„Vim“ in der Dose

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„Vim“ in der Dose
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neue verpackung> 01.2002
„Vim“ in der Dose
von Helmut Kücherer
Ab den Sechzigern begann
der Siegeszug des Kunststoffs. (Alle Fotos: Heidelberger Pressedienst)
Die Kriegsdose
bestand vollständig aus Pappe;
nach dessen Ende
wurden wieder
Dosen aus Pappe
und Metall „in
Friedensqualität“
verwendet.
Zeichen des Wirtschaftswunders: Dosendesign Mitte der
fünfziger Jahre.
Die Reklame aus der Zeit vor dem
Ersten Weltkrieg demonstriert die
reinigende Hilfe auch bei grober Verschmutzung.
> 1911 führte die 1899 von William Hesket Lever gegründete Sunlicht Seifenfabrik in Mannheim-Rheinau das Universal Scheuerpulver
Marke „VIM“ am Markt ein. Für das Allround
Markenputzmittel aus feinen Quarzmehl,
gemischt mit Seifenpulver und Soda, setzte Lever auf eine bewährte runde, handliche Streudose als Verpackung.
Laut Werbung ließ sich mit
dem neuen Scheuerpulver alles
was Nässe vertrug – einzige
Ausnahme war Kleidung –
leicht und schnell reinigen. Parallel wurde die Streudose als
saubere und sparsame Verpackung, die lästige Ärgernisse
wie Verderb, Verunreinigung
oder gar das Verschwenden des Pulvers ausschloss, ausgelobt.
Die Dose selbst passte sich im Lauf der Jahrzehnte stets dem jeweiligen Verpackungsgeist an. So gab es „Vim“ in der gewickelten
Kombidose aus Pappe und Metall, während in
den Zeiten der Mangelwirtschaft während
und nach des Zweiten Weltkriegs die reine
Pappdose „en Vogue“ war.
Ab den sechziger Jahren begann der Siegeszug der extrusionsgeblasenen, taillierten
Kunststoffdose, die – ausgestattet mit einem
Schnappdeckel und integriertem Streuloch –
die bis dahin übliche Kombidose ersetzte. Bei
ihrem Design war der Markenschriftzug bereits in den Kunststoffkörper integriert, so
dass auf das bis dahin bewährte Rundumetikett verzichtet werden konnte.
Das Produkt und die Marke „VIM“ wurde
im Jahr 2000 von Unilever vom Markt genommen. >|