TT - Tiroler Gebietskrankenkasse

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WERBUNG
Mittwoch, 1. Jänner 2020 | Nummer SOPU-Vorsatzplan
Spieglein,
Spieglein an
der Wand ...
Noch nie war der Druck für Frauen,
einem scheinbaren Schönheitsideal
zu entsprechen, so groß wie heute.
Dabei ist ein gesundes Körpergewicht mehr als ein Body-MassIndex im Normalbereich. Im
Rahmen ihres Schwerpunktes
Frauengesundheit will die Tiroler
Gebietskrankenkasse die Tirolerinnen für einen vernünftigen
Umgang mit dem Körpergewicht
sensibilisieren. Foto: istock/gpointstudio
Für ein gesundes Körperbild
Zu einem gesunden Körpergewicht gehört vor allem ein
gesundes Verhältnis zum eigenen Körper. Gemeint ist
nicht, irgendwelchen Idealen
hinterher zu laufen. Sondern
wie wird es möglich, dem
eigenen Körper und seinen
Bedürfnissen wieder zuzuhören.
Stabiles Selbstbild
„Gesundheitsförderung ist
ganzheitlich. Es ist
uns daher
ein Anliegen, mit unserer
Kampagne umfassend zu
verschiedenen Themen zu
informieren.“
Werner Salzburger,
TGKK-Obmann
Foto: TGKK/Bruckner
Psychotherapeutin Verena
Berger-Kolb: „Vielen Menschen ist der eigene Körper
fremd geworden. Die Basis
für ein stabiles Selbst- und
Körperbild beginnt bereits
beim Baby. Jeder Säugling
spürt genau, was er benötigt,
um zufrieden zu sein. Durch
Vorgabe von Normen und Erziehung verlieren wir jedoch
das gesunde Empfinden für
unseren Körper.“
Eine besondere Herausforderung ist der Eintritt in
die Pubertät. Speziell junge
Mädchen haben oft ein Problem damit, sich mit ihrem
veränderten Körperbild zu
arrangieren. Studien zeigen,
dass jede dritte Schülerin
zwischen zwölf und 20 Jahren Frühformen von Essstörungen aufweist. Berger-Kolb:
„Als
Gesundheitskasse
setzen wir
auf Prävention und
möchten darüber hinaus
auch zu einem ‚gesunden
Körperbild‘ im Sinne von
Selbstakzeptanz aufklären.“
Foto: TGKK/Bruckner
Medien, Modewelt und Industrie vermitteln häufig Idealbilder zu Aussehen und Körper, die nicht der Realität entsprechen.
Dr. Arno Melitopulos,
TGKK-Direktor
„Ein gesundes Körperbild hat
vor allem mit Selbstakzeptanz
und Selbstannahme zu tun.
Hier sind auch Eltern, Freunde und sonstige Bezugspersonen gefordert: dem Kind Halt
und Zuwendung zu geben, es
zu lieben und so wertzuschätzen, wie es ist.“
Ausgewogene Ernährung
Diätologin Petra Wohlfahrtstätter weiß: „Beim Body-Mass-Index gibt es ein
weites Spektrum, von sehr
schlank bis etwas mollig. Entscheidend ist der Fettanteil
zur Muskelmasse. Äußerlich
schlank heißt daher nicht
zwangsweise innerlich fit.“
Das sollten Frauen bedenken, die regelmäßig mit sogenannten Crash-Diäten
abnehmen: Bei diesen wird
nicht nur Fettgewebe, sondern auch Muskelmasse abgebaut. Wer Muskeln verliert,
verbrennt weniger Energie
und nimmt so auch wieder
leichter zu. Ein Teufelskreis.
Die Diätologin rät daher
Frauen, nicht nur ans Abnehmen zu denken, sondern auch
an den Erhalt der Muskelmasse. Regelmäßige Bewegung
und eine abwechslungsrei-
che Ernährung helfen besser,
das Gewicht zu stabilisieren
als die ständige Diätschaukel. „Abwechslungsreiche
Ernährung bedeutet: Etwas
Butter und gute Pflanzenöle
sind erlaubt, allerdings sollte
man mit versteckten Fetten
in Wurst und Süßigkeiten
aufpassen. Kleine Portionen
Fleisch, Fisch, Käse oder Hülsenfrüchte ergänzen den beliebten Salat mit sättigendem
und muskelerhaltendem Eiweiß. Auch Kohlenhydrate
haben trotz aller ‚Lowcarb‘Moden ihren Platz. Natürlich
besser in Form von Vollkornprodukten als Süßigkeiten“,
so Wohlfahrtstätter.
Frauen in Tirol sind fitter
Neben der bewussten Ernährung sind Sport und Bewegung ein weiterer, wichtiger Bestandteil für ein
gesundes Körperbild. In Tirol
sind Frauen diesbezüglich
sehr aktiv, bestätigt Claudia
Stern vom Sportdachverband
ASKÖ Tirol: „Sport und Bewegung formen den Körper.
Die Frauen im Westen sind
immer noch sportlicher, fitter und gesünder. Die Tendenz zeigt, dass aber auch bei
uns der Bewegungsmangel
zunimmt.“
Über 2.300 Vereine bieten
in Tirol ein vielfältiges Sportund Bewegungsprogramm
Fit und glücklich: Regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung sind am körperlichen Wohlbefinden und
an der Gesundheit entscheidend mitbeteiligt. Mit Gleichgesinnten macht Sport doppelt Spaß! Foto: istock/GlobalStock
für alle Altersgruppen an.
Sehr beliebt sind derzeit Yoga-, Zumba- oder Pilates-Kurse. Bereits das tägliche Treppensteigen oder der Weg zur
Arbeit mit dem Fahrrad kurbeln nicht nur den Kalorienverbrauch an, sondern machen auch fitter.
„Ideal ist eine Stunde Sport,
und zwar zwei- bis dreimal in
der Woche. Gerade Frauen
sollen sich mit einem guten
Gewissen, die Zeit dafür neh-
men“, betont Stern abschließend.
WEITERE INFOS IM INTERNET
www.tgkk.at
Die Expertinnen
Dr. Verena Berger-Kolb arbeitet als freie Psychotherapeutin und ist
Vorsitzende des Tiroler Landesverbands für Psychotherapie.
Mag. Petra Wohlfahrtstätter ist als Diätologin in Ernährungsprojekten
des avomed tätig sowie im Berufsverband der Diaetologen Österreichs.
Mag. Claudia Stern ist Landesgeschäftsführerin des ASKÖ-Tirol. Über
500 Vereine mit etwa 90 Sportarten werden im Dachverband betreut.
Vernünftiger Umgang mit Idealbildern
Vor allem Frauen wollen so
aussehen, wie es dem gängigen Schön- und Schlankheitsideal entspricht. Die
TGKK-FrauengesundheitsBotschafterin Dr. Elisabeth
Zanon warnt vor Gesundheitsgefährdung durch
übertriebenenen Körperkult.
Warum setzen Schönheitsideale vor allem Frauen unter Druck?
Zanon: Die Welt der
Hochglanzmagazine lebt
uns vor: Die Frau von heute
ist jung, gesund, erfolgreich
und schön. Zugleich sprechen Frauen sehr stark auf
Themen wie Mode, Schönheit, etc. an und setzen sich
dadurch selbst mehr unter
Druck, als es die Gesellschaft
vielleicht erwartet.
Was sind die Gründe für
diesen „Körperkult“?
Zanon: Das ist keine Erfindung der Neuzeit, sondern hat es immer schon
gegeben. Etwa die NarbenTattoos bei hawaiianischen
und afrikanischen Stammes-
kulturen. Auch Ötzi weist
bereits solche Zeichen auf.
Dieser Kult ist sozusagen
Teil unserer Entwicklung.
Wann wird es gefährlich?
Zanon: Wenn die Gesundheit gefährdet wird. Brustverkleinerungen sind aus gesundheitlichen Gründen oft
notwendig und werden von
der Krankenkasse finanziell
unterstützt. Zugleich wollen immer mehr Frauen eine Brustvergrößerung. Hier
liegt besondere Verantwortung bei den Ärzten.
Elisabeth Zanon ist plastische Chirurgin und TGKK-Botschafterin für
Foto: Aichner
Frauengesundheit.