Es ist normal, verschieden zu sein.

innen
leben
Nr. 7 | 2015 |
Es ist normal,
verschieden zu sein.
Magazin der LebenshilfeOsterholz
Nr. 7 | Juni 2015
Schwerpunkt:
Bahnhofstraße 36a wird
„Haus der Lebenshilfe“
Mitarbeiter-Portrait:
Sabine Grimm
Zeitgemäße Präsenz
im weltweiten Netz:
Website der Lebenshilfe
wird überarbeitet
2 | Nr. 7 | 2015
Editorial
Magazin der LebenshilfeOsterholz | innenleben
Inhalt
innenleben | Magazin der LebenshilfeOsterholz
Liebe Leserin,
Nr. 7 | 2015 | 3
Editorial 2
Schwerpunktthema:
Bahnhofstraße 36a wird
„Haus der Lebenshilfe“
4
lieber Leser,
zwei Gesetzesvorhaben sind es, an die wir in den
Die im Koalitionsvertrag der großen Koalition in
letzten 12 Monaten große Erwartungen geknüpft
Berlin vorgenommene Kopplung eines neuen
hatten oder noch haben: die Novellierung des
Bundesteilhabegesetzes an eine Entlastung der
Gesetzes über Tageseinrichtungen für Kinder in
Kommunen in Höhe von 5 Milliarden Euro jährlich
Niedersachsen (Kindertagesstättengesetz) und das
wurde aufgehoben. Damit ist es wieder fraglich
Bundesteilhabegesetz.
geworden, welche Ziele sich mit dem neuen Bun-
Der lebendige
Adventskalender
desteilhabegesetz umsetzen lassen.
Artikel in
Das erste Vorhaben war im März 2014 von der
Olaf Bargemann
Leichter Sprache
10
damals neuen Kultusministerin mit dem Ziel ange-
Nach dem aktuellen Zeitplan soll der Referenten-
kündigt worden, ein modernes Gesetz zu schaf-
entwurf für ein Bundesteilhabegesetz im 4. Quar-
fen, das nach einer umfassenden Überarbeitung
tal 2015 vorgelegt und nach einer umfangreichen
den heutigen Anforderungen der Arbeit in Kin-
Verbandsanhörung Anfang 2016 ins Bundeskabi-
dertagesstätten gerecht wird. 15 Monate später
nett eingebracht werden, damit im Sommer 2016
sieht die Realität so aus: Einzig die Mit-Finanzie-
der Bundestag über dieses Gesetz entscheiden
rung der 3. Kraft in 15er-Krippengruppen durch
kann. Hoffen wir, dass es mit dem Bundesteil­
das Land ist ein zählbares Ergebnis. Verbesserung
habegesetz nicht kommt wie mit dem Kinder­
„Ich bin ausgefüllt mit dem, was
ich tue“
der Bedingungen für die pädagogischen Fach-
tagesstättengesetz und die Reform der Einglie­-
Mitarbeiter-Portrait: Sabine Grimm
kräfte durch Anpassung der Verfügungszeiten an
derungshilfe auch tatsächlich den Menschen mit
die gestiegenen Anforderungen: Fehlanzeige!
Behinderung Verbesserungen bringen wird.
Satzungsänderung im Verein Lebenshilfe 11
jährigen Kindern: Fehlanzeige! Verbesserung der
Ich wünsche Ihnen allen und Ihren Familien
Recht: Benachteiligung bei Regelbedarf-
Qualität bei den Hortkindern: Fehlanzeige bzw.
schöne Sommermonate und erholsame
einstufung aufgehoben
muss hier sogar bei gleichen Rahmenbedingun-
Ferien.
8
Verbesserung der Qualität bei den drei- bis sechs-
gen und einer Erhöhung der Platzzahl von 20 auf
Psychomotorik-Gruppe sucht
22 mit einer Verschlechterung gerechnet werden!
neue Mitglieder Stärkung der integrativen Betreuung von Kindern
mit Behinderungen bzw. Schaffung von Strukturen für deren inklusive Förderung und Betreuung:
Meldungen in Kürze:
völlige Fehlanzeige!
Antje Wiesner übernimmt
Einrichtungsleitung der Kita Axstedt 14
Einzig die Träger von heilpädagogischen Sonder-
AK Inklusion: Ergebnisse aus Kunden-
einrichtungen dürften sich über diese Reform­
und Klientenbefragungen liegen vor 14
ergebnisse freuen, sichert sie doch zumindest von
Lebenshilfe begrüßt 50 neue Mitarbeiter
15
Seiten des Gesetzgebers den Fortbestand dieses
überholten Betreuungssystems.
Zeitgemäße Präsenz
Ergebnis: Der gestartete Tiger ist als Bettvorleger
im weltweiten Netz
gelandet!
16
Impressum
Herausgeber:
Lebenshilfe Osterholz gGmbH
Loger Straße 35
27711 Osterholz-Scharmbeck
www.lebenshilfe-ohz.de
V.i.S.d.P.: Olaf Bargemann
Redaktion: Jelena-Katherina Sander
12
Beiträge: Olaf Bargemann, JelenaKatherina Sander
Fotos: Jelena-Katherina Sander
13
Gestaltung: studio 37, Worpswede
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Schwerpunkt
Magazin der LebenshilfeOsterholz | innenleben
innenleben | Magazin der LebenshilfeOsterholz
Schwerpunkt
Nr. 7 | 2015 | 5
Bahnhofstraße 36a wird
„Haus der Lebenshilfe“
Neues Angebot in Planung: Kurzzeitpflege
Von Jelena-Katherina Sander
Mit der Eröffnung des „Haus der Lebenshilfe“
ganz schnell freimachen“, lacht sie. Mit viel Elan,
im Erdgeschoss des Gebäudes in der Bahn-
Engagement und einem liebevollen Blick fürs
hofstraße 36a in Osterholz-Scharmbeck
Detail hat die Bereichsleiterin des Familienunter-
erweitert die LebenshilfeOsterholz erneut ihr
stützenden Dienstes (FuD) in den letzten Monaten
Angebot. Neben den ausgeweiteten Ferien-,
die Einrichtung des „Haus der Lebenshilfe“ voran-
Wochenend- und Gruppenangeboten des
getrieben: Die Ausstattung geplant, Einrichtungs-
Familienunterstützenden Dienstes (FuD) der
gegenstände angeschafft und Möbel aufgebaut.
Offenen Hilfen bieten die frisch renovierten
Im Januar 2015 war alles fertig. „Es war sehr
und neu eingerichteten Räumlichkeiten auch
zeit- und arbeitsintensiv, hat mir aber auch große
Platz für das geplante Angebot der Kurzzeit-
Freude bereitet“, erzählt Dörthe Taubel.
pflege für junge Menschen unter 25 Jahren.
Ein Besuch zeigt: Hier können sich Klienten
Vier Schlafzimmer mit insgesamt acht Betten,
und ihre Betreuer wie zu Hause fühlen.
jedes seinem farblichen Leitmotiv entsprechend in
Rot, Blau, Grün oder Gelb eingerichtet; ein
den rund 160 Quadratmetern herrscht eine
Um das „Haus der Lebenshilfe“ mit Leben zu
Dörthe Taubel geht durch die Räume; rückt hier
Betreuer-Schlafzimmer; ein Wohnraum mit Sitz-
moderne, gemütliche Atmosphäre. Dörthe Taubel:
füllen, hat Dörthe Taubel ein ganzes Programm-
ein Kissen zurecht, streicht dort Bettwäsche glatt
landschaft, Hängeschaukel, Kuschelecke und
„Die Klienten und ihre Familien sollen gerne
heft randvoll mit Freizeitangeboten für das erste
und arrangiert einige Deko-Objekte auf der Fens-
TV-Gerät; ein barrierefreies Badezimmer sowie
hierher kommen. Wir wollen ihnen eine Wohl-
Halbjahr 2015 zusammengestellt und an die rund
terbank neu. „Mir fällt sofort auf, wenn etwas
eine große, helle Wohnküche mit langem Esstisch,
fühl-Atmosphäre bieten.“ Die positiven Rückmel-
100 Familien aus dem Landkreis Osterholz ver-
nicht an seinem Platz steht; davon muss ich mich
an dem bis zu vierzehn Personen Platz finden: Auf
dungen der Nutzer signalisieren: Das ist gelungen.
schickt, die den FuD aktiv nutzen. Faschingsparty
und Kohltour im Februar, Osterbasteln im April
Die vier Schlafzimmer mit insgesamt acht Betten sind farblich unterschiedlich eingerichtet
oder Grillen und Chillen im Juni: Für jeden
Geschmack und jede Altersgruppe ist etwas
dabei. Hierfür sorgen auch Motto-Betreuungen
zu Themen wie „Schatzsuche“ oder „Erlebniswelt
Bach“, Ausflüge ins „Universum“ oder zum „Zoo
am Meer“ und viele kreative Angebote. Egal, ob
ein Angebot im Rahmen des Samstagtreffs, des
Wochenendtreffs oder beim mehrtägigen Ferienspaß in den Oster- oder Sommerferien stattfindet:
Im Mittelpunkt stehen Spaß, Austausch, Kreati­
vität - und natürlich die Entlastung für die
Familienangehörigen.
Iris Voigt ist mit ihrem 16-jährigen Sohn
Sebastian gekommen, um sich den Samstagtreff
anzusehen. Die Familie ist letztes Jahr aus Oyten
nach Osterholz-Scharmbeck gezogen. Iris Voigt
erzählt: „Ich pflege meinen schwerbehinderten
Sohn selbst. Mir ist wichtig, dass er Kontakt zu
anderen Leuten hat. Für ihn ist das schwierig, da
Kreative Aktionen sind Bestandteil
aller Freizeitangebote
Fotos: Jelena-Katherina Sander
6 | Nr. 7 | 2015
Nach dem Tanzen: „Chillen“ in
der Kuschelecke. Das „Haus der
Lebenshilfe“ bietet für jeden Geschmack und jede Altersgruppe
etwas
Schwerpunkt
Magazin der LebenshilfeOsterholz | innenleben
innenleben | Magazin der LebenshilfeOsterholz
Schwerpunkt
Nr. 7 | 2015 | 7
er zwar viel versteht, aber nicht spricht. Es ist eine
schöne Sache, wenn er hier herkommt.“ Aufmerksam auf das Angebot wurde sie über das Internet
sowie die Mutter von Sebastians Mitschülerin
Franka, die selbst schon seit zwei Jahren regelmäßig an den Freizeitangeboten teilnimmt. „Am
liebsten spiele ich mit Eileen“, erzählt die Schülerin der Schule am Klosterplatz. Aber auch Tanzen
oder das Chillen in der Kuschelecke gefallen ihr.
Die Angebote des FuD sind kostenpflichtig. „Die
finanzielle Seite muss natürlich geklärt werden“,
so Iris Voigt. Ihr Sohn hat die Pflegestufe 3; muss
angezogen und gewickelt werden. Dörthe Taubel
betont: „Die Angebote im Haus der Lebenshilfe
sowie die Familienunterstützung im häuslichen
Der Gebäudekomplex in der Bahnhofstraße 36a soll als „Haus der
Lebenshilfe“ einen festen Platz im
Verständnis der Bürger mit und
ohne Behinderung bekommen
Bereich können über Verhinderungspflege- und
Betreuungsleistungen finanziert werden.“
Die Angebote im angegliederten
„Treff“ richten sich an Menschen
mit und ohne Behinderung
Neues Angebot in Planung:
Kompetente Kurzzeitpflege für bis
zu 28 Tage im Jahr
Hierüber berät Dörthe Taubel gern im persönlichen Gespräch.
Fotos: Jelena-Katherina Sander
Für den Frühsommer ist die
ihre Anlaufstelle für die zwei- bzw. vierwöchent-
Eine weitere wichtige Aufgabe des FuD im Jahr
Nach dem Erwerb der Immobilie im Juni 2012,
Eröffnung des „Treff“
lich stattfindenden Treffen haben, können hier
2015 ist das neue Angebot der Kurzzeitpflege für
der zeitweisen Zwischennutzung durch das Kreis-
als angegliedertem Freizeit-
bei Bedarf ausweichen. Weiter sollen im „Treff“
Menschen mit Behinderung bis zur Vollendung
medienzentrum und umfangreichen Renovie-
und Begegnungstreff
regelmäßige Computerkurse, Theatertreffen und
des 25. Lebensjahres, die eine Pflegestufe (0 bis 3
rungsarbeiten an dem über 140 Jahre alten
geplant. Der Raum mit den
vieles andere mehr stattfinden. „Die hier statt­
nach §42(3) SGB XI) haben. Es befindet sich in
Gemäuer beherbergt das rote Backsteingebäude
hohen Bogenfenstern im
findenden Angebote richten sich an Menschen
der Erprobung und soll bald für alle zur Verfü-
seit April 2014 die Büros des Geschäftsbereichs
angrenzenden Anbau bietet
mit und ohne Behinderung. Nur durch gegenseiti-
gung stehen. Aus dem Nutzerkreis der Lebens­hilfe
Offene Hilfen sowie das Zentrale Büro Wohnen
Platz für verschiedene
ges Kennenlernen werden Vorurteile abgebaut
Osterholz haben rund 100 Personen einen Rechts-
(ZBW) für die Wohngruppen. Die Räumlichkeiten
Zusammenkünfte. Die fünf
und Gemeinsamkeiten entdeckt. Das ist ein wich-
anspruch auf Kurzeitpflege; derzeit gibt es eine
des „Haus der Lebenshilfe“ als Einrichtung des
bestehenden Freizeitgrup-
tiger Schritt in Richtung Inklusion“, unterstreicht
Warteliste mit neun Familien. „Wir rechnen aller-
FuD wurden von Herbst 2013 bis zum Jahresende
pen junger Erwachsener mit
Olaf Bargemann.
dings mit steigenden Fallzahlen, da verschiedene
2014 renoviert, barrierefrei gestaltet und neu ein-
zurzeit 60 Mitgliedern, die
Beratungsstellen und Pflegekassen bereits großes
gerichtet. Mit seinen vielen Angeboten der Behin-
im „Haus der Lebenshilfe“
Interesse signalisiert haben“, erzählt Dörthe
dertenhilfe ist es nun Anlaufstelle für viele
Taubel. Ermöglicht wird die Kurzzeitpflege durch
Menschen. „Das Gebäude soll als „Haus der
die größte Einzelspende, die die Lebens­hilfe
Lebenshilfe“ einen festen Platz in der Kreisstadt
Osterholz bisher erhalten hat: Mit insgesamt
und im Verständnis der Bürger bekommen“,
30.700 Euro unterstützt die Wolkenschieber-Gala,
wünscht sich Olaf Bargemann.
Bremens größte Benefiz-Veranstaltung, dieses von
den Organisatoren als „wertvoll und einzigartig“
bezeichnete Projekt der LebenshilfeOsterholz.
„Ziel des neuen Angebots der Kurzeitpflege ist es,
Angehörige kurzzeitig zu entlasten, um sie für
Leichte Sprache
ihren alltäglichen Umgang mit ihrem körperlich,
geistig oder mehrfach behinderten Kind zu
stärken. Mit dem Angebot der Kurzzeitpflege
erhalten Angehörige Zeit zum Luft holen und
Kraft tanken“, erläutert Olaf Bargemann.
„Die Lebenshilfe hat mehr als eine halbe Million
Euro in diesen Standort investiert“, so Olaf Bargemann über den Gebäudekomplex in der Bahnhofstraße 36a. Möglich wurde das durch eine
Zuwendung der Aktion Mensch in Höhe von
220.000 Euro, Spenden sowie Bankdarlehen.
Im Januar wurde das „Haus der
Lebenshilfe“ eröffnet. Dort gibt es
viele Freizeit-Angebote. Für Kinder,
junge Erwachsene und Senioren. Es
gibt ein Programmheft. Darin steht
in Leichter Sprache, was man im
„Haus der Lebenshilfe“ alles
machen kann. Man bekommt es
bei Dörthe Taubel.
Weitere Informationen bei:
Dörthe Taubel
Bereichsleitung Familien­
unterstützender Dienst
(FuD)
Telefon
0 47 91 - 80 78 511
8 | Nr. 7 | 2015
Mitarbeiter-Portrait
Magazin der LebenshilfeOsterholz | innenleben
innenleben | Magazin der LebenshilfeOsterholz
Mitarbeiter-Portrait
Nr. 7 | 2015 | 9
„Ich bin ausgefüllt
mit dem, was ich tue“
Mitarbeiter-Portrait:
Sabine Grimm
Von Jelena-Katherina Sander
Sabine Grimm
innenleben: Was wollten Sie als Kind werden?
Steckbrief
Name:
Sabine Grimm
Wohnort:
Osterholz-Scharmbeck
mit unserem Sohn Jannes die „VSK-Handicapper“
Sabine Grimm: Ich wollte Kinderkranken­
des VSK Osterholz-Scharmbeck: Eine Fußball-
schwester werden.
Gruppe von jungen Menschen mit geistigen und
teilweise zusätzlich körperlichen Behinderungen
innenleben: Wie sind Sie zur Lebenshilfe
innenleben: Was macht Ihnen bei Ihrer Arbeit
15. September 1962
Sabine Grimm: Ich habe einen behinderten
Beruf:
Bruder und bin deshalb sensibel für die Lebens-
angestellt bei der Lebenshilfe seit:
Februar 2012
als:
Schulassistenz für
Marek G.
Hobbys:
Lesen, Sauna, Rad fahren
Lebensmotto:
„Was geht es uns gut!“
im Alter von 14 bis 30 Jahren.
Osterholz gekommen?
Geburtsdatum:
Schulassistenz
Mein Mann trainiert darüber hinaus gemeinsam
besonders viel Spaß?
umstände der Menschen, die eine Betreuung und
Sabine Grimm: Zu meinen Aufgaben gehört es,
Unterstützung brauchen. Mehrere Jahre habe ich
Marek bei Dingen zu unterstützen, die er
meinen an Krebs erkrankten Schwiegervater
aufgrund der Tatsache, dass er im Rollstuhl sitzt,
gepflegt. Das war der Anlass, dass ich eine
nicht alleine machen kann. Ich nehme ihn
Hospiz­ausbildung gemacht habe. Außerdem bin
morgens vor dem Schulgebäude in Empfang und
ich zertifizierte Tagesmutter. Vor fünf Jahren bin
begleite ihn ins Klassenzimmer. Türen aufhalten
innenleben: Wie tanken Sie in Ihrer Freizeit
ich über einen guten Freund, der für den Famili-
und den Fahrstuhl bedienen, für den ich einen
Kraft?
enunterstützenden Dienst (FuD) tätig ist, auf die
Schlüssel habe, inklusive. Während des Unter-
Lebenshilfe Osterholz aufmerksam geworden.
richts reiche ich ihm seinen Laptop, Hefte oder
Sabine Grimm: Ich tanke Kraft beim Lesen und
Ich habe zunächst für den FuD gearbeitet und
Bücher an; in den Pausen auch Getränke und das
gehe leidenschaftlich gerne in die Sauna. Aktiv
einen schwerst-mehrfach behinderten Jungen in
Pausenbrot. Bei Klassenarbeiten schreibe ich auf,
halte ich mich mit Fahrrad fahren in unserer
der Samstagsbetreuung begleitet. 2012 wurde
was Marek mir diktiert.
schönen Moorlandschaft und mit Aquajogging fit.
ich dann fest als Schulassistenz eingestellt und
Natürlich genieße ich auch gerne mal die Sonne
begleite seitdem einen 13-jährigen Schüler mit
Auch die moralische Unterstützung gehört dazu;
Muskeldystrophie an seiner Schule Moormanns-
etwa, wenn Marek starke Schmerzen hat. Es ist
kamp in Ritterhude. Zusätzlich betreue ich im
eine tolle, hilfsbereite Klasse und auch das Kolle-
innenleben: Was würden Sie jungen KollegIn-
FuD einen jungen Mann.
gium ist sehr nett - jeder kennt und akzeptiert
nen mit auf den Weg geben?
im Garten.
mich. Unterstützung geben zu können, wo sie
Gemeinsam mit meinem Ehemann Jürgen Grimm
benötigt wird - das ist mir wichtig. Mir macht bei
Sabine Grimm: Man sollte mit ganzem Herzen
begleite ich alle zwei Wochen eine Freizeitgruppe
meiner Arbeit alles Spaß, weil der Umgang mit
bei der Sache sein!
von Menschen mit Behinderung im Alter von
Menschen mir viel bedeutet.
Anfang 20 bis Ende 40 bei Aktivitäten wie
innenleben: Was wünschen Sie sich für die
Kegeln, Spieleabenden, Weihnachtsmarkbesuch
Zukunft?
und vielen anderen mehr. Unser 22-jähriger Sohn
Jannes, der Wirtschaft studiert, arbeitet übrigens
Sabine Grimm: Gesundheit für meine Familie
ebenfalls für den FuD: Er übernimmt während der
und mich. Und dass die Gesellschaft anerkennt,
Ferienbetreuung Dienste wie Essenreichen und
dass es normal ist, verschieden zu sein.
Wickeln. Darauf bin ich sehr stolz!
Sabine Grimm bei der Arbeit mit
Marek G.
Fotos: Jelena-Katherina Sander
10 | Nr. 7 | 2015
Leichte Sprache
Magazin der LebenshilfeOsterholz | innenleben
innenleben | Magazin der LebenshilfeOsterholz
Inklusion
Wohnheim-Bewohner
gestalten „lebendigen
Adventskalender“
Satzungsänderung
Von Ute van Beek, Tanja Littmann und Pia Pretzel
Von Olaf Bargemann
Am 7. Dezember 2014 hatte das
Wohnheim der Lebenshilfe zum
„lebendigen Adventskalender“ eingeladen. Beim lebendigen Adventskalender soll jeden Tag in der
Adventszeit ein neues Fenster in der
Gemeinde mit Licht erleuchtet
werden. Jeden Abend hieß also ein
anderes Haus Besucher willkommen.
Auf diesen Tag haben wir uns lange
vorbereitet. Zunächst haben wir ein
Fenster vom Wohnheim ausgesucht
und dekoriert. Besonders Tanja
Littmann, Mona Jabbari, Maike Frank
und Ingrid Mauruschat haben viel
beim Basteln geholfen. Dazu wurden
auch Kekse gebacken. Dabei hat
besonders Gisela Bunk geholfen. All
dies wurde von der Praktikantin Pia
Pretzel unterstützt.
Einige Wochen später war es dann
soweit. Der Tisch war reichlich
gedeckt. Es gab Kekse, selbstgemachten Punsch und andere Getränke.
Ute van Beek, Bewohnerin des
Wohnheims und Mitglied der Bewohner-Vertretung, begrüßte gemeinsam mit dem Betreuer Andreas Kück alle
Gäste herzlich. Dann hat die Praktikantin Pia Pretzel eine Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Die Gäste und alle Bewohner haben lange und aufmerksam zugehört. Danach wurde gemeinsam gegessen und getrunken.
Besonderes Lob ging an den selbstgemachten Punsch! Am Ende sangen wir
alle „Oh Tannenbaum“. Der lebendige Adventskalender hat uns allen sehr viel
Spaß gemacht. Und auch von den Keksen hatten wir noch lange etwas.
Nr. 7 | 2015 | 11
im Verein Lebenshilfe e.V
Liebe Mitglieder,
bestimmt werden. Unser ursprüngliches Vorha-
2014 wurden wir vom Finanzamt aufgefordert,
ben, die Mitgliedschaft im Vorstand unabhängig
unsere Satzung an die aktuellen gesetzlichen
von der bestehenden vollen Geschäftsfähigkeit
Erfordernisse anzupassen, damit ein Freistellungs-
vorzusehen, mussten wir leider fallenlassen. Es
bescheid erteilt werden kann. Die aktuelle
hätte bedeutet, dass die Gültigkeit der abgegebe-
Satzung stammt aus dem Jahr 1993 und wurde
nen Stimme von der Genehmigung des gesetzli-
seitdem immer nur punktuell ergänzt bzw. verän-
chen Betreuers abhängig wäre. Angesichts der
dert. Im Herbst 2014 hat sich eine Arbeitsgruppe
wirtschaftlichen Bedeutung, die viele Vorstands-
des Vorstands, unterstützt durch den Geschäfts-
beschlüsse haben, wollten und konnten wir diese
führer, an die Arbeit gemacht. In mehreren Sit-
Verantwortung einem Vorstandsmitglied, das
zungen wurde schließlich ein Entwurf vorgelegt,
unter gesetzlicher Betreuung steht, nicht
der vom Vorstand diskutiert und abschließend
zumuten.
beraten wurde. Diesen Entwurf möchten wir
Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion mit
Ihnen auf unserer Jahreshauptversammlung vor-
Ihnen!
stellen und zur Diskussion und Abstimmung
Foto: Jelena-Katherina Sander
stellen. Der Termin für die nächste Mitgliederversammlung ist der
24. September 2015, 20.00 Uhr
im Bewegungsraum der Kindertagesstätte Moor-
Leichte Sprache
blick. Mit der Einladung werden wir Ihnen die
zurzeit gültige Vereinssatzung sowie den neuen
Text zusenden.
Neben der Anpassung an die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen des Gemeinnützigkeitsrechts
sind es zwei wesentliche Gesichtspunkte, die uns
bei der Arbeit geleitet haben:
•Beteiligung von Menschen mit Behinderungen
in der Vereins- und Vorstandsarbeit
•eine übersichtlichere und damit verständlichere
Struktur der Vereinssatzung.
Hinsichtlich der Beteiligung von Menschen mit
Behinderungen ist die Mitgliedschaft im Vorstand
vorgesehen, soweit keine gesetzliche Betreuung
besteht. Zudem sind zwei Beisitzer aus der Zielgruppe unseres Vereins vorgesehen, die an allen
Vorstandssitzungen mit Rederecht teilnehmen.
Ein Beisitzer soll vom gewählten Bewohnerbeirat
und ein weiterer von der Mitgliederversammlung
Auch Menschen mit Behinderung
sollen in den Vorstand der Lebenshilfe Kreisvereinigung Osterholz e. V.
gewählt werden können. Das
schlägt der Vereins-Vorstand vor.
Darüber müssen noch alle Mitglieder abstimmen. Vorstands-Mitglied
kann werden, wer keinen gesetzlichen Betreuer hat. Zusätzlich soll es
Beisitzer geben. Sie können an allen
Vorstands-Sitzungen teilnehmen.
Und ihre Meinung sagen.
Ein Beisitzer soll vom gewählten
Bewohner-Beirat bestimmt werden.
Ein anderer wird von der MitgliederVersammlung bestimmt.
12 | Nr. 7 | 2015
Recht
Magazin der LebenshilfeOsterholz | innenleben
Keine Sozialhilfekürzung mehr
Benachteiligung bei der Regelbedarfseinstufung wurde aufgehoben
Von Olaf Bargemann
innenleben | Magazin der LebenshilfeOsterholz
Initiativen
Nr. 7 | 2015 | 13
Mit Spaß und Bewegung
Defizite ausgleichen
Von Jelena-Katherina Sander
Viele Jahre erhielten erwachsene Menschen
Aufgrund der neuen Entscheidungen des BSG hat
Psychomotorik-Gruppe für Kinder bis sechs
Nun suchen die Mütter von
mit Behinderungen, die noch bei ihren Eltern
das Bundesministerium für Arbeit und Soziales eine
Jahren sucht neue Mitglieder
Linus, Marie, Lennox und
oder in einer Wohngemeinschaft leben und
Weisung an die obersten Landessozialbehörden
Grundsicherung beziehen, weniger Sozial-
erteilt, nach der erwachsene Leistungsberechtigte,
Auf dem Trampolin hüpfen, die Kletterwand
ihrem Kind im Alter bis zu
hilfe. An Stelle der Regelbedarfsstufe 1 wurde
die außerhalb einer stationären Einrichtung bei
erklimmen, auf unebenen Untergrund laufen,
sechs Jahren an der Psycho-
nur die Regelbedarfsstufe 3 bewilligt. Unter
ihren Angehörigen leben, zwar der Regelbedarfs-
durch den Kriechtunnel krabbeln, mit Bällen
motorik-Gruppe teilnehmen
Berücksichtigung der seit 1. 1. 2015 gültigen
stufe 3 zugeordnet werden, aber tatsächlich eine
kreiseln, balancieren: Immer Donnerstag von 16
möchten.
Regelsätze bedeutet dieses, dass den betrof-
Regelsatzfestsetzung nach Stufe 1 erfolgt. Von der
bis 17 Uhr treffen sich Linus, Marie, Lennox und
fenen Personen immerhin € 79,– monatlich
oben beschriebenen Vermutungsreglung wird
Noah (alle 3 Jahre alt) im Bewegungsraum der
Die Kosten betragen € 200,–
bzw. € 948,– für das Kalenderjahr vorenthal-
abgesehen und stattdessen eine uneingeschränkte
Lebenshilfe-Kita Astrid-Lindgren in Pennigbüttel,
für 16 Treffen. Eine Mitglied-
ten würden.
Regelsatzfestsetzung (der Stufe 1) angeordnet.
um sich zu bewegen, ihren Körper zu erfahren
schaft in der Lebenshilfe
und herauszufordern. „Alle Angebote und
Kreisvereinigung Osterholz
Das Bundessozialgericht (BSG) hat in drei Urteilen
Sehr erfreulich ist, dass diese Regelung rückwir-
Übungen dienen der Unterstützung der motori-
e.V. zu einem Jahresbeitrag
vom 23. Juli 2015 entschieden, dass die Regel­
kend zum 01.01.2013 gilt. Für die Nachzahlung
schen Entwicklung“, betont die Heilpädagogin
in Höhe von € 40,– ist aus
bedarfsstufe 3 erst dann zur Anwendung kommt,
ist kein Antrag erforderlich; die Nachzahlung
sowie Entwicklungs- und Lerntherapeutin Heike
versicherungstechnischen
wenn die Person keinerlei eigenständige oder nur
erfolgt unabhängig davon, ob gegen die bishe-
Tellmann, die die Psychomotorik-Gruppe leitet.
Gründen Voraussetzung.
eine gänzlich unwesentliche Beteiligung an der
rige Festsetzung der Regelbedarfsstufe 3 Wider-
Als Folge einer krankheitsbedingten Entwicklungs-
Haushaltsführung erbringt. Ansonsten sei die
spruch oder Klage erhoben wurde. Damit durch
verzögerung oder einer Behinderung kann die
Interessierte wenden sich
Vermutung nicht widerlegt, dass die im Haushalt
den Nachzahlungsbetrag die Schonvermögens-
motorische Entwicklung eingeschränkt sein.
bitte an
zusammenlebenden Personen gemeinsam den
grenze nicht überschritten und die Nachzahlung
Dies kann durch psychomotorische Bewegungs­
LebenshilfeOsterholz e.V.
Haushalt führen und deshalb eine Haushaltsge-
auf die laufende Sozialhilfezahlung angerechnet
angebote gut ausgeglichen werden.
Maike Schlüßelburg
meinschaft vorliegt. Diese Entscheidung wurde
werden müsste, wird für 24 Monate ab dem Aus-
von den Sozialbehörden jedoch nicht umgesetzt,
zahlungszeitpunkt die Schonvermögensgrenze
Entstanden ist die Psychomotorik-Gruppe auf Ini-
E-Mail:
sondern weiterhin der Betrag der Regelbedarfs-
um den Auszahlungsbetrag erhöht. Nach diesen
tiative von Maren Nannen. Ihr wurde von Ärzten
schluesselburg@lebens-
stufe 3 ausgezahlt.
24 Monaten gilt wieder die alte Grenze.
Psychomotorik für ihren frühgeborenen Sohn
hilfe-ohz.de
Noah weitere Eltern, die mit
Tel. 0 47 91 - 94 150 oder
Linus empfohlen. Da es hierzu keine Angebote im
In zwei weiteren Entscheidungen vom 24. März
Landkreis gibt, hat sich die Mutter an die Lebens-
2015 hat das BSG seine Rechtsprechung vom 23.
hilfeOsterholz gewendet. Die Lebenshilfe stellt
Juli 2014 im Wesentlichen bestätigt und aus-
die Räumlichkeiten in der Kita Astrid-Lindgren zur
drücklich betont, dass die Vermutung der
Leichte Sprache
gemeinsamen Haushaltsführung nur durch einen
qualifizierten Sachvortrag widerlegt werden kann.
Das bedeutet, in jedem Einzelfall müsste der
Sozial­hilfeträger die konkreten Lebensumstände
in der jeweiligen Häuslichkeit ermitteln. Nach
Auffassung des BSG reicht es für das Vorliegen
einer Haushaltsgemeinschaft aus, dass die leistungsberechtigte Person Haushaltstätigkeiten verrichten kann. Daran ändern auch notwendige
Unterstützungshandlungen nichts.
Verfügung und hat den Kontakt zu Heike
Tellmann hergestellt. Tellmann lässt ihre langjäh-
Erwachsene Menschen mit Behinderung, die noch bei ihren Eltern
oder in einer Wohn-Gemeinschaft
leben und Sozial-Hilfe beziehen,
bekommen mehr Geld. Das gilt
rück-wirkend zum 1. 1. 2013. Es
muss kein Antrag gestellt werden.
Bild oben: Hüpfen, toben, klettern,
rennen: Alle Angebote unterstützen die motorische Entwicklung
Leichte Sprache
rige Berufserfahrung beim SOS Kinderdorf in die
Gruppe einfließen. Sie leitet die Kinder spielerisch
an, macht verschiedene Bewegungs- und Wahrnehmungsangebote und zeigt Eltern Übungen,
die auch zu Hause leicht durchgeführt werden
können. Bis zu den Sommerferien ist der Fortbestand der Psychomotorik-Gruppe gesichert.
Bild unten: Heike Tellmann zeigt
Übungen, die zu Hause leicht nachgemacht werden können
Fotos: Jelena-Katherina Sander
Kinder brauchen Bewegung, um
gesund zu werden. Oder zu
bleiben. Eltern haben eine Gruppe
gegründet, die besondere Bewegungs-Angebote macht. Dafür
suchen sie jetzt weitere Kinder.
14 | Nr. 7 | 2015
Meldungen in Kürze
Magazin der LebenshilfeOsterholz | innenleben
innenleben | Magazin der LebenshilfeOsterholz
Antje Wiesner übernimmt
Einrichtungsleitung
der Kita Axstedt
AK Inklusion: Ergebnisse aus
Kunden- und Klienten­
befragungen liegen vor
Dies bestätigten auch die Bewohnervertreter bei
Meldungen in Kürze
Nr. 7 | 2015 | 15
ihrer Befragung. Persönliche Empfehlungen
machten sie auf die Wohnangebote der Lebenshilfe Osterholz aufmerksam; überzeugt hat die
Seit dem 15. April 2015
Wie inklusiv wirkt die LebenshilfeOsterholz nach
zentrale Lage der Gebäude inmitten von
steht die Kita Axstedt
außen? Wie zufrieden sind Kunden und Klienten
„normalen“ Wohngebieten und die als sehr
unter der Leitung von
mit den Angeboten der Lebenshilfe Osterholz?
positiv wahrgenommen Erfragung des individuel-
Antje Wiesner. Bereits
Dieser Frage ging der Arbeitskreis (AK) Inklusion
len Hilfebedarfs. Die jeweiligen Bezugsbetreuer
seit März hat Antje
in seiner zweiten großen Interview-Aktion nach.
werden als wichtige Ansprechpartner für die Hilfe­-
Wiesner, die aus der
Nach den Interviews der Mitarbeiterinnen und
planung angesehen, die Unterstützung als sehr
Elternzeit wiederkehrt,
Mitarbeiter hat sich der AK Inklusion mit Fragen
gut und kompetent wahrgenommen. Es sei noch
stundenweise in der
zum Thema Inklusion an die Kunden und Klienten
nie vorgekommen, dass sich ein Mitarbeiter der
Kindertagesstätte gearbeitet. Ihre Vorgängerin
der Lebenshilfe Osterholz gewendet. Die Ergeb-
Lebenshilfe nicht für ihre Wünsche und Bedürf-
Anne Hafner hatte zum 1. Januar 2015 die
nisse der Befragung von Bewohnervertretern, des
nisse interessiert hätte! Alle würden die Lebens-
Einrichtungsleitung der Kita Schoofmoor in Lilien-
Elternbeirates des Wohnheims sowie der Eltern-
hilfe einem Freund weiterempfehlen: „Weil einem
thal übernommen.
vertreter aus den Kitas liegen nun vor. Sie zeigen:
hier ordentlich geholfen wird.“
Der inklusive Gedanke ist ein wichtiger Grund,
Antje Wiesner ist 37 Jahre alt und lebt mit ihrem
warum sich Kunden und Klienten für die Lebens-
Der AK Inklusion will Barrieren aufzeigen,
Mann und zwei Söhnen (11 und 1) im Bremer
hilfe Osterholz entscheiden.
Denkanstöße geben und Gesprächsgrundlagen
Stadtteil Farge-Rekum. Nach einer Ausbildung zur
schaffen. Er steht allen Interessierten offen.
Erzieherin begann sie die Arbeit im Vorschulbe-
Für die Elternvertreter in den Kitas ist klar: Viele
Nähere Informationen gibt Stefan Schmidt-
reich einer großen Kindertagesstätte mit Kindern
Eltern haben bewusst einen Lebenshilfe-Kita
Sonnenberg unter Telefon 0 47 91 - 94 15 24.
im Alter von drei bis sechs Jahren. Während ihres
gewählt, da sie die Konzepte und insbesondere
anschließenden Pädagogikstudiums mit dem
die gemeinsame Betreuung von Kindern mit und
Schwerpunkt Behindertenpädagogik begleitete
ohne Behinderung überzeugend finden. Die
Wiesner sozial benachteiligte und entwicklungs-
Anmeldung nahmen sie als barrierefrei wahr. Der
verzögerte Kinder. Seit 2008 ist Antje Wiesner für
Leitspruch „Es ist normal, verschieden zu sein“
die LebenshilfeOsterholz tätig. Im Bereich
wird als Qualitätsmerkmal empfunden und aus
Offene Hilfen organisierte sie persönliche und
Sicht der Eltern auch in den Einrichtungen gelebt.
pädagogische Unterstützung für Kinder und
Kinder mit Förderbedarf werden von ihnen im
erwachsene Menschen mit einer Behinderung und
Kindergartenalltag als nicht „besonders“ wahr­
Die LebenshilfeOsterholz wächst weiter: Zum
war im Rahmen der Fachberatung für Kinder­
genommen. Lediglich das heilpädagogische und
Stichtag 1. April 2015 haben insgesamt 50 neue
tagesstätten tätig.
therapeutische Personal falle auf.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Tätigkeit
Lebenshilfe begrüßt
50 neue Mitarbeiter
bei der Lebenshilfe Osterholz aufgenommen.
„Ich freue mich sehr auf meine neuen Aufgaben
Ähnlich positiv bewerten auch die Mitglieder des
Beim Einführungstag am 17. März in der Pano-
als Leitung und einen spannenden und bunten
Elternbeirates des Wohnheims die Arbeit der
rama-Ebene der Kreissparkasse Osterholz begrüß-
Kindergartenalltag. Ich wünsche mir eine gute
Lebenshilfe Osterholz: „Wir sind rundum zufrie-
ten Olaf Bargemann, Geschäftsführer der
Von den 50 neuen Mitarbeiterinnen und Mitar-
und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den
den, weil alles reibungslos abläuft“. Als besonders
Lebenshilfe Osterholz, und Stefan Schmidt-
beiter sind die Hälfte als Integrationshilfen/Schul­
Kolleginnen und Eltern sowie den Gemeinden
positiv werden die Beziehungen zwischen Mitar-
Sonnenberg, stellvertretender Geschäftsführer
assistenzen bei den Offenen Hilfen angestellt.
und allen Kooperationspartnern“, so Antje
beitern, Bewohnern und Angehörigen wahr­
der Lebenshilfe Osterholz, die Anwesenden und
Der Geschäftsbereich Kindertagesstätten wird von
Wiesner.
genommen. Es gebe zudem immer die Bereit-
stellten die Lebenshilfe als modernen und leis-
17 neuen Fachkräften unterstützt. Auch in den
schaft und Möglichkeit für ein Gespräch. Alle
tungsstarken Arbeitgeber vor.
Geschäftsbereichen Frühe Hilfen und Wohnen
würden die Lebenshilfe einem Freund bei Hilfe­
konnten neue Stellen besetzt werden. „Wir sind
bedarf weiter­empfehlen. Sie selbst seien haupt­
stolz, dass wir trotz des Fachkräftemangels kom-
sächlich über öffentliche Einrichtungen und
petente und engagierte Mitarbeiterinnen und
Empfehlungen auf die Lebenshilfe Osterholz
Mitarbeiter gewinnen können“, Stefan
aufmerksam geworden.
Schmidt-Sonnenberg.
Die LebenshilfeOsterholz heißt ihre neuen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herzlich
willkommen!
Die neuen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Lebenshilfe Osterholz, aufgenommen beim Einführungstag am 17. März
Öffentlichkeitsarbeit
Magazin der LebenshilfeOsterholz | innenleben
Zeitgemäße Präsenz
im weltweiten Netz
Von Jelena-Katherina Sander
So ist es zukünftig möglich, sich online über
aktuelle Termine in den einzelnen Einrichtungen
zu informieren. Stelleninteressierte können eine
Mailadresse zur Kontaktaufnahme hinterlegen.
Der Mitgliedsantrag zur Kreisvereinigung Lebenshilfe e.V. oder eine Spendenüberweisung können
dann bequem im Internet ausgefüllt werden.
Die automatische Anpassung an verschiedene
End­geräte wie Desktop, Tablet oder Smartphone
(„responsives Webdesign“), gut lesbare Inhalte
und ein Navigieren ohne zu scrollen sorgen
zusätzlich für Benutzerfreundlichkeit.
Auf Barrierefreiheit wird ebenfalls großer Wert
gelegt. Emotional ansprechende Fotos und ein
klares Farb-Leit-System für die einzelnen
Der Internetauftritt soll aktueller
und benutzerfreundlicher werden:
Webdesigner Tim R. Gloystein von
BITENOTBARK (Mitte) im Arbeitsgespräch mit den Geschäftsführern der Lebenshilfe Osterholz.
Foto: Jelena-Katherina Sander
Geschäftsbereiche erleichtern den Besuch der
Frischer soll sie sein, aktueller und benutzer-
Homepage. Zusätzliche Texte in leichter Sprache
freundlicher: Die Website der Lebenshilfe
bieten Menschen mit Behinderung oder Lese-
Osterholz wird derzeit überarbeitet.
schwäche ein komfortables Informationsangebot.
Eine neue Zoom-Funktion ermöglicht auch
Aktualität, Emotionalität, Dynamik – unter diesen
Menschen mit Sehbeeinträchtigung die Lektüre.
Vorzeichen erfährt der Lebenshilfe-Internetauftritt
zurzeit eine grundlegende Überarbeitung.
Im nächsten Schritt soll die Website sogar mit
Für die Neugestaltung („Relaunch“) hat
bewegten Bildern über die verschiedenen
sich die Geschäftsführung mit der Bremer
Angebote der Lebenshilfe Osterholz informieren:
Kommunikationsagentur BITENOTBARK
Mit Image-Filmen, die in den einzelnen Geschäfts-
einen kompetenten Dienstleister in Sachen
bereichen gedreht werden. Ein genauer Termin
Webdesign an Bord geholt. Tim Gloystein,
für Dreharbeiten der Agentur BITENOTBARK wird
Geschäftsführer von BITENOTBARK: „Wir
rechtzeitig bekannt gegeben.
sind sehr froh, die Lebenshilfe Osterholz
als neuen Kunden betreuen zu dürfen.
Gerade die hohen Anforderungen an die
neue Website machen den Relaunch zu einem
spannenden Projekt. Persönlich freue ich mich
Leichte Sprache
besonders auf die Fototermine in den Einrichtungen und ein Kennenlernen mit den Menschen
hinter der Lebenshilfe.“
Mit der Neugestaltung reagiert die Lebenshilfe
Osterholz auf das geänderte Nutzerverhalten von
Kunden, Klienten, Bewerbern und Mitarbeitern.
Die Lebenshilfe ist im Internet:
www.lebenshilfe-ohz.de. Bald kann
man sich dort leichter informieren.
Man kann dann alles besser
bedienen. Und besser lesen.