Irmfried Gemmer - Hohenstein

Wu d` mee iwwerleest, wu der mee enfällt
Je mehr du überlegst, desto mehr fällt dir ein
Holdesser Dialekt
Eine (unvollständige) Sammlung von Wörtern,
Schimpfwörtern, Redensarten und mehr
Erstellt von Irmfried Gemmer / Juni 2015
E-Mail: [email protected]
Tel.: 06120-3862
Druckkostenbeitrag für gebundene Ausgabe 3,- €
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Vorwort
Holdesser Dialekt droht in Vergessenheit zu geraten.
Während die in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg geborenen Holdesser die Mundart
noch mit der Muttermilch aufnahmen, sind die gegen Ende des 20. Jahrhundert
Geborenen bereits fern vom Holdesser Platt.
So traut sich meine Nichte (und Patenkind) Jahrgang 1999 im Beisein ihrer
Freundinnen nicht, mich „Petter“ zu nennen (voll peinlich). In dieser Situation bin ich
lediglich der „Onkel“. Dabei ist „Petter“, die herzlichste Anrede, die ich mir von meiner
Nichte vorstellen kann. Und „Onkel“ ist so was von beliebig! In meiner Kindheit war
jeder Fremde ein „Onkel“! „Geb dem Onkel e´mol die schee Hand !“.
Der Verlust von Mundart hat sicher mit dem gesellschaftlichen Wandel zu tun. Die
mobile Gesellschaft verlangt nach Konformität, um in der globalisierten Welt bestehen
zu können. Schade, dass Platt nicht neben Hochdeutsch gesprochen wird und somit
erhalten bleibt.
Im Süden unserer Republik wird die Mundart noch gepflegt. Dies hat sicher auch
touristische Gründe. Im Fernsehinterview musste ein bayerischer Skiolympiasieger stets
mit Untertiteln übersetzt werden, damit er auch nördlich des Weißwurstäquators
verstanden wurde. Jener Olympiasieger arbeitete später als Cokommentator. Und siehe
da, er konnte auch Hochdeutsch.
Nicht überall im ehemaligen „Nassauer Land“ ist Mundart verpönt. In Teilen wird auch
heute noch von der Jugend, zumindest in heimischer Umgebung, Platt gesprochen. Dies
scheint mir in Holzhausen über Aar für alle Zeit verloren zu gehen.
Diese Sammlung von Holdesser Dialekt ist aus meiner Erinnerung und vielen
Anregungen aus dem Kreise der Verwandten und Bekannten entstanden und will den
Zeitgeist weder aufhalten noch umkehren. Sie soll lediglich dazu beitragen, eine über
viele Generationen gewachsene Tradition vor dem gänzlichen Vergessen zu bewahren.
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Aabee
Plumpsklo.
Aabeedeer
Plumpsklotür.
Aabeemick
Noch nitemo uffem Aabee
hot mer sei Rouw
Fliege, die im Plumpsklo stört.
Noch nicht mal auf der Toilette hat man seine Ruhe.
Aach
Auch
Isch woarn aach de`bei
Ich war auch dabei
Des leids aach nit!
Darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an!
Aache
Auge, Augen.
Aachappel
Augapfel. Auch für: Bevorzugung
eines Kindes oder einer Person.
Aachemo
Loss mich aachemo foahrn
Des deet isch geern aachemo
Auch einmal.
Lass mich auch mal fahren.
Das täte ich gerne auch einmal.
Aafalt, schlechter
Einfaltspinsel (Schimpfwort)
Aafelisch
Einfältig, zu gutmütig
Aare
Schwiegersohn
Aasch
Aascheluh
Eiche.
Eichenlohe, Eichensaft.
Aasterfällisch
Hysterisch
Aastern
Es hot mich geaastert
Zuwider.
Es war mir zuwider.
Abbedeeg, Abbedeeger
Apotheke, Apotheker.
Abbelblihtscher,
Wasserplänzjer
Eisbegonien
Abbrejje
Abgebrejt
Abbrühen (Gemüse)
Abgebrüht
Abläijgele, abgeläijgelt
Abstreiten, abgestritten.
Abgeschosst
Ausgebleicht
Äijerlich
Ärgerlich
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Äijerlich Nadur
Es woar mer oasch äijerlich
Ärgerliche Natur.
Bedeutet: Empfindliches Naturell, schnell beleidigt.
Es war mir sehr ärgerlich (dass ich zu spät kam)
Äijl
Eule. Auch für: Orgel.
Äijleloch
Öffnung im Scheunengiebel zum Einflug für Eulen.
Wer hot da häit die Äil gespillt?
Wer hat denn heute (in der Kirche) die Orgel gespielt?
Äijsch
Euch
Äppelschorlert
Gedeckter Apfelkuchen
Affegoart
En Schrift wie en Affegoart
Advokat.
Eine besonders schöne Schrift (wie ein Advokat).
Aggern
Pflügen
Aj, Ajer
Unglicksaj
Ajerpusch
Ajerpannekuche
Ei, Eier.
Unglücksei, Ei ohne Dotter.
Löwenzahn.
Eierpfannkuchen.
Aje
Ajetumm
Ajene Äppel
Eigen
Eigentum
Äpfel aus eigener Ernte
Auch:
Aje
Der is oasch aje
Introvertiert, zurückhaltend, in sich gekehrt
Der ist ….s. o.
Albsch
Mich hot d` Albsch gedrickt
Albtraum.
Mich hat ein Albtraum bedrückt.
Alleweil
Alleweil langt´s !
Jetzt , im Moment.
Jetzt ist es aber genug!
Allfert
Alsfort, fortwährend, immer zu.
Es wird allfert scheener!
Es wird immer zu schöner! Soll heißen: schlimmer,
seltsamer, unangenehmer.
Alljert
Algenroth, Heidenrod
Allmei
Allmeiisch
Geizhals,(alles meines)
Geizig
Alloar
Alleine
Isch sen nit geern alloar
Ich bin nicht gerne alleine
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Alsemol
Es werd mer alsemol se´vill
Manchmal.
Es wird mir manchmal zu viel (Arbeit).
Allfort
Isch honn allfort houwste misse
Andauernd, immerwährend.
Ich habe andauernd husten müssen.
Anerla
Anerla Gesicht
Einerlei.
Teilnahmsloser Gesichtsausdruck.
Ank
Ank mit Dauborner
enschmeern
Nacken.
Ausrasierten Nacken mit Kornschnaps
einreiben. Soll im Winter vor steifem Nacken schützen.
Isch schloon der hennersch
die Ank
Ich schlage dir auf den Hinterkopf. Androhung von
Schlägen auf den Hinterkopf
(gängige Kinderbestrafung).
Annerscht, annerschder
Anders.
Des woar ganz annerscht !
Das war ganz anders !
Es hätt aach annnerschder
ausgeh kinne !
Es hätte auch anders ausgehen können !
Annermo, e`annermo
Des mache mer e`annermo
Ein anderes mal.
Das machen wir ein anderes mal.
Atzelaache
Hühnerauge am Fuß
Ausbaldowern
Erkunden, ausspionieren
Auskeerne
Entkernen (die Kirschen)
Auslennisch
Ausländisch
Auswenne
Auswringen (das Aufwaschtuch)
Auswennisch
Auswennisch geleert
Auswendig
Auswendig gelernt
Baabe
Kosename für Vater
Baajes, alt
Altes, baufälliges Haus
Baaje
Ve´baaje
Remmbaaje
Biegen.
Verbiegen.
Rumbiegen.
Baal
Bald
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Babsch, babschisch
Babschkopp
Schmiere, schmierig
Fettiges Haar.
Bachele
Urinieren (kindlich)
Backes
Backhaus.
Backesbrill
Da mussde d` Backesbrill uffdu!
Backhausbrille. Scherzhaft für eine übergroße Brille.
Dann musst du eben die Backhausbrille aufsetzen!
Scherzhafter Hinweis auf fehlenden Durchblick
bzw. Nichtverstehen eines einfachen Sachverhaltes.
Bäil
Däil
Beule, Schwellung.
Delle, eingedrückte Stelle.
Baldin
Wollschal
Balweern
Rasieren
Balwiere
Friseur
Bambelt
Es bambelt su do e´remm
Baumelt.
Es baumelt so umher.
Basseeern
Wie kunnt des noar basseern?
Passieren.
Wie konnte das nur passieren (geschehen)?
Batsch
Backpfeife
Batsche
Finger-, Händeabdruck am Glas oder Glanzteilen
Wer hot da werre do dro gebatscht Wer hat denn da wieder drangefasst (an den Spiegel)
Bauchbinsele
Schmeicheln, bei Laune halten.
Bauchschneire
Bauchschneiden, bedeutet: Bauchschmerzen.
Baunsch, die
Baunsche
Fortwährend lamentierende Frau.
Fortwährendes Lamentieren.
Beberlich
Nahrung ohne Geschmack
B`däijerlich
B`däijerlich Gesicht
Bedauerlich, bemitleidenswert.
Bemitleidenswerter Gesichtsausdruck.
B`drang o´ du
Jemanden bedrängen.
Beere
Beten
Beern
Birnen
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B`gaagele
Für dumm verkaufen, hinters Licht führen
B`klaabscht
Beschmiert
Bellsch
Scherzhaft für: Kinder
B`luurn
Übervorteilen
B`nommes
Der hot koa B`nommes
Benehmen, Anstand.
Der hat kein Benehmen.
B`noomst
Benannt
B`raale
Betrinken
B`rabbelt
E´hot sich noch e´mol b`rabbelt
Aufgerafft, sich angestrengt, motiviert.
Er hat sich noch mal aufgerafft.
Bernes uwwe
Der is emmer bernes uwwe!
Überlegenheitsgefühle, Oberwasser gewinnen.
Der ist immer obenauf!
Berrle
Betteln
Berrlbock
Bettler ohne Not.
Berscht
Bürste
B`schmuddele, b`schmuddelt,
b`säije, b`säijt
Beschmutzen, beschmutzt
Besem
Schrubberbesem
Besen
Großer harter Schrubber für groben Schmutz
Bett
Better
Isch muß noch die Better mache
Bett
Betten
Ich muß noch die Betten machen.
Bibs
Des Hinkel hot d` Bibs
Isch honn d` Bibs
Hühnerkrankheit.
Das Huhn ist krank.
Ich bin erkrankt.
Biele
Es is koan gebielte
Bügeln.
Er ist kein gebügelter.
Bedeutet: Kann leicht ausfallend werden.
Bimbes
Zuckerrübensirup
Binnes, engebildeder
Vornehmtuer, Snob.Arroganter, eingebildeter Mann
Bitt
Große Bütte/Wanne.
Bittsche
Kleine Bütte/Wanne.
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Bleibsde`?
Bleibst du ? (zum Kaffee)
Bleere
Blätter.
Die Sänger werrn gebeere,
met d` Bleere
uff die Bühn se´ treere
Der Männerchor wird gebeten,
mit den Notenblättern
die Bühne zu betreten.
Bleischt
Bleidenstadt (Taunusstein)
Blo
Blitzeblo
Blau.
Tiefblau.
Bloat
Blatt
Bloatgescherr
Schulterzaumzeug für Zugtiere
Blomol
Blaues Mal, Bluterguss
Blose
Blasen
Blouwt
Isch honn geblouwt
wie en Sau
Blut
Ich habe geblutet wie ein Schwein (Schlachtschwein).
Starke Übertreibung einer blutenden Wunde.
Blouwtworscht
Blutwurst
Blus
Her blus uff !
Blos
Hör damit auf !
Boa
Der hält e`geboans
Bein, Beine
Der hat einen seltsamen Gang
Boam
Baum
Boamoarster
Bürgermeister
Board
Die Stubb is geboard
Gehobelte(s) Brett(er)
Die Stube ist mit gehobelten Brettern ausgelegt.
Der vorherschende Bodenbelag.
Boarwes
Barfuß
Bobbes
Po, Gesäß
Bodder
Bodderfass
Butter
Butterfass
Bodder schmeert die Rippe
Butter schmiert die Rippen, bedeutet: Butter ist sehr
nahrhaft.
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Bohne abzejje
Bohnen abziehen. Den Faden auf der Innenseite der
unreifen Bohnenschote entfernen. Hat sich durch neue
Züchtungen erübrigt.
Bohnesaaler werfe
Streich der Mädchen. Die Abschnitte und Fäden der
grünen Bohnenschoten wurden von den Mädchen bei
Verwandten und Bekannten durch das Fenster ins Haus
geworfen – möglichst ins Schlafzimmer.
Grie Bohnesopp
Suppe von grünen, noch nicht ausgereiften Bohnen.
Bolles, Bollesje
Gefängnis
Borsch
Bursche
Borzeler
Volldrehpflug für Pferde, -Kuhgespann
Borzelbaam
Purzelbaum
Bossele(r)
Heimwerker(n)
Bottschambes, Nachtigall
Nachttopf
Botzlombe
Aufwischtuch
Bouwb, Bouwe
Bub, Buben.
Brabbes
Es woar noar noch
oan Brabbes
Masse mit eher zähflüssiger Konsistenz.
Es war nur noch eine Masse mit
zähflüssiger Konsistenz.
Braddel
Des Kejgespann hot die ganz
Gass vollgebraddelt
Masse mit eher dünnflüssiger Konsistenz.
Das Kuhfuhrwerk hat die Dorfstraße mit
dünnflüssigem Kot verunreinigt.
Bradert
Bradener
Breithardt.
Breithardter Bürger oder Bürgerin.
Schimpfwort: Schnoke.
Bräre
Bräter, großer Gußtopf
Brambel
Brambelschnut
Mund.
Mund mit ausgeprägter Unterlippe.
Isch haache der en
Brambelschnut
Ich haue dir eine dicke Unterlippe
(Androhung brutaler Gewalt)
Brat
Breit
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Brat o`halle
Breit anhalten. Bedeutet: Angeben, großzügig auftragen,
übertreiben, über seine Verhältnisse leben,
ausschweifend erzählen. Kommt vom Pflügen mit dem
Gespann. Der Gespannführer kann mit dem Pflug eine
schmale, aber auch breite Furche „anhalten“ (pflügen).
Der iss su brat wie huuch
Dieser (Mann) ist breit wie hoch.
Scherzhafte Beschreibung für klein und dick.
Breet, Bräre
Brett, Bretter.
Brej
Hinkelsbrej
Brühe.
Brühe vom Huhn, Hühnersuppe, Delikatesse bei großen
Familienfesten.
Zwiebelbrühe mit Schweinebauch, obligatorisches
Gericht beim Schlachtfest.
Zwiwwelbrej
Brejf
Brief
Brejje
Brüten
Brenge
Mer kann koa Maul dro brenge
Bringen
Man kann nicht den Mund dran bringen
(so heiß ist der Glühwein)
Brick
Brücke
Brizzebrau
Intensiv gebräunt
Broare
Braten
Broarekristjer
Auf der Herdplatte geröstete Kartoffelhälften
Broaresticker
Auf der Herdplatte geröstete Brotscheiben
Bromme
E´muss bromme
Einsitzen.
Er muss einsitzen, ist inhaftiert.
Brommele
Leise vor sich hin schimpfen.
Auch für: Zu tiefes, falsches Singen
Brouwre
Brejre
Bruder.
Brüder.
Brozzele
Brutzeln
Bruddeler
Angeber
Brut
Labrut
Labrutsche
Brot
Laib Brot
Kleines Laib Brot
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Es frißt koa Brut
Es frißt kein Brot. Redensart für eine Anschaffung, die
derzeit nicht, jedoch später (eventuell) Verwendung
findet und bis dahin keine laufenden Kosten verursacht.
Brutbix
Brotdose
Brutsch
E´ mischt en Brutsch
Beleidigter Gesichtsausdruck.
Er macht ein beleidigtes langes Gesicht mit
vorgeschobener Unterlippe.
B`sewelt
Beschmutzt. Beim Spaziergang über nasse Straßen die
Hosenbeine beschmutzt.
Des Kend hot sich b`sewelt.
Das Kleinkind hat sich reichlich eingekotet
Buffisch
Blähung, aufgeblähter Pansen des Rindes
Bugern
Quengeln, nörgeln
Bumbes, Bumbesje
Furz, Fürzchen
Burm
Ibeernburm, Kerscheburm,
Trauweburm, Hansgetrauweburm
Boden, auch für: Obstkuchen.
Erdbeer-, Kirschen-, Weintrauben-, Johannisbeerkuchen.
Bußet du
Buße tun, bereuen
Butschel Haa
Butschel Hoarn
Büschel Heu (loses Bündel)
Büschel Haare.
Butzemann
Vogelscheuche auf dem Feld.
Auch als Schimpfwort :„Du Butzemann“.
Auch als: Nasenpopel.
Chriskinnsche
Des Chriskinnsche brengt
die Geschenke
Christkind (Jesuskind).
Das Christkind bringt die Weihnachtsgeschenke.
Daab
Daab Hinkel
Taub
Taubes Huhn (Schimpfwort)
Dabbes
Dabbisch
Tollpastsch, ungeschickte Person.
Ungeschickt.
Dajig
Teig
Däijwel
Isch werrn en Däiwel du
Teufel.
Ich werde den Teufel tun. Bedeutet: Etwas nicht tun,
nicht zurücknehmen, sich nicht entschuldigen.
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E´giht em Däijwel ver die Hull
Er geht dem Teufel vor die Höhle.
Bedeutet: Ist mutig, couragiert.
Däijl
Delle, eingedrückte Stelle
Bäijl
Beule, Schwellung.
Dal, Dale
Teil, teilen
Seit er noch oanisch oder
hot er schon gedalt?
Seit ihr noch einig oder habt ihr schon geteilt?
Bedeutet: Scherzhafte Bemerkung zu einer
anstehenden(oder bereits erfolgten)
Verteilung des Erbes.
Der hot`s oom dicke Dal!
Der hat es am dicken Teil!
Bedeutet: Er hat das bessere Ende für sich.
Endale
Einteilen
Dande
Tante
Dappsche
Fußabdrücke (auf frisch gewischtem Boden)
Dassderrn
Nervöses, aufdringliches Drängeln/Bedrängen
Daub, Dauwe
Taube, Tauben
Deer
Des is deer!
Tür, auch für: Dir
Das gehört dir!
Deerbloat
Leeft oam die Deer en
Türfüllung.
Läuft einem die Tür ein. Bedeutet: Aufdringlichkeit.
Defeer
Hejdefeer
Dodefeer
Des hall isch aach defeer!
Dafür.
Hierfür
Dafür
Das halte ich auch dafür, da hast du sicher Recht!
Deere`
Deerese`
Moije deerese enkafe foahrn
Täte/würde er (seine Schuld begleichen).
Täten/würden sie (in Urlaub fahren).
Morgen würden sie zum Einkaufen fahren.
Deeren
Moije deren hulle
Moije deeres hulle
Täte/würde er ihn
Morgen täte/würde er ihn holen (den Weinachtsbaum)
Morgen täte/würde er es holen (das neue Auto)
Deet
Des deet deer aach gouwt!
Täte, tun.
Das täte dir auch gut, wäre gut für Dich !
Deet`s
Täte es
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Des deet´s aach !
Dieses täte es auch! (Wäre ausreichend)
Deigsele
Etwas Schwieriges erledigen
Deisel
Deigsel, „Lenkstange“ des Wagens an dem Zugtiere in
der Höhe der Schulter angeschirrt werden.
Dejjer
Des iss e` oarm Dejjer
Tier.
Das ist ein armes Tier.
Auch für: Bemitleidenswerter Mensch.
Dejb
Doachdejb
Hinkelsdejb
Dieb.
Tagedieb.
Hühnerdieb, heimtückischer Mensch (Schimpfwort).
Guggt wie en Hinkelsdejb
Guckt wie ein Hühnerdieb,
bedeutet: Verschlagener Gesichtsausdruck.
Dejf
Tief
Dember
Maschine zum Dampfgaren der Futterkartoffeln
Derff
Ob des des derff ?
Darf.
Ob das (Kind) das darf?
Derr
Derrn
Dürr, trocken.
Trocknen.
Es derrt gouwt, es dut
gouwt derrn
Es trocknet gut (niedrige Luftfeuchtigkeit).
Derr wie en Resche
Dürr (schlank) wie ein Reschen.
Bedeutet: Unterernährt.
Derrer Hibber
Dürrer Hüpfer (siehe auch oben)
Auch:
Derrn
Dornen.
Isch honn misch o´ d´
Derrn gerisse
Ich habe mich an den (Hecken-)Dornen verletzt.
Derrschdruff
Dörsdorf
Des
Hoste`des gesieh?
Wass is des da do?
Das
Hast du das gesehen?
Was ist denn dieses da?
Desdeweesche
Deswegen
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D`vo
Davon
Mer mache des, da semmer d`vo
Wir machen das, dann sind wir davon, bedeutet:
Dann ist die leidige Sache erledigt.
Ab un d`vo
Auf und davon
Dickworz
Dickworz dibbele
Dickworz hacke
Dickworz robbe
Dickworzkaut
Dickwurz, Futterrübe.
Futterrüben aussähen.
Futterrübenfeld vom Unkraut befreien.
Futterrüben von Hand aus der Erde ziehen.
Futterrübenmiete.
Dickuhr
Unbelehrbarer Mensch (Schimpfwort).
Dinggel
Die hot en Dinggel
Spleen, eingebildet.
Diese (Frau) hat einen Spleen, ist eingebildet.
Dinn
Dinn driwwer gestraat
Dünn.
Dünn darüber gestreut.
Disbisch
Dämmerung
Dischdisch
Dischdischer Pirre
Tüchtig.
Mensch, der seine Tüchtigkeit nicht unter den Scheffel
stellt.
Ditzel
Kopfbeule
Do
Den do / do den
Da
Diesen da
Dodebei
Dodenewer
Denewer
Dabei
Daneben liegend
Daneben, vorbei.
Knapp ve`bei iss aach denewer
Knapp vorbei ist auch daneben.
Doach
Doach un Doadum
Mei lewe leb Doach nit !
Tag.
Wochentag und Datum.
Mein Lebtage nicht !
Doach
Doar
Auch:
Mach e`mol des Hubdor uf!
Tag
Tage
Tor, Hoftor
Mach`mal das Hoftor auf!
Doaremm
Darum, deswegen
Donnoch
Doch noch
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Isch senn donnoch hiegunge
Ich bin doch noch hingegangen (obwohl ich das
eigentlich nicht geplant hatte)
Domm
Dommer Stiggel
Dumm
Grobe, ungebildete, überhebliche Person
Doppelt Stick
Doppeltes Pausenbrot
Dorsch
Dorsch de`Sinn foahrn
Durch.
Durch den Sinn fahren. Bedeutet:
Kritisieren, korrigieren, in den Senkel stellen.
Dorzele, gedorzelt
Taumeln, getaumelt
Dormel
Dormeldibbe
Schwerfälliger Mann
Schwerfällige Frau
Dott
Dettsche
Hosde mol e`Dettsche?
Tüte
Tütchen, kleine Tüte
Hättest du mal eine kleine Tüte für mich?
Dreck robbe
Unkraut jäten
Dreidroht, emgewender.
Safesiere
Dreidraht, umgewendeter. Seifensieder
(Schimpfworte für verquere Zeitgenossen)
Dreiroad
Dreirad
Dremm
Dremmeremm
Se´honn all dremmeremm
gestanne
Drum,
Drumherum
Alle haben drumherum gestanden
Drengeleern
Ungeduldiges Drängen
Dro
Dran
Drogedu
Drangetan (Salz in die Suppe)
Auch für:Begonnen
Isch honn misch drogedu
Ich habe mich daran getan (die Arbeit begonnen)
Druff
Do kannste disch druff
ve´losse!
Darauf.
Darauf kannst du dich verlassen!
(Versprechen, ggfs. auch Drohung)
Do kannste disch druff
gefasst mache !
Darauf kannst du einrichten! (Drohung)
Isch woarn druff un dro
alles hie se`werffe
Ich war drauf und drann alles hinzuwerfen/
hinzuschmeisen
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Druffstombe
Deutlich auf etwas aufmerksam machen
Dubbes
Dubbesgeld
Verheimlichen
Geheimkasse, Schwarzgeld
Duckes
Duckmäuser, Heuchler
Dunke
Tunken (trockenen Kuchen in den Kaffee)
Durre
Dotter
Dussel, Dusseldejjer
Dusselisch
Gedusselt
Ungeschickte Person.
Ungeschickt.
Nickerchen, kurz eingeschlafen.
Du
Hoste` nix se`duu?
Isch muss e`mol was duu
Tun, machen
Hast du nichts zu tun?
Ich muss mal was tun/machen
Dure
Was duure da do ?
Tut er
Was tut er denn da?
Dust
Was duust du da do?
Tust, machst
Was tust/machst du denn da?
Dut
Tot, auch für: Tut, passen.
Wenns dut, dut´s knapp !
Es könnte es gerade so tun/passen,
es könnte eng werden.
(Aussage unseres Schreiners, beim Einbau des
Kleiderschrankes, in eine Nische)
Dutgedalt, e`hot sisch
Er hat sich totgeteilt, der Verteilende selbst ist zu kurz
gekommen.
D´ver
D´no
Davor
Danach
Ebbes
Etwas
Eebsch
Eebsch wie Galljeholz
Mürrisch.
Mürrisch wie Galgenholz (Metapher).
Eerme
Atmen
Eerscht
D´eerscht
Eerschter
Erst
Zuerst
Erster
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Isch muß eerscht e´mol
was trenke
Ich muß erst mal was trinken
Isch muß d´eerscht e´mol
was trenke
Ich muß zuerst mal was trinken
D´ Vettel woar eerschter
Vettel war erster (im Ziel)
Ehnder
Eher.
Ehnder wie nit
werres gewese sei
Eher als nicht wird er es gewesen sein
(der die Tat begangen hat). Gängige Vorverurteilung.
Ehnder loss ischs ganz, wie
halwe Sache se`mache
Eher lass ich es ganz, als halbe Sachen zu machen
Emm
Emmgewendt
Emmgewendter Mensch
Um
Umgewendet, das Innere muss nach außen.
Im Umgang schwieriger Mensch.
Emmkeem
Es wer schoad wenns emmkeem
Umkommt, verdirbt
Es wäre schade wenn es (das Obst) verderben würde.
Emms Hoar
Emms verrecke nit
Ums Haar
Auf keinen Fall (werde ich das machen)
Emmstannskremer
Umstandskrämer, erkennt nicht den einfachen/geraden
Weg
Engst
Angst
Enne
Ennwennisch
Innen
Inwendig, innen drin.
Enn aner Kajeer
In höchster Eile
Enn d` Schucht
Isch woarn en d`Schucht
Im Stress, gehetzt
Ich war im Stress
Enngedu
Für sich eingenommen, manipuliert, eingewickelt
Enngerab
Eingeweide
E´ruff, e´ruffer, ruff
E´niwwer, niwwer
E´nunner, nunner
E´riwwer, riwwer
Herauf.
Hinüber.
Hinunter.
Herüber.
Errder
Habder Errder
Anführer, Anstifter.
Haupt-Rädelsführer.
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Errgewerr
Irrgewirr (großes Durcheinander)
Errt , errn
Irrt, irren
Errtum
Irrtum
Errwes
Erbsen.
Errwesreiser
Junge Birkensprößlinge, meistens heimlich
aus dem Gemeindewald geholt, zur Stütze
der Erbsenpflanzen im Garten.
Esch
Asche
Es is nit d`wert
Es ist nicht so wichtig.
Es is nit die Welt
Es ist nicht viel, es ist nicht von besonderem Wert.
Essdemeern
Honn se`disch aach essdemeert?
Achten, beachten.
Hat man dich auch beachtet?
Esse
Des Esse hot no nix geschmogge
Mahlzeit, Gericht.
Das Essen hat nach nichts geschmeckt.
Das Gericht hatte keinen Geschmack.
Fäijer
Fäijerfackelrut
Feuer
Feuerfackelrot. Bedeutet „knallrot“
Febbewoar
Februar
Feeje
Des feet gouwt!
Reinigen
Das reinigt gut! (das Putzmittel)
Feerscht
Ferse
Fejs
Fouws
Schwitzfejs
Keesfejs
Plattfejs
Füße.
Fuß.
Schweißfüße.
Käsefüße.
Senkfüße.
Gieh mer aus de`Fejs!
Geh mir aus den Füßen! Bedeutet: Geh mir aus dem
Weg!
Da hommersch aus de`Fejs
Dann haben wir das aus den Füßen. Bedeutet:
Das Erledigte belastet nicht weiter.
Feng
Schläge.
Feng krejt
Schläge gekriegt, verprügelt worden.
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Fenne
G`fonne
Finden
Gefunden.
Do lissdè`sisch nit henne fenne!
Dabei läßt er sich nicht hinten finden, bedeutet: er weiß
seinen Vorteil zu nutzen.
Ferrnsel
Handgefäß zum Aufnehmen von Getreidekörnern,
aus Holz gefertigt oder aus Stroh geflochten.
Isch honn en Kopp wie
en Ferrnsel
Aufgrund meiner Kopfschmerzen habe ich das
Gefühl, mein Kopf hätte die Größe eines alten
Getreidegefäßes.
Ferrn
Isch leje` mich in die Ferrn
Federn.
Ich gehe ins Bett.
Ferschderlisch, frasderlsich,
ganz abschäilisch
Fürchterlich, grauenhaft, ganz abscheulich
Ferzz, Forzz
Forzzt wie en Wallach
Der hot noar Ferzz im Kopp
Fürze, Furz, Unsinn.
Furzt wie ein kastrierter Hengst.
Der hat nur Unsinn im Kopf.
Fesel
Nachgeburt (auch Schimpfwort).
Fettberscht, wie en Fettberscht
Lebhaftes Verhalten, auch in schwieriger Situation.
Fiduz, isch hon koan
Ich habe keinen Antrieb /keine Motivation
Fillax
Großer Hund
Fille
Fillsche
Fohlen.
Keines Fohlen.
Fillsel
Füllmasse für Gänse-, Hasen-, Kaninchen-,
Schweinebraten und v. m.
Finnert, klaaner
Klein, Dünn, unterernährt
Firre
Es is su en Firre
Unzuverlässiger Mensch.
Er ist ein unzuverlässiger Mensch.
Fissedeern
Untersuchen, prüfen
Fissele, trippele, pittern
Feines Regnen
Fissemadende
Siehe: Menggenggel
Flabbes
Flabbesisch
Tollpatsch.
Tollpatschig.
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Flaggern
Des Fäijer flaggert
Lodern.
Das Feuer lodert.
Flatschern
Flattern
Fliet, Flieje
Fliegt, Fliegen.
Flieter oder foahrter
mettem Audo ?
Fliegt ihr, oder fahrt ihr
mit dem Auto ?
Flitschel
E´hot die Flitschel
gestutzt krejt
Flügel des Federviehes.
Ihm wurden die Flügel gestutzt.
Flittsche
Flittsche gekleidet
Du bist oawwer häijt
flittsche o´gedu
„Leichtes Mädchen“.Auch für: Leicht.
Zu leichte Kleidung für das kühle Wetter.
Du bist aber heute zu leicht angezogen.
Flitzeboche
Bogen zum Pfeile schießen
Floss
Regenrinne am Straßenrand
Fluh
Flieh
Fliehbutz
Floh
Flöhe
Spaßige Beschreibung eines quirligen Kindes
Flutsch
Steinschleuder
Foamsche
Ertasten
Foahrroad
Fahrrad
Foarm, Feerm
Enfeerme
Faden, Fäden.
Einfädeln.
Foche
Des hoste devo, jetz leisde`
do un fochst!
Schnaufen.
Das hast du davon, jetzt liegst du da und schnaufst!
Fohr
Wenn mersche nit in d` Fohr
greje, da greje mersche uff
d` Gewann !
Furche.
Wenn wir sie nicht in der (Acker-)Furche
kriegen, dann kriegen wir sie auf dem (Gewannen-)
Weg. Bedeutet: Wir werden sie irgendwann erwischen!
Fortgemoacht
Isch honn misch fortgemoacht
Gegangen
Ich bin gegangen (von der Feier)
Fouwre
Viehfutter
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Fräijje
Fruh
Mer kann sisch aach selbst
fruh schwetze
Freuen.
Froh.
Man kann sich auch selbst froh reden,
was einreden.
Franseesisch Sopp
Französische Suppe (Gemüsesuppe)
Freckling
Kleiner, frescher Junge (Schimpfwort)
Freern
Es freert Stoa un Boa se`somme
Frieren.
Es frieren Steine und Beine zusammen.
Bedeutet: Starker Frost.
Freerhutsch
Sehr kälteempfindliche Person
Freeje, gefreet
Freesde`?
Fragen, gefragt.
Fragst du? (Nach dem Weg)
Freese
Freesde`oder groabsde`?
Oder seesde`Senft?
Free se`!
Free en !
Fräsen (den Nutzgarten)
Fräst du oder gräbst du? (den Nutzgarten)
Oder säst du Senf?
Frage sie !
Frage ihn !
Fresse
Es is e` rischtisch Fresse!
Fressen, auch für: großer, tiefer Hautausschlag
Es ist ein großer, tiefer Hautausschlag.
Frej
Frejjer
Früh
Früher, zu früheren Zeiten
Frejsticke
Frühstücken
Frischt
Frischt straae
Frucht. Bedeutet: Getreide.
Mineraldünger auf Getreideacker ausstreuen.
Frongel, Schabnell,Schlombel
babschisch Gutsje, Zaubel
Ungepflegte (weibliche?) Person
Fuchdele
Fuchteln (gestikulieren, mit dem Stock schlagen)
Fuchs
Fix
Die Fix koche Wassersopp
Fuchs.
Füchse.
Die Füchse kochen Wassersuppe. Redensart, wenn nach
einem Sommerregen im Wald Nebelschwaden
aufsteigen.
Fuchsdäijwelswill
Fuchsteufelswild.
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Fulder, Fluudser
Grober Mann. Der Begriff „Fulder stammt angeblich von
starken, grobschlächtigen Männern, die (wohl auch) aus
dem Raum Fulda kamen und sich im Winter als
Scheunendrescher mit Dreschflegeln verdingten.
Fussber
Es is nit ganz Fussber
Unzweifelhaft.
Die Sache ist nicht ganz astrein.
Fuudse
Fuudsdippche
Weinen.
Heulsuse.
Gaalern
Übermütiges Gerangel unter Jugendlichen
Gang
Gängelsche
Flur
Kleiner Flur
Gängelief mache
Besorgungen machen.
Isch honn mer enn Gang
gemoacht
Ich habe einen Gang (Weg) gemacht,
ich bin mal hin gegangen.
Gas, Gase
Ziege, Ziegen.
Met Gewalt kann mer enn Gas
henne remmhiewe
Mit Gewalt kann man das Hinterteil einer Ziege
bewegen. Bedeutet: Mit roher Kraft ist nicht gedient.
Gasekopp
Mensch mit langem, spitzem Gesicht
Gassebesem
Herumstreuner
Gaul
Gäijl
Gäilsgescherr
Gaul, Pferd.
Gäule, Pferde.
Pferdezaumzeug.
Gebeere
Em ebbes gebeere
Gebeten
Um etwas gebeten.
Gebärdisch
Wu bist du da gebärdisch?
Geburtsort
Wo bist geboren?
Gebschnitzisch
Der is nit su gebschnitzisch
Freigiebig, spendabel
Dieser ist nicht sonderlich s. o.
Gebutschelt
Unordentlich einsortiert, ungeordnet
Gedoocht
Gedacht
Wenn isch mersch nit
gedoocht hätt !
Wenn ich mir das nicht gedacht hätte!
Bedeutet: Es ist eingetreten wie befürchtet.
Gedoffele
Kartoffeln.
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Gedoffele sitze
Gedoffele raffe
Gedoffelkreppelscher
Gedoffele schiele
Gedoffelschiele
Sitzgedoffele
Säigedoffele
Kartoffeln pflanzen.
Kartoffeln lesen.
Reibekuchen.
Kartoffeln schälen.
Kartoffelschalen.
Pflanzkartoffeln
Schweinekartoffeln, Futterkartoffeln
Geehunger
Isch honn d` Geehunger
Schier unstillbares Hungergefühl.
Ich habe einen unersättlichen Hunger.
Geel
Geele Rejwe
Gelb.
Gelbe Rüben, Karotten.
Geern
Gerne
Des woarn gouwt un geern
siwwe Pond Äppel.
Das waren gut und gerne sieben Pfund Äpfel
Geerscht
Gerste
Gefibbst
Gestohlen
Geflatscht
Backpfeife erteilt
Gedeez
Getöns / lautes, wildes Durcheinander
Geh
Gunge
Isch senn hoam gunge
Gehen
Gegangen
Ich bin heimgegangen.
Gehimmelt
Versehentlich kaputtgemacht, zerstört (das Spielzeug)
Gejße
Gießen (Wässern).
Auch für: Stadt Gießen
„Gejßen! sonst
werd der der derr“, oder:
„Sonst ve´derrt derr derr“
„Du musst gießen, sonst vertrocknet deine Pflanze!“
Geheerisch
Isch honnem geheerisch
Beschaad gesoart
Gehörig, mit Nachdruck.
Ich habe ihm gehörig Beischeid gesagt.
Geiz in d` Henn
Schmerzhaft gestaute Durchblutung der unterkühlten
Hände (löst sich bald wieder)
Gelersch
Gerümpel, altes Anwesen
Geldschlunk
Raffgieriger Mensch
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Gekaaftene
Senn des ajene oder gekaaftene?
Gekaufte (Äpfel, Birnen, Zwetschgen usw.)
Sind dies eigene (Eigenerzeugung) oder s. o.
Gelirre
Isch hon jo su gelirre!
Der is nit gouwt gelirre
Gelitten
Ich habe ja so gelitten (beim Zahnarzt)
Der ist nicht gut gelitten (unbeliebt)
Gelisterisch
Isch senn gelisterisch
Gelüste, lüstern.
Ich habe Gelüste (auf Schokolade).
Gemäijl
Es woar su e` Gemäil
Gemurmel, unverständliches Durcheinanderreden
Es war ein s. o.
Gemeesch
Gemächt, Genitalien des Mannes.
Gemejs
Werschingsgemejs
Gemüse.
Wirsinggemüse
Gemoa
Gemoa Diener
Gemeinde.
Gemeindediener (Schellenmichel).
Gemoacht
Des häsde`schonn
gemoacht ho kinne!
Gemacht, gefertigt.
Das hättest du schon gemacht/erledigt
haben können!
Des kinnt schonn lang
gemoacht sei!
Das könnte schon lange erledigt sein!
Gemoanerhand
Normalerweise, in der Regel
Gemoare
Schwad, eine Schnittbreite (z. B. Gras)
Genungk
Es woar iwwerisch genungk
Genug.
Es war (übrig/überreichlich) genug
Geraffel
Unnützes Zeug.
Geraffel im Maul
Schlechte Zähne.
Geraore
Es is geroare
Geraten, gelungen.
Es ist geraten/gelungen.
Gerebbsch
Kla Gerebbsch
Kleinzeug
Kleines Gewusel – gilt für alles, was klein, viel, jedoch
unfertig ist.
Geroch
Des hot en komische Geroch
Geruch.
Das hat einen seltsamen Geruch.
Isch muss eerscht e´mol
zouw Geroch komme
Ich muss mich erst mal erholen, muß
erstmal zur Ruhe kommen.
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Gesäijl /a´ Gesäijl /
verworschtelt
Hoffnungslos verknotet
Geschefternet
Gescheftisch
Umtriebige Person
Umtriebig
Gescherr
Gouwt Gescherr
Geschmogge
Geschirr, Porzellan
Gutes Geschirr, nur für besondere Anlässe.
Geschmeckt (das Essen)
Gesischtscher
Stiefmütterchen
Gesitt
Gesittspeischer
Gesittbbleeser
Getreidespreu, Getreidespelzen.
Lager für Getreidespreu.
Abwertend für Blaskapelle.
Gesockt
E` iss wie will do remmgesockt
Gerast
Der ist wie wild umhergerast
Gesotze
Isch honn wie lang do
e´remmgesotze.
Gesessen, auch für: Inhaftiert.
Ich habe lange rumgesessen.
´
Gewerfelt
Des is en ganz gewerfelte
Gewürfelt, auch für: Gewieft
Er ist ein ganz Gewiefter
Gewerz
Gewürz
Kla Gewerzel
Quirliges Kind
Gewirre
Gewirre Laad
Gewitter.
Gewitter Leid (Fluch).
Gewoar, gewoare
Isch wern´s gewoar wern
Gewahr, erfahren
Ich werde es gewahr werden.
Gewwe
Geben
Voom Gewwe werd mer nit reisch Vom Geben wird man nicht reich
Giegse
Stechen, auch für: Aufziehen, sticheln.
Giggel
E´ hot en Kopp wie en Giggel
Hahn.
Er hat einen Kopf wie ein Hahn. Bedeutet: Er hat vor
Aufregung einen hochroten Kopf.
Gihsde`?
Gehst du ? (nach Hause )
Glawe
Des glawe Läit !
Glauben.
Das glauben Leute, das ist wohl wahr!
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Glem
Weich, geschmeidige Haut. Auch für: übertrieben
einfühlsames Getue.
Der is goar su glem
Dieser ist gar zu (übertrieben) einfühlsam.
Glick
Do hasde`oawwer Glick
Glück
Da hattest du aber Glück (dass du nicht gestürzt bist)
Gloas
Glas
Glowisch
Des is enn Glowe!
Derb.
Dies ist ein grober, unhöflicher Mensch!
Gluck
Glucke, brütende Henne. Auch für: Mutter,
mit sehr ausgeprägtem Behütungsdrang.
Glucksisch Hinkel
Henne bereitet ein Gelege zum Brüten vor.
Se´samme glucke
Zusammenstehen, sich mit Gleichgesinnten verbünden
Goarde
Goardedeersche
Goardekrischer
Goardepoard
Garten.
Gartentüre.
Gartenkreischer (Ringelblume).
Gartenpfad
Goargse
Rülpsen, aufstoßen
Goarwe
Garben, zusammengeschnürte Getreidebündel
Goawwel
Gabel
Goawwelhoabsch
Roter Milan
Goil
Gurgel
Gombele
Schlendern, gemütliches Gehen
Gommern
Gurgen
Gordel
Kordel
Gordel gewwe
Kordel geben, bedeutet: Sich vertrauliches
entlocken lassen.
Gouwt, gouwre
Gut, guten.
S`momo gouwt sei
Es mag mal gut sein (so wie es ist)
Se harre en gouwre
Kaffee gekocht
Es gab einen guten Kaffee.
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Gouwt Stubb
Gute Stube (wurde nur zu besonderen Anlässen genutzt).
Gouwt veer gehoat
Gut vorgehabt, bedeutet: Löbliches Vorhaben ist
gescheitert. (Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist
schwach)
No`, er hots jo gouwt veer!
Na, ihr habt es ja gut vor, bedeutet: Erstaunen über ein
„großes Vorhaben“. Passt zu allen „Großtaten“ wie
z. B. Berg von Arbeit oder üppiges Mahl.
Grewert
Grebenroth, Heidenrod
Grie
Grün
Werr mer noar nit su grie!
Werde mir nur nicht zu grün, werde nicht frech!
Warnung an ein vorlautes Kind.
Grimmer
Grubber (landwirtschaftliche Maschine)
Grommse
Lamentieren, jammern ohne ersichtlichen Grund.
Groas
Groasegrie
Gras.
Grasgrün.
Grobbes
Giersch, Geißfuß, Gersch
Groh
Die Wesch is grizzegroh!
Grau.
Die Wäsche ist griesgrau, hat einen Grauschimmer.
Gorrings
Handlich
Gothe
Taufpatin
Gowigg
Nommt äijsch gowigg
Von vorne weg/wegnehmen
Nehmt (bedient) euch von vorne weg.
(z. B. vom Kuchen)
Griwwele
Grübeln
Griz
Grizklies
Gries
Grießklöße
Gruß
Groß.
Gruß Blaasch
Große Bleiche. Platz in der Dorfmitte.
Gruß Fels
Hohes Felsmassiv, links an der Straße nach Michelbach.
Gruß Kurv
Rechtwinkelige, unfallträchtige Kurve am hohen
Felsmassiv (s. o.)
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Grußoardisch
Der is zimmlich Grußoardisch
Großartig, auch für: arrogant, überheblich.
Dieser ist ziemlich arrogant.
Gullmer
Goldammer
Gunn
Die Gunn oh`du
Ehre.
Die Ehre erweisen.
Gutsje
Bonbon
Haache
Hauen
Haal
Haal haamkrejt
Heil (unversehrt).
Heil (unversehrt) nach Hause gebracht.
Haa
Haa mache
Heu
Heuernte.
Wu willst du da des Haa
hie ho ?
Wo willst du denn dieses Heu hinhaben?
Wo soll dieses Heu abgeladen werden?
Haa wenne
Haawerre
Heu wenden (damit es besser trocknet).
Heuwetter, heißes Frühsommerwetter,
ideal zur Heuernte.
Häile
Häilt Rotz wie Klies
Heulen, weinen
Weint herzzerreisend. Wörtliche Übersetzung verbietet
sich aus Gründen der Etikette.
Häijslisch
Häuslich, hauswirtschaftlich
Auch für: Sparsame Hauswirtschaft.
D` Werner is oasch häijslisch
Der Werner ist arg (sehr) häuslich.
Bedeutet: Er hilft im Haushalt mit.
Häijt
Es is oasch has häijt
Heute.
Es ist arg heiß heute.
Hässde`
Hättest du
Hässde`dei Maul gehalle!
Hässde`mo en Zigarett?
Des hässde`mer so selle
Hättest du deinen Mund gehalten!
Hättest du mal eine Zigarette? (für mich).
Das hättest du mir sagen sollen.
Hall, die
Dorfgemeinschaftshaus
Halles
Großes Getue.
Se honn en Halles draus gemoacht Aus einer Mücke einen Elefanten machen.
Halsknick
Genick
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Halsbambel
Wamme, die Halsfalte des Rindes
Der/die hot en Halsbambel wie
en Simmedaler Kouw
Diese Person hat ausgeprägte Kinn-/Halsfalten
Halswieh
Halsweh, Halsschmerzen
Halwe Gaul
Halber Gaul, bedeutet: Ampfer (Wildkraut).
„Unkraut“ das aus dem Getreidefeld herausragt und
aufgrund seines üppigen Wuchses von Ferne die Gestalt
eines Tieres vortäuscht.
Es hot en ganze halwe Sack voll
Gedoffele gewwe!
Es hat einen halben Sack Kartoffeln ergeben!
Redensart als Hinweis auf eine reichliche Ernte
Hammpuddele
Hagebutten
Hand
Hänn
Hand.
Hände.
Handäijl, Knutsch
Akkordeon
Hansgetrauwe
Hansgetrauwewei
G´hansdoach
Johannisbeeren.
Johannisbeerwein.
Johannistag (24.06.)
Hoar
Se´ wern noch e` Hoar drenn
fenne!
Haare
Sie werden noch ein Haar drin finden! Bedeutet: Man
wird in der „schönen Sache“ noch etwas Negatives
entdecken. Die anfängliche Euphorie wird irgendwann
abebben.
Hare, Zigeuner
Abwertend für Sinti und Roma.
Duut die Wesch abhengge
un die Kenn ins Haus,
die Hare komme!
Bringt die Wäsche und die Kinder in Sicherheit,
die Sinti und Roma kommen!
Harre?
Hattere`?
Harrese`?
Harrese`genungk?
Des harrese` gouwt hiekrejt!
Hatte er?
Hatte er welche?
Hatten sie?
Hatten sie genug?
Das hatten sie gut hingekriegt!
Harrisch
Hederich (Wildkraut)
Hase
Des soll hase
Heißen, bedeuten.
Das soll heißen/bedeuten.
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Hauderer
Erfolgreicher Kleinunternehmer nit rustikalen
Arbeitsmethoden.
Hausde
Zum Schutz vor Regen zusammengestellte
Getreidegarben, auch: Getreidepuppen
Hauserling, gruß
Großer Haushalt
Heckebock
Zecke
Hee, e`
Hee hot gesoart,
e´ hot gesoart
Er.
Er hat gesagt.
Heenel
Hennethal.
Heeneler
Hennethaler Bürger oder Bürgerin
Schimpfwort: Heeneler Bärn.
Heese, Fessele
G`hesel
Der hält e`komisch G`hesel
Achillessehne, Fersensehnenstrang
Beine
Dieser hat eine seltsame Gangweise
Hejj
Hejjdefeer
Hejj uwwe
Hejj unne
Hier
Hierfür
Hier oben
Hier unten
Henne
Der lisst sich nit henne fenne
Hinten
Der lässt sich nicht hinten finden
(ist immer vorne dabei)
Hemb
Mer is mei Hemb nejer
wie mei Hose
Hemd.
Mein Hemd ist mir näher, als meine Hose.
Beutet: Seinen Vorteil nutzen.
Hembeern
Himbeeren
Hemm
Spindelbremse am Leiterwagen
Henn, drenn, renn, e`renn
Isch senn schon henn
Innen, drin, rein, herein.
Ich bin schon innen (im Haus).
De Kuche is drenn
Der Kuchen ist drin (im Backofen).
„Es reent, komm e´renn“
„Es regnet, komm herein“
Henne
Henneremm
Hinten.
Hintenrum.
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Hennern ricke
Unter Druck setzen
Henner Oarm
Außer Atem
Hennerschdeverrerscht
Hinterstzuvorderst (letzteres muss nach vorne)
Hennerstrenz
Hinteres Strinz, Strinz Trinitatis
Herrgottsdejjer
Marienkäfer
Herrletzt
Neulich
Herrn
Herrnscherrwel
Hirn, Gehirn.
Schädelknochen.
E`hot sisch die Herrnscherrwel
engerannt
Er hatte einen Unfall mit tödlicher Kopfverletzung.
Em Däijwel uff d`
Herrnscherrwel remmgekratzt
Dem Teufel auf dem Kopf rumgekratzt.
Soll heiß: Erdarbeiten auf felsigem Untergrund.
Hersch
Herschkouw
Hirsch
Hirschkuh
Hern
Des Kennt hert nit
Hören
Das Kind hört (folgt) nicht
Her mol her!
Hör mal zu!
Hickele
Hickelhäijsje
Auf einem Bein hüpfen, Mädchenwettspiel.
Auf der Erde eingezeichnetes Spielfeld.
Hie
Isch foahrn disch hie
Hin.
Ich fahre dich hin (zum Arzt).
Hieb
Hefe
Hiebloat
Schwere Eisenstange für Holzrückearbeiten
Hiefällisch
D`Koarl is oasch hiefällisch
Hinfällig. Auch für: körperlich geschwächt.
Der Karl ist körperlich sehr geschwächt.
Hieh
En die Hieh
Höhe
In die Höhe
Hiewe
Heben
Auch für: Taufpate „hebt“ das Kind aus der Taufe.
Hiewedaajig
Hiewedaajig ennmache
D´ Hiewedaajig muß geh
Hefeteig
Hefeteig zubereiten
Der Hefeteig muß aufgehen (Gärungsprozeß)
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Hiljert
Hilgenroth, Heidenrod
Himmellang
Die Gewann is himmellang
Sehr lang.
Der Acker hat eine große Länge.
Hinkel
Hinkelsfibbes
Hinkelslader
Huhn, Hühner.
Aufkäufer von Schlachthühnern.
Hühnerleiter.
Hitzeblitz
Leicht erregbar, schnell „auf hundert“.
Hiwwel
Zu üppig geradenes Teil.
Hoabsch
Habicht
Hoabschelaaij
Habichtsschiefer?? Felsvorsprung an der Straße nach
Michelbach, gegenüber den Klärteichen.
Hoafe
Misthoafe
Haufen.
Stalldunglagerstätte.
Hoam
D´hoam is d`hoam
Heim
Zu Hause ist zu Hause, bedeutet: Zu Hause ist es am
Schönsten.
Hoar
Hoar mache
Haare.
Haare richten.
Hoardleiwisch
Hartleibig, bedeutet: geizig, stur, standhaft.
Hoarmern
Heimweh
Hoas
Hoasebrut
Hase.
Nicht verzehrte belegte Brote, die der Vater abends von
der Arbeit zurückbringt.
Hoasefouwre
Hoasepuutche
Hasenfutter.
Hasenpfote.
Hoawer
Hoawerquetsch
Den hot d`Hoawer gestoche
Hafer
Mühle zum Drücken (Quetschen) des Hafers als
Pferdefutter.
Den hat der Hafer gestochen. Bedeutet: Übermut
Hochzet
Hochzetsdoach
Silbern Hochzet
Goldern Hochzet
Hochzeit.
Hochzeitstag.
Silberne Hochzeit.
Goldene Hochzeit.
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Hoferling, Mouwschuff,
Marloochem
Wildes Durcheinander in Haus und Hof
Hoge
Haken
Hogele
Hinken
Hoh
Hahn (Taunusstein)
Hohmach
Hambach, (Taunusstein)
Holdesse
Holdesser
Holzhausen.
Holzhausener Bürger / Bürgerin
Schimpfwort: Broarekristjer, Mordbrenner
Holler
Holunder
Holzebock
Unsportlicher Mensch
Holzmeescher
Waldarbeiter
Hommer
Henner Hoo hommer en Agger
Hammer, auch für: Haben wir.
Hinter Hahn (Flurname) haben wir ein Ackergrundstück.
Honn
Honnem
Honnsem
Honnser
Honner
Habe, haben, besitzen.
Habe ihm (ausgeholfen)
Habe es ihm (zurückgegeben)
Habe es ihr (zurückgegeben)
Habe ihr (geholfen)
Isch honns jo gleisch gesoat !
Ich habe das voraus gesagt!
Mer honn sisch gerischt
Wir haben uns gerichtet.
Bedeutet: Wir haben vorgesorgt.
Mer strunze nit, mer honn
Wir prahlen nicht, wir haben (reichlich)
Hoostern
Noar nit hoostern!
Nervöse Aktivität.
Nur nichts überstürzen!
Hormel
Isch woarn im Hormel
Eingetrübtes Bewusstsein.
Ich war nicht ganz Herr meiner Sinne.
Horrdisch, herrdischer
Schnell (hurtig), schneller.
Der liet herrdischer wie
en Hund gauzt
Der lügt schneller als ein Hund bellt.
(Redensart zu einer prompten Ausrede)
Hort
Es hot hort gehalle
Hart.
Es war eine schwierige Arbeit.
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Hose wenne
Hose wenden, soll heißen: Notdurf in freier Natur
verrichten.
Hot
Hott gehorrt
Hotte`?
Hottere`(horrere`)?
Hattere`
Hatte`?
Hottes?
Hat
Hatte gehabt ( die Erkältung)
Hat er? (eine Erkältung)
Hat er welche? (65er Nägel)
Hatte er welche (65er Nägel)
Hatte er? (eine Erkältung)
Hat er es? (das Zimperlein)
Hottse`?
Hottses?
Harres, Hattses?
Jetz hottes gepackt!
Jetz hottses gepackt!
Hat sie? (die Prüfung geschafft)
Hat sie es (gefunden)?
Hatte er es, hatte sie es. (was auch immer!)
Jetzt hat er es geschafft!
Jetzt hat sie es geschafft!
Der hottere druff!
Der hat welche drauf! (flotte Sprüche parat)
Host
Hossde`?
Hossde` aach was o`Geld de`bei?
Hossde` des gesieh?
Hossde` koan Lossde ?
Hast
Hast Du? (Deine Hausaufgaben gemacht)
Hast Du auch genug Geld dabei?
Hast Du das gesehen?
Hast Du keine Lust?
Hotzele
Gehotzelt, hotzelisch
Trocknen, dörren, schrumpfen.
Getrocknet, gedörrt, geschrumpft.
Houwste
Houwsteklombe
Husten
Hustenbonbon
Huddele
Isch honn do was hiegehuddelt
Schnelles, jedoch schlampiges Arbeiten.
Ich wollte einfach nur schnell fertig sein.
Hufe, hufserick
Mit dem Gespann zurückstoßen
Hull
Es is enne hull
Höhle, auch für: Hohl.
Es ist innen Hohl.
Hulle, hullse`, hullen
Isch hullese`
Isch hullen
Holen, hole sie, hole ihn..
Ich hole sie ( die Brötchen vom Bäcker).
Ich hole ihn (den Kuchen vom Bäcker).
Hullgans
Zugvogel, meistens Kranich, seltener Wildgans.
„Es werd kalt, die
Hullgäns zejje“
„Es wird kalt die Kraniche/Wildgänse ziehen“
(Herbstzug).
Hund
Hunn
Hund.
Hunde.
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Huschdoa
Huschdoaner
Burg-Hohenstein.
Burg-Hohensteiner Bürger oder Bürgerin
Schimpfwort: Reschhinkel.
Huub
Hof
Huuch
Der will huuch e`naus
Hoch
Der will hoch hinaus (strebt höheres an)
Huunzele
Wiehern
Huwwel, Huwwele
Hobel, hobeln
Ibeern
Ibeernburm
Erdbeeren.
Erdbeertorte.
Ihleboche
Ellenbogen
Ihns, s´
Sie, es.
Ihns/es hot gesoart,
s´hot gesoart
Sie hat gesagt.
Ii
Iije
Iihoge
Iizingge
Egge.
Eggen.
Eggenhaken (zum Heben eines Eggenteiles im laufenden
Eggenvorgang hinter dem Gespann).
Eggenzahn.
Iischert
Egenroth, Heidenrod
Irische
Wiederkäuen, Verdauung der Wiederkäuer
Isel
„Du alter Isel“
Esel
„Du alter Esel“ Beschimpfung eines Erwachsenen wegen
kindlichem Benehmen.
Iwes
Wenns iwes gieht
Irgendwie.
Wenn es irgendwie möglich sein sollte (werde ich
kommen).
Iwwer
Iwwerhibbelt
Iwwerkandittelt
Iwwer Nuut
Iwwers Genannte
Über.
Übergangen.
Eingebildet, selbstverliebt, gestelzt.
Über Not, über das Notwendige/Vernünftige hinaus.
Über das Ziel hinaus.
Iwwergewischt
Iwwergewischt krejt
Übergewicht
Gleichgewicht verloren (und gestürzt)
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Iwwer Kist werd`s heller
Über Kist (Flurname) wird es heller.
Anzeichen für eine Wetterbesserung.
Iwwer die Streng schlo
Über die Stränge schlagen - übermütiges Verhalten
Iwwer Land foahrn
Über Land fahren, verreisen
Iwwerleje
Überlegen.
Wu d` mee iwwerleest,
wu der mee enfällt
Je mehr du überlegst, desto mehr
fällt dir ein.
Iwwermoaje
Übermorgen
Iwwerisch
Es woar iwwerisch genungk
Übrig.
Es war überreichlich.
Iwwerscht, d`iwwerscht
Oben, zu oberst.
Iwwerschtrippe
Iwwerschtripps
O`schtrippe
Ausschtrippe
Überziehen.
Überzieher, (Arbeitsjacke,- Hose o. Overall).
Anziehen.
Ausziehen.
Iwwerwendlings
Verdreht.
Iwwerschlo
Überschlagen
Des Auto hot sisch iwwerschlo
Das Auto hat sich überschlagen
Die gouwt Stupp is schon
e`bisje iwwerschlo
Die gute Stube (Wohnzimmer) ist schon etwas
überschlagen. Bedeutet: Merklich angeheizt.
Janewoar
Januar
Jaunern
Winseln (Hund)
Jederoans
Jedereiner, jedermann
Jetz
Jetz gehn mer hoam
Jetzt.
Jetzt gehen wir heim.
Joacht
Joachtpeeschder
Jagd
Jagdpächter
Jobbe
Dicke Jacke
Juckes
Juckreiz
Kabeneern
Isch honns kabeneert
Zerstören, töten.
Ich habe es kaputt gemacht.
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Käijtzje
Kautz, Steinkauz
Käijschele
In der Hocke verharren
Kadeiserklies
Kartäuser Klöße
Kajesje, Goil
Hals, Gurgel.
D` Hemberkroache hot mer
des Kajesje zouwgedrickt.
Der enge Hemdkragen hat mich gewürgt.
Kalfakter
Oarschkalfakter
Schleimer.
Sehr unterwürfiger Schleimer.
Kannste
Kannste des lese ?
Kannst du.
Kannst du dieses lesen?
Kasoorde geh
Dem eigenen Interessen/Vergnügen folgen.
Keern
Keerne
Kern
Entkernen (Kirschen, Zwetzschgen).
Kell
Kälte.
Es is en Kell des die Hunn
häile
Es ist so kalt, dass die Hunde heulen.
Bedeutet: Eiseskälte.
Kemmt
Kemmte`?
Kemmtse`?
Kommese`?
Kommter?
Kom
Kem
E´ kom
Se´ kom
Se` kome
Se´ keme
Keme dere`
Kommt, kommen.
Kommt er? (der Onkel)
Kommt sie? (die Tante)
Kommen sie? (die Gäste)
Kommt ihr? (zur Geburtstagsfeier)
Kam
Kommen würde
Er Kam
Sie kam
Sie kamen
Sie würden kommen
Kommen würden
S` kemmt wie´s kemmt
Es kommt wie es kommt.
Kennd, Kenn
Kenndaaf
Kind, Kinder.
Kindtaufe.
Er Kenn, er Kenn!!!
Ihr Kinder, ihr Kinder!!!
Ausruf der Verwunderung bzw. des Erstaunens
Kennel
Dachrinne
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Kersch
Kerschtorm
Kerschegickel
Kerschepeedsche
Kerschediener
Kerschegeld
Kirche.
Kirchturm.
Kirchturmhahn, Wetterhahn.
Fußweg an der Kirche.
Küster.
In bar erhobene Kirchensteuer.
S´ klingst
Kerschhub
Eine Kirchenglocke läutet eine halbe Stunde vor Beginn
des Gottesdienstes und ruft zum Kirchenbesuch auf.
Kirchhof, Friedhof
Kersche
Kirschen
Kerrwes
Kürbis
Kestebrau
Braungebrannt
Ketzern im Hals
Kribbeln, Drang zum Räuspern
Kibbel
Bradener Kibbel
Kleiner Berg, Anhöhe, Hügel
Anhöhe auf der Landstraße nach Breithardt
Kiffisch
Vuhlskiffisch
Käfig.
Vogelkäfig.
Kimmel
Kümmel
D` Kimmel reiwe
Den Kopf waschen, gehörig Bescheid sagen.
Kinne
Des mißde doch kinne !
Den mißde doch kinne !
Können, auch für: Kennen.
Das müßstest du doch können !
Den müßstest du doch kennen!
Kinnisch
Kindisch
Kisch
Kischedisch
Küche.
Küchentisch.
Kisse
Kissje
Kissen
Kleines Kissen.
Kissele
Hagel
Kiwwel, Kiwwelsche
Kübel, Kübelchen.
Mer kann nit drehe,
schleife uns Kiwwelsche halle
Man kann nicht drehen, schleifen und das
Kübelchen halten. Bedeutet: Man kann mit zwei Händen
nicht drei Dinge auf einmal tun.
Kla
Klein
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Kla Fels
Kleiner Fels. Kleines freistehendes Felsmassiv links an
der Straße nach Michelbach.
Klaabsche, geklaabscht,
beklaabscht
Schmieren, geschmiert, beschmiert
Klaad
Kleid
Klebbern
Aufschlagen, z.B. Eiweiß oder Sahne
Klecke
Kleine Getreidehaufen, die beim Mähen von Hand oder
mit der Mähmachine abgelegt wurden. Der nächste
Arbeitsgang war dann das Binden zu Garben mit
Strohseilen. Die Strohseile wurden zuvor auf eine Länge
von ca. 1,0 Meter zusammengedreht.
Klebche
Kleffe
Des Fenster kleffe
Kleine Tabakpfeife
Einen Spalt öffnen
Das Fenster kippen/einen Spalt öffnen
Klicker
Klicker spille
Gloaskicker
Eisekuhl
Murmeln aus Ton
Murmelspiel
Murmeln aus Glas
Eisenkugel zum Murmel spielen
Kliftscher
Bartnelken
Kluft, näij
Neue Kleidung
Kluuster
Kloster, auch für: Klosterstraße
Kluusterbeern
Stachelbeeren
Knäijl
Knäul
Knäilkopp, Dickkopp
Uneinsichtiger Mensch, auch: Schimpfwort
Kneescht
Knecht
Knej, kneje
Knejstremp
Knie, knien.
Kniestrümpfe.
Knicksisch
Geizig
Knoare
Knoten
Knoareforz, Krotze
Kleiner Junge
Knopp
Knepp
Knopf
Knöpfe
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Kneppbix
Dose zum Aufbewahren von Knöpfen
Knorrt, knorrn
Knurrt, knurren (der Hund)
Knost, Kneister
Ve´knostert, ve´kneistert
Hartnäckiger Schmutz.
Verschmutzt.
Knuffe
Jemanden kneifen
Knuddele
Umständliches, lustloses, unproduktives Arbeiten
Knuddelisch
Zerknittert
Knittelisch
Der Bollover is ganz knittelisch
Voller kleiner Kügelchen (jeglicher Art)
Der (aufgetragene) Pullover ist mit vielen kleinen
Wollknötchen übersät
Koarscht
Mistkoarscht
Gartenharke.
Harke zum Abziehen des Stalldunges vom Wagen auf
den Acker.
Koawe
Grannen (z. B. Roggengrannen)
Kogge
Mistkogge
Haufen.
Kleine Stalldunghaufen auf dem Acker.
Kojoos
Aufbrausend
Kolroabweschbach
Bach, an dem die Futterrüben gewaschen wurden
Komisch
Des hot komisch ausgesieh
Komisch, auch für: Seltsam, verdächtig..
Das hat seltsam/verdächtig ausgesehen.
Kommbe
Kommbsche
Kebbsche
Große Tasse.
Kleine Tasse
Kleine Tasse
Kommedeern
Remkommedeern
E´remkommedeern
Isch losse mich doch nit
e`remkommandieren!
Kommandieren
Rumkommandieren
Herumkommandieren
Ich lasse mich doch nicht herumkommandieren!
Komsulsche
Halblange Jacke
Koom, komme
S´ koom geleje
S´ koom wie gefluhe
S`keem werre
Se` keeme werre
Se`deere werre komme
Kam, kommen
Es kam gelegen.
Es kam wie angeflogen.
Es käme wieder
Sie kämen wieder
Sie täten/würden wieder kommen.
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Se`keeme emm ver Ebbel,
Quetsche unn Beern.
Sie kämen um vor Äpfel, Zwetschgen und Birnen.
Soll heißen: Die überreichliche Ernte erschlägt uns.
Kopp
Kopf.
E´hot sein Kopp !!
Isch honn mer d`Kopp gerannt
Er hat seinen Kopf, bedeutet: Durchsetzungsstark.
Ich habe mir den Kopf angestoßen.
Do harr isch mer villeischt
d` Kopp gerannt!
Da hatte ich mir vielleicht den Kopf angestoßen!
(„Vielleicht“ soll den starken Schmerz betonen)
Der is nit uf d`Kopp gefalle!
Dieser ist nicht auf den Kopf gefallen.
Bedeutet: ist intelligent.
Koppduch
Kopftuch
Korre
Korrejoacht
Kater.
Mehrere Kater stellen einer weiblichen Katze nach.
Kouw
Kej
Kejgespann
Kejkummet, Joch
Kuh.
Kühe.
Kuhfuhrwerk.
Kuhzaumzeug.
Kraggelisch
Dünn und krumm, verwachsen.
Kranket
Krankheit.
Kratzje
Kleine Einhand-Beetharke.
Kratzberscht
Kratzbürste, Ausdruck für: zänkisches Weib
Krauderer
Mäßig erfolgreicher Kleinunternehmer.
Krautschäijsel, ungemachser
Krautscheusal, Ungemach bringendes
(Schimpfwort)
Krauthuwwel
Krauthobel
Krebber
Krebbern
Gartenharke
Gartenerde für die Saat vorbereiten
Kreckse
Stöhnen, jammern, auch um Mitleid zu erregen
Krejt
Isch honn krejt
Kriegt/bekommt.
Ich habe bekommen.
Krejst
Krejje deest
Kriegst/bekommst
Kriegen/bekommen würdest.
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Es wär schee, wenn d´ des
aach, kreje deest
Es wäre schön, wenn du dieses
auch bekommen würdest.
Krejje deet, kreescht, bekeem
Kriegen/bekommen würde
Isch hat gehofft, des isch`s
krejje deet / kreescht / bekeem
Ich hatte gehofft, dass ich es
kriegen/bekommen würde.
Wenn des Mistding nor des
Unglick krejje deet / kreescht /
bekeem!
Fluch über ein unhandliches Gerät.
Krejstere, Krejstese
Kriegst/bekommst mehrere
Wenn de fällt`s, da krejstere,
su hoste noch koa krejt,
da hot´s Ärschje Kerb
Wenn du trotz meiner Warnung hinfällst, dann wirst
du obendrauf noch verprügelt wie noch nie, dann hat
dein Popo Kirmes (Androhung brutaler Gewalt gegen
ein Kind, das nicht folgen will)
Krejstes
Kriegst/bekommst dieses
Wenn isch oans iwwerisch
honn, da krejstes
Wenn ich eines übrig habe, dann bekommst
du dieses.
Krenk krejt
Es hot die Krenk krejt
Kaputt gegangen.
Es ist kaputt gegangen ( das Werkzeug)
Krennt, Krenntsche
Verkrustetes Blut auf der Haut
Kribse
Vom Obst das Kerngehäuse entfernen
Krisch
E`hot krisch geduh
Gekreische, Schreie
Er hat geschrien
Kristje
Brotende, Brotkante
Krittele
Kleinliche/unangebrachte Kritik
Krobbe
Krebbsche
Großer Topf.
Kleiner Topf.
Kroddert
Erdkröte
Krohne
Wasserhahn
Krohnewasser
Leitungswasser
Krom
Kram
Krombel
Mer honn Krombel
Streit, Unstimmigkeit, Zwist
Unstimmigkeit in der Familie
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Krost
Kruste
Krotze
Abgenagter Apfel, Kerngehäuse.
Auch: Kleiner Bub.
Kuhl
Kugel
Kujeneern
Schikanieren, quälen, piesacken
Kulle
Kohlen
Kullsche, gekullscht
S´ Fäijer hot noch gekullscht
Glimmen, geglimmt.
Das Feuer hat noch geglimmt.
Kult
Kolter, Wolldecke
Kunne
Kunde, auch für: Zweifelhafte Person.
Es is su en Kunne !
Dies ist so eine zweifelhafte Person !
Kunnt, gekunnt
Kunnter?
Kunnter nit besser uffbasse ?!
Konnte, gekonnt.
Konntet ihr?
Konntet ihr nicht besser aufpassen ?!
Gekunnt is gekunnt
Gekonnt ist gekonnt.
Kusseng
Cousin
Kuwwekerrn
Einachskübelwagen
Kuwweschlerre
Einachskübelwagen auf Kufen
Kuwwekerrnsche
Einachshandwagen
Kuwwelenz
Koblenz
Laad
Leid
Des dut mer Laad
Isch sens laad
Laads Gesicht
Das tut mir Leid
Ich bin es leid (das ewige Genörgel)
Raffiniertes Weib
Laads Mensch,
laads Gesicht
Keckes Mädchen
Laages, langer
Großer Mann
Laafe , leeft
Laufen, läuft
Laafeselle
Laufenselden (Gemeinde Heidenrod)
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Koan Gaul vo Laffeselle un
koa Fraa vo Holldesse!!
Kein Ackerpferd aus Laufenselden
und keine Ehefrau aus Holzhausen !!
Altes Vorurteil gegen den Kauf eines Pferdes
aus Laufenselden und die Heirat mit einer Frau
aus Holzhausen.
Labbereern
Laborieren, an einer Krankheit leiden
Labbekabbes
Kochrezept (grob geschnittene Weißkrautblätter mit
Hackfleisch)
Lader
Leiter
Läijt
Leute
Er Läijt un er Kenn!!
Ihr Leute und ihr Kinder!!
Ausruf des Erstaunens.
Er lejwe Läijt!!
Ihr lieben Leute!!
Ausruf des Erstaunens.
Läijre
Läuten
Läijs
Läuse
Läijszippel
Lauszipfel, Lausejunge (Schimpfwort)
Loahme
Loahmekaut
Lehm.
Bruch, aus dem Lehm zur Herstellung von
Ziegelsteinen und Mörtel gegraben wurde.
Lamm
Lamm.
Limmer
Limmsche
Lämmer.
Kleines Lamm.
Laje
Schiefer
Lappuhrn
Lappuhr, du
Abstehende Ohren.
Schimpfwort.
Lausdern
Lauschen
Lebsch
Fade, fades Essen.
Die Lebsch hengge losse
Ein betröpfeltes Gesicht machen.
Beleidigt sein.
Lehne
Ve`lehne
Leihen
Verleihen
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Lehre
Lehrer
Leje, hieleje
Isch muss misch e`mol hieleje
Legen, hinlegen.
Ich muss mich mal hinlegen.
Leit, leije
E`leit schlecht,
deet goarnit gouwt mache
Liegt, liegen
Er liegt schwer darnieder,
es geht ihm gar nicht gut.
Isch bleiwe noch e´bisje leije
Ich bleibe noch etwas liegen
Le koaner oo
Leg keinen an. Soll heißen: sei vorsichtig, gib auf dich
Acht, richte keinen Schaden an.
Lejb, lejwer
Oom lejbste deet isch
de`hoam bleiwe
Lieb,Lieber.
Am liebsten würde ich daheim bleiben
Lejwer schlecht gefoahrn,
wie gouwt gelaafe
Lieber schlecht gefahren,
als gut gelaufen.
Mei lejwer Freund, des
mischsde nit nochemo!!
Mein lieber Freund, das machst du nicht
noch einmal!! (ernsthafte Warnung)
Lekkuchesopp
Lebkuchensuppe (Sylvester Punsch)
Rezept im Anhang
Lennelohm
Lendenlahm, steif
Lequäije
Stark eingekochtes Pflaumenmus/Zwetschgenmus
Lerre
Leder
Lesch
Lescher ausschlo
Se`hon Lescher ausgeschlo!
Abgemagert, ausgemergelt.
Löscher ausschlagen, bedeutet: laut schreiendes
Gelächter.
Die Leute haben laut schreiend gelacht.
Lewwer
Lewwerworscht
Leber.
Leberwurst.
Liemensch
Lügnerin
Liener
Ve´luue
Lügner.
Verlogen.
Lompes
Lump, Säufer
Loß
Loß lus!
Laß
Laß los
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Lus losse
Los lassen
Loss dersch lejwer e`wig!
Lass das lieber weg, lass das besser sein!
Lossde
Lust, Heißhunger.
Isch honn su en Lossde
uff e´ Stick Kuche
Ich habe großen Appetit
auf ein Stück Kuchen.
Lubsche
Verstohlener, unerlaubter Blick
Lunze
Isch honn noch e´bisje gelunzt
Schlafen.
Ich habe noch etwas geschlafen.
Lurn
Auf der Lauer
Maaij
Mai
Mache
Es is en d` Mach
Do kann mer nix mache
Machen.
Es ist in Arbeit.
Es ist nun mal nicht zu ändern.
Märischer
Mädchen.
Horre ach en Bouwb?
Na, noar Märischer!
Hat er auch einen Sohn?
Nein, nur Mädchen!
Malebde
Mein Lebtage, so lang ich lebe
Maleer
Malheur
Mamme
Kosename für Mutter
Mandenern
Etwas bewegen, bearbeiten
Mann
Mannsläijt
Mann.
Männer.
Auch:
Mann
Gesittmann
Mennsche
Großer Weidenkorb.
Großer Weidenkorb für Getreidespreu.
Kleiner Weidenkorb.
Mapperschhoh
Mappershain, Heidenrod
Maroare
Marode (müde von der Arbeit)
Marloochem, Mouwschuff,
Hoferling,
Wildes Durcheinander in Haus und Hof.
Masje
Meise
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Maschoares
Beispielhaft fleißige Person (Vorarbeiter)
Massick
Sich über Nichtigkeiten aufregende Person
Maulsperr
Krejst jo die Maulsperr!
Mund oder Kiefersperre.
Warnung vor dem Biss in einen allzu großen Happen.
Maus
Mäijs
Maus.
Mäuse.
Matzliebscher
Gänseblümchen, Bellis perennis
Mazzipan
Marzipan
Mebbselt, müffelt
Unangenehmer Geruch
Mee
Mehr
Meedsche
Meerischer
Mädchen, Mädel
Mädchen (Mehrzahl)
Meegele
Nörgeln
Meene
Meensde` ?
Mer selts nit meene !
Mer kinnt fast meene!
Meinen.
Meinst du?
Man kann es kaum glauben!
Man könnte fast meinen!
Wenn mer meent, da sitzde
veerm Computer!
Wenn man meint, dann sitzt er vor dem PC!
Soll heißen: Er sitzt laufend vor dem PC.
Wenn mer meent, da sitzde
in de`Wertschaft!
Wenn man meint, dann sitzt er in der Kneipe!
Soll heißen: Er sitzt laufend in der Kneipe.
Meert
Markt.
Se`hon en Meert ge`halle!
Sie haben einen Markt gehalten! Bedeutet: Es war ein
wildes Durcheinander.
Der kemmt emmer wenn
de`Meert ve`laafe is
Er kommt immer, wenn der Markt verlaufen
(beendet) ist. Bedeutet: Kommt immer zu spät.
Meescht
Do meescht isch nit hie
Do meescht isch nit abgemolt sei
Möchte.
Da möchte ich nicht hin.
Da möchte ich nicht als Bild an der Wand hängen.
Meggel, die
Feine Handtasche
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Meggele
Wie host du disch da ge`meggelt?
Kleidung richten
Wie hast du dich denn gekleidet?
Soll heißen: Unvorteihaft gekleidet.
Meier
Vogelmiere (Wildpflanze, Nutzgartenplage)
Mejj
Mühe
Mejjd
Müde
Mejjrischkeit
Mejjrischkeit is en Daal
vo d` Faulet
Müdigkeit.
Müdigkeit ist ein Teil der Faulheit.
Menggenggel
Überzogenes Getue
Mengsel
Futtergemenge, Viehfutter
Mensch
Des is e`stramm Mensch
Mensch, auch für: Frau
Sie ist eine attraktive Frau
Mer
Des is mer
Mir, wir
Das gehört mir
Mer brauche nit die Welt
Wir brauchen nicht viel
Den kann mer gebrauche!
Er ist eine gute Unterstützung!
Mersche, hommersche
Wir sie, haben wir sie
Gleisch kreje mersche
Gleich kriegen wir sie (die Stechmücke)
Gleisch hommersche
Gleich haben wir sie (die Stechmücke)
Es is mer nit
Mir geht es nicht gut
Merb
Isch sen merb
Mürbe.
Ich bin mürbe/erschöpft.
Merkwerdisch
Merkwürdig
Merrsee
Danke, Merci (aus dem Französichen übernommen)
Merrwele
Uffmerrwele
Wirbeln.
Aufwirbeln.
D´ Wend hot d´ Stab
uffgemerrwelt
Der Wind hat den Staub aufgewirbelt.
Met
Mit
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Metschwier
Mitschwieger, Schwiegereltern des eigenen Kindes
Metenanner
Mer sen metenanner
haom gange
Miteinander, zusammen.
Wir sind miteinander heimgegangen.
Metterer, metem, met der
Isch gehn meterer
Isch gehn metem
Isch gehn met der
Mit ihr, mit ihm, mit dir.
Ich gehe mit ihr (begleite sie).
Ich gehe mit ihm (begleite ihn).
Ich gehe mit dir (begleite dich).
Metzelsopp
Wurstsuppe aus dem Schlachtkessel
Mischelbach
Mischelbacher
Michelbach.
Michelbacher Bürger/Bürgerin
Schimpfwort: Gaselämmer.
Mick
Mickeplatsch
Lästisch, wie en Aabeemick
Mücke.
Fliegenklatsche.
Lästig, wie eine Plumpsklofliege.
Mielisch
Iss des da menschemielisch?
Möglich.
Ist das denn menschenmöglich?
Wie ist denn so etwas möglich?
Mischt
Gemoacht
Wer mischt des?
Was mischst du da do?
Mer mischt was met met äijsch!
Wer hot des da gemoacht?
Macht, machen.
Gemacht.
Wer macht das?
Was machst du denn da?
Man macht was mit mit euch! (Seufzer)
Wer hat das denn gemacht?
Mist
Mist, auch für: Müsste.
Des mißt gemoacht werrn
Das müßte gemacht werden.
Mist spraare
Stalldünger mit der Gabel gleichmäßig
auf den Acker verteilen.
Mo
Des mo bleiwe wu´s is
Geb mer mo de Hommer
Mag, auch: mal.
Dieses mag bleiben wo es ist.
Gib mir mal den Hammer
Moad
Moadche
Magd.
Kosename für „Kleines Mädchen“.
Moare
Mode.
Moares leern
Den werrn isch moares leern
Anstand und Sitte, die Pfeifentöne beibringen
Dem werde ich ….s.o.
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Des woar frejjer koan Moare
Das war zu früherer Zeit nicht Mode.
Bedeutet: Das hat es „damals“ nicht gegeben.
Moarkluff
Markwardt, Eichelhäher
Moarkkliesjer
Markklößchen
Modder
Mutter, meist Anrede der Groß,- oder Urgroßmutter
Moind
Moije Moind
Der Morgen
Morgen Vormittag
Mol
Schonnemol
Mal.
Schon einmal.
Deesdemol, kinnstemol?
Tätest du mal, könntest du mal?
Würdest du bitte?
- die Gass kehrn
Die Straße vor dem Haus fegen
- d´ Hund ennaus du
Den Hund rauslassen
- Gedoffele ausem Keller hulle
Kartoffeln aus dem Keller holen
- enn Kopp Saloat ausem
Goarde hulle
Einen Kopfsalat aus dem Garten holen
- dein Mouwschuff uffraume
Deinen Durcheinander aufräumen
- dei Sache wigg du
Deine Sachen weg tun
- die Deer zouw mache
Die Türe schließen
- dei Maul halle
Deinen Mund halten
Moahle
Mahlen, Getreide mahlen.
Wer d´eerscht kemmt,
moahlt d´ eerscht
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst
(Reihenfolge beim Müller).
Mole
Malen, Bild malen
Molldruff
Molldruffkippel
Maulwurf
Maulwurfhügel
Mo`s
Su mo`s gouwt sei
Mag es.
So wie es ist, mag (soll) es gut sein, soll es bleiben.
Moos, Moosblech
Maß, Maßbecher
Meesje
Kleines Messgefäß z. B. für Kaffee.
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Isch honn e´Meesje mee
dro gedu, weil häit
Sonndoach is !
Ich habe einen Messbecher Kaffee mehr genommen,
weil heute Sonntag ist.
Morks
Abgemorkst
Isch hon misch abgemorkst
Murks, schlechtes Arbeitsergebnis.
Abgemurkst, umgebracht, ermordet.
Ich habe mich abgequält (bei schwerer Arbeit).
Mossdern
Sisch mossdern
Genauer anschauen.
Sich ordentlich kleiden.
Motzisch Werre
Nasskaltes Wetter
Mouwl
Zinkwanne zum Brühen des frisch getöteten
Schlachtschweines.
Mouwschuff, Hoferling,
Marloochem
Wildes Durcheinander in Haus und Hof
Mouwze
E´mischt Mouwze
Essensreste.
Er lässt Reste auf seinem Teller.
Muck
Muttersau (auch Schimpfwort)
Muckefuck
Kaffee-Ersatz aus gerösteter Gerste/Getreide
Muckse`
Es hot sisch nit gemuckst!
Auf sich aufmerksam machen.
Es hat sich ganz still verhalten! (Das Kind in der Kirche)
Muffel
Müffelsche
Muffele
Happen, Appetithappen
Kleiner Happen (meist kleiner Brotabschnitt)
Genüsslich vespern
Murrerschhause
Mudershausen
Näij
Neu, ungebraucht
Näijhub
Neuhof, Taunusstein
Näijlisch
Neulich, vor kurzem
Näijscheer ennomme
Näijscheerisch
Neuigkeiten erkunden.
Neugierig.
Närr
Fortgenärrt
Narr.
Wutentbrannt weggerannt.
Nauert
Nauroth, Heidenrod
Naus, e`naus
Raus, hinaus
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Isch losse d´Hund naus
Isch dun d´Hund e´naus
Ich lasse den Hund raus.
Ich tue/bringe den Hund hinaus.
Nauwe
Ungewöhnliche Eigenheiten, Charaktereigenschaften
D` Fuchs verleert die Hoarn
oawer nit sei Nauwe
Der alternde Fuchs verliert seine Haare, jedoch nicht
seine Eigenheiten. Auf den Menschen bezogene
Redensart.
Nehmeedsche
Nähmädchen, Schneiderin.
Neirisch
Neidisch
Nemmt
Nemmt koa Lehr oh
Nimmt.
Nimmt keine Ratschläge an.
Nemmte?
Nemmtese`?
Nemmt se`se`?
Nimmt er? (der Hund die Leckerli)
Nimmt er sie? (der Hund die Leckerli)
Nimmt sie sie? (die Hündin die Leckerli)
Nemmt sisch nix oh
Nimmt sich nichts an, bedeutet: Lässt sich nichts
anmerken.
Nohm
Nomme
Nomm der!
Nommt äijsch!
Nahm
Nehmen
Nimm dir ! (von dem Kuchen)
Nehmt euch ! (von dem Kuchen)
Nenn
Nennbrockele
Hinein
Reinschnippeln, z. B. : Wurst in die Suppe
Nennstobbe
Hineinstopfen,- zwängen.
Nennstoppstubb
Zimmer, in das alles abgestellt wird, welches momentan
nicht gebraucht wird.
Nejse, nejste
Niesen
Netz
Fischernenetz. Auch für: Nässe.
Es woar oar Netz
Es war alles nass.
Neewer
D´ neewer
Neben.
Daneben.
Neewer d´ Kapp
Isch woarn neewer d´Kapp
Neben der Kappe (verwirrt/durch den Wind).
Ich war verwirrt.
Newwel
Nebel
Nier
Nieder
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Niertreere
Niedertreten, zusammentrampeln
Niere
Mer honn annern Niere
Nöte / Sorgen
Wir haben andere Nöte/Sorgen (als uns deswegen
aufzuregen/als uns diesen Luxus zu leisten).
Nierisch
Unnierisch
Nötig.
Unnötig
Woar des nierisch?
Na, des woar unnierisch!
Was das nötig? (Kritik am Fehlverhalten).
Nein, das war unnötig!
Nikkelos
Nikolaus
Nirrenoase
Niederneisen
Nisselblimmsche
Mauerblümchen, naive weltfremde Person.
Niss
Hoasselniss
Welschniss
Nüsse
Haselnüsse
Walnüsse
Nissjesaloat
Feldsalat
Nit
Nicht.
Nitemo, nixemo
E`hot nitemo hiegeguckt
E`kann nixemo was
rischtisch mache
Nicht einmal.
Er hat nicht mal hingeschaut.
Er kann nicht mal was richtig machen.
Nitwoar!?
Nichtwahr!? Bekräftigende Bemerkung.
Nixnotz
Nichtsnutz
Noacht, Noachte
Nacht, Nächte
Noachts senn alle Katze groh
Des Nachts sind alle Katzen grau.
Isch kunnt noachtelang
nit schlofe
Ich konnte nächtelang nicht schlafen
Es woar zouw
noachtschlofender Zeit.
Es war zu nachtschlafender Zeit.
Se` Noacht esse.
Zu Abend essen, Abendbrot.
Noachtäjl
Nachteule (nachtaktiver Mensch)
Noal, noale
Nagel, nageln
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Noawwel
Nabel
Nochber
Nochberschen
Nachbar
Nachbarin
Nochemo
Des kannmer villeischt
nochemo gebrauche
Noch einmal.
Dieses kann man vielleicht noch einmal
gebrauchen
Nockeler
Zu allem „ja“ Sager.
Nockele
Isch woarn korz engenockelt
Dösen
Ich war kurz eingenickt.
Nodda
Nodda, macht e`mol vero!
Na dann, mach mal voran, auf geht`s.
Auf gehts, macht mal voran!
Nogeschlo
Nachgeschlagen, vererbte Charakterzüge.
Wem ist der da nogeschlo?
Des is d`gespieje Luij!!
Wem ist dieser wohl nachgeschlagen?
Dieser kommt nach dem Ludwig.
Bedeutet: Hat frappierende Ähnlichkeit mit einem
gewissen Ludwig.
Noso
Des loss isch mer nit noso!
Nachsagen.
Das lasse ich mir nicht nachsagen!
Notro
Soll isch der des aach noch
notro?
Nachtragen, hinterhertragen
Soll ich dir dies auch noch hinterhertragen?
Notrohend
Isch senn nit notrohend
Nachtragend.
Ich bin nicht nachtragend.
Nos
Noseblouwre
Nase
Nasenbluten
Nosse
Mit schwerem Hammer schlagen/zerschlagen
Not
Isch komme not ve`bei
Nachher
Ich komme nachher vorbei.
Notz
Es is nix Notz
Nutzen.
Es ist nicht von Nutzen.
Nuddel
Nuddele
Schnuller.
Kind saugt/lutscht am Schnuller.
Nutglaasch
Öse zur Reparatur der Kette
Nutnoal
Notnagel
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Nutstoppeler
Notstoppler, jemand, der einspringt wenn es Not tut
O´
O´du, o´gedu
O`zaaschele
O`zaje, o`labbe
O`benne
O`schlibbe
O`gewwe
O`hiewe
O`mache
O`stelle
An.
Anziehen, angezogen. Auch für: Antun, angetan.
Anzeichnen, kennzeichnen.
Anzeigen, zur Anzeige bringen
Anbinden, festzurren
Seil oder Kette anbringen zum Schleppen (z. B
Stammholz aus dem Wald ziehen)
Angeben.
Anheben.
Anmachen.
Anstellen.
Wass dust du da o?
Was ziehst du denn an? (zur Geburtstagsfeier)
Oachgottoachgottoachgott !!!
Du lejwer Gott !!!
Ausruf des abgrundtiefen Bedauerns.
Du lieber Gott !!! (siehe oben).
Oach joo, soar noar !
Ach ja, sag nur!
Oamer
Oamersche
Eimer, 10 L und größer.
Eimer, kleiner 10 L.
Oa Auto
Oan Oamer
Oaner se`vill
Ein Auto
Ein Eimer
Einer zuviel
Oanerlaa
Es woar mer nit oanerlaa
Einerlei, auch für: Unheimlich
Es war mir unheimlich.
E` will aach noch oaner raus ho!
Er will auch noch Recht haben!
(Obwohl das Fehlverhalten offensichtlich ist)
Oar
Holdesse üwwer d`Aor
Aar
Holzhausen über der Aar (früherer amtlicher Ortsnamen)
Uff d`Oar
Auf der Aar. Bezeichnung für das untere Aartal.
Oarisch
Einrich (Gebiet um Katzenellenbogen/Nastätten)
Oarle
Enge Schlucht zwischen parallel
verlaufenden Häuserfronten im alten Ortskern
Oarm, d`
Eerm, die
Der Arm( 1 Gliedmaß).
Die Arme (2 Gliedmaße).
Auch:
Oarm
Eerme
Atem.
Atmen.
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Henner Oarm
Hinter Atem, atemlos, ausgepumpt
Oarmol, e´mol, mol
Des woar oarmol !!!
Isch muss e´mol iwwerleje
Einmal.
Einmal und nie wieder !!!
Ich muss einmal/mal überlegen/nachdenken.
Ooarsch (langes „O“)
Arsch, Hintern, Po
Oasch (kurzes „O“)
Es is oasch kalt
Isch senn oasch ve`kellt
Es woar oasch nierirsch
Arg.
Es ist arg kalt.
Ich bin arg erkältet.
Es war sehr nötig.
Oawwer
Jetz oawwer groad
Aber
Jetzt aber gerade (aus Wut/Trotz/Rechthaberei)
O`nomme
E`hot sich nix o`nomme losse
Annehmen, auch: anmerken lassen.
Er hat sich nichts anmerken lassen.
Oobenner
Anbinder,
in der Entwicklung schon fortgeschrittenes Kalb.
Oogeschisse
Angeschissen, übervorteilt, der Dumme.
Do kemmte´ werre o´geschisse!
Redensart über einen, der sich nach Fehlverhalten
wieder einschmeicheln will.
Oostelle
Anstellen (in der Reihe).
Auch für: Sich verhalten.
Wie mer sisch oostellt,
su gihts am !
Wie man sich anstellt (verhält), so geht es einem
Bedeutet: Jeder ist seines Glückes Schmied.
Wie kann mer sisch noar su
oostelle? Mer kann goarnit
hiegucke!
Wie kann man nur so ungeschickt sein?
Man kann kaum zuschauen!
Oometze
Oometzehoafe
Ameisen.
Ameisenhügel.
Ooricht
Anricthte
Orrwel
Bündel (Reisig)
Orrwet
Der hot die Orrwet nit erfonne!
Arbeit
Dieser hat die Arbeit nicht erfunden, bedeutet Faulenzer.
Ooschlee
Anschläge. Bedeutet: Unnütze, kostspielige
Ideen/Vorhaben.
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D` Hund frißt die Oschlee
Der Hund frißt die Anschläge. Bedeutet: Die Haltung
eines Hundes kostet und verhindert somit, andere
kostspielige Ideen/Vorhaben.
Oschmeerberschtsche
Kleine Bürste zum Auftragen der Schuhkreme
O`terme
Isch honnsem o`getermt
Androhen, warnen.
Ich habe es ihm angedroht. (z. B Prügel, wenn das Kind
nicht folgt).
Ozugg
Anzug (Hochzeitsanzug)
Packe
Mer packe des
Schaffen.
Wir schaffen das.
Pärre
Pärreschen
Pfarrer
Pfarrersfrau
Patschern
Ve´patschert
Prassen, auf großem Fuß leben.
Verprasst, verjubelt, sinnlos verschwendet.
Peezje, Freckling
Siehe Poots
Peif
Piffsche
Signalpfeife, Tabakpfeife.
Kleine Signalpfeife, Tröte, Kinderspielzeug.
Persch
Persche
Pferch, meist Nachtlager für Schafe.
Schafe düngen landwirtschaftliche Fläche mit der
Hinterlassenschaft des Nachtlagers.
Petter
Taufpate
Petzje
Potze
Kleines Hautpickel, Mitesser.
Großes Hautpickel, Mitesser.
Pienzje
Piensisch
Überempfindlich, wehleidige Person
Wehleidig. überempfindlichempfindlich
Pingste
Pfingsten
Pischbern
Flüstern
Pissdippsche
Nachttopf
Plärze
Die Kej plärze
Brüllen, schreien.
Die Kühe muhen.
Plettsche
Unterteller, Dessertteller
Plicksack
Pflücksack (zur Obsternte)
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Plo
Hot die Plo
Plage.
Hat die Plage, Redensart für hartnäckige
Durchfall/Diarrhoe.
Plotzäppel
Äppel schittele
Fallobst. Verwendung zur Mostgewinnung.
Äpfel vom Baum rütteln, zum Auflesen für
Mostherstellung.
Plugg
Pluggskerrnsche
Pflug.
Kleiner einspänniger Transportwagen.
Poad
Peedsche
Peedsche gelaafe
Pfad
Kleiner Pfad
Trampelpfad über ein Grundstück
Pohl
Peelsche
Pfahl
Kleiner Pfahl.
Pond
Oa Pond Botter
Pfund
Ein Pfund Butter
Poocht, Poochte
Pacht, Pachten
Poots
Herbstpoots
Kleines, dünnes Wesen (meist für Tiere).
Unterernährt, auch für: Spät im Jahr geborene Katze, die
wegen Nahrungsmangel zurückgeblieben ist.
Poots, schlechter
Beschimpfung eines ungehorsamen Kindes.
Praume
Plaumen
Prerrischt
Predigt
Pressmiel
Feier
Priewele/prozesse
Anhaltendes, nervtötendes Kritisieren
Prisslach
Schnittlauch
Proggeroarder
Prokurator, Alleswisser, Besserwisser (Schimpfwort)
Proweern
Probieren
Prozessoarsch
Ewiger Nörgler
Pruffe
Pfropfen, Obstbäume veredeln
Puddel
Jauche
Puddelkaut
Jauchegrube
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Puddeloarschnackisch
Nackt, soll die Nacktheit besonders betonen.
Puddeloarschnackisch
in d`Sonn geleje
Nacktes Sonnenbaden
Pusch
Puschbohne
Busch
Buschbohnen
Quadudder, klaaner
Kleiner Hosenmatz
Quatsche, es quatscht
Trittgeräusch auf sumpfigem Gelände
Quatschnass
Triefend nass
Quellgedoffele
Pellkartoffeln
Quenge
Auch:
Isch hon misch nennge`quengt
Zwängen. schweren Gegenstand mit Werkzeug justieren.
Quetsche
Zwetschgen
Quiele
Quielgeist
Quälen
Quälgeist (Nörgler, quengelndes Kind)
Raach, raache
Rauch, rauchen
Raaf
Die Raaf o`dreiwe
Reifen.
Die Reifen antreiben (der Küfer schlägt die Eisenreifen
und macht so das Fass dicht).
Bedeutet: Auf Trapp bringen, motivieren.
Rabbelsche mache
Urinieren (eher kindlich)
Räijl
Enger, schmaler Raum
Rambes
Schlechte Speise
Randuff halle
Großes Aufräumen
Ranke
Brutranke
Großes Stück.
Große Brotschnitte.
Rasselbock
Snob
Reckert
Reckenroth
Ree, reent, Reewerre
En Schutt Ree
Regen, regnet, Regenwetter
Ein Regenguss.
S`reent sinnisch
Es regnet anhaltend leicht, aber ergiebig.
Ich habe mich reingezwängt.
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Reiwach
Reibach, Gewinn
Reff
Sense mit Vorrichtung zum Getreidemähen
Rejft
Wer rejft da do?
Rouwfe
Se` honn Ree gerouwfe
Ruft.
Wer ruft denn da?
Rufen.
Sie (die Wetterprognose) hat Regen gemeldet.
Remm, e`remm
E´remm is e`remm
Remmgemoacht
Isch honn e `bisje
e`remmgemoacht
Um, herum (vorbei).
Vorbei ist vorbei (die Gelegenheit).
Umhergemacht.
Ich habe etwas umhergewerkelt.
D` Schneire hot die Hoseboa
remmgemoacht
Der Schneider hat die Hose gekürzt.
Remmgewickelt
Umgeschlagen (Ärmel des Hemdes)
Dremmgewickelt
Umwickelt, verbunden
Enngewickelt
Isch honn misch enngewickelt
Eingebunden.
Ich habe mich warm angezogen.
Rendeert, rendeern
Es hot sisch nit rendeert
Rentiert, rentieren
Es hat sich nicht rentiert
Resch
Böschung, Abhang
Rick
Rücken
Rickwieh
Rückenschmerzen
Ricke, ve´ricke
Rücken, verrücken (z. B. Möbel)
Die Kist ricke
Habseligkeiten verfrachten wenn Magd/Knecht zu einem
anderen Bauern wechselt ( i. d. R. zwischen den Jahren)
Rieh
Reh
Riehwoasem
Quecke, Wildgras
Ritt
Alle Ritt kemmde und will ebbes
Oft, laufend, wiederholt.
Laufend kommt er und hat ein Anliegen.
Riwwelkuche
Streuselkuchen
Roare
Raten
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Rätselroare
Rätselraten
Des will isch deer roare!
Das sei dir geraten! (Drohung)
Rodes
Rathaus
Rollse`
Bedder ve`rollse
Spaßiges oder auch verliebtes körperliches Gerangel.
Bei obiger Betätigung Betten zerwühlen.
Romp un Stomp
Met Romb un Stomb
Rumpf und Stumpf.
Mit Rumpf und Stumpf (restlos aufgegessen/vernichtet).
Ronderemm
Rundherum
Rotzleffel, Robbsack
Frecher Bub
Rouw
Loss mer mei Rouw
Ruhe
Lass mir meine Ruhe. (Abweisende Bemerkung)
Ruckse losse
Jemanden in Unsicherheit wiegen, warten lassen
Ruh
Ruh geriwwe Gedoffelsopp
Roh.
Suppe aus roh geriebenen Kartoffeln.
Rure Rejwe
Rute Rüben (Rote Bete)
Rut
Rizzerut, knallrut
Rut Berscht
Rot
Leuschtendens Rot
Rotharige Frau
Saaf
Seife
Saafesiere
Seifensieder (Schimpfwort)
Saasche
Seichen, urinieren
Sackduch
Taschentuch
Sackbennel
Sisalschnur zum Zubinden von Kartoffel-, oder
Getreidesäcken
Sackkerrn
Stechkarre
Sackscherz
Schürze aus Sackleinen für Schmutzarbeiten
Sau
Säij
Wille Säij
Sau, Schwein.
Säue, Schweine.
Wildschweine.
Säijgetrenk
Schweinefutter in Breikonsistenz.
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Säijdäijwel
Schweineteufel (einer der alles verdreckt)
Säijihl
Igel
Säijschnirre
Schimpfwort für grober Arzt / Zahnarzt
Sal
Salwenn
Seil
Seilwinde
Sauwer
Säijwern
Sauber.
Säubern.
Maul sauwer halle
Jemandes Mund sauber halten,
bedeutet: Nichts vom Essen abgeben.
Maul lang mache
Den Mund lang machen,
bedeutet: Jemandes Appetit anregen.
Schab
E` leit uffem Schab
Aufbahrung.
Aufbahrung eines Verstorbenen.
Schabbel
Ledernes Halsband für Großtiere
Schabbelisch
Klapprig, instabil
Schäijer
Schäijernbambel
Scheune.
In der Nachkriegszeit für eigenen Verbrauch angebauter
Tabak, in der Scheune oder auf dem Dachboden zum
Trocknen aufgehängt.
Schäij, Schäijje
Scheu, scheuen
Der Gaul is koppschäij
Dieser Gaul ist kopfscheu. Bedeutet: Hypernervöses
Verhalten.
Schäijsel
Scheusal
Schaiern
Schier (ohne Zutaten)
Schderze
Stürtzen, auch für: Pflügen im Herbst oder
Garten im Herbst umgraben.
Scheckel, alt
Frau, die nicht den gängigen Normen entspricht.
Schee
Schön
Scheebsche
Gemütliches Gehen
Schepp
Schief
Scheppe
Schöpfen, schippen, Schaufeln
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Schnie scheppe
Schnee schippen
Sopp scheppe/enscheppe
Suppe aus der Terrine nehmen
Es scheppt sisch en Born aus!
Es schöpft sich ein Brunnen aus.
Bedeutet: Auch der größte Vorrat geht mal zur Neige.
Scherrwel
Scherben (Bruchstücke)
Scherz
Schürze
Schibbelisch gelacht
Krumm und schief gelacht
Schiele
Es hot sisch geschielt
Schälen.
Es hat sich geschält.
Bedeutet: Man sieht das erfolgreiche Säubern.
Schiller
Schillernbleere
Schulter.
Schulterblätter.
Schillwe
Erdschollen.
Schinne
Schimpfen
Schinnoos
Luder, durchtriebenes Weib (Schimpfwort)
Schipp
Schippestill
Schaufel.
Schaufelstiel.
Schisser, Engstschisser
Angsthase
Schissmell
Gemeine Melde (Wildkraut)
Auch für: Meinung der Person zählt nicht.
Der hot koa Mell,
der hot en Schissmell
Der hat „nichts zu melden“
Schittele, rittele
E` hot sisch geschittelt
Schütteln, rütteln
Er hat an Körpergewicht abgenommen.
Schlappe
Pantoffeln
Die Schouw schlappe
Die Fersen heben sich im Gehen aus den Schuhen.
Schlappsche
Schlurfender Gang, die Schuhe beim Gehen über den
Boden ziehen.
Auch: Flüssigkeit geräuschvoll mit der Zunge
aufnehmen (z. B. Hund beim Wassertrinken).
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Schlechtschwetzer
Schlechtschwatzer, bedeutet: Schimpfwort für Person,
die zweideutiges daher redet.
Dommschwetzer
Dummschwetzer, bedeutet: Schimpfwort für Person die
Ungereimtes/dummes Zeug daher redet.
Schlemm
Schlimm.
Isch kanns goarnit schlemm
genungk mache
Ich kann es gar nicht schlimm (drastisch)
genug schildern.
Isch kanns goarniemand so
S. o.
Schlerre
Schlitten
Schlieach, langer
Großer Mann
Schlickse
Schluckauf
Schliwwern
Anmachholz, Anfeuerholz.
Auch für: Holzsplitter
Schlo
Schlagen
Schlof, schlofe
Schlaf, schlafen
Schlofdormel
Isch woarn schlofdormelisch
Schlaftrunken.
Ich war schlaftrunken.
Schloggerfass
Wassergefüllter Behälter am Gürtel, zum Benetzen des
Wetzsteines beim Grasmähen
Schloggern
Wackeln. Es sitzt nicht fest, es schloggert (wackelt)
Schlotte
Schalotten
Schluhseweiß
Schlohweiß (Haare, Gesichtsfarbe)
Schlurie
Unzuverlässige Person, Windbeutel
Schlupp
Krawatte, Schlips
Auch für: Schlinge zum Anbinden, Festbinden
O`schlippe
Anbinden, festbinden zum Transport, z. B. ein
Baumstamm, der aus dem Wald zu ziehen ist.
Schmächterlisch
Klein und schmächtig
Schmeern
Stick schmeern
Schmieren
Brotschnitte bestreichen
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Schmeerschel
Pflaumenmus
Schmeerlabbes
Schleimer
Schmeersaaf
Schmierseife
Schmillme
Windhalm (Wildgras)
Schmoasert
Schmeißfliege
Schmotzisch
Es rischt schmotzisch
Muffig
Es riecht muffig, vermodert
Schnäijsert
Feinschmecker
Schnause, schnachele
Süßwaren genießen
Schneel
Schnecke. Auch für: Schleimspur aus
der Nase des Kindes.
Schneire
Schneider, auch für: Schneiden
Geschnerre
Des Brut is geschnerre
Geschnitten.
Das Brot ist geschnitten.
Schnepp, schneppe
Es stiht uff d` Schnepp
Kippe, kippen.
Es steht auf der Kippe, könnte fallen,
könnte schief gehen.
Schnersch
Schwiegertochter
Schnibbel
Kleiner Abschnitt (z. B. von der Wurst).
Auch für Wurstenden, die vom Metzger verbilligt
abgegeben wurden.
Schnibbele
In kleine Stücke schneiden.
Schnie
Schnee
Schnigge
Schnipsen, auch für: Aufs Kreutz legen, aushebeln
Schniss
Mund
Schnoare
D` Hoawer hot die Schnoare
Rispen (z. B. Haferrispen).
Der Hafer hat die Rispen ausgetrieben.
Schnoke
Schnaken
Schnorckse
Schnarchen
Schnorrn
Ungebetenes Teilhaben.
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Schnorrn losse
Schnellen, gespanntes Gummi lösen.
Schnorrer
Ungebetener Mitesser, Bettler
Schnorrwele
Tiefes Nasen/Kehlgeräusch
Schmorre
Kratzer. Leichte Hautverletzung.
Schoare, der
Es soll dein Schoare nit sei!
Der Schaden (am Auto)
Es soll dein Schaden nicht sein!
Es kann nix schorrn
Es kann nicht schaden
Schof, das oder die
Schaf, Schafe
Schofsgemoa
Lose Gemeinschaft aller Besitzer landwirtschaftlich
genutzter Flächen eines Ortes, zum Zwecke der
Zuteilung der Herbstweide und des Nachtlagers der
Herde eines Wanderschäfers
Schofel, schofelisch
Unsensibel, grober Undank
Schoggele
Die Wiege leicht hin und her bewegen, damit der
Säugling besser einschläft.
Schoggelgaul
Schaukelpferd.
Schoggelisch
Mach misch nit schoggelisch!
Nervös.
Mach mich nicht nervös.
Schokeload
Schokolade
Scholles
Schultheiß
Schonnemol
Schon einmal
Schon werre mol
Schon wieder mal
Schoppe
Schuppen. Auch für: Halber Liter
Schoppeblech
Halbliter-Maßbecher aus Blech, emailliert oder aus
Aluminium
Schorb
Es woar schorb o de`Grenz
Scharf.
Es war scharf an der Grenze (des Erträglichen)
Schornstefiere
Schornsteinfeger
Schraaj, schraaje
Schrei, schreien
Schreffe
Mit der Hand zuschlagen.
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Isch honnem a`geschrefft
Ich habe ihm einen Hieb verpasst.
Schreegel
Störenfried
Schronne
Schrunde, schmerzhafter Hauteinriss
Schro
Hässlich, auch für: Beleidigend
Schtaches / Schtiewener
Schouwde / annerthalwer Nerr/
Nejdejer, Hollefannes
Überdrehter Mensch
En Schouwde is en Nerr
s. o.
En Schouwdefachouwde
is en annerthalwer Nerr
Ein anderthalbfach überdrehter Mensch
(eine eher scherzhafte Bezeichnung)
Schubbkerrn
Schubkarre
Schuck
Schouw
Uffene Schouw
Zouwene Schouw
Ein Schuh.
Paar Schuhe, mehrere Schuhe.
Offene Schuhe
Geschlossene Schuhe
Schuckeroaweschworz
Schuhrabenschwarz (tiefschwarz)
Schuggern
Es hot misch groad geschuggert
Frösteln
Ich habe momentan gefröstelt
Schutt Wasser
Wasserguss (abgeleitet von „schütten“)
Schwalb
Schwalwe
Schwalwe brenge`Glick
Eine Schwalbe.
Mehrere Schwalben.
Schwalben bringen Glück.
Schwalbacher Aaschleekremer
Schimpfwort für Bad Schwalbacher Bürger.
Bedeutet: Arrogante Kleinstädter, die gerne über ihre
Verhältnisse leben. ( Neid und Mißgunst gegenüber den
Kurstädtern)
Schweern
Furunkel
Schwitsche
Filou
Schwoart
Auch: Schwoart,
die/der hot en Schwoart!!
Schwarte, dicke Haut, Schweinehaut
Humorvolle Person mit ausgeprägtem
Mitteilungsbedürfnis.
Schoawe
Isch muß mich noch schaowe
Schaben, rasieren
Ich muß mich noch rasieren..
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Seesde`?
Sagst du? (mir das Geheimnis)
Seet
Mer seet
Sagt
Man sagt
Auch:
Seet
Wanne mit Umhängeriemen zum Ausbringen der Saat
oder des Mineraldüngers von Hand
Se´frerre, un se´frerre
Zufrieden, unzufrieden
Seih
Sieb
Sej
Kinne Sej mer Auskunft gewwe?
Sie (Anrede)
Können Sie mir Auskunft geben?
Sejß
Zouw sejß
Süß.
Zu süß.
Seldefreelisch
Seltenfröhlich (humorloser Mensch)
Sellisch mol
Zu dieser Zeit, damals
Sens
Sense
Sense
Sense de`hoam?
Oder sense`fort?
Ei wu sense` da?
Sínd sie.
Sind sie daheim? (Die Eltern)
Oder sind sie weg?
Ja, wo sind sie denn?
Des sense`nit.
Das sind sie nicht. (meine Schuhe)
Auch: Des sense`nit!
Redensart für allerlei Menschen mit unangenehmen
Eigenarten.
Se´sommegerompelt
Zusammengestoßen,
auch für: Laienhaft zusammengenäht
Se´ soon
Sie sagen/man sagt
Semmer, sen mer
Se`somme semmer siwwe
Sind wir
Zusammen sind wir sieben (zu siebt)
Sieh, gesieh
Sehen, gesehen,
Simmeleern
Grübeln
Singele
Vibrieren, Nervenkrippeln
(z. B.: eingeschlafener Fuß „wacht auf“)
Sinn
Sünde
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Sinneschann
Sündhafte Schande
Sitzgedoffele
Pflanzkartoffeln
Soal
Saal
Soale, faul
Arbeitsscheues, unordentliches Weib.
So
Soare`
Wass soare?
Soartse`
Wass soartse`
Sag, sagen
Sagte er.
Was sagte er?
Sagte sie
Was sagte sie?
Soar noar?!
Mach Sache?!
Sag nur?! (Verwunderung)
S. o.
Prost soare un fort woare,
de` Kloare
Prost sagte er und weg war er, der Klare (Schnaps)
Soat
Knibbeldick soat
Satt, auch für: sagt
Knüppeldick satt, übersättigt.
Sollsde`?
Sollst du? (Dies erledigen)
Sonndoach
D`Sonndoach is haus
Sonntag
Der Sonntag ist heraus. Bedeutet: Das Kleidungsstück ist
verwaschen o. sonstwie verdorben.
Soot
Klaa wie Soot
Saat, auch für: Rapskörner.
Klein wie Rapskörner
Sopp
Suppe
Soßje`
Sauciere
Spaje
Speichen, Radspeichen.
Spatzert
Sperling
Spejlomp
Spüllappen, Küchentuch
Spenn
Spennefeind
Die senn sisch Spennefeind!
Spinne.
Tiefe Feindschaft.
Die (z. B. Nachbarn) hegen eine tiefe Feindschaft!
Spennefresser
Asket, Kostverächter, kommt mit wenig Nahrung aus
Sprenge
Spingen, Heidenrod
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Spiel
Spiegel
Spille
Spielen
Sprissel
Leitersprosse
Stab
Stab botze
Staub
Staub putzen
Standewegs
Auf der Stelle, sofort, unverzüglich
Stauche
Zurechtweisen
Stecke
Einfacher, selbstgeschnittener Stock.
In d` nehste Hecke schneid`
mer die beste Stecke
In den nahesten Hecken schneidet man die
besten Stöcke. Bedeutet: Das Gute liegt so nah.
Steckeroth
Steckererer
Steckenroth.
Steckenrother Bürger oder Bürgerin
Schimpfwort: Schmerkäsjer.
Steifscheschter
Unsportlicher Mensch
Stenner
Steingutfass für Sauerkraut
Stiht
Steht
Do stihre jo!
Do stihtse`jo!
Da steht er ja! ( der Besen)
Da steht sie ja! (die Heugabel)
Still
Auch für:
Still
Stiel
Schippestill
Goawwelstill
Äppelstill
Schaufelstiel
Gabelstiel
Apfelstiel
Stiwwel
Stiefel
Stoa
Stein, Steine
Stoaker Schlieach
Großer kräftiger Mann
Stoarkleib
Scherzhaft über einen, der seine Kräfte überschätzt
Stoawel gugge
Starrer, leerer Gesichtsausdruck.
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Stochele
Stochern (mit dem Haken im Feuer)
Stolzeern
Elegantes Schreiten/Gehen
Stolzferzje
Schick gekleidetes Kind
Stombe
Stoßen, auch für: Auf etwas Aufmerksam machen
Straae`
Streuen
Strannel
Isch woarn im Strannel
Zweifel.
Ich war im Zweifel.
Strasel
Streumittel jeglicher Art (z. B. gegen Glatteis, Dünger
zum Ausstreuen)
Straubsch, Struwwel
Haare stehen zu Berge
Stremel
Schmaler Streifen
Stremp
Stromp
Strümpfe
Strumpf
Stremme
Abstremme
Stauen (z. B. Wasser)
Abschnüren
Die enge Stremp dun mer
des Blouwt abstremme
Die engen Strümpfe schnüren mir das Blut ab
Strenz
Strenzer
Strinz Margarethä.
Strinzer Bürger oder Bürgerin
Schimpfwort: Wachheckeflämser.
Henner Strenz
Des derre Strenz
Strinz Trinitatis.
Das dürre Strinz (hat angeblich geringwertige
Ackerböden).
Strickerschen, die
Handarbeitslehrerin
Striele
Kämmen
Strole
Strolisch
Streifen
Unharmonisch gestreift
Strunze
Mer strunze nit, mer honn!
Prahlen.
Wir prahlen nicht, wir haben! (reichlich).
Strupp (in der Hose)
Uff d` Strupp
Gummilitze.
Schnell, im Moment, unverzüglich.
Struh
Stroh
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Struhsal
Strohseil
Struhsalschorsch
Es is su en Struhsalschorsch
Unzuverlässiger Mann.
Dieser ist ein unzuverlässiger Mensch.
Struhwisch
Kleines Strohbündel zum Trockenreiben,
oder Massieren, vorzugsweise aus Haferstroh.
Stubb
Gouwt Stubb
Stuwwedisch
Stuwweschdejl
Schesslong
Stube
Wohnzimmer
Wohnzimmertisch
Wohnzimmerstühle
Couch
Stuwwerdisch
Gedrungen. Niedriger, kräftiger Wuchs (einer Pflanze)
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Suffkopp
Säufer, Alkoholiker
Sulsch
Schlamm
Tornhall
Turnhalle
Torsche
Strunk, verdickter Stängel beim Kohl.
Auch für: Kleiner Junge.
Doppelschneidiges Hohlmesse zum Entfernen des
verhärteten Innenteiles des Kohlkopfes.
Torscher, Krauthulscher
Traddele
Unflottes Gehen in kleinen, Schritten
Traddeloarsch
Unruhiger Geist, unsteter Mensch
Trauwe
Weintrauben
Treere
Treten
Trepp
Treppling
Treppe
Treppenstufe
Trenke
Trinken
Tretschnass
Triefend nass
Truddele, betruddele
Träufeln, beträufeln,tröpfeln, betröpfeln.
Isch honn mer mei gouwt Klaad
met Soß betruddelt
Ich habe mein schönes Kleid mit
Soße beträufelt.
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Trocke
Trickele
Trocken.
Trocknen.
Die Wesch dut schlecht
trickele
Die Wäsche trocknet schlecht.
Tuwwak
Tabak
Uff
Uffbasse, uffgebasst
Uffdu
Bettwesch uffdu
Uffgedu
Uffgeschluust /es schluust
Uffmerrwele, uffgemerrrwelt
Uffnierische,uffgenierischt
Uffschaffe, uffgeschafft
Uffstombe, Uffdubsche
Uffstuße
Uffwaasche, uffgewaascht
Auf.
Aufpassen, aufgepasst.
Aufsetzen (den Hut)
Die Betten überziehen
Aufgesetzt (den Hut)
Aufgetaut, es taut.
Aufwirbeln, aufgewirbelt.
Aufdrängen, aufgedrängt.
Aufarbeiten, aufgearbeitet.
Auf einen festen Untergrund aufstoßen.
Aufstoßen, rülpsen.
Aufweichen, aufgeweicht.
Uff de`Kopp
Es stimmt uff de`Kopp
Auf den Kopf, auch für: Haargenau
Es stimmt genau (die geschätzte Anzahl)
Uff Stell un Schloach!
Auf Stell und Schlag, bedeutet: auf der Stelle
Uhr
Ohr.
Loss disch nit iwwers Uhr
haache!
Lass dich nicht übers Ohr hauen! (übervorteilen)
Unfreesisch
Appetitlosigkeit beim Vieh
Ungemachs
Ungemach bringend (steigerndes Vorwort beim
schimpfen)
z. B.; ungemachser Poots, ungemachser Säidäiwel
Ungemachs Katzevej
Ungemach bringende Katze
(hat in die Hausschuhe uriniert)
Ungetrau
Misstrauisch
Unggel
Onkel
Unkolveert
Unkultiviert
Unleid
Unleidlicher Mensch
Unne
Unten
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Unnerschtderiwwerscht
Unterstzuoberst (unteres gehört nach oben).
Des Audo leit unnerschtderiwwerscht in de Wiss
Das Automobil liegt mit den Rädern nach oben
in der Wiese.
Unnierisch
Unnötig
Unscheerisch
Übergroß, unhandlich
Ures, isch honns
Ich hab es über, ich bin übersättigt
Usseroans
Unsereiner.
Usseroans giht werre
leer aus!
Unsereiner geht mal wieder leer aus!
Uustern
Uusterhoas
Ostern
Osterhase
Utsche
Utschebebbes
Reflex auf plötzlichen Schmerz (Aua/Autsch)
Sehr schmerzempfindliche Person
Uuze
Verulken
Uwe
Kulleuwe
Eeluwe
iibsche
Ofen.
Kohleofen.
Ölofen.
Öfchen
Uwwe
Uwwedruff
Uwwenuff
Die wohne uwwenuff
Oben.
Obendrauf.
Ganz oben.
Die wohnen ganz oben.
Vadder
Vater, meist Anrede des Groß,- oder Urgroßvaters
Ve`daddert
Verdutzt
Ve´dombe
Unterentwickelt, unterdrückt
Ve´dorrwe
Verdorben
Auch für: Angegriffene Gesundheit
Ve`dreet
Isch waas nit ob sichs vetreet
Verträgt
Ich weis nicht ob sich das (oder dies) verträgt
Ve`dro, ve`droe`
Hoffentlich ve`dron se`sich
Vertragen
Hoffentlich vertragen sie sich (die spielenden Kinder)
Ve`duggele
Verdunkeln, verheimlichen.
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Es is e`wingk ve´dorrwe,
ve`putscht
Sie ist ein wenig verdorben.
Bedeutet: Sie sieht etwas kränklich aus.
Ve`du
Do honn mer sisch ve`du
Vertan.
Da haben wir uns vertan.
Ve´embern
Sich mitteilen, melden, äußern
Veer
Veergestern
Veermjoahr
Veer Joahrn
Vor
Vorgestern
Voriges Jahr
Vor Jahren
Veer Knopp un Klicker
Billig verramscht
Veering
Vorhänge, Stores
Ve`fresse
Wie kann mer noar su
ve`fresse sei?!
Gieriges, maßloses Essen
Wie kann man nur so gierig und maßlos essen?!
Ve´gaastert
Ve´gaastert gegugt
Verängstigt.
Verängstigter Gesichtsausdruck.
Ve´gesse
Ve´gesse gunge
Vergessen
Vergessen gegangen, in Vergessenheit geraten
Ve`gewwe
Vergeben, verzeihen
Auch: Fehler beim Spielkarten austeilen
Der dut sisch nit ve`gewwe
Dieser gibt (spendet) nicht über die Maßen
Ve´hingert
Verhungert, auch für: Äußerst sparsam
Der is su ve´hingert, der
frisst sein ajene Scheißdreck
Der ist so sparsam, der frisst seinen eigenen Sch……
Vej
Vieh
Ve`jungt
Verkalbt, Fehlgeburt beim Rind.
Ve`kellt
Erkältet
Ve`kimmelt
Gouwt ve`kimmelt
Verkauft
Über Wert verkauft
Ve´kitzele
Vergnüglich kichern
Ve`kniewelt
Nur schwer lösbar verknotet
Ve´koomscht
Verkümmert
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Ve`knupscht
Kleine Schäden an Schmuck, Möbel und allen
Gebrauchsgegenständen
Ve´knuttelt
Zerknittert
Ve`leern
Verlieren. Auch für: Verlernen.
Geb oacht, desde´ des
nit ve´leerscht
Gib obacht, dass du dieses nicht verlierst/verlernst!
Ve`losse
Verlassen
Ve`meene
Falsche Meinung, Annahme, verwundern
Du werscht disch ve`mene!
Du wirst dich verwundern, deine Meinung ändern!
Ve´nosst
Beschädigt, durch Gewaltanwendung
Vernommes
Es is e` Veernommes
Vorhaben.
Es ist ein Vorhaben
Veerm Aabee in die Hose
geschisse
Nicht rechtzeitig zur Toilette geschafft.
Bedeutet: Gelegenheit verpasst.
Veero
Mach e´mol vero
Voran.
Mach mal voran, beeile dich.
Ve`roare
Die Koart ve`roare
Verraten.
Die Karten verraten, vertrauliches ausplaudern.
Ve´robbe
E´ hot sisch groad ve´robbt
Zerreisen.
Er hat sich besonders angestrengt
(um Eindruck zu schinden).
Verrdel
Der spillt e`verrdel !
Viertel.
Bedeutet: Seltsames Benehmen.
Verrdelsche
Viertel Schnaps, 0,1 Liter Glas
Ve`schaast
Des Hinkel ve`schaast
Vertrieben.
Das Huhn (unbeabsichtigt?)vertrieben.
Ve`schammereern
Beschädigen, durch unsachgemäße Behandlung
Ve´schisse
Jetz horres ve`schisse
Sympathie verspielt.
Jetzt hat er seine Sympathien verspielt.
Ve`schlofe
Verschlafen
Ve`schubt
Verschoben
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Ve`wunnerlisch
Es is nit ve`wunnerlisch
Folgerichtig
Es ist eingetreten wie erwartet/befürchtet
Ve`zottele
Etwas unauffindbar verlegen
Villmaul, villmaulisch
Person , die zuviel redet und nicht zuhört.
Vielmaul, krankhafte Geschwätzigkeit.
Neudeutsch: Logorrhoe (Sprechdurchfall)
Vo, vonnem, vonner
Des honn isch vonnem krejt
Des honn isch vonner krejt
Von, von ihm, von ihr.
Das habe ich von ihm gekriegt.
Das habe ich von ihr gekriegt.
Vuhl
Vogel
Vuhlshäijsje
Vogelhäuschen.
Vuhlsboamsche`
Am Vogelbaum. Breithardter Flurnamen
Hat i. d. Sammlung eigentlich nichts zu suchen – oawwer es is halt su schee!
Waad
Weide
Waas
Wer waas, wer waas?!
Wersch waas, wird`s wisse
Weizen, auch für: Wissen.
Wer weiß, wer weiß?!
Wer es weiß, der wird es wissen (Nonsens)
Waasche, enwaasche
Beigewaascht
Weichen, einweichen (Schmutzwäsche)
Regen hat das Erdreich durchnässt
Wachhecke
Wachholder
Wallsche
Schwerfälliger Gang
Wammes
Leichte Arbeitsjacke, Blaumann
Watz
Eber (auch Schimpfwort)
Weckschnirre
Arme Ritter
Weibsmensch
Frau
Weise
Weis e`mol her
Zeigen
Zeig`mal her (deine Verletzung)
Weißgebenn
Kalkputz oder Kalkanstrich.
Auch: Scherzhaft für menschliche Haut.
Welle, Wellerscher
Reisigbündel, Holz zum Anfeuern.
(z. B. Kessel für Schweinekartoffeln,
angeblich auch gut geeignet zur Brandstiftung).
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Wejj
Wiege
Welljerholz
Nudelholz
Wend
Wind
Auch für schnell:
Wie d`wend hat die`Katz die
Maus g`fange
Blitzschnell hatte die Katze die Maus gefangen
Wenne
Ackerwinde (Wildkraut).
Auch für: Wenden/umwenden.
Die Hose wenne
Die Hose wenden: Bedeutet: Notdurft verrichten in freier
Natur.
Wennde`
Wenn du.
Wennde` Zeit host, da kannste`
mol renngucke
Wenn du Zeit hast, dann kannst du ja
mal reinschauen.
Werrfche Dauborner
Kleines Glas Dauborner Kornschnaps
Werre
Reewerre
Suddelwerre
Woachswerre
Wetter, auch für:Wieder
Regenwetter.
Längere Regenperiode mit geringem Niederschlag.
Wachswetter, warmer Frühjahrsregen lässt die Pflanzen
wachsen.
Isch komme werre
Ich komme wieder.
D` Gickel guckt ins Reeloch
Der Hahn guckt ins Regenloch. Bedeutet: Der
Wetterhahn auf der Kirchturmspitze schaut nach Westen.
Isch honn werre Schmerze,
des kemmt werre voom Werre!
Ich habe wieder Schmerzen, das kommt wieder
vom Wetter!
Werrd
Es werrd schon werrn
Wird,
Es wird schon werden.
Eß, des d´ gruß un stoark
werrscht!
Iß, damit du groß und stark wirst!
Werregewwe
Des mußde mer werregewwe
Wiedergegeben, zurückgegeben
Dieses mußt du mir wieder zurückgeben.
Werreho
Des will isch werreho
Wiederhaben, zurückhaben.
Dieses will ich wieder zurückhaben.
Werremo
Wieder mal, zum wiederholten mal.
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Des is schonn werremol
basseert
Dies ist schon wieder mal, zum wiederholten male,
passiert.
Wenn werre mol
Wenn wieder einmal, beim nächsten mal.
Werrschd
Du werrschd doch nit?!
Wirst
Du wirst doch wohl nicht?!
Werrschde`
Des werrschde` schon sieh
Wirst du
Das wirst du schon sehen
Werrschdere`
Du werrschdere` krejje kinne
Wirst du welche
Du wirst welche bekommen (Salatpflanzen)
Wesch
Wesch wesche
Wäsche
Wäsche waschen
Wese
Brutwese
Bodderwese
Mer brauche` e´ Bodderwese!
Anwesen. Auch für: Menge.
Brotmenge, Menge Brot.
Buttermenge, Menge Butter.
Wir verbrauchen viel Butter !
Wettstaa
Wetzstein (Schleifstein zum Schärfen der Sense).
Wettstaaklies
Wetzsteinklöse (Kartoffelklöße aus hälftig rohen und
gekochten Kartoffeln)
Wichsberscht
Schuhbürste
Wieje
Wehen, Taunusstein
Wig, e´wig
E´wigg du
Weg.
Weg tun. Auch für: Narkotisieren.
Isch losse misch e´wigg du
Ich lasse mich narkotisieren.
Vornne wig
Henne no
Vorne weg, voraus.
Hinten nach.
Willsde`?
Willst du? (mir behilflich sein)
Willwort
Ausrede
Winsbach
Wingsbach, Taunusstein
Winsch
Windschief (Bild an der Wand hängt schief)
Wiss, Wisse
Wiese, mehrere Wiesen
Auch: Wisse
Wissen
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Isch meescht`s nit wisse
Ich möchte es lieber nicht wissen.
Wissboare
Wissboarener
Wiebaden
Wiesbadener Bürger/Bürgerin
Schimpfwort: Plasterschisser
Wiwwi, Wiwwische
Wehweh, Wehwehchen
Kindliche Beschreibung einer nicht allzu schweren
Verletzung.
Des Kent hot e` Wiwwische
Das Kind hat Wehwehchen
Woache
Laderwoache
Woacheroad
Wagen
Leiterwagen.
Wagenrad.
Worm, Werm
Es woar zouw worm
Wurm, Würmer. Auch für: Warm.
Es war zu warm.
Woar
Woarsch
Wer woarsch?
Woart er?
Waorschde`?
War
War es.
Wer war es? Wer hat das getan?
Wart ihr? ( im Kino)
Warst du? (im Kino)
Woarz
Warze
Woarzel
Woarzele
Auch:
Woarzele
Wurzel
Wurzeln, die Pflanze treibt Wurzel i. d. Erde.
Woll
En Käijl Woll
Wolle
Ein Knäuel Wolle
Wollmaus
Flusenkäuel auf dem Fußboden.
Woo
Kischewoo
Waage.
Küchenwaage.
Woost
Regenschauer
Worscht
Wurst.
E´werd sisch nit die Worscht
ve´platze!
Er wird sich wohl nicht überarbeiten.
Worschthaut
Wursthülle
Voll wie en Worschthaut
Voll wie eine Wursthülle. Redensart für überfülltes
Wartezimmer, Veranstaltungsraum o. ä.
Fleißiges, nimmermüdes Arbeiten.
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Wuch
Des werrn isch die Wuch
iwwer mache
Woche
Das werde ich die Woche über erledigen
Wubsch
Stoß
Wunner
Mer kinnt Wunner meene!
Wunder.
Man könnte meinen es wäre ein Wunder!
Bedeutet: Es ist nicht so, wie es scheint.
Wunnerlisch
Ve`wunnerlisch
Wunderlich
Verwunderlich
Aorsch wunnerlisch Aort
Arg wunderliche Art. Seltsames Verhalten.
Auch: Verwunderung und Erstaunen über Banalitäten.
Wusselisch
Flink
Zaase
Hiezaase
Locken, drängen
Zu einem Ziel locken, drängen.
Zaaschele
Zeichnen
Zäijg
Zeug
Zaubel
Es is su en Zaubel!!
Unordentliche (weibliche) Person.
Sie ist eine unordentliche Person !
Klaa Zaubel
Kleines, lebhaftes, Mädchen
Zausele, gezauselt
Durchschütteln, durchgeschüttelt
(auch: Strafmaßnahme gegenüber Kindern)
Zehbach
Geizhals
Zejje
Gezuue`
Des Kennt is nit gezuue`
Ziehen, erziehen
Gezogen, erzogen
Das Kind ist nicht gut erzogen
Zejkerrnsche
Zweiachshandwagen (Bollerwagen)
Zellerie
Sellerie
Zerrn
Ärgern, foppen, necken, hänseln.
Auch für: Mit dem Hund grob spielen.
Zieg, Ziege
Fußzehe, Fußzehen
Zippel
Zipfel
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Zirrern
Zirrerich
Zittern
Zittrig
Isch hon gezirrert om ganze Leib
Ich habe am ganzen Körper gezittert.
Zissele
Dinn driwwer gezisselt
Feine, sparsame Verwendung.
Dünn drüber gestreut (z. B. Aussaat mit wenig Saatgut).
Zobbele
Zupfen, in Form ziehen.
Zoo
Zeh
Zoowieh, zehwieh
Zoo zejje
Zahn.
Zähne.
Zahnschmerzen.
Zahn ziehen.
Zouw
Mach zouw
Isch honn zouwgenomme
Zu.
Mach zu, beeile dich.
Ich habe zugenommen (an Körpergewicht).
Zuckele
Auszuckele
Saugen
Mit dem Mund aussaugen
Zuck grejt
Durchzug im Haus abbekommen
Zuck im Baajes
Durchzug im Haus (kalte Luft)
Es zejt, mach e`mol des
Fenster zouw!
Es zieht, mach mal das Fenster zu!
Zussel, klaa
Kleines, quirliges Mädchen
Zuut
Zotte, Ausgießer der Kaffee,- Tee,- Gießkanne
Zwerrn
Zwerrnsfoarm
Kaafzwerrn
Zwirn
Zwirnfaden
Kaufzwirn, gekaufter Zwirn zum Nähen.
Fei wie Kaafzwerrn
Fein wie Kaufzwirn. Beschreibung für etwas zartes,
dünnes, filigran Gearbeitetes.
Dinn wie Kaafzwerrn
Dünn wie Kaufzwirrn. Beschreibung für Dinge, die für
den Zweck zu dünn bzw. zu leichtfertig geraten sind.
Zwerrsch
Es stickt zwerrsch
Iwwerzwerrsch
Quer. Auch für: Zwerg.
Es steckt quer.
Es steckt kreuz und quer.
Zweter
Kurze Jacke
Zwiwwel
Zwiebel
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Zwiwweldappscher
Zwiebeltreter, bedeutet: Schimpfwort für einen Mann,
der mit seinen (großen) Füßen Unheil anrichtet
Zwitzerisch
Ungeduldig
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Ausschnitt aus einem berühmt gewordenen Aufsatz eines Kindes in der Dorfschule
Holzhausen:
„Der Leiterwagen“
Der Leiterwagen ist ein großer Wagen und hinten hängen die Löffel.
Hinweis:
Beschreibung Leiterwagen siehe Internet – Wikipedia.
Zur Sicherung der Ladung Heu/Stroh wurde ein Seil längs über den Wagen gelegt und mit
einer einfachen Holzwinde angespannt. Die „Löffel“ dienten zum Drehen der Holzwinde.
Redensarten
Wie soart d` Aff wire in die Saaf
Was sagte der Affe nachdem er in die
gebisse hat?: „Geschmacksach“.
Seife gebissen hatte?: „ Geschmacksache“.
(Redensart zu einer Sache, die nicht bei jedem Anklang findet)
Mer sen jo nit aus d` Welt
Wir sind ja nicht weit weg.
Jetz kemmt`s zom Bauchbeise
Jetzt kommt die Sache zur Entscheidung, die
Wahrheit zu Tage, führt die Auseinandersetzung
zum Streit.
Wer nit reisch heiroat oder erbt,
bleibt en oarmer Däijwel bisse`sterbt
Wer nicht reich heiratet oder erbt,
bleibt ein armer Teufel bis er stirbt.
Dunneraxschwerlaadnochemool
Fluch, der z. B. zum Einsatz kommt, wenn sich
der Handwerker auf den Daumen gehauen hat.
Angeblich aus dem Laufenseldener Plattdeutsch
und heißt: Donner, Axt und schweres Leid noch
einmal, o.s.ä.
E`hot sei Geriss
Er hat Verehrerinnen.
Es wird sich weise
Es wird sich zeigen (wer richtig lag)
Es leit koan Bauer im Kraut
Es liegt kein Bauer im Kraut (Feldgemüse)
Soll heißen: Die Angelegenheit ist nicht
besonders eilig.
Es gung in oam hie
Es ging in einem hin. Soll heißen: mehrere
Aufgaben zusammen erledigt, in einem
Aufwasch.
Gieh nit bei dein Ferrscht,
wenn d`nit gerouwfe werrscht!
Geh nicht zu deinem Fürsten, wenn du nicht
gerufen wirst! Warnung vor der Macht der
Obrigkeit.
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Mer muß sich jo scheeme ver d` Läijt!
Man muß sich ja schämen vor den Leuten!
Peinlichkeit soll nicht öffentlich werden.
Do brengt koa Maus koa Boa me nenn!
Da bringt keine Maus kein Bein mehr rein!
(Ausspruch eines Holdesser Kleinbauern zu seiner, wegen reichlicher Ernte, übervollen
Scheune. Berühmt gewordene Redensart, die zu allen möglichen Situationen passt, wenn
etwas überfüllt ist).
Mischt Land un Läit ve`rickt
Macht Land und Leute verrückt, verbreitet Panik
Der hot sein Närr dro gefresse.
Der hat seinen Narren daran gefessen, vernarrt
in eine nicht sinnvoll erscheinende Sache.
Der is nit su wire dut.
Der is nit henne wie vorne.
Er ist nicht so wie er tut (Blender, Betrüger)
Er ist nicht hinten wie vorne (siehe oben)
Längelang hiegefalle
Längs zu Boden gestürzt
Se`hon nix im Lämpsche
Sie haben nichts (kein Öl) in ihrer Lampe.
Bedeutet: Geldsorgen:
Bescheiß disch e`bisje`!
Stell dich nicht so an !
Giht do remm wie e`scheißend Hinkel
Er macht einen jämmerlichen Eindruck
Broch wie e`Roahmdippe
Leistenbruch o. ä. mit starkem Vorfall.
Misch e`Gesischt wie siwwe Doar
Reewerre
Macht ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter
(bemitleidenswerter Gesichtsausdruck)
Es reent un reent und kemmt
nix uf d`Burm
Regnerisch mit wenig ergebigem Niederschlag.
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Wettergespräche unter Gartennachbarn
Trockenperiode
Nachbar 1:
„ Es is suu trocke, es misst
unbedingt e´mol reene“.
Nachbar 2:
„Jojo, es werd alles ve`derrn“
Es ist so trocken, es müsste dringend mal regnen.
Ja ja, es wird alles verdorren.
Leichter Nachtregen
Nachbar 1:
„Es hot jo e´mol gereent“
Es hat ja mal geregnet.
Nachbar 2:
„Ochjo, es woar su gouwt wie
goarnix“
Ach ja, es war fast gar nichts.
Nachbar 1:
„Noja, es woar besser wie
gegosse“
Na ja, es war besser als wenn man gießt
Dauerregen
Nachbar 1:
„Es hätt e´mol genungk gereent“
Es hätte mal genug geregnet.
Nachbar 2:
„Jojo, es werd alles ve´faule“
Ja ja, es wird alles verfaulen
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Holdesser Leckuchesopp (Lebkuchensuppe)
Traditioneller Silvesterpunch
Man nehme:
1 Liter mindestens 1 Jahr alter Kornschnaps
½ Liter Wasser
¾ Pfund brauner Kandiszucker
2 Stangen Zimt
3-4 Gewürznelken
2 cl Pottrum (kleines Fläschchen)
1 Stück harter Lebkuchen (gibt’s zum Jahreswechsel im Nassauer Land zu kaufen)
Zubereitung:
Kandiszucker im Wasser mit den Gewürzen siedend auflösen.
Gewürze abseihen
Sud erkalten lassen
Mit dem Schnaps und dem Rum aufgießen
In einer Terrine mit Deckel aufbewahren
Lebkuchen in sehr kleine (und möglichst gleiche) Würfel schneiden (die hohe Kunst des
Lebkuchenschneidens!!) und vor dem Genuss maßvoll in die Suppe geben.
Servieren und genießen:
Die Suppe wird an Silvester in der Terrine auf die Mitte des Tisches gestellt.
Auf den Tisch werden Wassergläser mit Suppenlöffel gestellt.
Die Wassergläser sind zu 2/3 mit Wasser und etwas Schnaps gefüllt.
Gemeinsam wird nun aus der Terrine gegessen bzw. gelöffelt.
Die Löffel werden jeweils wieder in die Gläser zurückgestellt.
Verhaltenskodex:
Nit des Maul iwwer die Schissel halle!
Beim Löffeln nicht den Mund über der
Schüssel halten!
Nit suvill truddele !
Nicht allzu viel verschütten!
Tipp:
Schmeckt vor, an und nach Silvester gleich gut!
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Bub beim Metzger:
Isch hätt geern fer en Makk
Schnibbel fer d` Hund, –
aowwer Blouwtworscht
kann mein Baba nit esse!
Ich hätte gerne für eine Mark Wurstenden
für unseren Hund, Blutwurst mag mein
Papa aber nicht!
Gastfreundlichkeit
Besuch von Freunden:
„Sitzt äisch“
Setzt euch, nehmt Platz
Besuch von Fremden:
„Sitze sej sisch doch“
Setzen Sie sich doch, nehmen Sie bitte Platz
Vornamen wurden verniedlicht/verkindlicht und beginnen „S“:
S´Koarlinsche
S´Elsje
S´Lisbett
S´Friedche
S`Linasche
S´Luwwissje
S´Marrische
S´Settsche
S´Bettsche
S´Fritzje
S´Koarlsche
S´Hänsje
S´Philippsche
Die Karoline
Die Else
Die Elisabeth
Die Elfriede
Die Lina
Die Luise
Die Maria
Die Lisette
Die Babette
Der Fritz
Der Karl
Der Hans
Der Philpp
Ansonsten beginnen Männernamen „D“:
D´Koarl
D´Heinrisch
D´Fritz
D´Lui
D´Philipp
Der Karl
Der Heinrich
Der Fritz
Der Ludwig
Der Philipp
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Familien-Rufnamen
Albertis
Allwesse
Bachs
Bäckersch
Beisischels
Besiersch
Bingels
Boamoarstersch
Bolze
Bondorfs
Borgroufe
Botts
Briels
Brunnos
Butschbachs
Christe
Dejfebachs
Delfe
Distlersch
Dreilings
Eescherts
Ferschdersch
Ferschderkoarls
Fuhrsch
Funks
Gemmersch
Gennsche
Groschoustersch
Hannams
Hannrischs
Hannwilms
Heehns
Heenlersch
Heileckersch
Heimanns
Hertlings
Hollrischs
Hortmanns
Jerflibbe
Jokkobs
Kerschersch
Klärnersch
Klause
Kriere
Kuhlstadts
Lambertis
Lanze
Leiningersch
Lengse
Lenze
Lipse
Lipsekoarls
Mattebriels
Meenze
Mengesse
Metzjersch
Millpetersch
Moarchersch
Müllersch
Noalschmidts
Nolls
Oadams
Petterischs
Posthaldersch
Puffs
Reenerts
Reschnersch
Reuse
Rocks
Scherfs
Schitze
Schmidtphillips
Schmidts
Schneidersch
Schollese
Schoujstersch
Schucks
Schulschollesse
Siesches
Spiese
Thedorschs
Thorns
Troste
Weise
Weißbennersch
Zemmernrischs
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Straßennamen
Borg
Burggäßchen
Bradener Weg
Breithardter Weg
Dasbacher Weg
Daisbacher Weg
Herschegass
Hirsenstraße
Kluuster
Klosterstraße
Lahmekaut
Neugasse
Luher Weg (Phillipsbursch)
Loher Weg. Der Zweitname „Phillipsburg“
entstand, weil in der Straße mehrere Familien
wohnten, in denen der Vater Phillip hieß.
Näije Bohle
Bohlenstraße
Peergass
Pferdegasse
Staaweg
Steinweg
Vomach
Vombachstraße
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Tageszeiten und tageszeitbedingter Gruß
Moind
Vormittag
Gruß:
Gemoije
Guten Morgen
Abschiedsgruß:
Adschee
Adieu
Iwwer Doach
Tagsüber
Gruß:
Gedach
Guten Tag
Abschiedsgruß:
Adschee
Adieu
Owend
Noacht
Abend
Nacht
Gruß:
Genowend
Guten Abend
Abschiedsgruß:
Genoacht
Gute Nacht
Der Universalgruß „Gude“ wurde erst nach Ende des 2. Weltkrieges allmählich
übernommen.
Gruß nach (zum) Jahreswechsel
Gemoije Näijjohr
Soll heisen:
Guten Morgen Neues Jahr
Alles Gute zum Neuen Jahr
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Holdesser Kerwe-Rouwf
Holdesser Kerbe-Ruf
Vorgabe Kerbevadder
Antwort Kerwegesellschaft (Lautstark)
Kerwegesellschaft
Wem iss die Kerb???
Wem iss die Kerb???
Wem iss die Kerb???
Usss
Usss
Usss
Un se` werd ge …………..
halle
Un ve`………..
soffe
Kerweborsch
jooooo
Kerwemedscher
gekreische
Zickezackezickezacke
Hoihoihoi
Was frißt die Gas?
Was frißt die Gas?
Heuheuheu
Was iss Blouwtworscht ohne Griewe ?
Blunz
Wem iss die Kerb???
Wem iss die Kerb???
Wem iss die Kerb???
Unsss
Unsss
Unsss
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Zahlen:
Oans
1
Zwu
2
Drei
3
Vejjer
4
Fünnef
5
Sechs
6
Siwwe
7
Oacht
8
Nej
9
Zeh
10
Verrzeh
14
Siwwezeh
17
Nejzeh
19
Nejennejnsisch
99
Hunnert
100
Nejhunnertnejennejnsisch
999
Nejdausendnejhunnertnejennejnsisch
Wenn der ve`zielt, da kemmte
voom Hunnertsde ins Dausensde
9.999
Wenn er erzählt, dann kommt er
vom Hundertsten ins Tausendste.
Bedeutet: Sehr ausschweifende Erzählweise.
Traf auf meinen, leider verstorbenen Patenonkel Otto (gen. Ottopetter), in besonderer Weise
zu, wenn er von seinem Kriegseinsatz auf dem Balkan erzählte.
Wer siwwe seet, der liet
Wer sieben sagt, der lügt. Angeblich übertreiben
Lügner gerne mit der Zahl sieben.
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Flurnamen
Mundart :
Alte Haag
Berg
Berlek
Braareluh
Bresel
Brick
Dauwe Doal
Dejjer Groawe
Dejfe Groawe
Dejfe Weg
Dunsterbach
Fallerod
Gasheck
Gerschbach
Groawedell
Halborn
Heenler Poad
Herschbach
Herschborn
Herschtrouwt
Ho
Ho, ver,uff, henner
Kist
Kist, ver
Kräiz, veer/henner
Luh, uff/henner
Mittelfeld
Momlings
Müllerle`,ver, uff, henner
Rick
Rure Berg
Scheffterschbach
Schlaf
Sommerforscht
Staakaut
Staaweg
Strank
Strenzer Weg
Uff Dorn
Unkeberg
Verschaad
Volmerschbach
Wacke
Wennese
Windesse
Winsbacher Sieder
Wißlad
Zwische de Well
Schreibweise:
Alter Haag
Am Berg
Schaflager
Breiteloh
Brensel
Über der Brück
Taubental
Tier Graben
Tiefe Graben
Tiefen Weg
Dornsterbach
Alte Rod
Geißhecke
Girschbach
Grabendell
Heilbron
Hennethalpfad
Hirschbach
Hirschborn
Hirschstruht
Am Hain
Vor, auf, hinter Hahn
Kies
Vor Kies
Hinter, vor Kreutz
Auf, hinter Loh
Mittel Feld
Momeling
Vor, auf, hinter Mühlhölle
Auf dem Rücken
Am/auf dem Roten Berg
Schaf-Hart
Auf Schleif
Sommer-Forst
Steinkaute
Steinweg
Im Schrank
Am Strinzer Weg
Beim Dorn
Am Unkenberg
Vor Scheid
Volmersbach
Vor Wacken
Windhausen
Windhausen
Wingsbach-Söder
Wiese-Latte
Zwischen dem Wald
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Kleines Erlebnis eines Berliners in einem Kuhstall in Holzhausen
Verfasst 1945 von dem Berliner Gerhard Hentschke
Überliefert von Klaus-Peter Willsch
†
1. Der Krieg ist aus, weiß der Teufel wie
ich wollte nach Haus, doch nun bin ich beim Vieh
Bei Lipse-Karl und seinen Verwandten,
in Holtese gelandet bei Onkel und Tanten.
2. Ich sage Euch , danach fing es gut an,
an`s Heu einfahren ging es gleich ran.
Erst konnt ich schön auf dem Wagen sitzen
dafür musst ich dann später doppelt schwitzen.
3. Das Heu abladen ist nämlich kein Vergnügen,
dabei kann man kleine Kinder kriegen.
Aber es kam noch schöner und schon der nächste Morgen
brachte mir den Kuhstall mit all seinen Sorgen.
4. Sechs Uhr war`s als Hermann mich damals weckte
und mich aus meinen schönsten Träumen schreckte.
Mit nüchternem Magen, man soll es kaum meinen
ging Hermann in den Kuhstall mit mir zu den Seinen.
5. Zwischen Kühen und Ochsen waren schon da,
Friedchen, Elschen, Petter und die Mama.
Man zeigte mir dies, man zeigte mir das,
das Stroh ist trocken und das ist naß.
6. Und schließlich hieß es, geh mal noch hinten,
Du fasst eine Gabel mit vier Zinken.
Der Mist soll raus von Mittag, Abend und Morgen,
das sollst von nun an Du besorgen.
7. Ich ließ mich darauf ein, doch was sagt ihr nu
zu der ersten Gemeinheit der einen Kuh.
Die merkte, ich hatte noch wenig Geschick
beim Misten und wollt mir dafür ins Genick.
8. Eine andre verpasst mir Sommersprossen,
weil sie ihren Sch…dreck über die Steine ergossen.
Und schließlich merkte eine, dass ich nicht sehr versiert,
die hat mir´s Gesicht mit´m Schwanz eingeschmiert.
9. Aber sonst, ich war wirklich selber platt,
ging alles in Ordnung und sehr glatt.
Mit guter Miene zum bösen Spiel,
gewann ich an diesem Tage sehr viel.
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10. Jetzt haben sich die Viecher an mich schon gewöhnt.
Für die Schweinerei werd´ ich übrigens Sonntags gelöhnt.
Nun lassen sich mit beidseitig gutem Willen
sogar die Ochsen von mir sillen (einspannen).
11. Viele Morgen bin ich nun schon hier,
vertrag mich mit Menschen und anderm Getier.
Nun müsst ihr nicht meinen, hier gibt es nur Schlechtes,
im Gegenteil, zumindest genau so viel Rechtes.
12. Brauche nur an Diefenbach denken, an Emmels oder Besier,
wie viel Wein ich dort trank und wie viel Bier.
Und nicht zuletzt will ich vergessen,
die schönen Mädchen und das gute Essen.
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Holdesser Bürger um 1970 bei der Fronarbeit. Auftrag war die Pflege von Feldwegen.
Aufgenommen bei der verdienten Pause.
Bild oben von links:
Noalschmidts Koarl
Gensche Philipp (etwas verdeckt)
Oadams Heinz
Lanze Helmut
Lenze Helmut
Posthaldersch Herbert
Siesches Christion
Bender Heine mit Enkelkindern
Schucks Willi
Botts Sepp
Lipsekoarls Irmfried
Kerschersch Ewald
Hehns Werner
Zemmernrischs Karl
Karl Emmel
Philip Weber
Heinz Denzer
Helmut Spies
Helmut Ernst
Herbert Altenhofen
Christian Becker
Heinrich Bender (Bürgermeister)
Willi Schuck
Joseph Rothaler
Irmfried Gemmer
Ewald Kircher
Werner Höhn
Karl Bender
Bild unten von links:
Schulschollesse Walter
Räise Helmut
Preislersch Horst
Boamoarstersch Berthold
Albertis Rudolf
Borgrouwfe Werner
Albertis Otto
Lipse Heinz
Reenerts Koarl
Hesse Heinz
Walter Gemmer
Helmut Reus
Horst Preisler
Berthold Müller
Rudolf Witzky
Werner Bingel
Otto Witzky
Heinz Emmel
Karl Hollricher
Heinz Weiß
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Ehestandslied
Lieder der Dorfjugend beim Ständchen zur Hochzeit
Mir gefällt das Eh`standsleben, besser als das Kloster gehen, ja Kloster gehen.
In das Kloster mag ich nicht, denn ich bin zur Eh` verpflicht, ja Eh` verpflicht.
Vater tu`dich doch erbarmen und verschaff` mir einen Mann, ja einen Mann.
Der mich drückt an seine Brust, denn zum Heiraten hab`ich Lust, ja hab` ich
Lust.
Ach was wird die Mutter sagen, wenn ich sie verlassen will, verlassen will.
Sie mag sagen was sie will, denn ich heirate in der Still, ja wen ich will.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Ich hab` mir eins auserwählet, ein Mädel wie mir es gefällt.
So hübsch und so fein, von der Tugend so rein, schön Schätzelein wärest du
mein.
Schön Schätzchen was hab` ich gehöret, Du hättest einen Andern im Sinn.
Ja das glaub` ich aber nicht, bis das es geschieht, mein Herzchen schlägt immer
für dich.
Da drunten im Keller beim Faß, da ist es bald trocken bald naß.
Ja da zapft mein Schatz Bier, ja da zapft mein Schatz Wein,
schön Schätzelein wärest du mein.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Als ich Dich zum erstenmal erblickte, jenen Augenblick vergess` ich nie.
Als mich Deine Gegenwart entzückte, da war es mir, ich weis ja selbst nicht
wie.
Einen Kuß von Deinem zarten Munde, einen Gruß von deiner zarten Hand.
Erinnert mich an jene frohe Stunde, da wo mein Herz Dich auf dem Sofa fand.
Ja Du bist so edel und so milde, Deine Seele ist so engelrein.
Geliebtes Mädel hör` nicht auf zu lieben, denn ohne Dich kann ich nicht
glücklich sein.
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