Stadt Gießen - IWES Gruppe

Stadt Gießen
9. Dezember 2015 - 286 - Seite
23
Guten Morgen,
liebe Leser!
»Das hier sind zehn Cent. Das fünf.
Oder umgekehrt?« In den ersten Tagen
in Amerika haben wir nie mit Münzen
bezahlt, jetzt wird das Portemonnaie
immer schwerer. Zeit, auch das Kleingeld auszugeben. Sich die Werte zu
merken, ist aber gar nicht so einfach.
Warum bloß ist der Fünfer größer als
der Zehner – genau wie bei uns?
Früher zählte der Materialwert einer
Münze. Die Größere mit rötlichem
Kupfer war weniger wert als die Kleinere aus einer Silberlegierung. Heute
werden Münzen billiger hergestellt.
Doch nach wie vor braucht man unterschiedliche Metalle, erklärt die Pressestelle der Bundesbank. Damit Automaten den Wert erkennen können, reicht
ein abgestufter Durchmesser nicht aus,
wenn man keine Mini- oder Megamünzen benutzen will. Also braucht
man außerdem Unterschiede beim
Magnetismus. Und da kommt die
Tradition ins Spiel. Bei uns ist daher
die größte »rote« Münze weniger wert
als die kleinste »silberne«. Praktischer
wär’s schon, wenn größer einfach wertvoller hieße, finden wir nach all dem
hektischen Münzgewühle im USAUrlaub. Unsere »Quarters«, »Dimes«
und »Nickels« sind letztlich meist auf
dem Hotelzimmerschreibtisch gelandet – als Trinkgeld für die Reinigungskräfte.
(kw)
3
Dinge, die ich
in Gießen heute
wissen muss:
Drei Stimmen letztmals mit »Liebeslieder und Balladen« in Pankratius
Am Ende werden es weit über 3000 Besucher sein, die dieses Jahr die PankratiusKonzerte »Liebeslieder und Balladen« der
Drei Stimmen hören und sehen. Gestern
Abend fand in der ausverkauften Kapelle
neben dem Stadtkirchenturm das Premierenkonzert statt; fünf weitere Veranstaltungen selben Zuschnitts folgen bis 20. Dezem-
ber. Dann haben Heinz-Jörg Ebert, Ingi Fett
und Tom Pfeiffer sowie mit ihnen Pfarrer Armin Gissel (Behindertenseelsorge Gießen)
ein bemerkenswertes Kapitel Gießener Adventsgeschichte letztgültig zu Ende geschrieben. Das ist dann übrigens auch akustisch
dokumentiert: Ein gutes Dutzend Tonträger
aus 15 Jahren gibt es davon. Nun kommt ein
neuer hinzu, die CD »Mein größter Wunsch«,
die vollends die 2015er Konzerte spiegelt, ergo auch Programmheft ist und deren Verkauf
der Arbeit des Vereins »Drei Stimmen hilft«
zugutekommt. – Das Foto hier zeigt das Gesangsensemble mit Chor und Instrumentalisten. Mehr dazu auf Kultur aus der Stadt
Gießen (Seite 28)
(no/Foto: no)
Lösung für C & A-Gebäude
Revikon verkauft Immobilie an Bauträgergesellschaft I.W.E.S. – Wohnnutzung geplant
1 Mehr Kälte
3 Mehr Kandidaten
Die Tierheimmitarbeiter haben stellvertretend für ihre Schützlinge einen Wunschzettel geschrieben. Ganz oben: Ein neues
Zuhause. Seite 25
»Hells Angels« an
Schlägerei beteiligt?
G i e ß e n (sha). Laut Polizei gibt es keine
Hinweise darauf, dass Mitglieder der »Hells
Angels« an der Schlägerei in der Dammstraße am Sonntagmorgen (die GAZ berichtete) beteiligt waren. Ein Mann war dabei leicht verletzt worden. Anwohner hatten in sozialen Netzwerken berichtet, das
Lokal, vor dem beide Gruppen sich prügelten, werde von Unterstützern der Höllenengel betrieben. Vor dem Restaurant gebe es
»immer wieder heftige Auseinandersetzungen«. Ein Polizeisprecher teilte am Dienstag mit, zwei Gruppen – jeweils etwa fünf
Männer – seien aufeinander losgegangen.
Einige von ihnen würden noch verhört.
Vor dem C & A-Komplex: Ex-Eigentümer Daniel Beitlich (2. v. l.) und die I.W.E.S.-Vertreter
(v. l.) Marcel Bertram, Alexander Schlamp und Jürgen Erll.
(Foto: Schepp)
Konzept gegen Marktplatz-Problem
sei vielleicht auch ganz gut, dass mit dem
Verzicht auf eine Weiternutzung von 6000
Quadratmeter Verkaufsfläche so etwas wie
eine Marktbereinigung stattfindet. »Wir haben in der Innenstadt von Gießen an Überangebot an Textilanbietern«, sagte Beitlich.
Nach den Vorstellungen von I.W.E.S. soll
die ältere Adresse Westanlage 5 erhalten und
umgebaut werden und das eigentliche
C & A-Gebäude mit den drei Verkaufsebenen
einem Neubau weichen. Bei einer Umrundung des doch recht großen und bis an die
Wieseck reichenden Grundstücks konnte
man feststellen, dass der Straßenlärm im
hinteren Bereich des Grundstücks so gut wie
nicht mehr zu hören ist. Zu dem C & A-Komplex gehören ein Trafohäuschen und zwei
Parkplätze, die auch mit Wohnhäusern überbaut werden könnten. Der Stellplatzbedarf
der Bewohner würde in einer Tiefgarage gedeckt, erklärte Schlamp. Angepasst an die
Umgebung, erscheint eine viereinhalbgeschossige Bebauung denkbar.
Es ist nicht die erste Zusammenarbeit der
beiden Gießener Unternehmen. Zuletzt hatte
Beitlich I.W.E.S. bei dem Projekt mit der
ehemaligen US-Zahnklinik an der Grünberger Straße – Stichwort Funkturm-Abbau –
ins Boot geholt, auch die Wohnbebauung auf
dem früheren Poppe-Gelände am Leihgesterner Weg realisierte der in der Südanlage ansässige Bauträger. An der Umnutzung der
früheren Housing Area der US-Armee in
Butzbach beteiligte die Revikon ebenfalls
die I.W.E.S.-Gruppe. »Wir kümmern uns
jetzt erst einmal um das Lilly-Gelände und
das US-Depot. Da gibt es genug zu tun«,
sagte Beitlich.
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OB Grabe-Bolz kündigt Maßnahmenpaket an – Comeback der Polizeihelfer?
Alltag am Marktplatz: Polizisten fordern einen Mann auf, ein Wartehäuschen zu räumen
und leere Flaschen mitzunehmen. (Foto: mö)
Grabe-Bolz sagte dies vor dem Hintergrund einiger Haushaltsänderungsanträge,
die die CDU und die Fraktionsgemeinschaft
Linkes Bündnis/Bürgerliste gestellt hatten.
Die beiden Oppositionsfraktionen wollen
Mehrausgaben für die Straßensozialarbeit in
Höhe von 25 000 bzw. 20 000 Euro. Diese Anträge haben sich aus Sicht der Rathauschefin nun »erledigt« und wurden von der rotgrünen Ausschussmehrheit abgelehnt. Das
betraf auch den 25 000 Euro teuren CDUVorstoß zur Wiedereinführung des freiwilligen Polizeidienstes.
Wie Grabe-Bolz berichtete, arbeiten Stadt
und Polizei seit etwa einem halben Jahr an
einem Konzept für den Marktplatz. Natürlich hat das Dauerthema auch eine politische
Dimension, denn die CDU hatte die Situation am Marktplatz bereits im Frühjahr im
Oberbürgermeisterwahlkampf thematisiert
und will nun im Kommunalwahlkampf
nachlegen. Hauptkritikpunkte der Union
sind die Einsparung der freiwilligen Polizeihelfer, die Abschaltung der Videoanlage und
die zu laxe Anwendung der städtischen Gefahrenabwehrverordnung.
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Solange der
Vorrat reicht!
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konie steht im kommenden Jahr mehr Geld
zur Verfügung, weil die Stadt laut GrabeBolz bei den Zuschüssen für die Sozialvereine umschichten kann. Grund: Das Land Hessen hat sein Sozialbudget erhöht, was es der
Stadt erlaubt, frei werdende Mittel für die
Streetworker einzusetzen.
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G i e ß e n (mö). Es ist laut, es wird Alkohol
in rauen Mengen getrunken, aber momentan
stört sich daran kaum jemand. Denn der
Weihnachtsmarkt hat vom Marktplatz Besitz
ergriffen. Wenn die Glühweinbuden in zwei
Wochen verschwunden sind, werden wieder
die Alltagsprobleme mit der dort allgegenwärtigen Trinkerszene in den Fokus rücken –
auch politisch. Am Montagabend kündigte
Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz
im parlamentarischen Hauptausschuss ein
Sicherheitskonzept für den Brennpunkt an,
und zwar noch in diesem Jahr.
Details nannte die SPD-OB nicht, weil die
Stadt die geplanten Maßnahmen eng mit der
Polizei abstimmt und deshalb nicht vorpreschen will. In den letzten Wochen gab es aber
bereits einige Andeutungen aus der rot-grünen Koalition, was geplant ist. Unter anderem war von einer Reaktivierung des freiwilligen Polizeidienstes speziell für die Innenstadt und den Marktplatz die Rede. Geprüft
von der Stadt wird seit geraumer Zeit auch
eine Alkoholverbotszone. Sicher ist, dass die
aufsuchende Sozialarbeit verstärkt werden
soll. Für die Straßensozialarbeiter der Dia-
k!
Frisches stärkt die Abwehr: Auf dem Wochenmarkt bekommen Sie jede Menge Vitamine in Form von Obst und Gemüse.
Revikon-Chef Daniel Beitlich, der das Objekt schon vor weit über einem Jahr von einem Fonds erworben hatte, hat nach eigenem
Bekunden mehrere Nutzungsoptionen abgeklopft, darunter auch eine mit einer Vermietung an die Textilkultmarke Primark. Letztlich sei er aber zum Ergebnis gekommen,
Gebäude und Grundstück an die Wohnbauspezialisten der I.W.E.S.-Gruppe abzutreten.
Er geht davon aus, dass zwischen der Westanlage, dem Elefantenklo und der Wieseck
ein »tolles Wohnprojekt« entstehen kann. Es
79
üc
2 Mehr Kraft
G i e ß e n (mö). Für das leer stehende
C & A-Gebäude an der Westanlage zeichnet
sich eine Lösung ab. Es läuft wohl auf eine
Wohnnutzung hinaus, nachdem das Unternehmen Revikon die Immobilie an die Bauträgergesellschaft I.W.E.S. verkauft hat.
Über den Stand der Dinge informierten am
Dienstag der alte und der neue Eigentümer
bei einem Ortstermin. Momentan werden die
Nutzungsmöglichkeiten mit den städtischen
Behörden abgestimmt, sagte I.W.E.S.-Geschäftsführer Alexander Schlamp.
Sofo
Wer Schnee und Eis vermisst, kann sich
heute im Bildungszentrum Nordstadt (Reichenberger Straße 15, 18 Uhr), einen Vortrag über den sibirischen Winter anhören.
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