generalmotto gewählt. Der Wiener Bürgermeister bezeichnete Städte als „Wirtschaftsmotoren“, die nach wie vor der größte öffentliche Investor sind, wenn auch die andauernde Wirtschaftskrise sich in zurückgehenden Investitionen niederschlägt. Während sich in Österreich dieser Rückstau auf knapp fünf Milliarden beläuft, beziffert der Deutsche Städtebund den Investitionsrückstau mit 118 Milliarden. Gemäß dem Motto „Smart Cities: Menschen Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger, Städtebund-Präsident und Wiener Bürgermeister Michael Häupl sowie Städtebund-Vizepräsident und Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart diskutierten über smarte Lösungen für die Menschen. Foto: Markus Wache machen Städte“ wird der aktiven Beteiligung der Bevölkerung an Stadtentwicklung zunehmend mehr Wert beigemessen. Im Idealfall sollen die gemeinsamen Anstrengungen von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft dazu führen, die mit „Smart Cities“ verfolgten Ziele auf den Boden zu bringen. Dieses „Gemeinsame“ sollte im Sinne einer „gelebten Nachbarschaft“ in und mit der Stadt beginnen. „Funktionierende Städte fördern die Entwicklung des gesamten Landes, auch die der ländlichen Regionen“, bekräftigte Häupl. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 23 Top-Wirtschaftsfrauen vor den Vorhang: WirtschaftsBlatt-Chefredakteurin Eva Komarek, Frau-in-der-Wirtschaft-Bundesvorsitzende Adelheid Moretti, die Preisträgerinnen Ulli Seebacher, Andrea Maria Vaz-König, Doris Steinmüller-Nethl und Jane-Beryl Simmer sowie Familienministerin Sophie Karmasin. Fotos: WirtschaftsBlatt/Günther Peroutka Österreichs Unternehmertum in Frauenhand Im Rahmen einer Business-Gala in der WKO wurden die besten vier Unternehmerinnen Österreichs gekürt. Jede Einzelne eine außergewöhnliche Erfolgsstory. Es gibt aber noch zahlreiche Businessfrauen, die heuer nicht vor den Vorhang durften, daher wird dieser Award auch im nächsten Jahr ausgerichtet. Von Marie-Theres Ehrendorff 134 Einreichungen wurden von der Jury geprüft, beurteilt und in vier Kategorien eingeordnet. Die jeweiligen Siegerinnen wurden aus den Bereichen „Innovation und Forschung“, „Exportgetriebene Unternehmen“, „Startups“ und „Besondere unternehmerische Leistung“ ermittelt. „Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Unternehmerinnen weiter gestiegen. Österreich liegt beim Frauenanteil bei Unternehmensneugründungen europaweit bereits an dritter Stelle. Diese erfreuliche Entwicklung müssen wir forcieren“, meint die Vorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“, Adelheid Moretti. „Als Mutter zweier Söhne habe ich selbst erfahren, dass die Verbindung von Familie und Unternehmen ein Top-Management voraussetzt. Es braucht verlässliche Netzwerke, es braucht maßgeschneiderte Unterstützung und es braucht vor allem die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen. Und dafür wollen wir mehr denn je Lobbying betreiben.“ Die Initiatorin des Unternehmerinnen-Awards, Eva Komarek, Chefredakteurin vom WirtschaftsBlatt, ist überzeugt: „Ein Drittel der österreichischen Unternehmen ist in Frauenhand. Die wenigsten Menschen wissen, wie viele erfolgreiche Unternehmerinnen es gibt. Daher wollen wir mit dieser Veranstaltung erfolgreiche Frauen vor den Vorhang holen und ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Unternehmertum auch Frauensache ist.“ In einer „männlichen“ Branche top „Das Startkapital kam von der Verwandtschaft, der Start verlief holprig“, erzählt Jane-Beryl Simmer, die mit ihrer Sihga GmbH. als Spe- 24 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 zialistin für Befestigungstechnik im Holzbau heute mit rund 700 Produkten und 70 Patenten zehn Millionen Euro umsetzt. „Alle Produkte, die wir anbieten, wurden von uns entwickelt“, erklärt Simmer. Das Unternehmen ist auf Problemlösungen spezialisiert, daher hat Sihga auch keine Verkäufer, sondern ausschließlich Anwendungsspezialisten. Zum Einsatz kommen Sihgas Produkte im konstruktiven Holzbau, Holzfassaden -und Holzterrassenbau. „Heuer sind wir auch mit Wasserbau gestartet“, bemerkt die erfolgreiche Unternehmerin, die jetzt auch Befestigungstechnik für Steg- und Badeanlagen aus Holz in ihr Sortiment aufgenommen hat. Ihre Ausbildung an der HTL, die Simmer als Elektrotechnikerin beendete, befähigte sie, nach der Schule im Betrieb vom Vater, der in der Investitionsgüterbranche für Möbelproduktion tätig war, zu arbeiten. „Dort habe ich bemerkt, dass es im Holzbau keinen Spezialisten gab.“ So wurde Simmers erste Geschäftsidee geboren, obwohl ihr der Vater davon abgeraten und ihr Prügel vor die Füße geworfen hatte, „weil er mich vor Schaden bewahren wollte“. Anfang der 1990er-Jahre fand Simmer für ihre Idee jedoch einen Partner, der über die notwendigen Möglichkeiten verfügte. So war sie in dieser Firma, in der Weststeiermark, die das komplette Programm für den Holzbau anbot, zehn Jahre lang Geschäftsführerin. „Dann bin ich ausgestiegen, weil ich etwas Neues machen wollte.“ Sie fokussierte noch enger und beschäftigte sich mit der Entwicklung von Lösungen für die Befestigungstechnik. Die Sihga Handels GmbH, die für Systemvertrieb, innovative Holzbauprodukte, Gmunden, Austria steht, gründete sie 2003 als „Unternehmen zu Hause“ Frau in der Wirtschaft Ein würdiger, wunderschöner Preis von der erfolgreichen Künstlerin Vasilena Gankovska. am Traunsee. Ohne Kunden mit zwei Mitarbeitern startete Simmer im Zentrum von Gmunden, aus einer Hinterhof-Garage. Heute ordern 4000 Kunden regelmäßig, die durchschnittlich alle 14 Tage kontaktiert werden müssen. Ab Bestellung gibt es ein 24-Stunden-Lieferservice. 70 Prozent ihres Geschäfts macht Simmer in Österreich – ihr ehrgeiziges Ziel für heuer: elf Millionen Umsatz. Ein Dirndl ist Handwerkskunst Mindestens 20 Arbeitsstunden braucht ein Dirndl vom Entwurf bis zur Umsetzung. „Es ist viel Handarbeit und kein Massenprodukt“, erzählt die Kärntnerin Ulli Seebacher, die 17 Jahre lang für namhafte Trachtenunternehmen gearbeitet hat, ehe sie sich Ende 2011 selbstständig gemacht hat. Mit ihrem Label „Erbstücke“ fertigt sie Trachtencouture. Das Einstieger-Dirndl ist bereits ab 450 Euro zu bekommen, wobei besondere Prachtstücke auch schon 6.500 Euro kosten dürfen. Die Inspiration holt sich die umtriebige Geschäftsfrau mit ihrem Atelier mitten in der Klagenfurter Innenstadt auf Flohmärkten, Ausstellungen und in Museen. „Ich spreche mit meinen Kreationen auch Nicht-Dirndl-Trägerinnen an“, sagt Seebacher, die sich in Nachhaltigkeit, Exklusivität und Individualität einen Namen machen will. Das stetige Wachstum ihrer Firma gibt ihr Ansporn und seit März kann sie bereits eine Mitarbeiterin beschäftigen. Mit veganer Küche zum Erfolg Ihr Konzept ist simpel: „Die Produkte dürfen nicht industriell hergestellt sein, sondern ausschließlich bio, saisonal und bestmöglich regional“, sagt Andrea Vaz-König. Die Stammgäste in ihrem Lokal „Deli bluem“ im achten Wiener Gemeindebezirk sind zu 80 Prozent weiblich, aber auch die wenigen Männer, die zu ihr kommen, sind besonders treu und werden immer mehr. Studiert hat die Neo-Gastronomin an der Wirtschaftsuniversität und dann 18 Jahre lang im Bankbereich gearbeitet, ehe sie am 1. März 2014 ihr erstes Lokal eröffnete. Die Idee entwickelte sich während ihrer ersten Schwangerschaft, denn „damals dachte ich mir: Es ist nicht egal, was ich esse.“ Das Know-how holte sich Vaz-König durch eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin und aus der Zeit, wo sie in Küchen von veganen Restaurants in Berlin und London gratis gearbeitet hat. Derzeit beschäftigt sie zwölf Mitarbeiter und vor Kurzem hat sie ihr zweites Deli-bluem-Lokal eröffnet, in der Laudongasse im Volkskundemuseum. Bereut hat sie den Sprung in die Gastronomie nicht, auch wenn sie heute weniger verdient als in ihrem sicheren Bankjob. Aber wie meint sie? „Für mich ist jetzt jeder Tage eine neue Herausforderung.“ Mut kann man nicht kaufen Bereits im Alter jenseits der 50 hat Doris Steinmüller-Nethl gemeinsam mit ihrem Mann wieder von vorne angefangen. Ihr ehemals erfolgreicher Betrieb kam im Zuge der Wirtschaftskrise in Turbulenzen. Nach einem geglückten Ausgleich steht sie heute fester denn je auf ihren unternehmerischen Beinen. „In den USA ist es keine Schande, nach einem Ausgleich wieder von vorne zu beginnen, in Österreich hingegen ist das nicht einfach“, meint die gelernte Volblut-Physikern, deren Spezialgebiet die Beschichtungstechnologie ist. Das 2013 gegründete Unternehmen „DiaCoating GmbH.“, das sich mit Forschungsprojekten im Beschichtungsbereich beschäftigt, läuft gut an. Im Vorjahr gründetet sie mit ihrem Mann die CarbonCompetence, die als Hauptfirma fungiert und Diamantbeschichtungsanlagen in Kundenprozesse implementiert. „Fünf Anlagen haben wir schon entwickelt und gebaut.“ Ihren Betriebsstandort wird sie in den kommenden Monaten von Innsbruck nach Wattens verlegen, da sie für den Wachstumsschritt des Unternehmens mehr Platz benötigt. Die Anlagen will sie nun selbst zusammenbauen. Der dekorative Preis: ein Kunstwerk Die vier siegreichen Damen durften sich auch über einen Preis in Form eines exklusiven Kunstwerks – von der Galerie Ernst Hilger zur Verfügung gestellt – freuen, der auch seine eigene Geschichte erzählt. Entworfen von der Künstlerin Vasilena Gankovska, die 1978 in Bulgarien geboren wurde und als Künstlerin seit 2001 in Wien und Sofia lebt. „Als ich das Konzept des Preises gelesen habe, hatte ich drei Themen im Kopf: eine Frauenfigur, ein Gebäude aus Glas, das in der Postmoderne für Unternehmertum steht, und einen Lorbeerzweig, der traditionell mit Sieg und Leistung verbunden wird“, erklärt Gankovska ihren Entwurf. Ü IMPRESSUM Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Medieninhaber (Verleger): Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsgesellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Telefon 0316/834020, Telefax 0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.com Herausgeber & GF: Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlagsleitung: Josef Lipp Standort Oberösterreich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon 0732/781282, Telefax DW 4, [email protected] Standortleitung: Mag. Hans Graf Standort Niederösterreich, Wien & Burgenland: Ortsstraße 18, 2331 Vösendorf, Tel. 01/2127440, Fax 01/21274404, e-mail [email protected] Standort für Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pannzaunweg 1 b, Telefon 0662/842841-0, Telefax DW 4, [email protected], [email protected], [email protected] Erscheinungsort: Graz Chefinnen vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg, Mag. Vera Haberfellner Chefredakteurin Donauraum: Dr. Marie-Theres Ehrendorff Redaktion: Carla Apschner, BA, Mag. Angelika Dobernig, Dr. Thomas Duschlbauer, Florian Eckel, Hannes Hameter, Siegfried Hetz, MA, Andrea Hinterseer, Felix Meiner, Josef Müller, Mag. Sonja Nemecek, Mag. Andreas Prammer, Mag. Rudolf Preyer, Anna-Maria Riemer, Lorenz Stocker, Mag. Thomas Strübler, Dr. Alexander Tempelmayr, Mag. Christian Wieselmayer Fotos: Falls nicht anders angegeben: Symbol Pictures, Archiv Layout und Produktion: Hans Obersteiner Verkaufsleitung Süd: Mag. Barbara Steiner Marketing: Silvia Hasl-Weingrill Druck: Leykam – Let’s Print Verlagsvertretung Slowenien: Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Telefon/ Telefax +386/1/5181125,[email protected] Verlagsvertretung Kroatien: Business Media Croatia d.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb, Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810, [email protected] Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem Anzeigentarif. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement Inland € 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement ist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es nicht bis ein Monat vor Ende des Abojahres gekündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. FN 257766v; UID-Nr.: ATU61454508 Verlagskonto: BKS, BLZ 17000, Kontonummer 180-038949 Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige Gericht. Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine geschlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen weibliche Personen ein. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 25 Worauf sollten Unternehmer als Bankkunden achten? Ist es sinnvoll, das Privatkonto und das Firmenkonto bei ein und derselben Bank zu eröffnen? Welche Fragen sollte sich ein KMU als Bankkunde stellen, um sich das Leben im BankAlltag zu erleichtern? G ute Bankbeziehungen sind sowohl zur Erreichung privater Lebensziele als auch für den geschäftlichen Erfolg von Bedeutung. Die wesentliche Frage, die sich viele Unternehmer stellen, ist jene, ob es sinnvoll ist, in privaten und geschäftlichen Angelegenheiten auf ein und dieselbe Bank und denselben Berater zu vertrauen oder die beiden Bereiche strikt voneinander zu trennen. Lucien Berlinger, Vorstandsvorsitzender der Zürcher Kantonalbank in Österreich, kann beiden Varianten etwas abgewinnen. „Während etwa die Punkte Diversifikation und Diskretion eher für die Trennung von privaten und geschäftlichen Geld-Angelegenheiten sprechen, gibt es auch einige stichhaltige Argumente für eine kombinierte Lösung“, so der ZKB-Chef. In jedem Fall ist es ratsam, die Bedürfnisse vorab zu klären. Der Mehrwert entscheidet „Ich bin davon überzeugt, dass es nur Sinn macht, beide Bereiche zu vereinen, wenn mir meine Bank neben der Sicherheit eines renommierten Hauses durch die Integration mehrerer Bereiche auch Synergieeffekte und einen wirklichen Mehrwert bieten kann“, so der gebürtige Schweizer. Im Endeffekt ist diese Lösung nur dann von Vorteil, wenn der Unternehmer nicht von Abteilung zu Abteilung und Berater zu Berater im Haus laufen muss. Berlinger macht kein Hehl daraus, dass Unternehmer zu den anspruchsvollsten Bankkunden zählen: „Unternehmer verlangen absolute Professionalität und möchten mit ihrer Bank auf Augenhöhe sprechen. Sie brauchen also einen Ansprechpartner, der ihr Geschäft versteht und flexibel auf ständig wechselnde Bedingungen reagieren kann.“ Der CEO der Zürcher Kantonalbank Österreich AG ist auch davon überzeugt, dass Unternehmer darauf achten sollten, mit Bankberatern zusammenzuarbeiten, die eine große Portion Ein- 26 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Unternehmer als Bankkunden sind eine herausfordernde Klientel, das weiß auch Lucien Berlinger, Vorstandsvorsitzender der Zürcher Kantonalbank in Österreich, der in seinem Institut viele Selbstständige bestreut. Foto: Zürcher Kantonalbank Österreich AG satz und Dynamik mitbringen und darüber hinaus auch gute Netzwerker sind. „Erfolgreiche Unternehmer vollbringen tagtäglich außergewöhnliche Leistungen und fordern diese zu Recht auch von ihren Partnern ein“, so Berlinger. Ferner sei es bei der Zusammenarbeit mit Selbstständigen außerdem wichtig, eine generationenübergreifende Denkweise an den Tag zu legen und diese mit den passenden, nachhaltigen Anlagekonzepten in Einklang zu bringen. Kein Patentrezept Ganz weit oben auf dem sprichwörtlichen Wunschzettel der unternehmerischen Klientel steht das Thema Nachfolgeplanung. Viele glauben, in Stiftungen ein Patentrezept ge- funden zu haben. Diese sind jedoch kein „Universal-Werkzeug“ für jeden Fall, stellt Berlinger fest, „wenngleich manchmal ein ausgesprochen hilfreiches Konstrukt, um den Bestand von Familienunternehmen in der Generationenfolge dauerhaft zu sichern“. Komplex ist wohl auch die Mehrheit der Lösungen rund um die Geld-Angelegenheiten der Unternehmerschaft. „Allgemein gültige Lösungen sind rar und Individualität ist gefragt“, meint Berlinger. Die oft gestellte Frage nach der optimalen Aktienquote im Portfolio von Selbstständigen sei ein gutes Beispiel dafür. „Durch ihre selbstständige Tätigkeit bringen Unternehmer oftmals ein deutlich höheres Verständnis für die Chancen und Risiken von Wertpapieren mit. Viele Unternehmer setzen bei ihrer Veranlagung daher stärker auf Aktien als Unselbstständige. Es gilt mit dem Bankberater zu eruieren, ob dies in jedem Fall Sinn macht. Das sogenannte Einkaufen zusätzlicher Wertpapierrisiken muss mit jedem Kunden im Vorfeld unter Berücksichtigung der Risikofähigkeit und der Diversifikationseffekte entsprechend individuell abgeklärt werden.“ Ü n Zur Person Lucien J. BerDer gebürtige Schweizer die Geschi5 201 il Apr t sei kt len linger ank Österalb ton Kan cke der Zürcher el nach chs We nem sei Vor . AG reich - sowie rich -Zü ETH Salzburg war der Mitglied der als ent olv Abs onost MIT-B etsleiter des Direktion und Marktgebi cher StammZür des gs kin Ban Private wenigen Banvon e ein hauses aktiv. Als Zürcher Kantoken weltweit verfügt die e Bonität hst höc nalbank über die Ratingten haf nam r alle -A) (Triple Agenturen. Internationalisierung Eine Win-win-Situation: Die Kenntnisse der Mentees kommen den Mentoren und den heimischen Unternehmen bei der Ausweitung ihrer Auslandsaktivitäten zugute. Foto: WKO Internationalisierung der Wirtschaft Mentoren unterstützen Migranten am österreichischen Arbeitsmarkt Das Programm „Mentoring für Migranten“ von Wirtschaftskammer, Integrationsfonds und AMS geht im Herbst in die nächste Runde. Gesucht werden erfahrene Personen aus der Wirtschaft als Mentoren sowie qualifizierte Migranten als Mentees. Neu ist ein Schwerpunkt für Flüchtlinge aus Syrien. Von Marie-Theres Ehrendorff I n Österreich leben mehr als 1,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Migration und Integration sind Schlüsselthemen – nicht nur aus sozialer und integrationspolitischer Sicht, sondern auch für den Standort Österreich. Trotz steigender Arbeitslosigkeit sind Unternehmen nach wie vor mit Fachkräftemangel konfrontiert, weil die am Arbeitsmarkt angebotenen Qualifikationen teils nicht mit den Anforderungen der Arbeitgeber übereinstimmen und weil die geografische Mobilität innerhalb der EU nach wie vor sehr niedrig ist. Auf der anderen Seite hätten viele in Österreich lebende Personen mit Migrationshintergrund zwar vom Ausbildungsstand her das nötige Rüstzeug für die Aufnahme einer Beschäftigung in Österreich. Was ihnen allerdings fehlt, sind Kontakte und informelle Kenntnisse über den Arbeitsmarkt. Genau hier setzt das Programm „Mentoring für MigrantInnen“ an, das von den Wirtschaftskammern Österreichs (WKO) gemeinsam mit dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) und dem Arbeitsmarktservice (AMS) im Jahr 2008 initiiert wurde und im Herbst dieses Jahres erneut österreichweit durchgeführt wird. „‚Mentoring für MigrantInnen‘ ist ein praxisnaher Beitrag gegen Fachkräftemangel und brain drain – beides Probleme, die trotz angespannter Arbeitsmarktlage für viele Betriebe virulent sind“, betont Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Anna Maria Hoch- hauser. „Das in Österreich verfügbare Arbeitskräftepotenzial muss besser genutzt werden – insbesondere auch die Fähigkeiten von Menschen mit Migrationshintergrund.“ Viel zu oft werden Zuwanderer nicht entsprechend ihren Ausbildungsniveaus eingesetzt. Das ist für die Betroffenen frustrierend, aus Sicht der Betriebe eine Vergeudung von Ressourcen und volkswirtschaftlich kontraproduktiv. Hochhauser sieht in dem Programm, das mit Mitteln der Internationalisierungsoffensive „go international“ gefördert wird, auch einen Beitrag zur Internationalisierung der rotweiß-roten Wirtschaft. „Österreich ist stark auf den Export angewiesen, insbesondere in einer immer stärker globalisierten Welt. Dabei spielen internationale Mitarbeiter mit ihrem speziellen Markt-Know how und Kulturverständnis ihrer Herkunftsregion sowie ihren Sprachkenntnissen eine entscheidende Rolle.“ Auch neun von zehn Mentoren meinen, dass die spezifischen Kenntnisse der Mentees von heimischen Unternehmen bei der Ausweitung ihrer Auslandsaktivitäten genutzt werden können. Inhalt der Mentoringpartnerschaft sind vor allem die Unterstützung im Bewerbungsprozess und die Stärkung des Selbstvertrauens der Mentees. Auch der „reality check“ – das Abgleichen von Erwartungshaltung der Mentees mit den tatsächlichen Möglichkeiten am österreichischen Arbeitsmarkt – und die Einführung in Netzwerke können eine große Rolle spielen. Bis dato haben in Österreich rund 1300 Mentoring-Paare an dem Programm, das in ganz Österreich durchgeführt wird, teilgenommen. Ein Drittel der Mentees konnte bereits während des sechsmonatigen Programms auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen, auch wenn das vorrangige Ziel nicht die unmittelbare Job-Vermittlung ist, sondern „Hilfe zur Selbsthilfe“. Im Oktober 2015 startet der nächste Durchgang von Mentoring für MigrantInnen. Aufgrund der derzeitigen Flüchtlingssituation und insbesondere im Hinblick auf die große Zahl an syrischen Flüchtlingen, deren Asylverfahren bereits positiv abgeschlossen ist und die nun dem österreichischen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, wird diesmal ein Schwerpunkt auf syrische Flüchtlinge gelegt und hier gezielt über das Mentoringprogramm informiert. Gesucht werden Mentees (Grundvoraussetzung u.a. abgeschlossene Berufsausbildung, Deutschkenntnisse und freier Arbeitsmarktzugang) ebenso wie Mentoren, die ausreichend berufliche Erfahrung mitbringen und sich für ihre Schützlinge rund fünf Stunden im Monat Zeit nehmen sollten. Bewerbungen sind dafür ab sofort möglich unter Mentoren: [email protected]; www.integrationsfonds.at/mentoring. Die Bewerbungsfrist endet mit 4.9.2015. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 27 Air B’n’B und Co. im Visier Die Wirtschaftskammer Wien fordert Regeln für die Vermietung von Privatquartieren. Vermieter von privaten Zimmern sollen aus Fairnessgründen Hotelbetrieben gleichgestellt werden. Denn: Gleiches Recht für gleiche Pflichten. B is zu 5.000 Wohnungen werden derzeit in Wien vermietet. Klare Gesetzesvorlagen für die Privatvermietung an Touristen – besser bekannt als Air B’n’B und Co. – vermisst die Tourismuswirtschaft jedoch. „Das Prinzip ist dasselbe: Gästen soll eine Übernachtungsmöglichkeit geboten werden. Warum Wiener Hotels mit einer Unzahl an Auflagen und Steuern konfrontiert sind, kommerzielle Vermieter von Privatwohnungen hingegen so gut wie gar nicht, ist mir unverständlich. Es ist schön, dass die Stadtregierung das nun auch so sieht. Aber wir for- 28 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 dern mehr: Es müssen für alle dieselben Regeln gelten und deren Einhaltung muss kontrolliert werden“, fordert Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, und unterstützt damit die Forderung der Wiener Hotellerie. Ortstaxenkontrolle für Privatvermieter Die sogenannte Ortstaxe, eine Abgabe, die zur Finanzierung der Bewerbung des Tourismusstandortes Wien dient, ist für alle Wiener Beherbergungsquartiere verpflichtend zu be- zahlen. „Bisher werden die Vermieter von Privatquartieren jedoch nirgendwo zentral erfasst. Daher ist unbekannt, ob sie die Ortstaxe, die sie seit 1.1.2013 zahlen müssen, auch tatsächlich abführen, obwohl sie natürlich auch vom Wiener Tourismusverband profitieren. Das ist nicht fair und daher fordere ich die Einrichtung einer offiziellen Stelle bei der Stadt Wien, die sich um die Erfassung und die Einhebung der Ortstaxe der Privatquartiervermieter kümmert“, erklärt Andrea Feldbacher, Obfrau der Wiener Hotellerie. Tourismus Der weltweite Siegeszug der „etwas anderen Art“ der Zimmerüberlassung auf Online-Portalen macht auch vor den Grenzen Österreichs nicht halt. Foto: Symbol Mit diesen oder ähnlichen Problemen schlägt sich auch die Hotellerie in anderen Ländern herum und bedient sich teilweise rigider Maßnahmen. Paris und Berlin schicken Kontrollteams aus, New York hat die Vermietung von Apartments unter 30 Tagen gänzlich verboten und in Barcelona drohen bis zu 30.000 Euro Strafe bei illegalen Angeboten. Privatzimmer boomen weltweit Wie in Großbritannien Bed & Breakfast eine Institution ist, hat auch in Österreich das Nächtigen in privaten Zimmern, Ferienwohnungen und sonstigen Unterkünften eine lange Tradition und verzeichnet immerhin jährlich rund 22 Millionen Nächtigungen. Das Besondere an der neuen Herausforderung durch die Privatzimmervermietung für die Hotellerie ist die professionelle Vermarktung dieses Angebots im Internet. Gewerberechtlich unterliegt die Beherbergung ab zehn Gästebetten dem reglementierten Gastgewerbe, darunter ist die Anmeldung des freien Gewerbes bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde bzw. die Ausübung im häuslichen Nebenrecht – der Privatzimmervermietung – möglich. Der entscheidende Graubereich – Mangel an Vollzugsmöglichkeiten, Abgaben und Steuern – liegt nämlich im häuslichen Nebenrecht. Online-Portale wie Air B’n’B, 9flats oder Wimdu sind die wohl bekanntesten Beispiele der privaten Reisewelt. Alleine Air B’n’B – die mittlerweile größte Plattform für Privatunterkünfte weltweit – bringt Menschen mit über 600.000 Angeboten in mehr als 34.000 Städten in 190 Ländern zusammen. Es gibt schon weit über 15 Millionen Gäste seit der Gründung in San Francisco im Jahr 2008. In der Bundeshauptstadt Wien bieten bis zu 5.000 Vermieter ihre Unterkunft auf Air B’n’B an. In Berlin stehen rund 6.000 Unterkünfte bereit, in Deutschland mehr als 28.000. Genauere Zahlen und Statistiken hält Air B’n’B unter Verschluss. Laut dem Unternehmen werden über 50 Prozent aller Geschäfte in Europa generiert. Aber auch hier schläft die Konkurrenz nicht. 9flats – seit 2011 online mit Sitz in Deutschland – ist das europäische Pendant zum Zehn-Milliarden-US-Dollar-Unternehmen Air B’n’B. 9flats ist auf dem österreichischen Markt mit 10.000 Unterkünften sogar stärker vertreten. Insgesamt umfasst 9flats zurzeit ein Angebot von mehr als „Wir sind für gleiches Recht, aber auch für gleiche Pflichten“, sagt Dr. Andrea Feldbacher, Obfrau der Wiener Hotellerie, die ihre Forderungen so bald wie möglich umgesetzt sehen will. Foto: Weinwurm 100.000 privaten Wohnungen in mehr als 140 Ländern. Ebenso seit 2011 online und mit Sitz in Deutschland ist Wimdu. 7.500 Unterkünfte in Österreich, 300.000 weltweit in über 100 Ländern. OGH-Urteil gegen Privatzimmervermietung Der Oberste Gerichtshof kam im vergangenen Jahr zum Schluss, dass eine Eigentumswohnung nicht als Ferienwohnung – in „touristischer Nutzung“ – an wechselnde Mieter für die Dauer von zwei bis 30 Tagen vermietet werden darf. Aufgrund dieser veränderten Rechtslage würde es einer genehmigungspflichtigen Widmungsänderung bedürfen, um zu vermieten. Bei Widmungsänderungen im Wohnungseigentum wiederum bedarf es der Zustimmung aller Mitglieder der Eigentümergemeinschaft. Eine „touristische Nutzung“ wäre eine solche Widmungsänderung. Grund der Klage im Anlassfall waren das unkontrollierte Aufhalten Hausfremder im Wohnhaus und die mögliche „Beeinträchtigung schutzwürdiger Interessen anderer Wohnungseigentümer“ aufgrund der kurzfristigen Vermietung von zwei bis 30 Tagen. Schon 2011 gab es einen Fall hinsichtlich der Privatzimmervermietung mit vergleichbarem Urteil (OGH 3 Ob 158/11y). Hier wurden neben der Unterkunft auch Bettwäsche, Handtücher und Endreinigung angeboten. Dies zu fixen Tagessätzen für drei bis sieben Tage. Allerdings noch im Graubereich befindet sich das Vermieten von Mietwohnungen. In Österreich dürfen diese nur mit Zustimmung des Vermieters zur Gänze untervermietet werden. Eine teilweise Untervermietung ist erlaubt, sofern die Wohnung mindestens zur Hälfte weiterhin selbst genutzt wird und die Untervermietung keinen Gewinn bringt. Die Konsequenzen könnten somit Mieter begünstigen, da Mietern offensichtlich weniger schutzwürdiges Interesse attestiert wird. Der Mieter, der auf Urlaub fährt und seine Wohnung einem Touristen überlässt, hätte demnach kein Einspruchsrecht der anderen Mieter zu erwarten, da diesen so eines gar nicht zusteht. In New York ist es nur noch erlaubt, eine Unterkunft für Zeitspannen von mehr als 30 Tagen zu vermieten. Außer diese Unterkunft wird nur teilweise vermietet und der Vermie- ter selbst wohnt zu dieser Zeit auch in der Wohnung. Air B’n’B wurde zudem gezwungen, die Daten der 15.000 gewerbsmäßigen Vermieter für die Einholung der gesetzlichen Hotelsteuer weiterzugeben. Auch in San Francisco ist ein derartiges Verfahren noch offen. In Barcelona müssen alle touristischen Vermieter in Kataloniens Tourismusverzeichnis registriert werden. Hier bekam Air B’n’B laut Guardian eine 30.000-EuroStrafe. Die Vermietung von Privatzimmern ist grundsätzlich verboten. In Berlin ist die Nutzung von Wohnraum zu anderen als Wohnzwecken genehmigungspflichtig. Das Unternehmen Air B’n’B sichert sich jedoch damit ab, indem es dem Anbieter die gesamte Verantwortung für die Einhaltung lokaler Gesetze und für sämtliche steuerlichen und abgabentechnischen Verpflichtungen überwälzt. Das Air B’n’B-Phänomen ist eine globale Herausforderung, die wahrscheinlich nur auf kommunaler Ebene gelöst werden kann. Der Standesvertetung der Hoteliers geht es nicht darum, ein touristisches Kuchenstück wegzuschneiden, sondern aufzupassen, dass der Kuchen insgesamt nicht ungenießbar wird, wie von den Verantwortlichen versichert wird. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 29 Innovative Entwicklungen und Produkte sind der Fokus der IFA. Trends der IFA 2015 Smartes für Fun und Fitness, schönere Pixel, starke TV-Software Als weltweit bedeutendste Messe für Consumer Electronics zeigt die IFA das gesamte Spektrum an Neuigkeiten einer innovativen Industrie. Ultra-HD-Bildschirme mit noch eindrucksvolleren Farben und spektakulärem Kontrast, Heimkino-Sound in drei Dimensionen oder innovative Software-Plattformen für smarte Vernetzung sind die aufstrebenden Stars. Von Christian Wieselmayer UHD reif für den Massenmarkt Ob „curved“ oder flach – UHD, die ultrahohe Auflösung mit acht Millionen Bildpunkten, zählt in den gehobenen TV-Klassen fast schon zur Standard-Ausstattung. Fernsehgeräte mit elegant geschwungenen Bildflächen waren schon 2014 unter den Stars der Messe. In diesem Jahr setzt sich der Trend fort. So können in Zukunft die Bildschirme einmal eine komplett flache und einmal eine gewölbte Oberfläche annehmen – je nach Wunsch. Ein Druck auf die Fernbedienung bringt den Schirm mit Motorkraft in die gewünschte Form. Parallel dazu wird auch das Angebot von Inhalten in UHD-Auflösung noch in diesem Jahr spürbar zunehmen. Bereits jetzt stellen die ersten OnlineDienste UHD-Spielfilme ins Netz. In Expertenrunden gilt der Satz schon als geflügeltes Wort: UHD steht nicht nur für mehr, sondern auch für schönere Pixel. Zum Beispiel für eindrucksvollere Farben. Die Top-Modelle unter den neuen UHD-Fernsehgeräten stellen einen „erweiterten Farbraum“ dar, wie es in der Fachsprache heißt. So zeigt sich auf ihren Schirmen ein gepflegter Golfrasen in einem so satten Grün, dass der Zuschauer Lust bekommt, zum Schläger zu greifen. „Wearables“ überwachen das Fitness-Programm Tragbare Geräte, ausgerüstet mit Sensoren und Displays, sogenannte „Wearables“, die man körpernah am Armband trägt, sind ein weiterer neuer Trend bei der IFA 2015. Wearables zeigen an, was sie mit oder ohne Handy-Unterstützung empfangen. Sie mes- 30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 sen Körperfunktionen wie die Herzfrequenz oder den Puls, zählen Schritte, registrieren Bewegungen und Umgebungsvariablen, um sie zur Auswertung weiterzufunken. Ein Tablet empfängt alle Daten, verarbeitet sie zu grafischen Darstellungen und erstellt im Weiteren individuelle Fitness-Programme. Die IFA wird eine Fülle neuer Smart Watches und Fitness-Armbänder zeigen, darüber hinaus viele neue Smartphones, die ebenfalls mit eigenen Fitness-Sensoren ausgestattet sind. Satter Sound in drei Dimensionen Vor mehr als zwei Jahren begann der KinoTon die Wohnzimmer zu erobern. Dolby hatte den klassischen Kino-Sound mit seiner Die IFA 2015 findet vom 4. bis 9. September in Berlin statt. Foto: Messe Berlin Multikanal-Technik für rechts, links, Mitte und Surround um die Höhendimension erweitert. Als „Dolby Atmos“ hielt die Technik Einzug in die Kinosäle, seit einigen Monaten ist sie auch als Ausstattungsmerkmal von Heimkino-Receivern erhältlich. Inzwischen hat Dolby Atmos Konkurrenz bekommen: von DTS:X, einem System eines weiteren großen Anbieters von Kino-Tonsystemen, und von Auro 3-D, einem in Belgien entwickelten Verfahren für 3-D-Sound. Die IFA wird viele neue Heimkino-Receiver und -verstärker zeigen, die all diese Formate unterstützen. Ü Menschen & Märkte Energienahe Start-up-Unternehmen aus ganz Europa gesucht neue Business-Modelle für energienahe Produkte und Dienstleistungen möglich“, so VERBUND-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber. „Wir suchen junge, innovative Unternehmen, die mit uns gemeinsam den Energiemarktplatz der Zukunft gestalten wollen.“ Eine Jury wird unter allen Bewerbungen die fünf besten Start-upUnternehmen auswählen, die sich im Rahmen des Start-up-Pitches während der VERBUNDEnergiekonferenz energy2050 am 24. September 2015 präsentieren können. Den Gewinnern winkt eine Teilnahme am Pitch-Finale im Rahmen der VERBUND-Energiekonferenz Energy2050. Dem Sieger-Team winken das Preisgeld von 25.000 Euro - und ein erfolgreicher Start in den Markt. Ü energienahe Dienstleistungen für Privat- und Business-Kunden und E-Mobilität. Zur Anmeldung geht es hier: www.verbund.com/startup-pitch. Die Bewerbungsfrist läuft bis 31. Juli 2015. Fünf Unternehmen erhalten dabei die Chance, während der VERBUND-Energiekonferenz energy2050 im September 2015 an einem Pitch teilzunehmen. Das Sieger-Team erhält 25.000 Euro Preisgeld. „Die Energiebranche erlebt eine echte Revolution. Die Digitalisierung macht völlig Mutige Start-ups finden die Bewerbung online unter www.verbund.com/startup-pitch Einsendeschluss ist der 31. Juli 2015. Werbung Foto: Verbund D ie klassische Trennung zwischen Stromerzeuger und Verbraucher verwischt sich täglich mehr. Stromkunden werden mit eigenen Solaranlagen mehr und mehr zu Produzenten und mit ihrem Elektroauto oder anderen Kleinspeichern sogar Partner ihrer Energielieferanten. Strom verbrauchen bedeutet schon längst nicht mehr, den Lichtschalter zu betätigen, sondern mit dem Smartphone jederzeitige Steuerung über Stromverbrauch und Geräte zu haben. An Ideen mangelt es jungen Unternehmerinnen und Unternehmern nicht, manchmal fehlt nur eine kleine Starthilfe zum Durchbruch. Genau diese Starthilfe bietet nun VERBUND, Österreichs führendes Elektrizitätsunternehmen und einer der größten Wasserkrafterzeuger in Europa. VERBUND sucht europäische Start-ups aus den Bereichen erneuerbare Energieerzeugung, Energieeffizienz und -management, Steuerungslösungen für das Smart Home, Logistik-Sommer Leoben Seit nunmehr 13 Jahren zählt der Internationale Leobener Logistik-Sommer zu den interessantesten Logistik-Veranstaltungen in Österreich. Unter dem Motto „Innovation und Nachhaltigkeit: Die neue Intelligenz vernetzter Systeme“ werden am 17. und 18. September 2015 Top-Referenten innovative Lösungen, Praxisbeispiele und nachhaltige Trends in der Logistik erläutern und mit den Teilnehmern diskutieren. Ein besonderes Highlight stellt der Vortrag von Univ.-Prof. MMag. Dr. Gottfried Haber zum Thema „Wirtschaftspolitik in Zeiten von Industrie 4.0“ dar. Ü Georg Mündl, Geschäftsfeldleitung Mail Solutions Österreichische Post AG; Georg Pölzl, Generaldirektor Österreichische Post AG (v.l.). Foto: Österreichische Post AG/Daniel Mikkelsen Unternehmensprozesse 4.0 Foto: 3M 3M Designoberflächen als effektvoller Blickfang Schindler Österreich ist immer für eine Überraschung gut. Kürzlich gestaltete der Spezialist für intelligente Mobilitätslösungen fünf Aufzugsportale und einen Fahrkorb in seiner Österreich-Zentrale am Wienerberg mithilfe von 3M DI-NOC Folien neu und versetzt durch ein besonderes Digitaldruckmotiv die Fahrstuhlbenutzer mit einem Schritt in Urlaubsstimmung.Ü Am Donnerstag, den 25. Juni 2015, lud die Österreichische Post zur Präsentation und Diskussion unter dem Titel „Unternehmensprozesse 4.0 – Neue Perspektiven für effizientere Abläufe“. Bei der Veranstaltung in der Wiener Innenstadt gaben Österreichs größter Logistikdienstleister und der renommierte IT-Marktforscher Gartner Einblick in aktuelle Geschäfts- und Technologietrends. Die Veranstaltung wurde von Post-Generaldirektor Georg Pölzl und Georg Mündl, Geschäftsfeldleitung Mail Solutions, eröffnet. Rund 90 Gäste sind der Einladung ins Atrium W1 gefolgt. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 31 Foto: APS Qualität zahlt sich aus Bei über 2000 Personaldienstleistern österreichweit ist es nicht einfach, den Überblick zu behalten. Sowohl Unternehmen als auch BewerberInnen stehen vor der Entscheidung, welche Zeitarbeitsunternehmen für eine potenzielle Zusammenarbeit geeignet wären. Die Qualitätsstandards der Personaldienstleistungsbranche stellen hierbei ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidungsfindung dar. D nur zwei andere Personaldienstleister führen dürfen, bestätigt, dass die Qualität der Arbeit nicht nur in einem hohen Maß vorhanden ist, sondern auch über die gesetzlichen Normen hinausgeht. Stolz ist die APS Group auch über den Erhalt des Best-Recruiter-Siegels. Diese Auszeichnung zeigt, dass das Unternehmen auch im Recruiting überdurchschnittlich gute Arbeit leistet und somit für BewerberInnen eine verlässliche Anlaufstelle bei der Karriereplanung darstellt. Durch jährliche Audits, welche diese Zertifizierung sicherstellen, gewinnen sowohl BewerberInnnen als auch Kunden einen Eindruck über die anhaltende Qualität im Recruitingprozess der APS Group. Neben dem AKÜ-Gütesiegel und der BestRecruiter-Auszeichnung ist es der APS Group wichtig, sich regelmäßig Feedback von ihren Kunden und MitarbeiterInnen einzuholen. Aus diesem Grund führt die APS Group in regelmäßigen Abständen anonyme Kunden- und Mitarbeiterbefragungen durch, die von der Firma EUCUSA – einem unabhängigen Beratungsunternehmen – begleitet werden. Erfreulich ist, dass die Befragungen bisher immer überdurchschnittlich gute Ergebnisse lieferten und der APS Group dieser Erfolg anhand einer Urkunde auch schriftlich bestätigt wurde. Die zahlreichen Zertifizierungen der APS Group lassen nicht nur erkennen, wie hoch der Qualitätsanspruch des Unternehmens ist, sondern geben sowohl bestehenden als auch potenziellen Kunden sowie BewerberInnen und MitarbeiterInnen die Möglichkeit, sich schnell einen ersten Einblick in die Arbeitsweise des Unternehmens zu verschaffen. Die Entscheidung hinsichtlich der Auswahl ihres zukünftigen Personaldienstleisters wird dadurch gegebenenfalls erleichtert. Langfristiges Ziel der APS Group ist es, ihren Ruf als attraktiver Arbeitgeber und Geschäftspartner beizubehalten und den Anspruch der Qualitätsführerschaft weiter auszubauen. Ü Werbung ie Situation auf der BewerberInnenseite hat sich verändert. Wurden Zeitarbeitsunternehmen in den letzten Jahren noch von Lebensläufen überflutet, freut man sich heute als RecruiterIn bzw. PersonalistIn über jede eingegangene Bewerbung, die dem Stellenprofil entspricht. Der Mangel an qualifizierten Fach- und Nachwuchskräften ist deutlich spürbar geworden. Jobsuchende fordern von PersonalistInnen schnelle Reaktion, Flexibilität, aber auch die Sicherheit eines stabilen Unternehmens. Die APS Group, ein österreichisches Familienunternehmen in der Zeitarbeitsbranche, setzt auf Qualität! Ziel ist es, den derzeitigen Qualitätsstandard nicht nur beizubehalten, sondern weiter auszubauen. Neben Zertifizierungen wie ISO 9001 und SCP ist vor allem das AKÜ-Gütesiegel ein wichtiger Indikator für die gute und gewissenhafte Arbeit innerhalb der Organisation. Das AKÜ-Gütesiegel, das neben der APS Group bis dato 32 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Junge Wirtschaft will in Innsbruck „Berge versetzen“ Österreichs größter Jungunternehmer-Kongress findet heuer vom 25. bis 26. September in Innsbruck statt. Die Veranstaltung verbindet starke Impulse, neues Know-how sowie spannende Kontakte in bester Stimmung. Ingredienzien für alle, die Berge versetzen wollen. Von Marie-Theres Ehrendorff Toni Innauer Maximilian Riedl Martha Schultz Foto: TGKK Foto: lorenzoni-pr Foto: WKO Fredmund Malik Jochen Schweizer Maria und Baltasar Hauser Foto: JWV Foto: GABO Foto: WKO „Family Lounge“, die gezielt Familienunternehmen und Betriebsübernehmer anprechen will. Hier konnten als Speaker Kapazunder wie Maximilian Riedel von Riedel Glas, Maria und Balthasar Hauser vom Stanglwirt und Martha Schultz von der Schultz Gruppe (Touristik) gewonnen werden. Gesellschaftliche Highlights sind natürlich wieder die JW-Party am Freitagabend im Salzlager Hall sowie die Gala am Samstagabend, die von Stermann und Grissemann moderiert wird. Ebenfalls mit von der Partie wird Staatssekretär Harald Mahrer sein. Betriebsbesuche am Samstagnachmittag runden das Programm ab: Eine Nordkettenbahn- www.jungewirtschaft.at/bundestagung Fahrt zur Seegrube inklusive ManagementTalk ist ebenso geplant wie die Besichtigung der Swarovski Wunderkammern inklusive Besuch des Unternehmens, die Möglichkeit einer Stadtführung durch Innsbruck, der Besuch des Hochseilgartens Waldseilpark in Fulpmes oder die Besichtigung der Bergiselschanze. Ü ng n Information/Anmeldu eich, Junge Wirtschaft Österr .at, E-Mail: jw@wko Tel.: +43 5 90 900-3226. Anmeldung per E-Mail: [email protected] WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Werbung D ie Bundestagung der Jungen Wirtschaft steht heuer unter dem Motto „Berge versetzen“. Gemeinsam mit herausragenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Sport zeigen Gipfelstürmer, was man mit seinem Unternehmen alles bewegen kann. Gerade in wirtschaftlich fordernden Zeiten sind Unternehmergeist und neue Ideen gefragter denn je. Sportlegende Toni Innauer, ManagementGuru Fredmund Malik, der Unternehmer und Erlebnisexperte Jochen Schweizer und viele mehr werden ihre Erfolgsrezepte und Erfahrungen präsentieren. Neu bei der Bundestagung ist dieses Jahr die Präsident Christoph Leitl Foto: WKO 33 Büro 4.0 für Industrie 4.0 Digitaler Posteingang und Dokumentenprozesse im Unternehmen der Zukunft G eorg Mündl leitet bei der Österreichischen Post AG seit 2012 das Geschäftsfeld Mail Solutions. In seiner Funktion verantwortet er den Ausbau und die stetige Weiterentwicklung innovativer physischer Postdienstleistungen und digitaler Lösungen im B2B-Bereich. Sein Ziel bei der Ergänzung des Kerngeschäfts der Österreichischen Post ist es, mit integrierten Lösungen über den gesamten Dokumentenfluss Geschäftskunden zu entlasten und Wachstumspotenzial zu erschließen. Im Vordergrund steht dabei stets die Optimierung von Geschäftsprozessen. Die Österreichische Post hat kürzlich TopEntscheider aus Industrie und Wirtschaft zum Get-together „Unternehmensprozesse 4.0“ geladen: Im Fokus standen aktuelle Geschäfts- und Technologietrends für die Optimierung von Dokumentenprozessen. Wo ortet Österreichs größter Logistiker Optimierungspotenzial? Gerade in Betrieben mit hochautomatisierter Fertigung oder Lagerhaltung sind interne Dokumentenprozesse oft meilenweit von Effizienz entfernt: Unternehmen lassen beim Input und der Verarbeitung von Geschäftsdokumenten enormes Potenzial liegen, weil digitale Daten und physisch vorhandene Unterlagen nicht zusammengeführt werden. Im Hintergrund der Smart Factory laufen herkömmliche Dokumentenprozesse mit einer entsprechend hohen Menge an Papier ab. Speziell Produktionsbetriebe und Logistiker sind also gefordert, horizontal extrem vernetzte Background-Prozesse außerhalb des Kerngeschäfts zu optimieren. Im Unternehmen der Zukunft lautet die Devise: „Büro 4.0 für die Industrie 4.0“. 34 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Wie realisiert Ihrer Erfahrung nach ein Unternehmen das Büro 4.0 in der Praxis? Ein wesentlicher Schritt ist die Digitalisierung des täglichen Posteingangs, wie sie zum Beispiel UNIQA, DB Schenker und Hutchison Drei Austria über die Scanzentren der DI Georg Mündl, Geschäftsfeldleitung Mail Solutions Österreichische Post AG Fotos: Österreichische Post AG Post-Tochter Scanpoint vornehmen. Darauf setzt ein System auf, mit dem das Unternehmen sämtliche kunden- und geschäftsrelevanten Dokumente im permanenten Zugriff hat und steuert. Es kommt also darauf an, was ein Unternehmen mit den digitalisierten Daten macht. Das zeigen auch unsere Bedarfserhebungen in über 100 heimischen Un- ternehmen, wo wir den Status analysiert und in Beratungsgesprächen das jeweilige Optimierungspotenzial aufgezeigt haben. Hier setzt die Österreichische Post im B2B-Geschäft an und unterstützt Geschäftskunden bei der Digitalisierung sowie Steuerung unternehmensübergreifender Dokumentenprozesse. Sie sprechen von Zeitgewinn durch hybride Dokumentenprozesse, besserer Kontrolle und geringeren Kosten – was bedeutet das konkret? Was digitaler Posteingang und hybride Dokumentenprozesse im Unternehmen leisten, zeigt folgendes Anwendungsbeispiel aus der Praxis: DB Schenker Österreich, eine der großen Landesgesellschaften im weltweiten DB Schenker-Netz, hat durch die Optimierung des Posteingangs und der Dokumentenverarbeitung die Papierflut im eigenen Unternehmen eingedämmt und innerhalb eines Jahres die Mehrkosten für die Umstellung durch geringere Arbeitskosten ausgeglichen. Das Unternehmen führt für jeden Kundenauftrag einen Speditionsakt, in dem alle Kosten dokumentiert werden. Mehrere Standorte in Österreich benötigen dezentralen Zugriff auf diese Akten. Gemeinsam mit dem Kunden haben wir die Prozesse so aufgesetzt, dass die Eingangspost bereits digitalisiert und vorsortiert beim Sachbearbeiter eintrifft. Wesentlich ist ein vorgelagerter Workflow, den wir in den Post-Verteilzentren für die Digitalisierung und Strukturierung der Daten nützen. Im Ergebnis entfällt für DB Schenker ein Teil des physischen Postwegs, der Speditionsakt ist sicher und mit einem Click sind sämtliche Daten in SAP. DB Schenker fokussiert somit auf „Spedition 4.0“. Ü Mobilität Foto: istock.com/Stefano Tinto In vielen Fällen teilen sich Radfahrende und Fußgänger eine schmale Verkehrsfläche – Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert. Foto: istock.com/jojoo64 Anarchie auf Radwegen – Spiegelbild der Seele Ein entspanntes Miteinander auf Radwegen kann nur funktionieren, wenn sich alle Verkehrsteilnehmenden auch bewusst gegen ein konfliktreiches Verhalten und für Ruhe, Gelassenheit und Nachsicht entscheiden. Zudem spielen gute Umgangsformen eine wichtige Rolle. M obilität ist ein Grundbedürfnis der Gesellschaft und bestimmt nahezu alle Lebensbereiche“, erklärt Sebastian Obrecht vom Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs, ARBÖ. „Sowohl im privaten Bereich als auch in der Arbeitswelt ist rasche, kostengünstige und möglichst umweltfreundliche Mobilität derzeit das Gebot der Stunde. Doch auch für das Bedürfnis an individueller Mobilität wächst das Angebot: Neue Mobilitätsangebote wie Carsharing oder City Bikes ergänzen heute das bestehende Angebot, wobei von dieser Entwicklung insbesondere der urbane Raum profitiert“, ergänzt der Experte. Doch gerade im Straßenverkehr stoßen derart viele heterogene Personengruppen und „Interessenvertreter“ aufeinander, dass Konflikte und Auseinandersetzungen eigentlich schon vorprogrammiert sind. „tschuldigen“ Die Sensibilisierungskampagne „tschuldigen ist nie verkehrt“, an der sich unter anderem Verkehrsorganisationen wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit, ARBÖ, ÖAMTC, IG Fahrrad und Walk Space betei- ligen, hat sich zum Ziel gesetzt, das Verkehrsklima sowie die Sicherheit auf Wiens Straßen zu verbessern und so noch mehr Menschen zu motivieren, das Auto stehen zu lassen. Darum soll nicht nur die Zahl der Verkehrsopfer reduziert, sondern vor allem bessere Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden. Doch das Problem sind nicht nur die Diversität der Verkehrsteilnehmenden und deren heterogene Interessen. Überspitzt kann man behaupten, dass wir Menschen für ein friedvolles Zusammenleben und paralleles Handeln allgemein anerkannte Regeln brauchen, an die sich beinahe jeder hält und bei Verstoß dagegen Strafen zu erwarten sind. Klischees Ein weiteres Ziel der Kampagne ist das Aufbrechen von Klischees. Während sich Autofahrer laut Radfahrenden meist gleich verhalten, unbeeindruckt ob auf einer Hauptoder Wohnstraße, wird den Fußgängern Unberechenbarkeit unterstellt, da Gehende niemals strafrechtlich verfolgt werden. Nutzer von motorlosen Zweirädern hingegen █DAMIT IHRE ZEITUNG BEIM█ █LESER GUT ANKOMMT█ █DIE ÖSTERREICHISCHE POST BRINGT IHRE ZEITSCHRIFT█ █SCHNELL UND VERLÄSSLICH ANS ZIEL█ Je schneller Informationen ankommen, desto wertvoller sind sie. Per Medienpost erhalten Leser in ganz Österreich Ihre Zeitung oder Ihr Magazin verlässlich druckfrisch. Weitere Informationen: www.post.at/medienpost oder 0800 / 212 212 „schießen“ über die Radübergänge, verhalten sich rücksichtslos und ihre Handlungen seien unvorhersehbar. Das Aufbrechen von Klischees würde deshalb einen weiteren wichtigen Schritt zur Verbesserung des Gesamtsituation darstellen. Miteinander statt Gegeneinander – diese Devise würde unsere Gesellschaft in vielerlei Hinsichten nach vorne, weg von Konflikten hin zu einem stressfreieren Alltag, bringen. Ü Kommentar von Mag. Hans-Peter Auer, ÖAMTC Dieses Thema birgt Konfliktpotential – wie fast überall wo unterschiedliche Menschen und Interessen aufeinandertreffen. Auf der einen Seite positiv die steigende Anzahl an Radfahrern – auf der anderen Seite Fußgänger, die beruflich oder privat unterwegs sind. Eine deutliche beziehungsweise bauliche Trennung zwischen einem Rad- und Fußweg gibt es nicht – daher kann es nur miteinander und mit entsprechender gegenseitiger Rücksichtnahme funktionieren. Rücksichtnahme jedes Einzelnen auf den Anderen – die Gretchenfrage lautet: Wer fängt damit an? WU-Professor Sebastian Kummer: „Dogmatisch gegen Lkw und Pkw gerichtet.“ VCÖ-Geschäftsführer Willi Novak: „Wir sind unabhängig und objektiv.“ Foto: WU Foto: LPD OÖ FPÖ-Verkehrssprecher Gerhard Deimek: „Viel Geld der öffentlichen Hand für skurrile VCÖ-Studien.“ Foto: FPÖ Lobbyisten im Tarnanzug Knackiges Lkw-Bashing, perfektionierte Medienarbeit: Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat sich als scheinbar unabhängiger Thinktank etabliert. Nicht alle glauben an die „objektive“ Mission. „Über Österreichs Alpen fahren sechs Mal so viele Lkw wie über die Schweiz.“ Oder: „Trotz Wirtschaftsflaute nahm der Lkw-Verkehr auf Österreichs Autobahnen heuer zu.“ Oder: „CO2-Emisionen des Lkw-Verkehrs seit 1990 mehr als verdoppelt.“ E ine kleine Auswahl aus den Schlagzeilen, die der Verkehrsclub Österreich in den vergangenen Monaten ausgesendet hat. Sicher: Es gibt auch kritische Stellungnahmen zum Thema Pkw, Appelle für mehr Radwege oder Aktionen, um die sichere Teilhabe von Kindern im Verkehr zu verbessern. Aber auffällig ist: Der Lkw ist ein besonderes Feindbild jener VCÖ-Experten, die eher als Autodiktaten eingestiegen sind wie Markus Gansterer, der in den Presseaussendungen als Fachmann zitiert wird: Gansterer war freier Redakteur bei einem Medienmagazin, dann Ghostwriter, für die PR der Österreichischen Hoteliervereinigung zuständig, ehe er beim VCÖ andockte. Mit seinen äußerst kritischen Positionen vor allem zum Thema Lkw-Verkehr hat der VCÖ auch schon die akademische Wissenschaft gegen sich aufgebracht. Sebastian Kummer, Vorstand des Institutes für Transportwirtschaft und Logistik an der Wirtschaftsuniversität Wien: „Die Tatsache, dass der VCÖ sich als eine Lobbyorganisation versteht und sich daher nicht so sehr wertfreirn Aussagen bedient, sondern an einem normativen Programm festhält, das sich dogmatisch gegen Pkw und Lkw richtet, ist seit Jahren bekannt. In den vergangenen Jahren wurden deswegen immer zumindest umstrittene Äußerungen getroffen.“ 36 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Der Verkehrsclub Österreich hat sich als Feindbild den Lkw auserkoren. „Heuer starke Zunahme des Lkw-Verkehrs auf Österreichs Autobahnen.“ Oder: „Bahngüterverkehr rückläufig – Betriebe mit Anschlussbahnen stärker fördern.“ Oder: „Österreich hat im EUVergleich sehr niedrige Mineralölsteuer.“ K ritik, die man in der Geschäftsführung des VCÖ zurückweist. „Der VCÖ setzt sich als gemeinnützige Organisation für die Ökologisierung der Steuern in Österreich ein“, unterstreicht VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak. Man habe die Verantwortung, zukünftigen Generationen eine intakte und gesunde Umwelt zu hinterlassen. „Die Verringerung des Erdölverbrauchs ist eine Foto: APA/Mercedes der größten Herausforderungen. Auch die Handelsbilanz Österreichs wird mit jedem unnötig verbrannten Liter Erdöl belastet.“ Der VCÖ trete für eine Politik ein, die dem Schutz der Umwelt, dem Wohl der Bevölkerung und dem Nutzen der heimischen Wirtschaft dient. Dass Steuererhöhungen pauschal begrüßt, Mehrbelastungen für Lkw-Transporte und damit letztlich auch für Betriebe und Konsumenten gefordert werden, dass mit einseitigen und verkürzten Stellungnahmen Stimmung gemacht wird – Vorwürfe, die der VCÖ zurückweist. Aus der Branche kommen auch verhaltene Stimmen: „Wir vertreten zwar unterschiedliche Positionen in der Verkehrspolitik, aber auch manche Kritik am VCÖ kommt ver- kürzt rüber“, sagt Peter-Michael-Tropper, Geschäftsführer des Fachverbandes des Güterbeförderungsgewerbes in der Wirtschaftskammer. Zur fachlichen Dimension der VCÖ-Aussagen kann FH-Professor Franz Stabelhofer, Obmann des Vereins Netzwerk Logistik, wenig sagen, aber: „Der VCÖ ist halt weitgehend öffentlich finanziert und in der Medienarbeit gut vernetzt.“ „Deutsche Pkw-Maut weder gerecht noch zeitgemäß.“ Oder: „Lkw-Maut in Österreich ausweiten – Straßenerhalt belastet Gemeinden und Länder.“ Oder: „Eine flächendeckende Lkw-Maut hätte keinen spürbaren Einfluss auf die Lebensmittelpreise.“ M it Aussagen wie diesen – die auf Berechnungen des Österreichischen Institutes für Raumplanung beruhen und auch von Arbeiterkammer und ÖGB anerkannt werden – hat der Verkehrsclub viel Kritik auf sich gezogen. WU-Professor Sebastian Kummer: „Die Aussagen zur Besteuerung sind ebenso falsch wie die Behauptung des VCÖ, dass durch eine Erhö- hung der Lkw-Maut um 15 Cent der Verkehr um 15 Prozent reduziert würde. Trotz der Mauteinführung und Erhöhungen der vergangenen Jahre ist der Lkw-Verkehr nicht zurückgegangen. Selbst die flächendeckende Lkw-Maut in der Schweiz hat nicht zur gewünschten Verlagerung von der Straße auf die Schiene geführt.“ Die Erfahrung zeige, so Kummer, dass es attraktive Angebote – der öffentliche Personenverkehr in Wien, Schienengüterverkehr mit Containern – brauche, um eine Veränderung im Mobilitätsverhalten zu erreichen. 2014 hat sich der VCÖ in das „Lobbyregister“ eintragen lassen. Eine Punkt im Arbeitsprogramm, wie er dort formuliert ist: „Der VCÖ setzt sich für ökonomisch effizienten Verkehr ein. Dies bedeutet die Förderung von Transparenz in der Kosten- und Finanzierungsstruktur des Verkehrssystems, indem durch konsequente Anwendung des Verursacherprinzips und unter Berücksichtigung auch der Folgekosten für Umwelt, andere Menschen, andere Regionen und zukünftige Generationen die Lebensqualität der Menschen gesteigert wird.“ „Der Verkehrsclub bekommt Hunderttausende Euro an Subventionen der öffentlichen Hand“, glaubt FPÖ-Verkehrssprecher Gerhard Deimek nicht an die hehre Unabhängigkeit des VCÖ. In einigen parlamentarischen Anfragen hat der blaue Mandatar skurrile Aufträge aufgedeckt: So wurden Studien zum Thema „Telefonieren am Steuer“, „Gefahren durch Geländewagen“ oder „Gender und Verkehr“ von Bund oder Ländern finanziell gefördert. Deimek: „Unter den Partner finden sich die ÖBB, aber auch Thales Austria, der zu einer namhaften Unternehmensgruppe im Rüstungsbereich gehört.“ Genau Zahlen zu den Finanzierungsströmen gibt es nicht – der Gesamtumsatz des VCÖ lag 2014 bei knapp 1,4 Millionen Euro: Etwa ein Drittel davon dürfte von ÖBB, Wiener Linien und anderen Verkehrsunternehmen im Nahbereich der öffentlichen Hand stammen. Der VCÖ setzt sich als gemeinnützige Organisation für die Ökologisierung der Steuern ein, heißt es in einer Reaktion auf die FPÖ-Kritik. Und weiter: „Das ist Grund genug für FP-Verkehrssprecher Demeik, den VCÖ heftig öffentlich zu kritisieren. Das sagt viel über sein Demokratieverständnis.“ Nachsatz: Der Mandatar möge zur Sacharbeit zurückkehren. So wie der VCÖ auch, sind manche Kritiker versucht hinzuzufügen. Ü w i ss e n w i r kt Muscle Car-Ikone zu Lebzeiten: Der Ford Mustang Er ist der Inbegriff für das Ford Muscle Car made in USA und der „Traum-Schlitten“ von Generationen seit mittlerweile einem halben Jahrhundert. Und diese Ikone zu Lebzeiten auf vier Rädern ist lebendiger denn je zuvor: Aktuell ist der Ford Mustang in zwei hochattraktiven Modellvarianten zu haben. Als Fastback-Coupé und als Convertible-Variante. Eine Frage der Präferenzen: fünf Liter oder 2,3? Die Marke Ford weiß, was sie Mustang-Fahrern schuldig ist: Einen Sportwagen zu bieten, der mehr als genug Power unter der Haube und das Zeug zum Klassiker hat. Der traditionelle Motor ist ein großvolumiger Achtzylinder mit fünf Litern Hubraum, der 418 PS auf die Räder bringt und beim Sprint mit einem maximalen Drehmoment von 524 Newtonmetern für den sprichwörtlichen Kick ins Kreuz sorgt. Wer glaubt, auch mit etwas weniger Leistung zurechtzukommen aber Verbrauch und CO2-Effizienz im Auge hat, wählt den neu entwickelten EcoBoost-Motor mit 2,3 Litern Hubraum. Dieses Turbo-Aggregat greift auf modernste Technologielösungen zurück, um hervorragende Verbrauchseffizienz und geringe CO2Emissionen zu ermöglichen. Hierzu zählen neben einer fortschrittlichen Benzin-Direkteinspritzung auch eine vollvariable Steuerung beider obenliegender Nockenwellen. Mit einer Motorleistung von 310 PS und einem maximalen Drehmoment 38 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 von 434 Newtonmeter brauchen „Vernunftentscheider“ sicher nicht auf Fahrleistung verzichten. Intelligente Technologien Die erste Mustang-Generation wurde vor mittlerweile über 50 Jahren auf dem Markt eingeführt. Heute bietet Ford mit dem aktuellen Mustang einen Sportwagen mit intelligenten Assistenzsystemen. So etwa lassen sich mit dem „Selectable Drive Mode“ die Charakteristik der Lenkunterstützung sowie des elektronischen Sicherheitsund Stabilitätsprogramms (ESP), das Ansprechverhalten des Motors und auch die Schaltkennlinie des Automatikgetriebes den individuellen Wünschen anpassen – zum Beispiel, wenn der neue Mustang auf einer abgesperrten Rennstrecke zum Einsatz kommt oder der Weg über kurvenreiche Landstraßen führt. Neben dem neuen Ford Focus und Mondeo zählt der Mustang zu den ersten Modellen von Ford, in denen das Multimedia-Konnektivitätssystem Ford SYNC 2 zum Einsatz kommt. Über einen acht Zoll großen Farb-Touchscreen oder Sprachsteuerung können das Audio- und Navigationssystem, die Klimaanlage aber auch verbundene Smartphones gesteuert werden. Zu den Besonderheiten gehört auch ein Splitscreen-Display für die detaillierte 3-D-Darstellung von komplexen Straßenführungen, Kreuzungen und Autobahnausfahrten. Ü Auto & Motor l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT Offene Sportlichkeit: Audi TT Ein besonderes Highlight der dritten TT-Generation ist das Audi virtual cockpit mit dem digitalen Kombiinstrument. Das 12,3 Zoll große Display löst die analogen Instrumente und den MMI Monitor ab und lässt sich auf zwei Ebenen umschalten. Im TTS Roadster gibt es noch eine dritte, besonders sportliche Ansicht, die den Drehzahlmesser als wichtiges RennsportInstrument in den Mittelpunkt stellt. Optional liefert Audi die Scheinwerfer auch in der neuen Matrix LED-Technologie mit einzeln regelbaren Leuchtdioden als Fernlicht. Ü Klassiker: Maserati GranCabrio Sport Sein Name ist Programm: Das GranCabrio Sport bietet mit 450 PS, einer Höchstgeschwindigkeit von 285 km/h und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km in nur 5,2 Sekunden eine besondere Performance. Serienmäßig sind die vom Rennwagen Trofeo übernommenen Schaltwippen an der Lenksäule, die Fahrspaß pur bieten. Darüber hinaus tragen die neuen Abgasendrohre dazu bei, dass der Maserati mit einem volleren Motorsound aufwartet, sobald die Bypass-Ventile geöffnet werden. Ü l UNVERWECHSELBAR Unvergleichliches Open-Air-Vergnügen Ford ist es gelungen, mit dem aktuellen Mustang einen unverwechselbaren Sportwagen zu kreieren. Egal ob Fastback oder Cabrio – der neue „Mustang auf vier Rädern“ ist stilecht und unverwechselbar. Sein Charakter verschafft ihm Kultstatus. Zweifellos verbindet der Alfa Romeo 4C Spider atemberaubendes Styling, rennsportähnliche Dynamik und charakteristischen Motorsound sowie unvergleichliches OpenAir-Fahrvergnügen wie kein anderer Targa. Für atemberaubende Fahrleistungen des Mittelmotor-Sportwagens sorgt ein mehr als 240 PS starkes Benzintriebwerk, kombiniert mit Doppelkupplungsgetriebe. Das Besondere: Die Karosserie besteht aus dem Faser-Verbundwerkstoff SMC, der sogar leichter als Aluminium ist. Ü l SPARAMBITIONEN l HIGHTECH IM KULTAUTO Wer Mustang fährt, braucht keinesfalls auf modernes Motormanagement und Assistenzsysteme zu verzichten. Die aktuelle Generation des Klassikers bietet den Selectable Drive Mode und das Multimedia-Konnektivitätssystem Ford SYNC 2. Wiedergeburt eines Klassikers Fotos: Ford (5), Porsche Austria (2), Maserati, Alfa Romeo Der klassische Mustang schnurrt mit acht Zylindern und sorgt mit mehr als 400 Pferdestärken unter der Haube für Vortrieb. Ford greift den aktuellen Spargedanken auf und bietet den neuen Mustang auch mit einem 2,3 Liter großen Vierzylinder-EcoBoost-Triebwerk, das aber mehr als 300 PS auf die Räder bringt, an. Der Targa hat seit seinem Debüt 1965 einen festen Platz in der Porsche 911-Familie. Der neue 911 Targa lässt mit dem feststehenden „Targa-Bügel“ den Mythos weiterleben. Seiner Zeit voraus ist aber das innovative Dachkonzept: Auf Tastendruck öffnet sich die Glasheckscheibe nach hinten und wird gekippt. Im Vergleich zu den zweiradgetriebenen 911 Carrera-Modellen sind die Radhäuser der Hinterachse des Targa weiter herausgezogen und die Hinterreifen um jeweils zehn Millimeter breiter. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 39 Logistik nachhaltiger gestalten Unternehmen aus Logistik, Handel und Industrie haben das in Europa einzigartige Council für nachhaltige Logistik ins Leben gerufen. Es agiert als Vermittler zwischen der Lkw-Industrie und der Logistikbranche und will dem Elektro-Lkw zum Durchbruch verhelfen. G enau 14 namhaften Unternehmen haben Ende 2014 das Council für nachhaltige Logistik (CNL) ins Leben gerufen. Das Team von fünf Personen rund um den Wissenschaftler Werner Müller an der Universität für Bodenkultur in Wien konzentriert sich schwerpunktmäßig auf das Aufspüren von aktuellen Entwicklungen bei Elektro-Nutzfahrzeugen. Dieses Council ist eigenen Angaben zufolge eine europaweit einzigartige Initiative, die vom Spediteur Max Schachinger, Geschäftsführer der gleichnamigen österreichischen Spedition in Linz, angeregt worden ist. Das Kernthema beim Einsatz von Lkw wird in Zukunft die Energieeffizienz sein, ist Müller im Gespräch mit den Wirtschaftsnachrichten überzeugt. Bis vor zwei Jahren war das Thema Elektro-Lkw noch kein Thema, doch mittlerweile würden sich die meisten Nutzfahrzeughersteller forschungsseitig sehr intensiv um energiesparende, emissionsarme bis emissionsfreie Fahrzeuge kümmern, so die Erkenntnis des Council-Teams. „Wir im Council sehen uns als Vermittler zwischen der Nutzfahrzeugindustrie und unseren Unternehmen“, betont Müller. Nicht weniger interessant für die Branche ist auch: Welche Fördermöglichkeiten gibt es aktuell bei der Beschaffung von emissionsarmen bzw. we move rocks and: construction & raw materials, agricultural products, containers, cars & components, chemical & petroleum products and also rolling stock. barus.at LTE Group is your logistics-partner: from east to west, from north to south, from sea to sea, all across europe. barus.at Logistik Werner Müller ist der Leiter des Councils für nachhaltige Logistik. Foto: Boku/Müller emissionsfreien Nutzfahrzeugen und wie können diese am besten angezapft werden? Müller glaubt, dass gerade die Transportwirtschaft für den Einsatz von Elektro-Nutzfahrzeugen prädestiniert ist. Momentan sind Beschaffung und Einsatz von E-Fahrzeugen in erster Linie in der City-Logistik interessant, für den Fernverkehr gibt es schlichtweg noch keine herausragenden technischen Lösungen. Emissionsarme Lkw würden dann betriebswirtschaftlich interessant, wenn sie flächendeckend einsetzbar sind. Doch davon ist man noch weit entfernt. Lkw-Akkus sind technischer Knackpunkt Der Knackpunkt bei den E-Lkw ist der Akku, also die aufladbare Batterie. Zwar werden die Akkus technisch immer besser und die Preise GEMEINSAM SICHER ANKOMMEN. ANK KO OM MMEN N. n Information Logistik Council für nachhaltige zur Gründung e Ide die rde wu Geboren e Logistik ltig hha des Councils für nac eichs Loterr Ös er, ing ach Sch von Max 2 und 201 res gistik-Manager des Jah k in isti Log nen grü er ein r Verfechte und en isch nom Kombination mit öko iert tion ven Sub . sen res Inte sozialen t von den Unterwird das Council derzei ktion), Rewe odu (Pr tz Spi S. nehmen: eich, C+C terr International, Spar Ös markt und ie ger dro dm fer, Pfeiffer, Ho Logistiden von ie Metro (Handel) sow lding, Ho k isti Log er ing ach kern Sch brüder Weiss, cargo-partner, DPD, Ge e Post und isch eich terr Ös Lagermax, cs. Quehenberger Logisti beginnen zu sinken, doch „über die Preise müssen wir mit den Herstellern noch reden“, so Müller. Faktum ist, dass ein Lkw-Akku eine Tonne Nutzlast kostet. Das politisch auszugleichen, indem es gesetzlich möglich ist, eine Tonne mehr zu laden, hält Müller für sehr wichtig. Das Gesamtgewicht um eine Tonne zu erhöhen kostet nichts und würde den Flotten-Betreibern viel bringen. Als Vorreiter in Sachen E-Mobilität gilt die Österreichische Post, die nach Müllers Worten bereits 500 Fahrzeuge im täglichen Paketzustelldienst einsetzt. Spediteur Schachinger ist überzeugt, dass es in den nächsten drei Jahren gelingen wird, der E-Mobilität in der Logistik zum Durchbruch zu verhelfen. Beispielsweise mit Fahrzeugbestellungen seitens Spediteuren und Logistikunternehmen. Ü Autofahren ist kein Ausdauersport! Nur wer ausgeruht fährt, kommt sicher an. Pause. Holen Sie sich Machen Sie nach höchstens zwei Stunden am Steuer eine Pause. ASFINAG Rastplatz oder einer Raststation Energie für die weitere auf einem ASFINAG Fahrt. So bleiben Sie fit und verhindern Sekundenschlaf. Sekundenschlaf. Fahrt. asfinag.at und #machmalpause Mehr Infos auf asfinag.at WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 41 Österreich setzt auf einen nachhaltigen Verkehrsträgermix – knapp 40 Prozent aller Güter werden mit der Bahn transportiert. Foto: ÖBB/krischanz.zeiller Fotos: istock.com/arselozgurdai Logistikdrehscheibe Österreich Über den Osteuropa-Spezialisten und seine Vorteile Die Lage im Zentrum Europas stellt eine wichtige Grundvoraussetzung für Österreich als Logistikdrehscheibe dar. Doch erst eine gute Infrastruktur, moderne Technologien sowie qualifiziertes Personal tragen zum Erfolg Österreichs in der Logistik-Branche bei. Von Anna-Maria Riemer Ö sterreich zähle zu den innovativsten Ländern in der Europäischen Union und punkte mit moderner Infrastruktur, hochwertigen Technologien und gut ausgebildeten sowie motivierten Mitarbeitern, so beschreibt Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner Österreich. Einige Vorteile von Österreich als Logistikstandort liegen klar auf der Hand – so ist beispielsweise die zentrale Lage im Herzen Europas ideal für Logistik- und Distributionszentren, vor allem nach Ost- und Südeuropa. Ein weiterer Pluspunkt für die Alpenrepublik sind die hochwertige Logistikinfrastrukturen sowie qualifiziertes Personal. Professor Martin Tschandl von der FH Joanneum erklärt: „Ein immens wichtiger Erfolgsfaktor ist das gut ausgebildete Logistik-Fachpersonal.“ Der Leiter des Instituts Industrial Management betont: „Darauf wird in Österreich auf allen Ausbildungsebenen bis hin zu logistikorientierten Studien an Hochschulen, beispielsweise in Leoben, Wert gelegt.“ Es scheint daher nicht verwunderlich zu sein, dass unter anderem Rewe International die Logistik von Österreich aus steuert, die amerikanische Snowboardmarke Burton ihr europäisches Logistikzentrum in Innsbruck hat oder sich sogar das weltweit einziges Logistikzentrum der deutschen Firma Escada in 42 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Österreich befindet. Andere Unternehmen, wie beispielsweise DB Schenker aus Deutschland, nützen die Osteuropakompetenz der kleinen Republik. Laut Bericht der ABA habe gerade diese historisch gewachsene Brückenkopffunktion von Österreich in die Märkte Zentral- und Osteruropas im Logistikbereich besondere Bedeutung. Adriahäfen und selbstverständlich den Wiener Flughafen als bekanntes Drehkreuz für Flugfracht. Doch Österreich punktet auch durch ein gutes Zusammenspiel aller Verkehrsträger, so verfügt die Republik laut ABA über insgesamt 26 intermodale Terminals, die eine optimale Kombination von Schiene, Straße und Wasserstraße ermöglichen. Modal Split Nachhaltig Österreich brilliert laut Bericht der ABA unter anderem durch sein ausgezeichnetes Netz von Verkehrsträgern und Umschlagsknotenpunkten. So gibt es Binnenhäfen an der Donau, die eine optimale Verbindung an die Nordsee und ans Schwarze Meer bieten, Bahnanbindungen zu den größten In diesem Verkehrsträgermix setzt Österreich auf Nachhaltigkeit. So werden in der Alpenrepublik laut Eurostat 37 Prozent aller Güter auf Schienen transportiert, nur knapp über die Hälfte auf der Straße und vier Prozent auf dem Wasserweg. Damit liegt Österreich deutlich über dem EU-Durchschnitt, bei dem lediglich 18 Prozent aller Güter mit der Eisenbahn transportiert werden. Mit einem Schienennetz von knapp 5700 Kilometern liegt die „Heimat großer Töchter und Söhne“ erneut weit über dem Unions-Durchschnitt. Selbst bei den Pro-Kopf-Investitionen des Staates besetzt Österreich mit circa 260 Euro pro Person den zweiten Platz hinter der Schweiz. Zudem bietet Österreich 15 Grenzübergänge per Bahn, darunter auch Schnellzüge, zu den Märkten Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Deutschland, Italien und der Schweiz. Ü n Vorteile n Zentrale Lage nach Ost- und n Brückenkopffunktion Südeuropa n Intermodale Terminals ghafen n Leistungsfähiger Flu tur ruk ast Infr te Gu n al n Qualifiziertes Person ien log hno Tec ne der Mo n nsinfrastruktur n Gute Kommunikatio Logistik Erfolg : 3 Über das Erfolgskonzept der Spedition Fritz Mayer Zwar gehört die Spedition Fritz Mayer zu den wohl besten Unternehmen ihrer Branche, trotzdem setzten sie auf zwei weitere Geschäftsfelder für nachhaltigen Erfolg. So beweisen sich die Transport- und Logistikexperten zusätzlich als kompetente Raststätten- und Hotelbetreiber. D Dank hauseigenen Bahnterminals, modernen Projektmanagements und kombinierten Verkehrs, unter anderem aus Lkw, Bahn und Schiff, erreicht die Fracht ihr n Lkw-Börse rung des Durch die laufende Erneue der gewie er Fuhrparks stehen imm dfreiem wan ein in uge rze Fah brauchte f. Zustand zum Verkau Schlafen, tanken, shoppen Ziel termingenau, und das europaweit. Gerade osteuropäische Länder wie Tschechien, Polen, Rumänien oder Ungarn sind derzeit hoch im Kurs, dank der Kompetenz und des Know-hows der Spedition Fritz Mayer kommen neben klassischen Aufträgen auch Sondertransporte, Sammelguttransport und Teilladungen sicher und pünktlich auch in ihrem Zielort in Osteuropa an. Auf Grund eines starken Partnernetzwerkes können Frachten teilweise sogar in die ganze Welt verschifft werden. Umwelt Umweltpolitik stellt einen wichtigen Bestandteil der Unternehmenspolitik des steirischen Unternehmens dar. Es sei einem bewusst, dass alle Unternehmenstätigkeiten einen negativen Einfluss auf die Umwelt haben, aber gerade deswegen fühle man sich verpflichtet, die Beeinträchtigungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren und unnötige Umweltbelastungen zu vermeiden, betont das Management. Deshalb nimmt die Spedition Fritz Mayer eine Vorreiterrolle ein und erarbeitet jährlich einen Umweltaktionsplan, der Ziele genau definiert und bewertet. Als Maßnahmen zur Reduktion von Umweltbe- Doch die Spedition Mayer beweist, dass man auch in mehreren Bereichen Spezialist sein kann. Mit dem MT-Hotel eröffnete Fritz Mayer ein Vier-Sterne-Hotel mit 45 Zimmern und Suiten, Panorama-Frühstücksbereich, Seminarräumen, Bar und Wellnessbereich. WLAN-Zugang sowie Parkplätze stehen kostenlos zur Verfügung und auch ein Abholservice, möglich vom Luxus-Pkw bis hin zum Bistro-Bus für 70 Personen, wird geboten. In unmittelbarer Nähe zum Hotel befindet sich die Raststätte von Fritz Mayer, die ihrem Motto „Mehr als nur tanken“ absolut gerecht wird. Hier kann man nicht nur sein Fahrzeug versorgen oder im Restaurant speisen und entspannen, sondern auch sämtliche Produkte des Alltags im rund um die Uhr geöffneten Spar-Markt kaufen, und das zu normalen Supermarktpreisen. Ü n Kontakt Spedition Fritz Mayer www.mayer.at MT-Hotel www.mt-hotel.at M-Rast www.m-rast.at WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Werbung International lastungen gehören die Verwendung ausschließlich modernster Motortechnik sowie umweltgerechte Schmierstoffe, fachgerechte Entsorgung aber auch das Geringhalten von Leerkilometern zum Alltag für das gesamte Fritz-Mayer-Team. Fotos: Fritz Mayer as Speditionsunternehmen Fritz Mayer aus Zeltweg in der Steiermark brilliert nicht nur als Spezialist für Komplett- oder Projekttransporte, sondern überzeugt auch in weiteren Bereichen mit Professionalität und Kompetenz. So können sich Kunden von Fritz Mayer vom Transport einfacher Güter, Container und Lebensmittel über Gefahrenguttransport oder Kurierdienste bis hin zu komplexen Speditionsleistungen sowie kompetenter Lagerlogistik auf den obersteirischen Spediteur verlassen, der mit Handschlagqualität für perfekte Auftragsabwicklung und maßgeschneiderte Lösungen bürgt. Als Schlüssel zum Erfolg sieht Geschäftsführer Fritz Mayer dabei Serviceleistungen. Dass auf langfristige Beziehungen zu den Kunden, Partnern und Lieferanten besonderer Wert gelegt wird, spiegelt sich unter anderem in der hohen Qualität des Kundenservice wieder. „Service und Qualität ist ihren Preis wert“, betont Mayer. Zudem bilde man auch deswegen das Personal kontinuierlich fort. 43 DHL Express Österreich feiert Geburtstag und seine Kunden Servicequalität ist unser Erfolgsgeheimnis Der Marktführer im internationalen Expressversand, DHL Express, feiert heuer sein 35-jähriges Bestehen in Österreich – und zwar gemeinsam mit Kunden und Mitarbeitern, wie es sich für ein Unternehmen, das kürzlich für beispielhafte Kundenorientierung ausgezeichnet wurde, gehört. Von Marie-Theres Ehrendorff 44 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Werbung W in das Know-how und Serviceverständnis as in der Wiener Fleischmannder Beschäftigten jedoch nur der halbe Ergasse mit drei Mitarbeitern und folg wäre. „Um den Kunden bestmögliche einem On-Board-Kurier, der tägQualität zu bieten, bedarf es einer klaren lich fünfzig Dokumenten-Sendungen Fokussierung auf das wesentliche Kernzwischen Wien und Frankfurt transporgeschäft, den zeit- und taggenauen Extierte, begann, entwickelte sich zum Toppressversand rund um den Globus, und Service-Unternehmen mit mehr als der konsequenten Aus- und Weiterbildung 10.000 Geschäftskunden in Österreich. aller Mitarbeiter, mit der steten OrientieInternationale Organisationen wie die rung an den Bedürfnissen der Kunden“, UNO, die OPEC oder das Europäische erklärt Schweighöfer. DHL Express bePatentamt und Global Player der heimifindet sich auf Wachstumskurs, auf den schen Wirtschaft zählt DHL Express das Unternehmen seit einigen Jahren mit ebenso zu seinen Auftraggebern wie entsprechenden Infrastrukturprojekten kleine und mittelständische Unternehreagiert. Bereits 2011 wurde der Produkmen. Gerade diese KMU sind es, denen „Unser Erfolgsgeheimnis besteht im Zusammenspiel tionsstandort und jetzige Sitz von DHL der Marktführer im internationalen Ex- zwischen einer klaren Konzentration auf das wesentliche Express Östereich in Guntramsdorf erpressversand mit entsprechenden Ange- Kerngeschäft, dem zeit- und taggenauen Expressversand weitert sowie im vergangenen Jahr ein boten und individueller Beratung den Zu- rund um den Globus und dem konsequenten Training neues Service-Center in Peggau in der gang zu den Wachstumsmärkten der Welt unserer Mitarbeiter. Wir leben eine Unternehmenskultur, Steiermark in Betrieb genommen. erleichtert. die das Gemeinsame in den Vordergrund stellt“, meint Dass Kundenorientierung nicht nur ein Ralf Schweighöfer, Managing Director von DHL Express Lippenbekenntnis, sondern gelebte Rea- Österreich. Foto: DHL Express Geschäftsmodell lität ist, beweist die abermalige AuszeichKundenorientierung nung von DHL Express mit dem GütesieDen 35. Geburtstag will der Logistikgel „Österreichs Beste Unternehmen“ bei dienstleister DHL Express Österreich geden European Service Awards 2015. Dieser Preis wird nur an Firmen meinsam mit seinen Kunden begehen. In den kommenden Tagen ververgeben, die ihre Strategie zum Kunden hin ausgerichtet haben und teilen DHL-Kuriere rund 22.000 Mini-Geburtstags-Torten an Verderen abgeleitete Aktivitäten und Leistungen die Kundenbeziehung sender und Empfänger von Express-Sendungen im ganzen Land. nachhaltig stärken. „Die erneute Verleihung dieses Preises an DHL „Mit dieser Aktion möchten wir uns bei unseren Kunden für ihre Express bestätigt unsere unternehmensweite Insanely Customer Cenlangjährige Treue bedanken und sie gleichzeitig motivieren, uns tric Culture, mit der wir unsere Kunden in den Mittelpunkt jeglichen Feedback zu unserer Servicequalität zugeben“, erklärt Schweighöfer Denkens und Handelns stellen. Wir freuen uns, dass sie von diesen das Ziel der Kampagne. auch spürbar wahrgenommen wird“, sagt Ralf Schweighöfer, MaDenn gleichzeitig wird eine Befragung aller Versender und Empfännaging Director DHL Express Österreich, über den Award, der Kunger zur Serviceorientierung der Fahrer durchgeführt. Die Kunden denorientierung und Servicequalität eines Unternehmens genau unter können online oder via Postkarte ihre Zufriedenheit mit dem Aufdie Lupe nimmt. treten ihres Kuriers, seiner Kompetenz und Hilfsbereitschaft zum Ausdruck bringen. Unter allen Teilnehmern werden als Dankeschön zwei Formel-1-Tickets für den Großen Preis von Budapest oder vier Investitionen in Mitarbeiterschulung VIP-Karten für eine Vorstellung des berühmten Cirque du Soleil verInvestitionen in die ständige Verbesserung der Infrastruktur sind laut lost. Ü Schweighöfer Grundlage des Erfolgs, der ohne effektive Investitionen Menschen & Märkte Fleet Convention 2015 Erfolgreiches Geschäftsjahr „Was wird den Fuhrpark der Zukunft bestimmen?“ fragt Christian Rötzer, Geschäftsführer TÜV Austria Automotive, die über 500 Fuhrparkexperten, die sich zur ersten Fleet Convention in die Wiener Hofburg eingefunden hatten. In den letzten Jahren seien die CO2-Grenzewerte der EU stetig gesunken, sodass sparsamere Fahrzeuge ebenso sicher seien wie steigende Fahrzeugpreise. Hohe Komfortwünsche stehen im Konflikt mit Kraftstoffeinsparungen, die nur mit hohem technischem Aufwand zu erzielen wären. „Das Kostendreieck Fahrzeuganschaffungspreis - Kraftstoffverbrauch - Restwert wird sich wohl etwas verändern“, so Rötzer: „Die Erreichung der 95-g-Marke wird zumindest ab Mittelklasse ohne Hybridtechnik kaum erreichbar sein.“ Bei kleineren Kubaturen „bis untere Mittelklasse“ könne das 48V Bordnetz mit seinen technischen Vorteilen Rötzer nennt den „Riemenstarter-Generator“ des Zulieferers Continental – eine mögliche Alternative anbieten. Ü Fujitsu Österreich kann erneut auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Der Fokus lag vor allem auf Profitabilität, was sich in einer weiteren Ergebnisverbesserung im Vergleich zum Vorjahr widerspiegelt. Ein weiteres Highlight bildete die vertriebliche Fokussierung durch stärkere Zusammenarbeit mit Partnern und einer breiteren Adressierung des Mittelstands. Auch der kontinuierliche Ausbau des Service-&Solution-Bereichs über die letzten Jahre wurde durch global verfügbares Know-how und Ressourcen weiter vorangetrieben: Speziell im Bereich SAP konnte die Kompetenz von Fujitsu durch zahlreiche Projekte mittels optimaler Kombination von globalem Know-How, regionaler Umsetzungsstärke und vor allem Branchenkenntnis unter Beweis gestellt werden. Ü Top-Service-Österreich-Sieger 2015 Foto: WU Executive Academy Prüfen auf Augenhöhe Die optimale fachliche Qualifikation ist für Prüfer eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen, um alle Herausforderungen in ihrer täglichen Arbeit meistern zu können. Das gilt auch für den Rechnungshof (RH), dessen Mitarbeiter sein wichtigstes Kapital sind. Aus diesem Grund hat RH-Präsident Dr. Josef Moser im Jahr 2006 gemeinsam mit der WU Executive Academy den Professional MBA Public Auditing ins Leben gerufen – eine universitäre Aus- und Weiterbildung für Prüfer in der Finanzkontrolle, die in Europa ihresgleichen sucht. Ü Johannes Baumgartner, Managing Director Fujitsu Österreich Foto: Fujitsu Österreich Im Rahmen eines rauschenden Festes, der „Fête d‘ Excellence“, erhielten unter zahlreichen Teilnehmern zehn österreichische Unternehmen das Top Service Gütesiegel für herausragende Kunden- und Serviceorientierung. Auf Basis von Kunden- und Managementbefragungen stellten die teilnehmenden Unternehmen ihre Kundenorientierung auf den Prüfstand. Die besten Unternehmen wurden zusätzlich qualitativ auditiert und durch die Experten-Jury begutachtet. Die Deutsche Vermögensberatung Bank AG rückt auf den ersten Platz vor (Platz 2 im Vorjahr), DHL Express und UniCredit Bank Austria AG auf den Rängen zwei und drei, der Preis für bestes Kundenerlebnis ging an ITdesign Software Projects & Consulting GmbH und der Niederösterreich-Preis an Hypo NOE Landesbank. Ü Petra Nocker-Schwarzenbacher zur Obfrau gewählt Die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) hat sich am 23. Juni 2015 für die Funktionsperiode 2015 bis 2020 neu konstituiert. Die Salzburger Hotelierin Petra Nocker-Schwarzenbacher wurde bestätigt und zur Bundesspartenobfrau gewählt. Als gewählte Stellvertreter fungieren der steirische Gastronom Hans Hofer sowie die Kärntner Fremdenführerin Astrid Legner, die beide über langjährige Branchenerfahrung verfügen. In das Spartenpräsidium mit Sitz und Stimme kooptiert wurden der Vorarlberger Hotelier Patrick Ortlieb sowie der Wiener Fitness- und Sportunternehmer Gerhard Span. Ü Mehr Liquiditätsspielraum mit adesion-Factoring der AutoBank AG F Das adesion-Factoring-Portfolio der AutoBank AG, bestehend aus zwei echten und einem unechten Factoring-Produkt, basiert auf Individualität, Kundenorientierung und hoher Servicequalität. Mehr Information unter www.adesion.at. Ü Ihr direkter Ansprechpartner: Andreas Rauth, Leiter Factoring AutoBank AG, [email protected], +43 (0)664 / 611 61 18 Foto: Autobank WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Werbung actoring ist nicht nur eine sinnvolle Finanzierungsalternative zum klassischen Kreditprodukt, es verschafft Unternehmen neuen Liquiditätsspielraum. Zudem wird das Forderungsausfallrisiko ausgeschlossen und Ihr Unternehmen durch die Auslagerung der Forderungsverwaltung unmittelbar entlastet. Mit dieser umsatzdynamischen Finanzierungsform schaffen Sie automatisch Spielraum für mehr Wachstum. Das Outsourcing von Mahnwesen und Debitorenbuchhaltung verschafft Ihnen zudem mehr Zeit zur Konzentration auf Ihr Kerngeschäft. 45 Viel unterwegs? Wir hab Avita Resort Unter dem Motto „Tagen an einem Wohlfühlort“ kann man im burgenländischen Avita Hotel sowohl kreative Ideen entwickeln als auch Kraft tanken. Das Hotel sieht seine Stärke in der Kombination aus Business und Wellness, das Avita-Team unterstützt dabei den Veranstalter von der Planung bis zur Durchführung mit vollem Engagement. Zur Verfügung stehen drei Seminarräume, teilweise mit Terrasse für maximal 40 bis 70 Personen, sowie eine kleine Seminarlounge für die Pausen. Das kulinarische Angebot für Tagungsteilnehmer reicht vom reichhaltigen Frühstück über die Vormittags- und Nachmittagsjause mit Fingerfood-Buffet und Vitalimbissen bis hin zum Fünf-Gänge-Abendmenü. Die Mitarbeiter dieses Vier-SterneSuperior- Hotels sind freundlich und zuvorkommend, die Inneinrichtung tendiert allerdings etwas zu Kitsch und der Geschmack von Freunden moderner Architektur wird nicht getroffen. Mit dem Auto kann das Avita gut erreicht werden, es liegt auf halbem Weg zwischen Graz und Wien, und auch genügend Parkmöglichkeiten sind vorhanden. Nutzer des öffentlichen Verkehrs müssen deutlich mehr Zeit einplanen. Nach dem Motto „wer sich bewegt, kann auch etwas bewegen“ werden Seminarteilnehmern diverse Sportmöglichkeiten geboten, unter anderem eine geführte Trainingseinheit exklusiv für die Tagenden oder auch Teambuilding-Aktivitäten. Ü Thermenplatz 1, 7431 Bad Tatzmannsdorf Tel.: +43 (0) 5418 / 601 [email protected], www.avita.at Foto: AVITA Resort Erreichbarkeit: 5 von 10 Punkten Ambiente: 7 von 10 Punkten Service: 9 von 10 Punkten Küche & Keller: 8 von 10 Punkten Summe: 29 von 40 Punkten Didilicious Foto: Didi Maier Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten Ambiente: 6 von 10 Punkten Service: 9 von 10 Punkten Küche & Keller: 9 von 10 Punkten Summe: 32 von 40 Punkten Didi Maier, der Sohn von Haubenköchin Johanna Maier, eröffnete unlängst sein Restaurant im SES Shopping Center Europark in Salzburg. Der Filzmooser setzt dabei auf anspruchsvolle, gesunde und qualitative, aber leistbare, leichte Küche, die schmeckt und keine Wünsche offenlässt. Angefangen vom Frühstück und Blütenlimos auf Eis, wird den Gästen nicht nur Genuss auf höchstem Niveau, sondern auch Unterhaltung, beispielsweise mit der offenen Showküche, geboten. Der Chef’s Table liegt etwas abgegrenzt und eignet sich ideal für Firmenfeiern inklusive eines Menüs von Didi Maier höchst persönlich. Wer zusätzlich den Zusammenhalt seiner Mitarbeiter stärken möchte, sollte keineswegs auf das „Teambuilding mit Genuss“ verzichten. Bei diesem Kochkurs müssen die Mitarbeiter vom Menüplan über den Einkauf und die Tischdekoration bis hin zum Kochen alle Aufgaben selbst übernehmen, am Ende genießen sie dann aber das wohl beste selbstgekochte Menü. Obwohl sich das Didilicious im Europark befindet, kann man definitiv nicht von typischer Shopping-Center-Gastronomie sprechen, trotzdem wirkt sich der Standort auf das Ambiente aus und es ist vielleicht ein etwas eigenwilliger Treffpunkt für ein Geschäftsessen. Der Service erweist sich als äußerst kompetent und die kreativen, hausgemachten Speisen schmecken vorzüglich. Ü Europark, Europastraße 1, 5018 Salzburg Tel.: +43 (0) 662 / 265657 www.didimaier.com Öffnungszeiten: Mo-Do 09:00-19:30, Fr 09:00-21:00, Sa 09:00-18:00 Uhr Die Kriterien Businessrestaurant: Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nicht nur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten und seine Geschäftsunterlagen auf den Tisch legen zu können. Beim Service sind Freundlichkeit, Diskretion und Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“ Karte ist eine der Grundvoraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, und die Möglichkeit, Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören. 46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 b en die Tipps! Hotel Regina Foto: Kremslehner Hotels Erreichbarkeit: 5 von 10 Punkten Ambiente: 7 von 10 Punkten Service: 8 von 10 Punkten Küche & Keller: 8 von 10 Punkten Summe: 28 von 40 Punkten Gegenüber einer schönen Parkanlage und dennoch direkt an der Ringstraße liegt das Hotel Regina, das Stammhaus der Kremslehner Hotels. Dieses im Jahre 1877 errichtete Hotel der VierSterne-Kategorie war ursprünglich ein Stadtpalais im Stil des Wiener Historismus, das Alter des Gebäudes lässt sich nicht abstreiten und ist Stärke und Schwäche des Hotels zugleich. Die 167 Zimmer sind teilweise mit originalen Jugendstilmöbeln eingerichtet, für den einen etwas Besonderes, für Liebhaber von Designhotels eher etwas abschreckend. Insgesamt stehen acht Seminarräume für bis zu 120 Teilnehmer zur Verfügung, inkludiert in der Tagespauschale ab 57 Euro pro Person sind unter anderem die Raummiete inklusive gesamter Technik, Getränke, zwei Kaffeepausen mit Jause sowie ein dreigängiges Mittagsmenü. Seminarteilnehmer parken in der Tiefgarage zum Sonderpreis, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln muss man jedoch trotz zentraler Lage einen circa fünfminütigen Fußweg in Kauf nehmen. Die Mitarbeiter sind äußerst freundlich und zuvorkommend, vor allem im hoteleigenen Restaurant Roth kann man einen hohen Service erwarten. Das Restaurant hat zudem einen Schanigarten sowie einen eigenen Garten für Veranstaltungen, beispielsweise Firmenfeiern. Alles in allem ist das Hotel Regina gerade für Freunde des Wiener Historismus eine besondere Tagungs-Location. Ü Rooseveltplatz 15, 1090 Wien Tel.: +43 (0) 1 / 404460 [email protected], www.hotelregina.at Mochoritsch Griffen-Rast Die Griffen-Rast ist mehr als eine Autobahnraststätte: Sie ist ein Treffpunkt für Jung und Alt, für Urlauber und Business-Reisende. Da sie direkt an der Südautobahn liegt, finden viele Durchreisende und Urlauber hierher. Aber auch die Einheimischen gehen gern „zum Mochoritsch“, wie die Gastfamilie heißt, essen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Qualität der Speisen und das extra-flotte Service kommen gut an. Zwar werden in der Griffen-Rast keine eigenen Räume für Business-Meetings angeboten, aber trotzdem finden hier viele Geschäftstreffen statt. Das liegt einerseits an der Spitzen-Lage direkt an der A2, die auch für Treffen zwischen Unternehmern aus Kärnten und der Steiermark genutzt wird. Und andererseits an der unkomplizierten Gastfreundschaft des Hauses: Jeder wird schnell und freundlich bedient, das Essen kommt in Rekordzeit auf den Tisch – und wer die Rechnung wünscht, muss auch nicht lange warten. Ideal also für alle, die nicht lange Zeit haben und bald wieder ihren Geschäften nachgehen wollen. Dafür wird auch die Tatsache, dass man auf den Tischen nicht allzu viel Platz für Geschäftsunterlagen hat, in Kauf genommen. Die Küche ist bodenständig, mit mediterranem Touch: Von Schweinsbraten über Kärntner Käsnudeln bis Wokgemüse mit gegrilltem Branzinofilet und Teriyakisauce reicht die Auswahl. Ü Gewerbestraße 11, 9112 Griffen (A2, Exit 273) Tel.: +43 (0) 4233 / 25353 www.mochoritsch.at Öffnungszeiten: Täglich von 07:00 bis 22:00 Uhr, ganztägig Küche Foto: Mochoritsch/KK Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten Ambiente: 6 von 10 Punkten Service: 9 von 10 Punkten Küche & Keller: 8 von 10 Punkten Summe: 31 von 40 Punkten Die Kriterien Businesshotel: Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergrund, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit und Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in und Check-out. Der Restaurant- und Seminarbereich sind wichtig und Serviceleistungen von W-Lan über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- und Hosenbügel (bitte herausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen und sich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 47 Foto: VP Tirol Foto: WKO Neue Führungsspitze WKOFachverband Gastronomie: Mario Pulker neuer Obmann WKO-Hotellerie: Siegfried Egger zum neuen Fachverbandsobmann gewählt Der niederösterreichische Gastronom Mario Pulker wurde im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Fachverbandes Gastronomie mit großer Mehrheit zum neuen Obmann gewählt. Er ist bereits seit fünf Jahren Mitglied des Fachverbandsausschusses und folgt nun in der Funktion als Fachverbandsobmann auf Helmut Hinterleitner. Führungswechsel in der Interessenvertretung der heimischen Hotellerie: Siegfried Egger, Abgeordneter zum Tiroler Landtag – Bereichssprecher Tourismus – und Inhaber des 4-Sterne-Hotels Alpenresidenz Adler in Kirchberg in Tirol, wurde vom Fachverbandsausschuss Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) einstimmig zum neuen Obmann gewählt. r WKO n FV Gastronomie in de ammer Östernomie in der Wirtschaftsk Der Fachverband Gastro über mit ebe etri Gastronomieb reich vertritt rund 60.000 neun Milliart fas von z sat Um em Mit ein 140.000 Beschäftigten. trag zur östernche einen wertvollen Bei den Euro leistet die Bra reichischen Wirtschaft. 48 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 I ch freue mich auf die Aufgabe, den Fachverband als Obmann aktiv mitzugestalten und ihn als Sprachrohr unserer Branche zu stärken. Inhaltlich muss der Fokus auf der Verbesserung nationaler Rahmenbedingungen für unsere Beherbergungsbetriebe liegen, damit weitere Belastungswellen verhindert werden. Gleichzeitig müssen wir aber auch den Ausbau der internationalen Wettbewerbsfähigkeit forcieren. Und es ist mir ein persönliches Anliegen, den Nachwuchs im Tourismus zu fördern, um die hohe Servicequalität Österreichs zu sichern“, so der neue Obmann. Egger, ebenso Fachgruppenobmann Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol (WKT), ist bereits seit 2010 Mitglied des Fachverbandsauschusses Hotellerie. Ü KO n FV Hotellerie in der W mer Östererie in der Wirtschaftskam Der Fachverband Hotell 5 Millionen 1,0 mit be trie sbe ung erberg reich vertritt 17.000 Beh lionen Mil 133 und lionen Ankünften Betten. Mit knapp 37 Mil wesentlien ein erie tell Ho che heimis Nächtigungen leistet die höpfung der n und indirekten Wertsc chen Beitrag zur direkte rund 46,5 von he Hö der in ft irtscha Tourismus- und Freizeitw Milliarden Euro. Werbung M ario Pulker übernahm 2002 den elterlichen Betrieb – das Hotel-Restaurant „Residenz Wachau“ in Aggsbach an der Donau, das er nun seit 13 Jahren gemeinsam mit seiner Frau führt. Erfahrung in der Interessenvertretung konnte Pulker bereits durch seine Funktion als Fachgruppenobmann der Gastronomie in Niederösterreich sammeln. Vor Kurzem wurde er auch zum Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft in Niederösterreich gewählt. Darüber hinaus ist er Vorsitzender der Generalversammlung Donau Niederösterreich Tourismus GmbH, Vorstandsmitglied des Tourismusverbandes Wachau-Nibelungengau-Kremstal, Aufsichtsrat der NÖ Werbung und auch im Gemeinderat seiner Heimatgemeinde Aggsbach tätig. Mit Mario Pulker steht dem Fachverband Gastronomie nun ein junger, dynamischer Vollblutgastronom vor, der sich mit vollem Engagement für die Belange der heimischen Gastronomie einsetzen wird. Family IN DER Summer LOIPER THERME SDORF UM FAMILY SUMMER à la Loipersdorf 1€ Bei uns in Loipersdorf gibt es diesen Sommer viele aufregende Abenteuer zu bestehen und allerhand zu entdecken! Kinder bis 16 Jahre plantschen von 3. Juli bis 13. September sogar um nur 1 €. Für noch mehr Abwechslung sorgen unsere actionreichen und kreativen Partnertage! Taucht mit dem Haus des Meeres in die faszinierende Unterwasserwelt ein oder erweckt mit der WIKI Erlebnisküche Gemüse-Tiere zum Leben. Nehmt euch in Acht bei der Teich-Überquerung mit eurem selbstgebauten Floß oder beweist #wearewater-Gesinnspiel euer Geschick auf der Affenschaukel übers Wellenbad. Das und vieles mehr wartet in unserem täglichen Animationsprogramm auf euch. In den „Ferien mit den Champions“ erlebt ihr Sportstars hautnah! Ob Kajakfahren, Synchronschwimmen, Beachvolleyball oder Turmspringen – hier könnt ihr von den Besten lernen! Teilt euren ersten, schönsten oder lustigsten Wassermoment in der Therme Loipersdorf mit uns! Bis 19. Juli Foto mit #wearewater auf www.therme.at/facebook oder Instagram (@therme_loipersdorf taggen) posten und 3x2 Gutscheine für „mein Schaffelbad“ oder 6x2 Gutscheine für die Lebenstherme gewinnen. Mehr unter www.therme.at. Zukunftsfit Was braucht Oberösterreich, um zukunftsfit zu werden? Zu dieser Frage hat das IWS beim Beratungsunternehmen Kovar & Partners eine Studie in Auftrag gegeben, die Arena Analyse Wirtschaftsstandort Oberösterreich. Rund 60 Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, dem Sozialbereich, Kunst und Wissenschaft wurden dazu befragt. Ein Teil von ihnen hat überdies an einem Workshop teilgenommen. Aus den Überlegungen und Beobachtungen der Experten wurden in mehreren Analyseschritten Handlungsfelder gewonnen, in denen sich die Zukunft des Standortes entscheidet. Ü IWS-Kurator Dr. Roman Obrovski, IWS-GF BR Prof. Gottfried Kneifel, Walter Osztovics von „Kovar & Partners“ sowie IWS-GF Dr. Kurt Pieslinger. Foto: IWS-Engelsberge Helm und Gurt Eine gemeinsame Erfolgsgeschichte der besonderen Art liefert aktuell die 100. Fahrzeugübergabe an die Baufirma Schmid. Vor laufender Baustelle in Vöcklabruck, derzeit Halbzeit in den Um- und Neubauarbeiten am bestehenden Esthofer Standort, wird ein schnittiger VW Golf per Handschlag feierlich übergeben. Helm und Gurt passen bei der Baufirma Schmid und dem Auto-Esthofer-Team perfekt zusammen. Ü Foto: Schmid Baugruppe Foto: Limak, Sabine Kneidinger Limak Women & Career Day Rund 30 Damen fanden sich vor Kurzem zum zweiten Limak Women & Career Day im Bergschlössl in Linz ein. Dipl.-Päd.in Beate Zechmeister, Leiterin des Frauenreferats, eröffnete gemeinsam mit dem Limak-Geschäftsführer Mag. Gerhard Leitner, MSc, die Veranstaltung und überbrachte Grußworte der Schirmherrin, Frauenlandesrätin Mag.a Doris Hummer. Die Veranstaltung richtete sich speziell an weibliche Nachwuchsführungskräfte, Wiedereinsteigerinnen, Frauen in Karenz und Jungunternehmerinnen. Für interessierte und weiterbildungsaffine Frauen, die sich beruflich weiterentwickeln wollen und eine entsprechend Weiterbildung andenken, wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Ü 50 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 KR DI Günter Rübig, Obmann der Sparte Industrie der WK OÖ und Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologie für Oberösterreich, o. Univ.Prof. Dr. Richard Hagelauer, Rektor der JKU, MMag. Klaus Luger, Bürgermeister, Univ.-Prof. Dr. Meinhard Lukas, Dekan und designierter Rektor der JKU, Dr. Josef Pühringer, Landeshauptmann, Mag.a Doris Hummer, Landesrätin für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Dr. Axel Greiner, Präsident der IV OÖ, und DI Dr. Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der IV OÖ, (v.l.). Foto: Land OÖ/Kauder Linz Institute of Technology (LIT) Die Johannes-Kepler-Universität stellt den Führungsanspruch bei technologischer Innovation. Sie baut ein internationales Lehr- und Forschungszentrum für Produkt- und Produktionsprozessforschung auf. Dafür wird eine richtungsweisende Allianz zwischen Universität, Land OÖ, Stadt Linz sowie der OÖ Industrie und Wirtschaft geschmiedet. Dr. Wolfgang Eder, Weltstahlpräsident, CEO der voestalpine und Vizepräsident der IV OÖ, übernimmt den Vorsitz im Beirat des LIT. Ü Messe Brünn: Produktschau bei den Nachbarn Brno, eineinhalb Autostunden von Wien entfernt, zweitgrößte Stadt der Tschechischen Republik und wichtigstes Industrie- und Handelszentrum Südmährens, ist bekannt als Messestadt. Messegelände Brünn Werbung J iri Kulis, Generaldirektor der Messe Brünn, ortet eine positive Konjunkturtendenz in Tschechien. Für 2015 rechnet man mit einem Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent. Und das ist auch auf dem Messesektor spürbar. „Vor allem in den traditionell starken tschechischen Industriebranchen wie Auto- oder Maschinenbau werden die Messen wieder als eines der wichtigsten Marketing-Instrumente wahrgenommen.“ Die Bandbreite der Brünner Messen kann sich sehen lassen: Nächstes großes Highlight sind die Modemessen STYL und KABO (Fashion und Lederwaren) von 22. bis 26. August, wo bereits die Modeneuheiten für Frühling/Sommer 2016 präsentiert werden. Entsprechend groß ist das Interesse: Zwei Foto: Messe Brünn Monate vor Eröffnung verzeichnen die Veranstalter 167 angemeldete Aussteller. Die günstige Entwicklung auf dem tschechischen Modemarkt zeichnete sich bereits bei der letzten STYL und KABO im Februar ab, als eine Rekordzahl von 767 Modelabels ihre Kollektionen den mehr als 5000 Fachbesuchern, Händlern und Einkäufern präsentierten. Die größte Messe im Herbst – und aus österreichischer Sicht besonders relevant – ist die Internationale Maschinenbaumesse MSV von 14. bis 18. September. Partnerland Südkorea fungiert als „Special Focus Country“ und Japan initiiert eine spannende „ReverseExhibition“. Ü Foto: TU Career Center Recruiting ist wie Speed-Dating Kandidat/inn/en und Unternehmen müssen in einem zeitlich sehr begrenzten Zeitraum feststellen, ob sie zueinander passen. Dabei werden ähnlich wie bei einem Speed-DatingAbend fachliche und persönliche Fähigkeiten anhand von Frage- und Problemstellungen abgerufen. Beide Seiten stehen vor der Herausforderung, in dieser Situation festzustellen, wie und ob es einen gemeinsamen Weg geben wird. 52 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 D ie starke Nachfrage am Arbeitsmarkt nach qualifizierten Mitarbeiter/ inne/n, – vor allem Spezialist/inn/en im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich, – stellt hierbei den Recruiting-Prozess vor eine große Herausforderung. Mit der Unterstützung des TU Career Centers können einige Aspekte sowohl für Bewerber/innen als auch für Unternehmen durch unsere Unterstützung vertiefend geklärt werden und wie nach einem erfolgreichen Speed-Dating zu einer gemeinsamen Zukunft führen. Mit „Search und Select“ ermöglichen wir einen schnellen, effizienten und direkten Zugang zu Kandidat/inn/en aus Naturwissenschaften und Technik. Durch unsere Dienstleistung geben wir sowohl den Bewerber/inne/n als auch den Unternehmen die Chance, sich zu präsentieren, ihre Standpunkte darzulegen und sich auf einen neuen gemeinsamen Weg vorzubereiten. Unser Weg ist die mit dem Unternehmen gemeinsame, ausführliche Erstellung eines Anforderungsprofiles – ein „Dating-Profil“ im wahrsten Sinne des Wortes – nach den fachlichen und persönlichen Bedürfnissen des Unternehmens. Das TU Career Center schlägt einen individuell abgestimmten Methodenmix für die Suche des neuen Mitarbeiters vor. Über unser einzigartiges Netzwerk zu Studierenden sowie Mitgliedern des TU Wien alumni club gelingt uns eine direkte Kontaktaufnahme zu Techniker/inn/en und Naturwissenschaftler/ inn/en im direkten Weg. Mit der Durchführung strukturierter Interviews gelingt es uns ebenfalls, einen tieferen Einblick in die fachlichen und sozialen Kompetenzen zu erlangen. Damit geht der Speed-Dating-Effekt ei- nen Schritt in die Tiefe und beide Seiten können sich auf diesem Weg näher kennen lernen. Franz Winterauer, Head of Energy Insight EMEA bei OMNETRIC Group: „Wir haben 2015 zum ersten Mal mit dem TU Career Center zusammengearbeitet und die professionelle Unterstützung durch das TUCC in einem screen.ING.-Projekt hat dazu geführt, dass wir die gesuchten Kandidat/ inn/en zeitnah identifizieren, interviewen und einstellen konnten. Des Weiteren konnten wir aufgrund des raschen Erfolges zusätzliche Einstellungen vornehmen und haben das Produkt screen.ING. des TU Career Centers unmittelbar in einem zweiten Unternehmensbereich eingesetzt, wo ebenfalls sehr gute und schnelle Ergebnisse erzielt wurden. Hohe Qualität führt zu hoher Kundenzufriedenheit, dies ist unser Motto bei OMNETRIC Group und offensichtlich auch im TUCC!“ „Search und Screening“ ist ein sanfter Einstieg ins Recruiting. Will ein Unternehmen sich seinen eigenen Eindruck – jedoch mit professioneller Moderation – erschaffen, gibt es ein spezielles Einsteigerpaket. Dabei übernimmt das Team des TU Career Centers für Sie den ersten Schritt im Textieren und der Veröffentlichung der Stellenausschreibung. Mit einem Direct Mailing greifen wir über unser Netzwerk auf potenzielle Kandidat/inn/en zu, nehmen Bewerbungen entgegen und sichten die Unterlagen nach im Vorfeld definierten Kriterien, um auch hier ein perfektes Matching zu generieren. Gerne bieten wir zusätzlich auch die komplette administrative Abwicklung (Terminkoordination, Zu- und Absagen, etc.) an. Ü Werbung Als „Unternehmerin des Jahres 2014“ wurde Margarete Landertshammer, Geschäftsführerin der Hel-Wacht Holding, für ständige Innovationen im Bereich Sicherheitstechnik vom Bundespräsidenten ausgezeichnet. Foto: Hel-Wacht Holding Power-Lady für innovative Sicherheit Eine Frau in der Geschäftsführung ist nach wie vor nicht alltäglich, im technischen Bereich eine Seltenheit und, wenn es um Sicherheitsdienstleistungen geht, eine Rarität. Margarete Landertshammer managt das Sicherheitsunternehmen Hel-Wacht seit 38 Jahren und bastelt gerade an einer bahnbrechenden Innovation. Von Marie-Theres Ehrendorff U rsprünglich wollte sie Architektin werden, doch nach Abschluss der Handelsakademie der Wiener Kaufmannschaft und dem Deal mit ihrem Vater, für ein Jahr ins Familienunternehmen zu schnuppern, um dann Hochbau studieren zu dürfen, holte sie die Realität ein: Der Vater verstarb und das Familienunternehmen HelWacht sollte für den jüngeren Bruder erhalten werden. Was als Übergangs-Job geplant war, wurde für Margarete Landertshammer zur Berufung. Von ihren Vorfahren anno 1899 als kleine Detektei gegründet, in den 1930er Jahren als Bewachungsdienst etabliert, ist die Hel- Wacht mit ihrer derzeitigen Chefin zu einem der Top-Sicherheitsdienstleister im Lande avanciert. Landertshammer ist im Familienbetrieb für den kaufmännischen Bereich zuständig, während ihr Bruder Herbert Kritsch für die Technik verantwortlich ist. Die Basis des „Sicherheitsgeschäfts“ sind nach wie vor die klassischen Dienstleistungen wie Empfangsdienst, Doormen, Detektive, Portierdienst und Revierstreifendienst. „Dennoch entwickelt sich die Telekommunikationstechnik sehr rasant und erfordert ständige Innovationen“, erklärt Landertshammer. Das Bild zur Meldung n Information bH Hel-Wacht Holding Gm istungsunterstle ien ts-D hei Das Sicher einer techmit ist nehmen Hel-Wacht trufserviceNo n ete tatt ges aus l nisch vol itsrhe leitstelle in der „Siche Top-Player. So Gesamtbetreuung“ ein herSic deckt Hel-Wacht mit und Werkt jek Ob en, ept heitskonz , einer der moung schutz, Alarmverfolg tellen eits icel erv rufs t No dernsten ng sowie ellu itst ere Europas, Personalb für Seten bo nge tsa hei her Sic speziellen trum k Spe te am ges nioren nahezu das enzung ab. egr nsb ade Sch tik ma zur The cht rund Täglich gehen bei Hel-Wa ein, die zu n nge ldu me rm Ala 65.000 und zu zehn n me 2.500 Kontaktaufnah . ren füh zen sät bis 20 Ein 54 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Mit „LIFT eye-P“, einer komplett innovativen Lösung in der Aufzug-Fernüberwachung, will Hel-Wacht ab Oktober auf den Markt gehen. In den Aufzügen hängen derzeit Notsysteme, die mit dem Festnetz verbunden sind, um einen Notruf in eine Alarmzentrale abzusetzen. „Wir wollen jedoch die Internetverbindungen in den Gebäuden bzw. SIM-Karten über VPN nutzen, die mit einer Video-Kamera in der Kabine verbunden sind und im Alarmfall ein Live-Bild in unsere Zentrale schicken, wo wir erkennen können, ob sich eine Person in der Aufzug-Kabine befindet oder nicht.“ Diese Innovation wird die immensen Kosten aller unnützen NotrufEinsatzfahrten ersparen, die derzeit durch „Glöckerl-Partien“ oder Fehlalarme entstehen. „Die Bewachung wird in Zukunft generell immer weniger von unmittelbarer physischer Präsenz geprägt sein“, meint Landertshammer. „Es werden zahlreiche permanent kommunizierende Systeme sein, die eine Überwachung aus der Ferne ermöglichen.“ So wurden fast fünf Millionen Euro in den Standort in Wien-Strebersdorf investiert, die zweite Alarmempfangsstelle von Hel-Wacht und das erste derartige Gebäude, das nach einer europäischen Richtlinie in Österreich zertifiziert wurde. „Dort betreiben wir unser energieautarkes Rechenzentrum. Die Software zur Entgegennahme der Alarmmeldungen wurde von uns entwickelt und wird nun als einziges derartiges EDV-Programm europaweit vertrieben.“ Als Mutter von vier Kindern hat sie dem Nachwuchs Unternehmertum vorgelebt. Die zweitälteste Tochter arbeitet bereits im Betrieb, der einzige männliche Spross drückt zwar noch die Schulbank, hat aber bereits kaufmännische Ambitionen und die Jüngste genießt mit 15 Jahren noch die häusliche Zuwendung ihrer Mutter, die neben ihrer Arbeit immer darauf geachtet hat, dass das Familienleben nicht zu kurz kommt. Für Hobbys bleibt da nicht viel Zeit. Ein Abend pro Woche ist aber für das FlorettFechten reserviert. Landertshammer steht auch als Präsidentin einem der ältesten Fechtclubs von Wien vor. Dieses Hobby, das sie bereits seit zwölf Jahren betreibt, möchte sie auch in Zukunft nicht missen, weil es ihr die Kraft gibt, den Alltag gelassener zu begegnen. Ü n zur Person mer ist 50-ProMargarete Landertsham s- und gedel han , erin zent-Eigentüm führerin der äfts sch Ge he tlic ech ber wer bH in Wien. Sie Hel-Wacht Holding Gm tskammer, der haf tsc Wir der in h auc ist sowie in der ng igu ein Industriellenver atorium SiKur im und ik Eth Pro e Arg iv. akt eich cheres Österr AUF IN NEUE WELTEN! Greiner treibt die Globalisierung voran. www.greiner.at Greiner Group Greiner Group Dr. Heinrich Schaller (Generaldirektor Raiffeisenlandesbank), Herbert Eibensteiner (Vorstand voestalpine AG, Sprecher des VNL-Beirats), Peter Umundum (Vorstand Paket & Logistik Österreichische Post AG), Markus Böhm (Geschäftsführer Pfeiffer Handelsgmbh), Franz Staberhofer (Obmann VNL Österreich) (v.l.) Foto: VNL Logistik macht müde Märkte munter 800 Experten aus Industrie, Handel und Dienstleistung waren bei Österreichs Jahrestreffpunkt dabei. Sie erlebten mitreißende Vorträge, Innovationen in der Fachausstellung und würdige Sieger des Logistikpreises. Logistik-Futurelab Benoit Montreuil zeigte mit der Vision des Physical Internets, wie die Waren auf völlig neuen Wegen zum Kunden gelangen und die Vergeudung von Ressourcen nahezu vollständig zu vermeiden ist, indem die unschlagbar effiziente Logik des Internets auf die physische Welt übertragen wird. Topmanager mit internationaler Erfahrung: AMAG-Generaldirektor Helmut Wieser versprühte viel Optimismus und Freue für die Zukunft. Foto: VNL Abendgala Beste Stimmung im Forum der Raiffeisenlandesbank. Nach der Abendrede vom bekannten Volkswirten Prof. Friedrich Schneider zur griechischen Wirtschaftstragödie mit zahlreichen Hintergründen folgte die Verleihung des Österreichischen Logistikpreises. Bestes Logistikprojekt Sieger in dieser Kategorie ist die Businessunit Starkraft von der Zellstoff Pöls AG. Im Applikationsgeschäft liegen die Herausforderungen in einer gewaltigen Variantenvielfalt. Unterschiedlichste Grammaturen und Rollenbreiten müssen von einer Maschine produziert werden. Wesentlich war, dass Prozesse und Planungsmethoden den geplanten Output von 80.000 Jahrestonnen so bewältigen, um den Kunden den bestmöglichen Service zu geringsten Kosten zu bieten. Die Vorgabe „Papier liefern, nicht lagern!“ und eine Lagerkapazität von 10 Tagen Reichweite erfordern die richtige Auftragsstruktur. Der Technologiesprung war enorm. 56 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Es ist aber nicht die Maschine, die von Anfang an produziert - es ist der Gesamtprozess, der von Anfang an den Projekterfolg ausmacht. Beste innovative Logistiklösung „Wir liefern als erster in ganz Österreich“ – der heutige Slogan von der Pfeiffer HandelsgmbH war das Ziel des Projekts: nämlich eine flächendeckende, zeitnahe und kostenneutrale Hauszustellung von frischen und gekühlten Lebensmitteln anzubieten. Beim Bestellprozess im Webshop wählt der Kunde Liefertag und Lieferort. Bei Bestellungen bis 12 Uhr erfolgt die Lieferung frühestens am nächsten Tag, im Ballungsraum Linz ist die Lieferung auch am selben Tag möglich. Die passive Kühlung der Waren in einer Mehrwegbox macht den Behälter zu einem Paket, das nahtlos und ohne Veränderung des Ablaufs das System der österreichischen Post durchläuft. Die Boxen werden verschlossen und verplombt der Post übergeben. Für Konsumenten wurde eine neue Möglichkeit geschaffen, sich mit frischen Lebensmitteln zu versorgen. Österreichischer Logistik-Tag Die beiden Keynote-Speaker sorgten gleich zu Beginn für die richtige Stimmung. AMAG-Generaldirektor Helmut Wieser (Vorsitzender des Vorstandes AMAG AG) versprühte Optimismus und zeigte, wie 2014 ein Jahr der Rekorde und des Wachstums in vielen Bereichen wie Stahl, Aluminium, Flugzeugen, Bier oder die Förderung von Öl war. Bis 2030 werde sich das noch beschleunigen. SEW-Eurodrive-Geschäftsführer Johann Soder erläuterte beeindruckend, wie Perfektion in Lean Management die Basis für Industrie4.0-Anwendungen ist und welche weiteren Produktivitätsfortschritte möglich sind. Vordenker Moshe Rappoport (IBM) erläuterte, wie gesellschaftliche und technologische Entwicklungen das Business von Morgen prägen. Von der technologie- über die businessgetriebene Wirtschaftsgestaltung sind wir im Social-Media-geprägten Wirtschafsumfeld angekommen. Ü Der nächste Logistiktag findet am 7./8. Juni 2016 im Design Center statt. SMG kreativ.RAUM – der erste kommunal betriebenen Co-Working-Space in Oberösterreich Fotos: Stadtgemeinde Marchtrenk Die erste Photovoltaik-Energieblume Oberösterreichs Innovation und Kooperation Die Stadt Marchtrenk blüht auf, die Innenstadt wurde belebt, die Bautätigkeit nimmt zu und vor allem im Sommer zieht die Stadt mit zahlreichen Veranstaltungen an. erfolgreich ausbauen. Die Standortmarketing Marchtrenk GmbH (SMG) stellt mit dem Projekt „SMG kreativ.RAUM“ – dem ersten in OÖ kommunal betriebenen Co-WorkingSpace im Obergeschoß des Marktplatzcenters in der Linzer Straße 35-entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung, die sich mehrere Nutzer „teilen“ können. „Die Wiederbelebung des Marktplatzcenters bringt auch für die Innenstadt große Vorteile und zeigt den aktuellen Aufschwung in unserer Stadt, über die Entwicklung des Marktplatzcenters vom seinerzeit innovativen Projekt zum Schandfleck und wieder zurück zu einer nachhaltigen, innovativen Idee“, freut sich auch Bürgermeister Paul Mahr. Der SMG kreativ.RAUM bietet Fläche zur Nutzung als Einzelplatzbüro oder auch Ausstellungs- bzw. Verkaufsfläche für Kleingewerbetreibende an (z.B. für einen monatlichen Kunsthandwerkmarkt). Das „SMG Rundum-sorglos-Paket“ beinhaltet dabei alle Betriebskosten und WLAN, Nutzung der Küche, Dachterrasse im Sommer für sonniges Arbeiten, kostenlose Parkplätze, Reinigungsservice sowie Raum für Ideen, Gemeinschaft und Synergien. Die „Energieblume“ von Marchtrenk D urch die Ansiedlung von neuen Gewerbebetrieben wurde die Innenstadt mit neuem Leben erfüllt. Speziell im Sommer laden zahlreiche Events, wie etwa das „Fest der Nationen“, „Kunst an der Traun“ oder „Alles rund ums Rad“ mit „Summer in the City“ genauso wie die Veranstaltungsreihe „Sommer Trio“ mit Kleinkunstabend und das Sommerkino, ein. Das Marchtrenker Marktplatzcenter wurde mit dem ersten kommunalen Co-Working-Space in Oberösterreich am 21. Mai zu neuem Leben erweckt. Und auch die Heimat der ersten oberösterreichischen „Energieblume“ liegt in Marchtrenk. Einziger Wermutstropfen ist ein fehlendes zehn Kilometer langes Teilstück der B 1 im Bereich des Gemeindegebiets. Bürgermeister Paul Mahr musste vom Land OÖ eine frustrierende Antwort zur Kenntnis nehmen – „innerhalb der nächsten fünf Jahre nicht realistisch“, so sehen es die zuständige Behörde und die Landespolitik. „Damit wird es eine der stärksten Wirtschaftsregionen Österreichs in Zukunft schwer haben“, ist Bürgermeister Mahr überzeugt! Co-Working-Space Mit dem SMG kreativ.RAUM kommt wieder Leben ins Marchtrenker Marktplatzcenter! Ab sofort können Selbstständige, Neugründer oder kleinere Betriebe für sehr geringe Nutzungskosten und bei monatlicher Kündigungsfrist ihr Business in Marchtrenk starten bzw. weiter Seit Kurzem hat im Zentrum von Marchtrenk, unmittelbar an der B1, die erste Photovoltaik-Energieblume von Oberösterreich ihren Betrieb aufgenommen. Dieser optische Hingucker stellt eine außergewöhnliche Konstruktion mit perfekt aufeinander abgestimmten Komponenten dar und wird rund 3500 kWh pro Jahr liefern. Mit dieser Energie wird die „smartflower POP“ als Energieversorger für den Marchtrenker Bauhof fungieren. Der kreisrunde Solarmodulfächer folgt der Sonne kontinuierlich und stellt sich immer in einem exakten 90°-Winkel zu ihr auf, auch wenn die Sonne einmal hinter den Wolken verschwindet. So wird der Ertrag um bis zu 40 Prozent erhöht. In der Nacht oder bei zu starkem Wind schließt sich die „Energieblume“ selbstständig. Bei der offiziellen Eröffnung am 4. Mai wies Landesrat Rudi Anschober darauf hin, dass Oberösterreich im Bereich erneuerbarer Energien einen Spitzenplatz einnimmt. Dieses innovative Projekt in Marchtrenk wird mit Sicherheit weitere Nachahmer finden und stellt einen weiteren Puzzlestein in der Technologieführerschaft von österreichischen Betrieben dar. „Mit diesem Projekt hat Marchtrenk wieder einmal eine Vorreiterrolle übernommen, worauf ich sehr stolz bin“, kommentiert Bürgermeister Paul Mahr seine Energieinitiative. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 57 Das fertige Werk 2 - Platz für 20.000 Paletten. Höchste Qualität und termingerechte Fertigung sind die großen Stärken. Jungheinrich – der kompetente Partner für Regallösungen Das Logistikunternehmen Jungheinrich baute bei Steinbach in Schwertberg zwei automatische Hochregal-Lager und hat damit als hochprofessioneller Generalunternehmer seine Kompetenz eindrucksvoll unter Beweis gestellt. D 58 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Die Stahlkonstruktion im Aufbau Fotos: Jungheinrich schweres Regalbediengerät ist dabei im Einsatz, das bis zu 75 Paletten-Bewegungen pro Stunde leistet. Von der Wiese bis zum vollautomatisierten Silo Knappe zwei Jahre später war klar, dass Steinbach dem immer weiter wachsenden Bedarf an Lagerkapazität bald gerecht werden muss, um den Faktor Warenverfügbarkeit auch in Zukunft zu sichern. Der Standort war gegeben: Eine große Wiese, in ca. 800 Meter Luftlinie vom Firmengelände entfernt. Jungheinrich übernahm die exakte Planung für ein neues, automatisiertes Lager mit geplanten 20.000 Palettenstellplätzen. Die Zeit war wieder knapp: Von der Auftragserteilung bis zur geplanten Realisierung standen Jungheinrich wieder nur einige Monate Zeit zur Verfügung. Das Regalsystem Werk Zwei ist in der sogenannten Silobauweise, dem Werk Eins ähnlich, jedoch ungleich größer. Das neue, dreigassige Paletten-Hochregallager beherbergt 19.584 Stellplätze, drei Regalbediengeräte (mit kabellosem Kanalfahrzeug) stapeln auf bis zu 13 Ebenen. Jungheinrich musste bei der Planung des Silos Bauvorschriften berücksichtigen, woraus sich die ungewöhnliche, zweifach abgesetzte Form des Gebäudes an den äußeren Gassen ergibt. Ummantelt ist der Silo mit einer sauerstoffdichten Wandverkleidung. Das Lager ist mit den Paletten aus Fernost bereits aufgefüllt und in Hochbetrieb. Jungheinrich Austria übernahm mit dem Bau der beiden Regalsysteme die Rolle des Generalunternehmers und sicherte der Firma Steinbach ungestörten Betrieb durch die gesamte Bauzeit. Das Ergebnis sind bis auf das kleinste Detail durchdachte Logistiklösungen, die die Intralogistik-Landschaft nachhaltig prägen. Ü Werbung as Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Firma Steinbach beliefert mittlerweile ganz Europa mit Swimmingpools und Zubehör. Das Unternehmen hat sich in diesem Segment innerhalb weniger Jahre als Marktführer etabliert und verzehnfachte seinen Umsatz. Doch diese immense Expansion stellte Steinbach vor große Herausforderungen: Effiziente Lagerhaltung und Verfügbarkeit mussten an die große Nachfrage rasch angepasst beziehungsweise ein automatisiertes Logistiksystem musste konzipiert werden. Jungheinrich Österreich erwies sich bei dem Ausnahmeprojekt als der richtige Partner. Die erste große Herausforderung war die Bebauung eines engen Raums am Firmengelände in Schwertberg. Hier hat Jungheinrich auf 800 m² ein Kanallager für Europaletten mit zwei unterschiedlichen Höhenklassen und 4.500 Stellplätzen geplant und als Generalunternehmer errichtet. Für das Regalsystem wurden 275 Tonnen Stahl verbaut, und zwar innerhalb weniger Monate, mit Baubeginn im August 2011 und Übergabe Anfang Februar 2012. Der Vorteil des Regalwerks ist, dass sehr große Warenmengen auf kleinstem Raum umgeschlagen und in Folge sofort große Mengen an Produkten geliefert werden können. Ein 14 Tonnen Oberösterreich Peer & Perr – ein Mühlviertler Unternehmen auf Erfolgskurs Der Spezialist für CNC-Dreh- und Frästechnik Peer & Perr Produktions- und Dienstleistungs GmbH mit Standort in Pfarrkirchen im Mühlkreis befindet sich seit einiger Zeit auf rasantem Wachstumskurs. Auch die Mannschaft hat sich von einem Zwei-Mann-Betrieb zu einem präzisen Team von über zwanzig Mitarbeitern formiert. Höchste Präzision, Einhaltung des Liefertermins, Zuverlässigkeit und persönliche Beratungskompetenz bilden im Hause Peer und Perr die Grundlage für die Zufriedenheit der Kunden mit den unterschiedlichsten Ansprüchen – von komplexen Bauteilen bis zur effizient gelösten Standardaufgabe. Die Kunden kommen aus den verschiedensten Branchen, sei es aus dem Turbinen- und Maschinenbau oder der Lebensmittelverarbeitung. Das Unternehmen fertigt Sonderteile, Prototypen und Einzelteile bis zu Kleinserien. Die Firma Peer & Perr wurde 2007 von Thomas Peer und Ewald Perr gegründet. Seit der Gründung konnte die Firma eine jährliche Umsatzsteigerung von durchschnittlich 30 Prozent erzielen. Fotos: Peer & Perr Kräftige Investitionen schaffen kräftiges Wachstum Im Jahr 2012 wurde begonnen, massiv zu investieren, in Summe etwas mehr als zwei Millionen Euro. „Einerseits haben wir den Altbestand der Produktionshalle saniert, andererseits wurde ein Bürogebäude angrenzend errichtet. Au- ßerdem haben wir für unsere fleißigen Mitarbeiter einen modernen Personalraum mit Küche eingerichtet und den Umkleideraum vergrößert. Noch dazu kommt, dass sich auch der Maschinenpark stark verändert hat. Ein zweites 5-Achs-Bearbeitungszentrum, eine DMC 100U sowie eine Drehmaschine mit bis zu 1,1 m Drehdurchmesser und 3 m Spitzenweite bereichern uns. Darauf sind wir stolz!“, so Peer. Stolz kann Peer auch auf sein Team sein. Er bildet in Pfarrkirchen aktuell sieben Lehrlinge aus, Peer sieht den Standort in Pfarrkirchen nicht ungünstig gegenüber dem großen Ballungszentrum Linz. Das Pendeln bleibt den Mitarbeitern erspart, welches nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Freizeit kostet. Auch das Klischee, welches noch immer in den Köpfen rangiert, in kleineren ländlichen Betrieben könne man nicht so gut verdienen, kann der junge Unternehmer nicht bestätigen. Weiterentwicklung als Schritt in die Zukunft Gemeinsam mit einem Geschäfts-Partner, welcher sich in die Produktionshalle eingemietet hat, unternimmt Peer mit seiner Firma Schritte in Richtung Automatisierungstechnik. Selbstverständlich gilt auch hier für das Unternehmen, immer offen mit dem Kunden zu kommunizieren und nicht in Deckung zu gehen. So wird sich die hochmoderne Firma mit dem Standort im oberen Mühlviertel auch in Zukunft nicht von ihrem Erfolgskurs abbringen lassen. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Werbung Modernste Produktion in Kombination mit Wertbeständigkeit Seit vier Jahren führt Thomas Peer den florierenden Betrieb als alleiniger Geschäftsführer und Inhaber. 59 Infoveranstaltung Berufsakademie Handel S eit Herbst 2014 bietet das WIFI Niederösterreich gemeinsam mit der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Niederösterreich den Lehrgang „Akademischer Handelsmanager“ (Dauer: 2 Semester) sowie darauf aufbauend das Masterprogramm „MSc Handelsmanagement“ (Dauer: 4 Semester) an. Die Ausbildungen richten sich an Nachwuchsführungskräfte in Handelsbetrieben, bieten aber auch eine ideale Basis für Unternehmensnachfolger und -gründer im Handel. Am 7.5. veranstaltete die Sparte Handel einen Infoabend zu den Ausbildungsangeboten, der sich primär an Personalisten und HR-Verantwortliche von Handelsunternehmen richtete. In mehreren Diskussionsrunden wurde das Ausbildungsprogramm vorgestellt, besonders begeistert vom Lehrgang zeigten sich die aktuell Studierenden. Österreichweit absolvieren zurzeit 152 Studierende den akademischen Handelsmanager, der nächste Lehrgang startet im September 2015! „Die Berufsakademie Handel ist ein berufsbegleitendes Top-Weiterbildungsangebot, das praktische und theoretische Anforderungen perfekt abdeckt“, meint Spartenobmann Franz Kirnbauer. Ü n Information WIFI-Institutsleiter Andreas Hartl, Spartenobmann Franz Kirnbauer, Susanna Czachs (WIFI), WIFI-Kurator KommR. Gottfried Wieland, Spartenobmann-Stv. Christof Kastner Foto: WKNÖ BerufsakadeMehr Informationen zur ademischer „Ak ang hrg (Le l mie Hande 2 Semester), : uer Handelsmanager“ (Da ndelsmanaHa Sc „M m am Masterprogr ) finden er) est gement“ (Dauer: 4 Sem e pag me Ho r ere Sie auf uns l oder http://wko.at/noe/hande ich erre est ero ied t/n http://wifi.a 60 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Koffern und Zubehör passt daher auch in das System für robuste Einsätze. Aufgrund des umfangreichen Zubehörs für extreme Anforderungen bietet Sortimo HD ein System mit unendlichen Möglichkeiten. Damit spricht der Marktführer für Fahrzeugeinrichtungen vor allem die Zielgruppe im Bau- und Baunebengewerbe, Kommunen und Kundendienste für Baumaschinen an. Mit WorkMo bietet Sortimo mehr Flexibilität, Ordnung, Sicherheit, örtliche Unabhängigkeit und Effizienz für den handwerklichen Arbeitsalltag! WorkMo vereint Werkstattwagen, Werkzeugkoffer und Werkbank in einem. Stapelbare, ineinander arretierende Funktionsbausteine, deren Innenleben vom Handwerker frei nach seinen Bedürfnissen mit Schubladen oder dem Sortimo BOXXenSystem bestückt werden kann. WorkMo bietet noch nie dagewesene Effizienz. Die Qualität und Haltbarkeit der Sortimo Produkte mal auf die Probe gestellt: Im Zuge der Kampagne „Sortimo prämiert deine Alte“ wurde Österreichs älteste noch in Gebrauch befindliche Sortimo Fahrzeugeinrichtung gesucht und gefunden – die älteste Einrichtungslösung ist mittlerweile seit 26 Jahren in Vorarlberg im Einsatz. Videos und ergänzende Informationen zum Thema Ladungssicherung finden Sie auf der Plattform www.sicher-transportieren.at. Ü www.sortimo.at Werbung S ortimo HD steht für Heavy Duty und benennt damit eine Fahrzeugeinrichtung, die besonders extremen Belastungen standhält. Die neue Composite-Technologie macht Sortimo HD einzigartig und verleiht ihr ihre extreme Stoß- und Kratzfestigkeit. Die Einrichtung kommt zudem im Design dem groben Einsatz entgegen. Das Sortimo HD Black Design steckt Schmutz leicht weg und lässt sich durch die glatte Oberfläche leicht reinigen. Die CompositeTeile sind darüber hinaus äußerst resistent gegen Öle, Benzin, Laugen und weitere Chemikalien. Die Regal- und Fachböden sind für eine Beladung bis zu 120 kg ausgelegt. Die Frontklappen ermöglichen es, schwere Maschinen und Werkzeuge sicher und platzsparend in den Regal- und Fachböden aus Composite-Material zu verstauen. Auch die Schubladen von Sortimo HD sind äußerst robust und können Ladung bis zu 90 kg aufnehmen. Auch diese Fahrzeugeinrichtung ist im gleichen Raster wie Globelyst aufgebaut und entspricht dem Modularitätsgedanken von Sortimo. Die komplette Vielfalt an BOXXen, Foto: Sortimo Sortimo Fahrzeugeinrichtungen – für jede Anforderung das Richtige Niederösterreich Gastronomie fordert gleiches Recht für alle! Mario Pulker, Obmann Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer Niederösterreich, fordert im Gespräch mit den Wirtschaftsnachrichten gleiche Spielregeln für Gastronomie und Veranstalter diverser Feste. Stichwort „Paragastronomie“. Warum haben Gastronomen so große Probleme mit diesen Veranstaltungen? Mario Pulker: Leider halten sich nicht alle gemeinnützigen Vereinigungen, Buschenschanken und Organisatoren von diversen Festen an die gesetzlichen Rahmenbedingungen – das schafft einen unlauteren Wettbewerbsvorteil gegenüber der gewerblichen Gastronomie. Die steuerlichen Vorteile für gemeinnützige Vereinigungen sorgen sogar dafür, dass es zu fingierten Vereinsgründungen kommt! Als Vertreter der Gastronomie wollen wir kein grundsätzliches Verbot solcher Veranstaltungen, sondern ein „Fair Play“ und gleiche Spielregeln für alle. Allergenkennzeichnung, Tabakgesetz, Steuerreform etc. – die Tourismusbranche stöhnt ob der vielen Belastungen! Pulker: Wir schaffen Arbeitsplätze, bringen Wertschöpfung – es wird Zeit, dass der Stellenwert der Tourismusbranche wieder Anerkennung findet und es nicht nur neue Belastungen gibt! Ü Zuletzt hat auch die Registrierkassenpflicht für Ärger gesorgt ... Pulker: Der Gesetzgeber verschärft die Ungleichbehandlung im Steuerrecht weiter! Mario Pulker, Obmann Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer Niederösterreich Foto: WKNOE Werbung Während jeder kleine Gastronom eine Registrierkasse haben muss, profitieren gemeinnützige Körperschaften bei ihren Festen von einer Ausnahmeregelung. Für sie gilt weiter die Umsatzermittlung durch Kassasturz, egal wie hoch der Umsatz ist! Diese Differenzierung ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar. Wir fordern die Streichung dieser einseitigen Vergünstigung für Vereinsfeste, es müssen für alle die gleichen Spielregeln gelten! SEMA Maschinenbau „All inclusive“ – ein Konzept, ein Ansprechpartner! ^DDĂƐĐŚŝŶĞŶďĂƵ'ŵď,,ĞƐƐĞŶďĞƌŐϭϰϴϬϭdƌĂƵŶŬŝƌĐŚĞŶнϰϯϳϲϭϳͲϯϯϬϰǁǁǁ͘ƐĞŵĂ͘ĂƚŽĸĐĞΛƐĞŵĂ͘Ăƚ WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 61 (v.l.n.r.): Joe Pichlmayr, Geschäftsführer der IKARUS Security Software GmbH; Reinhard Schönthaler, Frequentis AG, Director Service & Consulting Group; Clemens Foisner, geschäftsführender Gesellschafter der SEC Consult Unternehmensberatung GmbH; Ernst Piller, Leiter des Instituts für IT-Sicherheitsforschung der FH St. Pölten, und Moderator Gerald Reischl, Chefredakteur von futurezone.at. Foto: Franziska Hinteregger Gezielte Cyberangriffe auf Unternehmen Gefahren und Chancen für Österreichs Wirtschaft Gezielte Cyberangriffe auf Unternehmen – Gefahren und Chancen für Österreichs Wirtschaft. Unter diesem Thema hat die Fachhochschule St. Pölten zu einer Diskussionsveranstaltung eingeladen. Anlass war die Eröffnung des ersten Josef-Ressel-Zentrums in Niederösterreich. Von Florian Eckel U nternehmen sind bedroht, Angriffe lassen sich aber abwehren. Grundlage dafür ist gezielte Forschung, die für entsprechend spezialisierte Unternehmen auch Chancen bietet. Im April dieses Jahres nahm an der Fachhochschule St. Pölten das Josef-Ressel-Zentrum für konsolidierte Erkennung gezielter Angriffe (TARGET) seine Arbeit auf. Es erforscht die IT-Sicherheit bei gezielten Angriffen gegen Unternehmen. Sebastian Schrittwieser, FH-Dozent am Department Informatik und Security der FH St. Pölten und Leiter des Josef-Ressel-Zentrums, präsentierte in seinem Vortrag die Anatomie eines gezielten Angriffs am Beispiel der Spionagesoftware Regin. Die Software ist im Herbst 2014 auch in Österreich aufgetaucht und wurde unter anderem für das Ausspionieren der internationalen Atomenergiebehörde in Wien verwendet. Spuren gezielte IT-Angriffe auf Unternehmen im Netzwerk hinterlassen und wie diese erkannt werden können. In Zukunft sollen damit auch bisher unbekannte Sicherheitslücken entdeckt werden können“, sagt Sebastian Schrittwieser. Grundlage dafür ist deren Verhalten: Da und dort wird eine Datei angelegt, ein Programm gestartet oder eine Verbindung nach außen aufgebaut – Aktionen, die jede für sich auch von harmlosen Programmen ausgeführt werden. Es geht um einige Tausend Befehle, die einzeln neutral, im Zusammenspiel aber verdächtig sind. Unternehmen sind bedroht, Angriffe lassen sich aber abwehren. Gezielter Angriff statt Massenmail Ähnlich funktionierende Software lässt sich auch für Wirtschaftsspionage verwenden. Das Josef-Ressel-Zentrum erforscht Methoden, um derartige Angriffe zu erkennen. Meist setzen Schadprogramme auf massenhafte Verbreitung in der vernetzten Informationsgesellschaft. Doch manche Software wird gezielt in nur wenige Unternehmen eingeschleust. „Wir wollen erforschen, welche 62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Gefahr und Chance für Unternehmen Die aktuelle Entwicklung im Bereich gezielter Angriffe stellt für die meisten Unternehmen eine Gefahr dar. Daher müssen Firmen, die im Bereich der IT-Sicherheit tätig sind, ihre Forschung in diese Richtung vorantreiben. „Um Innovationen voranzutreiben und Verbesserungen zu erzielen, ist angewandte Forschung unabdingbar“, erklärt Clemens Foisner, geschäftsführender Gesellschafter der SEC Consult Unternehmensberatung GmbH. „Für uns als Software-Unternehmen ist es absolut wertvoll, unsere neue Technologie in Zusammenarbeit mit den Forschern des neuen Ressel-Zentrums attraktiv zu gestalten und später zu einem international konkurrenzfähigen Produkt weiterzuentwickeln“, sagt Joe Pichlmayr, Geschäftsführer der IKARUS Security Software GmbH. Ü n Information m für konsoliDas Josef Ressel-Zentru er Angriffe ielt dierte Erkennung gez St. Pölten in FH der von d wir (TARGET) ehmen tern Un Kooperation mit den bH und Gm re twa Sof y urit IKARUS Sec atung ber ens SEC Consult Unternehm il 2015 Apr ten ers Am en. rieb GmbH bet eer-G ppl Do an hat das von der Christi szenung sch For erte örd gef sellschaft ommen. trum seine Arbeit aufgen Wien Hafen Wien setzt Segel auf Erfolgskurs Der Hafen Wien ist nicht nur eine der größten Güter-Drehscheiben Mitteleuropas, sondern auch einer der wichtigsten Binnenhäfen an der Donau. M it einem Topergebnis überrascht der Hafen Wien in Zeiten wirtschaftlicher Flaute. Das Rekordjahr 2013 konnte noch übertroffen werden. 53,6 Millionen Euro Umsatz bedeuten ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2013. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) ist um über 23 Prozent auf rund 10 Millionen Euro gestiegen. „Alle Töchter haben gut zum Ergebnis beigetragen und so konnten wir das EGT nach einem Rekordjahr 2013 noch einmal deutlich, um 23 Prozent auf rund 10 Millionen Euro steigern. Damit haben wir nach dem 4Jahres-Hoch von 2013 sofort eine neue Rekordmarke gesetzt,“ sagt der kaufmännische Geschäftsführer des Hafen Wien, Fritz Lehr. Auch als Wirtschaftsstandort hat der Hafen Wien im Jahr 2014 aufgerüstet. So wurden rund 8,7 Millionen Euro in die Hafeninfrastruktur investiert. Dabei standen Investitionen in die Errichtung des Schwergutzentrums Albern, die Aufschüttung des Hafenbeckens Freudenau, die Schaffung neuer Büroflächen und die Sanierung der Autolagerflächen im Mittelpunkt. „Seit dem Jahr 2007 haben wir massiv in den Ausbau des Hafen Wien investiert, um die Straßen- und Schieneninfrastruktur auszubauen und neue Umschlageinrichtungen wie den Containerterminal oder das neue High & Heavy-Zentrum zu errichten. Damit konnten wir auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Wettbewerbsfähigkeit dieses trimodalen Logistikzentrums konsequent stärken, neue Arbeitsplätze schaffen und auch den wirtschaftlichen Erfolg weiter steigern“, erklärt Wien Holding-Geschäftsführer Peter Hanke. Heute sind rund 310 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allein in der Hafen Wien-Gruppe beschäftigt. Das sind um 70 Arbeitsplätze mehr als noch vor dem Start des Hafenausbauprogrammes im Jahr 2007. Rechnet man die rund 100 privaten Unternehmen dazu, die sich im Hafen Wien mittlerweile angesiedelt Der Hafen Wien floriert in wirtschaftlich schwierigen Zeiten: mit der Investition in einen neuen Mobilkran, setzt man die Segel in Richtung Zukunft. Foto: Eva Kelety haben, so arbeiten mehr als 5.000 Menschen auf dem Hafen-Areal. Die Hafen Wien-Gruppe hat im Vorjahr rund 7,7 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Insgesamt stehen im Hafen Wien 70.000 m² allein an gedeckten Lagerflächen zur Verfügung. Alle Lagerflächen zusammen genommen entsprechen einer Fläche von zehn Fußballfeldern. Der Hafen Wien verfügt übrigens über das größte Streusalzlager Ostösterreichs mit einer Lagerkapazität von insgesamt 45.000 Tonnen. Ein gelungener Segeltrimm Auch dieses Jahr plant der Hafen Wien rund 10 Millionen Euro zu investieren. Zur Erschließung neuer Betriebsflächen wird 2015 die zweite Phase der Landgewinnung im Hafen Freudenau abgeschlossen. Dafür wird das Hafenbecken durch Aufschüttung verkleinert. Auf den dazu gewonnenen Flächen von rund 35.000 m² können neue Anlagen für den Warenumschlag errichtet werden, wobei größter Wert auf eine ökologische Vorgangsweise gelegt wird. So stammt das Aushubmaterial, das in das Hafenbecken eingebracht wird, von anderen Großbaustellen in Wien. Zur Ankurbelung des High & Heavy-Geschäftes dient ein zweites großes Investitionsprojekt, das bereits Anfang 2015 abgeschlossen wurde. In Albern wird in Kooperation mit einem Umschlagsspezialisten ein Schwergutzentrum betrieben, in dem bereits im Regelbetrieb Güter bis 450 Tonnen umgeschlagen werden können. Für August 2015 ist die Anschaffung eines neuen Mobilkrans für den trimodalen Umschlag geplant. Dieser wird samt der Errichtung der dafür notwendigen Betriebsfläche, wofür eine Förderung des Klimafonds zugesagt wurde, sowie die Sanierung des Autolagerhauses die Rolle des Hafen Wien als eines der wichtigsten Umschlagszentren Mitteleuropas stärken. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 63 Foto: iStock.com/tzahiV Foto: iStock.com/n0n4m3h3r0 Der nachhaltige Weg zum Erfolg Wien Energie stellt sich den künftigen Herausforderungen der Energiewirtschaft und setzt in den nächsten Jahren auf den Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion und die Steigerung der Energieeffizienz. I n den nächsten fünf Jahren wird Wien Energie mehr als 700 Millionen Euro investieren und dabei sehr stark auf Innovationen im Bereich Energieproduktion – erneuerbare Energien, dezentrale Anlagen, kombinierte Erzeugungsformen – sowie bei Energiespeicherung und Energieeffizienz setzen. Allein im ersten Quartal 2015 verzeichnete die Wien Energie einen Zuwachs auf 13,1 Prozent bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien. Zahlreiche innovative Projekte wurden bereits umgesetzt. Innovative Beteiligungsmodelle für Wien Die Möglichkeiten für die Energieerzeugung aus regenerativen Quellen sind in Ballungsräumen anders als in ländlichen Gebieten begrenzt. Im dicht verbauten städtischen Raum ist es nicht ohne Weiteres möglich, großflächig Wind- oder Wasserkraftwerke zu errichten. Ebenfalls können die meisten Menschen nicht über die Nutzung ihrer Dachflächen verfügen und dort Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen zur Erzeugung von Strom oder Warmwasser installieren. Mit dem Bürger-Kraftwerk entwickelte Wien Energie ein innovatives Konzept, das Stadtbewohnern und interessierten Bürgern die Möglichkeit bietet, sich direkt an Solar- und Windkraftwerken zu beteiligen. Dadurch können sie einen persönlichen Beitrag zum Ausbau von Ökoenergie leisten und darüber hinaus auch finanziell profitieren. Seit drei Jahren setzt Wien Energie auf diese Art der Bürgerbeteiligung. Derzeit gibt es 19 von Wien Energie erfolgreich umgesetzte Projekte im Solarbereich, ein aktuelles bei Windkraft. Das Beteiligungsmodell erfreut sich enormer Beliebtheit, vor allem auch weil im derzeitigen Zinsumfeld eine höhere Vergütung als bei herkömmlichen Sparformen geboten wird. 64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 Das 20. Bürgerkraftwerk ist ein Windkraftwerk Ende Mai 2015 präsentierte Wien Energie das neue Bürgerbeteiligungsmodell am Beispiel des Windparks Pottendorf/Tattendorf. Der Windpark an der niederösterreichischen Grenze zum Burgenland wird derzeit gebaut und geht im Herbst in Betrieb. Am 1. Juni 2015 konnten sich interessierte Bürger im Internet für die Beteiligung anmelden. Binnen sieben Minuten waren alle 2.579 Anteile bereits weg. Mit dem ersten Beteiligungsprojekt dieser Art und dem insgesamt 20. Bürger-Kraftwerk von Wien Energie wird die Erfolgsgeschichte aus dem Solarbereich nun auch auf Windkraft ausgedehnt. Erste Wiener Biogas-Aufbereitungsanlage eröffnet Die erste Biogas-Aufbereitungsanlage Wiens hat ebenfalls im Mai ihren Betrieb aufgenommen. Durch ein spezielles Verfahren wird Biogas, das aus Küchenabfällen in der Biogasanlage in Wien-Simmering entsteht, in der neuen Aufbereitungsanlage in Biomethan umgewandelt. So kann es ins Erdgasnetz eingespeist werden. Die Anlage erzeugt jährlich über eine Million Kubikmeter CO2-neutrales Biomethan aus rund 22.000 Tonnen biogenem Küchenabfall. 900 Wiener Haushalte werden damit umweltfreundlich mit Bio-Erdgas versorgt. Das spart jährlich mehr als 3.000 Tonnen CO2. Wasserkraftwerk in Trumau erneuert Nach mehr als einem Jahr Modernisierung wurde das Kleinwasserkraftwerk in Trumau eröffnet. Die Anlage stammt ursprünglich aus dem Jahr 1908 und wird von Wien Energie betrieben. Sie versorgt rund 130 Haushalte mit sauberem Strom. Nach über einem Jahrhundert wurde sie baulich und anlagentechnisch generalüberholt und auf neuesten ökologischen Stand gebracht. Wien Energie investierte dafür rund 300.000 Euro. Insgesamt baut die Marktgemeinde Trumau in Kooperation mit Wien Energie die Ökostromerzeugung in den nächsten Jahren stark aus. Ü Wien „Der günstige Preis für ein Ticket ist das eine, wenn aber das Angebot nicht passt, wird es auch nicht angenommen werden“, meint DI. Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien. Foto: Wiener Linien/Zinner Im Herbst 2017 fährt die U1 nach Oberlaa Die Bilanz der Wiener Linien kann sich sehen lassen: 931,2 Millionen beförderte Passagiere, 650.000 verkaufte Jahreskarten und heuer werden 434 Millionen Euro in neue Busse, den U-Bahn-Ausbau und eine neue Ordnungstruppe investiert. Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer erklärt im Gespräch mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff, was die Öffis der Stadt bringen und wo die Herausforderungen für die Zukunft liegen. Herr DI Steinbauer, Sie können in Krisenzeiten mit Rekordergebnissen aufwarten, wie haben Sie das geschafft? Wir setzen auf Qualität, und zwar auf jene, die dem Fahrgast tatsächlich etwas bringt. So haben wir im vergangenen Jahr stark genutzte Linien wie die U6 sowie die Linien 43, 44 und 11B mit dichteren Intervallen ausgestattet. Das bedeutet: kürzere Wartezeiten, mehr Platz und damit mehr Komfort im Fahrzeug. Unser Ziel ist es, langfristig zum Umstieg auf die Öffis zu überzeugen. Ist das Experiment der 365-Euro-Karte geglückt oder werden Sie wieder vermehrt auf Einzelfahrscheine setzen? 2012 wurde der Preis der Jahreskarte auf 365 Euro gesenkt. Seit dem sind die Verkaufszahlen stark gestiegen, derzeit haben wir über 650.000 JahreskartenkundInnen und die wollen wir auch langfristig binden. Einzelfahrscheine zu bevorzugen wäre verkehrspolitisch der falsche Weg. Bemerken Sie einen Trend zu den Öffis? Der Trend geht ganz klar weg vom Besitz eines eigenen Pkw und hin zur öffentlichen Mobilität bzw. multimodalen Modellen. Mit der WienMobil-Karte haben wir ein Angebot geschaffen, mit dem es einfach möglich ist, öffentliche Verkehrsmittel mit weiteren sinnvollen Angeboten zu kombinieren: ein Citybike auszuborgen, Taxi zu fahren oder Carsharing zu nutzen. Wien verfügt bereits über ein sehr dichtes Öffi-Netz: 96 Prozent aller WienerInnen haben eine U-Bahn-, Bim- oder Busstation in Gehweite. Das ist ein Privileg, das nicht viele Städte haben. Was machen die Wiener Linien, um die Öffis attraktiv zu machen? Unser Netz wächst. Bereits im Herbst 2017 fährt die U1 nach Oberlaa und 2018 beginnen wir mit der Verlängerung der Linie U2 zum Matzleinsdorfer Platz bzw. mit dem Bau des ersten Teilstücks der neuen Linie U5 zum Frankhplatz/Altes AKH. Zudem wurde ein Investitionspaket für Straßenbahn und Bus geschnürt. Wir investieren außerdem in die Modernisierung bestehender Infrastruktur bzw. unseres Fuhrparks. So werden in den nächsten Jahren sukzessive die U6-Stationen Alser Straße, Währinger Straße und Nußdorfer Straße im Otto-Wagner-Stil erneuert. Auch die U4 machen wir bis 2020 fit für die nächsten Jahrzehnte. Alleine hier investieren wir rund 335 Millionen Euro. Wir wollen unsere Fahrgäste aber auch gut informieren. Unsere Handy-App ‚qando‘ liefert rasch die gewünschten Informationen. Und wer uns auf Twitter folgt oder bei unserer Facebook-Seite auf ,Gefällt mir’ drückt, wird über aktuelle Umleitungen, Kurzführungen etc. informiert. Die Stadt Wien propagiert, den Anteil des öffentlichen Verkehrs zu erhöhen. Was wird konkret umgesetzt? Viele Projekte ziehen sich über viele Jahre. 17 Millionen Euro investieren wir in neue Schienen, Weichen, etc. und schaffen auch neue Fahrzeuge an. Bereits heuer haben wird die Linie 13A auf moderne Gelenkbusse umgestellt, und bei der Straßenbahn rollen ab 2018 die neuen Flexity-Straßenbahnen durch Wien, die sukzessive die letzten Hochflurmodelle ersetzen. Bis 2026 werden bis zu 156 neue Niederflur-Straßenbahnen den Fuhrpark ergänzen. Was bedeutet der Bau der U5 für die Wiener und Wienerinnen? Das Linienkreuz U2/U5 bringt Entlastung für stark frequentierte Linien wie U6 und 43er, kürzere Reisezeiten und weniger Umsteigen auch für Pendlerinnen und Pendler. Bis 2030 werden zwei Millionen Menschen in Wien leben, damit die Stadtentwicklung mit diesem Wachstum mithalten kann, braucht es neue öffentliche Verkehrsmittel. Sie bieten Ihren Fahrgästen seit Kurzem Gratis-WLAN, ist eine Ausweitung auf weitere Stationen geplant? Derzeit bieten wir Gratis-WLAN rund um unsere zehn Infostellen an, eine Ausweitung ist geplant, die Reichweite des WLANs wird vergrößert und auch Passagenbereiche werden damit ausgestattet sein. Ein neues Service-Team von 200 Personen ist für eine bessere Betreuung der Fahrgäste vorgesehen, was darf man sich erwarten? Unsere Hausordnungskampagne im Herbst 2013 hat gezeigt, dass sich unsere Fahrgäste mehr Ansprechpersonen vor Ort wünschen. Sei es als Infoteam im Störungsfall, zur Einhaltung der Hausordnung, bei Fragen zur Weiterfahrt oder zum richtigen Ticket. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sich als Serviceteam um die Anliegen der Fahrgäste kümmern. Im September feiert die Wiener Straßenbahn 150 Jahre, haben Sie dazu etwas geplant? Wir haben uns zu diesem Jubiläum ein wirklich tolles Programm überlegt und der 27. September wird ganz im Zeichen der Straßenbahn und der Wiener Linien stehen. Rund um den Ring werden Fahrzeuge aus fünf Epochen zu bestaunen sein, am Rathausplatz laden wir zu einem großen Fest ein und dann gibt es noch zahlreiche tolle Veranstaltungen. Vorbeikommen lohnt sich auf jeden Fall. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015 65 Pilotprojekte am Blue Danube Airport Um den herausfordernden Rahmenbedingungen zu begegnen, sind Ideen gefragt. D er Linzer Flughafen bewältigt nicht nur ein beachtliches Passagieraufkommen, sondern ist auch hinsichtlich des Frachtverkehrs ein enorm wichtiger Logistikknoten für den Wirtschaftsraum Oberösterreich. Wie viele andere Regionalflughäfen kämpft jedoch auch Direktor DI Gerhard Kunesch damit, dass im beinharten Preiskampf der Airlines die kleineren Anbieter häufig auf der Strecke bleiben. Der Linzer Flughafen erfindet sich laufend neu. Foto: Blue Danube Airport Linz Meilensteine Um Potenziale auszuloten und eine noch bessere Auslastung zu erzielen, wurde daher vor zwei Jahren eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Tourismusverband sowie mit Eurotours gegründet. Eurotours ist einer der großer Player der Touristikbranche, der mit Unternehmen wie Aldi und Tschibo kooperiert. Insofern galt es attraktive Pakete zu schnüren, die genau auf jene Stärken abzielen, die das Bundesland zu bieten hat. So wurde beispielsweise die Region Donau-Moldau mit Krumau als UNESCO Weltkulturerbe als sehr chancenreich erachtet. Hinzu kommt das wachsende Aufkommen bei den Donaukreuzfahrten zum Schwarzen Meer, wobei Linz gute Entwicklungschancen hat, da die Landeshauptstadt direkt am Strom liegt und attraktive Anlegestellen bieten kann. Linz wurde zudem von der UNESCO jüngst als Creative City mit dem Schwerpunkt „Media Arts“ ausgezeichnet. „Es ist nicht nur die Fantasie gefragt, sondern es gilt nun auch, diese Potenziale zu heben und umzu- Lesezirkel: Gute Unterhaltung setzen“, so Dirketor Kunesch, der angesichts erster Erfolge sehr zuversichtlich ist. Sein Flughafen, der sich mittlerweile auch zu einem beliebten Seminarzentrum entwickelt hat, feiert dieses Jahr seinen 60. Geburtstag. Deshalb gab und gibt es heuer auch etliche Veranstaltungen, die unterschiedlichste Interessengruppen der Bevölkerung ansprechen, um den Flughafen noch stärker als bisher im Bewusstsein zu verankern. Ü pro Woche n Vier zusätzliche Flüge Der neue Lesezirkel-Look Stilvoll. Dezent. Elegant. Schnupper-Abo 4 Wochen Gratis! Anruf genügt: 0800-22 21 20 [email protected] www.morawa.com bereits besteseit 1. Juni 2015 neben den Austrian Airlines bietet täglichen DiWoche sowie den sieben henden sechs Flügen pro ittagsflüge chm Na r vie ail zusätzlich rektverbindungen mit AIR en in teh z und Wien an. Damit bes Wien. pro Woche zwischen Lin und z Lin en sch zwi pro Woche mit Summe 59 Verbindungen Com das ere Entscheidung ist anerb „Ausschlaggebend für uns usv rism Tou des und ghafens Linz om ment vonseiten des Flu ufk iera sag zu erhöhen, um das Pas ziedes, die Anstrengungen ang Str em ein an sam n wir gemein men zu stärken. Nur wen ertes Vererösterreichern ein optimi Ob den wir nen kön , hen Andreas Dr. O CC esirlin Austrian-A kehrsangebot bieten“, so fens, ergha Flu h, Direktor des Linzer e FreOtto. DI Gerhard Kunesc lich ätz zus s line Air n dass Austria Flexigänzt: „Wir freuen uns, die it dam legt. Einerseits weil sich quenzen nach Wien auf rseits ere And . öht erh den samen Kun bilität für unsere gemein eckenoptimien im Rahmen dieser Str tria Aus die l wei h auc r abe it die Kapazidam und zt set Sitzen ein rung ein Flugzeug mit 76 gsessel erFlu n um wöchentlich 600 tät zwischen Linz und Wie höht.“ Wäre HEROLD MDOnline ein Auto, würde es so aussehen. 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