Vom Olymp zum Brocken - Herakles & Co. in Nordhausen

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/151120_Olymp_Brocken.pdf
Vom Olymp zum Brocken - Herakles & Co. in Nordhausen
Archäologen der FSU an neuer Sonderausstellung in Nordhausen
beteiligt
Am Dienstag, dem 1. Dezember, um 18 Uhr, wird in Nordhausen im Museum Tabakspeicher
(Bäckerstraße 20) die neue Sonderausstellung "Vom Olymp zum Brocken - Herakles & Co. in
Nordhausen" eröffnet. Die Einführung hält nicht zufällig Dr. Dennis Graen von der
Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU). Der Mitarbeiter vom Lehrstuhl für Klassische Archäologie
hat die Exposition gemeinsam mit Studierenden der FSU konzipiert.
Die Verbindung zwischen Nordhausen und den Göttern der Antike "ist nicht so weit hergeholt, wie
es zunächst scheinen mag", erklärt Museumsleiter Jürgen Rennebach. "Schon die in unserer
Region siedelnden Germanen hatten im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. Zugang zur mediterranen
Bilderwelt. Das beweisen Funde von importierter römischer Keramik mit allerlei Bildmotiven und
Münzen mit Götterdarstellungen. Ob diese Darstellungen aber auch von der einheimischen
Bevölkerung verstanden wurden?" Immerhin habe man sie als wertvoll angesehen und sie mit in
die Gräber gegeben. In der Neuzeit gehörte es zum guten Lebensstil, antike Objekte zu sammeln.
So gelangten beispielsweise auch Trinkgefäße aus der etruskischen Toskana sowie Gefäße aus
Zypern und Griechenland nach Nordhausen.
Was nun für die Nordhäuser die Harzer Sagenwelt ist, waren für die alten Griechen Herakles und
die Helden Trojas. Um diesen wohl von Zeus gezeugten berühmten Heroen, der auch Herkules
genannt wird, ranken sich viele Sagen. Die Mythologie nahm in der Antike eine überaus wichtige
Rolle im täglichen Leben ein: So waren Darstellungen des Herakles neben anderen mythischen
Gestalten und Göttern ein beliebtes Bildthema an Gebäuden, auf Keramiken sowie auf anderen
Gebrauchsgegenständen. "Das Museum Tabakspeicher zeigt eine erlesene Auswahl dieser
antiken Bildvielfalt", kündigt Rennebach an.
Kleinkunst aus den Beständen der Jenaer Antikensammlungen
Konzipiert wurde diese Sonderausstellung gemeinsam mit Studierenden der
Friedrich-Schiller-Universität Jena unter Leitung von Dr. Dennis Graen. Gezeigt wird antike
Kleinkunst aus drei Jahrtausenden. Sie stammt aus den Beständen der Antikensammlungen der
Universität Jena, die, neben dem Lindenau-Museum in Altenburg und Schloss Friedenstein in
Gotha, die bedeutendste Sammlung antiker Kunst in Thüringen darstellt. War die Sammlung seit
1962 für viele Jahrzehnte in Magazinen verborgen, werden ihre Bestände nun wieder einer
interessierten Öffentlichkeit gezeigt. Als weiterer Leihgeber konnte das Antikenmuseum der
Universität Leipzig gewonnen werden.
Vom Olymp zum Brocken - Herakles & Co. in Nordhausen
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Die in Nordhausen ausgestellten Exponate, darunter vor allem reich bemalte Keramiken und kleine
Statuetten aus Ton oder Bronze, aber auch Alltagsgegenstände wie Öllampen und figürlich
verzierte Möbelteile laden die Besucher ein, in die Welt der Mythologie der Griechen und Römer
einzutauchen. Gleichzeitig gewähren die wertvollen Ausstellungsstücke nicht nur einen Blick auf
den Halbgott Herakles, sondern auch auf den Weingott Dionysos mit seinem Gefolge, viele weitere
olympische Götter, Amazonen und Mischwesen. Auch die berühmten Mythen rund um die Schlacht
vor Troja werden beleuchtet. Ein antiker Bronzehelm aus Olympia sowie Rekonstruktionen antiker
Rüstungen verdeutlichen außerdem, wie präsent der Krieg im Alltag der Menschen vor rund 2.500
Jahren war.
Im Begleitprogramm zur Ausstellung, die bis 14. Februar 2016 gezeigt wird, vertiefen und ergänzen
die Jenaer Archäologen mit themenbezogenen Führungen die Geschichte des Altertums.
Meldung vom: 20.11.2015 08:34 Uhr
Archäologen der FSU an neuer Sonderausstellung in Nordhausenbeteiligt
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