Bezirk Uster l 13 ZO/AvU Mittwoch, 27. Mai 2015 Ein Shaolin-Mönch besucht Uster L Persönlich Shaolin-Mönch Liu Wen Qiang ist seit Anfang Mai zu Gast in einer Ustermer Kampfkunstschule. ben sich die beiden vor 13 Jahren, als Hiestand an einem Workshop in der Ustermer ChinWoo-Schule teilnahm. Schnell wurden sie zu Freunden, und so besuchte Hiestand den ShaolinMönch mehrere Male in China und lernte sogar Mandarin. Angst muss man vor Liu Wen Qiang keine haben – er sei ein Künstler, kein Kämpfer. Dass man sich aber trotz allem besser nicht mit ihm anlegen sollte, zeigt er zum Schluss des Gesprächs in einer Trainingshalle. Schön sieht seine Kampfkunst aus. Aber auch gefährlich. Aufgewachsen ist Liu zusammen mit seinen Eltern, einem älteren Bruder und einer jüngeren Schwester im Zentrum von China, in He Bei, einer Nachbarprovinz von He Nan, wo das Shaolin-Kloster liegt. Im Alter von sieben Jahren habe er einen Shaolin-Kung-Fu-Film am Fernseher gesehen, sei sofort fasziniert gewesen und habe seinem Vater gesagt, er wolle mit Kung Fu beginnen. Dies war in einer Zeit, als das Shaolin-Kung-Fu in China seine Renaissance erlebte und sich renommierte Schauspieler wie Jackie Chan oder Jet Li in ihren Filmen dieser chinesischen Kampfkunst widmeten. Und bald schon äusserte Liu den Wunsch, ins Shaolin-Klos- ter zu gehen. «In China macht man es entweder ganz oder gar nicht.» Nur die wenigsten aber werden ins einzige Shaolin-Kloster weltweit aufgenommen. Dazu notwendig sind laut Liu sowohl ein guter Körper als auch ein guter Geist. Er hatte beides und gehörte als Achtjähriger zu den Auserwählten. Das machte Lius Eltern unglaublich stolz, auch wenn es sie sicher auch ein bisschen geschmerzt habe. Denn fortan sahen sie sich nur noch einmal im Jahr, jeweils für eine Woche. «Das gehört zur chinesischen Mentalität. Wenn man zu oft nach Hause darf, ist man abgelenkt, bekommt eher Heimweh und kann sich nicht konzentrieren», meint der 32-Jährige. Heute habe sich das Ganze aber entspannt. Er besuche seine Familie rund vier Mal jährlich, dazu telefoniere er wöchentlich nach Hause. Ein gewöhnlicher Tag beginnt im Kloster jeweils um halb fünf Uhr mit einer Meditation. Nach einem stündigen Morgengebet rennen alle gemeinsam den Berg Shaoshi hoch, bevor sie auf allen Vieren wieder runter steigen. Bis zum Mittagessen wird dann ausschliesslich Kung Fu trainiert. Am Nachmittag besuchen die Kleineren die Schule, lernen lesen, schreiben und rechnen – Hiestand vergleicht es mit der hiesigen Sportschule. Nach dem Nachtessen schliesslich trainieren alle noch einmal rund drei Stunden Kung Fu. Liu absolvierte bereits im Alter von 14 Jahren eine Prüfung und wurde so zum Mönch. Seither heisst er im Kloster She Yan Zhi als Zeichen seiner Zugehörigkeit zur Mönchsgemeinschaft. Drei Jahre später stieg Liu zum Hilfstrainer auf, begann selber die ersten Schüler zu unterrichten. Heute hat er im Kloster rund 60 Schüler, dazu bringt er in seiner eigenen Schule 120 Kindern Kung Fu bei. 35!000 Schüler sind insgesamt rund um das Kloster untergebracht. So vergleicht Liu denn auch die Popularität eines KungFu-Trainers in China mit der eines Fussball-Coachs in Europa. Sie werden behandelt wie Popstars. Kung Fu heisse übersetzt harte Arbeit, erklärt Liu. «Alles, was man intensiv betreibt, nennen sie Kung Fu.» In der Kampfkunst gehören vier Disziplinen dazu. Im Wu Shu werden die Kung-Fu-Techniken in fixen aneinandergereihten Bewegungsabläufen verkörpert, zu vergleichen mit einer Choreografie im Bodenturnen. Sanda bedeutet der Wettkampf, wobei man sich mit Handschuhen und Kopfschutz misst. Dazu kommt das chinesische Schattenboxen Tai Chi sowie Qigong, eine Meditationsund Konzentrationsform zur Kultivierung von Körper und Geist. All das fasziniert Liu. «Kung Fu gibt mir Stabilität, Sicherheit und Ruhe.» Zum dritten Mal ist er nun bereits in Uster. Während eines Monats wohnt er im Hotel Ochsen und unterrichtet nebenan an der Chin-Woo-Schule. «Die Schweizer Kinder lernen sehr schnell, das macht viel Spass», schwärmt er. Die Disziplin sei jedoch eine ganz andere als in China. Aber um diese zu lernen, kommen sie ja zu ihm. Als Höhepunkt seines Aufenthalts tritt er am 29. Mai in der KungFu-Show der Chin-Woo-Schule im Stadthofsaal auf. Hiestand bezeichnet ihn als Mönch zum Anfassen. Pizza habe er sehr gerne, «das bekommt er im Kloster nämlich nicht», sagt Hiestand schmunzelnd. Als Liu aus dem Flugzeug gestiegen sei, habe er aber vor allem von der guten Luft geschwärmt. Liu selbst sagt: «Mir gefällt die Schweizer Landschaft. Die Leute sind sehr nett und vor allem auch ruhig.» Manuel Naegeli Shaolin-Mönch Liu Wen Qiang zeigt am Freitag in einer Kung-Fu-Show sein Können. Ausbau des Riedikerbachs hat begonnen USTER Die Stadt macht Teile des Riediker- und des Tüfenbachs hochwassersicher. Gleichzeitig wird das Gewässer renaturiert. Hierzu mussten erst einmal mehrere Bäume gefällt werden. Vor Pfingsten rückten die Bauarbeiter mit schwerem Gerät an und fällten entlang dem Riedikerbach hinter dem Gebäude der Turicaphon mehrere Bäume. Der örtlich begrenzte Kahlschlag stellte den Beginn der Ausbauarbeiten am Riedikerund Klusbach dar. Auslöser für das Bauprojekt war der Hochwasserschutz, der in dem Bereich verbessert werden muss. Das sagt Peter Padrutt, Leiter der Leistungsgruppen Natur und Landwirtschaft. «Dazu gehört einerseits, dass wir die Durchflussmenge erhöhen müssen.» Bei grossen Regenmengen habe es beim Klusbach, der östlich der Turicaphon in den Riedikerbach mündet, immer wieder Rückstaus gegeben. «Und das führte dazu, dass das Gelände in der Vergangenheit wiederholt überflutet wurde», so Padrutt. Nachbarn rekurrierten Um dies künftig zu verhindern, entfernen die Bauarbeiter in einem ersten Schritt die Betonschale, die als Bachbett dient. Da- nach wird die Bachsohle verbreitert und abgesenkt, soweit dies aufgrund des bereits geringen Gefälles möglich ist. «Dafür mussten wir eben einige Bäume fällen», so Padrutt. Dies sei auch Gegenstand mehrerer Rekurse gegen das Projekt gewesen. Letztlich habe man die Fällaktion aber nicht vermeiden können, dafür seien die Platzverhältnisse einfach zu beengt. «Wir werden spä- ter aber sicher wieder Bäume und Büsche neu pflanzen.» Fische dürfen sich freuen Neben dem Ausbau werden die zwei Bäche auch renaturiert, damit sie sich wieder ein wenig naturnaher durch das Siedlungsgebiet schlängeln und damit Fischen und Kleinstlebewesen einen verbesserten Lebensraum bieten können. Dies schliesst vor allem den südlichen Bachuferbereich und die Bachsohle ein. Auf der Seite der Firmengebäudes ist für Naturnähe kein Platz; hier muss eine Mauer erstellt werden, um die Wassermassen bei einem Extremereignis zu bändigen. Das rund 1,8 Millionen Franken teure Bauprojekt soll laut Padrutt im Oktober oder November dieses Jahres abgeschlossen Seraina Boner In Kürze sein. Je nach Witterungsverhältnissen wird die Bepflanzung dann im darauf folgenden Frühling vorgenommen. Der Bereich des Riedikerbachs zwischen der Fussgängerbrücke bis und mit Weiher ennet der Riedikerstrasse soll schliesslich ebenfalls ausgebaut und revitalisiert werden. Padrutt: «Das werden wir wohl in drei oder vier Jahren angehen.» Thomas Bacher EGG Benefizkonzert für Kinder in Rumänien Am Sonntag, 31. Mai, findet um 18 Uhr in der reformierten Kirche Egg ein Benefizkonzert zugunsten des Kinderheims Casa de Copii für Strassenkinder in Rumänien statt. zo ANZEIGE «NEIN zur Erbschaftssteuer-Initiative! Familienunternehmen sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft.» <wm>10CAsNsjY0MDQx0TW2MDS0NAEAvqdO4Q8AAAA=</wm> <wm>10CFXKIQ7DQAxE0RN5NeO147iG1bIoIApfUhX3_qhJWcFH_21becOv59jPcRRBM-krmVbUaO5ZGtEiveAKBf1B9mSusD8vSwAGzNsIXBSTvKaYzuy9fV7vL5EKzttyAAAA</wm> 144-381194 iu Wen Qiang wirkt schüchtern, wie er in seinem traditionellen orangen Shaolin-Gewand auf dem Sofa sitzt. Neben dem chinesischen Mönch hat sein langjähriger Freund Reto Hiestand Platz genommen. Der Lehrer der Kampfkunstschule Chin Woo hat Liu nach Uster eingeladen und dient beim Interview als Dolmetscher. Kennengelernt ha- Theo Schaub, Inhaber und Geschäftsführer Schaub Maler AG, Zürich & Wetzikon Schweres Gerät im Einsatz: Die Bäume hätten die Bauarbeiten für den Hochwasserschutz behindert. Urs Weisskopf Komitee nein-zur-bundeserbschaftssteuer.ch
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