Freundschaftspilgerreise Jens und Kathi Kaldewey, Reisebericht

Freundschaftspilgerreise Jens und Kathi Kaldewey, Reisebericht Teil 3, vom 24.Juli – 3.August 2015 Eine äusserst bewegte Reise – von einer emotionalen Dichte, die uns zur Verarbeitung einiges abver‐
langt. Diesmal fange ich am Ende an. Gestern Abend, mitten in einem herzlichen Zusammensein mit Freun‐
den in der Ostschweiz, bei herrlichstem Wetter, der Grill wurde gerade vorbereitet, kam per Handy ein Telefon von Simons Schwiegermutter. Gestern Morgen war ihr Mann, nur 67Jahre alt geworden, im Hospiz gestorben. Er wurde in die ewigen Wie‐
sen umverpflanzt. Einige sind vertraut mit meinem Gebetsbild, in welchem Gottes Hände „einzelne Blumenköpfe“ (schwer betroffene Men‐
schen) aus dem tosenden Wasser in sein heilendes Licht halten. Das obere Bild zeigt das Unterwegsein auf neue grüne Wiesen. Ich wusste es bereits beim Malen, einige werden bald schon in die ewigen Gefilde verweht –– Heiner ist einer von ihnen – um dort wieder und ganz neu aufzublühen, diesmal „unvergänglich, unbefleckt und unverwelklich“ (1.Petrus 1,4) Er war eine wunderschöne Blume, hatte seinen ganz eigenen Duft, erinnerte in seinem ganzen Wesen an Jesus. Ein sehr sanftmütiger und gütiger Mensch. Wir hätten ihn so gerne noch etwas hier gehabt. Seine / unsere 4 gemeinsamen Enkelkinder hätten durchaus zwei Grossväter brauchen können. Zoe, eines der Mädchen hat vor wenigen Wochen sehr stark auf dieses Bild reagiert. Sie liess es sich ganz genau erklären. Ich hoffe, dass es ihr jetzt hilft den notwendigen Trost zu finden. Jens, der das Gespräch entgegennahm, hatte gerade zuvor erklärt, er könne nichts essen – bei ihm entwickelte sich rasant eine Magendarmgrippe mit allen Folgeerscheinungen…. ALL DAS gehört zum Leben auf dieser Erde! Andererseits war diese Etappe wieder so reich an kostbarsten Begegnungen, reichster landschaftli‐
cher Vielfalt. Wir radelten durch das hügelige Emmental und durch den schweizerischen Gemüsegar‐
ten des Seelandes. Freuten uns an der Weite des Klettgaus mit seinen sanft schwingenden Erhebun‐
gen, den Weinbergen und Äckern. Gott hat uns Schweizern einen unglaublich schönen Garten anver‐
traut. Wen wundert‘s, dass wir so gerne noch hier blühen… Besonders waren Begegnungen wie etwa die im Emmental. Wir werden auf einem Bauernhof erwar‐
tet und sind gespannt, wer wohl unsere Gastgeber sein werden. Sie hatten einfach auf unsere Ankün‐
digung unserer Freundschaftspilgerreise im Rundbrief reagiert und uns per Mail Unterkunft angebo‐
ten. So meldeten wir uns bei ihnen an. 1 Wir stellen uns ein altes Pärchen vor, das gemütlich auf dem Bänklein vor dem Haus auf uns wartet. Stattdessen treffen wir einen dynamischen Bauern in den besten Jahren. Er hatte auf der Bauernkon‐
ferenz mein Buch gekauft und gerade fertig gelesen. Seine Frau, genetisch Emmentalerin und tempe‐
ramtsmäßig südländisch hoch drei ist eigentlich Lehrerin und geniesst die Sommerpause, um ihrem Hobby der Landwirtschaft zu frönen. Sie hatte Jens schon öfter predigen gehört. Meine konkrete An‐
frage kam genau in dem Moment, als sie mit unserem Rundbrief in der Hand auf der Bank stand, um sich vor der Maus in Sicherheit zu bringen, die ihr geliebter Kater nach Hause gebracht hatte. Wir ka‐
men als Fremde und gingen als Freunde. Nicht minder intensiv ist die Begegnung mit uralten Freunden. Drei Paare, die Jens einmal getraut hat. Heute sind sie Familien mit Teenies, Die nächste Generation steht in den Startlöchern. Plötzlich sind die herzigen Kleinen groß. Natürlich haben Stürme ihre Spuren hinterlassen, mehren sich im Al‐
ter auch Ernüchterungen. Glücklicherweise auch die Weisheit. Aber wir sind so viel Leben – echtem Leben begegnet. Leben, das sich dank und trotz Orkanen durchgesetzt hat. Eine Familie erzählte uns von ihrem zweijährigen Einsatz, um einer Flüchtlingsfamilie Asyl zu ermöglichen. Sie haben es ge‐
schafft und unsere Schweiz mit exotischen Blumen bereichert. Durch dieses Beispiel wurde ich, Jens, sehr im Blick auf meine kommende neue Flexibilität ermutigt: Lass dir fortwährend zeigen, was dran ist und behalte die dazu nötige Beweglichkeit und Zeit. Ich, Kathi, hatte mich ja schon Monate lang auf das 1. August Feuerwerk am Rheinfall gefreut. Wir lagen am Boden und über uns verwandelte sich der Himmel für Bruchteile von Sekunden in einen Märchenzauber. Welch‘ ein Aufwand, welch ein Preis. Es war wirklich grossartig. Gott dagegen schenkt uns in seiner Schöpfung tausende von kleinen und grossen Feuerwerken. JESUS IST SCHÖNER – JESUS IST REINER, DER UNSER TRAURIG HERZ ERFREUT. Das nebenstehende Bild, vorgestern aufgenommen, ist für uns symbolträchtig. Gott hat uns immer wie‐
der Orte zum Wohnen gegeben, in diesem Fall Sib‐
lingen (hinten rechts) im Klettgau. Freunde, die uns aufgenommen haben, in diesem Fall Esther und Klaus. Und – Gott hat in unserem Leben und im Le‐
ben unserer Freunde Früchte reifen lassen, vollen, satten Weizen. Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Der Ort, die Freunde, die Frucht – ein Schatten von dem, was uns in der kommenden Weltzeit erwartet. Wir haben dann am 1. August versucht IHM ein kleines Dank‐Feuerwerk zu zünden. Gemeinsam mit unseren Freunden beteten wir den Psalm 75 und sangen von ganzem Herzen unsere Nationalhymne. Psalm 75 redet davon, dass die Erde erschüttert wird. Dafür gibt es kein Rettungspaket. Aber die Grundpfeiler Gottes sind unerschütterlich. Dort allein ist Sicherheit. Selbst, wenn wir für eine kurze Zeit leiden müssen. Unsere Heimat ist im Himmel. Seid alle herzlich gegrüsst von Euren „Freundschaftsreise‐Pilgern“ 2 Kathi und Jens