FuPa.kompakt - Das Kurier-Fußballmagazin 21 Die erste Sportring-Fußball-Mannschaft 1931 (stehend von links): Seidenspinner, Weich, Schabdach, Lang, Pachelbel, Büttner. Sitzend (von links): Tänzer, P. Stützinger, Dünkel, K. Stützinger, Linhardt Fotos: Archiv Sportring 90 Jahre Sportring Bayreuth Acht Brandenburger gründen Verein - Start mit Leichtathletik in der Sandgrube Von Christian Dotterweich Die Zeit steht still, als Jürgen Blechschmidt während eines AH-Spiels plötzlich verstirbt. 13 Jahre ist das her, erinnert sich der heutige Zweite Vorsitzende Norbert Bogner. Er organisiert nur Wochen später ein Benefizspiel mit einer Prominenten-Elf. 2000 Euro erspielen Jeff Maisel und Co. für die Hinterbliebenen; umliegende Bäcker und Metzger sponsern die Verpflegung. „Wir sind eben eine große Sportfamilie in Bayreuth“, sagt Bogner. Die Sportring-Familie gründen 1925 acht Brandenburger. Die sind zu dieser Zeit beim VfB Bayreuth aktiv. Ludwig Deyerling, Peter Dünkel, Heinrich Faatz, Georg Hirsch, Karl Keil, Sofian Schabdach, Hans Stützinger und Adam Zerenner wollen aber nicht nur Fußball spielen; das Oktett fühlt sich eher zur Leichtathletik hingezogen. So kommt die Idee, einen eigenen Sportverein zu gründen. Ein weiteres Beispiel für die Bayreuther Sportfamilie belegt Norbert Bogner mit dem schlimmen Sturm im Winter 1984, der dem frisch gedeckten Dach auf dem Sportheim-Rohbau erhebliche Schäden zufügt. Vom Nachbarverein BSC Saas Bayreuth Stefan Kolb (Mitte, mit Pokal, heute SpVgg Bayreuth) einst im Sporting-Dress. Sportring in Zahlen 1931: Fußball statt Handball-Sparte wird gegründet 1940: Auflösung des Vereins im Auftrag der Gestapo Nürnberg durch die Kripo 1984: Letzter Aufstieg der Ersten Mannschaft in die A-Klasse (heute Kreisliga) 1995: Erstes Fußball-Trainingslager für Kinder und Jugendliche (6 - 14 Jahre) 2000: F-Jugend wird Bayreuther Stadtund Kreismeister in der Halle helfen spontan viele Mitglieder. Ein Jahr später kann das erste eigene Vereinsheim des Sportrings in der Unteren Au eingeweiht werden. Besonders auf ihre Jugendarbeit sind sie stolz beim Sportring. Einige bekannte Namen bringt diese hervor. So trugen einst Stefan Kolb (SpVgg Oberfranken Bayreuth), Sebastian Lattermann (TSV Neudrossenfeld) oder Julian Ratei (SV Waldhof Mannheim) das kleine Sporting-Dress. Voller Stolz erzählt der ehemalige und langjährige Jugendleiter Raimund Schmidt, dass „sein“ Sportring vor zehn Jahren im Rahmen des Damen-Länderspiels Deutschland gegen Schottland im Bayreuther Hans-Walter-Wild-Stadion eine Ausbildungsentschädigung für den Fußballprofi Ratei in Höhe von 8500 Euro aus den Händen von BFV-Chef Dr. Rainer Koch erhielt. In der Saison 2012/13 stehen im Kader der Ersten Mannschaft elf Spieler aus der eigenen Jugend. Das Vereinslied nach der Melodie „Märkische Heide“ kennen viele nicht mehr, bedauern Bogner und Schmidt. Der Familiengedanke beim Sportring ist dennoch groß, wie das jüngste Mitglied zeigt: die Baseballer „Bayreuth Braves“.
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