Wir brauchen pragmatische Lösungen

GZA/PP 8048 Zürich
80. Jahrgang
Donnerstag, 14. Mai 2015
Nr. 20
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
«Wir brauchen pragmatische Lösungen»
An der GV des Gewerbevereins Seefeld gab Stadtrat
Filippo Leutenegger in seinem «Politischen Baustellenbericht» einen Überblick
über sein erstes Amtsjahr.
Zwei Abschiede
Lisa Maire
«Ich weiss, dass ich sehr alleine bin in
politischen Entscheidungen», sagte
FDP-Politiker Filippo Leutenegger in
seiner Rede vor den Gewerbevertretern. «Aber das ist kein grosses Problem.» Mit guten Argumenten und einer gewissen Standhaftigkeit könne
man nämlich manche Dinge ausrichten – und vor allem auch zum Denken
anregen. Denn allzu oft, so bilanziert
der Tiefbauvorsteher, werde in Verwaltung und Politik der Weg des geringsten Widerstands eingeschlagen.
Für die Verkehrspolitik heisst das ihm
zufolge: «Man nimmt einfach dort etwas weg, wo am wenigsten Widerstand erwartet wird. Und das ist zurzeit politisch-ideologisch klar der
Strassenverkehr.»
«Wir brauchen aber pragmatische
Lösungen», fordert Leutenegger. Ortet
er eine Kluft zwischen Planung und
Realität, schaut er sich die Probleme
vor Ort an («Ich habe ja den ganzen
heiligen Tag Zeit für die Stadt Zürich»). Wunder könne er keine bewirken, ist ihm bewusst. Vieles sei vorbe-
Kam nicht auf der Vespa, sondern auf seinem neuen Elektrovelo zu den
Seefelder Gewerblern: Stadtrat Filippo Leutenegger unterhält sich beim
Apéro vor der GV mit Vereinspräsidentin Susanne Brunner.
Foto: mai.
stimmt. «Aber wenn man genau hinschaut, anderen Interessen zuhört,
kann man einiges verbessern.»
Dabei liegt ihm besonders auch
das Gewerbe am Herzen. Für ihn
scheint klar: Gehen einem Betrieb infolge von Bauarbeiten Halte- und Umschlagplätzen verloren, drohen schnell
Umsatzeinbussen. Er habe deshalb
ein Auge auf Gewerbeparkplätze.
Fröhlich trotz Prügel
Sein Bemühen, «das Richtige zu tun»,
wie er sagt, hat dem Stadtrat in den
Medien und bei politischen Gegnern
bereits den Ruf als «Parkplatz-Wäch-
Präsidentin Susanne Brunner
führte durch den statutarischen
Teil der GV. Alle Traktanden wurden einstimmig genehmigt. Den
Schwerpunkt im Jahresbericht bildet der Kampf gegen die Schliessung der Postfachanlage in 8034.
Zusammen mit Quartierverein und
den Parteien im Quartier erreichte
der GVS, dass die Post Riesbach
nun ab 1. September eine «selbsttragende Kundenlösung» (Postfächer gegen Gebühr) anbietet.
Mit Dank und Applaus wurden
an der GV zudem zwei langjährige
Vorstände verabschiedet: Marcel
Renz geht wegen starker beruflicher Belastung und Isabelle
Schwander wegen Umzugs in den
Kanton Schwyz. Ein Ersatz für sie
ist noch nicht gefunden. Zum
Schluss informierte Thomas Hess,
Geschäftsführer des kantonalen
Gewerbeverbands, über die Gebühren-Initiativen, die am 14. Juni
zur Abstimmung gelangen. (mai.)
ter», «Verhinderer», oder «Verzögerer» eingetragen. Oder auch den genervten Vorwurf aus der Verwaltung,
er gebe ja immer gleich nach, wenn
Widerstand aus der Bevölkerung komme. Er gibt sich davon unbeeindruckt.
Könne man ein Projekt mit einem kleinen Aufwand verbessern, dann solle
ANZEIGEN
man das auch tun, fordert er. «Man
muss doch zugeben können, wenn etwas falsch ist.» Das gehe allerdings
nur, wenn man auch bereit sei, Prügel
einzustecken. «Ich sage Ihnen aber:
Ich habe schon so viele Prügel kassiert, und Sie sehen – ich bin immer
noch ganz fröhlich.»
Mikrotunneling für Bellerivestrasse
Zum Schluss forderte der Tiefbauvorsteher die Gewerbetreibenden auf,
sich im Quartier zu engagieren und
ihre Anliegen in seinem Amt aktiv
vorzubringen. Er höre manchmal Gewerbevertreter klagen, man höre ihnen bei der Stadt ja eh nicht zu. Das
stimme aber nicht, versicherte er.
Danach beantwortete Leutenegger
Fragen aus dem Publikum zu Verkehrsprojekten in den Kreisen 7 und
8. Zu den umstrittenen Kap-Tramhaltestellen zwischen Hölderlinstrasse
und Römerhof informierte er, dass der
Kanton nicht drei Kap-Haltestellen
hintereinander wolle. Für den Hottingerplatz werde nun nach einer Alternative gesucht. Good News gabs bezüglich der anstehenden Sanierung
der Bellerivestrasse: Sehr wahrscheinlich sei es nun doch möglich, das
schnelle Mikrotunneling-System einzusetzen, sagte Leutenegger. Damit
könnte der ganze Verkehr während
der Bauzeit über die Bellerivestrasse
geführt werden und bräuchte nicht
wie ursprünglich geplant über die
Duffourstrasse umgeleitet werden.
ANZEIGEN
Witikon: Sprachheilschule
zieht nach Gockhausen
Die Sprachheilschule Zürich
wird im Sommer 2016
Witikon verlassen und
nach Gockhausen ziehen.
Foto: Andreas Minor
Knie – wie nie
Poetisch, fantastisch oder einfach
«Phénomenal», wie das Programm
des Zirkus Knie heuer heisst. Auch
die «kleinen» Knies treten in der
Manege auf, wie hier Chanel Marie
Knie. (ajm.)
Seite 5
Der Quartierverein Witikon begrüsst
den Entscheid des Wegzugs sehr, wie
der Verein in einer Mitteilung festhält.
«Einerseits kann damit die
Sprachheilschule Umtriebe, die durch
die geplante Sanierung der Schulanlage Looren entstehen, vermeiden
und am neuen Standort ein modernes, geeignetes Gebäude beziehen.
Andererseits wird damit das Schulhaus Looren B frei für die Volksschule, die in Witikon dringend mehr
Platz benötigt», schreibt Balz Bürgisser in einer Stellungnahme des Quartiervereins Witikon. Seine Freude
kommt nicht von ungefähr: Denn in
den nächsten Jahren wird die Anzahl
Witiker Schülerinnen und Schüler
steigen; ebenso wächst der Anteil von
Kindern, die einen Hort besuchen.
Zudem verlangen moderne pädagogische Konzepte «Lernlandschaften»
und Gruppenräume.
Aus diesen Gründen hat sich der
Quartierverein Witikon in den letzten
Jahren immer wieder dafür ausgesprochen, dass das Schulhaus Looren
B der Volksschule zur Verfügung stehen soll. Dieses Anliegen wird mit
dem geplanten Wegzug der Sprachheilschule erfüllt. (zb.)
2
Stadt Zürich
Nr. 20
AKTUELL
14. Mai 2015
Schlaue Frauen im Porträt Leutenegger im Gleichtakt mit Mauch
Im Buch «Wie geht Karriere? – Strategien schlauer
Frauen» von Barbara
Lukesch kommen zwölf
Frauen zu Wort, die jede
auf ihre ganz eigene Weise
Karriere machen.
In ihrem neuen Buch präsentiert die
erfolgreiche Journalistin Barbara Lukesch ein schillerndes Panoptikum aus
Frauen aller Altersgruppen und unterschiedlicher Berufe, denen eines gemeinsam ist: Sie gehen ihren eigenen
Weg. Dabei stellen sie alte Denkmuster infrage und entwickeln neue Werte. Sie nehmen sich die Zeit, die sie
brauchen, um ihr avisiertes Ziel zu erreichen. Sie sind klar, präzise und
manchmal, wenn es die Situation erfordert, auch hart oder sogar kalt. «Es
braucht Härte, um unbeliebte Entscheidungen zu treffen und zu vertreten.», sagt die Kommunikationsberaterin Beatrice Tschanz im Buch.
Die Frauen gehen Risiken ein, und
wenn sie eine Niederlage kassieren,
stehen sie wieder auf und orientieren
sich neu. Sie kennen ihre eigenen Bedürfnisse und lassen sich nicht von
überkommenen Mythen zu falschen
Entscheiden verleiten. «Ich kann und
ich muss es nicht allen recht machen.
Ich muss auf mein Inneres hören und
mich auf mich selber verlassen.», sagt
die Juristin und frühere Regierungsrätin Regine Aeppli.
Frauen, wie sie im Buch zu Wort
kommen, fördern den weiblichen
Nachwuchs und ermöglichen ihm den
Aufstieg. Es fällt ihnen kein Zacken
aus der Krone, wenn sie mal Hilfe beANZEIGEN
Wettbewerb
Lokalinfo
verlost 5 Exemplare von
«Wie
geht
Karriere?».
Wer eines gewinnen will,
schickt
bis
18. Mai eine
E-Mail
mit
Betreffzeile
«Karriere» und vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Karriere»
Buckhauserstr. 11,8048 Zürich
nötigen, und beanspruchen diese
auch. Sie können sich und ihre Umgebung differenziert einschätzen. Wenn
sie ihren Partner nicht für karrierefördernd halten, wechseln sie ihn auch
mal aus. Sie wissen, was sie wollen,
haben die nötige Power und verlieren
bei all ihrem Tun die eigene Zufriedenheit nicht aus den Augen. «Ich habe mein Leben lang Sachen gemacht,
auf die ich Lust hatte», sagt die Chefärztin Brida von Castelberg.
«Wie geht Karriere?» wurde ebenso wie Lukeschs letztes Buch «Und es
geht doch!» von der Fachstelle für
Gleichstellung von Frau und Mann des
Kantons Zürich unterstützt. (pd./mai.)
Barbara Lukesch, Wie geht Karriere? –
Strategien schlauer Frauen, Wörterseh
Verlag, 2015, 224 Seiten, gebunden mit
Schutzumschlag. Mit Fotografien von
Gianni Pisano. ISBN 978-3-03763-054-9.
Stadtrat Filippo Leutenegger fährt seit Neustem
E-Bike anstatt Vespa. Wir
haben nachgefragt, warum.
Verständnis für die Anliegen der Velofahrerinnen und Velofahrer?
Als Fussgänger, E-Biker, Vespafahrer,
ÖV-Benutzer und auch als Autofahrer
sehe ich die Verkehrspolitik als Ganzes.
E-Mail-Interview: Lorenz Steinmann
Filippo Leutenegger, Sie haben seit
Neustem ein E-Bike. Warum?
E-Biken ist grossartig und sportlich
zugleich, vor allem bei schönem Wetter. Ausserdem ist es lautlos und ich
komme überall durch.
Ist es eines mit gelber Töfflinummer, also eines, das bis 40 km/h läuft?
Ja. Und selbstverständlich benutze
ich damit die Velowege, das ist Vorschrift.
Sind Sie damit rascher unterwegs als wie
bisher mit Ihrer legendären Vespa?
Die Wege in der Stadt Zürich sind
meist so kurz, dass ich gleich schnell
bin mit dem E-Bike oder der Vespa.
Ändert der Gebrauch Ihres E-Bikes Ihr
Und was halten Sie von der Bezeichnung
«Atom-Töffli» für die trendigen EBikes?
Wie die ganze Stadtverwaltung beziehe auch ich meines Wissens für mein
E-Bike EWZ Öko-Power – da ist
Strom aus erneuerbaren Quellen
drin.
Wie fest machen Sie nun Corine Mauch
Konkurrenz, die ja schon länger auf ein
E-Bike schwört?
Tatsächlich ist es der Beginn einer
neuen Ära: Wir pedalen im Gleichtakt.
In der nächsten Ausgabe kommen
Gegner und Befürworter der Stadtzürcher Veloinitiative und des Gegenvorschlags zu Wort. Diese Abstimmung findet am 14. Juni statt.
Schnittig mit dem E-Bike anstatt
mit der Vespa unterwegs: Filippo
Leutenegger.
Foto: L. Steinmann
Pläne für Kongresshausumbau
Das Kongresshaus Zürich verzeichnete im Geschäftsjahr 2014 einen um
3 Prozent höheren Umsatz und legte
vor allem im Kerngeschäft mit hochwertigen Veranstaltungen und internationalen Wissenschaftskongressen
zu. Die Pläne für eine Gesamtsanierung und der Zeitplan haben sich
weiter konkretisiert. Sofern diese bei
der für Mitte 2016 geplanten Volksabstimmung angenommen wird, ist
mit einer Umbauzeit von voraussichtlich Mitte 2017 bis Mitte 2020 zu
rechnen. Die Betriebsgesellschaft
evaluiert gegenwärtig die Möglichkeit, die dreijährige Umbauzeit mit
einem Provisorium zu überbrücken.
Als Nachfolger von Stephan Netzle hat der Engemer Jean-Marc
Hensch das Verwaltungsratspräsidium übernommen. Er gehört dem
Verwaltungsrat seit 2003 an. (pd.)
Jean-Marc Hensch ist neuer Verwaltungsratspräsident.
zvg.
Züriberg
AKTUELL
IN KÜRZE
Schillerpreis
Der mit 10 000 Franken dotierte
ZKB-Schillerpreis geht 2015 an
Reto Hänny für seinen Roman
«Blooms Schatten». Er erzählt
darin James Joyces «Ulysses»
nach – ein Werk, das Reto Hänny
sein Leben lang begleitet hat. Der
ZKB-Schillerpreis ist ein Literaturpreis, der jedes Jahr durch
die Zürcher Kantonalbank auf
Vorschlag des Stiftungsrats der
Schweizerischen Schillerstiftung
ausgerichtet wird.
Nepalhilfe I
Die Stadt Zürich beantragt dem
Gemeinderat 100 000 Franken,
um das Schweizerische Rote
Kreuz (SRK) für die Opfer der
Erdbebenkatastrophe in Nepal
unterstützen. Damit sollen Zeltblachen bereitgestellt werden,
damit die Menschen ihre Häuser
notdürftig flicken und wasserdicht machen können. Als erste
Massnahme werden 5000 Zeltblachen für 5000 Familien in die
Katastrophenregion geschickt.
Gemeinderat
Bettina Balmer (FDP, Wahlkreis
7+8), seit 2015 Mitglied des Gemeinderats, tritt per 27. Mai aus
dieser Behörde aus. Der nachfolgende Kandidat auf der Liste der
FDP hat die Annahme des Gemeinderatsmandats erklärt. Marc
Schlieper (FDP, Wahlkreis 7+8) ist
für den Rest der Amtsdauer 2014
bis 2018 gewählt.
Kita-Angebot
In der Stadt Zürich stieg die Zahl
der Betreuungsplätze an Kindertagesstätten auch 2014 weiter an.
Nach einem rasanten Wachstum
vermag die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze die Nachfrage grösstenteils zu decken. Ende 2014 verfügten die Kitas in
der Stadt Zürich über 8603 Betreuungsplätze. Das sind 515
mehr als im Vorjahr. Die Versorgungsquote liegt damit bei 66,8
Prozent.
Werbeflächen
Mit der öffentlichen Ausschreibung der 788 Plakatstellen mit
1200 Werbeflächen auf Bus- und
Tramhaltestellen sowie bei Depots und Garagen der VBZ soll,
wie vom Preisüberwacher gefordert, mehr Wettbewerb als bis
anhin generiert werden. Im Weiteren soll mit dieser Ausschreibung auch die Vorgabe des Stadtrates erfüllt werden, die Einnahmen aus der Plakatwerbung zu
erhöhen.
Nepalhilfe II
Der Regierungsrat unterstützt die
vom Erdbeben in Nepal betroffene Bevölkerung mit 500 000
Franken aus dem Lotteriefonds.
Der Beitrag geht an die Glückskette, welche die Spendengelder
jenen Schweizer Hilfswerken zur
Verfügung stellt, die bereits in
der Himalaja-Region tätig sind.
Die Hilfe soll dazu beitragen, Nothilfeaktionen mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Notunterkünften zu ermöglichen.
Nr. 20
«Art Brut» aus Japan
ist im Musée Visionnaire zu sehen
AUF
EIN WORT
Mit der Ausstellung «Art
Brut Japan» zeigt das
Musée Visionnaire die Vielseitigkeit der neuen Generation japanischer Künstlerinnen und Künstler sowie
Fotografien von Mario
del Curto.
Elke Baumann
Shisa-Löwe und Muschelpalast
seinem Land ein Megastar. Seine mit
Noppen und Stacheln verzierten geheimnisvollen Wesen aus Ton waren
an der Biennale in Venedig 2013 die
grosse Entdeckung. Shota Katsuba
erweckt aus Alu-Verschlussbändern
winzige roboterartige Minikrieger
zum Leben. Yuichi Saito lässt in einem Wirrwarr kaligrafischer Schriftzeichen luftige Wolkenbilder entstehen. Vortrefflich auch die Stoffpuppen von Sakiko Kono sowie die fantasievollen Skulpturen von Shoichi Koga, der Shisa-Löwen von Ryosuke Otsuji und Yuichi Yamamotos Muschelpark. Nicht zu vergessen die Hefte
von Takuma Uchida, in denen er als
Kämpfer für Gerechtigkeit Bildgeschichten zur Rettung der Welt erzählt.
Last but not least zeigt die Ausstellung Bild-Dokumentationen von
Mario del Curto. Der Schweizer Mario del Curto ist der bekannteste ArtBrut-Fotograf. Er porträtiert und
filmt nicht nur die Kunstschaffenden,
sondern auch ihre Ateliers, ihre Häuser und ihre Umgebungen. Das Musée Visionnaire zeigt seine fotografischen Arbeiten über bekannte japanische Künstlerinnen und Künstler.
Sämtliche Werke und ein Film werden das erste Mal in einer öffentlichen Ausstellung gezeigt. Einige Arbeiten sind als nummerierte Edition
erhältlich.
Die beeindruckende Ausstellung
ist voller Leben und Geschichten, die
durch ihren aussergewöhnlichen Erfindungsreichtum die Besucher in ihren Bann zieht.
Viele Arbeiten der insgesamt 100 gezeigten Exponate fallen durch ihren
Ideenreichtum auf. Einer der bekanntesten japanischen Art-BrutKünstler ist Shinichi Sawada und in
Dauer der Ausstellung bis 26. Juli. Öffnungszeiten: Mi bis So 14 bis 18 Uhr. Zur
Ausstellung ist ein Katalog erschienen. Informationen zum Rahmenprogramm unter
www.museevisionnaire.ch.
Elke Baumann
In den 1940er Jahren machte sich
der französische Maler und Sammler
Jean Dubuffet auf die Suche nach ursprünglichen, spontanen und persönlichen Arbeiten. Dabei entdeckt er
Kunstschaffende, die sich nicht um
Konventionen kümmern und deren
Werke frei von den Einflüssen des
Kunstbetriebs entstehen. Viele haben
ihren Stil und ihre Technik autodidaktisch erlernt. Ohne sich nach aktuellen Trends zu richten, arbeiten
sie oft jahrelang unentdeckt mit bescheidenen Mitteln und Materialien.
Für diese Arbeiten prägte Dubuffet
den Begriff «Art Brut» und umschreibt die Kunstrichtung mit den
Worten: «Art Brut ist Art Brut, und
jeder weiss, was gemeint ist. Oder
vielleicht nicht ganz? Gerade das
weckt die Neugier, es sich selbst anzuschauen.»
Global Language?
2014 feierten die Schweiz und Japan
das 150-Jahr-Jubiläum ihrer diplomatischen Beziehungen. Das Museum
im Lagerhaus, St. Gallen, das sich mit
Schweizer Art Brut und Naiver Kunst
befasst, griff diesen Anlass auf, um in
der Gegenüberstellung einen Dialog
zwischen den Outsider-Welten Japans
und der Schweiz zu eröffnen. Es ging
Ein Werk der bekannten japanischen Künstlerin Saikiko Kono. zvg.
hierbei um die Fragen: «Unterscheidet sich japanische von europäischer
Art Brut?», «Wie zeigen sich Einflüsse
traditioneller japanischer Zeichenkunst oder Manga-Kultur auf Art
Brut?», «Ist Art Brut eine Weltsprache?» oder «Gibt es einen japanischen Stil, eine Art Brut Japonaise?».
Das Musée Visionnaire konnte zu
einem grossen Teil die Ausstellung
«Art Brut Japan – Schweiz» aus St.
Gallen übernehmen. Der Zauber und
die Faszination, die von japanischer
Outsider-Art ausgehen, erhalten im
Musée Visionnaire nochmals eine
Plattform, bevor sie wieder nach Japan zurückreisen.
AUS DEM GEMEINDERAT
Städtische Besetzungen ohne Folgen
dies nahezu zum Nachahmen animiert.
Leider sind Demonstrationen mit
Sachbeschädigungen und illegale Besetzungen in Zürich keine Seltenheit.
Nach Ansicht der Bürgerlichen im
Gemeinderat sollten Besetzungen geräumt und die entstandenen Kosten
den Verursachern auferlegt werden.
Dies war in mehreren Gemeinderatsdebatten ein brisantes Thema, insbesondere im Zusammenhang mit den
Labitzke-Besetzern.
Zwei Postulate der SVP
Besetzer mussten nichts zahlen
Dennoch verzichtete der Zürcher Polizeivorsteher darauf, den 16 kurzzeitig verhafteten und namentlich bekannten Besetzern, die von ihnen am
5. August 2014 grobfahrlässig verursachten Kosten in Höhe von 234 000
Franken für das Grossaufgebot von
Polizei weiterzuverrechnen.
Hingegen wäre die rechtliche
Grundlage hierfür durch das kantonale Polizeigesetz klar gegeben, sodass man die Verursacher eines Polizeieinsatzes zur Kasse bitten kann,
wenn vorsätzlich oder grobfahrlässig
gehandelt wurde. Dieser Sachverhalt
war bei der Blockade vom vergangenen August gegeben. Die bekannten
Verhafteten hielten die Hohlstrasse
aus Protest gegen die Räumung des
Labitzke-Areals während fünf Stunden besetzt. Eine dieser Personen
liess sich gar die Arme und Beine in
zwei mit Zement und Backsteinen gefüllte Abfallcontainer einbetonieren.
Danach wurde rund ein Dutzend der
beteiligten Chaoten wegen Nötigung
und Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration kurzzeitig verurteilt. Die entstandenen Kosten sollten
«Eine dieser Personen liess
sich gar die Arme und
Beine in zwei mit Zement
und Backsteinen gefüllte
Abfallcontainer
einbetonieren»
nicht die Steuerzahler tragen müssen, sondern sollten die Verursacher
zu tragen haben. Während Hockeyund Fussballclubs für die Polizeikosten aufkommen müssen, hatte der
Polizeivorsteher jedoch darauf verzichtet, den Chaoten die Räumungskosten aufzuerlegen.
Fatale Signale
Was dieser Einsatz gemäss Aussage
des Polizeivorstehers mit der polizeilichen Grundversorgung zu tun hat,
ist schleierhaft. Ein grosser Teil der
Bevölkerung hatte für diesen Entscheid kein Verständnis. Das damit
ausgesandte Signal und die entsprechenden Folgen sind fatal, sodass
Die SVP-Gemeinderatsfraktion hatte
somit zwei Postulate eingereicht, mit
denen dieser Entscheid hätte korrigiert werden können. Der Gesamtstadtrat solle Wolff dazu bringen, die
Verursacher des Polizeieinsatzes
doch noch zur Kasse zu bitten – einerseits für die Entfernung der Strassenblockade, andererseits für die
Räumung des Areals selbst.
Die Betroffenen können eine solche Rechnung auch vor Gericht anfechten, gab die FDP zu bedenken.
Daher wäre es die Aufgabe der Exekutive gewesen, in einem solch ausserordentlichen Fall eine Verfügung
auszustellen. Dann hätten die Kosten
auch klar auferlegt werden können.
Wolff selbst äusserte sich nur
kurz. Er begnügte sich mit dem Verweis, dass er sich an die in Zürich
herrschende Praxis gehalten habe,
und erntete Buhrufe, als er auf die
Kosten der Gemeinderatsdebatte verwies. Die Postulate scheiterten leider
mit 49 zu 71 beziehungsweise 47 zu
75 Stimmen – bei Namensaufruf.
Wir setzen uns jedoch weiter dafür ein, dass wir in Zukunft gegenüber illegalen Besetzern und Demonstranten bessere Signale setzen
können.
Nina Fehr Düsel,
Gemeinderätin SVP 7 und 8
In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat»
schreiben Volksvertreter aus den Kreisen
7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im
Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit.
14. Mai 2015
3
Diäten, Kalorienzählen, auf Fettes
und Süsses verzichten, regelmässig trainieren, Pfunde runter –
Pfunde rauf! Kennen Sie das? Warum tun wir Frauen uns das an?
Ganz einfach, weil Männer laut
Statistik auf Frauen mit schlanker
Figur, schmaler Taille und mittelgrossem Busen stehen. Lange Beine, grosse Augen und langes dichtes Haar wären eine willkommene
Zugabe.
Schauen wir uns doch mal das
Schönheitsideal des 16. Jhs. an:
«Rubens-Frauen» mit typisch
weiblichen Rundungen gelten als
attraktiv. Leonardo da Vincis
«Mona Lisa» mit Alabasterteint
und üppigen Formen, Body-MassIndex 28, ist der Inbegriff des
Darfs ein bisschen
kurvig sein?
Schönheitsideals der Renaissance.
Das Gemeine daran ist, dass Maler dieser Epoche zwar üppige Figuren auf die Leinwände bringen,
die Damen aber, um als schön zu
gelten, jedes Gramm Fett verstecken müssen. Das Korsett, muss
her! Kleine Speck-Pölsterchen
werden raffiniert kaschiert, die
Wespentaille gilt als todschick. –
Beim kleinsten Hauch fallen die
Damen in Ohnmacht. Überspringen wir einige Jahrzehnte. Die
Befreiung naht, der «Apparat der
Lüste» fliegt endlich in die Ecke.
Breites Becken, kräftige Oberschenkel und die Grösse des Busens werden immer wichtiger. Gefragt ist der Sanduhrtyp 90-6090; etwas gepolstert, nicht zu dick
und nicht zu dünn. Schon taucht
am Horizont der «Heroin Chic»
auf. Blass, dünn, spitze Hüftknochen, eckige Schultern und eine
Mini-Taille. Hauptsache mager,
lautet die Devise.
Mit der hereinbrechenden Fitnesswelle spielen die natürlichen
Proportionen des Körpers wieder
eine Rolle. Egal wann, wie, warum, weshalb, das Schönheitsideal
ist und bleibt nun mal die schlanke Frau. Wir Frauen sind nach
wie vor dem Schönheitsterror
ausgesetzt und kämpfen weiter
mit Jo-Jo-Effekt und überflüssigen
Pfunden! Über die ideale Figur
des Manns reden wir ein anderes
Mal.
Witiker Handballer
organisieren
ein Rasenturnier
Der TV Witikon führt am Samstag, 6.
Juni, im Hau ein Rasen-HandballGrümpi durch, das am Abend in der
Hauhütte
gebührend
ausklingen
wird. Für den Anlass braucht es noch
Helfer für den Aufbau am Samstag,
für Schiedsrichter, die Festbeiz und
Bar und das Aufräumen am Sonntag.
«Wir kommen mit dem genauen Einsatzplan noch auf euch zu. Zwischen
den Spielen, davor oder danach sollte
jeder von euch etwas Zeit für einen
Einsatz finden», so Jürg Rauser vom
TV Witikon. «Wir sind gespannt, ob
die Mischung aus Hallensport und
Sommer funktioniert. Ältere Semester in unserem Verein mögen sich jedenfalls noch an die grossen Zeiten
des Feldhandballs erinnern.» (zb.)
Genauere Infos und das Anmeldeformular
unter www.tvwitikon.ch.
4
Stadt Zürich
Nr. 20
AKTUELL/ABSTIMMUNGEN
14. Mai 2015
Kontroverse um kommunale Siedlung im Seefeld
Die Abstimmungen vom
14. Juni, insbesondere diejenige zur Neubausiedlung
Hornbach im Seefeld und
die Velo-Initiative, sorgten
für Gesprächsstoff an der
Delegiertenversammlung
der SVP Stadt Zürich. Beide
Vorlagen wurden kontradiktorisch diskutiert.
Pia Meier
Niggi Scherr (AL) und Urs Fehr (SVP)
brachten ihre Argumente pro und
kontra Neubausiedlung Hornbach vor.
Scherr ging auf die vor zwei Jahren
angenommene Abstimmung, den Anteil gemeinnütziger Wohnungen in
der Stadt Zürich auf einen Drittel zu
erhöhen, ein. Er wies zudem darauf
hin, dass die soziale Durchmischung
in allen Quartieren, speziell auch im
Seefeld, gefördert werden soll. Deshalb plane die Stadt dort nun eine
kommunale Siedlung. Betreffend Luxuswohnungen – ein Argument der
Gegner – hielt Scherr fest, dass nicht
100 Millionen für 122 Wohnungen
ausgegeben würden, sondern 60 Millionen. Der Rest sei für den städtischen Werkhof, die Kinderbetreuung
und die Gewerberäume. Es handle
sich folglich nicht um Luxuswohnungen. Weiter betonte er, dass die Miete
für eine 4½-Zimmer-Wohnung im
Seefeld im Durchschnitt 4230 Franken betrage. «Das Seefeld ist bei Weitem das teuerste Quartier in der
Stadt.» Die Parole «bezahlbar wohnen» gelte aber auch im Seefeld. Die
Stadt müsse deshalb Gegensteuer geben. Betreffend spezielle Lage hielt
Scherr fest, dass die geplante Siedlung direkt neben der lärmigen Bellerive-Strasse entstehe und es sich deshalb nicht um eine Toplage handelt.
Auch würden 4½-Zimmer-Wohnungen mit knapp 100 Quadratmetern
entstehen. 84 von den 122 Wohnungen seien Familienwohnungen. Ein
Drittel der Wohnungen werde subventioniert. In diesen werde auf Einkommensgrenze und Belegungsvorschriften geachtet. Und nicht zuletzt seien
im Seefeld zurzeit nur 6 Prozent der
Wohnungen in Genossenschaftsbesitz.
Scherr forderte mehr Solidarität mit
anderen Quartieren, die einen viel höheren Genossenschaftsanteil hätten.
Fehr machte ein paar grundsätzliche Überlegungen. Wenn das 9000
Quadratmeter
grosse
Landstück
Hornbach verkauft würde, würde die
Stadt dafür auf dem Markt vier- bis
fünfmal mehr Geld erhalten als mit
dem Bau einer kommunalen Siedlung. Solidarität sei da kein Thema.
Vielmehr stellte Fehr die Frage, ob
die Stadt es sich leisten könne, im
Seefeld solche Wohnungen zu bauen.
Eine Wohnung mit 5½ Zimmern für
1470 Franken zu vermieten, sei in
diesem Quartier absolut daneben.
Weiter würden blaue Parkplätze verschwinden. Zudem würden die
sechsgeschossigen Gebäude nicht ins
Ortsbild passen. Und nicht zuletzt sei
soziale Durchmischung in einer solchen Siedlung kein Thema. Linkes
Klientel würde dort wohnen. «Wir
brauchen das im Seefeld nicht», betonte Fehr. Auch fragte er sich, welches Gewerbe in diese Siedlung reinkommt. Sicher keine Handwerker.
Vorlagen
Mauro Tuena (SVP) und Markus Knauss (Grüne) brachten ihre Argumente
Foto: pm.
zum Thema Velo-Initiative vor.
In der Fragerunde hielt Gemeinderat Mauro Tuena fest, dass hier
Wohnungen mit Seesicht für ein paar
Auserwählte entstehen würden. Nationalrat Gregor Rutz fand, dass man
den gesunden Menschenverstand
walten lassen müsse. Es könnten
nicht überall solche Wohnungen gebaut werden. Diese müssten anderswo, zum Beispiel in Schwamendingen, gebaut werden. Einige Anwesende meinten, dass der Erhalt einer
Wohnung in der Siedlung Hornbach
mit einem Lotto-Sechser vergleichbar
sei. Weiter wurde mehrfach festgehalten, dass die Stadt hier Geld ausgebe, dass sie nicht habe.
Investieren in Velofahren
Marks Knauss (Grüne) wies betreffend Velo-Initiative darauf hin, dass
immer mehr Leute Velo fahren würden, die Infrastruktur sei aber gleich
geblieben. Es müsse folglich ins Velofahren investiert werden. Velofahren
sei umweltverträglich, spare Platz,
mache Spass, helfe den Autostau zu
reduzieren, es habe weniger Leute in
Bus und Tram und fördere das lokale
Gewerbe, fasste Knauss die Pro-Argumente zusammen.
Tuena hielt fest, dass der Platz für
die Velofahrer zulasten des Individualverkehrs gehe, des öffentlichen Verkehrs und der Fussgänger. «Man darf
die einzelnen Fortbewegungsformen
nicht gegeneinander ausspielen. Es
soll für alle Platz haben», hielt er fest.
Zudem brauche es einen flüssigen
Verkehr. Und nicht zuletzt müsse die
Stadt sparen, fasste er die Argumente
gegen die Velo-Initiative zusammen.
Er hielt zudem fest, dass er mehrheitlich mit dem Auto unterwegs sei,
aber aufgrund der Velo-Initiative
auch Velo fahre. Das sei überhaupt
Am 14. Juni wird abgestimmt
über:
• Neue kommunale Wohnsiedlung
auf dem Areal Hornbach. Objektkredit von 100,7 Millionen Franken
• Volksinitiative für sichere und
durchgängige Velorouten (VeloInitiative) und Gegenvorschlag des
Gemeinderats
• «Zürich im Landesmuseum»,
permanente Ausstellung über
Stadt und Kanton Zürich. Objektkredit von 1,76 Millionen Franken
• Kauf der Liegenschaft Florhofgasse 6 für die Musikschule Konservatorium Zürich.
kein Problem in der Stadt Zürich in
der heutigen Situation. Er sei zufrieden mit der heutigen Infrastruktur
und deshalb gegen die Vorlage.
«Städtisches
Propaganda-Museum»
Gemeinderat Daniel Regli (SVP) präsentierte die Vorlage «Zürich im Landesmuseum». Er hielt fest, dass die
Stadt auf grossem Fuss lebe. Die Vorlage müsse aus finanzpolitischen
Gründen abgelehnt werden. Zudem
sei das Konzept für das geplante Museum fraglich. Anwesende bezeichneten das Züri-Museum als «städtisches
Propaganda-Museum». Sie fragten
sich, warum es nun plötzlich im Landesmuseum Platz habe für anderes.
Wenige Anwesende waren aber der
Meinung, dass ein solches Museum
mit den Wurzeln der Zürcher zu tun
habe, und votierten deshalb dafür.
Nebeneinander leben – miteinander feiern Neuer Stromsparbeschluss
Am 29. Mai findet in Zürich
der 8. «Tag der Nachbarn»
statt. Unter dem Motto
«Nebeneinander leben –
miteinander feiern» werden
Nachbarn motiviert, aktiv
aufeinander zuzugehen.
Wie gut kennen Sie Ihre Nachbarn?
Der Tag der Nachbarn eignet sich,
diese näher kennenzulernen, zusammen ein gemütliches Fest zu organisieren und auf angenehme Nachbarschaft anzustossen.
Der Tag der Nachbarn wurde vom
Förderverein Nachbarschaftshilfe Zürich sowie vom Schweizerischen VerANZEIGEN
band für Wohnungswesen initiiert.
Ziel ist, dass die Türen geöffnet und
Nachbarn zuhause oder im Garten
willkommen
geheissen
werden.
Schliesslich lässt es sich kaum gemütlicher austauschen als bei einer
köstlichen Grillade, einem erfrischenden Apéro oder bei Kaffee und Kuchen. Dabei können gemeinsame Interessen erkannt, neue oder engere
Kontakte geknüpft und gegenseitige
Hilfeleistungen angeboten werden.
Denn dieser Tag verfolgt ein übergreifendes Ziel: Gemeinsam für eine
lebendige, angenehme Nachbarschaft
sowie eine gute Wohnqualität sorgen.
Der «European Neighbours Day»
wurde 1999 in Paris gegründet und
fand im Jahr 2000 zum ersten Mal
statt. 2011 beteiligten sich bereits
über 1200 Städte und Organisation in
33 Ländern sowie über 12 Millionen
Menschen an den Feiern. In der deutschen Schweiz nahmen nebst Zürich
immer mehr Ortschaften der Region
an den lokalen Feiern teil. Der Tag der
Nachbarn wird in über 30 Städten
und Gemeinden durchgeführt. Der
Schweizerische Verband für Wohnungswesen vertritt rund 1000 gemeinnützige
Wohnbauträger
mit
136 000 Wohnungen. Die Nachbarschaftshilfen in der Stadt Zürich arbeiten in ihren Quartieren weitgehend
autonom. Sie vermitteln meist kostenlose Dienstleistungen. (pd./pm.)
www.tagdernachbarn.ch
Die Förderung der Umsetzung der
2000-Watt-Ziele fusst unter anderem
auf dem «Stromsparbeschluss» aus
dem Jahr 1989. Das darin enthaltene
Finanzierungsmodell ist gemäss kantonalem Gemeindegesetz aber nicht
mehr zulässig. Zudem sollen bei Bedarf mehr Mittel zur Verfügung stehen und deren Höhe planbar sein.
Der Stadtrat beantragt zu diesem
Zweck eine Neuordnung des Stromsparbeschlusses.
Im März 1989 sprachen sich die
Stimmberechtigten der Stadt Zürich
für den sogenannten Stromsparbeschluss über die «rationelle Verwendung von Elektrizität» aus. Der Entscheid hatte damals wegweisenden
Charakter. In den darauffolgenden
Jahren gab es vergleichbare Bestrebungen bei Bund und Kanton, sodass
heute aufgrund des übergeordneten
Rechts verschiedene Bestimmungen
im Stromsparbeschluss gegenstandslos geworden sind.
Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, die überflüssig gewordenen Artikel im Stromsparbeschluss
aufzuheben. Den abschliessenden
Entscheid dazu müssen die Stimmberechtigten fällen. Der Stadtrat ist
überzeugt, dass er mit der neuen
Verordnung und dem neuen Stromsparbeschluss eine sowohl juristisch
als auch finanziell tragfähige Basis
für die energiepolitischen Fördermittel und Mechanismen dr Zukunft
schafft, wie er mitteilt. (pd./pm.)
Stadt Zürich
AKTUELL
Nr. 20
14. Mai 2015
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Eine Flugshow zu Mozarts «Nachtmusik»
Laser, Musik, Rauch, Licht:
Auch der Zirkus Knie setzt
auf Innovationen. Beim
diesjährigen Programm
«Phénoménal» zeigt sich
aber: Vor allem die klassischen Nummern begeistern.
Daniel Jaggi
Die ältere Dame in der ersten Reihe
sitzt bequem in ihrem Rollator. Der
Rücken vertrage die Klappstühle nicht
mehr, erzählt sie in der Pause. Davor
und danach gestikuliert sie regelmässig wie wild mit den Händen, schlägt
sie über dem Kopf zusammen, hält
sie für Momente angstvoll vor die Augen oder klatscht erleichtert. «Phénoménal», so der Name des diesjährigen Knie-Programms spielt sich vor
allem in der Luft ab: Schleuderbrett,
Luftakrobatik, koreanische Wippe,
russischer Barren, Pole-Akrobatik. Es
sind vor allem die klassischen Nummern, die im Premierenpublikum zu
begeisterndem Applaus führen. Und
es ist das Wissen darum, dass mangels Fangnetz schnell etwas passieren
könnte, das dem Publikum bei vielen
Sprüngen den Atem stocken lässt. So
erstaunt es nicht, dass das ZirkusTheater Bingo nur mässigen Applaus
erhielt. Es hat unter anderem mit einer grünen Laser-Show moderne Akzente gesetzt.
Höhepunkt kommt zum Schluss
Akrobatischer Höhepunkt und Programmschlusspunkt ist die russische
«Troupe Sokolov». In üppigen Opernkostümen vollführen sie zu Mozarts
Nachtmusik wahrlich nie Gesehenes.
Mit Sprüngen vom Schleuderbrett –
jeder spektakulärer als der zuvor gezeigte, werden die Artisten immer höher unters Chapiteau geschleudert.
Um das Publikum zu begeistern,
das zeigte sich an der Premiere sehr
Ivan Frédéric Knie bezauberte mit
seinem Ritt junge Frauen.
Klassische Jonglage.
Viel Poesie im Zirkus Knie: Farbiges Licht und «fliegende» Artistinnen und Artisten.
deutlich, braucht es aber keineswegs
eine aufwendig inszenierte Show.
Bauchredner Willer Nicolodi mit seiner vorlauten Puppe Josellito oder
Jongleur Mario Berousek überzeugen
durch ihr Können. Berousek, schlicht
in Schwarz gekleidet, wirbelt im grellen Scheinwerferlicht seine Keulen
wie Propeller durch die Luft. Und
auch die Äquilibristik-Nummer muss
nicht noch in Schnickschank verpackt
werden. Die drei Akrobatinnen überzeugen allein durch das Gezeigte.
Fester Bestandteil im Knie-Programm sind die Pferde- und Elefan-
tennummern. Sie erfüllen auch dieses
Jahr die Erwartungen der Besucher.
Übertroffen hat sie einzig Franco Knie
jun. Er schafft es, einen Elefanten unter einem auf zwei Podien stehenden
Alttier durchkriechen zu lassen. Knie
bleibt also Knie. Nicht ganz. Denn
Zirkus ist auch Arbeit. Und wie hinter
den Kulissen gearbeitet wird, erklärt
Fredy Knie an vier jungen Andalusier-Pferden, die seit einem Jahr im
Knie sind. Die Nummer ist eigentlich
keine, es ist mehr ein Blick ins Pferdetraining, ein eindrücklicher allerdings: Ein forderndes «en arrière»,
Mit 9153 Untersuchungsgeschäften weist das Jahr 2014 gegenüber
dem Vorjahr eine Zunahme von 5,2
Prozent auf. Für die 4152 verurteilten Jugendlichen wurden von den
Jugendanwaltschaften und Jugendgerichten insgesamt 115 Schutzmassnahmen und 4070 Strafen ausgesprochen. Die Jugendgerichte ordneten 18 stationäre Schutzmassnahmen
an. Zudem verhängten die Jugendan-
waltschaften und die Jugendgerichte
96 ambulante Schutzmassnahmen.
Als Strafen wurden 2361 Verweise,
1002 persönliche Leistungen, 575
Bussen und 112 Freiheitsentzüge
ausgesprochen. Von den 4152 Jugendlichen, die schuldig gesprochen
oder mit Anklage an die Jugendgerichte zur Beurteilung überwiesen
wurden, waren 3095 männlich und
1057 weiblich. (pm.)
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
Erbschafts- und Schenkungssteuerinitiative:
Verlierer können auch Mieter sein!
Erbschaften und Schenkungen über
einen gewissen Freibetrag sollen unabhängig vom Verwandtschaftsgrad
besteuert werden. Die erheblichen
Wertsteigerungen der Liegenschaften
verschärfen die Situation insbesondere für Nachkommen. Oft ist der gesamte Wert der Erbschaft in Liegenschaften gebunden.
Verfügen Nachkommen nicht über
ausreichend Liquidität, oder können
sie keine Hypothek aufnehmen beziehungsweise eine bestehende nicht erhöhen, um die Erbschaftssteuer zu
begleichen, führt dies zwangsläufig
zum Verkauf der Liegenschaft. Dies
kann auch Mieterinnen und Mieter
treffen, wenn sie etwa Eigentümerinnen oder Eigentümer einer Ferien-
wohnung oder eines kleinen Ferienhäuschens sind. Auch sie könnten gezwungen sein, ihr Eigentum zu verkaufen, um die Erbschaftsteuer bezahlen zu können.
Können die Erben die anfallende
Steuer hingegen entrichten, verfügen
sie danach – ohne sich neu zu verschulden – meist nicht mehr über die
nötigen Mittel, um die Liegenschaften
zu unterhalten und energetisch zu
sanieren. Damit nimmt die Qualität
der Liegenschaften ab und die Energiewende wird wesentlich verzögert.
Albert Leiser, Direktor,
Hauseigentümerverband Zürich
Albert Leiser.
Foto: zvg.
Keiner zu klein, ein Knie zu sein
Viel Sympathien geniessen auch dieses Jahr die Knie-Kinder. Allen voran
Chanel Marie, Tochter von Géraldine
Knie. Die Vierjährige gab letztes Jahr
ihr Manegendebüt. Nach über 350
Vorstellungen tritt sie nun auf dem
Rücken eines Zwergponys routiniert
auf und bedankt sich jeweils mit tie-
fen Verbeugungen für den Applaus.
Mit dabei ist auch der achtjährige
Chris Rui, der zusammen mit seinen
Eltern Franco Knie jun. und Linna
Knie-Sun sowie drei Elefantenkühen
auftritt. Der zwölfjährige Ivan Frédéric präsentiert die Hohe Schule, den
schwierigsten Grad der klassischen
Reitkunst. Besonders herzig: Am
Sonntag, am Muttertag, überreichen
Ivan Frédéric und Chanel ihrer Mutter ein Herz aus roten Rosen.
Der Circus Knie gastiert noch bis am 7.
Juni auf dem Sechseläutenplatz in Zürich.
Mehr unter www.knie.ch.
Kapazitätsengpässe beheben
Jugendkriminalität ist rückläufig
Die Gesamtzahl der im Jahr 2014 bei
den Jugendanwaltschaften des Kantons Zürich eingegangenen Fälle hat
gegenüber dem Vorjahr leicht um 5
Prozent zugenommen. Entgegen dieser Zunahme hat die Anzahl der Jugendlichen, gegen die wegen einer
Gewaltstraftat an die Jugendanwaltschaften rapportiert wurde, gegenüber dem Vorjahr erneut um rund 7
Prozent abgenommen.
und die Pferde gehen rückwärts. Fredy Knie jun. zeigt die Grundgangarten
Schritt, Trab und Galopp, korrigiert,
wo nötig, und greift zur Belohnung
immer wieder in die Jackettasche.
Fotos: Andreas J. Minor
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Telefon 044 487 17 71
Das Kapitel Verkehr des kantonalen
Richtplans wird derzeit einer Teilrevision unterzogen, wie der Kanton
Zürich mitteilt. Gestützt auf die Einwendungen zur öffentlichen Auflage
wurden die Richtplandokumente
überarbeitet.
Der
Regierungsrat
überweist nun die Vorlage an den
Kantonsrat.
Gegenstand der Teilrevision sind
fünf Vorhaben, von denen drei das
Hochleistungsstrassennetz betreffen.
Es sind dies die neue Linienführung
der Glattalautobahn, der darauf abgestimmte Ausbau der A1 zwischen
der Verzweigung Baltenswil und dem
Autobahnanschluss Winterthur-Töss,
die Linienführung der Oberlandautobahn und die Erschliessungsstrasse
in Neuhegi-Grüze in der Stadt Winterthur. Das fünfte Vorhaben betrifft
ein Depot. (pd.)
Arbeitslosigkeit nimmt leicht ab
Die Arbeitslosenquote im Kanton Zürich sank im April aus saisonalen
Gründen von 3,6 auf 3,5 Prozent, wie
der Kanton mitteilt. Rückgänge in
den Wirtschaftszweigen Bau, bei den
temporären Arbeitskräften sowie im
Garten- und Landschaftsbau haben
hauptsächlich zu dieser Entwicklung
beigetragen. Um diese saisonalen Effekte bereinigt, stieg die Arbeitslosigkeit hingegen leicht an.
Ende April 2015 waren insgesamt
27 654 Personen bei den Regionalen
Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des
Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet, 673 weniger als im Vormonat.
Saisonbereinigt stieg die Arbeitslosigkeit um rund 270 Personen. Mehr
konjunkturell bedingte Arbeitslose
verzeichneten im April vor allem die
Industrie und der Grosshandel. In
diesen Wirtschaftszweigen dürfte der
Währungseffekt bereits erste Wirkungen zeigen, sei es über Entlassungen
oder eine stärkere Zurückhaltung bei
neuen Einstellungen. In Teilen der Industrie könnte zudem die schwächere Baukonjunktur ebenfalls zu negativen Auswirkungen führen. Im Detailhandel sinkt die Arbeitslosigkeit in
der Regel im Frühling, was in diesem
Jahr allerdings bisher noch nicht geschehen ist.
Die Anzahl von durch Entlassungen grösseren Ausmasses bedrohten
Personen hat in den letzten Monaten
zugenommen. In den ersten vier Monaten des Jahres waren insgesamt
1762 Personen von einer Massenentlassung bedroht. Allgemein kann gesagt werden, dass sich auf dem Arbeitsmarkt die Auswirkungen der
Frankenstärke
langsam
zeigen.
Trotzdem gehen aktuelle Prognosen
nicht davon aus, dass der Kanton Zürich in den kommenden Monaten in
eine Rezession abgleiten wird, teilt
der Kanton mit. (pd.)
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Züriberg
Nr. 20
14. Mai 2015
Züriberg
POLITIK
Nr. 20
14. Mai 2015
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Matthias Wiesmann sitzt auf dem «Bock»
Mit der Wahl von Matthias
Wiesmann zum Präsidenten
des Gemeinderats ist zum
ersten Mal ein Grünliberaler
«höchster Zürcher» geworden. Im Anschluss an die
Wahl gab es einen Apéro
auf der Rathausbrücke und
eine Feier im Kirchgemeindehaus Oberstrass.
Karin Steiner
Im Ratsaal wurde es ruhig, als die
abtretende Gemeinderatspräsidentin
Dorothea Frei das Wahlresultat verkündete: Mit 101 von 109 gültigen
Stimmen erzielte Matthias Wiesmann
erwartungsgemäss ein sehr gutes Ergebnis. Zufrieden zeigten sich auch
Roger Bartholdi (SVP, Wahlkreis 9)
bei seiner Wahl zum 1. Vizepräsidenten mit 97 Stimmen und Peter Küng
(SP, Wahlkreis 4 und 5) zum 2. Vizepräsidenten mit 96 Stimmen.
Eine Wiesmann-Connection
Dass Matthias Wiesmann ein Mann
mit Humor ist, bewies er in seiner
Antrittsrede, mit der er für viele Lacher sorgte. Mit einer «Einwanderungsstory» könne er nicht dienen,
spielte er auf die Antrittsreden seiner
Vorgänger Dorothea Frei (Aargau)
und Martin Abele (Biel) an. Er sei
schlicht und einfach in Oberstrass geboren und aufgewachsen. Und dennoch besitze auch er auswärtige
Wurzeln – in «Mostindien». Und diese teile er mit der «Wiesmann-Connection» im Zürcher Gemeinderat.
Mit seinem Heimatort Oberneunforn
seien nämlich auch die Gemeinderätinnen Esther Straub und Barbara
Wiesmann verbunden.
Für sein kommendes Amtsjahr
wünscht sich Matthias Wiesmann in
erster Linie Anstand und Respekt unter den Ratsmitgliedern, wobei hin
und wieder ein Schuss Humor durchaus willkommen sei. Aber gehässiges
Dreinrufen und persönliche Angriffe
wolle er nicht dulden. Wichtig sei
ihm auch, die Ratseffizienz hochzuhalten, doch diese habe sich in den
letzten Jahren ohnehin stark verbessert. Er freut sich darauf, den Gemeinderat nach aussen zu vertreten,
und hofft, bei der Bevölkerung mehr
Begeisterung für politische Themen
entfachen zu können. Denn bei Abstimmungen lediglich einen Drittel
der Bevölkerung an die Urne zu bringen, dürfe nicht sein.
Bock-Bier auf der Rathausbrücke
Im Anschluss an die Wahlen wurde
der gesamte Stadt- und Gemeinderat
auf der Rathausbrücke zum Apéro
eingeladen. Und auch Passanten kamen in den Genuss einer Brezel und
eines Bock-Biers, das Matthias Wiesmann, der neu zuoberst auf dem Gemeinderats-Bock sitzt, eigens für diesen Anlass hat abfüllen und mit einer
besonderen Etikette versehen lassen.
Bier ist nämlich ein besonderes Steckenpferd von Matthias Wiesmann.
Der Wirtschaftshistoriker hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und darüber auch das Werk
«Bier und wir» geschrieben.
Nach dem Apéro wurden die Festteilnehmenden mit einem Extratram
nach Oberstrass ins Kirchgemeindehaus gefahren. Da Reisen ein weiteres
Hobby von Matthias Wiesmann ist,
wurden die Gäste dort auf eine musikalische und kulinarische Reise durch
Europa mitgenommen. Zwischen den
Gängen bekam der frisch gebackene
höchste Zürcher zahlreiche Glückwunsch-Reden zu hören, so von der
Stadtpräsidentin Corine Mauch, vom
Urner
Landrats-Vizepräsidenten
Christian Arnold, von Daniel Rohr
vom Theater Rigiblick, der mit seiner
Band auch gleich für Stimmung sorgte, und von GLP-Fraktionspräsidentin
Isabel Garcia, die sich mit ihrer Partei
über Matthias Wiesmanns Wahl besonders freut. Denn Wiesmann ist
nicht nur der erste GLP-Gemeinderatspräsident, sondern mit seinen 39
Jahren auch der jüngste, seit Stadtrat
André Odermatt 1999 im selben Alter
dieses Amt antrat.
Bei den Reden zeigte sich auch,
dass Matthias Wiesmann ein begeisterter Fussballspieler ist. Seine Kollegen vom FC Gemeinderat liessen ihn
auf der Bühne ein Muster seines Könnens demonstrieren und forderten ihn
auf, dreimal ein Tor zu treffen.
Der 1. Vize Roger Bartholdi, Matthias Wiesmann und der 2. Vize Peter Küng (von links).
Fotos: Karin Steiner
«Bock»-Bier nach Wiesmann-Art.
Stadtpräsidentin Corine Mauch gratuliert Matthias Wiesmann.
Stadtrat Filippo Leutenegger.
Unterhaltung mit Daniel Rohr.
ANZEIGEN
Die Harmonie Zürich-Oberstrass spielt auf der Rathausbrücke.
Doch Stadtrat Daniel Leupi kam mit dem Velo zur Feier nach Oberstrass.
Die Stadträte Raphael Golta und André Odermatt am festlichen Tisch.
Matthias Wiesmann zeigt, wie er Tore schiessen kann.
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Stadt Zürich
Nr. 20
14. Mai 2015
AU TO M O B I L
Subaru Impreza mit neuem Motor
Kraftentfaltung und einen moderaten
Verbrauch aus.
Die Kompaktklasse hat bei
Subaru grosse Bedeutung.
Seit 22 Jahren ist die Marke
hier durch den Impreza vertreten, der bis heute in der
Schweiz über 45 000 Käufer
gefunden hat.
Da die Ansprüche an das C-Segment
sehr vielschichtig geworden sind,
werden sie heute von Subaru mit drei
Modellen abgedeckt: Der kompakte
Impreza AWD und der XV AWD decken als trendige, aber auch praktische Automobile die Wünsche breiter
Käuferschichten ab. Sportliche Fahrer fühlen sich vom WRX STI mit seinen Rallye-Genen angesprochen.
Trotz ihres sehr unterschiedlichen
Charakters verfügen alle drei über
markentypische Merkmale wie symmetrischen Allradantrieb, Boxermotor und Fahrvergnügen.
Bestnote beim Crashtest
Obwohl als typisches Einsteigermodell in die Subaru-Allradwelt konzipiert, macht der Impreza AWD in
dieser Hinsicht keine Ausnahme. Das
Neuer Honda HR-V
kommt im Sommer
Impreza ist sparsam unterwegs
Subaru Impreza AWD: Neu gibts ihn mit 2-Liter-Benzin-Boxermotor. F: zvg.
schlanke, muskulöse Styling verleiht
ihm sportliche Eleganz, ohne Nutzwerte wie bequemes Ein- und Aussteigen oder Übersichtlichkeit kurzlebigen Modetrends zu opfern. Durch
die Kombination von knappen Überhängen mit einem grossen Achsabstand sind die Insassen bequem
aufgehoben, der kompakte Impreza
AWD bleibt aber selbst im dichten
Stadtverkehr ausgesprochen handlich. Mit der Maximalnote von fünf
Sternen beim unerbittlichen Euro-
NCAP-Crashtest hat das hinsichtlich
Karosserie baugleiche Schwestermodell XV AWD zudem sein hohes Niveau an passiver Sicherheit eindrücklich unter Beweis gestellt.
Beschränkte sich das Motorenangebot bisher auf einen 1600er-Motor
mit 114 PS, so gibt es den Impreza
AWD künftig auch als stärkere Zweiliter-Variante. Die beiden Benziner
entsprechen der jüngsten Boxergeneration und zeichnen sich durch ein
spontanes Ansprechen, homogene
Bereits dem 1,6-Liter mangelt es
nicht an Spritzigkeit, und mit dem
150 PS starken, vom XV AWD her bekannten, hubraumstärkeren Triebwerk erfüllt der kompakte Allradler
noch höhere Ansprüche an Dynamik,
ohne dass man ein schlechtes Gewissen haben muss; genehmigt sich
doch auch der Zweiliter im Schnitt
bloss 6,5 l/100 km (Modell: 2.0i
Swiss Sport mit Lineartronic).
Als Kraftübertragung hat man bei
beiden Motoren die Wahl zwischen
Handschaltung (2x5-Gang-Dual-Range-Getriebe für den 1.6, sechs Vorwärtsgänge für den 2.0) oder Lineartronic-Automatik (mit manuellem
Modus für den 2.0). Die Preise starten bei 22 900 Franken (1.6i AWD
Swiss one mit manuellem Getriebe)
und bei 28 950 Franken (2.0i AWD
Swiss Sport).
Subaru ist der weltgrösste Hersteller von allradgetriebenen Personenwagen. Die Marke gehört zum japanischen Konzern Fuji Heavy Industries. (zb.)
Renault macht Espace zum Lifestyle-Van
kurrenz des neuen Espace. Nicht etwa VW Sharan oder Ford Galaxy
werden da genannt, es wird vollmundig mit BMW X5, Mercedes-Benz
MKlasse, Audi Q5 oder Volvo XC90
verglichen. Zumindest bei der Innenraumgestaltung und der Ausstattung
dürfen sie das getrost.
Die Antriebspalette umfasst derzeit einen 2-Liter-Turbobenziner mit
200 PS mit Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sowie einen 1,6Liter-Diesel in zwei Leistungsstufen;
eine relevante Variante mit 160 PS
und Sechs-Gang-DSG sowie eine Version mit 130 PS und Handschaltung,
die hierzulande aber kaum jemand
kaufen wird.
Einem erfolgreichen Konzept den Rücken zu kehren
ist mutig. Oder doch leichtsinnig?
Dave Schneider
Renault bringt den Van Espace in der
fünften Generation nämlich nicht
mehr als reinen Van. Das eröffnet
Möglichkeiten, könnte aber einige vor
den Kopf stossen.
Never change a running system,
sagt ein Sprichwort. Ändere nie, was
funktioniert. Renault scheint von dieser Weisheit nicht viel zu halten, was
die Franzosen verschiedentlich anhand mehr oder weniger radikaler
Umstellungen ihrer Baureihen bewiesen haben. Und sie tun es erneut,
beim Flaggschiff Espace. Ganz schön
wagemutig.
Espace wird zum Crossover
Das Monospace-Format wurde kurzerhand mit einem trendigen SUV gekreuzt, und heraus kam ein noch
trendigerer Crossover; eine Kreuzung
von Mischformen, quasi. Das sieht
gut aus, richtig gut. Und fühlt sich
auch gut an, eigentlich. Doch drängt
sich während der ersten Probefahrten durch Südfrankreich stetig die
Frage auf: Pourquoi? Wieso muss der
Espace nun ein Crossover sein, wo
Renault-Nissan doch schon eine ganze Reihe solcher Modelle im Angebot
hat? Design-Chef Anthony Lo beantwortet uns die Frage im Gespräch
mit der schwammigen Begründung,
die Kunden würden heute eben einen
Crossover wollen. Das müssen wir
wohl so stehen lassen.
Nicht nur das Konzept, auch das
Design wurde damit einhergehend
stark verändert. Nach einem Espace
sieht das nicht mehr aus, aber modern, auffallend und attraktiv alleweil. Der Neue hat vier Zentimeter
mehr Bodenfreiheit als der Vorgänger, riesige, bis 20 Zoll grosse Räder,
breite Schultern, eine wuchtige Front
und, heute scheinbar unverzichtbar,
eine zum Heck hin abfallende Dachlinie. Was natürlich Sportlichkeit suggerieren soll. Mit seinem frischen
Look hat der Franzose das Potenzial,
sich neue Freunde anzulächeln.
Treue Espace-Fahrer dürften sich je-
Kein Sportler
Der neue Renault Espace ist zum Glück so variabel wie früher geblieben.
doch vor den Kopf gestossen fühlen.
Denn die Konzeptumstellung wirkt
sich freilich auf den Innenraum aus.
Da mögen die PR-Verantwortlichen
noch so loben, dass die Kniefreiheit
in der ersten und zweiten Sitzreihe
um vier Zentimeter gewachsen sei –
das von allen bisherigen Espace-Generationen bekannte, herausragende
Raumgefühl kommt im Neuen nicht
auf. Da helfen auch die Glaseinsätze
in den A-Säulen und das (in der Topvariante Initiale Paris) riesige Glasdach nicht weiter.
Innenraum sehr variabel nutzbar
Zweifellos gelungen ist die Variabilität des Innenraums, vor allem wegen
der einfachen Handhabung. Die drei
Sitze der zweiten Reihe lassen sich
einzeln verschieben und zusammen
mit den beiden der dritten Reihe auf
Tastendruck automatisch im Fahrzeugboden versenken, fernbedienbar
entweder vom Kofferraum aus via
Bedientasten oder im Cockpit per
Touchscreen. Und zwar jeder Sitz
einzeln oder alle auf einmal, wobei
diese dann eindrucksvoll dominoartig
der Reihe nach umkippen. Ist alles
umgeklappt, was geht, entsteht eine
ebene, grosse, aber nicht riesige Ladefläche. Das Kofferraumvolumen
variiert zwischen 247 Litern mit sie-
ben Sitzen und 2101 Litern mit zwei
Plätzen.
In der zweiten Reihe sitzt man
gut, aber nicht feudal; der Winkel für
die Beine ist ziemlich gross, Langbeiner sollten sich um einen Platz im
Cockpit bemühen.
Die hinterste Reihe ist nur Kindern zuzumuten. Das Prunkstück des
neuen Espace ist aber das Cockpit.
Auch hier wurde radikal umgestellt –
und das durchaus erfolgreich. Ins
Auge sticht sofort die lang gezogene,
elegant geschwungene, fast freischwebende Mittelkonsole, die von
einem
grossen,
hochformatigen
Touchscreen gekrönt wird. Das hat
Renault bei Tesla und McLaren abgeschaut, was aber nicht als Kritik zu
verstehen ist. Ein eleganter Wählhebel für das Getriebe, ein haptisch angenehmer Dreh-Drück-Knauf für die
Bedienung des Infotainmentsystems,
stilvolle Regler für die Klimaanlage –
die Kommandozentrale des Espace
kann absolut mit den dicken Fischen
im Premiumteich mithalten. Das
kann auch die Bose-Soundanlage mit
Geräuschunterdrückung sowie das
feine Nappaleder der Topvariante Initiale Paris.
In diesem Bereich, also im Umfeld
der Premiumstrassengeländewagen,
sieht Renault übrigens auch die Kon-
Im Fahrbetrieb haben sowohl der
stärkere Diesel als auch der Benziner
keinen Anlass zu kritischen Worten
gegeben. Der etwas bissigere Turbobenziner ist die Wahl für sportlich
orientierte Lenker, der Diesel für entspannte Vielfahrer. Wobei Letztere im
neuen Espace deutlich besser aufgehoben sind: Der Franzose ist nämlich
alles andere als sportlich.
Zwar ermöglicht das neue System
Multi Sense die individuelle Einstellung von Dämpfern, Getriebe, Lenkung und Weiterem mehr. Doch auch
im Sportmodus lädt der Franzose
nicht zur Kurvenhatz ein. Er ist betont komfortabel abgestimmt und
schaukelt in schnellen Kurvenwechsel gehörig. Die Allradlenkung hilft
zwar mit, die Stabilität in schneller
Kurvenfahrt zu erhöhen, während in
langsamem Tempo die Hinterräder
gegenläufig mitlenken, was die Wendigkeit spürbar verbessert. Doch das
Territorium des neuen Espace sind
eindeutig lange Autobahnpassagen
und breite, gerade Landstrassen.
Hier kann der Fronttriebler seine
Stärken ausspielen. Allradantrieb
gibt es übrigens nicht, auch wenn
das Design es suggerieren mag.
Der Preis schliesslich erscheint
durchaus fair: Ab 41 200 Franken
kostet die gut ausgestattete Variante
Intens, ab 52 400 Franken die feudale Version Initiale Paris. Das Lockangebot Life ab 37 500 Franken wird
hierzulande nur eine Statistenrolle
spielen. Die Markteinführung in der
Schweiz beginnt im Mai.
Honda bringt die neue Generation
des HR-V als «Urban-SUV». Das neue
Modell wird wahlweise mit einem
1,6-Liter-Dieselmotor mit 120 PS
oder einem 1,5-Liter-Benziner mit
130 PS angeboten, die beide der Antriebsgeneration Earth Dreams Technology von Honda entstammen. In
Kombination mit einem neuen Sechsgang-Schaltgetriebe soll der Selbstzünder mit 4 Litern auf 100 Kilometer auskommen.
Im Innern sollen hochwertige Materialien, das Infotainmentsystem
Honda Connect und ein gutes Platzangebot überzeugen. Der Kofferraum
fasst 453 Liter, mit umgeklappten
Rücksitzen finden bis 1026 Liter
Platz. Weitere Einzelheiten und Preisinformationen werden erst kurz vor
der Markteinführung des HR-V im
Sommer bekannt gegeben. (zb.)
«Urban SUV»: Honda HR-V.
Foto: zvg.
AUTONEWS
Suzuki
Der neue Suzuki Vitara erhielt als
erstes Kompakt-SUV im EuroNCAP-Test in allen vier Kategorien – Insassensicherheit, Kindersicherheit, Fussgängerschutz und
Sicherheitsassistenzsysteme – die
Bestnote von fünf Sternen.
Renault
Mit der Markteinführung des
neuen Espace (siehe Artikel auf
dieser Seite) hat Renault sich einen neuen Markenslogan spendiert. Mit «Renault – Passion for
Life» sollen die Produktqualität
sowie die Attraktivität der Fahrzeuge hervorgehoben werden.
Lexus
Der Lexus RX war das erste SUV
mit Hybridantrieb. Nun wurde
die neue Generation vorgestellt.
Diese wird ausser als Hybridvariante auch als Version mit 2-Liter-Turbobenzinmotor angeboten
werden, mit 228 PS und Sechsstufenautomat.
Opel
Opel hat den Adam bereits als
rustikalen Rocks und als sportlichen S lanciert; nun folgt die
Kombination daraus, der Opel
Adam Rocks S. Mit einem Sechsganggetriebe mit kurzen Schaltwegen soll der Spurt auf Tempo
100 in 8,5 Sekunden erfolgen,
der Normverbrauch beträgt 5,9
Liter auf 100 Kilometer.
Audi
Audi erweitert die Motorenpalette
für den TT. Ab Juli sind Coupé
und Roadster als Version 1.8
TFSI erhältlich. Der direkt einspritzende
Vierzylinder-Turbobenziner leistet 180 PS und generiert ein maximales Drehmoment
von 250 Newtonmetern. Damit
beschleunigt der TT mit in 6,9
auf Tempo 100.
Stadt Zürich
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
PR-Unternehmer Christoph Richterich, Cornelia Harder, CEO FCB Zürich,
FC Basel-Präsident und Rechtsanwalt Bernhard Heusler (v.l.).
Almanach mit Fragezeichen
Die mit Spannung erwartete Neuauflage des «Swiss Who’s Who» (470
Franken) wurde im «Baur au Lac»
gefeiert. 700 Porträts enthält der leinengebundene, rote Almanach. Das
Gremium von sieben Personen um
den Genfer Verleger Edouard Gueudet, das die finale Auswahl getroffen
hat, bleibt geheim.
Im Buch findet neben dem Verleger auch Unternehmer Christoph
Richterich
Erwähnung,
dessen
Agentur die PR für die neu aufgelegte
Martin Naville, CEO
Swiss-American Chamber of Commerce.
«Bauchpinsler-Bibel» macht. Die lustige Bezeichnung stammt von einem
Vernissage-Gast, der meinte, dass
man sich schon ein wenig wichtig
nehmen dürfe, wenn man drin sei.
Aber eben: Wie kams zur Auswahl?
Die Antworten bleiben kryptisch. Denise Biellmann freut sich jedenfalls,
dass sie ein Gratisexemplar kriegt.
Und g&g-Moderator Salar Bahrampoori folgerte: «Braucht die Schweiz
ein solches Buch? Ganz ehrlich, ich
weiss es nicht!»
Biellmann in der
«World Figure Skating Hall of Fame».
Gastgeber Wilhelm Luxem, «Baur au
Lac», Starkoch Anton Mosimann (r.).
(Auch alte Briefe und Ansichtskarten)
Sofort bar oder als Auktionseinlieferung
Schwarzenbach Auktion Zürich
Merkurstrasse 64, 8032 Zürich
Eigene Firmen-Parkplätze vorhanden!
Bitte Termin vereinbaren: Tel. 043 244 89 00
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www.schwarzenbach-auktion.ch
14. Mai 2015
9
Schönheits-Party bei Jelmoli
Dass sich durchaus auch Männer für
eine «Beauty Night» interessieren, bewiesen die anwesenden Herren der
Schöpfung. Schauspieler, Texter und
Buchautor Helmi Sigg, der im Herbst
wieder zwei Hotelkrimis aus Zürich
herausbringen wird, genoss die gesunden Häppchen zum Champagner.
Multitalent Sigg unterhielt sich prächtig mit dem ehemaligen Gemeinderat
Lukas Apafi und FDP-Kantonsrat Daniel Schwab. Allerdings nicht über
Schönheitscremes und Antifalten-Produkte, sondern über Politik.
Socialite Shawne Fielding war,
wie stets, bestens gelaunt, sah blendend aus und scherzte mit der Starvisagistin von Dior, die sich kurz und
bündig «Mitzi» nennt. Joiz-Moderatorin Alexandra Maurer moderierte
diverse Showeinlagen mit anschaulichen Tipps zu den neusten SommerLooks oder über Make-up. Unter anderem mit dem international bekannten Matthew Tyler von Tom Ford.
Auch führte sie einen sogenannten
Duft-Talk mit Sylvaine Delacourte
Directrice von Guerlain. Interessant
war auch der Food-Talk mit Bloggerin Sandra Mikhail. Denn die richtige Ernährung macht schön von innen
her. Dass Ernährung ebenso wichtig
ist wie Hautpflege, ist sich auch die
hübsche Sandra Vollenwyder, Tochter des ehemaligen Stadtrats Vollenwyder, bewusst. Sie besuchte den Anlass mit ihrer Chefin Barbara Higgs,
die am Schauspielhaus Zürich für
Fundraising und Development verantwortlich ist.
Entdecken konnte man auch das
funkelnde Make-up von Nars mit Ana
Albiol. Bei Bobbi Brown gabs eine
Lektion über Augenbrauenstyling.
Dermatologe Felix Bertram lud bei
Vivil zur Pflege «abseits des Herkömmlichen», und von Lancôme gab
es eine exklusive Vorlancierung eines
hypnotisierenden Mascaras. Unter
den Gästen herrschte eine super
Stimmung. Für Jelmoli-CEO Franco
Savastano war es ein durch und
durch gelungener Anlass.
Genossen den Abend (von links): Yvonne Hardy, Sandra Vassalli, Barbara
Frey-Curti und Dina Casparis.
Malerin Stephanie von Fürstenberg,
Werner Dirks, Alexandra Stalder (r.).
Sandra Vollenwyder, Barbara Higgs,
Ltg. Fundraising Schauspielhaus (r.).
Jetsetterin Vera Dillier kam in Begleitung ihrer Hunde (hier Manoi).
Dior-Starvisagistin Mitzi (l.) ist
befreundet mit Shawne Fielding.
Gerry Hofstetter: Lichtkünstler und Marketing-Unternehmer.
Kispi-Herzchirurgie-Chefarzt Michael Hübler, Samira Hübler, Ärztin.
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Kaufgesuch: BRIEFMARKEN!
Nr. 20
IMMOBILIEN
Zu kaufen gesucht
Kleine Werkstatt/Atelier
mit Wohnung
Angebote an Lokalinfo AG, Chiffre-Nr. 74
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich
Dabei: Autor Helmi Sigg (Mitte) mit Lukas Apafi und
Kantonsrat Daniel Schwab (r.).
Jelmoli-CEO Franco Savastano, PR-Lady
Bachenheimer, Raquel Marquard (r.).
Eliane
10
Züriberg
Nr. 20
14. Mai 2015
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Griechenlands
schwieriges Erbe
Um Griechenlands
wirtschaftliche Misere kommt seit
Monaten keine
Zeitung herum.
Es mag deshalb
befremden,
wenn wir nun einen Kriminalroman vorstellen, der in diesem Klima angesiedelt ist. Doch Petros
Markaris führt geschickt nicht nur
in die Alltagsprobleme ein, sondern beleuchtet auch die politische
Vergangenheit, welche die heutige
Korruption und Vetternwirtschaft
begünstigt haben. Im Mittelpunkt
steht bei Makaris einmal mehr die
charismatische Figur des Kommissars Kostas Charitos. Er untersucht den Tod des Deutschgriechen Andreas Makridis und trifft
dabei auf ein Bekennerschreiben
der Gruppe «Die Griechen der
fünfziger Jahre». Weitere Mordfälle folgen, und jedes Mal hinterlässt
die unbekannte Gruppierung die
gleiche Botschaft.
Kommissar Charitos muss nun
den Hintergrund der Gruppe herausfinden und nimmt uns damit
mit auf eine Reise in die politische
Vergangenheit des Landes. Die
Aufarbeitung der aktuellen Probleme gelingt Markaris einmal mehr
auf unterhaltsame und keineswegs
belehrende Art und Weise.
Petros Markaris: «Zurück auf Start. Ein Fall für
Kostas Charitos». Diogenes. 33.90 Franken.
Ein geheimnisvoller
Koffer
Wir kennen alle
die Situation, in
der man in letzter Minute noch
ein
Geburtstagsgeschenk
braucht. So ergeht es auch
der Hauptfigur Elias Ehrenwerth
im Roman «Weinhebers Koffer»
von Michael Bergmann. Nicht alltäglich ist es jedoch, seiner Freundin einen alten Lederkoffer in einem Trödelgeschäft zu kaufen,
auch wenn die Initialen L.W. sich
zufällig mit denjenigen der Beschenkten decken. Noch ungewöhnlicher dürfte sein, sich auf die
Suche des Vorbesitzers zu machen,
einem Dr. phil. Leonhard Weinheber aus Berlin-Wilmersdorf, dessen
Visitenkarte sich noch im Koffer
befand.
Ehrenwerth findet heraus, dass
es sich bei Weinheber um einen
Schriftsteller handelt, der 1939
Deutschland verlassen musste und
nach Israel abgereist ist. Dort hat
er allerdings das Schiff nie verlassen, und der Koffer wurde am Hafen von Jaffa gefunden. «Weinhebers Koffer» ist ein besonderer Roman. Auf nur 144 Seiten gelingt es
dem Autor, eindrücklich zu zeigen,
was es bedeutet, vertrieben zu
werden. Auch ruft er ein schwieriges Kapitel deutscher Geschichte in
Erinnerung.
Michel Bergmann: «Weinhebers Koffer». Edition Kattegat. 25.90 Franken.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Freitag, 15. Mai
20.00 «Der unbekannte Vogel»: Oper von Martin
Derungs nach der Fabel von Rashid Jassim, Regie: Nada Kokotovic, musikalische Leitung: Marc
Kissoczy, mit Jürg Kienberger, Ulrike Andersen,
Daniel Bentz u. a., in deutscher und arabischer
Sprache. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Samstag, 16. Mai
6.00–16.00 Flohmarkt: Bürkliplatz.
9.00–18.00 Mongolische Steppe: Attraktionen in
der neuen Anlage. zoo.ch/mongolischesteppe.
Zoo Zürich, Zürichbergstrasse 221.
20.00 «Der unbekannte Vogel»: Oper von Martin
Derungs nach der Fabel von Rashid Jassim, Regie: Nada Kokotovic, musikalische Leitung: Marc
Kissoczy, mit Jürg Kienberger, Ulrike Andersen,
Daniel Bentz u. a., in deutscher und arabischer
Sprache. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Sonntag, 17. Mai
9.00–18.00 Mongolische Steppe: Attraktionen in
der neuen Anlage. zoo.ch/mongolischesteppe.
Zoo Zürich, Zürichbergstrasse 221.
14.30 Internationaler Museumstag: Öffentliche Führung zur Ausstellung «Anatomie». Kulturama,
Englischviertelstrasse 9.
Montag, 18. Mai
20.00 «Invocations»: Konversationen von Atem,
Stimme & Perkussion. Lena Kiepenheuer (S), Lisa
Tatin (S), Anja Brezavek (Fl), Werke von Edison
Denisov, Beat Furrer, Heinz Holliger u. a., künstlerische Leitung: Julien Mégroz (Schlagzeug).
Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Dienstag, 19. Mai
12.30–13.00 Führung: Flieder und seine Verwandten. Mit Bernhard Hirzel. Botanischer Garten,
Zollikerstrasse 107.
14.30 Musiknachmittag: Mit Miguel Ramirez. Pflegezentrum Riesbach (Saal), Witellikerstrasse 19.
15.00 Lesung: «Die unsichtbare Sammlung».
Burkhard Heiland liest diese wunderbare Geschichte von Stefan Zweig. Alterszentrum Oberstrass, Langensteinenstrasse 40.
18.00 «The Storytelling Saxophone»: Songs von Nat
King Cole über Sinatra bis zu Elton John und Billy Joel – singt Christoph Grab auf seinem Saxofon, unterstützt von Dominique Girod (b) & Pius
Baschnagel (dr). Lebewohlfabrik, Fröhlichstr. 23.
19.30 Zürcher Kammerorchester: Ryszard Groblewski (Va). Leitung: Julian Rachlin (V, Va), Werke
von Bach, Mozart. Einführung mit Anette Herbst
um 19 Uhr. Tonhalle (grosser Saal), Clariden-
strasse 7.
19.30 «Ces voisins inconnus»: «Der Bergmann und
der Kanarienvogel». Autorenlesung und Gespräch
mit Catherine Safonoff, Moderation: Gesa Schneider, Lesung der deutschen Texte: Graziella Rossi.
Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.00 «Und & und»: Nideröst & Söhne, Mathis
Kramer-Länger (b, voc), Kaspar Schindler (p,
voc), Andi Thürig (sax, voc). Theater Rigiblick,
Germaniastrasse 99.
Mittwoch, 20. Mai
14.30 Musiknachmittag: Mit Miguel Ramirez. Pflegezentrum Witikon (Saal), Kienastenwiesweg 2.
18.30–20.00 Informationsveranstaltung: «Wenn das
Herz Pausen macht». Referat: Reto Berli, Leitender Arzt Innere Medizin und Kardiologie, Klinik
für Innere Medizin Spital Zollikerberg. Gefühlte
Pulspausen sind häufig und führen zu Verunsicherungen bei Betroffenen. Im Anschluss an den
Vortrag Apéro. Gleichzeitig beantwortet der Referent Fragen. Der Anlass ist kostenlos und erfordert keine Anmeldung. Spital Zollikerberg, Trichtenhauserstr. 20.
20.00 «To the Dark Side of the Moon»: Musiktheater, nach Ray Bradbury und Pink Floyd, mit Daniel Rohr, Musik: Eriko Kagawa & Galatea Quartett.
Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
20.30 «Frische Fische»: Mit Stück Holz (Improvisations-Ensemble) und Saloniki Express (griechischer Gangsterblues). Eintritt frei, Kollekte.
www.barfussbar.ch. Barfussbar, Stadthausquai 12.
Donnerstag, 21. Mai
13.30–15.30 Internet- und Computercorner: Freiwillig Mitarbeitende stehen bei Fragen rund um
Computer und Internet zur Seite. Kostenloses Angebot. Alterszentrum Oberstrass, Langensteinenstrasse 40.
18.00–19.00 Abendführung: Wilde Frühlingsküche
– Ursula Wegmann. Keine Anmeldung. Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107.
18.00–20.00 Quartierwandel 2015: Rundgang Fluntern. «Älter werden in Fluntern». Zum Ausklang
gibt es einen kleinen Apéro im Quartiertreff Lokal
in der Voltastrasse. Org.: Quartierkoordination
der Sozialen Dienste Stadt Zürich. Der Rundgang
ist kostenlos. Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/
quartierwandel. Alte Kirche Fluntern (unter der
Linde), Gloriastrasse 98.
19.00 «Hotclub de Zurich»: Mit Hot Club de Berne.
Berner Gypsyjazz-Band mit Vincent Millioud (vio),
Theo Känzig (g), Dimitri Howald (g) & Valentin v.
Fischer (b), Konzert mit anschliessender Jamsession. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
19.30 Buchvernissage: «Mäusefest», von Christina
Schöder und Gabriele Blass. Eine Veranstaltung
der Buchhandlung Hirslanden, Freiestrasse 221.
20.00 «Der Lachs der Weisheit»: Eine Liebesgeschichte aus Irland. Schauspiel von und mit Daniel Rohr, nach einer Erzählung von Brian Cleeve,
Regie: Peter Schweiger. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Samstag, 23. Mai
6.00–16.00 Flohmarkt: Bürkliplatz.
15.00–18.00 Finissage: «Fantastische Realitäten».
Brigit Schmid-Gehry (Ton-Objekte), UrsHuberUri
(Bilder, Bücher, Filme). Keller Galerie, Selnaustrasse 15.
19.30–21.30 «Petite Messe Solennelle»: Zürcher
Konzertchor, Zürcher Kammerorchester, Rachel
Harnisch (S), Judith Schmid (A), Martin Zysset
(T), Klaus Mertens (B), André Briel (Org). Leitung:
André Fischer, Werke von Rossini. Tonhalle (grosser Saal), Claridenstrasse 7.
20.00 «Babettes Fest»: Nach der Novelle «Babettes
gaestebud» von Tania Blixen. Mit Graziella Rossi,
Hansjörg Betschart, Carlo Lienhard. Regie: Daniel
Rohr. www.theater-rigiblick.ch. Theater Rigiblick,
Germaniastrasse 99.
Sonntag, 24. Mai
11.00 «Colorín colorado»: Zürcher Kammerorchester. Leitung: Donat Nussbaumer, mit Kinderzirkus
Robinson, Choreografie/Regie: Claudia Kaspar,
Sandro Weibel, ab 5 Jahren. ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305.
11.30 Festliches Pfingstsonntags-Menu: Reservation:
044 414 09 00. Alterszentrum Stampfenbach,
Lindenbachstrasse 1.
18.00 «Tom Waits Tribute»: Büne Huber, Erika Stucky, Gabriel Stampfli, George Vaine, Gerhard
Gerstle, Micki Summ, Benjamin Heusch u. a. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Montag, 25. Mai
9.00–17.00 parkARTklus – künstler@work: Der Bildhauer Marcel Bernet (Skulpturenweg) arbeitet im
Atelier am Teich. Bis 30. Mai. Alterszentrum Klus
Park, Asylstrasse 130.
15.00 «Colorín colorado»: Zürcher Kammerorchester. Leitung: Donat Nussbaumer, mit Kinderzirkus
Robinson, Choreografie/Regie: Claudia Kaspar,
Sandro Weibel, ab 5 Jahren. ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305.
18.00 «Rachmanin off Flamenco»: Nina Corti, die in
Madrid lebt und tanzt, bringt grossartige Flamenco-Freunde aus Madrid ins Theater Rigiblick. Aus
dem klassischen Hintergrund und den Wurzeln
des Flamencos macht Nina Corti eine sehr persönliche Art des spanischen Tanzes. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Melden Sie uns Ihre Events 14 Tage vor dem Veranstaltungsdatum auf [email protected].
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.),
[email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.),
Manuel Risi (mr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00,
[email protected]
Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
[email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: NZZ Print, Schlieren
Züriberg
Veranstaltungen & Freizeit
GZ
Anlaufstelle
Kinderbetreuung
im Kinderhaus Artergut
Klosbachstr. 25, 8032 Zürich
Telefon 044 251 47 20
E-Mail Elterninfo-Kreis [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/kinderbetreuung
Standorte und Öffnungszeiten:
Kinderhaus Artergut, Klosbachstr.
25: Di 16.30 bis 18.30, Mi und Do 13
bis 16 Uhr.
Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstr. 36: jeden ersten Do im Monat, 14
bis 15.30 Uhr.
GZ Riesbach, Seefeldstr. 93: jeden
2. Do im Monat, 9.30 bis 11.30 Uhr.
Kirchgemeindehaus Witikon, Witikonerstr. 286: jeden letzten Do im Monat 14 bis 15.30 Uhr.
Quartiertreff Fluntern
Voltastrasse 58, 8044 Zürich
Tel. 043 244 92 74
www.lokal-fluntern.ch
Alle Informationen zu den kommenden Veranstaltungen unter www.lokal-fluntern.ch.
GZ Witikon
Witikonerstr. 405, 8053 Zürich
Telefon 044 422 75 61
E-Mail [email protected]
Exklusive Gefässe aus Beton: Mi, ab 13.
Mai, 19 bis 21 Uhr (2-mal). Infos und
Anmeldung im GZ.
Foto: zvg.
Die wilden Tänzer kommen
Die Höhere Fachschule für Zeitgenössischen und Urbanen Bühnentanz
präsentiert choreografische Werke
von Dozierenden sowie einen Teil der
Researcharbeiten aus den Specialweeks vom 2. und 4. Semester. Sie
zeigen unter anderem Choreografien
von Paula Lansley, Denise Lampart,
Marco Wehr und Jochen Heckmann.
Die Vorstellungen vom 22. Mai sind
ausverkauft, doch gibt es von «The
Wild ones #2» zwei Zusatzvorstellungen: am Donnerstag, 21. Mai, um 17
Uhr und um 20 Uhr. Abendkasse und
Bar jeweils ab einer Stunde vor Aufführungsbeginn. Reservationen unter
[email protected] oder 058 568
79 99. (e.)
GZ Hottingen
Gemeindestr. 54, 8032 Zürich
Tel./Fax 044 251 02 29
www.gz-zh.ch/8
Tango Argentino: Mi 20.30 bis 21.50
Uhr neuer Basiskurs, ab sofort im
Hottingersaal, Gemeindestrasse 54.
Rückbildungskurs «Plus»: je Fr 9.30 bis
10.30 Uhr im Pflegiraum, Klosbachstr. 118.
Quartiertreff
Hirslanden
Forchstr. 248, 8032 Zürich
Telefon 043 819 37 27
E-Mail [email protected]
Pflanzentauschbörse: Sa, 16. Mai, 10
bis 15 Uhr. Anmelden bis 13. Mai.
Schweizer Mühlentag: Sa, 16. Mai, 9
bis 17 Uhr. Führung zu jeder vollen
Stunde bei Fam. Rast.
Offene Kinderbetreuung: immer Mo
8.45 bis 11 Uhr, ohne Anmeldung.
Altstadthaus
Quartiertreff Kreis 1
Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich
Tel. 044 251 42 59
www.altstadthaus.ch
Ausflug in den Wald: Mi, 20. Mai, 14
bis 17 Uhr (bei schönem Wetter).
Werkstattbesuch: Do, 21. Mai, 18.15
Uhr, Münsterhof-Ausgrabungen. Anmelden im Altstadthaus bis Di, 19.
Mai (unbedingt).
Meitli-/Buebeznacht: Fr, 22. Mai, 17
bis 20 Uhr, ab Schulalter. Anmelden
bis Mi davor, 18 Uhr.
GZ Riesbach
Seefeldstr. 93, 8008 Zürich
Telefon 044 387 74 50
Galerie sichtbar: Ausstellung 7. Mai bis
25. Juni: Radio LoRa – von hier aus
in die Welt.
Auffahrt: Do, 14. Mai, geschlossen.
Cafeteria: Fr, 15. Mai, 14 bis 18 Uhr
geöffnet.
«Polytropos» – Dada on Tour
Dada mitten in Zürich: In dieser Woche werden Studenten der School of
Design, Hong Kong Polytechnic University, der School of Creative Media
Hong Kong und der Zürcher Hochschule der Künste an verschiedenen
Orten in der Stadt Zürich das mobile
Museum Dada on Tour aufstellen, die
Umgebung erforschen und ästhetisch
ANZEIGEN
kartografieren und zum Finale der
Woche am Freitag, 15. Mai, im Cabaret Voltaire eine Ausstellung über ihre künstlerischen Forschungen präsentieren. (pd.)
Freitag, 15. Mai, 18 Uhr: Vernissage der
Sammlungen der Scouts im Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, 8001 Zürich.
Nr. 20
14. Mai 2015
11
12
Züriberg
Nr. 20
14. Mai 2015
L E T Z TE S E I TE
Trocken- und Regenphasen wechseln sich ab
Ein neues «Wettermuster»
hat sich in den vergangenen 25 Jahren etabliert:
Klar abgrenzbare Regenund Trockenperioden.
der Periode 1961 bis 1990. Zwischen
Mai und Anfang Juli ist in den letzten
Jahren ein richtiger FrühsommerMonsun entstanden. Die Auswertung
von historischen Wetterdaten der MeteoSchweiz an der Wetterstation in
Zürich zeigt, dass die 7-Tages-Niederschlagssumme in den letzten 25
Jahren (seit 1991) Anfang Mai und
Anfang Juli deutlich zugenommen
hat gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990.
Silvan Rosser
Eingelagert in eine ausgeprägte westliche bis südwestliche Höhenströmung wurde der Alpenraum zwischen Ende April und Anfang Mai
immer wieder von starken Regenfällen erfasst, die an der Luftmassengrenze zwischen subtropischer Luft
über dem Mittelmeerraum und weniger warmer Luft über Nordeuropa
entstanden.
Auf dem Zürichberg ergossen sich
zwischen dem 25. April und dem 6.
Mai rund 140 mm Regen. In nur
zwölf Tagen fiel fast so viel Regen wie
sonst im März und April zusammen.
Zuvor herrschte im April eigentlich
Trockenheit mit lediglich zwei Regentagen zwischen dem 5. und 25.
Mehr Regen im Raum Zürich
Seit Anfang Februar wechseln sich wochenlange Trockenheit und tagelanger Regen ab.
Muster wiederholt sich
Dieses Muster mit einer mehrwöchigen Trockenperiode und anschliessender Regenphase konnte in diesem
Jahr nun bereits zum dritten Mal in
Folge beobachtet werden. So fiel vom
3. bis 20. Februar kein Niederschlag,
bevor es bis zum 4. März regnerisch
war. Nur drei Tage blieb es trocken.
Die Niederschlagsmengen in dieser
zwölftägigen Regenperiode waren
mit knapp 30 mm in Zürich jedoch
bescheiden.
Es folgte eine neue zweiwöchige
Trockenperiode mit viel Sonnenschein vom 5. bis 20. März, die dann
abermals von einer zweiwöchigen
Regenphase mit nur drei Tagen ohne
Regen abgelöst wurde. Vom 21. März
bis Ostern fielen in Zürich rund 100
mm, deutlich mehr als sonst im ganzen April.
Die dritte Trockenperiode verlief,
wie eingangs erwähnt, zwar länger
(fast drei Wochen), aber mit einem
kurzen regnerischen Intermezzo in
Da veränderte sich etwas: Der Frühsommer-Monsun ist in den letzten 25 Jahren gut erkennbar. Anfang Mai
Grafiken: Silvan Rosser
und Anfang Juli gibt es deutlich mehr Niederschläge als früher (blaue Linie).
der Mitte (17. April). Die anschliessenden Regenfälle bis zum 6. Mai
dauerten erneut zwölf Tage und waren nur von drei regenfreien Tagen
durchzogen. Die Wetterlage war immer die gleiche: Ein Hochdruckgebiet
verlagerte sich über den Alpenraum.
Kaum jemand ahnte, dass eine mehrwöchige Trockenperiode folgen würde, doch das Hoch wich kaum von
der Stelle. Immer mehr Tiefdruckgebiete versuchten, das Hochdrucksystem zu durchbrechen. Dies gelang
dann jeweils und änderte die Grosswetterlage grundlegend und nachhaltig für die nächsten rund zwei Wo-
chen. In der Meteorologie kennt man
solche Wiederholungsmuster, jedoch
dauern diese in der Regel 5 bis 7 Tage, aber nicht 12 bis 20 wie in diesem Jahr.
Ob sich das bewährte Muster
auch im weiteren Verlauf durchsetzt,
werden die kommenden Wochen zeigen, in den Wettermodellen ist zumindest nichts zu erkennen. Das bedeutet jedoch nichts, denn das beobachtete Muster wurde bisher ebenfalls nicht richtig prognostiziert.
Mit dem Frühling steigen auch die
Temperaturen und es gibt wieder
deutlich mehr Sonnenschein als im
Winterhalbjahr, aber es beginnt in
der Schweiz dann auch die eigentliche Regenzeit.
Frühsommer-Monsun
Im Sommerhalbjahr von April bis
September kann im langjährigen Mittel 60 Prozent der jährlichen Niederschlagssumme gemessen werden. Die
Monate Mai bis August sind die niederschlagsreichsten im ganzen Jahr.
Das war in der Schweiz schon immer
so, und trotzdem hat sich in den letzten Jahren einiges verändert: Starke
Regenfälle im Frühsommer wurden
seit 1991 häufiger verzeichnet als in
Gab es früher Anfang Mai über sieben Tage hinweg Regenmengen von
25 mm, sind es heutzutage mehr als
40 mm. Noch deutlicher ist der Niederschlagszuwachs in Zürich Anfang
Juli. Während früher durchschnittliche 7-Tages-Niederschlagssummen
von 25 mm erfasst wurden, waren es
in den letzten 25 Jahren 45 mm.
Die Niederschläge haben sich gegenüber früher aber nicht zeitlich
verschoben, sondern kamen zusätzlich zur anhin schon nassen Jahreszeit noch obendrauf. Es zeigt sich,
dass der Frühsommer-Monsun in Zürich in drei Schüben kommt. Ein erster Schub Anfang Mai, ein zweiter
Ende Mai und Anfang Juni und ein
dritter Anfang Juli. Danach wird die
Witterung etwas trockener.
«Nasser Mai, trockener Juni»
Diese Veränderung in den Niederschlägen passt nicht ganz in die prognostizierte Veränderung im Zuge der
globalen Erwärmung. Weiterhin wird
davon ausgegangen, dass die Niederschläge im Sommer in Zukunft abnehmen werden. Eine eigentliche
Trendwende ist nach den starken Regenfällen und Mai-Überschwemmungen auch in diesem Jahr aber noch
nicht absehbar.
Hoffnung für einen nicht zu nassen Frühsommer bestehen aber
noch. So besagt eine Bauernregel:
«Auf einen nassen Mai folgt ein trockener Juni.» Die Trefferquote dieser
Regel liegt im Alpenvorland allerdings nur bei 60 Prozent.
Räbeliechtli-Umzug Riesbach wird zum Schulanlass
rat des Schulhauses Kartaus, der
Konzept und Organisation von deren
Räbeliechtli-Umzug vorstellte.
Meisterhans und Piantoni verkündeten als Vertreterinnen einer vierköpfigen Arbeitsgemeinschaft, die
Tradition als reinen Schulanlass der
Unterstufe mit Kindergärten fortführen zu wollen. Die provisorische Route sieht einen Sternmarsch von den
Schulhäusern Mühlebach und Seefeld
zur Neumünsterkirche vor, auf deren
Treppe nach Möglichkeit das Singen
stattfinden soll; alternativ kämen
auch der Seeburg- oder Neumünsterpark infrage.
In der bisherigen Form wird
es den Räbeliechtli-Umzug
Riesbach nicht mehr geben;
künftig übernehmen die
Schulhäuser Mühlebach
und Seefeld die Organisation des redimensionierten
Anlasses.
Lena Schenkel
Was als intime, stimmungsvolle Quartierveranstaltung begann, wurde im
Lauf der Jahre zum Grossanlass. Mit
der schönen Route entlang dem See
vermochte der Räbeliechtli-Umzug
Riesbach zuletzt bis zu 600 Personen
anzuziehen. Was eigentlich ein Grund
zur Freude sein müsste, war für die
Organisatoren zunehmend einer zur
Besorgnis. Nicht nur die (Verkehrs-)
Sicherheit war immer schwieriger zu
gewährleisten, auch die Stimmung litt
unter der Menge: Die Musiker waren
kaum mehr vernehm- und die Lichter
nur noch hie und da sichtbar.
Unterstützung durch GZ und QV
Was als offene Diskussionsrunde im Quartier angedacht war, führte zu einem kleinen runden Tisch: Gabi Meisterhans, Kindergärtnerin Schulhaus Seefeld; Nina Piantoni, Kindergärtnerin Schulhaus Mühlebach; Urs Frey,
Präsident Quartierverein Riesbach; Tilly Bütler, Quartier- und Familienarbeit GZ Riesbach.
Foto: Lena Schenkel
Vom Gross- zum Schulanlass
Hinzu kommt, dass Planung und Organisation des Anlasses zuletzt allein
vom GZ gestemmt wurden – mit finanzieller Unterstützung durch den
Quartierverein. Das Engagement von
Lehrpersonen und Eltern hatte stetig
abgenommen. Auch gibt es im Quar-
tier inzwischen weitere Umzüge: Die
Schulhäuser Kartaus und Balgrist mit
angeschlossenen Kindergärten sowie
mehrere Kitas führen eigene durch.
Diese Entwicklungen haben das GZ
und den Vorstand des Quartiervereins dazu bewogen, die Organisation
des Traditionsanlasses aufzugeben.
Mit dem Wunsch, den Anlass unter
neuer Führung weiterzuführen, und
der Bereitschaft, allfällig Interessierte
zu unterstützen, luden Tilly Bütler, im
GZ zuständig für Quartierarbeit und
Familien, und Urs Frey, Präsident
des Quartiervereins, zur offenen Diskussionsrunde. Der Einladung folgten
letzten Mittwoch gerade einmal drei
Personen: Gabi Meisterhans und Nina Piantoni, Kindergärtnerinnen am
Schulhaus Seefeld respektive Mühlebach, und Jessamyn Graves, Eltern-
Bütler war «froh, dass es weitergeht», und versprach, für Auskünfte
und Support zur Verfügung zu stehen. Frey sicherte ihnen die fortlaufende Finanzierung der Räben durch
den Quartierverein zu, und Graves
stellt die Checkliste des Kartauser
Umzugs zur Verfügung.
So erfreulich das Engagement der
Anwesenden war, so bedauerlich
bleibt das fehlende der Abwesenden:
Von Eltern, aber auch jenen, die keine schulpflichtigen Kinder haben,
sich einen vergleichbaren Anlass
aber wünschten: Letztere könnten
sich jedenfalls jederzeit beim GZ oder
Quartierverein melden.
Infos: www.gz-zh.ch oder www.8008.ch