10. März 2016 Interregionale Zusammenarbeit in Europa (INTERREG EUROPE) in der Förderperiode 2014-2020 Das europäische Programm INTERREG fördert die transnationale Zusammenarbeit zwischen Städten, Regionen und Mitgliedstaaten der Europäischen Union und ist Teil der europäischen Strukturpolitik. Im nachfolgenden Text wird eine Übersicht über das strukturpolitische Ziel „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ gegeben und dabei näher auf das Programm „INTERREG EUROPE“ eingegangen, in welchem Akteure aus der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main antragsberechtigt sind. 1.1 INTERREG als Teil der Europäischen territorialen Zusammenarbeit Das Programm INTERREG ist Teil des Ziels „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ im Rahmen der europäischen Strukturpolitik. In der jetzigen vierten Förderperiode (2014-2020) umfasst INTERREG V drei Ausrichtungen: - grenzübergreifende Zusammenarbeit (Ausrichtung A): Weiterentwicklung der wirtschaftlichen und sozialen Zusammenarbeit in benachbarten Grenzregionen. (Das Gebiet der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main liegt nicht in einer solchen Grenzregion); - transnationale Zusammenarbeit (Ausrichtung B): staatenübergreifende Zusammenarbeit zwischen nationalen, regionalen und lokalen Behörden, Universitäten und Nichtregierungsorganisationen und KMU in transnationalen Kooperationsräumen zur Stärkung einer harmonischen räumlichen Entwicklung des gesamten Gebietes der EU; - interregionale Zusammenarbeit (INTERREG EUROPE ehemals Ausrichtung C): Kooperationsnetze und Erfahrungsaustausch. 1.2 INTERREG EUROPE Das INTERREG-EUROPE-Programm verfügt für den Zeitraum 2014-2020 über ein aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) stammendes Budget in Höhe von 359 Mio. Euro. Förderfähig sind nationale, regionale oder lokale Behörden sowie andere Institutionen des öffentlichen Rechts. 1.3 Das Operationelle Programm INTERREG EUROPE und seine Prioritäten Das Operationelle Programm konkretisiert die Ziele und Strategien und legt die Inhalte, die thematischen Prioritäten sowie die Aufteilung der Mittel und die Beschreibung des Verwaltungs- und Kontrollsystems fest. Gemäß der Strategie „Europa 2020“, die die wichtigsten europäischen Themen und Herausforderungen bis zum Jahr 2020 festlegt, werden nach dem Entwurf des Operationellen Programms INTERREG EUROPE folgende vier Themen gefördert werden: 1. Forschung, technologische Entwicklung und Innovation, 2. Wettbewerbsfähigkeit von KMU, 3. CO2-arme Wirtschaft sowie 4. Umwelt- und Ressourceneffizienz. 1 10. März 2016 Das Operationelle Programm von INTERREG EUROPE wurde am 11. Juni 2015 von der Europäischen Kommission angenommen. Das genehmigte Operationelle Programm kann hier abgerufen werden. 1.4 Projekte und Antragstellung Es gibt zwei verschiedene Projektarten, die gefördert werden können. Es sind einerseits Kooperationsprojekte und andererseits sogenannte Politik-Lernplattformen. a) Kooperationsprojekte Kooperationsprojekte sind Partnerschaften, bestehend aus öffentlichen Organisationen unterschiedlicher europäischer Länder, die drei bis fünf Jahre zusammenarbeiten, um ihre Erfahrungen zu einem bestimmten Politikfeld auszutauschen. Jede an diesem Kooperationsprojekt beteiligte Region erstellt einen Aktionsplan. Durch diesen wird detailliert sichergestellt, was in der Region getan wird, um die aus der Kooperation gezogenen Lehren auch in der Praxis umzusetzen. An der Beantragung und Umsetzung eines Kooperationsprojekts müssen mindestens drei Partner aus zwei verschiedenen EU-Mitgliedstaaten beteiligt sein. Aufforderungen zur Einreichung von Projektvorschlägen werden über die gesamte Programmlaufzeit hin veröffentlicht. b) „Policy-Learning“ – Politik-Lernplattformen Das Programm INTERREG EUROPE unterstützt europäische Regionen durch sogenannte Politik-Lernplattformen zu den vier oben genannten Themen. Die Plattformen (Netzwerke) sollen einen Raum für kontinuierliches Lernen geben, in dem jede Organisation, die sich mit Politiken zur Regionalentwicklung in Europa befasst, die Möglichkeit hat, Lösungen zur Verbesserung des Managements und der Umsetzung dieser Politiken im Bereich der vier oben genannten Themen zu finden. Im Rahmen der Plattformen bietet das Programm individuelle Beratungen und thematische Seminare an. Weiterhin finden die Zielgruppen auf den Plattformen Empfehlungen zur Gestaltung und Umsetzung von Investitions- und Strukturfondsprogrammen. Ein Großteil der Förderung (322,4 Mio. Euro) ist für Kooperationsprojekte vorgesehen. Auf Politik-Lernplattformen entfallen 15,3 Mio. Euro. Für Technische Hilfe und Programmmanagement sind 21,3 Mio. Euro vorgesehen. Inhaltlich müssen sich die Projekte an den vier Prioritäten orientieren. Der nächste INTERREG Europa Aufruf öffnet am 5. April 2016 bis zum 13. Mai 2016. Die Antragsunterlagen sind hier abrufbar. 1.5 Weitere Informationen und Kontakt Ein Programmleitfaden kann hier in englischer Sprache heruntergeladen werden. Für allgemeine Informationen zu INTERREG EUROPE können Sie gerne das Europabüro der Metropolregion FrankfurtRheinMain unter: [email protected] kontaktieren. Weitere Informationen finden Sie unter www.interreg4c.eu/interreg-europe. 2
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