Parteiversammlung der SVP Oberentfelden Die SVP Oberentfelden liess sich durch ihre Vertreter im Gemeinderat, Gemeindeammann Markus Werder und Gemeinderätin Monique Gammeter, im Konferenzraum des Gemeindehauses über die Traktanden der Gemeindeversammlung vom 27. November 2015 informieren. Der Aufmarsch von leider unter 20 Mitgliedern war für den Vorstand aufgrund des brisanten Themas einer Steuerhöhung um 12 % auf 116 % etwas enttäuschend. Vielleicht lag es daran, dass vorgängig in der Presse bereits ausführlich darüber berichtet wurde. Denn auch anlässlich der Versammlung waren die vom für die Finanzen zuständigen Gemeindeammann abgegebenen Statements nachvollziehbar, dass es fast keinen anderen Weg gibt. So kann der Gemeinderat von einem Gesamtbudget von CHF 38 Mio. gerade noch über 9 % von dieser Summe, also weniger als über CHF 4 Mio., direkt Einfluss nehmen und Sparmassnahmen durchsetzen. Der Rest sind vom Kanton gegebene gebundene Ausgaben oder im Falle von Entfelden das zu übernehmende, vom Kreisschulrat abgesegnete Schulbudget von CHF 3,5 Mio. (Anteil Oberentfelden). Verschiedene Sparmassnahmen, z.B. Aufhebung des Begrüssungsanlasses für Neuzuzüger oder die Unterstützung der Ortsparteien mit jährlich CHF 400 wurden mit Bedauern, aber ohne Einwendungen, zur Kenntnis genommen. Sparen ohne massiven Leistungsabbau ist nicht möglich. Auch das Ziel, die Finanzen im Lot zu halten und die Schulden ab- und nicht weiter aufzubauen, kann nur mit einem ausgeglichenen Budget erreicht werden. Ohne die beantragte 12 %ige Steuererhöhung müsste man einen Fehlbetrag von CHF 1,5 Mio. in Kauf nehmen, denn bei den Steuereinnahmen rechnet man mit Mindereinnahmen sowohl bei den privaten wie auch den juristischen Personen. Begründet wird dies unter anderem auch mit der Demographie der Bevölkerung. Gute Steuerzahler gelangen ins Pensionsalter und deren Steuern reduzieren sich entsprechend. Zudem ist die Steuerkraft (Steuereinnahmen pro Kopf der Bevölkerung) mit CHF 2’181 bekanntermassen massiv unter dem Durchschnittswert vom Kanton (CHF 2‘642). Über das noch vorhandene Eigenkapital von CHF 2 Mio., ohne Aufwertungsreserven aufgrund von HRM2, kann ein allfälliges Defizit ebenfalls nicht aufgefangen werden. Der Rechnungsabschluss 2015 wird anhand der bisher bekannten Zahlen und absehbaren Steuereinnahmen erneut sehr negativ ausfallen. Der mit CHF 1,3 Mio. budgetierte Aufwandüberschuss könnte sogar noch höher werden. So wurde denn das Dank einer 12 %igen Steuererhöhung ausgeglichene Budget von der Versammlung zähneknirschend mit einer knappen Mehrheit gutgeheissen. Die beiden Gemeindetraktanden „Kreditabrechnungen über die Anschaffung von zwei Feuerwehrfahrzeugen“ und „Kredit über CHF 240‘000 für die Überarbeitung der allgemeinen Nutzungsplanung (kommunale Bau- und Nutzungsordnung)“ gaben zu keinen Diskussionen Anlass. Für das Traktandum „Lohn statt Sozialhilfe“ konnte die SP-Gemeinderätin Petra Huckele gewonnen werden. Sie stellte dieses Projekt überzeugend vor und der Antrag für das einstweilen befristete Pilotprojekt wurde grossmehrheitlich gutgeheissen. Im Anschluss an die Versammlung ging es in den wieder eröffneten Gasthof Engel noch zu einem „Schlummerdrunk“. (TFR)
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