Wirtschaftsnachrichten Donauraum Ausgabe 07

Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Oberösterreich, Niederösterreich, Wien & Burgenland – 7-8/2015
P.b.b. | 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H | Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz
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Geschäftsklima
Großer Pessimismus
für die Zukunft
Standort-Killer Bürokratie
Wiener Unternehmen stöhnen
über Rahmenbedingungen
Cyberangriffe
Gefahren und Chancen
für Österreichs Wirtschaft
Wird die Leistung von Selbstständigen in Österreich wertgeschätzt?
Risiko durch Haftungen
gegenüber Körperschaften
Einbringung von
Eigen- und Fremdkapital
Geringere Anerkennung
in der Öffentlichkeit
Steuer-Voraus- oder
Nachzahlungen
Disziplin, Selbstmotivation,
Innovation, Mut
Höhere Verdienstmöglichkeiten,
aber oft geringeres
Lebenseinkommen
Freie Zeiteinteilung
Existenzielle Sorgen
Kein 13. und 14. Gehalt
(auch nicht steuerlich
begünstigt)
Selbstbestimmtheit
Unternehmertum
Zusätzliche
Altersvorsorge
Hohe Leistungsbereitschaft
Wie neutral ist der VCÖ –
wessen Interessen
vertritt er?
Foto: Weinwurm
Editorial
I
n der Kriegsführung und in der Natur spielen Tarnung und
Täuschung eine strategisch bedeutsame Rolle. Die eigene
Strategie soll unberechenbar bzw. die Vorgehensweise undurchschaubar und unkenntlich gemacht werden. Und das alles mit dem Ziel, den Feind zu verunsichern.
In der Politik – so sie etwas zu verbergen hat – ist dieses Phänomen ebenfalls weitverbreitet. Es wird zwar permanent von
der gehörigen Transparenz gesprochen, gelebt wird aber das
genaue Gegenteil. Das Vertrauen in die Staatsführung und
ihre gewählten Volksvertreter ist derzeit am Nullpunkt angekommen. Wen wundert’s?
derzeit 87.613 Ausländer, die häufig von den besser qualifizierten Neuankömmlingen in die Arbeitslosigkeit verdrängt
werden.
Viel Geld kosten die Sozial- und Transferleistungen der Republik, die dem Steuerzahler im Budget fehlen. Denn auch
die Staatsverschuldung ist rekordverdächtig. Mit 84,9 Prozent, gemessen an der Wirtschaftsleistung, hat das Defizit der
Alpenrepublik den Höchststand in der Nachkriegsgeschichte
erreicht. Das Steuerpaket als Allheilmittel zu verkaufen ist
eine Täuschung, denn die sogenannten Gegenfinanzierungen
werden nicht halten, was uns die Regierung scheinheilig ver-
Tarnen und Täuschen
Keine Frage, die Zeichen stehen auf Sturm und der hilflose
Schönwetterkapitän verspricht den verängstigten Passagieren,
dass alles in Ordnung ist und die Unwetter ohnehin vorbeiziehen werden. Was für ein Irrtum.
spricht. Wobei auch das versprochene netto mehr im Geldbörsel der Steuerzahler, spätestens in zwei Jahren mit der
nächsten Steuerprogression wieder beim Finanzminister
landet.
Wenn die politisch Verantwortlichen glauben, dass sie die Flut
an Asylwerbern in Container oder abgewirtschaftete Gasthäuser verfrachten können, statt die Probleme nachhaltig zu
lösen, dann ist das Täuschen. Probleme kleinzureden, ist keine
Option. Für heuer ist mit rund 70.000 Asylanträgen zu rechnen. Das sind – bei einer laut Experten zu erwartenden Anerkennungsquote von 40 Prozent – bis zum Jahr 2019 rund
140.000 zusätzliche Flüchtlinge, um die sich Österreich dauerhaft wird kümmern müssen. Zur Aufgabe verantwortungsvoller Politik gehört es, nicht über Schönwetter-Szenarien zu
phantasieren, sondern Maßnahmen gegen angekündigte
Sturmböen zu treffen.
Probleme sind noch nie gelöst worden, indem man sie anstehen lässt oder verdrängt. Während sich Österreich früher rühmen konnte, die geringste Arbeitslosenquote in Europa zu haben, sind wir bereits auf die sechste Stelle abgestürzt. Die internationalen Wirtschaftsrankings attestieren uns ebenfalls
einen Absturz nach dem anderen. Und wenn die zum Mythos
verklärte Sozialpartnerschaft zur rot-schwarzen Zwangsehe
mutiert, die allein ihre innige Liebe zur Macht eint, dann ist
für den politischen Herbst ein ordentliches Gewitter vorprogrammiert.
Kurzfristig brauchen diese Menschen Kleidung, Nahrung und
feste Unterkünfte. Langfristig verlangt das nach Sprachunterricht, Schulunterricht, Bildung, Ausbildung, Ärzte, Pflege,
Raum für kulturelle Entfaltung und die Kenntnis des sozialen
Zusammenlebens in Österreich. Um nicht ewig auf Sozialtransfers angewiesen zu sein, werden 140.000 Menschen Arbeitsplätze benötigen. Bei derzeit 400.000 Arbeitslosen ist
politischer Sprengstoff bereits vorprogrammiert.
Die Bürger wollen Klarheit und Wahrheit. Man darf zwar bei
Wahl-Schlachten den kriegerischen Aspekt nicht unterschätzen, das Tarnen und Täuschen sollte dennoch den Generälen
in Kriegsgebieten vorbehalten bleiben,
meint Ihre
Marie-Theres Ehrendorff
Chefredakteurin
Die höchste Arbeitslosigkeit in der Nachkriegszeit, die gegenüber des Vergleichsmonats im Vorjahr um mehr als sieben
Prozent – bei Langzeitarbeitslosen sogar um 182 Prozent –
zugelegt hat, wird immer mehr zum Migrations-Problem. Das
Nicht-Österreicher-Plus von fast 26 Prozent gegenüber dem
Vorjahr, ist besorgniserregend. Zu den AMS-Kunden zählen
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
3
INNOVATIVE PUWARN- UND
SCHUTZPROFILE
Inhalt
8
Coverstory:
Unternehmer im Fokus
Österreich ist wahrlich kein Mekka für
Unternehmer. Will jemand nach der Universität eine eigene Firma gründen, muss
er nach wie vor mit dem verständnislosen
Kopfschütteln seiner Umwelt rechnen.
Bürokratische Hürden und das schlechte
Image der Selbstständigen haben sich seit
Jahren nicht verändert.
12
Das Geschäftsklima der
heimischen KMU
Während die europäische Konjunktur
wieder langsam in Fahrt kommt, trüben
sich die Erwartungen der österreichischen
mittelständischen Wirtschaft ein. So resigniert haben die Unternehmer schon
lange nicht mehr.
24
Österreichs Unternehmertum in Frauenhand
Im Rahmen einer Business-Gala in der
WKO wurden die besten vier Unternehmerinnen Österreichs gekürt. Jede Einzelne eine außergewöhnliche Erfolgsstory. Es gibt aber noch zahlreiche Businessfrauen, die heuer nicht vor den Vorhang durften, daher wird dieser Award
auch im nächsten Jahr ausgerichtet.
25
Katalog anfordern: [email protected]
[email protected]
28 Air B’n’B und Co. im Visier
Die Wirtschaftskammer Wien fordert Regeln für die Vermietung von Privatquartieren. Vermieter von privaten Zimmern
sollen aus Fairnessgründen Hotelbetrieben gleichgestellt werden. Denn: Gleiches Recht für gleiche Pflichten.
36 Lobbyisten im Tarnanzug
Knackiges Lkw-Bashing, perfektionierte
Medienarbeit: Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat sich als scheinbar unabhängiger Thinktank etabliert. Nicht alle
glauben an die „objektive“ Mission.
66 Pilotprojekte am Blue
Danube Airport
Impressum
Der Linzer Flughafen bewältigt nicht nur
ein beachtliches Passagieraufkommen,
sondern ist auch hinsichtlich des Frachtverkehrs ein enorm wichtiger Logistikknoten für den Wirtschaftsraum Oberösterreich. Wie viele andere Regionalflughäfen kämpft jedoch auch Direktor DI
Gerhard Kunesch damit, dass im beinharten Preiskampf der Airlines die kleineren
Anbieter häufig auf der Strecke bleiben.
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–
Weiter so!
Entbehrlich!
Spürbare Entlastung für Unternehmer
Rekordarbeitslosigkeit
Ab 1.Jänner 2016 soll die Mindestbeitragsgrundlage für
Selbstständige von derzeit 724 Euro auf 406 Euro reduziert
werden, was einer Ersparnis von jährlich 292 Euro für Geringverdiener entspricht. Diese Reduzierung gilt vorerst
nur für die Krankenversicherung, die Absenkung der Pensionsversicherung auf Geringfügigkeit startet erst 2018 und
wird in Etappen eingeführt. Das
heißt, die vollständige Angleichung wird voraussichtlich erst
mit 1. Jänner 2022 eingeführt.
Die Senkung der Verzugszinsen,
eine Herzensangelegenheit des
SVA-Vize Alexander Herzog, der
selbst seit 20 Jahren Unternehmer ist, wird mit 2017 Realität. Derzeit belaufen sich die Verzugszinsen auf satte 7,88
Prozent, mit Anfang 2017 wird auf 3,88 Prozent reduziert.
Herzog möchte jedoch bereits jetzt Härtefälle verhindern,
daher rät er Betroffenen: „Bitte melden Sie sich rechtzeitig,
wenn Sie in Zahlungsschwierigkeiten kommen.“ Der Rahmen für die Sozialversicherung ist zwar nur begrenzt, jedoch will er in Krisensituationen kundenfreundlich handeln. „Ehrlich gestanden war ich über die schreiende Ungerechtigkeit, die auch nicht rational erklärbar ist, verärgert, weil die Gruppe der EPU und Selbstständigen oftmals
mit unverhältnismäßig hohen Zahlungen konfrontiert ist.
Der 20-prozentige Selbstbehalt wird jedoch nicht angegriffen, „weil, wenn dieser fällt, müssen die Beiträge angehoben werden, denn irgendwoher muss das Geld ja kommen“, so Herzog.
Ü
„Wir haben in Österreich die höchste jemals gemessene Arbeitslosigkeit", erklärt AMS-Vorstand Johannes Kopf. Die Ursache der hohen Arbeitslosenzahlen sieht er in der Kombination einer seit Jahren anhaltenden Stagnation der Wirtschaft,
kombiniert mit wachsendem Arbeitskräftepotenzial durch Zuwanderung sowie mehr älteren Menschen am Arbeitsmarkt. Für die
wachsende Gruppe der Arbeitssuchenden gibt es zu wenige Jobs.
Die Zahl der Jobsuchenden ist im Juni nochmals gestiegen.
381.898 Personen waren auf Jobsuche, ein Zuwachs im Jahresvergleich von 7,7 Prozent. Immer dramatischer wird die
Lage für Langzeitarbeitslose, 32.720 Personen waren länger
als ein Jahr ohne Arbeit, eine Zunahme von 182 Prozent. Die
Arbeitslosenquote stieg um 0,9 Prozent auf 8,3. Somit hat die
Zahl der Arbeitssuchenden um 27.259 Menschen zugenommen. Alleine im Handel ist die Zahl derer, die keine Arbeit
fanden, um 4.757 Personen gestiegen, im Tourismus waren
es 3.982. Schlecht schaut es weiterhin für Ausländer aus –
hier stieg die Zahl der Jobsuchenden um 26 Prozent auf
87.613. Johannes Kopf hatte in der Vergangenheit mehrfach
darauf hingewiesen, dass schlecht ausgebildete in Österreich
lebende Ausländer durch gut ausgebildeten Zuzug teilweise
verdrängt werden. Trist ist die Lage auch für Ältere und Menschen mit Behinderung. Bei den über 50-Jährigen stieg die
Arbeitslosigkeit um 16 Prozent auf 85.648, bei Menschen mit
Behinderung ebenfalls um 16 Prozent auf 11.548. Nach Branchen betrachtet schnitten wieder einmal die Arbeitskräfteüberlassung und die Baubranche mit einem Plus von 13 bzw.
14 Prozent besonders schlecht ab.
Ü
Foto: APA/Herbert Neubauer
Foto: www.andibruckner.com
+
Wirtschafts-Landesrat Dr.
Michael Strugl und Umwelt-Landesrat Rudi
Anschober (v.l.)
Foto: Land OÖ/Sandra Schauer
Export- und Internationalisierungsoffensive
Zu den Stärkefeldern der oberösterreichischen Wirtschaft gehört der
Bereich Ökoenergie- und Umwelt-Technologien. Oberösterreichische Unternehmen verfügen dazu über ein international anerkanntes Know-how und können mit ihrem Technologievorsprung viele
Produkte und Dienstleistungen in verschiedensten Märkten anbieten.
Insbesondere der Einstieg in neue Märkte stellt Unternehmen jedoch
vor neue Herausforderungen, die mit hohen Kosten und Risiken einhergehen, auch weil die Unternehmen zumeist mittelständische KMU
mit entsprechender Personal- und Kapitalausstattung sind. „Diesen
Herausforderungen und Risiken stehen einmalige Chancen, sich in
den gerade jetzt neu im Entstehen befindlichen Märkten im Bereich
Ökoenergie, Umwelttechnologie und Energie-Effizienz zu positionieren und damit die Technologieführerschaft und entsprechende
Marktanteile zu sichern, gegenüber“, unterstreicht Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl. „Durch das Engagement in außereuropäischen Märkten können heimische Unternehmen im Bereich der Umwelttechnologien am Wachstum dieser Länder partizipieren und konjunkturelle Risiken am europäischen Heimmarkt zukünftig besser
glätten“, erklärt Umwelt-Landesrat Rudi Anschober.
Ü
6
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Vorzeige-Projekt in London fertig
Gut gefüllt präsentieren sich die Auftragsbücher bei Fill Metallbau:
Die aktuellen Auftragseingänge umfassen ein Volumen von rund 25
Millionen Euro. Dabei handelt es sich vorrangig um Projekte in den
Kernmärkten Österreich, Deutschland und Großbritannien. Unmittelbar vor der Fertigstellung steht ein Referenzprojekt von Fill in der
City of London: In der Westminster Bridge Road, in unmittelbarer
Nachbarschaft zum Big Ben, entstand in den vergangenen Monaten
ein 18-stöckiges, architektonisch anspruchsvolles Gebäude mit mehr
als 1000 Studentenwohnungen.
ÜFoto: Fill
Unternehmer im Fokus:
Macher,
die das Risiko ihrer täglichen Arbeit
selbst tragen
Österreich ist wahrlich kein Mekka für Unternehmer. Will jemand nach der Universität eine
eigene Firma gründen, muss er nach wie vor mit dem verständnislosen Kopfschütteln seiner Umwelt rechnen. Bürokratische Hürden und das schlechte Image der Selbstständigen
haben sich seit Jahren nicht verändert.
Von Marie-Theres Ehrendorff
V
or knapp 50 Jahren hielt ein Drittel
der Bevölkerung einen Unternehmer für einen Mann, der „sein Vermögen über die Währungsreform
gerettet hat und auf Kosten der
Übrigen reich geworden ist“. 27 Prozent
meinten sogar, dass „der über Leichen geht,
wenn es sein muss“. Dass sich Unternehmer
auch sozial engagieren, dachte nur etwa ein
Drittel der Bürger. Und an diesem Image hat
sich bis heute nicht viel verändert.
Unternehmer zählten in den vergangenen 50
Jahren niemals zur gesamtgesellschaftlichen
„Wir“-Gemeinschaft, sondern repräsentieren
bis heute „die anderen“. Diese Berufsgruppe
ist eine Minderheit in unserer Gesellschaft
und bildet eine Elite, die häufig über mehr
Geld und eine bessere Ausbildung verfügt.
Die Unternehmer selbst begreifen sich meist
8
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
als Leistungselite. Dieses Image wird auch
mit glaubwürdigen Bildern, verstärkt durch
harte soziale Fakten, in den Medien transportiert. Der abgehobene Chef, der sich weniger um das Wohl seiner Mitarbeiter bemüht, sondern vielmehr auf Gewinnstreben
bedacht ist, ist das Resultat. Kein Wunder
also, dass bei Sympathie-Umfragen Unternehmer selten auf den vorderen Rängen landen. Es geht aber auch anders. Überzeugende Unternehmer finden sich in den heimischen KMU, vornehmlich in Familienbetrieben. In Unternehmen, in denen eine Faceto-face-Kommunikation zwischen Chef und
Mitarbeiter üblich ist. Mittelständische Unternehmer werden von den Medien auch positiver gezeichnet als Topmanager. Mit ihnen
verbindet man sogar Werte wie Moral und
Verantwortung.
Unternehmertum
ist Minderheitenprogramm
Mit dem Slogan „Geht’s der Wirtschaft gut,
geht’s uns allen gut“ startete die Wirtschaftskammer vor 11 Jahren eine Kampagne, die
das Image der Unternehmer und der Wirtschaft in der Öffentlichkeit aufpolieren
sollte. In Zeiten einer Wirtschaftskrise und
Arbeitslosenzahlenexplosion hat diese Aussage erneut an Bedeutung gewonnen. Während EU-weit jeder zehnte Erwachsene konkret plant, Unternehmer zu werden, ist das
in Österreich nicht einmal für halb so viele
ein Thema, erhob die EU-Kommission in ihrem ersten „Competitiveness Report“. Ist der
Seitenwechsel vollzogen, ändert sich die
Sichtweise allerdings schnell: Drei von fünf
Unternehmern würden jungen Menschen raten, Unternehmer zu werden. Nur jeder
Coverstory
Fünfte ist
bereits dermaßen
desillusioniert, dass er davon abrät. Warum Österreich dennoch vergleichsweise kein Gründerland
ist, beantworten Unternehmer nicht mit mangelnder Wirtschaftsbildung oder einem Mangel an Risikofreude ihrer Landsleute, sondern primär mit den politischen Rahmenbedingungen.
Wer den Willen zum Unternehmertun hat,
lässt sich davon jedoch nicht abschrecken.
So wagten – ohne den Berufszweig der
selbstständigen Personenbetreuer – 28.490
Neugründer den Schritt in Selbstständigkeit,
was ein leichtes Plus von einem Prozent oder
277 Neugründungen im Vergleich zum Jahr
2013 mit 28.213 bedeutet. Insgesamt wurde
2014 – mit 110 Neugründungen pro Tag –
täglich um ein Unternehmen mehr gegründet
als
noch
im Jahr
zuvor.
Dass
sich die
heimischen NeoUnternehmer nicht unvorbereitet in
die neue Aufgabe stürzen,
lässt sich am
Durchschnittsalter von 37,4 Jahren zum Zeitpunkt der Gründung festmachen.
32,4 Prozent der
Neugründungen des
Jahres 2014 wurden
von Menschen im Alter
zwischen 30 und 40 Jahren vorgenommen,
auf die Altersgruppe 20 bis 30 Jahre entfallen
26,1 Prozent der Gründungen, gefolgt von
der Altersgruppe der 40- bis 50-Jährigen mit
einem Anteil von 25,2 Prozent. Die heimische Wirtschaft wird auch immer „weiblicher“, was am Frauenanteil der Gründerinnen unschwer zu erkennen ist, beträgt er
doch bereits 43,8 Prozent, inklusive der Berufsgruppe der selbstständigen Personenbetreuer sogar einen Rekordanteil von 58,4
Prozent, und dieser ist seit Jahren im Steigen
begriffen.
Wohl überlegt, ist halb gewonnen
Österreichs Gründer setzen ihren Schritt in
Richtung Selbstständigkeit bewusst und haben klare Motive für ihre Aufgabe als Unternehmer. Eine aktuelle Motivumfrage des
Gründerservice der WKO schafft einen
Überblick: 64 Prozent wollen in der Zeitund Lebensgestaltung flexibler sein, 60,3
Prozent wollen die Verantwortung, die sie
als Angestellter zu tragen haben, in das eigene Unternehmen einbringen. Und für 58,2
Prozent war es der lang gehegte Wunsch „lieber eigener Chef zu sein, als einen Chef zu
haben“. Ganz im Gegensatz zu den Behauptungen in der öffentlichen Diskussion fühlen
sich nur 10,1 Prozent in die Selbstständigkeit
gedrängt.
Unmittelbar vor der Selbstständigkeit waren
die befragten Gründer in folgenden Bereichen tätig: 50,8 Prozent kommen aus einem
Angestelltenverhältnis in der Privatwirtschaft. 12,2 Prozent waren Arbeiter, 4,1 Prozent haben vor der Gründung Studium,
Schule oder Ausbildung abgeschlossen und
3,7 Prozent waren vor dem Schritt in die
Selbstständigkeit Beamte.
Business als Langzeitprojekt
Die Lebensdauer österreichischer Gründer
ist im Vergleich zum Ausland beachtlich:
Nach drei Jahren bestehen noch acht von
zehn Unternehmen und nach fünf Jahren
existieren immer noch 68 Prozent. Ein Trend
macht sich in diesem Zusammenhang bemerkbar: die Übergänge zwischen selbstständiger und unselbstständiger Erwerbstä-
Wirtschaftsentwicklung bereitet heimischem Mittelstand große Sorgen
Während sich europaweit bei jedem dritten Unternehmen Aufbruchsstimmung unter den Mittelständlern abzeichnet, die eine Verbesserung der Wirtschaftslage im eigenen Land erwarten, versetzt die Einschätzung der Binnenkonjunktur-Entwicklung heimische Unternehmen
alles andere als in Hochstimmung: Nur 15 Prozent erwarten zumindest eine leichte Verbesserung in den nächsten sechs Monaten. Ein Drittel bereitet sich auf konjunkturelle Rückschläge vor und immerhin die Hälfte rechnet damit, dass die Wirtschaftslage unverändert bleibt.
Nur die Griechen sind europaweit noch pessimistischer. Dementsprechend sehen die meisten Mittelständler in Österreich eine schwache
Binnenkonjunktur als größte Gefahr für die Entwicklung ihres Unternehmens – gefolgt von hohen Rohstoffpreisen und dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel.
Mit der eigenen Geschäftslage sind Österreichs Mittelstandsunternehmen im Großen und Ganzen zufrieden: 85 Prozent bewerten diese als
grundsätzlich positiv, fast die Hälfte sogar als „gut“. Ähnlich verhält es sich im europäischen Durchschnitt: Insgesamt 87 Prozent bezeichnen ihre Lage als zumindest „eher gut“, 51 Prozent sogar als „gut“. Dementsprechend formulieren die österreichischen Mittelständler trotz
der pessimistischen Erwartungshaltung gegenüber der konjunkturellen Entwicklung auch ihre Strategie recht selbstbewusst: Immerhin
mehr als jeder Dritte, nämlich 35 Prozent, setzt in den kommenden Monaten auf Wachstum. Die Mehrheit von 59 Prozent der österreichischen Unternehmen gibt an, im laufenden Jahr besonders stark auf Stabilität setzen zu wollen – nur bei sechs Prozent geht es rein ums
Überleben. Entsprechend liegt der Fokus bei Österreichs Mittelstandsunternehmen auch vorwiegend darauf, die Investitionen konstant zu
halten.
Quelle: Mittelstandsbarometer 2015
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
9
Österreichs Gründer haben den nötigen
Optimismus und ein gutes Durchhaltevermögen.
Was die Unternehmer bewegt
Mag. Helmut Maukner, Country
Managing Partner von EY Österreich
Foto: EY
Die österreichischen Mittelständler zeigen sich im Europavergleich besonders unzufrieden mit der heimischen Standortpolitik: Über
ein Drittel – nämlich 34 Prozent – bezeichnet diese als
„eher negativ“ bzw. „sehr negativ“, nur 15 Prozent beurteilen diese als „sehr positiv“ oder „positiv“. Das ist der
zweitschlechteste Wert aller abgefragten europäischen
Länder. Nur in Griechenland ist die Unzufriedenheit im
Mittelstand größer. Ein noch schlechteres Zeugnis stellen
die österreichischen Unternehmer der heimischen Mittelstandspolitik aus, die mit 47 Prozent, also fast der
Hälfte, „eher negativ“ bzw. „sehr negativ“ unzufrieden
sind. Damit belegt Österreich auch in diesem Ranking –
ebenfalls vor Griechenland – europaweit den vorletzten
Platz. Abgesehen vom krisengeschüttelten Griechenland
gibt es in ganz Europa kein Land, in dem die Mittelstandsunternehmen so unzufrieden mit der heimischen
Standort- und Mittelstandspolitik sind. Bei diesem Ergebnis sollten alle Alarmglocken schrillen. Die Politik
sollte die derzeitigen Sorgen sehr ernst nehmen, denn
gerade der Mittelstand braucht Planungssicherheit.
Sorgen bereitet den heimischen Mittelstandsunternehmen im Moment vor allem der Mangel an geeigneten
Top-Fachkräften. Im europaweiten Vergleich wirkt sich
dieser in Österreich so stark wie nirgendwo sonst auf den
Umsatz aus: 16 Prozent beklagen „erhebliche“, 43 Prozent zumindest „geringfügige“ Einbußen. Europaweit
sind es nur halb so viele, hier verzeichnen laut eigenen
Angaben nur acht Prozent „erhebliche“ und 23 Prozent
„geringfügige“ Umsatzrückgänge. Für den Mittelstand
in Österreich sind Forschung und Entwicklung fundamental wichtige Faktoren im internationalen Wettbewerb. Dementsprechend problematisch ist es für sie deshalb auch, wenn sich die Suche nach topausgebildeten
und hoch qualifizierten Fachkräften so schwierig gestaltet wie momentan: Fast zwei Drittel klagen über Fachkräftemangel. Das ist die vierthöchste Zahl in ganz
Europa.
10
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
tigkeit in beide Richtungen werden fließender: Junge Menschen
schätzen es, ihre Ideen einmal in selbstständiger und einmal in unselbstständiger Erwerbstätigkeit zu realisieren. Die Gründungsstatistik scheidet übrigens nicht nur jene aus, die ihr Unternehmen durch
Insolvenz verloren haben, sondern auch jene, die ihre Gewerbeberechtigung freiwillig zurückgelegt bzw. das Unternehmen verkauft,
verpachtet, vererbt oder verschenkt haben.
Die beliebtesten Branchen
41,1 Prozent aller Unternehmensstarts im Vorjahr in Österreich waren
Gründungen in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Den zweithöchsten Anteil verzeichnete die Sparte Handel mit 25,9 Prozent, gefolgt
von Information und Consulting mit 18,4 Prozent. Weitere neun Prozent der Gründungen entfielen auf die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft.
Im Fachgruppen-Ranking 2014 führt die Fachgruppe gewerbliche
Dienstleister (z.B. Sicherheitsfachkräfte, Berufsdetektive, Personaldienstleister), gefolgt von der Fachgruppe Unternehmensberatung
und Informationstechnologie. An dritter Stelle liegt die Fachgruppe
Werbung und Marktkommunikation, gefolgt vom Direktvertrieb und
dem Versand-, Internet- und allgemeinen Handel.
Einzelunternehmen beliebteste Rechtsform
Ungeschlagen ist die beliebteste Rechtsform für Gründungen das
Einzelunternehmen mit 75,3 Prozent wie in den Jahren zuvor. Vor
allem für Start-ups mit Wachstumsabsichten stellt die GmbH eine
interessante Alternative dar. Mit der GmbH-Reform wurde eine Gründung mit reduziertem Stammkapital möglich, daher konnte nach Jahren des Rückgangs bei den Gründungen in dieser modernen Rechtsform ein Plus von 37 Prozent im Vergleich zu 2012 erreicht werden.
Mehr als 37.000 neue Firmen jährlich
So haben sich im Vorjahr 14,7 Prozent für diese neue Rechtsform
entschieden, während 2012 – vor der Reform – nur 11,3 Prozent die
GmbH wählten. Das entspricht einem deutlichen Anstieg von 37 Prozent. Auf die Rechtsformen KG und OG entfiel ein Anteil von zusammen 4,3 Prozent.
Familienunternehmen als stabiler Faktor
Bei rund 90 Prozent aller Unternehmen in Österreich handelt es sich
um Familienunternehmen laut EU-Definition. Lässt man die Anzahl
der Ein-Personen-Unternehmen außer Acht, beträgt der Anteil der
„Familienunternehmen im engeren Sinn“ mit 54 Prozent noch immer
mehr als die Hälfte der österreichischen Unternehmen. Sie sind Arbeitgeber von 67 Prozent aller selbstständig und unselbstständig Beschäftigten, das entspricht 1,7 Millionen Personen, sowie 58 Prozent
oder 365 Milliarden Euro der Umsätze zuzurechnen.
Unternehmer im Allgemeinen und Familienunternehmer im Besonderen sind von wesentlicher Bedeutung für den Wirtschsftsstandort.
Besonders in ländlichen Gebieten sorgen sie für Beschäftigung und
Coverstory
Viele Österreicher schrecken davor zurück,
auf die Seite der Firmenchefs zu wechseln.
Wirtschaftswachstum. Nicht zuletzt durch
den hohen Anteil an Ausbildungsbetrieben,
die bei größeren KMU rund 50 Prozent ausmacht. Diese Unternehmer sind besonders
vom sinkenden Niveau der Auszubildenden
und vom Fachkrätemangel betroffen. Nicht
selten ergreifen sie Eigenintiative, um die
Mängel im Betrieb zu beheben. Dieses Engagement ist typisch für den Berufsstand der
Unternehmer, die sich selbst meist als Motor
für das Wirtschaftswachstum verantwortlich
sehen.
Die Bandbreite der Familienunternehmen
reicht vom kleinen Handwerksbetrieb bis hin
zum weltweit erfolgreichen Großkonzern.
Am häufigsten sind Familienunternehmen
jedoch in der Größenklasse der Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern sowie
im Tourismus, im Bauwesen und der Produktion anzutreffen. Über 70 Prozent der
rund 156.400 Familienunternehmen in
Österreich sind in kleinen Städten und Gemeinden unternehmerisch tätig. Sie sind somit nicht nur ein wesentlicher Pfeiler des
Wirtschaftsstandortes Österreich, sondern
sie prägen auch wesentlich ihre Regionen
gesellschaftlich und kulturell. Obwohl die
Familienunternehmen – wie die anderen Unternehmen in Europa – mit den Folgen der
Finanz- und Wirtschaftskrise zu kämpfen haben, erweisen sie sich insgesamt als sehr robust und überlebensfähig.
Wertehaltung spielt in Familienunternehmen
eine wichtige Rolle, denn sie beeinflusst die
Unternehmens- und Mitarbeiterführung der
Unternehmer. Bei familieninternen Nachfolgen werden, so die wissenschaftliche Literatur, nicht nur finanzielles Vermögen, sondern auch Sozialkapital und ein Wertekodex
der nächsten Generation weitergegeben. Als
die wichtigsten Werte werden Familienunternehmern Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Geradlinigkeit, Handschlagqualität und Fleiß
attestiert.
Österreichs Familienunternehmen sind 67
Prozent aller selbstständig und unselbstständig Beschäftigten, das entspricht 1,7 Millionen Personen, sowie 58 Prozent oder 365
Milliarden Euro der Umsätze zuzurechnen.
Die Branche Tourismus wird besonders von
Familienunternehmen dominiert. So beträgt
dort der Anteil der Unternehmen 74 Prozent,
der Beschäftigten 80 Prozent und des Umsatzes 78 Prozent. Ebenso in der Branche
Produktion, Bauwesen und Handel.
Ü
Was die Unternehmer fürchten
Mag. Erich Lehner, verantwortlicher Partner für die
Agenda Mittelstand bei EY Österreich.
Foto: EY
Österreichs Mittelständler sind massiv verunsichert. Die Erwartungen an die heimische Wirtschaftsentwicklung sind im Vergleich zu anderen
europäischen Ländern sehr negativ. Auch im Hinblick auf die europaweite Konjunkturentwicklung
gehört Österreich zu den drei größten Pessimisten. Die vielen weltweiten Krisen – vor allem die
Entwicklung des Konflikts mit Russland – reichen
hier nicht als Erklärung. Ausschlaggebend ist
vielmehr, dass das Vertrauen der österreichischen
Unternehmen in die heimische Standort- und Mittelstandspolitik massiv erschüttert ist. Das offenbart dringenden Handlungsbedarf.
So unzufrieden sich der heimische Mittelstand mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigt, so stark ausgeprägt ist das Vertrauen in das eigene Unternehmen: Mehr als jeder zweite Mittelständler in Österreich rechnet für 2015
mit höheren Umsätzen als 2014. Insgesamt gehen die österreichischen Befragten
von einem Zuwachs in Höhe von 1,6 Prozent im laufenden Jahr aus. Damit liegen
sie nur knapp unter dem europäischen Durchschnitt mit einem erwarteten Umsatzplus von 1,7 Prozent.
Das Geschäftsklima in Österreich hat sich nach einem Einbruch im August 2014
sogar wieder leicht verbessert. Der Indexwert stieg von 41 im Juli 2014 auf aktuell
43 Punkte. Im europäischen Geschäftsklimaindex rangiert Österreich dennoch
nur auf dem 16. von 21 Plätzen. Der europaweite Mittelwert liegt bei 47 Punkten.
Spitzenreiter beim Geschäftsklima sind die Türkei mit 65 Punkten sowie Irland
und Großbritannien, beide mit 63 Punkten.
Die Ukraine-Krise hat bereits Spuren in den Bilanzen vieler mittelständischer
Unternehmen hinterlassen: Mehr als jeder fünfte Mittelständler in Österreich,
das sind 22 Prozent, gibt an, dass sich die aktuellen Spannungen zwischen Russland und der EU bzw. den USA negativ auf das eigene Geschäft auswirken. Besonders betroffen zeigen sich Industrie und große Mittelständler. Im europäischen
Vergleich trifft der Konflikt vor allem die Unternehmen in der Türkei mit 40 Prozent, Griechenland mit 34 Prozent sowie Russland und Finnland mit jeweils 33
Prozent.
Während fast zwei Drittel – genau 63 Prozent – der europäischen Unternehmen
von der Politik eine Abkehr vom Sparkurs fordern und auf mehr öffentliche Investitionen pochen, spalten sich die österreichischen Mittelständler in zwei Lager:
Jeweils rund die Hälfte spricht sich für wachstumsfördernde Investitionen (49
Prozent) bzw. ein Festhalten am Konsolidierungskurs (51 Prozent) aus. Besonders
laut ist der Ruf nach mehr staatlichen Investitionen in Irland mit 81 Prozent,
Griechenland mit 80 Prozent und Norwegen mit 79 Prozent.
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
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Das Geschäftsklima der heimischen KMU:
Großer Pessimismus
für die Zukunft
Während die europäische Konjunktur wieder langsam in Fahrt kommt, trüben sich die Erwartungen der österreichischen mittelständischen Wirtschaft ein. So resigniert haben die
Unternehmer schon lange nicht mehr.
D
ie Prognosen der EU-Kommission für Europas Wirtschaft
sind günstig. Die österreichische Wirtschaft hingegen hat
sich von ihrer Talfahrt noch nicht erholt, lässt doch der
konjunkturelle Aufschwung weiter auf sich warten. Auch
im Frühjahr 2015 verlief die Entwicklung schleppend und
das aktuelle und künftige Wirtschaftswachstum ist schwach. Ursachen hierfür sind unter anderem eine zu geringe Investitionsbereitschaft der Unternehmen, gepaart mit mangelnder Konsumfreude der
Verbraucher.
Mit einem Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent – wie das WIFO
berechnet – bleibt die Dynamik in Österreich 2015 das vierte Jahr
in Folge äußerst schwach. Eine leichte Beschleunigung auf plus 1,3
Prozent ergibt sich 2016 mit dem Anziehen des Binnenhandels in
der EU. Die markante Abwertung des Euro wird die Exportentwicklung zusätzlich stützen. Die Steuerreform 2015/16 begünstigt ab
2016 die private Nachfrage, dämpft aber gleichzeitig den öffentlichen
Konsum. Für eine Stabilisierung der Arbeitslosenquote ist das Wachstum bis 2016 zu gering, meint das WIFO.
Für die 2015 anhaltende Konjunkturschwäche sind sowohl internationale als auch heimische Faktoren bestimmend. Auf privaten Einkommen lasten eine relativ hohe Inflation, der kräftige Anstieg der
Mieten, eine im internationalen Vergleich hohe Abgabenbelastung
und die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt. Auch wenn die
Abgabenquote 2016 durch die Steuerreform gesenkt wird, werden
konjunkturbelebende Effekte durch die Maßnahmen zur Gegenfinanzierung neutralisiert. Außerdem wird kurzfristig gut die Hälfte
des zusätzlichen Einkommens der privaten Haushalte gespart und ist
somit nicht nachfragewirksam, da der Zuwachs überproportional
Einkommensschichten mit geringerer Konsumneigung betrifft. Zusätzliche Effekte der Steuerreform werden erst ab 2017 wirken. Die
Besserung 2016 beruht hauptsächlich auf einer beschleunigten Zunahme der Auslandsnachfrage und der entsprechenden Stimulierung
der heimischen Investitionen. Ein Anziehen der Industrieproduktion
12
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
in Europa wäre für die auf Investitionsgüter spezialisierte heimische
Exportindustrie ein Segen. Noch stagniert die Industrieproduktion
im größten Abnehmerland Deutschland, und dessen Importschwäche
erschwert bislang die Erholung der Handelspartner. Die markante
Euro-Abwertung wird die Industrieproduktion aber begünstigen.
Auch das Anziehen des privaten Konsums in einigen EU-Ländern
kann die Investitionen dort stärken und dem europäischen Binnenhandel und damit dem heimischen Außenhandel etwas Schwung verleihen.
KMU mit Zukunftssorgen
Das schwächelnde konjunkturelle Umfeld lässt sich auch an den Bewertungen der österreichischen mittelständischen Unternehmen zu
Geschäftslage und Geschäftserwartungen, die beim Creditreform
Klimabarometer in einem Index vereint werden, ablesen. Das Klimabarometer zielt somit in erster Linie auf die Stimmung im Mittelstand
ab.
n Lage-, Erwartungs- und Klimabarometer auf dem schlechtesten
Stand seit 2009,
n Bau am skeptisch, Industrie am zuversichtlichsten.
Während der österreichische Mittelstand vor Jahresfrist noch recht
zuversichtlich auf die anstehende konjunkturelle Entwicklung geblickt hat, haben nun die Pessimisten das Ruder übernommen: Der
Erwartungsindex beträgt 2015 minus 3,1 Punkte. Im Vorjahr gab es
noch ein Plus von 4,7 Punkten. Im Baugewerbe mit minus 12,2 Punkten finden sich derzeit die meisten Skeptiker. Beängstigend, da das
Baugewerbe als einzige Branche schon im abgelaufenen Jahr mit
minus 4,7 Punkten einen negativen Erwartungsindex aufwies. Auch
bei den Dienstleistern sind die Konjunkturoptimisten eine Minderheit
mit einem Minus von 1,2 Punkten sowie beim Handel mit minus 2,5
Punkten. Lediglich das Verarbeitende Gewerbe zeigt mit plus 3,7
Punkten – im Vorjahr mit plus 10,0 Punkten – einen positiven Erwartungssaldo.
Wirtschaft & Politik
Dunkle Wolken trüben das Wirtschaftsklima der Klein- und Mittelunternehmen – und ein nachhaltiges Aufhellen
ist erst für 2017 in Sicht.
Foto: Symbol
„Das Geschäftsklima im
österreichischen Mittelstand
ist auf Rekordtief“, analysiert
Mag. Gerhard M. Weinhofer,
Geschäftsführe, Österreichischer Verband Creditreform (ÖVC).Foto: ÖVC
Auftragseingänge unter 2008-Niveau
Weiterhin rückläufig sind die Auftragseingänge von KMU. Der Tiefpunkt wurde in diesem Frühjahr mit einem Saldo von minus 17,9
Prozentpunkten erreicht. Im Vorjahr gab es bereits ein Minus von
5,8 Prozentpunkten. Aber gut ein Viertel der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes, nämlich 27,6 Prozent, konnten sich über vollere
Auftragsbücher freuen, ebenso wie jedes fünfte Handelsunternehmen. Bei den Dienstleistern berichteten 16,8 Prozent der Befragten
und beim Baugewerbe 9,6 Prozent über Auftragssteigerungen. Der
Saldo aus gestiegenen und gesunkenen Aufträgen liegt in allen Branchen im Minusbereich. Am häufigsten hatte die Baubranche mit 50,9
Prozent mit Auftragseinbußen zu kämpfen – beim Handel mit 35,3
Prozent und bei Dienstleistungen mit 32,8 Prozent war das geringere
Auftragsaufkommen ebenfalls deutlich spürbar. Mit 28,6 Prozent
hatte das Verarbeitende Gewerbe am wenigsten unter Auftragseinbußen zu leiden.
Im Gegensatz zum Frühjahr 2014 schauen die Mittelständler nicht sehr zuversichtlich
in die Zukunft.
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Umsätze stark rückläufig
Die verhaltene Auftragslage verringert auch die Umsätze des
österreichischen Mittelstands. So
beträgt der Umsatzsaldo minus
20,2 Prozentpunkte und setzt damit den Negativtrend des Vorjahres mit minus 2,7 Prozent fort. Insgesamt berichteten 18,3 Prozent
der befragten Unternehmen von einem Umsatzplus und 38,5 Prozent
von einem Umsatzminus. Den größten Umsatzzuwachs verzeichneten die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes, wo sich rund ein Viertel der Befragten über Mehreinnahmen freuen konnte. Auch beim
Dienstleistungsgewerbe und beim Handel konnten einige Unternehmen durchaus Umsatzsteigerungen verbuchen, während es beim Baugewerbe lediglich 6,1 Prozent waren. Beim Baugewerbe hingegen
klagt exakt die Hälfte der befragten Unternehmen – im Vorjahr „nur“
35,8 Prozent – und beim Handel immerhin noch 44,9 Prozent über
ein geringeres Umsatzaufkommen. Alle Hauptwirtschaftsbereiche
verzeichnen jedoch einen negativen Umsatzsaldo.
Druck auf die Unternehmen steigt
Auf der einen Seite sinken die Firmeninsolvenzen um rund 13 Prozent auf ein historisches Tief, auf der anderen Seite zeigen die Umsatz- und Auftragszahlen der Unternehmen steil nach unten. Man befindet sich wieder auf dem Subprime- und Lehman-Brothers-KriseNiveau. Das Vertrauen sinkt, der
Pessimismus nimmt zu, Personal
wird abgebaut, Investitionen zuInformat
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
13
Foto: APA/Harald Schneider
Standort-Killer
Bürokratie
Wiener Unternehmen stöhnen über Rahmenbedingungen
Zur Stunde gelingt es Wien noch, Unternehmen für sich zu gewinnen. Die Uhr tickt allerdings unerbittlich. Auch andere Länder und Regionen locken mit guter Lebensqualität und
attraktiven Rahmenbedingungen.
Von Marie-Theres Ehrendorff
M
ehr als 15 Prozent seiner Betriebsflächen hat die Bundeshauptstadt
seit Beginn des 21. Jahrhunderts
verloren. Den Umwidmungen von Betriebszu Wohnflächen müsse daher Einhalt geboten werden, meint WKW-Präsident Walter
Ruck.
Die Unternehmer stöhnen immer lauter,
doch der Amtsschimmel wiehert weiter wie
bisher. Wenn ein Betrieb, der neben einer
Autobahn liegt, sein eigenes Gelände in der
Nacht nicht befahren darf, weil dadurch eine
Lärmbelästigung entstehen könnte, ist das
kontraproduktiv. Alltägliche Putzmittel in
der Küche eines Betriebes müssen mit einem
Schlüssel versperrt und gesichert werden,
und wer in seiner Firma scharfkantige Gegenstände, wie zum Beispiel einen Brieföffner, hat, müsste seine Mitarbeiter einer Schulung im Umgang mit dem spitzen Teil unterziehen, weil sie sich sonst verletzen könnten.
„Das Bürokratie-Ausmaß hat längst investitions- und standortfeindliche Ausmaße angenommen“, ist Ruck, erzürnt. „Hier läuft
nämlich nicht der Akt, sondern der Unternehmer, dem dadurch immer weniger Zeit
für das operative Geschäft bleibt.“ Er fordert
aus diesem Grund eine Verfahrenskonzentration und Verfahrenskoordination, d.h. für
ein Anliegen jeweils einen zentralen behördlichen Hauptansprechpartner. Ferner sollte
endlich eine Wirtschaftsverträglichkeitsprüfung im Gesetzgebungsverfahren integriert
werden.
14
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
„Praxisferne Gesetze, lange Verfahren, umfangreiche Berichtspflichten und rigide Kontrollen durch verschiedene Behörden erschweren den Wiener Unternehmern das Leben“, so Ruck. Stein des Anstoßes ist auch die
sogenannte U-Bahnsteuer. Rund 65 Millionen
Euro jährlich zahlen die Unternehmer in Wien
allein dafür. Besonders beschäftigungsintensive Unternehmen klagen unter dieser Steuer,
da sie pro Mitarbeiter und Woche dafür zwei
Euro an die Stadt abliefern müssen.
Neben den hohen kommunalen Kosten
macht den Wiener Unternehmern auch der
enorme bürokratische Aufwand zu schaffen.
Dieser liegt laut einer Studie des International Central European Institute Vienna bei
rund 1900 Euro pro Mitarbeiter und Jahr und
damit um rund zehn Prozent über dem österreichischen Durchschnitt.
Schikanen sind auch rund um den Arbeitsplatz an der Tagesordnung. Um für seine
Mitarbeiter die Arbeitsstätte angenehmer zu
gestalten, hat ein Unternehmer in einem Bürocontainer einen Laminatboden verlegt.
Das Arbeitsamt bemängelte nun, dass mit
nunmehr 248 cm die geforderte Raumhöhe
von 250 cm unterschritten wird und will das
Arbeiten im Container untersagen.
Gleiches Recht für alle
Eine Wiener Großwäscherei beantragte für
ihre Wäschelieferungen eine Ausnahme vom
Lkw-Wochenendfahrverbot in Wien. Die
MA 46 genehmigte dies für die Lieferungen
an Krankenanstalten mit dem Hinweis auf
das öffentliche Interesse, während die Fahrten zu Hotels untersagt blieben. Nun beliefert das Unternehmen die Hotels mit kleineren Fahrzeugen unter 3,5 Tonnen, was ein
höheres Verkehrsaufkommen verursacht und
keineswegs umweltfreundlich ist.
Und last, but not least ist auch für die Luft
ein Obolus zu berappen: Für alles, was in die
Straße hineinragt, ist grundsätzlich Luftsteuer zu bezahlen. Schilder, Kleiderständer,
Schanigärten etc. fallen unter diese Regelung. Dieses Abgabe wurde zwar für die Nutzung von Pflanzengefäßen gestrichen, aber
eine Bewilligung nach der Straßenverkehrsordnung (StVO) muss man trotzdem einholen und für diesen Bescheid dann einmalig
75 Euro erlegen. Besondere Regeln gibt es
für Schilder an der Fassade. Sind diese beleuchtet, muss man eine Bewilligung nach
StVO einholen und einen „Vertrag“ mit der
Stadt Wien abschließen. Für das Leuchtschild zahlt man also normalerweise eine
Gebrauchsabgabe, also Luftsteuer. Bei unbeleuchteten Schildern muss man diese
Schilder jedoch nur melden.
Abwandern als Folge
In den vergangenen fünf Jahren sind bereits
60 größere Wiener Betriebe nach Niederösterreich gesiedelt, um den bürokratischen
Hürden und den Mangel an Betriebsflächen
zu entkommen. Derzeit überlegt sogar der
Wiener Traditionsbetrieb Staud’s, außerhalb
Wiens zu investieren. Internationale Studien
bemängeln den Standort Österreich und die
Foto: Florian Wieser
Wirtschaft & Politik
Bundeshauptstadt, wo fast ein Viertel der
österreichischen Betriebe ihren Unternehmenssitz hat.
Österreich lag beim „Doing Business Report
2015“ der Weltbank auf Platz 21 von 189 bewerteten Ländern. Während es gute Noten
für die Kategorien „Durchsetzung von Verträgen“ und „grenzüberschreitender Handel“
gab, verschlechterten sich die Beurteilungen
beim „Zugang zu Krediten“ sowie bei „Besteuerung/Steuerlast“, wo Österreich nur auf
Rang 52 bzw. 72 landete. Probleme bei der
Standortpolitik spiegeln sich auch in den Ergebnissen der KMU-Umfrage der Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung
wider: 81 Prozent der befragten Unternehmen sind demnach mit der aktuellen Standortpolitik in Österreich wenig bzw. nicht zufrieden. Mehr als 88 Prozent fordern als rasche Entlastungsmaßnahme die Senkung der
Lohnnebenkosten.
„Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, ist eine Reduktion der Lohnnebenkosten
sowie die Flexibilisierung der Arbeitszeiten
dringend notwendig“, mahnt der Wirtschaftskammer-Präsident. „Unternehmen müssen
dann arbeiten können, wenn es Aufträge gibt,
und das zu wettbewerbsfähigen Arbeitskosten.“ Ruck ist deshalb auch strikt gegen die
Einführung des sogenannten „ÜberstundenEuro“, da dieser zu einer zusätzlichen Belastung der Unternehmen führen würde.
Standort wäre ausbaufähig
Die aus Liechtenstein stammende HiltiGruppe hat trotz der schwierigen Rahmenbedingungen an ihrem Standort in der Altmannsdorfer Straße einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Auf 3800 Quadratmetern Nutzfläche hat Hilti nicht nur seine
Österreich-Zentrale modernisiert, sondern
auch einen großen Verkaufsshop integriert
und beschäftigt in Wien derzeit rund 150
Mitarbeiter. „Die neue Österreich-Zentrale
ist ein klares Bekenntnis zum Standort Österreich und drückt auch unsere Zuversicht und
Absicht aus, in Österreich weiter zu wachsen,“ betont Manfred Gutternigg, Geschäftsführer von Hilti Austria. Auch die Salzburger
Porsche Holding setzt auf den Standort
Wien. Investitionen von 50 Millionen Euro
will sie nach eigenen Angaben in den Standort Wien-Liesing investieren. Dort soll der
größte Verkaufsstandort des Unternehmens
in Österreich sowie der Werkstättenbetrieb
bis 2019 modernisiert werden.
Die zentrale geografische Lage, Programme
zur Förderung von Forschung und Entwicklung, auch die Lebensqualität, politische Stabilität, Rechtssicherheit sowie die persönliche Sicherheit gelten nach wie vor als positive Standortfaktoren, die Unternehmen nach
Wien ziehen. „Doch das allein wird in Zukunft nicht reichen“, warnt Ruck.
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Things happen where people meet
Internationale Messen 2015/2016 Messe Brünn, Tschechische Republik
MASCHINENBAU,
ELEKTROTECHNIK UND
BEARBEITUNGSTECHNIK
MSV 2015
14.-18.09. 2015
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Transport und Logistik
14.-18.09. 2015
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14.-18.09. 2015
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www.bvv.cz
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22.-24.08. 2015 / 20.-22.02. 2016
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Messe Brünn
BVV Vertretung für Österreich
B-Consult, Peter Kukacka
Zehenthofgasse 6
1190 Wien
Tel./Fax: +431 368 76 92
[email protected]
HOLZ- UND
MÖBELINDUSTRIE
WOOD-TEC
MOBITEX
DSB
20.-23.10. 2015
20.-23.04. 2016
20.-23.04. 2016
Foto: APA/ Herbert Neubauer
Wien: Schulden-Stopp
aufgeschoben
Der Schuldenstand der Stadt Wien erhöhte sich im Jahr 2014 auf 4,89 Milliarden Euro. Der
leichte Rückgang der Neuverschuldung macht das Kraut auch nicht mehr fett: Der Schulden-Stopp wackelt.
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ie Bundeshauptstadt hat im abgelaufenen Jahr 258,18 Millionen Euro an neuen Fremdmitteln
aufgenommen, was den Schuldenstand Wiens auf 4,893 Milliarden Euro erhöhte. Die Schuldenquote beträgt somit insgesamt 5,9 Prozent des Bruttoregionalprodukts. „Die kritische Grenze
wäre mehr als das Zehnfache“, bemerkte Vizebürgermeisterin und Finanzstadträtin Renate Brauner bei der kürzlich erfolgten Präsentation des Rechnungsabschlusses. „Wir
haben keinen hohen Schuldenstand, wir sind
mit der Neuverschuldung genau in dem Pfad,
den wir uns vorgenommen haben.“
Für die ÖVP waren Schuldenstand und Arbeitslosigkeit die einzigen „Rekordleistungen“ der Stadtregierung. Ein Plus von 30.000
Arbeitslosen seit Beginn der rot-grünen Regierung spreche eine „alarmierende Sprache“, meinte die Oppositionspartei im Wiener Rathaus. Um transparenter bilanzieren
zu können, müssten auch Vermögenswerte
ausgelagerter Konzerne der Stadt ausgewiesen werden. Trotz Rollierung müssten
Schweizer-Franken-Kredite „am Ende des
Tages“ zurückgezahlt werden.
Die ÖVP meinte schlussendlich, dass in wirtschaftlich „unbestritten schwierigen Zeiten“
jetzt nicht der Zeitpunkt sei, um Schulden
abzubauen – das Budget dürfe deswegen
aber dennoch nicht „aus dem Ruder laufen“.
Nötige Investitionen sollten aus jenen Mitteln finanziert werden, die durch eine Verwaltungsreform frei würden. Die Volkspartei
forderte ein Ende des Valorisierungsgesetzes
sowie eine professionellere Verwaltung der
Stadt Wien.
Als „Gesamtkonzern“ hat Wien rund 15 Milliarden Euro Schulden, rechnet die FPÖ vor.
Bei der Präsentation des Rechnungsabschlusses
2014 verteidigte Wiens Vizebürgermeisterin und
Finanzstadträtin, Mag. Renate Brauner, die antizyklische Wirtschaftspolitik der Bundeshauptstadt.
Investitionen in Kinderbetreuung und Bildung,
Gesundheit und Pflege sowie Infrastruktur sind
ihr wichtig, ebenso soziale Maßnahmen für jene,
die weniger Chancen hätten.
Foto: APA/Herbert Pfarrhofer
16
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Das Wirtschaftswachstum der Bundeshauptstadt liegt unter dem Österreich-Schnitt, obwohl die Großstadt eigentlich Wirtschaftsmotor sein sollte. Alles in allem steht Wien
vor einer Liste „hausgemachter“ Probleme.
Die Wirtschaftskennzahlen der Stadt bezeichnet Brauner als stabil. Das Bruttoregionalprodukt (BRP) beträgt rund 82,8 Milliarden Euro, die Einnahmen und Ausgaben 12,3
Milliarden und der Schuldenstand 5,9 Prozent des BRP. Wichtig sei Transparenz: Beteiligungsspiegel und Finanzschuldenbericht
seien erstmals einsehbar. Die Arbeitsmarktpolitik ist ihr ein besonderes Anliegen, Brauner nannte als Beispiel den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff). Auf
die steigende Lebenserwartung reagiert man
seitens der Politik: 36 Pflegewohnhäuser
sind neu gebaut oder modernisiert worden,
Spitzenmedizin gibt es für alle. Außerdem
ist Bildung ein entscheidendes Thema, der
Gratiskindergarten bleibt und Schulen werden ausgebaut. Auch beim Wohnen ist Wien
„role model“, denn 60 Prozent der Wienerinnen und Wiener leben im sozialen Wohnbau.
2014 flossen die meisten Mittel in Gesundheit – und zwar 1,973 Milliarden Euro –,
1,506 Milliarden Euro in Soziales, 1,38 Milliarden Euro in Bildung und 729 Millionen
Euro in Kinderbetreuung sowie 682 Millio-
Experten-Tipp
nen Euro in den Wohnbau. Das geht aus dem
Wiener Rechnungsabschluss für das Jahr
2014 hervor. Die Vorgaben des Stabilitätspakts wurden mehr als erfüllt, betonte Brauner, das Maastricht-Saldo beträgt 102,22
Millionen Euro.
Im Jahr 2016, in dem es ursprünglich laut
Stabilitätspakt keine neuen Schulden mehr
geben sollte, könnte laut Brauner – je nach
Entwicklung der wirtschaftlichen Lage –
doch eine Neuverschuldung möglich sein.
„Der Stabilitätspakt wurde 2012 beschlossen, als man von einem höheren Wirtschaftswachstum ausgegangen ist.“ Brauner versicherte, dass diese Investitionen nicht in den
laufenden Betrieb, sondern vielmehr in
„bleibende Werte“, wie etwa Infrastruktur,
Schulen oder Spitäler, investiert werden.
Und: Sie appellierte für eine maßvolle Lockerung des Stabilitätspaktes, damit auch ab
2016 noch neue Fremdmittel aufgenommen
werden dürfen.
Entwicklung als Bremse
Die Rahmenbedingungen waren aufgrund
der nach wie vor schlechten wirtschaftlichen
Entwicklung schwierig, meinte Brauner, wobei Wien im zweiten Halbjahr 2014 sogar
ein leichtes Negativwachstum von 0,4 Prozent aufwies. Grund dafür waren vor allem
der Mobilfunkbereich und fehlende Investitionen im Produktions- und Baubereich. Insgesamt wurden 102 Millionen Euro weniger
Steuern eingenommen als prognostiziert.
Auch für das Jahr 2015 geht sie von einem
marginalen Wirtschaftswachstum aus. Ihre
größte Sorge gilt somit der Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit. An den Bund stellt Brauner
die Forderung, mehr Mittel für das AMS bereitzustellen. Laut FPÖ seien Klein- und
Mittelunternehmen „die Verlierer“ der Wiener Wirtschaftspolitik. Lösung wäre ein Förderungs- und Haftungspaket für die Wiener
Wirtschaft. Das Schaffen eines Förderungsfonds, die Errichtung eines Start-up-Campus
und die Verdoppelung der Wirtschaftsförderung seien notwendig. Zudem wollte die
FPÖ Tarife für etwa Wasser und Kanal senken und eine „Schuldenstrategie“ zum Abbau von Verbindlichkeiten, um Wiens Bonität zu erhalten.
Investitionen schaffen Wachstum
Mit Investitionen wie den Ausbau von Bus,
Straßenbahn und U-Bahn – will die Finanz-
stadträtin Arbeitsplätze schaffen. Auch sonst
versuche sie alles, um die Auswirkungen der
Finanzkrise abzudämpfen, erklärte Brauner.
Dabei meinte sie auch den Gebührenstopp,
zu dem die rot-grüne Regierung den Antrag
eingebracht hat. Das heißt, das Valorisierungsgesetz wird für 2015 und 2016 ausgesetzt: Wasser, Abwasser, Müllabfuhr oder
Parkpickerl werden nicht teurer, auch bei den
Wiener Linien sollen die Preise nach Möglichkeit gleich bleiben.
Mit diesen Maßnahmen will die Stadträtin
die Effekte der Steuerreform unterstützen.
„Wir haben Wien gut durch die Krise gesteuert. Diese Anstrengungen werden wir weiter
fortsetzen. Wir wollen genau diese wunderbare Stadt in die Zukunft führen.“
Kritik an der Verkehrspolitik fand die ÖVP:
Die Parkraumbewirtschaftung ist ein „Fleckerlteppich“, die Mariahilfer Straße ein
„Experiment“ und die Radwegprojekte teilweise „kontrovers“. Zudem habe Rot-Grün
„Zwietracht“ unter den VerkehrsteilnehmerInnen gesät. Derweil fehlten Lösungen etwa
betreffend den PendlerInnenverkehr. Die
Volkspartei warb für eine preislich gestaffelte Parkometerabgabe in ganz Wien.
Auf Bundesebene spricht sich Brauner für
einen aufgabenorientierten Finanzausgleich
aus. Wien versorgt die anderen Bundesländer
unter anderem mit Arbeitsplätzen, Kulturangeboten oder Spitzenmedizin. Täglich sind
in der Bundeshauptstadt gut 250.000 Pendler
unterwegs. Auch die Wiener profitieren von
den Investitionen: Von Gratiskindergarten
über 365-Euro-Jahreskarte bis bin zur Wohnungslosenhilfe präsentierte die Vizebürgermeisterin ihre Leistungsschau der Bundeshauptstadt.
Ein Novum betreffend den Rechnungsabschluss soll noch erwähnt werden: Zum ersten Mal wurde auch der Beteiligungsspiegel,
der alle direkten Beteiligungen der Stadt
Wien aufzeigt, ausgewiesen. Außerdem waren der Finanzschuldenbericht und die Haftungen der Stadt Wien Teil des Abschlusses.
„Wir wollen auch über den Krankenanstaltenverbund (KAV), Wiener Wohnen oder
Wiener Kanal reden. Wien versteckt nichts“,
betonte Brauner. Die Oppositionsparteien
hatten nämlich im Vorfeld kritisiert, dass die
ausgelagerten Unternehmen der Stadt Wien
den Schuldenstand der Stadt deutlich in die
Höhe treiben würden.
Ü
Mag. (FH) Christoph Harrer
[email protected]
www.tpa-horwath.at
Steuerreform 2015/16:
Einführung einer
Registrierkassenpflicht
Ab 1.1.2016 sind Unternehmer, die in
überwiegender Anzahl Barumsätze tätigen, ab Überschreiten eines Nettojahresumsatzes von EUR 15.000 verpflichtet,
die Einzelaufzeichnung der Barumsätze
mittels einer elektronischen Registrierkasse, ab 1.1.2017 zusätzlich mit einem
vor Manipulation geschützten Sicherheitssystem, vorzunehmen. Mit 1.1.2016 wird
auch eine Belegerteilungsverpflichtung
eingeführt.
Die bisher zulässige Losungsermittlung
mittels Kassasturz soll ab 1.1.2016 nur
noch für Unternehmer auf Basis der sogenannten „kalte Hände-Regelung“ bei
einem Nettojahresumsatz von bis zu EUR
30.000 weitergelten. Diese Ausnahmeregelung gesteht die Finanzverwaltung
nur Unternehmern zu, die Umsätze von
Haus zu Haus oder auf öffentlichen Wegen
sowie Straßen tätigen (z.B. Maronibrater).
Jene Unternehmer, welche aus Sicht
der Finanzverwaltung nicht der „kalte
Hände-Regelung“ unterliegen, wie mobile
Friseure, Masseure etc., dürfen ihre
mobilen Umsätze zuerst zwar mittels Paragon (händische Rechnung) aufzeichnen,
müssen diese aber im Nachhinein in der
Registrierkasse am Betriebsort erfassen.
Zur Entspannung haben Herr und Frau Österreicher 141 Tage im Jahr zur Verfügung. Foto: Symbol
Österreich ist Urlaubsund Feiertags-Eldorado
Die einen sprechen von einer sechsten Urlaubswoche für alle, die anderen wissen nicht,
woher sie geeignete Fachkräfte bekommen können, um den laufenden Betreib aufrechtzuhalten. Fakt ist: Österreich rangiert bei den bezahlten Dienstverhinderungen weltweit unVon Marie-Theres Ehrendorff
ter den Top Drei.
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er Urlaub liegt mit 36,3 Prozent bei
der Verteilung der bezahlten Dienstverhinderungen an der Spitze, gefolgt
von sonstigen Dienstverhinderungen mit 21
Prozent, dem Krankenstand mit 19,6 Prozent, sowie den Feiertagen mit 18,9 Prozent.
Rechnet man zum gesetzlichen Urlaub noch
die 13 gesetzlichen Feiertage hinzu, ergeben
sich 38 arbeitsfreie Tage. Mit diesem Wert
liegt Österreich weltweit unter den Top Drei,
laut einer Vergleichsstudie der Agentur Mercer.
Das Kalenderjahr 2015 umfasst für Arbeitnehmer mit Fünf-Tage-Woche nach Abzug
der zwölf Feiertage, die auf Wochentage fallen, 249 Arbeitstage. Zusätzlich kann man
noch seinen gesetzlichen Jahresurlaub von
mindestens 25 Tagen abziehen und damit
schlagen sich nur mehr 224 Arbeitstage für
das laufende Jahr zu Buche. Demnach sind
durch Wochenenden, Urlaub und Feiertage
ganze 141 Tage des Jahres, das sind rund 39
Prozent frei. Die Anzahl der Arbeitstage je
Monat variiert zwischen 18 im feiertagsintensiven Mai und 23 im Sommermonat Juli.
In der Regel sind pro Monat mit 20 bis 21
Arbeitstagen zu rechnen.
Eine aktuelle IMAS-Studie beauftragt von
der WKO Oberösterreich, hat rund 500 oberösterreichische unselbständig Erwerbstätige
zum Thema Urlaub interviewt, um die drin-
18
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
gend notwenige Evaluierung des Urlaubsrechtes anhand objektiv ermittelter Fakten
zu erarbeiten.
Freizeitstress verhindert Erholung
Neben der Erholung wird der Urlaub auch
für weitere Aktivitäten genützt: Jeder Zehnte
geht im Urlaub häufig einem anderen Beruf
nach, weitere 13 Prozent wenigstens gelegentlich. Und 17 Prozent der unselbständig
Erwerbstätigen geben offen zu, dass sie - zumindest gelegentlich – pfuschen. Bewegung
und Weiterbildung sind kaum ein Thema –
und nur 45 Prozent geben voll und ganz an,
sich nach dem Urlaub „bestens erholt“ zu
fühlen. Dies hängt auch mit dem Urlaubsund Freizeitstress zusammen, den nur mehr
eine Minderheit – nämlich 40 Prozent der
Befragten – völlig verneint. Dass der Erholungswert vor allem durch die ständige Erreichbarkeit gemindert wird, stimmt so nicht:
Nur zwei Prozent der Befragten sagen, dass
sie im Urlaub immer erreichbar sein müssen
bzw. lesen nur sechs Prozent regemäßig die
beruflichen E-Mails.
Urlaubsausmaß ist ausreichend
Nur zwei Drittel der unselbständigen Erwerbstätigen können den zustehenden Jahresurlaub zur Gänze verbrauchen. Für 58
Prozent steht das aber nicht mit dem hohen
Arbeitsaufwand, sondern vielmehr mit „Sicherheitsdenken“ im Zusammenhang. Elf
Prozent meinen sogar, dass sie zu viel Urlaub
haben und ihn deswegen nicht zur Gänze
verbrauchen können. Trotzdem wollen mehr
als die Hälfte der Befragten noch mehr Urlaub, wobei diese Wünsche vor allem von
Frauen, Jüngeren und Wienern kommen.
Wie evident der Fachkräftemangel in unserem Land ist, zeigt der Umstand, dass nur 28
Prozent der Befragten überhaupt keine
Schwierigkeiten bei der Urlaubsbeantragung
haben.
Urlaub als „flexibles Gut“
Dass drei von vier unselbständig Erwerbstätigen zumindest einigermaßen daran interessiert sind, sich ihren nicht verbrauchten Urlaub auszahlen zu lassen, lässt einigen Interpretationsspielraum zu. Auch hätten zwei
von drei kein Problem damit, dass sie – im
Falle der Beendigung des Dienstverhältnisses – allfälligen Resturlaub in der Kündigungsfrist verbrauchen müssen. Immerhin:
jeder zehnte erkrankte Arbeitnehmer nimmt
Urlaub, statt in den Krankenstand zu gehen.
Umgekehrt meinen 38 Prozent der Befragten, dass manche Arbeitnehmer auch „gesund“ in den Krankenstand gehen, wenn der
Chef den Urlaubsantrag ablehnt.
Ü
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64 neue Absolventen an der Montanuniversität Leoben
Foto: MUL
Rektor Wilfried Eichlseder, der neue Ehrensenator der Montanuniversität Leoben, Ex-OMV-Chef Gerhard Roiss
Foto: Montanuniversität Leoben
Ein Mann und seine Tat
Die Montanuniversität Leoben hat einen neuen Ehrensenator: Der scheidende OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss hat sich insbesondere um den Nachwuchs im Petroleum Engineering verdient gemacht.
M
it der Vergabe von EhrensenatorWürden sind Universitäten in aller
Regel sehr zurückhaltend – und
wenn, dann gehen sie oft an Absolventen,
deren Karriere auch der jeweiligen Ausbildungsstätte zu Ehre gereicht: Das jedenfalls
trifft in seinem Fall erstaunlicherweise auf
den neuen Ehrensenator der Montanuniversität Leoben nicht zu: Denn obwohl Gerhard
Roiss über viele Österreichs renommierten
Erdölkonzern erfolgreich geführt hat, ist der
Manager ein Manager und kein Techniker:
Roiss hat seine Wirtschaftsausbildung an der
Wirtschaftsuniversität Wien, in Linz und
Stanford in den USA absolviert, mit der
Montanuniversität ist der scheidende Vorstandsvorsitzende der OMV aber auf andere,
ganz intensive Weise verbunden.
Dem Erdölmanager wurde der Titel des Ehrensenators in Anerkennung seines Einsatzes
um die Montanuniversität und die International Petroleum Academy im Besonderen
zuerkannt, betonte Montanuni-Rektor Wilfried Eichlseder ins einer Laudatio: „Gerhard
Roiss hat maßgeblich dazu beigetragen,
durch die Unterstützung der OMV dieses innovative und einzigartige Projekt möglich zu
20
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
machen und die notwendigen Ressourcen
dafür zur Verfügung zu stellen. Er hat es dabei mit Weitsicht verstanden, durch diese Investition den Grundstein für nachhaltiges
Wachstum zu legen. Eine solche zukunftsweisende Investition mit dem Fokus auf der
Ausbildung junger Menschen sucht ihresgleichen.“
Die International Petroleum Academy (IPA)
wurde Mitte 2014 mit einem Projektbudget
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lionen Euro über zehn Jahre gestartet und
setzt das 2006 begonnene Programm PEPE
Petroleum Engineering Programs for Excellence fort. Das Projekt konzentriert sich auf
die Weiterentwicklung in der Lehre im Bereich Petroleum Engineering mit dem Ziel,
die Anzahl der Abgänger zu erhöhen und dabei die Qualität der Ausbildung weiter zu
steigern.
Als Teil der dafür vorgesehenen Maßnahmen
wird die personelle Kapazität der Montanuniversität in Lehre und Forschung dieses
Fachbereiches mehr als verdoppelt. Zusätzlich wird das sogenannte Rabcewicz-Gebäude in der Parkstraße im Rahmen von IPA
bis Mitte 2016 renoviert und erweitert und
zur neuen Heimat des Departments Petroleum Engineering.
„Die Investition der OMV trägt als Seed Financing zur nachhaltigen Entwicklung maßgeblich bei“, betonte Eichlseder. Roiss habe
mitgewirkt, das IPA-Projekt als Wachstumsinitiative so offen zu gestalten. Es erlaubt
dem Department, auf Basis ausgezeichneter
Lehre zusätzlich die Entwicklung der unabdingbaren Forschung zu stimulieren.
Ü
Forschung & Entwicklung
„Die Aufholdynamik in Sachen Leistungsfähigkeit
des österreichischen Innovationssystems ist
derzeit unzureichend“, ist das Resümee der Rates
für Forschung und Technologieentwicklung.
Rats-Vorsitzender Dr. Hannes Androsch und sein
Vize, Univ.-Prof. Dr. Peter Skalicky, sind sich in der
Beurteilung der wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs einig.
Foto: Forschungsrat
Dringender Aufholbedarf
bei Innovationsdynamik
In seinem jährlichen „Bericht zur wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs“ drängt der Rat für Forschung und Technologieentwicklung zu dringenden
Reformen.
Z
u der im März 2011 vom Ministerrat
beschlossenen „Strategie für Forschung, Technologie und Innovation“
(FTI-Strategie) legt der Rat für Forschung
und Technologieentwicklung (RFTE) seit
2012 seinen „Bericht zur wissenschaftlichen
und technologischen Leistungsfähigkeit“
vor. Der RFT kann zwar in einigen Bereichen des Innovationssystems Aufwärtstrends
erkennen, diese bleiben aber deutlich hinter
den Entwicklungen der führenden Innovationsnationen zurück, weshalb der Abstand
zur Gruppe der Innovation Leaders nicht
kleiner, sondern größer wird.
„Seit 2007 fällt Österreich in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich
zurück, wie jüngst die Daten des Innovation
Union Scoreboard (IUS) 2015 der EU-Kommission und das World Competitiveness
Scoreboard 2014 des renommierten Schweizer Instituts IMD deutlich gezeigt haben.
Eine Fortschreibung der bisherigen Politik
ist daher keine wünschenswerte Option“, erklärt der Vorsitzende des Rates für Forschung und Technologieentwicklung, Hannes Androsch. Er bemängelt, dass „der Aufholbedarf bei der Innovationsperformance
besonders hoch ist, denn der Leistungsrückstand gegenüber den führenden Innovationsnationen wird immer größer. Folglich kann
das in der Forschungsstrategie ausgerufene
Ziel, bis 2020 in die Gruppe der Innovation
Leaders vorzustoßen, aus heutiger Sicht nur
noch mit sehr großen Anstrengungen erreicht
werden.“
Der stellvertretende Ratsvorsitzender, Peter
Skalicky, präzisiert die Ergebnisse des Innovationsmonitorings: „Unterbleibt die Fokussierung auf die Schlüsselthemen Bildung,
Forschung, Technologie und Innovation, so
wird nach unserer Einschätzung das Ziel,
Österreich bis 2020 als eine der führenden
Innovationsnationen zu etablieren, klar verfehlt.“
Performance durchwachsen
Zwar verliefen die Entwicklungen im primären und sekundären Bildungssystem im Zeitraum 2010 bis 2015 konstant positiv, und die
Performance des österreichischen Bildungssystems ist auch in einigen Bereichen – wie
der überdurchschnittlich hohen Betreuungsrelation im Sekundarbereich oder der niedrigen Anzahl früher SchulabgängerInnen –
sehr gut. In anderen Bereichen, wie etwa der
Qualität schulischer Leistungen oder der sozialen Selektivität des Bildungssystems,
bleibt die österreichische Performance hingegen klar hinter den Innovation Leaders zurück.
Im tertiären Bildungssystem muss die Performance Österreichs als absolut unzureichend eingestuft werden. Mit Ausnahme der
weiterhin steigenden Zahl an HochschulabsolventInnen, die sich seit 2010 kontinuierlich über den Zielhorizont hinausbewegt hat,
konnte kein Indikator seinen Zielabstand in
den vergangenen fünf Jahren in nennenswertem Ausmaß verbessern oder gar die jeweilige Zielsetzung erreichen.
Im Unternehmenssektor droht bei Forschung
und Innovation der bisherige Leistungsvorsprung in einigen zentralen Bereichen verloren zu gehen. Viele Bereiche, in denen
Österreich heute vor den führenden Ländern
liegt, wie z.B. bei der Standortattraktivität,
weisen seit 2010 eine kontinuierlich rückläufige Tendenz auf, was vor allem an der
verbesserten Performance der Innovation
Leaders liegt.
Um die Ziele der FTI-Strategie bis 2020 zu
erreichen, fehlt die Entwicklungsdynamik.
Das gilt vor allem für die bereits in den vergangenen Jahren festgestellten und bekannten Schwächen im Bereich Unternehmensgründungen, bei der Risikokapitalintensität,
der Forschungs- und Entwicklungsintensität
der österreichischen Wirtschaft und in Hinblick auf die Radikalität der Innovationstätigkeit.
Das Ergebnis des diesjährigen Innovationsmonitorings ist für ein Land, das den Anspruch erhebt, Innovation Leader werden zu
wollen, sehr bescheiden. Diese Entwicklungstendenz ist aus Sicht des Rates nicht
ausreichend. Ein Vergleich der aktuellen
F&E-Ausgaben mit dem „Soll“-Niveau, das
sich aus einer gleichmäßigen Steigerung der
Ausgaben seit 2011 zur Zielerreichung im
Jahr 2020 ergibt, macht sichtbar, dass das
Quotenziel von 3,76 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis 2020 mit hoher
Wahrscheinlichkeit nicht zu erreichen ist. Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
21
Österreichischer Exporttag: All time high. Österreichische Unternehmen sind weltweit erfolgreich.
Foto: Frank Helmrich
Besucherrekord und Top-Exporteure
Österreich kämpft in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld in Europa. Der Export ist
nach wie vor der Lichtblick der heimischen Konjunktur. Der Österreichische Exporttag war
daher Anziehungspunkt für erfolgreiche Exporteure und alle jene, die es noch werden wollen.
Von Marie-Theres Ehrendorff
M
it einem Ansturm von über 3.000
Besuchern war der Exporttag 2015
der erfolgreichste in seiner Geschichte. Die größte Export-Informationsveranstaltung des Landes lockte mit TopSpeakern, individuellen Beratungsgesprächen sowie über 70 österreichischen Wirtschaftsdelegierten, die den Interessierten in
persönlichen Gesprächen jede Menge an
Know-how zukommen ließen. „Ich danke allen 52.500 österreichischen Exporteuren, die
so eine Veranstaltung möglich machen“, bemerkte Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), in seiner
Eröffnungsrede.
„Wir zeigen unseren Unternehmen mit dieser Veranstaltung aber auch, dass sie bei der
Bearbeitung von Auslandsmärkten nicht alleine sind, sondern von erfahrenen Dienstleistern sowie unseren Experten begleitet
werden“, bekräftigt Walter Koren, Leiter der
Außenwirtschaft Austria. „Diese Treffen
sind die ideale Möglichkeit, um sich einen
Überblick über Geschäftschancen und Entwicklungen in den Auslandsmärkten zu verschaffen oder aber um individuelle Anliegen
und Wünsche zu besprechen.“
Top-Referenten sorgten
für starke Impulse
Eine Lanze für Zielstrebigkeit und Zähigkeit
brach die oberösterreichische Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner in ihrer
Keynote, die Parallelen zwischen Extremsport und Unternehmertum aufzeigte.
22
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
„Scheitern und Erfolg stehen oft nahe nebeneinander. Das Ziel darf man dennoch nie aus
den Augen verlieren, auch wenn man manchmal umkehren und neu beginnen muss – so
wie ich es bei der Besteigung des Achttausenders K2 erfahren musste, den ich erst im
elften Anlauf bezwingen konnte.“ Für die
Zielerreichung – im Sport ebenso wie im Unternehmertum – gibt es ihrer Meinung nach
einige Ingredienzien: Begeisterung für das
angestrebte Ziel, akribische Vorbereitung,
Geduld, Disziplin, Willensstärke und Selbstreflektion sowie der respektvolle Umgang
mit Partnern und Mitarbeitern.
Claus Raidl, Präsident der Oesterreichischen
Nationalbank (OeNB), hob in seinem InputStatement den Faktor „Risiko“ hervor: Risikofreudigkeit sei wichtig, „jedoch mit Augenmaß und Vernunft“. Trotz der erfolgreichen
Exportperformance der österreichischen Unternehmen konnte Raidl nicht widerstehen,
auf die eklatanten und wirtschaftsschädigenden Schwachstellen des Standorts Österreich
hinzuweisen: „Österreich hat in den letzten
Jahren kontinuierlich in den verschiedensten
Wirtschafts-Rankings und internationalen
Vergleichen Plätze verloren. Das muss uns –
und vor allem den politisch Verantwortlichen – zu denken geben. Schlechter bewertet
wird Österreich vor allem im Bereich der öffentlichen Verwaltung, bei Genehmigungsverfahren, aber auch bei Korruptionsindizes.
Das zeigt, dass in diesem Land etwas nicht
funktioniert. Das Schiff sinkt langsam, aber
es sinkt.“ Im unternehmerischen Bereich
stehe Österreich erfreulicherweise aber immer
besser da als im öffentlichen.
Exporters’ Nite
Der Abschluss des Exporttages war die
abendliche Exportpreis-Gala im Museumsquartier. Die Trophäen wurden durch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und WKOPräsident Leitl überreicht. „Die Exportpreise
sind ein wichtiges Gütesiegel und verdeutlichen die enorme Bedeutung der Internationalisierung und wirtschaftlichen Vernetzung
Österreichs mit anderen Ländern. Die ausgezeichneten Betriebe leben vor, wie wichtig
der Export von Waren und Dienstleistungen
ist, um Wachstum, Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land zu sichern“, sagte Mitterlehner. Diese Auszeichnungen würdigen
überdurchschnittliches Engagement und Erfolge heimischer Unternehmer auf internationalen Märkten. „Wir zeichnen heute aber
nicht nur die ‚großen‘ Exportpreissieger aus.
Der Tag steht auch im Zeichen der vielen kleineren Unternehmen, die weltweit in Nischen
erfolgreich sind, die wir unter dem Motto
‚Born Global Champions‘ ehren.“ Das sind
junge Tech-Start-ups, gegründet 2010 oder
danach, die von Anfang an weltweit tätig waren, innovative Produkte und Dienstleistungen
anbieten und schnelles internationales Wachstum zeigen. Insgesamt haben 65 Unternehmen die Auszeichnung „Born Global Champions“ erhalten. Unternehmen, die zeigen, wie
man mit Export erfolgreich neue Märkte erobert und Potenziale weltweit nutzt.
Ü
Service
Neuer kreativer Impuls für Wiens Wirtschaft
Die Vienna Intrapreneur Academy (VIA) öffnete am 11. Juni 2015 mit dem Pre-Opening
ihre Pforten.
E
ingegliedert in eine Community von
Kreativen und Machern in der alten
Klavierfabrik in Wien-Atzgersdorf,
wurde ein Creative Space geschaffen, den
man in der Form nur aus und für die Startup-Szene kennt. Hier jedoch richtet sich das
Angebot an unternehmensinterne „Pioniere
und Innovatoren“, den Herausforderungen,
die sich durch die digitale Revolution ergeben, zu begegnen.
Dass Innovation eines der zentralen Erfolgskriterien moderner Gesellschaften ist, hat
sich mittlerweile etabliert. Derzeit finden wir
jedoch eine Situation vor, die Wirtschaftsstandorte, Arbeitsplätze und Fortschritt nicht
alleine sicherstellen wird, denn es werden
die kreativen Potenziale nur einseitig gefördert und gefordert. Erneuerungen und disruptive Geschäftsmodelle erwartet die Gesellschaft vorwiegend aus der Gründerszene,
während etablierte Konzerne mehr und mehr
wirtschaftlich gezwungen sind, ihre Mitarbeiter abzubauen.
Thomas Vajay, Gründer und Initiator der
Vienna Intrapreneur Academy: „Wie perfide
Die VIA bietet das bewährte Modell eines OpenSpace-Office, jedoch mit der Hauptzielgruppe der
unselbständigen Intrapreneuren. Sie sollen dort
einen alternativen Arbeitsplatz zu Büro und
Home-Office finden. Dazu Austausch und Inspiration. Foto: vienna-intrapreneur-academy
scheinen die Diskussionen um Innovation,
Zukunft der Arbeit oder die Bedeutung des
Human-Kapitals, wenn es nicht gelingt, unselbstständige Angestellte in Sachen Innovationskraft zu erreichen und sie mit auf die
Reise in eine digitale Zukunft zu nehmen.
Transformation braucht die Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen aus den Unternehmen, mit
deren Erfahrung, Kreativität und Einsatz.“
Die Vienna Intrapreneur Academy hat sich
zum Ziel gesetzt, die Wichtigkeit und Dringlichkeit von „Intrapreneurship“ zu thematisieren und Möglichkeiten der Kollaboration,
Weiterbildung und Inspiration zu schaffen.
Letztendlich geht es aber darum, gemeinsam
mit Unternehmen und Interessenverbänden
ins „Tun“ zu kommen und Menschen zu innovativem Denken und Handeln zu befähigen bzw. an konkreten neuen Ideen und Geschäftsmodellen zu arbeiten. Denn nur „Machen“ schafft Fortschritt.
Ü
Weitere Informationen unter:
www.vienna-intrapreneur-academy.com
65. Österreichischer Städtetag in Wien
Der gastgebende Bürgermeister und Städtebund-Präsident Michael Häupl erinnerte in seiner Eröffnungsrede im Wiener Rathaus an die langjährige Tradition des Städtebundes samt
seiner Gründung vor 100 Jahren. Als Interessenvertretung ist er allerdings erst über die
Gemeindeautonomie, ein Gesetz aus dem Jahr 1962, im österreichischen Föderalismus fest
verankert.
W
ir sind bei Staatsverträgen Partner
auf Augenhöhe mit Bund und Ländern und halten diese Verträge ein,
auch wenn es mitunter schmerzhaft ist“, erklärte Häupl. „Wir stellen Tag für Tag eine
Infrastruktur zur Verfügung, die international
vorbildlich ist. Diese Leistungen sind in öffentlicher Hand und werden es auch bleiben.“ Um diese Leistungen sichtbar zu machen, wurde auch „Smart Cities: Menschen
machen Städte“ als Generalmotto gewählt.
Der Wiener Bürgermeister bezeichnete
Städte als „Wirtschaftsmotoren“, die nach
wie vor der größte öffentliche Investor sind,
wenn auch die andauernde Wirtschaftskrise
sich in zurückgehenden Investitionen niederschlägt. Während sich in Österreich dieser
Rückstau auf knapp fünf Milliarden beläuft,
beziffert der Deutsche Städtebund den Investitionsrückstau mit 118 Milliarden.
Gemäß dem Motto „Smart Cities: Menschen
Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger,
Städtebund-Präsident
und Wiener Bürgermeister Michael Häupl sowie
Städtebund-Vizepräsident und Bregenzer
Bürgermeister Markus
Linhart diskutierten über
smarte Lösungen für die
Menschen.
Foto: Markus Wache
machen Städte“ wird der aktiven Beteiligung
der Bevölkerung an Stadtentwicklung zunehmend mehr Wert beigemessen. Im Idealfall sollen die gemeinsamen Anstrengungen
von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft dazu führen, die mit „Smart Cities“
verfolgten Ziele auf den Boden zu bringen.
Dieses „Gemeinsame“ sollte im Sinne einer
„gelebten Nachbarschaft“ in und mit der
Stadt beginnen. „Funktionierende Städte fördern die Entwicklung des gesamten Landes,
auch die der ländlichen Regionen“, bekräftigte Häupl.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
23
Top-Wirtschaftsfrauen vor den Vorhang: WirtschaftsBlatt-Chefredakteurin Eva Komarek, Frau-in-der-Wirtschaft-Bundesvorsitzende Adelheid Moretti, die Preisträgerinnen Ulli Seebacher, Andrea Maria Vaz-König, Doris Steinmüller-Nethl und Jane-Beryl Simmer sowie Familienministerin Sophie Karmasin.
Fotos: WirtschaftsBlatt/Günther Peroutka
Österreichs Unternehmertum
in Frauenhand
Im Rahmen einer Business-Gala in der WKO wurden die besten vier Unternehmerinnen
Österreichs gekürt. Jede Einzelne eine außergewöhnliche Erfolgsstory. Es gibt aber noch
zahlreiche Businessfrauen, die heuer nicht vor den Vorhang durften, daher wird dieser
Award auch im nächsten Jahr ausgerichtet.
Von Marie-Theres Ehrendorff
134
Einreichungen wurden von der Jury geprüft, beurteilt und in vier Kategorien eingeordnet. Die jeweiligen Siegerinnen wurden aus den Bereichen „Innovation und Forschung“, „Exportgetriebene Unternehmen“, „Startups“ und „Besondere unternehmerische Leistung“ ermittelt.
„Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Unternehmerinnen weiter gestiegen. Österreich liegt beim Frauenanteil bei Unternehmensneugründungen europaweit bereits an dritter Stelle. Diese erfreuliche
Entwicklung müssen wir forcieren“, meint die Vorsitzende von „Frau
in der Wirtschaft“, Adelheid Moretti. „Als Mutter zweier Söhne habe
ich selbst erfahren, dass die Verbindung von Familie und Unternehmen ein Top-Management voraussetzt. Es braucht verlässliche Netzwerke, es braucht maßgeschneiderte Unterstützung und es braucht
vor allem die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen. Und
dafür wollen wir mehr denn je Lobbying betreiben.“
Die Initiatorin des Unternehmerinnen-Awards, Eva Komarek, Chefredakteurin vom WirtschaftsBlatt, ist überzeugt: „Ein Drittel der
österreichischen Unternehmen ist in Frauenhand. Die wenigsten
Menschen wissen, wie viele erfolgreiche Unternehmerinnen es gibt.
Daher wollen wir mit dieser Veranstaltung erfolgreiche Frauen vor
den Vorhang holen und ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Unternehmertum auch Frauensache ist.“
In einer „männlichen“ Branche top
„Das Startkapital kam von der Verwandtschaft, der Start verlief holprig“, erzählt Jane-Beryl Simmer, die mit ihrer Sihga GmbH. als Spe-
24
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
zialistin für Befestigungstechnik im Holzbau heute mit rund 700 Produkten und 70 Patenten zehn Millionen Euro umsetzt. „Alle Produkte, die wir anbieten, wurden von uns entwickelt“, erklärt Simmer.
Das Unternehmen ist auf Problemlösungen spezialisiert, daher hat
Sihga auch keine Verkäufer, sondern ausschließlich Anwendungsspezialisten. Zum Einsatz kommen Sihgas Produkte im konstruktiven
Holzbau, Holzfassaden -und Holzterrassenbau. „Heuer sind wir auch
mit Wasserbau gestartet“, bemerkt die erfolgreiche Unternehmerin,
die jetzt auch Befestigungstechnik für Steg- und Badeanlagen aus
Holz in ihr Sortiment aufgenommen hat.
Ihre Ausbildung an der HTL, die Simmer als Elektrotechnikerin beendete, befähigte sie, nach der Schule im Betrieb vom Vater, der in
der Investitionsgüterbranche für Möbelproduktion tätig war, zu arbeiten. „Dort habe ich bemerkt, dass es im Holzbau keinen Spezialisten gab.“ So wurde Simmers erste Geschäftsidee geboren, obwohl
ihr der Vater davon abgeraten und ihr Prügel vor die Füße geworfen
hatte, „weil er mich vor Schaden bewahren wollte“. Anfang der
1990er-Jahre fand Simmer für ihre Idee jedoch einen Partner, der
über die notwendigen Möglichkeiten verfügte. So war sie in dieser
Firma, in der Weststeiermark, die das komplette Programm für den
Holzbau anbot, zehn Jahre lang Geschäftsführerin. „Dann bin ich
ausgestiegen, weil ich etwas Neues machen wollte.“
Sie fokussierte noch enger und beschäftigte sich mit der Entwicklung
von Lösungen für die Befestigungstechnik. Die Sihga Handels
GmbH, die für Systemvertrieb, innovative Holzbauprodukte, Gmunden, Austria steht, gründete sie 2003 als „Unternehmen zu Hause“
Frau in der Wirtschaft
Ein würdiger, wunderschöner Preis
von der erfolgreichen Künstlerin
Vasilena Gankovska.
am Traunsee. Ohne Kunden mit zwei Mitarbeitern startete Simmer
im Zentrum von Gmunden, aus einer Hinterhof-Garage.
Heute ordern 4000 Kunden regelmäßig, die durchschnittlich alle 14
Tage kontaktiert werden müssen. Ab Bestellung gibt es ein 24-Stunden-Lieferservice. 70 Prozent ihres Geschäfts macht Simmer in
Österreich – ihr ehrgeiziges Ziel für heuer: elf Millionen Umsatz.
Ein Dirndl ist Handwerkskunst
Mindestens 20 Arbeitsstunden braucht ein Dirndl vom Entwurf bis
zur Umsetzung. „Es ist viel Handarbeit und kein Massenprodukt“,
erzählt die Kärntnerin Ulli Seebacher, die 17 Jahre lang für namhafte
Trachtenunternehmen gearbeitet hat, ehe sie sich Ende 2011 selbstständig gemacht hat. Mit ihrem Label „Erbstücke“ fertigt sie Trachtencouture. Das Einstieger-Dirndl ist bereits ab 450 Euro zu bekommen, wobei besondere Prachtstücke auch schon 6.500 Euro kosten
dürfen. Die Inspiration holt sich die umtriebige Geschäftsfrau mit
ihrem Atelier mitten in der Klagenfurter Innenstadt auf Flohmärkten,
Ausstellungen und in Museen. „Ich spreche mit meinen Kreationen
auch Nicht-Dirndl-Trägerinnen an“, sagt Seebacher, die sich in Nachhaltigkeit, Exklusivität und Individualität einen Namen machen will.
Das stetige Wachstum ihrer Firma gibt ihr Ansporn und seit März
kann sie bereits eine Mitarbeiterin beschäftigen.
Mit veganer Küche zum Erfolg
Ihr Konzept ist simpel: „Die Produkte dürfen nicht industriell hergestellt sein, sondern ausschließlich bio, saisonal und bestmöglich
regional“, sagt Andrea Vaz-König. Die Stammgäste in ihrem Lokal
„Deli bluem“ im achten Wiener Gemeindebezirk sind zu 80 Prozent
weiblich, aber auch die wenigen Männer, die zu ihr kommen, sind
besonders treu und werden immer mehr. Studiert hat die Neo-Gastronomin an der Wirtschaftsuniversität und dann 18 Jahre lang im
Bankbereich gearbeitet, ehe sie am 1. März 2014 ihr erstes Lokal eröffnete.
Die Idee entwickelte sich während ihrer ersten Schwangerschaft,
denn „damals dachte ich mir: Es ist nicht egal, was ich esse.“ Das
Know-how holte sich Vaz-König durch eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin und aus der Zeit, wo sie in Küchen von veganen Restaurants in Berlin und London gratis gearbeitet hat.
Derzeit beschäftigt sie zwölf Mitarbeiter und vor Kurzem hat sie ihr
zweites Deli-bluem-Lokal eröffnet, in der Laudongasse im Volkskundemuseum. Bereut hat sie den Sprung in die Gastronomie nicht,
auch wenn sie heute weniger verdient als in ihrem sicheren Bankjob.
Aber wie meint sie? „Für mich ist jetzt jeder Tage eine neue Herausforderung.“
Mut kann man nicht kaufen
Bereits im Alter jenseits der 50 hat Doris Steinmüller-Nethl gemeinsam mit ihrem Mann wieder von vorne angefangen. Ihr ehemals erfolgreicher Betrieb kam im Zuge der Wirtschaftskrise in Turbulenzen.
Nach einem geglückten Ausgleich steht sie heute fester denn je auf
ihren unternehmerischen Beinen. „In den USA ist es keine Schande,
nach einem Ausgleich wieder von vorne zu beginnen, in Österreich
hingegen ist das nicht einfach“, meint die gelernte Volblut-Physikern,
deren Spezialgebiet die Beschichtungstechnologie ist.
Das 2013 gegründete Unternehmen „DiaCoating GmbH.“, das sich
mit Forschungsprojekten im Beschichtungsbereich beschäftigt, läuft
gut an. Im Vorjahr gründetet sie mit ihrem Mann die CarbonCompetence, die als Hauptfirma fungiert und Diamantbeschichtungsanlagen in Kundenprozesse implementiert. „Fünf Anlagen haben wir
schon entwickelt und gebaut.“ Ihren Betriebsstandort wird sie in den
kommenden Monaten von Innsbruck nach Wattens verlegen, da sie
für den Wachstumsschritt des Unternehmens mehr Platz benötigt.
Die Anlagen will sie nun selbst zusammenbauen.
Der dekorative Preis: ein Kunstwerk
Die vier siegreichen Damen durften sich auch über einen Preis in
Form eines exklusiven Kunstwerks – von der Galerie Ernst Hilger
zur Verfügung gestellt – freuen, der auch seine eigene Geschichte
erzählt. Entworfen von der Künstlerin Vasilena Gankovska, die 1978
in Bulgarien geboren wurde und als Künstlerin seit 2001 in Wien
und Sofia lebt. „Als ich das Konzept des Preises gelesen habe, hatte
ich drei Themen im Kopf: eine Frauenfigur, ein Gebäude aus Glas,
das in der Postmoderne für Unternehmertum steht, und einen Lorbeerzweig, der traditionell mit Sieg und Leistung verbunden wird“,
erklärt Gankovska ihren Entwurf.
Ü
IMPRESSUM
Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz
Medieninhaber (Verleger): Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsgesellschaft
m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Telefon 0316/834020, Telefax
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Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. FN 257766v;
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einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine geschlechtssensitive Form
verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen weibliche Personen ein.
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
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Worauf sollten Unternehmer als Bankkunden achten?
Ist es sinnvoll, das Privatkonto und das Firmenkonto bei ein und derselben Bank zu eröffnen? Welche Fragen sollte sich ein KMU als Bankkunde stellen, um sich das Leben im BankAlltag zu erleichtern?
G
ute Bankbeziehungen sind sowohl zur
Erreichung privater Lebensziele als
auch für den geschäftlichen Erfolg
von Bedeutung. Die wesentliche Frage, die
sich viele Unternehmer stellen, ist jene, ob
es sinnvoll ist, in privaten und geschäftlichen
Angelegenheiten auf ein und dieselbe Bank
und denselben Berater zu vertrauen oder die
beiden Bereiche strikt voneinander zu trennen. Lucien Berlinger, Vorstandsvorsitzender
der Zürcher Kantonalbank in Österreich,
kann beiden Varianten etwas abgewinnen.
„Während etwa die Punkte Diversifikation
und Diskretion eher für die Trennung von
privaten und geschäftlichen Geld-Angelegenheiten sprechen, gibt es auch einige stichhaltige Argumente für eine kombinierte Lösung“, so der ZKB-Chef. In jedem Fall ist es
ratsam, die Bedürfnisse vorab zu klären.
Der Mehrwert entscheidet
„Ich bin davon überzeugt, dass es nur Sinn
macht, beide Bereiche zu vereinen, wenn mir
meine Bank neben der Sicherheit eines renommierten Hauses durch die Integration
mehrerer Bereiche auch Synergieeffekte und
einen wirklichen Mehrwert bieten kann“, so
der gebürtige Schweizer. Im Endeffekt ist
diese Lösung nur dann von Vorteil, wenn der
Unternehmer nicht von Abteilung zu Abteilung und Berater zu Berater im Haus laufen
muss.
Berlinger macht kein Hehl daraus, dass Unternehmer zu den anspruchsvollsten Bankkunden zählen: „Unternehmer verlangen absolute Professionalität und möchten mit ihrer
Bank auf Augenhöhe sprechen. Sie brauchen
also einen Ansprechpartner, der ihr Geschäft
versteht und flexibel auf ständig wechselnde
Bedingungen reagieren kann.“ Der CEO der
Zürcher Kantonalbank Österreich AG ist
auch davon überzeugt, dass Unternehmer darauf achten sollten, mit Bankberatern zusammenzuarbeiten, die eine große Portion Ein-
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Unternehmer als Bankkunden sind eine herausfordernde Klientel, das weiß auch Lucien Berlinger, Vorstandsvorsitzender der Zürcher Kantonalbank in Österreich, der in seinem Institut viele
Selbstständige bestreut.
Foto: Zürcher Kantonalbank Österreich AG
satz und Dynamik mitbringen und darüber
hinaus auch gute Netzwerker sind. „Erfolgreiche Unternehmer vollbringen tagtäglich
außergewöhnliche Leistungen und fordern
diese zu Recht auch von ihren Partnern ein“,
so Berlinger. Ferner sei es bei der Zusammenarbeit mit Selbstständigen außerdem
wichtig, eine generationenübergreifende
Denkweise an den Tag zu legen und diese
mit den passenden, nachhaltigen Anlagekonzepten in Einklang zu bringen.
Kein Patentrezept
Ganz weit oben auf dem sprichwörtlichen
Wunschzettel der unternehmerischen Klientel steht das Thema Nachfolgeplanung. Viele
glauben, in Stiftungen ein Patentrezept ge-
funden zu haben. Diese sind jedoch kein
„Universal-Werkzeug“ für jeden Fall, stellt
Berlinger fest, „wenngleich manchmal ein
ausgesprochen hilfreiches Konstrukt, um den
Bestand von Familienunternehmen in der
Generationenfolge dauerhaft zu sichern“.
Komplex ist wohl auch die Mehrheit der Lösungen rund um die Geld-Angelegenheiten
der Unternehmerschaft. „Allgemein gültige
Lösungen sind rar und Individualität ist gefragt“, meint Berlinger. Die oft gestellte
Frage nach der optimalen Aktienquote im
Portfolio von Selbstständigen sei ein gutes
Beispiel dafür. „Durch ihre selbstständige
Tätigkeit bringen Unternehmer oftmals ein
deutlich höheres Verständnis für die Chancen
und Risiken von Wertpapieren mit. Viele Unternehmer setzen bei ihrer Veranlagung daher stärker auf Aktien als Unselbstständige.
Es gilt mit dem Bankberater zu eruieren, ob
dies in jedem Fall Sinn macht. Das sogenannte Einkaufen zusätzlicher Wertpapierrisiken muss mit jedem Kunden im Vorfeld
unter Berücksichtigung der Risikofähigkeit
und der Diversifikationseffekte entsprechend
individuell abgeklärt werden.“
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Agenturen.
Internationalisierung
Eine Win-win-Situation:
Die Kenntnisse der Mentees kommen
den Mentoren und den heimischen
Unternehmen bei der Ausweitung ihrer
Auslandsaktivitäten zugute.
Foto: WKO
Internationalisierung der Wirtschaft
Mentoren unterstützen Migranten am österreichischen Arbeitsmarkt
Das Programm „Mentoring für Migranten“ von Wirtschaftskammer, Integrationsfonds und
AMS geht im Herbst in die nächste Runde. Gesucht werden erfahrene Personen aus der
Wirtschaft als Mentoren sowie qualifizierte Migranten als Mentees. Neu ist ein Schwerpunkt für Flüchtlinge aus Syrien.
Von Marie-Theres Ehrendorff
I
n Österreich leben mehr als 1,6 Millionen
Menschen mit Migrationshintergrund.
Migration und Integration sind Schlüsselthemen – nicht nur aus sozialer und integrationspolitischer Sicht, sondern auch für den
Standort Österreich. Trotz steigender Arbeitslosigkeit sind Unternehmen nach wie
vor mit Fachkräftemangel konfrontiert, weil
die am Arbeitsmarkt angebotenen Qualifikationen teils nicht mit den Anforderungen der
Arbeitgeber übereinstimmen und weil die
geografische Mobilität innerhalb der EU
nach wie vor sehr niedrig ist. Auf der anderen
Seite hätten viele in Österreich lebende Personen mit Migrationshintergrund zwar vom
Ausbildungsstand her das nötige Rüstzeug
für die Aufnahme einer Beschäftigung in
Österreich. Was ihnen allerdings fehlt, sind
Kontakte und informelle Kenntnisse über
den Arbeitsmarkt. Genau hier setzt das Programm „Mentoring für MigrantInnen“ an,
das von den Wirtschaftskammern Österreichs (WKO) gemeinsam mit dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) und dem
Arbeitsmarktservice (AMS) im Jahr 2008
initiiert wurde und im Herbst dieses Jahres
erneut österreichweit durchgeführt wird.
„‚Mentoring für MigrantInnen‘ ist ein praxisnaher Beitrag gegen Fachkräftemangel
und brain drain – beides Probleme, die trotz
angespannter Arbeitsmarktlage für viele Betriebe virulent sind“, betont Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Anna Maria Hoch-
hauser. „Das in Österreich verfügbare Arbeitskräftepotenzial muss besser genutzt
werden – insbesondere auch die Fähigkeiten
von Menschen mit Migrationshintergrund.“
Viel zu oft werden Zuwanderer nicht entsprechend ihren Ausbildungsniveaus eingesetzt. Das ist für die Betroffenen frustrierend,
aus Sicht der Betriebe eine Vergeudung von
Ressourcen und volkswirtschaftlich kontraproduktiv.
Hochhauser sieht in dem Programm, das mit
Mitteln der Internationalisierungsoffensive
„go international“ gefördert wird, auch einen
Beitrag zur Internationalisierung der rotweiß-roten Wirtschaft. „Österreich ist stark
auf den Export angewiesen, insbesondere in
einer immer stärker globalisierten Welt. Dabei spielen internationale Mitarbeiter mit ihrem speziellen Markt-Know how und Kulturverständnis ihrer Herkunftsregion sowie
ihren Sprachkenntnissen eine entscheidende
Rolle.“ Auch neun von zehn Mentoren meinen, dass die spezifischen Kenntnisse der
Mentees von heimischen Unternehmen bei
der Ausweitung ihrer Auslandsaktivitäten
genutzt werden können.
Inhalt der Mentoringpartnerschaft sind vor
allem die Unterstützung im Bewerbungsprozess und die Stärkung des Selbstvertrauens
der Mentees. Auch der „reality check“ – das
Abgleichen von Erwartungshaltung der
Mentees mit den tatsächlichen Möglichkeiten am österreichischen Arbeitsmarkt – und
die Einführung in Netzwerke können eine
große Rolle spielen.
Bis dato haben in Österreich rund 1300 Mentoring-Paare an dem Programm, das in ganz
Österreich durchgeführt wird, teilgenommen. Ein Drittel der Mentees konnte bereits
während des sechsmonatigen Programms
auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen, auch wenn
das vorrangige Ziel nicht die unmittelbare
Job-Vermittlung ist, sondern „Hilfe zur
Selbsthilfe“.
Im Oktober 2015 startet der nächste Durchgang von Mentoring für MigrantInnen. Aufgrund der derzeitigen Flüchtlingssituation
und insbesondere im Hinblick auf die große
Zahl an syrischen Flüchtlingen, deren Asylverfahren bereits positiv abgeschlossen ist
und die nun dem österreichischen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, wird diesmal
ein Schwerpunkt auf syrische Flüchtlinge
gelegt und hier gezielt über das Mentoringprogramm informiert. Gesucht werden Mentees (Grundvoraussetzung u.a. abgeschlossene Berufsausbildung, Deutschkenntnisse
und freier Arbeitsmarktzugang) ebenso wie
Mentoren, die ausreichend berufliche Erfahrung mitbringen und sich für ihre Schützlinge rund fünf Stunden im Monat Zeit nehmen sollten. Bewerbungen sind dafür ab sofort möglich unter
Mentoren: [email protected];
www.integrationsfonds.at/mentoring.
Die Bewerbungsfrist endet mit 4.9.2015. Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
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Air B’n’B und Co. im Visier
Die Wirtschaftskammer Wien fordert Regeln für die Vermietung von Privatquartieren. Vermieter von privaten Zimmern sollen aus Fairnessgründen Hotelbetrieben gleichgestellt
werden. Denn: Gleiches Recht für gleiche Pflichten.
B
is zu 5.000 Wohnungen werden derzeit
in Wien vermietet. Klare Gesetzesvorlagen für die Privatvermietung an Touristen – besser bekannt als Air B’n’B und Co.
– vermisst die Tourismuswirtschaft jedoch.
„Das Prinzip ist dasselbe: Gästen soll eine
Übernachtungsmöglichkeit geboten werden.
Warum Wiener Hotels mit einer Unzahl an
Auflagen und Steuern konfrontiert sind,
kommerzielle Vermieter von Privatwohnungen hingegen so gut wie gar nicht, ist mir unverständlich. Es ist schön, dass die Stadtregierung das nun auch so sieht. Aber wir for-
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
dern mehr: Es müssen für alle dieselben Regeln gelten und deren Einhaltung muss kontrolliert werden“, fordert Markus Grießler,
Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, und unterstützt damit die Forderung der Wiener Hotellerie.
Ortstaxenkontrolle
für Privatvermieter
Die sogenannte Ortstaxe, eine Abgabe, die
zur Finanzierung der Bewerbung des Tourismusstandortes Wien dient, ist für alle Wiener
Beherbergungsquartiere verpflichtend zu be-
zahlen. „Bisher werden die Vermieter von
Privatquartieren jedoch nirgendwo zentral
erfasst. Daher ist unbekannt, ob sie die Ortstaxe, die sie seit 1.1.2013 zahlen müssen,
auch tatsächlich abführen, obwohl sie natürlich auch vom Wiener Tourismusverband
profitieren. Das ist nicht fair und daher fordere ich die Einrichtung einer offiziellen
Stelle bei der Stadt Wien, die sich um die Erfassung und die Einhebung der Ortstaxe der
Privatquartiervermieter kümmert“, erklärt
Andrea Feldbacher, Obfrau der Wiener Hotellerie.
Tourismus
Der weltweite Siegeszug der
„etwas anderen Art“ der Zimmerüberlassung auf Online-Portalen
macht auch vor den Grenzen
Österreichs nicht halt.
Foto: Symbol
Mit diesen oder ähnlichen Problemen schlägt
sich auch die Hotellerie in anderen Ländern
herum und bedient sich teilweise rigider
Maßnahmen. Paris und Berlin schicken Kontrollteams aus, New York hat die Vermietung
von Apartments unter 30 Tagen gänzlich verboten und in Barcelona drohen bis zu 30.000
Euro Strafe bei illegalen Angeboten.
Privatzimmer boomen weltweit
Wie in Großbritannien Bed & Breakfast eine
Institution ist, hat auch in Österreich das
Nächtigen in privaten Zimmern, Ferienwohnungen und sonstigen Unterkünften eine
lange Tradition und verzeichnet immerhin
jährlich rund 22 Millionen Nächtigungen.
Das Besondere an der neuen Herausforderung durch die Privatzimmervermietung für
die Hotellerie ist die professionelle Vermarktung dieses Angebots im Internet. Gewerberechtlich unterliegt die Beherbergung ab
zehn Gästebetten dem reglementierten Gastgewerbe, darunter ist die Anmeldung des
freien Gewerbes bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde bzw. die Ausübung
im häuslichen Nebenrecht – der Privatzimmervermietung – möglich. Der entscheidende Graubereich – Mangel an Vollzugsmöglichkeiten, Abgaben und Steuern – liegt
nämlich im häuslichen Nebenrecht.
Online-Portale wie Air B’n’B, 9flats oder
Wimdu sind die wohl bekanntesten Beispiele
der privaten Reisewelt. Alleine Air B’n’B –
die mittlerweile größte Plattform für Privatunterkünfte weltweit – bringt Menschen mit
über 600.000 Angeboten in mehr als 34.000
Städten in 190 Ländern zusammen.
Es gibt schon weit über 15 Millionen Gäste
seit der Gründung in San Francisco im Jahr
2008. In der Bundeshauptstadt Wien bieten
bis zu 5.000 Vermieter ihre Unterkunft auf
Air B’n’B an. In Berlin stehen rund 6.000
Unterkünfte bereit, in Deutschland mehr als
28.000. Genauere Zahlen und Statistiken hält
Air B’n’B unter Verschluss. Laut dem Unternehmen werden über 50 Prozent aller Geschäfte in Europa generiert.
Aber auch hier schläft die Konkurrenz nicht.
9flats – seit 2011 online mit Sitz in Deutschland – ist das europäische Pendant zum
Zehn-Milliarden-US-Dollar-Unternehmen
Air B’n’B. 9flats ist auf dem österreichischen Markt mit 10.000 Unterkünften sogar stärker vertreten. Insgesamt umfasst
9flats zurzeit ein Angebot von mehr als
„Wir sind für gleiches Recht, aber auch für gleiche
Pflichten“, sagt Dr. Andrea Feldbacher, Obfrau der
Wiener Hotellerie, die ihre Forderungen so bald
wie möglich umgesetzt sehen will. Foto: Weinwurm
100.000 privaten Wohnungen in mehr als
140 Ländern. Ebenso seit 2011 online und
mit Sitz in Deutschland ist Wimdu. 7.500
Unterkünfte in Österreich, 300.000 weltweit
in über 100 Ländern.
OGH-Urteil
gegen Privatzimmervermietung
Der Oberste Gerichtshof kam im vergangenen Jahr zum Schluss, dass eine Eigentumswohnung nicht als Ferienwohnung – in „touristischer Nutzung“ – an wechselnde Mieter
für die Dauer von zwei bis 30 Tagen vermietet werden darf. Aufgrund dieser veränderten
Rechtslage würde es einer genehmigungspflichtigen Widmungsänderung bedürfen,
um zu vermieten. Bei Widmungsänderungen
im Wohnungseigentum wiederum bedarf es
der Zustimmung aller Mitglieder der Eigentümergemeinschaft. Eine „touristische Nutzung“ wäre eine solche Widmungsänderung.
Grund der Klage im Anlassfall waren das unkontrollierte Aufhalten Hausfremder im
Wohnhaus und die mögliche „Beeinträchtigung schutzwürdiger Interessen anderer
Wohnungseigentümer“ aufgrund der kurzfristigen Vermietung von zwei bis 30 Tagen.
Schon 2011 gab es einen Fall hinsichtlich
der Privatzimmervermietung mit vergleichbarem Urteil (OGH 3 Ob 158/11y). Hier
wurden neben der Unterkunft auch Bettwäsche, Handtücher und Endreinigung angeboten. Dies zu fixen Tagessätzen für drei bis
sieben Tage.
Allerdings noch im Graubereich befindet
sich das Vermieten von Mietwohnungen. In
Österreich dürfen diese nur mit Zustimmung
des Vermieters zur Gänze untervermietet
werden. Eine teilweise Untervermietung ist
erlaubt, sofern die Wohnung mindestens zur
Hälfte weiterhin selbst genutzt wird und die
Untervermietung keinen Gewinn bringt. Die
Konsequenzen könnten somit Mieter begünstigen, da Mietern offensichtlich weniger
schutzwürdiges Interesse attestiert wird. Der
Mieter, der auf Urlaub fährt und seine Wohnung einem Touristen überlässt, hätte demnach kein Einspruchsrecht der anderen Mieter zu erwarten, da diesen so eines gar nicht
zusteht. In New York ist es nur noch erlaubt,
eine Unterkunft für Zeitspannen von mehr
als 30 Tagen zu vermieten. Außer diese Unterkunft wird nur teilweise vermietet und der
Vermie- ter selbst wohnt zu dieser Zeit auch
in der Wohnung. Air B’n’B wurde zudem gezwungen, die Daten der 15.000 gewerbsmäßigen Vermieter für die Einholung der gesetzlichen Hotelsteuer weiterzugeben. Auch
in San Francisco ist ein derartiges Verfahren
noch offen. In Barcelona müssen alle touristischen Vermieter in Kataloniens Tourismusverzeichnis registriert werden. Hier bekam
Air B’n’B laut Guardian eine 30.000-EuroStrafe. Die Vermietung von Privatzimmern
ist grundsätzlich verboten.
In Berlin ist die Nutzung von Wohnraum zu
anderen als Wohnzwecken genehmigungspflichtig. Das Unternehmen Air B’n’B sichert sich jedoch damit ab, indem es dem
Anbieter die gesamte Verantwortung für die
Einhaltung lokaler Gesetze und für sämtliche
steuerlichen und abgabentechnischen Verpflichtungen überwälzt.
Das Air B’n’B-Phänomen ist eine globale
Herausforderung, die wahrscheinlich nur auf
kommunaler Ebene gelöst werden kann. Der
Standesvertetung der Hoteliers geht es nicht
darum, ein touristisches Kuchenstück wegzuschneiden, sondern aufzupassen, dass der
Kuchen insgesamt nicht ungenießbar wird,
wie von den Verantwortlichen versichert
wird.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
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Innovative Entwicklungen und Produkte sind der
Fokus der IFA.
Trends der IFA 2015
Smartes für Fun und Fitness, schönere Pixel, starke TV-Software
Als weltweit bedeutendste Messe für Consumer Electronics zeigt die IFA das gesamte
Spektrum an Neuigkeiten einer innovativen Industrie. Ultra-HD-Bildschirme mit noch eindrucksvolleren Farben und spektakulärem Kontrast, Heimkino-Sound in drei Dimensionen
oder innovative Software-Plattformen für smarte Vernetzung sind die aufstrebenden Stars.
Von Christian Wieselmayer
UHD reif für den Massenmarkt
Ob „curved“ oder flach – UHD, die ultrahohe Auflösung mit acht Millionen Bildpunkten, zählt in den gehobenen TV-Klassen
fast schon zur Standard-Ausstattung. Fernsehgeräte mit elegant geschwungenen Bildflächen waren schon 2014 unter den Stars
der Messe. In diesem Jahr setzt sich der
Trend fort. So können in Zukunft die Bildschirme einmal eine komplett flache und einmal eine gewölbte Oberfläche annehmen –
je nach Wunsch. Ein Druck auf die Fernbedienung bringt den Schirm mit Motorkraft
in die gewünschte Form. Parallel dazu wird
auch das Angebot von Inhalten in UHD-Auflösung noch in diesem Jahr spürbar zunehmen. Bereits jetzt stellen die ersten OnlineDienste UHD-Spielfilme ins Netz. In Expertenrunden gilt der Satz schon als geflügeltes
Wort: UHD steht nicht nur für mehr, sondern
auch für schönere Pixel. Zum Beispiel für
eindrucksvollere Farben. Die Top-Modelle
unter den neuen UHD-Fernsehgeräten stellen einen „erweiterten Farbraum“ dar, wie
es in der Fachsprache heißt. So zeigt sich auf
ihren Schirmen ein gepflegter Golfrasen in
einem so satten Grün, dass der Zuschauer
Lust bekommt, zum Schläger zu greifen.
„Wearables“ überwachen das Fitness-Programm
Tragbare Geräte, ausgerüstet mit Sensoren
und Displays, sogenannte „Wearables“, die
man körpernah am Armband trägt, sind ein
weiterer neuer Trend bei der IFA 2015.
Wearables zeigen an, was sie mit oder ohne
Handy-Unterstützung empfangen. Sie mes-
30
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
sen Körperfunktionen wie die Herzfrequenz
oder den Puls, zählen Schritte, registrieren
Bewegungen und Umgebungsvariablen, um
sie zur Auswertung weiterzufunken. Ein
Tablet empfängt alle Daten, verarbeitet sie
zu grafischen Darstellungen und erstellt im
Weiteren individuelle Fitness-Programme.
Die IFA wird eine Fülle neuer Smart Watches und Fitness-Armbänder zeigen, darüber
hinaus viele neue Smartphones, die ebenfalls
mit eigenen Fitness-Sensoren ausgestattet
sind.
Satter Sound in drei Dimensionen
Vor mehr als zwei Jahren begann der KinoTon die Wohnzimmer zu erobern. Dolby
hatte den klassischen Kino-Sound mit seiner
Die IFA 2015 findet vom 4. bis 9. September
in Berlin statt.
Foto: Messe Berlin
Multikanal-Technik für rechts, links, Mitte
und Surround um die Höhendimension erweitert. Als „Dolby Atmos“ hielt die Technik
Einzug in die Kinosäle, seit einigen Monaten
ist sie auch als Ausstattungsmerkmal von
Heimkino-Receivern erhältlich. Inzwischen
hat Dolby Atmos Konkurrenz bekommen:
von DTS:X, einem System eines weiteren
großen Anbieters von Kino-Tonsystemen,
und von Auro 3-D, einem in Belgien entwickelten Verfahren für 3-D-Sound. Die IFA
wird viele neue Heimkino-Receiver und
-verstärker zeigen, die all diese Formate unterstützen.
Ü
Menschen & Märkte
Energienahe Start-up-Unternehmen
aus ganz Europa gesucht
neue Business-Modelle für energienahe Produkte und Dienstleistungen möglich“, so VERBUND-Vorstandsvorsitzender
Wolfgang Anzengruber. „Wir suchen junge, innovative Unternehmen, die mit uns gemeinsam den
Energiemarktplatz der Zukunft
gestalten wollen.“
Eine Jury wird unter allen Bewerbungen die fünf besten Start-upUnternehmen auswählen, die
sich im Rahmen des Start-up-Pitches während der VERBUNDEnergiekonferenz energy2050 am 24. September 2015 präsentieren können. Den Gewinnern winkt eine Teilnahme am Pitch-Finale im Rahmen der VERBUND-Energiekonferenz Energy2050. Dem Sieger-Team
winken das Preisgeld von 25.000 Euro - und
ein erfolgreicher Start in den Markt.
Ü
energienahe Dienstleistungen für Privat- und
Business-Kunden und E-Mobilität.
Zur
Anmeldung
geht
es
hier:
www.verbund.com/startup-pitch. Die Bewerbungsfrist läuft bis 31. Juli 2015. Fünf
Unternehmen erhalten dabei die Chance,
während der VERBUND-Energiekonferenz
energy2050 im September 2015 an einem
Pitch teilzunehmen. Das Sieger-Team erhält
25.000 Euro Preisgeld.
„Die Energiebranche erlebt eine echte Revolution. Die Digitalisierung macht völlig
Mutige Start-ups finden die Bewerbung online unter www.verbund.com/startup-pitch
Einsendeschluss ist der 31. Juli 2015.
Werbung
Foto: Verbund
D
ie klassische Trennung
zwischen Stromerzeuger
und Verbraucher verwischt
sich täglich mehr. Stromkunden
werden mit eigenen Solaranlagen
mehr und mehr zu Produzenten
und mit ihrem Elektroauto oder
anderen Kleinspeichern sogar
Partner ihrer Energielieferanten.
Strom verbrauchen bedeutet
schon längst nicht mehr, den
Lichtschalter zu betätigen, sondern mit dem Smartphone jederzeitige Steuerung über Stromverbrauch und Geräte zu haben. An Ideen mangelt es jungen Unternehmerinnen und Unternehmern nicht, manchmal fehlt nur eine
kleine Starthilfe zum Durchbruch. Genau
diese Starthilfe bietet nun VERBUND,
Österreichs führendes Elektrizitätsunternehmen und einer der größten Wasserkrafterzeuger in Europa.
VERBUND sucht europäische Start-ups aus
den Bereichen erneuerbare Energieerzeugung, Energieeffizienz und -management,
Steuerungslösungen für das Smart Home,
Logistik-Sommer Leoben
Seit nunmehr 13 Jahren zählt der Internationale Leobener Logistik-Sommer zu den interessantesten Logistik-Veranstaltungen in Österreich. Unter dem Motto „Innovation
und Nachhaltigkeit: Die neue Intelligenz vernetzter Systeme“ werden am 17. und 18.
September 2015 Top-Referenten innovative Lösungen, Praxisbeispiele und nachhaltige
Trends in der Logistik erläutern und mit den Teilnehmern diskutieren. Ein besonderes
Highlight stellt der Vortrag von Univ.-Prof. MMag. Dr. Gottfried Haber zum Thema
„Wirtschaftspolitik in Zeiten von Industrie 4.0“ dar.
Ü
Georg Mündl, Geschäftsfeldleitung Mail Solutions
Österreichische Post AG; Georg Pölzl, Generaldirektor Österreichische Post AG (v.l.).
Foto: Österreichische Post AG/Daniel Mikkelsen
Unternehmensprozesse 4.0
Foto: 3M
3M Designoberflächen als effektvoller Blickfang
Schindler Österreich ist immer für eine Überraschung gut. Kürzlich gestaltete der Spezialist
für intelligente Mobilitätslösungen fünf Aufzugsportale und einen Fahrkorb in seiner Österreich-Zentrale am Wienerberg mithilfe von 3M DI-NOC Folien neu und versetzt durch ein
besonderes Digitaldruckmotiv die Fahrstuhlbenutzer mit einem Schritt in Urlaubsstimmung.Ü
Am Donnerstag, den 25. Juni 2015, lud die
Österreichische Post zur Präsentation und
Diskussion unter dem Titel „Unternehmensprozesse 4.0 – Neue Perspektiven für effizientere Abläufe“. Bei der Veranstaltung in
der Wiener Innenstadt gaben Österreichs
größter Logistikdienstleister und der renommierte IT-Marktforscher Gartner Einblick in
aktuelle Geschäfts- und Technologietrends.
Die Veranstaltung wurde von Post-Generaldirektor Georg Pölzl und Georg Mündl, Geschäftsfeldleitung Mail Solutions, eröffnet.
Rund 90 Gäste sind der Einladung ins
Atrium W1 gefolgt.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
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Foto: APS
Qualität zahlt sich aus
Bei über 2000 Personaldienstleistern österreichweit ist es nicht einfach, den Überblick zu
behalten. Sowohl Unternehmen als auch BewerberInnen stehen vor der Entscheidung, welche Zeitarbeitsunternehmen für eine potenzielle Zusammenarbeit geeignet wären. Die
Qualitätsstandards der Personaldienstleistungsbranche stellen hierbei ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidungsfindung dar.
D
nur zwei andere Personaldienstleister führen
dürfen, bestätigt, dass die Qualität der Arbeit
nicht nur in einem hohen Maß vorhanden ist,
sondern auch über die gesetzlichen Normen
hinausgeht.
Stolz ist die APS Group auch über den Erhalt
des Best-Recruiter-Siegels. Diese Auszeichnung zeigt, dass das Unternehmen auch im
Recruiting überdurchschnittlich gute Arbeit
leistet und somit für BewerberInnen eine
verlässliche Anlaufstelle bei der Karriereplanung darstellt. Durch jährliche Audits, welche diese Zertifizierung sicherstellen, gewinnen sowohl BewerberInnnen als auch Kunden einen Eindruck über die anhaltende Qualität im Recruitingprozess der APS Group.
Neben dem AKÜ-Gütesiegel und der BestRecruiter-Auszeichnung ist es der APS
Group wichtig, sich regelmäßig Feedback
von ihren Kunden und MitarbeiterInnen einzuholen. Aus diesem Grund führt die APS
Group in regelmäßigen Abständen anonyme
Kunden- und Mitarbeiterbefragungen durch,
die von der Firma EUCUSA – einem unabhängigen Beratungsunternehmen – begleitet
werden. Erfreulich ist, dass die Befragungen
bisher immer überdurchschnittlich gute Ergebnisse lieferten und der APS Group dieser
Erfolg anhand einer Urkunde auch schriftlich bestätigt wurde.
Die zahlreichen Zertifizierungen der APS
Group lassen nicht nur erkennen, wie hoch
der Qualitätsanspruch des Unternehmens ist,
sondern geben sowohl bestehenden als auch
potenziellen Kunden sowie BewerberInnen
und MitarbeiterInnen die Möglichkeit, sich
schnell einen ersten Einblick in die Arbeitsweise des Unternehmens zu verschaffen. Die
Entscheidung hinsichtlich der Auswahl ihres
zukünftigen Personaldienstleisters wird dadurch gegebenenfalls erleichtert.
Langfristiges Ziel der APS Group ist es, ihren Ruf als attraktiver Arbeitgeber und Geschäftspartner beizubehalten und den Anspruch der Qualitätsführerschaft weiter auszubauen.
Ü
Werbung
ie Situation auf der BewerberInnenseite hat sich verändert. Wurden Zeitarbeitsunternehmen in den letzten
Jahren noch von Lebensläufen überflutet,
freut man sich heute als RecruiterIn bzw.
PersonalistIn über jede eingegangene Bewerbung, die dem Stellenprofil entspricht.
Der Mangel an qualifizierten Fach- und
Nachwuchskräften ist deutlich spürbar geworden. Jobsuchende fordern von PersonalistInnen schnelle Reaktion, Flexibilität, aber
auch die Sicherheit eines stabilen Unternehmens.
Die APS Group, ein österreichisches Familienunternehmen in der Zeitarbeitsbranche,
setzt auf Qualität! Ziel ist es, den derzeitigen
Qualitätsstandard nicht nur beizubehalten,
sondern weiter auszubauen. Neben Zertifizierungen wie ISO 9001 und SCP ist vor allem das AKÜ-Gütesiegel ein wichtiger Indikator für die gute und gewissenhafte Arbeit
innerhalb der Organisation. Das AKÜ-Gütesiegel, das neben der APS Group bis dato
32
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Junge Wirtschaft will in Innsbruck „Berge versetzen“
Österreichs größter Jungunternehmer-Kongress findet heuer vom 25. bis 26. September in
Innsbruck statt. Die Veranstaltung verbindet starke Impulse, neues Know-how sowie spannende Kontakte in bester Stimmung. Ingredienzien für alle, die Berge versetzen wollen.
Von Marie-Theres Ehrendorff
Toni Innauer
Maximilian Riedl
Martha Schultz
Foto: TGKK
Foto: lorenzoni-pr
Foto: WKO
Fredmund Malik
Jochen Schweizer
Maria und Baltasar Hauser
Foto: JWV
Foto: GABO
Foto: WKO
„Family Lounge“, die gezielt Familienunternehmen und Betriebsübernehmer anprechen
will. Hier konnten als Speaker Kapazunder
wie Maximilian Riedel von Riedel Glas, Maria und Balthasar Hauser vom Stanglwirt und
Martha Schultz von der Schultz Gruppe
(Touristik) gewonnen werden.
Gesellschaftliche Highlights sind natürlich
wieder die JW-Party am Freitagabend im
Salzlager Hall sowie die Gala am Samstagabend, die von Stermann und Grissemann
moderiert wird. Ebenfalls mit von der Partie
wird Staatssekretär Harald Mahrer sein. Betriebsbesuche am Samstagnachmittag runden das Programm ab: Eine Nordkettenbahn-
www.jungewirtschaft.at/bundestagung
Fahrt zur Seegrube inklusive ManagementTalk ist ebenso geplant wie die Besichtigung
der Swarovski Wunderkammern inklusive
Besuch des Unternehmens, die Möglichkeit
einer Stadtführung durch Innsbruck, der Besuch des Hochseilgartens Waldseilpark in
Fulpmes oder die Besichtigung der Bergiselschanze.
Ü
ng
n Information/Anmeldu
eich,
Junge Wirtschaft Österr
.at,
E-Mail: jw@wko
Tel.: +43 5 90 900-3226.
Anmeldung per E-Mail:
[email protected]
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Werbung
D
ie Bundestagung der Jungen Wirtschaft steht heuer unter dem Motto
„Berge versetzen“. Gemeinsam mit
herausragenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Sport zeigen Gipfelstürmer, was man mit seinem Unternehmen alles
bewegen kann. Gerade in wirtschaftlich fordernden Zeiten sind Unternehmergeist und
neue Ideen gefragter denn je.
Sportlegende Toni Innauer, ManagementGuru Fredmund Malik, der Unternehmer
und Erlebnisexperte Jochen Schweizer und
viele mehr werden ihre Erfolgsrezepte und
Erfahrungen präsentieren.
Neu bei der Bundestagung ist dieses Jahr die
Präsident Christoph
Leitl Foto: WKO
33
Büro 4.0 für Industrie 4.0
Digitaler Posteingang und Dokumentenprozesse im Unternehmen der Zukunft
G
eorg Mündl leitet bei der Österreichischen Post AG seit 2012 das Geschäftsfeld Mail Solutions. In seiner
Funktion verantwortet er den Ausbau und die
stetige Weiterentwicklung innovativer physischer Postdienstleistungen und digitaler
Lösungen im B2B-Bereich. Sein Ziel bei der
Ergänzung des Kerngeschäfts der Österreichischen Post ist es, mit integrierten Lösungen über den gesamten Dokumentenfluss
Geschäftskunden zu entlasten und Wachstumspotenzial zu erschließen. Im Vordergrund steht dabei stets die Optimierung von
Geschäftsprozessen.
Die Österreichische Post hat kürzlich TopEntscheider aus Industrie und Wirtschaft
zum Get-together „Unternehmensprozesse
4.0“ geladen: Im Fokus standen aktuelle
Geschäfts- und Technologietrends für die
Optimierung von Dokumentenprozessen.
Wo ortet Österreichs größter Logistiker Optimierungspotenzial?
Gerade in Betrieben mit hochautomatisierter
Fertigung oder Lagerhaltung sind interne
Dokumentenprozesse oft meilenweit von Effizienz entfernt: Unternehmen lassen beim
Input und der Verarbeitung von Geschäftsdokumenten enormes Potenzial liegen, weil
digitale Daten und physisch vorhandene Unterlagen nicht zusammengeführt werden. Im
Hintergrund der Smart Factory laufen herkömmliche Dokumentenprozesse mit einer
entsprechend hohen Menge an Papier ab.
Speziell Produktionsbetriebe und Logistiker
sind also gefordert, horizontal extrem vernetzte Background-Prozesse außerhalb des
Kerngeschäfts zu optimieren. Im Unternehmen der Zukunft lautet die Devise: „Büro
4.0 für die Industrie 4.0“.
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Wie realisiert Ihrer Erfahrung nach ein
Unternehmen das Büro 4.0 in der Praxis?
Ein wesentlicher Schritt ist die Digitalisierung des täglichen Posteingangs, wie sie zum
Beispiel UNIQA, DB Schenker und Hutchison Drei Austria über die Scanzentren der
DI Georg Mündl, Geschäftsfeldleitung Mail Solutions Österreichische Post AG
Fotos: Österreichische Post AG
Post-Tochter Scanpoint vornehmen. Darauf
setzt ein System auf, mit dem das Unternehmen sämtliche kunden- und geschäftsrelevanten Dokumente im permanenten Zugriff
hat und steuert. Es kommt also darauf an,
was ein Unternehmen mit den digitalisierten
Daten macht. Das zeigen auch unsere Bedarfserhebungen in über 100 heimischen Un-
ternehmen, wo wir den Status analysiert und
in Beratungsgesprächen das jeweilige Optimierungspotenzial aufgezeigt haben. Hier
setzt die Österreichische Post im B2B-Geschäft an und unterstützt Geschäftskunden
bei der Digitalisierung sowie Steuerung
unternehmensübergreifender Dokumentenprozesse.
Sie sprechen von Zeitgewinn durch hybride
Dokumentenprozesse, besserer Kontrolle
und geringeren Kosten – was bedeutet das
konkret?
Was digitaler Posteingang und hybride Dokumentenprozesse im Unternehmen leisten,
zeigt folgendes Anwendungsbeispiel aus der
Praxis: DB Schenker Österreich, eine der
großen Landesgesellschaften im weltweiten
DB Schenker-Netz, hat durch die Optimierung des Posteingangs und der Dokumentenverarbeitung die Papierflut im eigenen Unternehmen eingedämmt und innerhalb eines
Jahres die Mehrkosten für die Umstellung
durch geringere Arbeitskosten ausgeglichen.
Das Unternehmen führt für jeden Kundenauftrag einen Speditionsakt, in dem alle Kosten dokumentiert werden. Mehrere Standorte
in Österreich benötigen dezentralen Zugriff
auf diese Akten. Gemeinsam mit dem Kunden haben wir die Prozesse so aufgesetzt,
dass die Eingangspost bereits digitalisiert
und vorsortiert beim Sachbearbeiter eintrifft.
Wesentlich ist ein vorgelagerter Workflow,
den wir in den Post-Verteilzentren für die Digitalisierung und Strukturierung der Daten
nützen. Im Ergebnis entfällt für DB Schenker ein Teil des physischen Postwegs, der
Speditionsakt ist sicher und mit einem Click
sind sämtliche Daten in SAP. DB Schenker
fokussiert somit auf „Spedition 4.0“.
Ü
Mobilität
Foto: istock.com/Stefano Tinto
In vielen Fällen teilen sich
Radfahrende und Fußgänger
eine schmale Verkehrsfläche –
Auseinandersetzungen sind
vorprogrammiert.
Foto: istock.com/jojoo64
Anarchie auf Radwegen – Spiegelbild der Seele
Ein entspanntes Miteinander auf Radwegen kann nur funktionieren, wenn sich alle
Verkehrsteilnehmenden auch bewusst gegen ein konfliktreiches Verhalten und für Ruhe,
Gelassenheit und Nachsicht entscheiden. Zudem spielen gute Umgangsformen eine
wichtige Rolle.
M
obilität ist ein Grundbedürfnis der
Gesellschaft und bestimmt nahezu
alle Lebensbereiche“, erklärt Sebastian Obrecht vom Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs, ARBÖ. „Sowohl im privaten Bereich als auch in der Arbeitswelt ist
rasche, kostengünstige und möglichst umweltfreundliche Mobilität derzeit das Gebot
der Stunde. Doch auch für das Bedürfnis an
individueller Mobilität wächst das Angebot:
Neue Mobilitätsangebote wie Carsharing oder
City Bikes ergänzen heute das bestehende Angebot, wobei von dieser Entwicklung insbesondere der urbane Raum profitiert“, ergänzt
der Experte. Doch gerade im Straßenverkehr
stoßen derart viele heterogene Personengruppen und „Interessenvertreter“ aufeinander,
dass Konflikte und Auseinandersetzungen eigentlich schon vorprogrammiert sind.
„tschuldigen“
Die Sensibilisierungskampagne „tschuldigen ist nie verkehrt“, an der sich unter anderem Verkehrsorganisationen wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit, ARBÖ,
ÖAMTC, IG Fahrrad und Walk Space betei-
ligen, hat sich zum Ziel gesetzt, das Verkehrsklima sowie die Sicherheit auf Wiens
Straßen zu verbessern und so noch mehr
Menschen zu motivieren, das Auto stehen zu
lassen. Darum soll nicht nur die Zahl der Verkehrsopfer reduziert, sondern vor allem bessere Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden. Doch das Problem
sind nicht nur die Diversität der Verkehrsteilnehmenden und deren heterogene Interessen. Überspitzt kann man behaupten, dass
wir Menschen für ein friedvolles Zusammenleben und paralleles Handeln allgemein
anerkannte Regeln brauchen, an die sich beinahe jeder hält und bei Verstoß dagegen Strafen zu erwarten sind.
Klischees
Ein weiteres Ziel der Kampagne ist das Aufbrechen von Klischees. Während sich Autofahrer laut Radfahrenden meist gleich verhalten, unbeeindruckt ob auf einer Hauptoder Wohnstraße, wird den Fußgängern Unberechenbarkeit unterstellt, da Gehende niemals strafrechtlich verfolgt werden. Nutzer
von motorlosen Zweirädern hingegen
█DAMIT IHRE ZEITUNG BEIM█
█LESER GUT ANKOMMT█
█DIE ÖSTERREICHISCHE POST BRINGT IHRE ZEITSCHRIFT█
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Je schneller Informationen ankommen, desto wertvoller sind sie.
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Weitere Informationen: www.post.at/medienpost
oder 0800 / 212 212
„schießen“ über die Radübergänge, verhalten sich rücksichtslos und ihre Handlungen
seien unvorhersehbar. Das Aufbrechen von
Klischees würde deshalb einen weiteren
wichtigen Schritt zur Verbesserung des Gesamtsituation darstellen. Miteinander statt
Gegeneinander – diese Devise würde unsere
Gesellschaft in vielerlei Hinsichten nach
vorne, weg von Konflikten hin zu einem
stressfreieren Alltag, bringen.
Ü
Kommentar von
Mag. Hans-Peter Auer, ÖAMTC
Dieses Thema birgt Konfliktpotential – wie
fast überall wo unterschiedliche Menschen
und Interessen aufeinandertreffen. Auf der
einen Seite positiv die steigende Anzahl an
Radfahrern – auf der anderen Seite Fußgänger, die beruflich oder privat unterwegs sind.
Eine deutliche beziehungsweise bauliche
Trennung zwischen einem Rad- und Fußweg
gibt es nicht – daher kann es nur miteinander
und mit entsprechender gegenseitiger Rücksichtnahme funktionieren. Rücksichtnahme
jedes Einzelnen auf den Anderen – die Gretchenfrage lautet: Wer fängt damit an?
WU-Professor Sebastian Kummer: „Dogmatisch gegen Lkw
und Pkw gerichtet.“
VCÖ-Geschäftsführer
Willi Novak: „Wir sind
unabhängig und objektiv.“
Foto: WU
Foto: LPD OÖ
FPÖ-Verkehrssprecher
Gerhard Deimek: „Viel
Geld der öffentlichen
Hand für skurrile
VCÖ-Studien.“
Foto: FPÖ
Lobbyisten im Tarnanzug
Knackiges Lkw-Bashing, perfektionierte Medienarbeit: Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ)
hat sich als scheinbar unabhängiger Thinktank etabliert. Nicht alle glauben an die „objektive“ Mission.
„Über Österreichs Alpen fahren sechs
Mal so viele Lkw wie über die Schweiz.“
Oder: „Trotz Wirtschaftsflaute nahm der
Lkw-Verkehr auf Österreichs Autobahnen heuer zu.“ Oder: „CO2-Emisionen
des Lkw-Verkehrs seit 1990 mehr als
verdoppelt.“
E
ine kleine Auswahl aus den Schlagzeilen, die der Verkehrsclub Österreich in
den vergangenen Monaten ausgesendet
hat. Sicher: Es gibt auch kritische Stellungnahmen zum Thema Pkw, Appelle für mehr
Radwege oder Aktionen, um die sichere Teilhabe von Kindern im Verkehr zu verbessern.
Aber auffällig ist: Der Lkw ist ein besonderes Feindbild jener VCÖ-Experten, die eher
als Autodiktaten eingestiegen sind wie Markus Gansterer, der in den Presseaussendungen als Fachmann zitiert wird: Gansterer war
freier Redakteur bei einem Medienmagazin,
dann Ghostwriter, für die PR der Österreichischen Hoteliervereinigung zuständig, ehe
er beim VCÖ andockte.
Mit seinen äußerst kritischen Positionen vor
allem zum Thema Lkw-Verkehr hat der VCÖ
auch schon die akademische Wissenschaft
gegen sich aufgebracht. Sebastian Kummer,
Vorstand des Institutes für Transportwirtschaft und Logistik an der Wirtschaftsuniversität Wien: „Die Tatsache, dass der VCÖ
sich als eine Lobbyorganisation versteht und
sich daher nicht so sehr wertfreirn Aussagen
bedient, sondern an einem normativen Programm festhält, das sich dogmatisch gegen
Pkw und Lkw richtet, ist seit Jahren bekannt.
In den vergangenen Jahren wurden deswegen immer zumindest umstrittene Äußerungen getroffen.“
36
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Der Verkehrsclub Österreich hat sich als Feindbild den Lkw auserkoren.
„Heuer starke Zunahme des Lkw-Verkehrs auf Österreichs Autobahnen.“
Oder: „Bahngüterverkehr rückläufig –
Betriebe mit Anschlussbahnen stärker
fördern.“ Oder: „Österreich hat im EUVergleich sehr niedrige Mineralölsteuer.“
K
ritik, die man in der Geschäftsführung
des VCÖ zurückweist. „Der VCÖ setzt
sich als gemeinnützige Organisation
für die Ökologisierung der Steuern in Österreich ein“, unterstreicht VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak. Man habe die Verantwortung, zukünftigen Generationen eine intakte
und gesunde Umwelt zu hinterlassen. „Die
Verringerung des Erdölverbrauchs ist eine
Foto: APA/Mercedes
der größten Herausforderungen. Auch die
Handelsbilanz Österreichs wird mit jedem
unnötig verbrannten Liter Erdöl belastet.“
Der VCÖ trete für eine Politik ein, die dem
Schutz der Umwelt, dem Wohl der Bevölkerung und dem Nutzen der heimischen Wirtschaft dient.
Dass Steuererhöhungen pauschal begrüßt,
Mehrbelastungen für Lkw-Transporte und
damit letztlich auch für Betriebe und Konsumenten gefordert werden, dass mit einseitigen und verkürzten Stellungnahmen Stimmung gemacht wird – Vorwürfe, die der
VCÖ zurückweist.
Aus der Branche kommen auch verhaltene
Stimmen: „Wir vertreten zwar unterschiedliche Positionen in der Verkehrspolitik, aber
auch manche Kritik am VCÖ kommt ver-
kürzt rüber“, sagt Peter-Michael-Tropper,
Geschäftsführer des Fachverbandes des Güterbeförderungsgewerbes in der Wirtschaftskammer. Zur fachlichen Dimension der
VCÖ-Aussagen kann FH-Professor Franz
Stabelhofer, Obmann des Vereins Netzwerk
Logistik, wenig sagen, aber: „Der VCÖ ist
halt weitgehend öffentlich finanziert und in
der Medienarbeit gut vernetzt.“
„Deutsche Pkw-Maut weder gerecht
noch zeitgemäß.“ Oder: „Lkw-Maut in
Österreich ausweiten – Straßenerhalt
belastet Gemeinden und Länder.“ Oder:
„Eine flächendeckende Lkw-Maut hätte
keinen spürbaren Einfluss auf die Lebensmittelpreise.“
M
it Aussagen wie diesen – die auf Berechnungen des Österreichischen
Institutes für Raumplanung beruhen
und auch von Arbeiterkammer und ÖGB anerkannt werden – hat der Verkehrsclub viel
Kritik auf sich gezogen. WU-Professor Sebastian Kummer: „Die Aussagen zur Besteuerung sind ebenso falsch wie die Behauptung des VCÖ, dass durch eine Erhö-
hung der Lkw-Maut um 15 Cent der Verkehr
um 15 Prozent reduziert würde. Trotz der
Mauteinführung und Erhöhungen der vergangenen Jahre ist der Lkw-Verkehr nicht
zurückgegangen. Selbst die flächendeckende
Lkw-Maut in der Schweiz hat nicht zur gewünschten Verlagerung von der Straße auf
die Schiene geführt.“ Die Erfahrung zeige,
so Kummer, dass es attraktive Angebote –
der öffentliche Personenverkehr in Wien,
Schienengüterverkehr mit Containern –
brauche, um eine Veränderung im Mobilitätsverhalten zu erreichen.
2014 hat sich der VCÖ in das „Lobbyregister“ eintragen lassen. Eine Punkt im Arbeitsprogramm, wie er dort formuliert ist: „Der
VCÖ setzt sich für ökonomisch effizienten
Verkehr ein. Dies bedeutet die Förderung
von Transparenz in der Kosten- und Finanzierungsstruktur des Verkehrssystems, indem
durch konsequente Anwendung des Verursacherprinzips und unter Berücksichtigung
auch der Folgekosten für Umwelt, andere
Menschen, andere Regionen und zukünftige
Generationen die Lebensqualität der Menschen gesteigert wird.“
„Der Verkehrsclub bekommt Hunderttausende Euro an Subventionen der öffentlichen
Hand“, glaubt FPÖ-Verkehrssprecher Gerhard Deimek nicht an die hehre Unabhängigkeit des VCÖ. In einigen parlamentarischen Anfragen hat der blaue Mandatar skurrile Aufträge aufgedeckt: So wurden Studien
zum Thema „Telefonieren am Steuer“, „Gefahren durch Geländewagen“ oder „Gender
und Verkehr“ von Bund oder Ländern finanziell gefördert. Deimek: „Unter den Partner
finden sich die ÖBB, aber auch Thales Austria, der zu einer namhaften Unternehmensgruppe im Rüstungsbereich gehört.“ Genau
Zahlen zu den Finanzierungsströmen gibt es
nicht – der Gesamtumsatz des VCÖ lag 2014
bei knapp 1,4 Millionen Euro: Etwa ein Drittel davon dürfte von ÖBB, Wiener Linien
und anderen Verkehrsunternehmen im Nahbereich der öffentlichen Hand stammen.
Der VCÖ setzt sich als gemeinnützige Organisation für die Ökologisierung der Steuern ein, heißt es in einer Reaktion auf die
FPÖ-Kritik. Und weiter: „Das ist Grund genug für FP-Verkehrssprecher Demeik, den
VCÖ heftig öffentlich zu kritisieren. Das
sagt viel über sein Demokratieverständnis.“
Nachsatz: Der Mandatar möge zur Sacharbeit
zurückkehren. So wie der VCÖ auch, sind
manche Kritiker versucht hinzuzufügen. Ü
w i ss e n w i r kt
Muscle Car-Ikone zu Lebzeiten:
Der Ford Mustang
Er ist der Inbegriff für das Ford Muscle Car made in USA und der
„Traum-Schlitten“ von Generationen seit mittlerweile einem halben Jahrhundert. Und diese Ikone zu Lebzeiten auf vier Rädern ist
lebendiger denn je zuvor: Aktuell ist der Ford Mustang in zwei
hochattraktiven Modellvarianten zu haben. Als Fastback-Coupé
und als Convertible-Variante.
Eine Frage der Präferenzen:
fünf Liter oder 2,3?
Die Marke Ford weiß, was sie Mustang-Fahrern
schuldig ist: Einen Sportwagen zu bieten, der
mehr als genug Power unter der Haube und das
Zeug zum Klassiker hat. Der traditionelle Motor
ist ein großvolumiger Achtzylinder mit fünf Litern
Hubraum, der 418 PS auf die Räder bringt und
beim Sprint mit einem maximalen Drehmoment
von 524 Newtonmetern für den sprichwörtlichen
Kick ins Kreuz sorgt. Wer glaubt, auch mit etwas
weniger Leistung zurechtzukommen aber Verbrauch und CO2-Effizienz im Auge hat, wählt den
neu entwickelten EcoBoost-Motor mit 2,3 Litern
Hubraum. Dieses Turbo-Aggregat greift auf modernste Technologielösungen zurück, um hervorragende Verbrauchseffizienz und geringe CO2Emissionen zu ermöglichen. Hierzu zählen neben
einer fortschrittlichen Benzin-Direkteinspritzung
auch eine vollvariable Steuerung beider obenliegender Nockenwellen. Mit einer Motorleistung
von 310 PS und einem maximalen Drehmoment
38
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
von 434 Newtonmeter brauchen „Vernunftentscheider“ sicher nicht auf Fahrleistung verzichten. Intelligente Technologien
Die erste Mustang-Generation wurde vor mittlerweile über 50 Jahren auf dem Markt eingeführt.
Heute bietet Ford mit dem aktuellen Mustang einen Sportwagen mit intelligenten Assistenzsystemen. So etwa lassen sich mit dem „Selectable
Drive Mode“ die Charakteristik der Lenkunterstützung sowie des elektronischen Sicherheitsund Stabilitätsprogramms (ESP), das Ansprechverhalten des Motors und auch die Schaltkennlinie
des Automatikgetriebes den individuellen Wünschen anpassen – zum Beispiel, wenn der neue
Mustang auf einer abgesperrten Rennstrecke zum
Einsatz kommt oder der Weg über kurvenreiche
Landstraßen führt.
Neben dem neuen Ford Focus und Mondeo zählt
der Mustang zu den ersten Modellen von Ford, in
denen das Multimedia-Konnektivitätssystem Ford
SYNC 2 zum Einsatz kommt. Über einen acht
Zoll großen Farb-Touchscreen oder Sprachsteuerung können das Audio- und Navigationssystem,
die Klimaanlage aber auch verbundene Smartphones gesteuert werden. Zu den Besonderheiten gehört auch ein Splitscreen-Display für die detaillierte 3-D-Darstellung von komplexen Straßenführungen, Kreuzungen und Autobahnausfahrten.
Ü
Auto & Motor
l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT
Offene Sportlichkeit: Audi TT
Ein besonderes Highlight der dritten TT-Generation ist das Audi virtual cockpit
mit dem digitalen Kombiinstrument. Das 12,3 Zoll große Display löst die analogen Instrumente und den
MMI Monitor ab und lässt
sich auf zwei Ebenen umschalten. Im TTS Roadster
gibt es noch eine dritte, besonders sportliche Ansicht,
die den Drehzahlmesser
als wichtiges RennsportInstrument in den Mittelpunkt stellt. Optional liefert Audi die Scheinwerfer auch in der neuen Matrix
LED-Technologie mit einzeln regelbaren Leuchtdioden als Fernlicht.
Ü
Klassiker: Maserati GranCabrio Sport
Sein Name ist Programm: Das GranCabrio Sport bietet mit 450 PS, einer Höchstgeschwindigkeit
von
285 km/h und einer Beschleunigung von 0 auf
100 km in nur 5,2 Sekunden eine besondere Performance. Serienmäßig
sind die vom Rennwagen
Trofeo übernommenen
Schaltwippen an der
Lenksäule, die Fahrspaß
pur bieten. Darüber hinaus
tragen die neuen Abgasendrohre dazu bei, dass der Maserati mit einem volleren
Motorsound aufwartet, sobald die Bypass-Ventile geöffnet werden.
Ü
l UNVERWECHSELBAR
Unvergleichliches Open-Air-Vergnügen
Ford ist es gelungen, mit dem aktuellen Mustang einen unverwechselbaren Sportwagen
zu kreieren. Egal ob Fastback oder Cabrio –
der neue „Mustang auf vier Rädern“ ist stilecht und unverwechselbar. Sein Charakter
verschafft ihm Kultstatus.
Zweifellos verbindet der
Alfa Romeo 4C Spider
atemberaubendes Styling,
rennsportähnliche Dynamik und charakteristischen Motorsound sowie
unvergleichliches OpenAir-Fahrvergnügen wie
kein anderer Targa. Für
atemberaubende Fahrleistungen des Mittelmotor-Sportwagens sorgt ein mehr als
240 PS starkes Benzintriebwerk, kombiniert mit Doppelkupplungsgetriebe. Das Besondere: Die Karosserie besteht aus dem Faser-Verbundwerkstoff SMC, der sogar
leichter als Aluminium ist.
Ü
l SPARAMBITIONEN
l HIGHTECH IM KULTAUTO
Wer Mustang fährt, braucht keinesfalls auf
modernes Motormanagement und Assistenzsysteme zu verzichten. Die aktuelle Generation des Klassikers bietet den Selectable
Drive Mode und das Multimedia-Konnektivitätssystem Ford SYNC 2.
Wiedergeburt eines Klassikers
Fotos: Ford (5), Porsche Austria (2), Maserati, Alfa Romeo
Der klassische Mustang schnurrt mit acht
Zylindern und sorgt mit mehr als 400 Pferdestärken unter der Haube für Vortrieb. Ford
greift den aktuellen Spargedanken auf und
bietet den neuen Mustang auch mit einem 2,3
Liter großen Vierzylinder-EcoBoost-Triebwerk, das aber mehr als 300 PS auf die Räder
bringt, an.
Der Targa hat seit seinem Debüt 1965 einen festen Platz in der Porsche 911-Familie. Der neue 911 Targa lässt mit dem feststehenden „Targa-Bügel“ den Mythos
weiterleben. Seiner Zeit voraus ist aber das innovative Dachkonzept: Auf Tastendruck öffnet sich die
Glasheckscheibe nach
hinten und wird gekippt.
Im Vergleich zu den
zweiradgetriebenen 911
Carrera-Modellen sind
die Radhäuser der Hinterachse des Targa weiter
herausgezogen und die
Hinterreifen um jeweils
zehn Millimeter breiter. Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
39
Logistik nachhaltiger gestalten
Unternehmen aus Logistik,
Handel und Industrie haben
das in Europa einzigartige
Council für nachhaltige Logistik ins Leben gerufen. Es
agiert als Vermittler zwischen der Lkw-Industrie und
der Logistikbranche und will
dem Elektro-Lkw zum
Durchbruch verhelfen.
G
enau 14 namhaften Unternehmen haben Ende 2014 das Council für nachhaltige Logistik (CNL) ins Leben gerufen. Das Team von fünf Personen rund um
den Wissenschaftler Werner Müller an der
Universität für Bodenkultur in Wien konzentriert sich schwerpunktmäßig auf das Aufspüren von aktuellen Entwicklungen bei
Elektro-Nutzfahrzeugen. Dieses Council ist
eigenen Angaben zufolge eine europaweit
einzigartige Initiative, die vom Spediteur
Max Schachinger, Geschäftsführer der
gleichnamigen österreichischen Spedition in
Linz, angeregt worden ist.
Das Kernthema beim Einsatz von Lkw wird
in Zukunft die Energieeffizienz sein, ist Müller im Gespräch mit den Wirtschaftsnachrichten überzeugt. Bis vor zwei Jahren war
das Thema Elektro-Lkw noch kein Thema,
doch mittlerweile würden sich die meisten
Nutzfahrzeughersteller forschungsseitig sehr
intensiv um energiesparende, emissionsarme
bis emissionsfreie Fahrzeuge kümmern, so
die Erkenntnis des Council-Teams. „Wir im
Council sehen uns als Vermittler zwischen
der Nutzfahrzeugindustrie und unseren Unternehmen“, betont Müller. Nicht weniger
interessant für die Branche ist auch: Welche
Fördermöglichkeiten gibt es aktuell bei der
Beschaffung von emissionsarmen bzw.
we move rocks and: construction & raw
materials, agricultural products, containers,
cars & components, chemical & petroleum
products and also rolling stock.
barus.at
LTE Group is your logistics-partner:
from east to west, from north to south,
from sea to sea, all across europe.
barus.at
Logistik
Werner Müller ist der Leiter
des Councils für nachhaltige Logistik.
Foto: Boku/Müller
emissionsfreien Nutzfahrzeugen und wie
können diese am besten angezapft werden?
Müller glaubt, dass gerade die Transportwirtschaft für den Einsatz von Elektro-Nutzfahrzeugen prädestiniert ist. Momentan sind
Beschaffung und Einsatz von E-Fahrzeugen
in erster Linie in der City-Logistik interessant, für den Fernverkehr gibt es schlichtweg
noch keine herausragenden technischen Lösungen. Emissionsarme Lkw würden dann
betriebswirtschaftlich interessant, wenn sie
flächendeckend einsetzbar sind. Doch davon
ist man noch weit entfernt.
Lkw-Akkus sind
technischer Knackpunkt
Der Knackpunkt bei den E-Lkw ist der Akku,
also die aufladbare Batterie. Zwar werden die
Akkus technisch immer besser und die Preise
GEMEINSAM SICHER ANKOMMEN.
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Council für nachhaltige
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Quehenberger Logisti
beginnen zu sinken, doch „über die Preise müssen wir mit den Herstellern noch reden“, so
Müller. Faktum ist, dass ein Lkw-Akku eine
Tonne Nutzlast kostet. Das politisch auszugleichen, indem es gesetzlich möglich ist, eine
Tonne mehr zu laden, hält Müller für sehr
wichtig. Das Gesamtgewicht um eine Tonne
zu erhöhen kostet nichts und würde den Flotten-Betreibern viel bringen. Als Vorreiter in
Sachen E-Mobilität gilt die Österreichische
Post, die nach Müllers Worten bereits 500
Fahrzeuge im täglichen Paketzustelldienst
einsetzt. Spediteur Schachinger ist überzeugt,
dass es in den nächsten drei Jahren gelingen
wird, der E-Mobilität in der Logistik zum
Durchbruch zu verhelfen. Beispielsweise mit
Fahrzeugbestellungen seitens Spediteuren
und Logistikunternehmen.
Ü
Autofahren ist kein Ausdauersport! Nur wer ausgeruht fährt, kommt sicher an.
Pause. Holen Sie sich
Machen Sie nach höchstens zwei Stunden am Steuer eine Pause.
ASFINAG Rastplatz oder einer Raststation Energie für die weitere
auf einem ASFINAG
Fahrt. So bleiben Sie fit und verhindern Sekundenschlaf.
Sekundenschlaf.
Fahrt.
asfinag.at und #machmalpause
Mehr Infos auf asfinag.at
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
41
Österreich setzt auf einen nachhaltigen Verkehrsträgermix – knapp 40 Prozent aller Güter werden mit der Bahn transportiert. Foto: ÖBB/krischanz.zeiller
Fotos: istock.com/arselozgurdai
Logistikdrehscheibe Österreich
Über den Osteuropa-Spezialisten und seine Vorteile
Die Lage im Zentrum Europas stellt eine wichtige Grundvoraussetzung für Österreich als
Logistikdrehscheibe dar. Doch erst eine gute Infrastruktur, moderne Technologien sowie
qualifiziertes Personal tragen zum Erfolg Österreichs in der Logistik-Branche bei.
Von Anna-Maria Riemer
Ö
sterreich zähle zu den innovativsten
Ländern in der Europäischen Union
und punkte mit moderner Infrastruktur, hochwertigen Technologien und gut ausgebildeten sowie motivierten Mitarbeitern,
so beschreibt Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner Österreich. Einige Vorteile
von Österreich als Logistikstandort liegen
klar auf der Hand – so ist beispielsweise die
zentrale Lage im Herzen Europas ideal für
Logistik- und Distributionszentren, vor allem nach Ost- und Südeuropa. Ein weiterer
Pluspunkt für die Alpenrepublik sind die
hochwertige Logistikinfrastrukturen sowie
qualifiziertes Personal. Professor Martin
Tschandl von der FH Joanneum erklärt: „Ein
immens wichtiger Erfolgsfaktor ist das gut
ausgebildete Logistik-Fachpersonal.“ Der
Leiter des Instituts Industrial Management
betont: „Darauf wird in Österreich auf allen
Ausbildungsebenen bis hin zu logistikorientierten Studien an Hochschulen, beispielsweise in Leoben, Wert gelegt.“ Es scheint daher nicht verwunderlich zu sein,
dass unter anderem Rewe International die
Logistik von Österreich aus steuert, die amerikanische Snowboardmarke Burton ihr europäisches Logistikzentrum in Innsbruck hat
oder sich sogar das weltweit einziges Logistikzentrum der deutschen Firma Escada in
42
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Österreich befindet. Andere Unternehmen,
wie beispielsweise DB Schenker aus
Deutschland, nützen die Osteuropakompetenz der kleinen Republik. Laut Bericht der
ABA habe gerade diese historisch gewachsene Brückenkopffunktion von Österreich in
die Märkte Zentral- und Osteruropas im Logistikbereich besondere Bedeutung.
Adriahäfen und selbstverständlich den Wiener Flughafen als bekanntes Drehkreuz für
Flugfracht. Doch Österreich punktet auch
durch ein gutes Zusammenspiel aller Verkehrsträger, so verfügt die Republik laut ABA
über insgesamt 26 intermodale Terminals, die
eine optimale Kombination von Schiene,
Straße und Wasserstraße ermöglichen.
Modal Split
Nachhaltig
Österreich brilliert laut Bericht der ABA unter anderem durch sein ausgezeichnetes Netz
von Verkehrsträgern und Umschlagsknotenpunkten. So gibt es Binnenhäfen an der Donau, die eine optimale Verbindung an die
Nordsee und ans Schwarze Meer bieten,
Bahnanbindungen zu den größten
In diesem Verkehrsträgermix setzt Österreich
auf Nachhaltigkeit. So werden in der Alpenrepublik laut Eurostat 37 Prozent aller Güter
auf Schienen transportiert, nur knapp über
die Hälfte auf der Straße und vier Prozent
auf dem Wasserweg. Damit liegt Österreich
deutlich über dem EU-Durchschnitt, bei dem
lediglich 18 Prozent aller Güter mit der Eisenbahn transportiert werden. Mit einem
Schienennetz von knapp 5700 Kilometern
liegt die „Heimat großer Töchter und Söhne“
erneut weit über dem Unions-Durchschnitt.
Selbst bei den Pro-Kopf-Investitionen des
Staates besetzt Österreich mit circa 260 Euro
pro Person den zweiten Platz hinter der
Schweiz. Zudem bietet Österreich 15 Grenzübergänge per Bahn, darunter auch Schnellzüge, zu den Märkten Tschechien, Slowakei,
Ungarn, Slowenien, Deutschland, Italien und
der Schweiz.
Ü
n Vorteile
n Zentrale Lage
nach Ost- und
n Brückenkopffunktion
Südeuropa
n Intermodale Terminals
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n Leistungsfähiger Flu
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n Qualifiziertes Person
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Tec
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Mo
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nsinfrastruktur
n Gute Kommunikatio
Logistik
Erfolg :
3
Über das Erfolgskonzept der Spedition
Fritz Mayer
Zwar gehört die Spedition Fritz Mayer zu den wohl besten Unternehmen ihrer Branche,
trotzdem setzten sie auf zwei weitere Geschäftsfelder für nachhaltigen Erfolg. So beweisen
sich die Transport- und Logistikexperten zusätzlich als kompetente Raststätten- und Hotelbetreiber.
D
Dank hauseigenen Bahnterminals, modernen
Projektmanagements und kombinierten Verkehrs, unter anderem aus Lkw, Bahn und
Schiff, erreicht die Fracht ihr
n Lkw-Börse
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Durch die laufende Erneue
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Fuhrparks stehen imm
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Zustand zum Verkau
Schlafen, tanken, shoppen
Ziel termingenau, und das europaweit. Gerade osteuropäische Länder wie Tschechien,
Polen, Rumänien oder Ungarn sind derzeit
hoch im Kurs, dank der Kompetenz und des
Know-hows der Spedition Fritz Mayer kommen neben klassischen Aufträgen auch Sondertransporte, Sammelguttransport und Teilladungen sicher und pünktlich auch in ihrem
Zielort in Osteuropa an. Auf Grund eines
starken Partnernetzwerkes können Frachten
teilweise sogar in die ganze Welt verschifft
werden.
Umwelt
Umweltpolitik stellt einen wichtigen Bestandteil der Unternehmenspolitik des steirischen Unternehmens dar. Es sei einem bewusst, dass alle Unternehmenstätigkeiten einen negativen Einfluss auf die Umwelt haben, aber gerade deswegen fühle man sich
verpflichtet, die Beeinträchtigungen auf ein
Mindestmaß zu reduzieren und unnötige
Umweltbelastungen zu vermeiden, betont
das Management. Deshalb nimmt die Spedition Fritz Mayer eine Vorreiterrolle ein und
erarbeitet jährlich einen Umweltaktionsplan,
der Ziele genau definiert und bewertet. Als
Maßnahmen zur Reduktion von Umweltbe-
Doch die Spedition Mayer beweist, dass man
auch in mehreren Bereichen Spezialist sein
kann. Mit dem MT-Hotel eröffnete Fritz
Mayer ein Vier-Sterne-Hotel mit 45 Zimmern und Suiten, Panorama-Frühstücksbereich, Seminarräumen, Bar und Wellnessbereich. WLAN-Zugang sowie Parkplätze stehen kostenlos zur Verfügung und auch ein
Abholservice, möglich vom Luxus-Pkw bis
hin zum Bistro-Bus für 70 Personen, wird
geboten. In unmittelbarer Nähe zum Hotel
befindet sich die Raststätte von Fritz Mayer,
die ihrem Motto „Mehr als nur tanken“ absolut gerecht wird. Hier kann man nicht nur
sein Fahrzeug versorgen oder im Restaurant
speisen und entspannen, sondern auch sämtliche Produkte des Alltags im rund um die
Uhr geöffneten Spar-Markt kaufen, und das
zu normalen Supermarktpreisen.
Ü
n Kontakt
Spedition Fritz Mayer
www.mayer.at
MT-Hotel
www.mt-hotel.at
M-Rast
www.m-rast.at
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Werbung
International
lastungen gehören die Verwendung ausschließlich modernster Motortechnik sowie
umweltgerechte Schmierstoffe, fachgerechte
Entsorgung aber auch das Geringhalten von
Leerkilometern zum Alltag für das gesamte
Fritz-Mayer-Team.
Fotos: Fritz Mayer
as Speditionsunternehmen Fritz
Mayer aus Zeltweg in der Steiermark
brilliert nicht nur als Spezialist für
Komplett- oder Projekttransporte, sondern
überzeugt auch in weiteren Bereichen mit
Professionalität und Kompetenz. So können
sich Kunden von Fritz Mayer vom Transport
einfacher Güter, Container und Lebensmittel
über Gefahrenguttransport oder Kurierdienste bis hin zu komplexen Speditionsleistungen sowie kompetenter Lagerlogistik auf
den obersteirischen Spediteur verlassen, der
mit Handschlagqualität für perfekte Auftragsabwicklung und maßgeschneiderte Lösungen bürgt. Als Schlüssel zum Erfolg sieht
Geschäftsführer Fritz Mayer dabei Serviceleistungen. Dass auf langfristige Beziehungen zu den Kunden, Partnern und Lieferanten besonderer Wert gelegt wird, spiegelt
sich unter anderem in der hohen Qualität des
Kundenservice wieder. „Service und Qualität ist ihren Preis wert“, betont Mayer. Zudem bilde man auch deswegen das Personal
kontinuierlich fort.
43
DHL Express Österreich feiert Geburtstag und seine Kunden
Servicequalität ist unser Erfolgsgeheimnis
Der Marktführer im internationalen Expressversand, DHL Express, feiert heuer sein 35-jähriges Bestehen in Österreich – und zwar gemeinsam mit Kunden und Mitarbeitern, wie es
sich für ein Unternehmen, das kürzlich für beispielhafte Kundenorientierung ausgezeichnet
wurde, gehört.
Von Marie-Theres Ehrendorff
44
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Werbung
W
in das Know-how und Serviceverständnis
as in der Wiener Fleischmannder Beschäftigten jedoch nur der halbe Ergasse mit drei Mitarbeitern und
folg wäre. „Um den Kunden bestmögliche
einem On-Board-Kurier, der tägQualität zu bieten, bedarf es einer klaren
lich fünfzig Dokumenten-Sendungen
Fokussierung auf das wesentliche Kernzwischen Wien und Frankfurt transporgeschäft, den zeit- und taggenauen Extierte, begann, entwickelte sich zum Toppressversand rund um den Globus, und
Service-Unternehmen mit mehr als
der konsequenten Aus- und Weiterbildung
10.000 Geschäftskunden in Österreich.
aller Mitarbeiter, mit der steten OrientieInternationale Organisationen wie die
rung an den Bedürfnissen der Kunden“,
UNO, die OPEC oder das Europäische
erklärt Schweighöfer. DHL Express bePatentamt und Global Player der heimifindet sich auf Wachstumskurs, auf den
schen Wirtschaft zählt DHL Express
das Unternehmen seit einigen Jahren mit
ebenso zu seinen Auftraggebern wie
entsprechenden Infrastrukturprojekten
kleine und mittelständische Unternehreagiert. Bereits 2011 wurde der Produkmen. Gerade diese KMU sind es, denen „Unser Erfolgsgeheimnis besteht im Zusammenspiel
tionsstandort und jetzige Sitz von DHL
der Marktführer im internationalen Ex- zwischen einer klaren Konzentration auf das wesentliche
Express Östereich in Guntramsdorf erpressversand mit entsprechenden Ange- Kerngeschäft, dem zeit- und taggenauen Expressversand
weitert sowie im vergangenen Jahr ein
boten und individueller Beratung den Zu- rund um den Globus und dem konsequenten Training
neues Service-Center in Peggau in der
gang zu den Wachstumsmärkten der Welt unserer Mitarbeiter. Wir leben eine Unternehmenskultur,
Steiermark in Betrieb genommen.
erleichtert.
die das Gemeinsame in den Vordergrund stellt“, meint
Dass Kundenorientierung nicht nur ein Ralf Schweighöfer, Managing Director von DHL Express
Lippenbekenntnis, sondern gelebte Rea- Österreich. Foto: DHL Express
Geschäftsmodell
lität ist, beweist die abermalige AuszeichKundenorientierung
nung von DHL Express mit dem GütesieDen 35. Geburtstag will der Logistikgel „Österreichs Beste Unternehmen“ bei
dienstleister DHL Express Österreich geden European Service Awards 2015. Dieser Preis wird nur an Firmen
meinsam mit seinen Kunden begehen. In den kommenden Tagen ververgeben, die ihre Strategie zum Kunden hin ausgerichtet haben und
teilen DHL-Kuriere rund 22.000 Mini-Geburtstags-Torten an Verderen abgeleitete Aktivitäten und Leistungen die Kundenbeziehung
sender und Empfänger von Express-Sendungen im ganzen Land.
nachhaltig stärken. „Die erneute Verleihung dieses Preises an DHL
„Mit dieser Aktion möchten wir uns bei unseren Kunden für ihre
Express bestätigt unsere unternehmensweite Insanely Customer Cenlangjährige Treue bedanken und sie gleichzeitig motivieren, uns
tric Culture, mit der wir unsere Kunden in den Mittelpunkt jeglichen
Feedback zu unserer Servicequalität zugeben“, erklärt Schweighöfer
Denkens und Handelns stellen. Wir freuen uns, dass sie von diesen
das Ziel der Kampagne.
auch spürbar wahrgenommen wird“, sagt Ralf Schweighöfer, MaDenn gleichzeitig wird eine Befragung aller Versender und Empfännaging Director DHL Express Österreich, über den Award, der Kunger zur Serviceorientierung der Fahrer durchgeführt. Die Kunden
denorientierung und Servicequalität eines Unternehmens genau unter
können online oder via Postkarte ihre Zufriedenheit mit dem Aufdie Lupe nimmt.
treten ihres Kuriers, seiner Kompetenz und Hilfsbereitschaft zum
Ausdruck bringen. Unter allen Teilnehmern werden als Dankeschön
zwei Formel-1-Tickets für den Großen Preis von Budapest oder vier
Investitionen in Mitarbeiterschulung
VIP-Karten für eine Vorstellung des berühmten Cirque du Soleil verInvestitionen in die ständige Verbesserung der Infrastruktur sind laut
lost.
Ü
Schweighöfer Grundlage des Erfolgs, der ohne effektive Investitionen
Menschen & Märkte
Fleet Convention 2015
Erfolgreiches Geschäftsjahr
„Was wird den Fuhrpark der Zukunft bestimmen?“ fragt Christian Rötzer, Geschäftsführer TÜV Austria Automotive, die über 500
Fuhrparkexperten, die sich zur ersten Fleet
Convention in die Wiener Hofburg eingefunden hatten. In den letzten Jahren seien die
CO2-Grenzewerte der EU stetig gesunken,
sodass sparsamere Fahrzeuge ebenso sicher
seien wie steigende Fahrzeugpreise. Hohe
Komfortwünsche stehen im Konflikt mit
Kraftstoffeinsparungen, die nur mit hohem
technischem Aufwand zu erzielen wären.
„Das Kostendreieck Fahrzeuganschaffungspreis - Kraftstoffverbrauch - Restwert wird
sich wohl etwas verändern“, so Rötzer: „Die
Erreichung der 95-g-Marke wird zumindest
ab Mittelklasse ohne Hybridtechnik kaum
erreichbar sein.“ Bei kleineren Kubaturen
„bis untere Mittelklasse“ könne das 48V
Bordnetz mit seinen technischen Vorteilen Rötzer nennt den „Riemenstarter-Generator“
des Zulieferers Continental – eine mögliche
Alternative anbieten.
Ü
Fujitsu Österreich kann erneut auf ein erfolgreiches
Geschäftsjahr zurückblicken. Der Fokus lag vor
allem auf Profitabilität, was sich in einer weiteren
Ergebnisverbesserung im Vergleich zum Vorjahr
widerspiegelt. Ein weiteres Highlight bildete die
vertriebliche Fokussierung durch stärkere Zusammenarbeit mit Partnern und einer breiteren Adressierung des Mittelstands.
Auch der kontinuierliche Ausbau des Service-&Solution-Bereichs über die letzten Jahre wurde
durch global verfügbares Know-how und Ressourcen weiter vorangetrieben: Speziell im Bereich
SAP konnte die Kompetenz von Fujitsu durch zahlreiche Projekte mittels optimaler Kombination von
globalem Know-How, regionaler Umsetzungsstärke und vor allem Branchenkenntnis unter Beweis gestellt werden.
Ü
Top-Service-Österreich-Sieger 2015
Foto: WU Executive Academy
Prüfen auf Augenhöhe
Die optimale fachliche Qualifikation ist für
Prüfer eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen, um alle Herausforderungen in ihrer täglichen Arbeit
meistern zu können.
Das gilt auch für den
Rechnungshof (RH),
dessen Mitarbeiter sein
wichtigstes Kapital
sind. Aus diesem
Grund hat RH-Präsident Dr. Josef Moser im
Jahr 2006 gemeinsam mit der WU Executive
Academy den Professional MBA Public Auditing ins Leben gerufen – eine universitäre
Aus- und Weiterbildung für Prüfer in der Finanzkontrolle, die in Europa ihresgleichen
sucht.
Ü
Johannes Baumgartner, Managing Director
Fujitsu Österreich Foto: Fujitsu Österreich
Im Rahmen eines rauschenden Festes, der „Fête d‘ Excellence“, erhielten unter zahlreichen Teilnehmern zehn österreichische Unternehmen das Top Service Gütesiegel
für herausragende Kunden- und Serviceorientierung. Auf Basis von Kunden- und
Managementbefragungen stellten die teilnehmenden Unternehmen ihre Kundenorientierung auf den Prüfstand. Die besten Unternehmen wurden zusätzlich qualitativ
auditiert und durch die Experten-Jury begutachtet. Die Deutsche Vermögensberatung
Bank AG rückt auf den ersten Platz vor (Platz 2 im Vorjahr), DHL Express und UniCredit Bank Austria AG auf den Rängen zwei und drei, der Preis für bestes Kundenerlebnis ging an ITdesign Software Projects & Consulting GmbH und der Niederösterreich-Preis an Hypo NOE Landesbank.
Ü
Petra Nocker-Schwarzenbacher zur Obfrau gewählt
Die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich
(WKO) hat sich am 23. Juni 2015 für die Funktionsperiode 2015 bis 2020 neu konstituiert.
Die Salzburger Hotelierin Petra Nocker-Schwarzenbacher wurde bestätigt und zur Bundesspartenobfrau gewählt. Als gewählte Stellvertreter fungieren der steirische Gastronom Hans
Hofer sowie die Kärntner Fremdenführerin Astrid Legner, die beide über langjährige Branchenerfahrung verfügen. In das Spartenpräsidium mit Sitz und Stimme kooptiert wurden der
Vorarlberger Hotelier Patrick Ortlieb sowie der Wiener Fitness- und Sportunternehmer Gerhard Span.
Ü
Mehr Liquiditätsspielraum mit
adesion-Factoring der AutoBank AG
F
Das adesion-Factoring-Portfolio der AutoBank AG,
bestehend aus zwei echten und einem unechten
Factoring-Produkt, basiert auf Individualität, Kundenorientierung und hoher Servicequalität.
Mehr Information unter www.adesion.at.
Ü
Ihr direkter Ansprechpartner:
Andreas Rauth, Leiter Factoring AutoBank AG,
[email protected], +43 (0)664 / 611 61 18
Foto: Autobank
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
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actoring ist nicht nur eine sinnvolle Finanzierungsalternative zum klassischen Kreditprodukt, es verschafft Unternehmen neuen Liquiditätsspielraum. Zudem wird das Forderungsausfallrisiko ausgeschlossen
und Ihr Unternehmen durch die Auslagerung der Forderungsverwaltung unmittelbar entlastet. Mit dieser
umsatzdynamischen Finanzierungsform schaffen Sie
automatisch Spielraum für mehr Wachstum. Das Outsourcing von Mahnwesen und Debitorenbuchhaltung
verschafft Ihnen zudem mehr Zeit zur Konzentration
auf Ihr Kerngeschäft.
45
Viel unterwegs? Wir hab
Avita Resort
Unter dem Motto „Tagen an einem Wohlfühlort“ kann man im burgenländischen Avita Hotel
sowohl kreative Ideen entwickeln als auch Kraft tanken. Das Hotel sieht seine Stärke in der
Kombination aus Business und Wellness, das Avita-Team unterstützt dabei den Veranstalter
von der Planung bis zur Durchführung mit vollem Engagement. Zur Verfügung stehen drei
Seminarräume, teilweise mit Terrasse für maximal 40 bis 70 Personen, sowie eine kleine
Seminarlounge für die Pausen. Das kulinarische Angebot für Tagungsteilnehmer reicht vom
reichhaltigen Frühstück über die Vormittags- und Nachmittagsjause mit Fingerfood-Buffet und
Vitalimbissen bis hin zum Fünf-Gänge-Abendmenü. Die Mitarbeiter dieses Vier-SterneSuperior- Hotels sind freundlich und zuvorkommend, die Inneinrichtung tendiert allerdings
etwas zu Kitsch und der Geschmack von Freunden moderner Architektur wird nicht getroffen.
Mit dem Auto kann das Avita gut erreicht werden, es liegt auf halbem Weg zwischen Graz und
Wien, und auch genügend Parkmöglichkeiten sind vorhanden. Nutzer des öffentlichen Verkehrs
müssen deutlich mehr Zeit einplanen. Nach dem Motto „wer sich bewegt, kann auch etwas bewegen“ werden Seminarteilnehmern diverse Sportmöglichkeiten geboten, unter anderem eine
geführte Trainingseinheit exklusiv für die Tagenden oder auch Teambuilding-Aktivitäten. Ü
Thermenplatz 1, 7431 Bad Tatzmannsdorf
Tel.: +43 (0) 5418 / 601
[email protected], www.avita.at
Foto: AVITA Resort
Erreichbarkeit: 5 von 10 Punkten
Ambiente: 7 von 10 Punkten
Service: 9 von 10 Punkten
Küche & Keller: 8 von 10 Punkten
Summe: 29 von 40 Punkten
Didilicious
Foto: Didi Maier
Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten
Ambiente: 6 von 10 Punkten
Service: 9 von 10 Punkten
Küche & Keller: 9 von 10 Punkten
Summe: 32 von 40 Punkten
Didi Maier, der Sohn von Haubenköchin Johanna Maier, eröffnete unlängst sein Restaurant
im SES Shopping Center Europark in Salzburg. Der Filzmooser setzt dabei auf anspruchsvolle, gesunde und qualitative, aber leistbare, leichte Küche, die schmeckt und keine Wünsche
offenlässt. Angefangen vom Frühstück und Blütenlimos auf Eis, wird den Gästen nicht nur
Genuss auf höchstem Niveau, sondern auch Unterhaltung, beispielsweise mit der offenen
Showküche, geboten. Der Chef’s Table liegt etwas abgegrenzt und eignet sich ideal für Firmenfeiern inklusive eines Menüs von Didi Maier höchst persönlich. Wer zusätzlich den Zusammenhalt seiner Mitarbeiter stärken möchte, sollte keineswegs auf das „Teambuilding mit
Genuss“ verzichten. Bei diesem Kochkurs müssen die Mitarbeiter vom Menüplan über den
Einkauf und die Tischdekoration bis hin zum Kochen alle Aufgaben selbst übernehmen, am
Ende genießen sie dann aber das wohl beste selbstgekochte Menü. Obwohl sich das Didilicious im Europark befindet, kann man definitiv nicht von typischer Shopping-Center-Gastronomie sprechen, trotzdem wirkt sich der Standort auf das Ambiente aus und es ist vielleicht
ein etwas eigenwilliger Treffpunkt für ein Geschäftsessen. Der Service erweist sich als äußerst
kompetent und die kreativen, hausgemachten Speisen schmecken vorzüglich.
Ü
Europark, Europastraße 1, 5018 Salzburg
Tel.: +43 (0) 662 / 265657
www.didimaier.com
Öffnungszeiten: Mo-Do 09:00-19:30, Fr 09:00-21:00, Sa 09:00-18:00 Uhr
Die Kriterien Businessrestaurant:
Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nicht
nur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten und seine Geschäftsunterlagen auf den Tisch
legen zu können. Beim Service sind Freundlichkeit, Diskretion und Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“
Karte ist eine der Grundvoraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, und die Möglichkeit,
Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören.
46
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
b en die Tipps!
Hotel Regina
Foto: Kremslehner Hotels
Erreichbarkeit: 5 von 10 Punkten
Ambiente: 7 von 10 Punkten
Service: 8 von 10 Punkten
Küche & Keller: 8 von 10 Punkten
Summe: 28 von 40 Punkten
Gegenüber einer schönen Parkanlage und dennoch direkt an der Ringstraße liegt das Hotel Regina, das Stammhaus der Kremslehner Hotels. Dieses im Jahre 1877 errichtete Hotel der VierSterne-Kategorie war ursprünglich ein Stadtpalais im Stil des Wiener Historismus, das Alter
des Gebäudes lässt sich nicht abstreiten und ist Stärke und Schwäche des Hotels zugleich. Die
167 Zimmer sind teilweise mit originalen Jugendstilmöbeln eingerichtet, für den einen etwas
Besonderes, für Liebhaber von Designhotels eher etwas abschreckend. Insgesamt stehen acht
Seminarräume für bis zu 120 Teilnehmer zur Verfügung, inkludiert in der Tagespauschale ab
57 Euro pro Person sind unter anderem die Raummiete inklusive gesamter Technik, Getränke,
zwei Kaffeepausen mit Jause sowie ein dreigängiges Mittagsmenü. Seminarteilnehmer parken
in der Tiefgarage zum Sonderpreis, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln muss man jedoch
trotz zentraler Lage einen circa fünfminütigen Fußweg in Kauf nehmen. Die Mitarbeiter sind
äußerst freundlich und zuvorkommend, vor allem im hoteleigenen Restaurant Roth kann man
einen hohen Service erwarten. Das Restaurant hat zudem einen Schanigarten sowie einen eigenen Garten für Veranstaltungen, beispielsweise Firmenfeiern. Alles in allem ist das Hotel
Regina gerade für Freunde des Wiener Historismus eine besondere Tagungs-Location.
Ü
Rooseveltplatz 15, 1090 Wien
Tel.: +43 (0) 1 / 404460
[email protected], www.hotelregina.at
Mochoritsch Griffen-Rast
Die Griffen-Rast ist mehr als eine Autobahnraststätte: Sie ist ein Treffpunkt für Jung und
Alt, für Urlauber und Business-Reisende. Da sie direkt an der Südautobahn liegt, finden viele
Durchreisende und Urlauber hierher. Aber auch die Einheimischen gehen gern „zum Mochoritsch“, wie die Gastfamilie heißt, essen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Qualität der
Speisen und das extra-flotte Service kommen gut an. Zwar werden in der Griffen-Rast keine
eigenen Räume für Business-Meetings angeboten, aber trotzdem finden hier viele Geschäftstreffen statt. Das liegt einerseits an der Spitzen-Lage direkt an der A2, die auch für Treffen
zwischen Unternehmern aus Kärnten und der Steiermark genutzt wird. Und andererseits an
der unkomplizierten Gastfreundschaft des Hauses: Jeder wird schnell und freundlich bedient,
das Essen kommt in Rekordzeit auf den Tisch – und wer die Rechnung wünscht, muss auch
nicht lange warten. Ideal also für alle, die nicht lange Zeit haben und bald wieder ihren Geschäften nachgehen wollen. Dafür wird auch die Tatsache, dass man auf den Tischen nicht
allzu viel Platz für Geschäftsunterlagen hat, in Kauf genommen. Die Küche ist bodenständig,
mit mediterranem Touch: Von Schweinsbraten über Kärntner Käsnudeln bis Wokgemüse mit
gegrilltem Branzinofilet und Teriyakisauce reicht die Auswahl.
Ü
Gewerbestraße 11, 9112 Griffen (A2, Exit 273)
Tel.: +43 (0) 4233 / 25353
www.mochoritsch.at
Öffnungszeiten: Täglich von 07:00 bis 22:00 Uhr, ganztägig Küche
Foto: Mochoritsch/KK
Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten
Ambiente: 6 von 10 Punkten
Service: 9 von 10 Punkten
Küche & Keller: 8 von 10 Punkten
Summe: 31 von 40 Punkten
Die Kriterien Businesshotel:
Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergrund, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit und Anbindung zu öffentlichen
Verkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in und Check-out. Der Restaurant- und Seminarbereich sind wichtig
und Serviceleistungen von W-Lan über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- und Hosenbügel (bitte
herausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen und
sich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso.
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
47
Foto: VP Tirol
Foto: WKO
Neue Führungsspitze WKOFachverband Gastronomie:
Mario Pulker neuer Obmann
WKO-Hotellerie: Siegfried
Egger zum neuen Fachverbandsobmann gewählt
Der niederösterreichische Gastronom Mario
Pulker wurde im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Fachverbandes Gastronomie mit großer Mehrheit zum neuen Obmann gewählt. Er ist bereits seit fünf Jahren
Mitglied des Fachverbandsausschusses und
folgt nun in der Funktion als Fachverbandsobmann auf Helmut Hinterleitner.
Führungswechsel in der Interessenvertretung der heimischen Hotellerie: Siegfried
Egger, Abgeordneter zum Tiroler Landtag –
Bereichssprecher Tourismus – und Inhaber
des 4-Sterne-Hotels Alpenresidenz Adler in
Kirchberg in Tirol, wurde vom Fachverbandsausschuss Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) einstimmig zum neuen Obmann gewählt.
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48
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
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ch freue mich auf die Aufgabe, den Fachverband als Obmann aktiv
mitzugestalten und ihn als Sprachrohr unserer Branche zu stärken.
Inhaltlich muss der Fokus auf der Verbesserung nationaler Rahmenbedingungen für unsere Beherbergungsbetriebe liegen, damit
weitere Belastungswellen verhindert werden. Gleichzeitig müssen
wir aber auch den Ausbau der internationalen Wettbewerbsfähigkeit
forcieren. Und es ist mir ein persönliches Anliegen, den Nachwuchs
im Tourismus zu fördern, um die hohe Servicequalität Österreichs
zu sichern“, so der neue Obmann.
Egger, ebenso Fachgruppenobmann Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol (WKT), ist bereits seit 2010 Mitglied des Fachverbandsauschusses Hotellerie.
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ario Pulker übernahm 2002 den elterlichen Betrieb – das
Hotel-Restaurant „Residenz Wachau“ in Aggsbach an der
Donau, das er nun seit 13 Jahren gemeinsam mit seiner Frau
führt. Erfahrung in der Interessenvertretung konnte Pulker bereits
durch seine Funktion als Fachgruppenobmann der Gastronomie in
Niederösterreich sammeln. Vor Kurzem wurde er auch zum Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft in Niederösterreich gewählt. Darüber hinaus ist er Vorsitzender der Generalversammlung
Donau Niederösterreich Tourismus GmbH, Vorstandsmitglied des
Tourismusverbandes Wachau-Nibelungengau-Kremstal, Aufsichtsrat
der NÖ Werbung und auch im Gemeinderat seiner Heimatgemeinde
Aggsbach tätig.
Mit Mario Pulker steht dem Fachverband Gastronomie nun ein junger, dynamischer Vollblutgastronom vor, der sich mit vollem Engagement für die Belange der heimischen Gastronomie einsetzen wird.
Family
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Bei uns in Loipersdorf gibt es diesen Sommer
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actionreichen und kreativen Partnertage! Taucht
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Zukunftsfit
Was braucht Oberösterreich, um zukunftsfit
zu werden? Zu dieser Frage hat das IWS
beim Beratungsunternehmen Kovar & Partners eine Studie in Auftrag gegeben, die
Arena Analyse Wirtschaftsstandort Oberösterreich. Rund 60 Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, dem Sozialbereich, Kunst und Wissenschaft wurden dazu
befragt. Ein Teil von ihnen hat überdies an
einem Workshop teilgenommen. Aus den
Überlegungen und Beobachtungen der Experten wurden in mehreren Analyseschritten
Handlungsfelder gewonnen, in denen sich
die Zukunft des Standortes entscheidet. Ü
IWS-Kurator Dr. Roman Obrovski, IWS-GF BR Prof. Gottfried Kneifel, Walter Osztovics von „Kovar &
Partners“ sowie IWS-GF Dr. Kurt Pieslinger. Foto: IWS-Engelsberge
Helm und Gurt
Eine gemeinsame Erfolgsgeschichte der besonderen Art liefert aktuell die 100. Fahrzeugübergabe an die Baufirma Schmid. Vor
laufender Baustelle in Vöcklabruck, derzeit
Halbzeit in den Um- und Neubauarbeiten am
bestehenden Esthofer Standort, wird ein
schnittiger VW Golf per Handschlag feierlich übergeben. Helm und Gurt passen bei
der Baufirma Schmid und dem Auto-Esthofer-Team perfekt zusammen.
Ü
Foto: Schmid Baugruppe
Foto: Limak, Sabine Kneidinger
Limak Women & Career Day
Rund 30 Damen fanden sich vor Kurzem zum zweiten Limak Women
& Career Day im Bergschlössl in Linz ein. Dipl.-Päd.in Beate Zechmeister, Leiterin des Frauenreferats, eröffnete gemeinsam mit dem
Limak-Geschäftsführer Mag. Gerhard Leitner, MSc, die Veranstaltung und überbrachte Grußworte der Schirmherrin, Frauenlandesrätin
Mag.a Doris Hummer. Die Veranstaltung richtete sich speziell an
weibliche Nachwuchsführungskräfte, Wiedereinsteigerinnen, Frauen
in Karenz und Jungunternehmerinnen. Für interessierte und weiterbildungsaffine Frauen, die sich beruflich weiterentwickeln wollen
und eine entsprechend Weiterbildung andenken, wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten.
Ü
50
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
KR DI Günter Rübig, Obmann der Sparte Industrie der WK OÖ und Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologie für Oberösterreich, o. Univ.Prof. Dr. Richard Hagelauer, Rektor der JKU, MMag. Klaus Luger, Bürgermeister, Univ.-Prof. Dr. Meinhard Lukas, Dekan und designierter Rektor der JKU,
Dr. Josef Pühringer, Landeshauptmann, Mag.a Doris Hummer, Landesrätin
für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Dr. Axel Greiner, Präsident der IV
OÖ, und DI Dr. Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der IV OÖ, (v.l.).
Foto: Land OÖ/Kauder
Linz Institute of Technology (LIT)
Die Johannes-Kepler-Universität stellt den Führungsanspruch bei
technologischer Innovation. Sie baut ein internationales Lehr- und
Forschungszentrum für Produkt- und Produktionsprozessforschung
auf. Dafür wird eine richtungsweisende Allianz zwischen Universität,
Land OÖ, Stadt Linz sowie der OÖ Industrie und Wirtschaft geschmiedet. Dr. Wolfgang Eder, Weltstahlpräsident, CEO der voestalpine und Vizepräsident der IV OÖ, übernimmt den Vorsitz im Beirat des LIT.
Ü
Messe Brünn: Produktschau
bei den Nachbarn
Brno, eineinhalb Autostunden von Wien entfernt, zweitgrößte Stadt der Tschechischen Republik und wichtigstes
Industrie- und Handelszentrum Südmährens, ist bekannt
als Messestadt.
Messegelände Brünn
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J
iri Kulis, Generaldirektor der Messe
Brünn, ortet eine positive Konjunkturtendenz in Tschechien. Für 2015 rechnet
man mit einem Wirtschaftswachstum von 2,7
Prozent. Und das ist auch auf dem Messesektor spürbar. „Vor allem in den traditionell
starken tschechischen Industriebranchen wie
Auto- oder Maschinenbau werden die Messen wieder als eines der wichtigsten Marketing-Instrumente wahrgenommen.“
Die Bandbreite der Brünner Messen kann
sich sehen lassen: Nächstes großes Highlight
sind die Modemessen STYL und KABO
(Fashion und Lederwaren) von 22. bis 26.
August, wo bereits die Modeneuheiten für
Frühling/Sommer 2016 präsentiert werden.
Entsprechend groß ist das Interesse: Zwei
Foto: Messe Brünn
Monate vor Eröffnung verzeichnen die Veranstalter 167 angemeldete Aussteller. Die
günstige Entwicklung auf dem tschechischen Modemarkt zeichnete sich bereits
bei der letzten STYL und KABO im Februar
ab, als eine Rekordzahl von 767 Modelabels
ihre Kollektionen den mehr als 5000 Fachbesuchern, Händlern und Einkäufern präsentierten.
Die größte Messe im Herbst – und aus österreichischer Sicht besonders relevant – ist die
Internationale Maschinenbaumesse MSV
von 14. bis 18. September. Partnerland Südkorea fungiert als „Special Focus Country“
und Japan initiiert eine spannende „ReverseExhibition“.
Ü
Foto: TU Career Center
Recruiting ist
wie Speed-Dating
Kandidat/inn/en und Unternehmen müssen in einem zeitlich
sehr begrenzten Zeitraum feststellen, ob sie zueinander
passen. Dabei werden ähnlich wie bei einem Speed-DatingAbend fachliche und persönliche Fähigkeiten anhand von
Frage- und Problemstellungen abgerufen. Beide Seiten stehen vor der Herausforderung, in dieser Situation festzustellen, wie und ob es einen gemeinsamen Weg geben wird.
52
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
D
ie starke Nachfrage am Arbeitsmarkt
nach qualifizierten Mitarbeiter/
inne/n, – vor allem Spezialist/inn/en
im technischen und naturwissenschaftlichen
Bereich, – stellt hierbei den Recruiting-Prozess vor eine große Herausforderung. Mit
der Unterstützung des TU Career Centers
können einige Aspekte sowohl für Bewerber/innen als auch für Unternehmen durch
unsere Unterstützung vertiefend geklärt werden und wie nach einem erfolgreichen
Speed-Dating zu einer gemeinsamen Zukunft führen.
Mit „Search und Select“ ermöglichen wir einen schnellen, effizienten und direkten Zugang zu Kandidat/inn/en aus Naturwissenschaften und Technik.
Durch unsere Dienstleistung geben wir sowohl den Bewerber/inne/n als auch den Unternehmen die Chance, sich zu präsentieren,
ihre Standpunkte darzulegen und sich auf einen neuen gemeinsamen Weg vorzubereiten.
Unser Weg ist die mit dem Unternehmen gemeinsame, ausführliche Erstellung eines Anforderungsprofiles – ein „Dating-Profil“ im
wahrsten Sinne des Wortes – nach den fachlichen und persönlichen Bedürfnissen des
Unternehmens.
Das TU Career Center schlägt einen individuell abgestimmten Methodenmix für die
Suche des neuen Mitarbeiters vor. Über unser einzigartiges Netzwerk zu Studierenden
sowie Mitgliedern des TU Wien alumni club
gelingt uns eine direkte Kontaktaufnahme zu
Techniker/inn/en und Naturwissenschaftler/
inn/en im direkten Weg. Mit der Durchführung strukturierter Interviews gelingt es uns
ebenfalls, einen tieferen Einblick in die fachlichen und sozialen Kompetenzen zu erlangen. Damit geht der Speed-Dating-Effekt ei-
nen Schritt in die Tiefe und beide Seiten können sich auf diesem Weg näher kennen lernen.
Franz Winterauer, Head of Energy Insight
EMEA bei OMNETRIC Group: „Wir haben
2015 zum ersten Mal mit dem TU Career
Center zusammengearbeitet und die professionelle Unterstützung durch das TUCC in
einem screen.ING.-Projekt hat dazu geführt,
dass wir die gesuchten Kandidat/ inn/en zeitnah identifizieren, interviewen und einstellen
konnten. Des Weiteren konnten wir aufgrund
des raschen Erfolges zusätzliche Einstellungen vornehmen und haben das Produkt
screen.ING. des TU Career Centers unmittelbar in einem zweiten Unternehmensbereich eingesetzt, wo ebenfalls sehr gute und
schnelle Ergebnisse erzielt wurden. Hohe
Qualität führt zu hoher Kundenzufriedenheit, dies ist unser Motto bei OMNETRIC
Group und offensichtlich auch im TUCC!“
„Search und Screening“ ist ein sanfter Einstieg ins Recruiting. Will ein Unternehmen
sich seinen eigenen Eindruck – jedoch mit
professioneller Moderation – erschaffen, gibt
es ein spezielles Einsteigerpaket.
Dabei übernimmt das Team des TU Career
Centers für Sie den ersten Schritt im Textieren und der Veröffentlichung der Stellenausschreibung. Mit einem Direct Mailing greifen wir über unser Netzwerk auf potenzielle
Kandidat/inn/en zu, nehmen Bewerbungen
entgegen und sichten die Unterlagen nach
im Vorfeld definierten Kriterien, um auch
hier ein perfektes Matching zu generieren.
Gerne bieten wir zusätzlich auch die komplette administrative Abwicklung (Terminkoordination, Zu- und Absagen, etc.) an. Ü
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Als „Unternehmerin des Jahres 2014“
wurde Margarete Landertshammer,
Geschäftsführerin der Hel-Wacht Holding, für ständige Innovationen
im Bereich Sicherheitstechnik vom
Bundespräsidenten ausgezeichnet.
Foto: Hel-Wacht Holding
Power-Lady für
innovative Sicherheit
Eine Frau in der Geschäftsführung ist nach wie vor nicht alltäglich, im technischen Bereich eine Seltenheit und, wenn
es um Sicherheitsdienstleistungen geht, eine Rarität. Margarete Landertshammer managt das Sicherheitsunternehmen Hel-Wacht seit 38 Jahren und bastelt gerade an einer
bahnbrechenden Innovation.
Von Marie-Theres Ehrendorff
U
rsprünglich wollte sie Architektin
werden, doch nach Abschluss der
Handelsakademie der Wiener Kaufmannschaft und dem Deal mit ihrem Vater,
für ein Jahr ins Familienunternehmen zu
schnuppern, um dann Hochbau studieren zu
dürfen, holte sie die Realität ein: Der Vater
verstarb und das Familienunternehmen HelWacht sollte für den jüngeren Bruder erhalten werden. Was als Übergangs-Job geplant
war, wurde für Margarete Landertshammer
zur Berufung.
Von ihren Vorfahren anno 1899 als kleine
Detektei gegründet, in den 1930er Jahren als
Bewachungsdienst etabliert, ist die Hel-
Wacht mit ihrer derzeitigen Chefin zu einem
der Top-Sicherheitsdienstleister im Lande
avanciert. Landertshammer ist im Familienbetrieb für den kaufmännischen Bereich zuständig, während ihr Bruder Herbert Kritsch
für die Technik verantwortlich ist.
Die Basis des „Sicherheitsgeschäfts“ sind
nach wie vor die klassischen Dienstleistungen wie Empfangsdienst, Doormen, Detektive, Portierdienst und Revierstreifendienst.
„Dennoch entwickelt sich die Telekommunikationstechnik sehr rasant und erfordert
ständige Innovationen“, erklärt Landertshammer.
Das Bild zur Meldung
n Information
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Hel-Wacht Holding Gm
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deckt Hel-Wacht mit
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Mit „LIFT eye-P“, einer komplett innovativen Lösung in der Aufzug-Fernüberwachung, will Hel-Wacht ab Oktober auf den
Markt gehen. In den Aufzügen hängen derzeit Notsysteme, die mit dem Festnetz verbunden sind, um einen Notruf in eine Alarmzentrale abzusetzen. „Wir wollen jedoch die
Internetverbindungen in den Gebäuden bzw.
SIM-Karten über VPN nutzen, die mit einer
Video-Kamera in der Kabine verbunden sind
und im Alarmfall ein Live-Bild in unsere
Zentrale schicken, wo wir erkennen können,
ob sich eine Person in der Aufzug-Kabine
befindet oder nicht.“ Diese Innovation wird
die immensen Kosten aller unnützen NotrufEinsatzfahrten ersparen, die derzeit durch
„Glöckerl-Partien“ oder Fehlalarme entstehen.
„Die Bewachung wird in Zukunft generell
immer weniger von unmittelbarer physischer
Präsenz geprägt sein“, meint Landertshammer. „Es werden zahlreiche permanent kommunizierende Systeme sein, die eine Überwachung aus der Ferne ermöglichen.“ So
wurden fast fünf Millionen Euro in den
Standort in Wien-Strebersdorf investiert, die
zweite Alarmempfangsstelle von Hel-Wacht
und das erste derartige Gebäude, das nach
einer europäischen Richtlinie in Österreich
zertifiziert wurde. „Dort betreiben wir unser
energieautarkes Rechenzentrum. Die Software zur Entgegennahme der Alarmmeldungen wurde von uns entwickelt und wird nun
als einziges derartiges EDV-Programm europaweit vertrieben.“
Als Mutter von vier Kindern hat sie dem
Nachwuchs Unternehmertum vorgelebt. Die
zweitälteste Tochter arbeitet bereits im Betrieb, der einzige männliche Spross drückt
zwar noch die Schulbank, hat aber bereits
kaufmännische Ambitionen und die Jüngste
genießt mit 15 Jahren noch die häusliche Zuwendung ihrer Mutter, die neben ihrer Arbeit
immer darauf geachtet hat, dass das Familienleben nicht zu kurz kommt.
Für Hobbys bleibt da nicht viel Zeit. Ein
Abend pro Woche ist aber für das FlorettFechten reserviert. Landertshammer steht
auch als Präsidentin einem der ältesten
Fechtclubs von Wien vor. Dieses Hobby, das
sie bereits seit zwölf Jahren betreibt, möchte
sie auch in Zukunft nicht missen, weil es ihr
die Kraft gibt, den Alltag gelassener zu begegnen.
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AUF IN NEUE WELTEN!
Greiner treibt die Globalisierung voran.
www.greiner.at
Greiner Group
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Dr. Heinrich Schaller (Generaldirektor Raiffeisenlandesbank), Herbert Eibensteiner (Vorstand voestalpine AG, Sprecher des VNL-Beirats), Peter Umundum (Vorstand Paket & Logistik Österreichische Post AG), Markus Böhm (Geschäftsführer Pfeiffer Handelsgmbh), Franz Staberhofer (Obmann VNL Österreich) (v.l.)
Foto: VNL
Logistik macht müde Märkte munter
800 Experten aus Industrie, Handel und Dienstleistung waren bei Österreichs Jahrestreffpunkt dabei. Sie erlebten mitreißende Vorträge, Innovationen in der Fachausstellung und
würdige Sieger des Logistikpreises.
Logistik-Futurelab
Benoit Montreuil zeigte mit der Vision des
Physical Internets, wie die Waren auf völlig
neuen Wegen zum Kunden gelangen und die
Vergeudung von Ressourcen nahezu vollständig zu vermeiden ist, indem die unschlagbar effiziente Logik des Internets auf
die physische Welt übertragen wird.
Topmanager mit internationaler Erfahrung: AMAG-Generaldirektor Helmut
Wieser versprühte
viel Optimismus und
Freue für die Zukunft.
Foto: VNL
Abendgala
Beste Stimmung im Forum der Raiffeisenlandesbank. Nach der Abendrede vom bekannten Volkswirten Prof. Friedrich Schneider zur griechischen Wirtschaftstragödie mit
zahlreichen Hintergründen folgte die Verleihung des Österreichischen Logistikpreises.
Bestes Logistikprojekt
Sieger in dieser Kategorie ist die Businessunit Starkraft von der Zellstoff Pöls AG. Im
Applikationsgeschäft liegen die Herausforderungen in einer gewaltigen Variantenvielfalt. Unterschiedlichste Grammaturen und
Rollenbreiten müssen von einer Maschine
produziert werden.
Wesentlich war, dass Prozesse und Planungsmethoden den geplanten Output von 80.000
Jahrestonnen so bewältigen, um den Kunden
den bestmöglichen Service zu geringsten
Kosten zu bieten.
Die Vorgabe „Papier liefern, nicht lagern!“
und eine Lagerkapazität von 10 Tagen
Reichweite erfordern die richtige Auftragsstruktur. Der Technologiesprung war enorm.
56
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Es ist aber nicht die Maschine, die von Anfang an produziert - es ist der Gesamtprozess, der von Anfang an den Projekterfolg
ausmacht.
Beste innovative Logistiklösung
„Wir liefern als erster in ganz Österreich“ –
der heutige Slogan von der Pfeiffer HandelsgmbH war das Ziel des Projekts: nämlich eine flächendeckende, zeitnahe und kostenneutrale Hauszustellung von frischen und
gekühlten Lebensmitteln anzubieten.
Beim Bestellprozess im Webshop wählt der
Kunde Liefertag und Lieferort. Bei Bestellungen bis 12 Uhr erfolgt die Lieferung frühestens am nächsten Tag, im Ballungsraum
Linz ist die Lieferung auch am selben Tag
möglich.
Die passive Kühlung der Waren in einer
Mehrwegbox macht den Behälter zu einem
Paket, das nahtlos und ohne Veränderung des
Ablaufs das System der österreichischen
Post durchläuft. Die Boxen werden verschlossen und verplombt der Post übergeben.
Für Konsumenten wurde eine neue Möglichkeit geschaffen, sich mit frischen Lebensmitteln zu versorgen.
Österreichischer Logistik-Tag
Die beiden Keynote-Speaker sorgten gleich
zu Beginn für die richtige Stimmung.
AMAG-Generaldirektor Helmut Wieser
(Vorsitzender des Vorstandes AMAG AG)
versprühte Optimismus und zeigte, wie 2014
ein Jahr der Rekorde und des Wachstums in
vielen Bereichen wie Stahl, Aluminium,
Flugzeugen, Bier oder die Förderung von Öl
war. Bis 2030 werde sich das noch beschleunigen.
SEW-Eurodrive-Geschäftsführer Johann Soder erläuterte beeindruckend, wie Perfektion
in Lean Management die Basis für Industrie4.0-Anwendungen ist und welche weiteren
Produktivitätsfortschritte möglich sind.
Vordenker Moshe Rappoport (IBM) erläuterte, wie gesellschaftliche und technologische Entwicklungen das Business von Morgen prägen. Von der technologie- über die
businessgetriebene Wirtschaftsgestaltung
sind wir im Social-Media-geprägten Wirtschafsumfeld angekommen.
Ü
Der nächste Logistiktag findet am
7./8. Juni 2016 im Design Center statt.
SMG kreativ.RAUM – der erste
kommunal betriebenen Co-Working-Space in Oberösterreich
Fotos: Stadtgemeinde Marchtrenk
Die erste Photovoltaik-Energieblume
Oberösterreichs
Innovation und Kooperation
Die Stadt Marchtrenk blüht auf, die Innenstadt wurde belebt, die Bautätigkeit nimmt zu
und vor allem im Sommer zieht die Stadt mit zahlreichen Veranstaltungen an.
erfolgreich ausbauen. Die Standortmarketing Marchtrenk
GmbH (SMG) stellt mit dem Projekt „SMG kreativ.RAUM“
– dem ersten in OÖ kommunal betriebenen Co-WorkingSpace im Obergeschoß des Marktplatzcenters in der Linzer
Straße 35-entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung, die
sich mehrere Nutzer „teilen“ können.
„Die Wiederbelebung des Marktplatzcenters bringt auch für
die Innenstadt große Vorteile und zeigt den aktuellen Aufschwung in unserer Stadt, über die Entwicklung des Marktplatzcenters vom seinerzeit innovativen Projekt zum Schandfleck und wieder zurück zu einer nachhaltigen, innovativen
Idee“, freut sich auch Bürgermeister Paul Mahr.
Der SMG kreativ.RAUM bietet Fläche zur Nutzung als Einzelplatzbüro oder auch Ausstellungs- bzw. Verkaufsfläche für
Kleingewerbetreibende an (z.B. für einen monatlichen Kunsthandwerkmarkt). Das „SMG Rundum-sorglos-Paket“ beinhaltet dabei alle Betriebskosten und WLAN, Nutzung der
Küche, Dachterrasse im Sommer für sonniges Arbeiten, kostenlose Parkplätze, Reinigungsservice sowie Raum für Ideen,
Gemeinschaft und Synergien.
Die „Energieblume“ von Marchtrenk
D
urch die Ansiedlung von neuen Gewerbebetrieben wurde die
Innenstadt mit neuem Leben erfüllt. Speziell im Sommer laden
zahlreiche Events, wie etwa das „Fest der Nationen“, „Kunst
an der Traun“ oder „Alles rund ums Rad“ mit „Summer in the City“
genauso wie die Veranstaltungsreihe „Sommer Trio“ mit Kleinkunstabend und das Sommerkino, ein. Das Marchtrenker Marktplatzcenter
wurde mit dem ersten kommunalen Co-Working-Space in Oberösterreich am 21. Mai zu neuem Leben erweckt. Und auch die Heimat
der ersten oberösterreichischen „Energieblume“ liegt in Marchtrenk.
Einziger Wermutstropfen ist ein fehlendes zehn Kilometer langes
Teilstück der B 1 im Bereich des Gemeindegebiets. Bürgermeister
Paul Mahr musste vom Land OÖ eine frustrierende Antwort zur
Kenntnis nehmen – „innerhalb der nächsten fünf Jahre nicht realistisch“, so sehen es die zuständige Behörde und die Landespolitik.
„Damit wird es eine der stärksten Wirtschaftsregionen Österreichs
in Zukunft schwer haben“, ist Bürgermeister Mahr überzeugt!
Co-Working-Space
Mit dem SMG kreativ.RAUM kommt wieder Leben ins Marchtrenker
Marktplatzcenter! Ab sofort können Selbstständige, Neugründer oder
kleinere Betriebe für sehr geringe Nutzungskosten und bei monatlicher Kündigungsfrist ihr Business in Marchtrenk starten bzw. weiter
Seit Kurzem hat im Zentrum von Marchtrenk, unmittelbar an der B1,
die erste Photovoltaik-Energieblume von Oberösterreich ihren Betrieb aufgenommen. Dieser optische Hingucker stellt eine außergewöhnliche Konstruktion mit perfekt aufeinander abgestimmten Komponenten dar und wird rund 3500 kWh pro Jahr liefern. Mit dieser
Energie wird die „smartflower POP“ als Energieversorger für den
Marchtrenker Bauhof fungieren. Der kreisrunde Solarmodulfächer
folgt der Sonne kontinuierlich und stellt sich immer in einem exakten
90°-Winkel zu ihr auf, auch wenn die Sonne einmal hinter den Wolken verschwindet. So wird der Ertrag um bis zu 40 Prozent erhöht.
In der Nacht oder bei zu starkem Wind schließt sich die „Energieblume“ selbstständig.
Bei der offiziellen Eröffnung am 4. Mai wies Landesrat Rudi Anschober darauf hin, dass Oberösterreich im Bereich erneuerbarer Energien einen Spitzenplatz einnimmt. Dieses innovative Projekt in
Marchtrenk wird mit Sicherheit weitere Nachahmer finden und stellt
einen weiteren Puzzlestein in der Technologieführerschaft von österreichischen Betrieben dar.
„Mit diesem Projekt hat Marchtrenk wieder einmal eine Vorreiterrolle
übernommen, worauf ich sehr stolz bin“, kommentiert Bürgermeister
Paul Mahr seine Energieinitiative.
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
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Das fertige Werk 2 - Platz für 20.000 Paletten.
Höchste Qualität und termingerechte Fertigung sind die großen Stärken.
Jungheinrich – der kompetente
Partner für Regallösungen
Das Logistikunternehmen Jungheinrich baute bei Steinbach in Schwertberg zwei automatische Hochregal-Lager und hat damit als hochprofessioneller Generalunternehmer seine
Kompetenz eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Die Stahlkonstruktion im Aufbau
Fotos: Jungheinrich
schweres Regalbediengerät ist dabei im Einsatz, das bis zu 75 Paletten-Bewegungen pro
Stunde leistet.
Von der Wiese bis zum
vollautomatisierten Silo
Knappe zwei Jahre später war klar, dass
Steinbach dem immer weiter wachsenden
Bedarf an Lagerkapazität bald gerecht werden muss, um den Faktor Warenverfügbarkeit auch in Zukunft zu sichern. Der Standort
war gegeben: Eine große Wiese, in ca. 800
Meter Luftlinie vom Firmengelände entfernt.
Jungheinrich übernahm die exakte Planung
für ein neues, automatisiertes Lager mit geplanten 20.000 Palettenstellplätzen. Die Zeit
war wieder knapp: Von der Auftragserteilung
bis zur geplanten Realisierung standen
Jungheinrich wieder nur einige Monate Zeit zur Verfügung. Das Regalsystem Werk Zwei ist in der sogenannten Silobauweise, dem Werk Eins ähnlich, jedoch ungleich größer.
Das neue, dreigassige Paletten-Hochregallager beherbergt 19.584 Stellplätze, drei Regalbediengeräte (mit kabellosem Kanalfahrzeug) stapeln auf
bis zu 13 Ebenen. Jungheinrich musste bei
der Planung des Silos Bauvorschriften berücksichtigen, woraus sich die ungewöhnliche, zweifach abgesetzte Form des Gebäudes
an den äußeren Gassen ergibt. Ummantelt ist
der Silo mit einer sauerstoffdichten Wandverkleidung.
Das Lager ist mit den Paletten aus Fernost
bereits aufgefüllt und in Hochbetrieb. Jungheinrich Austria übernahm mit dem Bau der
beiden Regalsysteme die Rolle des Generalunternehmers und sicherte der Firma Steinbach ungestörten Betrieb durch die gesamte
Bauzeit. Das Ergebnis sind bis auf das
kleinste Detail durchdachte Logistiklösungen, die die Intralogistik-Landschaft nachhaltig prägen.
Ü
Werbung
as Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Firma Steinbach beliefert mittlerweile ganz Europa
mit Swimmingpools und Zubehör.
Das Unternehmen hat sich in diesem
Segment innerhalb weniger Jahre als
Marktführer etabliert und verzehnfachte seinen Umsatz.
Doch diese immense Expansion stellte
Steinbach vor große Herausforderungen: Effiziente Lagerhaltung und Verfügbarkeit mussten an die große Nachfrage rasch angepasst beziehungsweise ein automatisiertes Logistiksystem musste konzipiert werden.
Jungheinrich Österreich erwies sich
bei dem Ausnahmeprojekt als der richtige
Partner.
Die erste große Herausforderung war die Bebauung eines engen Raums am Firmengelände in Schwertberg. Hier hat Jungheinrich
auf 800 m² ein Kanallager für Europaletten
mit zwei unterschiedlichen Höhenklassen
und 4.500 Stellplätzen geplant und als Generalunternehmer errichtet. Für das Regalsystem wurden 275 Tonnen Stahl verbaut,
und zwar innerhalb weniger Monate, mit
Baubeginn im August 2011 und Übergabe
Anfang Februar 2012. Der Vorteil des Regalwerks ist, dass sehr große Warenmengen
auf kleinstem Raum umgeschlagen und in
Folge sofort große Mengen an Produkten geliefert werden können. Ein 14 Tonnen
Oberösterreich
Peer & Perr – ein Mühlviertler
Unternehmen auf Erfolgskurs
Der Spezialist für CNC-Dreh- und Frästechnik Peer & Perr Produktions- und Dienstleistungs
GmbH mit Standort in Pfarrkirchen im Mühlkreis befindet sich seit einiger Zeit auf rasantem
Wachstumskurs. Auch die Mannschaft hat sich von einem Zwei-Mann-Betrieb zu einem präzisen Team von über zwanzig Mitarbeitern formiert.
Höchste Präzision, Einhaltung des Liefertermins, Zuverlässigkeit und persönliche Beratungskompetenz bilden im Hause Peer und
Perr die Grundlage für die Zufriedenheit der
Kunden mit den unterschiedlichsten Ansprüchen – von komplexen Bauteilen bis zur effizient gelösten Standardaufgabe. Die Kunden kommen aus den verschiedensten Branchen, sei es aus dem Turbinen- und Maschinenbau oder der Lebensmittelverarbeitung.
Das Unternehmen fertigt Sonderteile, Prototypen und Einzelteile bis zu Kleinserien.
Die Firma Peer & Perr wurde 2007 von Thomas Peer und Ewald Perr gegründet. Seit der
Gründung konnte die Firma eine jährliche
Umsatzsteigerung von durchschnittlich 30
Prozent erzielen.
Fotos: Peer & Perr
Kräftige Investitionen schaffen
kräftiges Wachstum
Im Jahr 2012 wurde begonnen, massiv zu investieren, in Summe etwas mehr als zwei
Millionen Euro.
„Einerseits haben wir den Altbestand der
Produktionshalle saniert, andererseits wurde
ein Bürogebäude angrenzend errichtet. Au-
ßerdem haben wir für unsere fleißigen Mitarbeiter einen modernen Personalraum mit
Küche eingerichtet und den Umkleideraum
vergrößert. Noch dazu kommt, dass sich
auch der Maschinenpark stark verändert hat.
Ein zweites 5-Achs-Bearbeitungszentrum,
eine DMC 100U sowie eine Drehmaschine
mit bis zu 1,1 m Drehdurchmesser und 3 m
Spitzenweite bereichern uns. Darauf sind wir
stolz!“, so Peer. Stolz kann Peer auch auf
sein Team sein. Er bildet in Pfarrkirchen aktuell sieben Lehrlinge aus, Peer sieht den
Standort in Pfarrkirchen nicht ungünstig gegenüber dem großen Ballungszentrum Linz.
Das Pendeln bleibt den Mitarbeitern erspart,
welches nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Freizeit kostet. Auch das Klischee, welches noch immer in den Köpfen rangiert, in
kleineren ländlichen Betrieben könne man
nicht so gut verdienen, kann der junge Unternehmer nicht bestätigen.
Weiterentwicklung als Schritt
in die Zukunft
Gemeinsam mit einem Geschäfts-Partner,
welcher sich in die Produktionshalle eingemietet hat, unternimmt Peer mit seiner Firma
Schritte in Richtung Automatisierungstechnik.
Selbstverständlich gilt auch hier für das Unternehmen, immer offen mit dem Kunden zu
kommunizieren und nicht in Deckung zu gehen. So wird sich die hochmoderne Firma
mit dem Standort im oberen Mühlviertel
auch in Zukunft nicht von ihrem Erfolgskurs
abbringen lassen.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Werbung
Modernste Produktion in Kombination mit Wertbeständigkeit
Seit vier Jahren führt
Thomas Peer den florierenden Betrieb als
alleiniger Geschäftsführer und Inhaber.
59
Infoveranstaltung Berufsakademie Handel
S
eit Herbst 2014 bietet das WIFI Niederösterreich gemeinsam mit der
Sparte Handel der Wirtschaftskammer
Niederösterreich den Lehrgang „Akademischer Handelsmanager“ (Dauer: 2 Semester)
sowie darauf aufbauend das Masterprogramm „MSc Handelsmanagement“ (Dauer:
4 Semester) an. Die Ausbildungen richten
sich an Nachwuchsführungskräfte in Handelsbetrieben, bieten aber auch eine ideale
Basis für Unternehmensnachfolger und
-gründer im Handel. Am 7.5. veranstaltete
die Sparte Handel einen Infoabend zu den
Ausbildungsangeboten, der sich primär an
Personalisten und HR-Verantwortliche von
Handelsunternehmen richtete. In mehreren
Diskussionsrunden wurde das Ausbildungsprogramm vorgestellt, besonders begeistert
vom Lehrgang zeigten sich die aktuell Studierenden. Österreichweit absolvieren zurzeit 152 Studierende den akademischen Handelsmanager, der nächste Lehrgang startet
im September 2015! „Die Berufsakademie
Handel ist ein berufsbegleitendes Top-Weiterbildungsangebot, das praktische und theoretische Anforderungen perfekt abdeckt“,
meint Spartenobmann Franz Kirnbauer. Ü
n Information
WIFI-Institutsleiter Andreas Hartl, Spartenobmann Franz Kirnbauer, Susanna Czachs (WIFI),
WIFI-Kurator KommR. Gottfried Wieland, Spartenobmann-Stv. Christof Kastner
Foto: WKNÖ
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Koffern und Zubehör passt daher
auch in das System für robuste Einsätze. Aufgrund des umfangreichen
Zubehörs für extreme Anforderungen bietet Sortimo HD ein System
mit unendlichen Möglichkeiten. Damit spricht der Marktführer für Fahrzeugeinrichtungen vor allem die
Zielgruppe im Bau- und Baunebengewerbe, Kommunen und Kundendienste für Baumaschinen an.
Mit WorkMo bietet Sortimo mehr
Flexibilität, Ordnung, Sicherheit,
örtliche Unabhängigkeit und Effizienz für den handwerklichen Arbeitsalltag! WorkMo vereint Werkstattwagen, Werkzeugkoffer und Werkbank
in einem. Stapelbare, ineinander arretierende
Funktionsbausteine, deren Innenleben vom
Handwerker frei nach seinen Bedürfnissen
mit Schubladen oder dem Sortimo BOXXenSystem bestückt werden kann. WorkMo bietet noch nie dagewesene Effizienz.
Die Qualität und Haltbarkeit der Sortimo
Produkte mal auf die Probe gestellt: Im Zuge
der Kampagne „Sortimo prämiert deine
Alte“ wurde Österreichs älteste noch in Gebrauch befindliche Sortimo Fahrzeugeinrichtung gesucht und gefunden – die älteste Einrichtungslösung ist mittlerweile seit 26 Jahren in Vorarlberg im Einsatz.
Videos und ergänzende Informationen zum
Thema Ladungssicherung finden Sie auf der
Plattform www.sicher-transportieren.at. Ü
www.sortimo.at
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S
ortimo HD steht für Heavy Duty und
benennt damit eine Fahrzeugeinrichtung, die besonders extremen Belastungen standhält. Die neue Composite-Technologie macht Sortimo HD einzigartig und
verleiht ihr ihre extreme Stoß- und Kratzfestigkeit. Die Einrichtung kommt zudem im
Design dem groben Einsatz entgegen. Das
Sortimo HD Black Design steckt Schmutz
leicht weg und lässt sich durch die glatte
Oberfläche leicht reinigen. Die CompositeTeile sind darüber hinaus äußerst resistent
gegen Öle, Benzin, Laugen und weitere Chemikalien. Die Regal- und Fachböden sind für
eine Beladung bis zu 120 kg ausgelegt. Die
Frontklappen ermöglichen es, schwere Maschinen und Werkzeuge sicher und platzsparend in den Regal- und Fachböden aus Composite-Material zu verstauen. Auch die
Schubladen von Sortimo HD sind äußerst robust und können Ladung bis zu
90 kg aufnehmen.
Auch diese Fahrzeugeinrichtung ist im gleichen Raster wie Globelyst aufgebaut und
entspricht dem Modularitätsgedanken von
Sortimo. Die komplette Vielfalt an BOXXen,
Foto: Sortimo
Sortimo Fahrzeugeinrichtungen – für jede
Anforderung das Richtige
Niederösterreich
Gastronomie fordert gleiches Recht für alle!
Mario Pulker, Obmann Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer Niederösterreich, fordert im Gespräch mit
den Wirtschaftsnachrichten gleiche Spielregeln für Gastronomie und Veranstalter diverser Feste.
Stichwort „Paragastronomie“. Warum haben Gastronomen so große Probleme mit
diesen Veranstaltungen?
Mario Pulker: Leider halten sich nicht alle
gemeinnützigen Vereinigungen, Buschenschanken und Organisatoren von diversen
Festen an die gesetzlichen Rahmenbedingungen – das schafft einen unlauteren Wettbewerbsvorteil gegenüber der gewerblichen
Gastronomie. Die steuerlichen Vorteile für
gemeinnützige Vereinigungen sorgen sogar
dafür, dass es zu fingierten Vereinsgründungen kommt! Als Vertreter der Gastronomie
wollen wir kein grundsätzliches Verbot solcher Veranstaltungen, sondern ein „Fair
Play“ und gleiche Spielregeln für alle.
Allergenkennzeichnung,
Tabakgesetz,
Steuerreform etc. – die Tourismusbranche
stöhnt ob der vielen Belastungen!
Pulker: Wir schaffen Arbeitsplätze, bringen
Wertschöpfung – es wird Zeit, dass der
Stellenwert der Tourismusbranche wieder
Anerkennung findet und es nicht nur neue
Belastungen gibt!
Ü
Zuletzt hat auch die Registrierkassenpflicht
für Ärger gesorgt ...
Pulker: Der Gesetzgeber verschärft die Ungleichbehandlung im Steuerrecht weiter!
Mario Pulker, Obmann Fachgruppe Gastronomie
der Wirtschaftskammer Niederösterreich
Foto: WKNOE
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Während jeder kleine Gastronom eine Registrierkasse haben muss, profitieren gemeinnützige Körperschaften bei ihren Festen
von einer Ausnahmeregelung. Für sie gilt
weiter die Umsatzermittlung durch Kassasturz, egal wie hoch der Umsatz ist! Diese
Differenzierung ist aus unserer Sicht nicht
nachvollziehbar. Wir fordern die Streichung
dieser einseitigen Vergünstigung für Vereinsfeste, es müssen für alle die gleichen Spielregeln gelten!
SEMA Maschinenbau
„All inclusive“ – ein Konzept, ein Ansprechpartner!
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
61
(v.l.n.r.): Joe Pichlmayr, Geschäftsführer der IKARUS Security Software GmbH; Reinhard Schönthaler, Frequentis AG, Director Service & Consulting Group; Clemens Foisner, geschäftsführender Gesellschafter der SEC Consult Unternehmensberatung GmbH; Ernst Piller, Leiter des Instituts für IT-Sicherheitsforschung
der FH St. Pölten, und Moderator Gerald Reischl, Chefredakteur von futurezone.at.
Foto: Franziska Hinteregger
Gezielte Cyberangriffe auf Unternehmen
Gefahren und Chancen für Österreichs Wirtschaft
Gezielte Cyberangriffe auf Unternehmen – Gefahren und Chancen für Österreichs Wirtschaft. Unter diesem Thema hat die Fachhochschule St. Pölten zu einer Diskussionsveranstaltung eingeladen. Anlass war die Eröffnung des ersten Josef-Ressel-Zentrums in Niederösterreich.
Von Florian Eckel
U
nternehmen sind bedroht, Angriffe
lassen sich aber abwehren. Grundlage
dafür ist gezielte Forschung, die für
entsprechend spezialisierte Unternehmen
auch Chancen bietet. Im April dieses Jahres
nahm an der Fachhochschule St. Pölten das
Josef-Ressel-Zentrum für konsolidierte Erkennung gezielter Angriffe (TARGET) seine
Arbeit auf. Es erforscht die IT-Sicherheit bei
gezielten Angriffen gegen Unternehmen. Sebastian Schrittwieser, FH-Dozent am Department Informatik und Security der FH St.
Pölten und Leiter des Josef-Ressel-Zentrums, präsentierte in seinem Vortrag die
Anatomie eines gezielten Angriffs am Beispiel der Spionagesoftware Regin. Die Software ist im Herbst 2014 auch in Österreich
aufgetaucht und wurde unter anderem für
das Ausspionieren der internationalen Atomenergiebehörde in Wien verwendet.
Spuren gezielte IT-Angriffe auf Unternehmen im Netzwerk hinterlassen und wie diese
erkannt werden können. In Zukunft sollen
damit auch bisher unbekannte Sicherheitslücken entdeckt werden können“, sagt Sebastian Schrittwieser. Grundlage dafür ist deren Verhalten: Da und dort wird eine Datei
angelegt, ein Programm gestartet oder eine
Verbindung nach außen aufgebaut – Aktionen, die jede für sich auch von harmlosen
Programmen ausgeführt werden. Es geht um
einige Tausend Befehle, die einzeln neutral,
im Zusammenspiel aber verdächtig sind.
Unternehmen sind bedroht,
Angriffe lassen sich aber
abwehren.
Gezielter Angriff statt Massenmail
Ähnlich funktionierende Software lässt sich
auch für Wirtschaftsspionage verwenden.
Das Josef-Ressel-Zentrum erforscht Methoden, um derartige Angriffe zu erkennen.
Meist setzen Schadprogramme auf massenhafte Verbreitung in der vernetzten Informationsgesellschaft. Doch manche Software
wird gezielt in nur wenige Unternehmen eingeschleust. „Wir wollen erforschen, welche
62
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
Gefahr und Chance
für Unternehmen
Die aktuelle Entwicklung im Bereich gezielter Angriffe stellt für die meisten Unternehmen eine Gefahr dar. Daher müssen Firmen,
die im Bereich der IT-Sicherheit tätig sind,
ihre Forschung in diese Richtung vorantreiben. „Um Innovationen voranzutreiben und
Verbesserungen zu erzielen, ist angewandte
Forschung unabdingbar“, erklärt Clemens
Foisner, geschäftsführender Gesellschafter
der SEC Consult Unternehmensberatung
GmbH. „Für uns als Software-Unternehmen
ist es absolut wertvoll, unsere neue Technologie in Zusammenarbeit mit den Forschern
des neuen Ressel-Zentrums attraktiv zu gestalten und später zu einem international
konkurrenzfähigen Produkt weiterzuentwickeln“, sagt Joe Pichlmayr, Geschäftsführer
der IKARUS Security Software GmbH. Ü
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Wien
Hafen Wien setzt Segel auf Erfolgskurs
Der Hafen Wien ist nicht nur eine der größten Güter-Drehscheiben Mitteleuropas, sondern
auch einer der wichtigsten Binnenhäfen an der Donau.
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it einem Topergebnis überrascht der
Hafen Wien in Zeiten wirtschaftlicher Flaute. Das Rekordjahr 2013
konnte noch übertroffen werden. 53,6 Millionen Euro Umsatz bedeuten ein Plus von
1,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2013. Das
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) ist um über 23 Prozent auf rund
10 Millionen Euro gestiegen.
„Alle Töchter haben gut zum Ergebnis beigetragen und so konnten wir das EGT nach
einem Rekordjahr 2013 noch einmal deutlich, um 23 Prozent auf rund 10 Millionen
Euro steigern. Damit haben wir nach dem 4Jahres-Hoch von 2013 sofort eine neue Rekordmarke gesetzt,“ sagt der kaufmännische
Geschäftsführer des Hafen Wien, Fritz Lehr.
Auch als Wirtschaftsstandort hat der Hafen
Wien im Jahr 2014 aufgerüstet. So wurden
rund 8,7 Millionen Euro in die Hafeninfrastruktur investiert. Dabei standen Investitionen in die Errichtung des Schwergutzentrums Albern, die Aufschüttung des Hafenbeckens Freudenau, die Schaffung neuer Büroflächen und die Sanierung der Autolagerflächen im Mittelpunkt.
„Seit dem Jahr 2007 haben wir massiv in den
Ausbau des Hafen Wien investiert, um die
Straßen- und Schieneninfrastruktur auszubauen und neue Umschlageinrichtungen wie
den Containerterminal oder das neue High
& Heavy-Zentrum zu errichten. Damit konnten wir auch in wirtschaftlich schwierigen
Zeiten die Wettbewerbsfähigkeit dieses trimodalen Logistikzentrums konsequent stärken, neue Arbeitsplätze schaffen und auch
den wirtschaftlichen Erfolg weiter steigern“,
erklärt Wien Holding-Geschäftsführer Peter
Hanke.
Heute sind rund 310 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter allein in der Hafen Wien-Gruppe
beschäftigt. Das sind um 70 Arbeitsplätze
mehr als noch vor dem Start des Hafenausbauprogrammes im Jahr 2007. Rechnet man
die rund 100 privaten Unternehmen dazu, die
sich im Hafen Wien mittlerweile angesiedelt
Der Hafen Wien floriert in wirtschaftlich schwierigen Zeiten: mit der Investition in einen neuen Mobilkran, setzt man die Segel in Richtung Zukunft.
Foto: Eva Kelety
haben, so arbeiten mehr als 5.000 Menschen
auf dem Hafen-Areal.
Die Hafen Wien-Gruppe hat im Vorjahr rund
7,7 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen.
Insgesamt stehen im Hafen Wien 70.000 m²
allein an gedeckten Lagerflächen zur Verfügung. Alle Lagerflächen zusammen genommen entsprechen einer Fläche von zehn Fußballfeldern. Der Hafen Wien verfügt übrigens über das größte Streusalzlager Ostösterreichs mit einer Lagerkapazität von insgesamt 45.000 Tonnen.
Ein gelungener Segeltrimm
Auch dieses Jahr plant der Hafen Wien rund
10 Millionen Euro zu investieren. Zur Erschließung neuer Betriebsflächen wird 2015
die zweite Phase der Landgewinnung im Hafen Freudenau abgeschlossen. Dafür wird
das Hafenbecken durch Aufschüttung verkleinert. Auf den dazu gewonnenen Flächen
von rund 35.000 m² können neue Anlagen
für den Warenumschlag errichtet werden,
wobei größter Wert auf eine ökologische
Vorgangsweise gelegt wird. So stammt das
Aushubmaterial, das in das Hafenbecken
eingebracht wird, von anderen Großbaustellen in Wien.
Zur Ankurbelung des High & Heavy-Geschäftes dient ein zweites großes Investitionsprojekt, das bereits Anfang 2015 abgeschlossen wurde. In Albern wird in Kooperation mit einem Umschlagsspezialisten ein
Schwergutzentrum betrieben, in dem bereits
im Regelbetrieb Güter bis 450 Tonnen umgeschlagen werden können.
Für August 2015 ist die Anschaffung eines
neuen Mobilkrans für den trimodalen Umschlag geplant. Dieser wird samt der Errichtung der dafür notwendigen Betriebsfläche,
wofür eine Förderung des Klimafonds zugesagt wurde, sowie die Sanierung des Autolagerhauses die Rolle des Hafen Wien als eines der wichtigsten Umschlagszentren Mitteleuropas stärken.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
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Foto: iStock.com/tzahiV
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Der nachhaltige Weg zum Erfolg
Wien Energie stellt sich den künftigen Herausforderungen der Energiewirtschaft und setzt
in den nächsten Jahren auf den Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion und die Steigerung der Energieeffizienz.
I
n den nächsten fünf Jahren wird Wien Energie mehr als 700 Millionen Euro investieren und dabei sehr stark auf Innovationen im
Bereich Energieproduktion – erneuerbare Energien, dezentrale
Anlagen, kombinierte Erzeugungsformen – sowie bei Energiespeicherung und Energieeffizienz setzen. Allein im ersten Quartal 2015
verzeichnete die Wien Energie einen Zuwachs auf 13,1 Prozent bei
der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien. Zahlreiche innovative Projekte wurden bereits umgesetzt.
Innovative Beteiligungsmodelle für Wien
Die Möglichkeiten für die Energieerzeugung aus regenerativen Quellen sind in Ballungsräumen anders als in ländlichen Gebieten begrenzt. Im dicht verbauten städtischen Raum ist es nicht ohne Weiteres möglich, großflächig Wind- oder Wasserkraftwerke zu errichten.
Ebenfalls können die meisten Menschen nicht über die Nutzung ihrer
Dachflächen verfügen und dort Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen zur Erzeugung von Strom oder Warmwasser installieren. Mit
dem Bürger-Kraftwerk entwickelte Wien Energie ein innovatives
Konzept, das Stadtbewohnern und interessierten Bürgern die Möglichkeit bietet, sich direkt an Solar- und Windkraftwerken zu beteiligen. Dadurch können sie einen persönlichen Beitrag zum Ausbau
von Ökoenergie leisten und darüber hinaus auch finanziell profitieren.
Seit drei Jahren setzt Wien Energie auf diese Art der Bürgerbeteiligung. Derzeit gibt es 19 von Wien Energie erfolgreich umgesetzte
Projekte im Solarbereich, ein aktuelles bei Windkraft. Das Beteiligungsmodell erfreut sich enormer Beliebtheit, vor allem auch weil
im derzeitigen Zinsumfeld eine höhere Vergütung als bei herkömmlichen Sparformen geboten wird.
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Das 20. Bürgerkraftwerk ist ein Windkraftwerk
Ende Mai 2015 präsentierte Wien Energie das neue Bürgerbeteiligungsmodell am Beispiel des Windparks Pottendorf/Tattendorf. Der
Windpark an der niederösterreichischen Grenze zum Burgenland
wird derzeit gebaut und geht im Herbst in Betrieb. Am 1. Juni 2015
konnten sich interessierte Bürger im Internet für die Beteiligung anmelden. Binnen sieben Minuten waren alle 2.579 Anteile bereits weg.
Mit dem ersten Beteiligungsprojekt dieser Art und dem insgesamt
20. Bürger-Kraftwerk von Wien Energie wird die Erfolgsgeschichte
aus dem Solarbereich nun auch auf Windkraft ausgedehnt.
Erste Wiener Biogas-Aufbereitungsanlage eröffnet
Die erste Biogas-Aufbereitungsanlage Wiens hat ebenfalls im Mai
ihren Betrieb aufgenommen. Durch ein spezielles Verfahren wird
Biogas, das aus Küchenabfällen in der Biogasanlage in Wien-Simmering entsteht, in der neuen Aufbereitungsanlage in Biomethan umgewandelt. So kann es ins Erdgasnetz eingespeist werden. Die Anlage
erzeugt jährlich über eine Million Kubikmeter CO2-neutrales Biomethan aus rund 22.000 Tonnen biogenem Küchenabfall. 900 Wiener
Haushalte werden damit umweltfreundlich mit Bio-Erdgas versorgt.
Das spart jährlich mehr als 3.000 Tonnen CO2.
Wasserkraftwerk in Trumau erneuert
Nach mehr als einem Jahr Modernisierung wurde das Kleinwasserkraftwerk in Trumau eröffnet. Die Anlage stammt ursprünglich aus
dem Jahr 1908 und wird von Wien Energie betrieben. Sie versorgt
rund 130 Haushalte mit sauberem Strom. Nach über einem Jahrhundert wurde sie baulich und anlagentechnisch generalüberholt und auf
neuesten ökologischen Stand gebracht. Wien Energie investierte dafür
rund 300.000 Euro. Insgesamt baut die Marktgemeinde Trumau in
Kooperation mit Wien Energie die Ökostromerzeugung in den nächsten Jahren stark aus.
Ü
Wien
„Der günstige Preis für ein Ticket ist
das eine, wenn aber das Angebot
nicht passt, wird es auch nicht
angenommen werden“, meint
DI. Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien.
Foto: Wiener Linien/Zinner
Im Herbst 2017 fährt die U1 nach Oberlaa
Die Bilanz der Wiener Linien kann sich sehen lassen: 931,2 Millionen beförderte Passagiere,
650.000 verkaufte Jahreskarten und heuer werden 434 Millionen Euro in neue Busse, den
U-Bahn-Ausbau und eine neue Ordnungstruppe investiert. Wiener-Linien-Geschäftsführer
Günter Steinbauer erklärt im Gespräch mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff, was
die Öffis der Stadt bringen und wo die Herausforderungen für die Zukunft liegen.
Herr DI Steinbauer, Sie können in Krisenzeiten mit Rekordergebnissen aufwarten,
wie haben Sie das geschafft?
Wir setzen auf Qualität, und zwar auf jene,
die dem Fahrgast tatsächlich etwas bringt.
So haben wir im vergangenen Jahr stark genutzte Linien wie die U6 sowie die Linien
43, 44 und 11B mit dichteren Intervallen ausgestattet. Das bedeutet: kürzere Wartezeiten,
mehr Platz und damit mehr Komfort im
Fahrzeug. Unser Ziel ist es, langfristig zum
Umstieg auf die Öffis zu überzeugen.
Ist das Experiment der 365-Euro-Karte geglückt oder werden Sie wieder vermehrt auf
Einzelfahrscheine setzen?
2012 wurde der Preis der Jahreskarte auf 365
Euro gesenkt. Seit dem sind die Verkaufszahlen stark gestiegen, derzeit haben wir
über 650.000 JahreskartenkundInnen und die
wollen wir auch langfristig binden. Einzelfahrscheine zu bevorzugen wäre verkehrspolitisch der falsche Weg.
Bemerken Sie einen Trend zu den Öffis?
Der Trend geht ganz klar weg vom Besitz eines eigenen Pkw und hin zur öffentlichen
Mobilität bzw. multimodalen Modellen. Mit
der WienMobil-Karte haben wir ein Angebot
geschaffen, mit dem es einfach möglich ist,
öffentliche Verkehrsmittel mit weiteren sinnvollen Angeboten zu kombinieren: ein Citybike auszuborgen, Taxi zu fahren oder Carsharing zu nutzen. Wien verfügt bereits über
ein sehr dichtes Öffi-Netz: 96 Prozent aller
WienerInnen haben eine U-Bahn-, Bim- oder
Busstation in Gehweite. Das ist ein Privileg,
das nicht viele Städte haben.
Was machen die Wiener Linien, um die Öffis attraktiv zu machen?
Unser Netz wächst. Bereits im Herbst 2017
fährt die U1 nach Oberlaa und 2018 beginnen wir mit der Verlängerung der Linie U2
zum Matzleinsdorfer Platz bzw. mit dem Bau
des ersten Teilstücks der neuen Linie U5
zum Frankhplatz/Altes AKH. Zudem wurde
ein Investitionspaket für Straßenbahn und
Bus geschnürt. Wir investieren außerdem in
die Modernisierung bestehender Infrastruktur bzw. unseres Fuhrparks. So werden in
den nächsten Jahren sukzessive die U6-Stationen Alser Straße, Währinger Straße und
Nußdorfer Straße im Otto-Wagner-Stil erneuert. Auch die U4 machen wir bis 2020 fit
für die nächsten Jahrzehnte. Alleine hier investieren wir rund 335 Millionen Euro. Wir
wollen unsere Fahrgäste aber auch gut informieren. Unsere Handy-App ‚qando‘ liefert
rasch die gewünschten Informationen. Und
wer uns auf Twitter folgt oder bei unserer
Facebook-Seite auf ,Gefällt mir’ drückt, wird
über aktuelle Umleitungen, Kurzführungen
etc. informiert.
Die Stadt Wien propagiert, den Anteil des
öffentlichen Verkehrs zu erhöhen. Was wird
konkret umgesetzt?
Viele Projekte ziehen sich über viele Jahre.
17 Millionen Euro investieren wir in neue
Schienen, Weichen, etc. und schaffen auch
neue Fahrzeuge an. Bereits heuer haben wird
die Linie 13A auf moderne Gelenkbusse umgestellt, und bei der Straßenbahn rollen ab
2018 die neuen Flexity-Straßenbahnen durch
Wien, die sukzessive die letzten Hochflurmodelle ersetzen. Bis 2026 werden bis zu
156 neue Niederflur-Straßenbahnen den
Fuhrpark ergänzen.
Was bedeutet der Bau der U5 für die Wiener
und Wienerinnen?
Das Linienkreuz U2/U5 bringt Entlastung
für stark frequentierte Linien wie U6 und
43er, kürzere Reisezeiten und weniger Umsteigen auch für Pendlerinnen und Pendler.
Bis 2030 werden zwei Millionen Menschen
in Wien leben, damit die Stadtentwicklung
mit diesem Wachstum mithalten kann,
braucht es neue öffentliche Verkehrsmittel.
Sie bieten Ihren Fahrgästen seit Kurzem
Gratis-WLAN, ist eine Ausweitung auf weitere Stationen geplant?
Derzeit bieten wir Gratis-WLAN rund um
unsere zehn Infostellen an, eine Ausweitung
ist geplant, die Reichweite des WLANs wird
vergrößert und auch Passagenbereiche werden damit ausgestattet sein.
Ein neues Service-Team von 200 Personen
ist für eine bessere Betreuung der Fahrgäste vorgesehen, was darf man sich erwarten?
Unsere Hausordnungskampagne im Herbst
2013 hat gezeigt, dass sich unsere Fahrgäste
mehr Ansprechpersonen vor Ort wünschen.
Sei es als Infoteam im Störungsfall, zur Einhaltung der Hausordnung, bei Fragen zur
Weiterfahrt oder zum richtigen Ticket. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sich als Serviceteam um die Anliegen
der Fahrgäste kümmern.
Im September feiert die Wiener Straßenbahn 150 Jahre, haben Sie dazu etwas geplant?
Wir haben uns zu diesem Jubiläum ein wirklich tolles Programm überlegt und der 27.
September wird ganz im Zeichen der Straßenbahn und der Wiener Linien stehen. Rund
um den Ring werden Fahrzeuge aus fünf
Epochen zu bestaunen sein, am Rathausplatz
laden wir zu einem großen Fest ein und dann
gibt es noch zahlreiche tolle Veranstaltungen.
Vorbeikommen lohnt sich auf jeden Fall. Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2015
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Pilotprojekte am Blue Danube Airport
Um den herausfordernden Rahmenbedingungen zu begegnen, sind Ideen gefragt.
D
er Linzer Flughafen bewältigt nicht nur ein beachtliches Passagieraufkommen, sondern ist auch hinsichtlich des Frachtverkehrs
ein enorm wichtiger Logistikknoten für den Wirtschaftsraum
Oberösterreich. Wie viele andere Regionalflughäfen kämpft jedoch auch
Direktor DI Gerhard Kunesch damit, dass im beinharten Preiskampf der
Airlines die kleineren Anbieter häufig auf der Strecke bleiben.
Der Linzer Flughafen erfindet
sich laufend neu.
Foto: Blue Danube Airport Linz
Meilensteine
Um Potenziale auszuloten und eine noch bessere Auslastung zu erzielen,
wurde daher vor zwei Jahren eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Tourismusverband sowie mit Eurotours gegründet. Eurotours ist einer der
großer Player der Touristikbranche, der mit Unternehmen wie Aldi und
Tschibo kooperiert. Insofern galt es attraktive Pakete zu schnüren, die
genau auf jene Stärken abzielen, die das Bundesland zu bieten hat. So
wurde beispielsweise die Region Donau-Moldau mit Krumau als
UNESCO Weltkulturerbe als sehr chancenreich erachtet. Hinzu kommt
das wachsende Aufkommen bei den Donaukreuzfahrten zum Schwarzen
Meer, wobei Linz gute Entwicklungschancen hat, da die Landeshauptstadt direkt am Strom liegt und attraktive Anlegestellen bieten kann.
Linz wurde zudem von der UNESCO jüngst als Creative City mit dem
Schwerpunkt „Media Arts“ ausgezeichnet. „Es ist nicht nur die Fantasie
gefragt, sondern es gilt nun auch, diese Potenziale zu heben und umzu-
Lesezirkel:
Gute Unterhaltung
setzen“, so Dirketor Kunesch, der angesichts erster Erfolge sehr zuversichtlich ist.
Sein Flughafen, der sich mittlerweile auch zu einem beliebten Seminarzentrum entwickelt hat, feiert dieses Jahr seinen 60. Geburtstag. Deshalb
gab und gibt es heuer auch etliche Veranstaltungen, die unterschiedlichste
Interessengruppen der Bevölkerung ansprechen, um den Flughafen noch
stärker als bisher im Bewusstsein zu verankern.
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