wirtschaft Dienstag, 2. Juli 2013 Oberhessische Presse I19 Lohnverzicht finanziert eigene Abfindung Volksbank: Vorstand geht Nach Werksschließung und Kündigung klagen Pauly-Mitarbeiter vor dem Arbeitsgericht in Gießen Gießen. Volksbankvorstand Volker Remmele (Privatfoto) behat am Freitag nach 47 Jahren sein aktives Berufsleben beendet. Seinen letzten Arbeitstag nutzte Remmele, um sich von seinen langjährigen Wegbegleitern zu verabschieden. Im April 1966 kam Remmele als Lehrling zur Volksbank Arolsen. Nach der Bundeswehrzeit kam Volker Remmele zum Verband südwestdeutscher Volksbanken und Warengenossenschaften in Mainz. Dort schloss er 1974 erfolgreich die Ausbildung zum Verbandsprüfer ab. Zur Volksbank Mittelhessen kam Remmele im Juli 1977 als Vorstandsmitglied der Bad Nauheimer Volksbank. In dieser verantwortungsvollen Position begleitete er die großen strategischen Fusionen zur Wetterauer Volksbank (1992), zur Volksbank GießenFriedberg (2003), zur Volksbank Mittelhessen (2005) sowie letztlich die Fusion der Volksbank Mittelhessen mit der Volksbank Wetzlar-Weilburg (2009). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pauly in Wenkbach und ihr Arbeitgeber konnten sich gestern bei einer Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht nicht auf eine Abfindung einigen. Fortsetzung von Seite 1 von Till Conrad Gießen. Gleich 15 Mitarbeiter der Firma Pauly in Wenkbach traten am Montag vor die Schranken des Arbeitsgerichts. Sie klagten gegen die Kündigungen, die ihnen ihr Arbeitgeber Ende Mai ausgestellt hatte. Trotz der Ladung durch Arbeitsrichter Michael Schneider hatte es der nicht für nötig befunden, persönlich vor dem Gericht zu erscheinen. Er ließ sich lieber durch Rechtsanwältin Dr. Antje Peterhänsel vertreten. Die Firma Pauly, 2012 an den Nahrungsmittelkonzern Intersnack verkauft, soll Ende August stillgelegt werden. Mit diesem Argument wurde sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gekündigt. Aufgrund der teils sehr langen Betriebszugehörigkeit laufen die Arbeitsverträge teils aber deutlich länger. Peterhänsel machte vor Gericht deutlich, dass es weder an der ordentlichen Anhörung des Betriebsrats noch an der Sozialauswahl etwas zu kritisieren gebe. Einige Kündigungsschutzverfahren seien deswegen auch schon abgeschlossen worden. Beschäftigte hatten, auch im Gespräch mit der OP, kritisiert, dass sie noch im Jahr 2012 Überstunden abgeleistet hätten und nun auf die Straße gesetzt werden sollten. Der Betrieb sei ausgelastet gewesen, so hatten einige Beschäftigte berichtet. Peterhänsel zweifelte dies vor dem Arbeisgericht nicht an: „Der Betrieb musste nicht we- Tarif-Navigator für Inlandsgespräche Trotz hoher Auslastung wird das Pauly-Werk in Wenkbach Ende August geschlossen. gen mangelnder Auslastung geschlossen werden, sondern weil Millionen investiert werden müssten, um ihn zu modernisieren. Der Konzern habe eine Entscheidung treffen müssen, welcher Standort geschlossen werden müsse – „und da hat es eben Wenkbach getroffen.“ Die Beschäftigten erbost dies deswegen besonders, weil die Mehrzahl von ihnen im Jahr 2010 eine „Standortsicherungsvereinbarung“ unterschrieben hatten. Sie sah Lohnverzicht der Beschäftigten vor und im Ge- genzug umfangreiche Investitionen zur Stärkung und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit von Pauly am Standort Wenkbach. Für einzelne Beschäftigte summierte sich der Lohnverzicht auf bis zu 19 000 Euro, wie einer der Anwälte der Kläger am Montag vorrechnete. Im Sozialplan, und das ist der Knackpunkt in der Auseinandersetzung, war für jeden Beschäftigten, der die „Standortsicherungsvereinbarung“ unterschrieben hatte, eine Bonuszahlung von 1 000 Euro vorgesehen – ein Bruchteil der Summe, auf die die meisten verzichtet hatten. Die Verpflichtung, zu investieren, hätte erst gegriffen, wenn 95 Prozent der Beschäftigten unterschrieben hätten, zitierte Peterhänsel aus der Vereinbarung von 2010. Der Vorhaltung eines der Klägeranwälte, der Sozialplan sei völlig unterfinanziert, entgegnete sie, die Firma habe nicht mehr zu verteilen als die 2,35 Millionen, die der Sozialplan vorsieht. „Die Mitarbeiter haben durch Foto: Tobias Hirsch ihren Verzicht ihre eigenen Abfindungen zum großen Teil finanziert“, hieß es im Gerichtsaal. Den Vergleichsvorschlag von Arbeitsrichter Michael Schneider, die Unterzeichner der Standortsicherungsvereinbarung sollten etwa 30 Prozent der Summe, auf die verzichtet worden ist, mit der Abfindung erhalten, wollen die Parteien bedenken. Kommt es zu keiner Einigung, entscheidet ein Kammertermin im November. Nach Betrugsfall: Wirtschaftsjunioren starten neu Verein junger Unternehmer blickt nach vorne · Christopher Althaus bleibt Vorsitzender Noch Monaten der Vergangenheitsbewältigung wollen die Wirtschaftsjunioren nun mit neuen Vorstandsmitgliedern und geänderter Satzung aktives Vereinsleben betreiben. von Anna Ntemiris Marburg. „Er ist ausgetreten worden”, sagen die Vorstandsmitglieder der Wirtschaftsjunioren Marburg über ihren langjährigen stets als loyal geltenden Schatzmeister. Nachdem sie Ende vergangenen Jahres entdeckt hatten, dass das frühere Vereinsmitglied Geld veruntreut hatte (die OP berichtete), kam nach dem Schock die Aufklärung und Vergangenheitsbewältigung. „Es war gut, dass wir tätig wurden, einen Anwalt einschalteten und Anzeige erstatteten“, sagt Christopher Althaus. Der 33-jährige Architekt ist Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren. Nachdem die OP im Februar den Fall öffentlich gemacht hatte, war bei den Vertretern des heimischen Wirtschaftslebens Erleichterung zu spüren: Sie erfuhren zum Beispiel, nicht die einzigen gewesen zu sein, die auf den Mann „reingefallen“ waren. Der Kassierer wird unter anderem vom Förderverein der Steinmühle der Veruntreuung in Ruhestand beschuldigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt noch. Nach OP-Informationen beläuft sich die Summe seiner Betrügereien und Bilanzfälschungen auf eine insgesamt sechsstellige Zahl. Allein dem Förderverein Steinmühle fehlten mehr als 80 000 Euro. ruflich fremde Kassen, Hausverwaltungskonten und bin auch in anderen Vereinen Kassiererin”, erklärt sie. Althaus ist seit Ende 2011 im Vorstand, er habe in den letzten Monaten „viel aus dem Geschehen gelernt“. Der Vorstand hat den Skandal zum Anlass genommen, die Satzung des Vereins zu verbessern. So wird es künftig nicht wie bisher nur einen Kassenprüfer, sondern mehrere geben, die auch rotieren. „Wir haben intensiv recherchiert, und lückenlos Fakten dargelegt, auf Basis der Unterlagen, die wir hatten. Für unsere Aufklärungsarbeit haben wir ein enormes Feedback von den Mitgliedern Kassiererin hat Erfahrung mit fremden Konten Im März kamen die Mitglieder der Wirtschaftsjunioren zu einer ersten internen Sitzung zusammen, um über das Geschehene zu sprechen. In der vergangenen Woche nun konnten Althaus und seine Mitstreiter einen Neuanfang starten: Bei der Mitgliederversammlung wurde der frühere Vorstand entlastet – mit Ausnahme des Kassierers. Althaus sowie der Marburger Rechtsanwalt Sascha Schneider (39) wurden im Vorstand bestätigt. Neu hinzu kommen Thorsten Schäfer (39), Firmenkundenbetreuer bei der VR-Bank in Kirchhain, und Floriane Pfeiffer-Ditschler. Die 36-jährige Immobilienfachwirtin ist nun Kassenwartin bei den Wirtschaftsjunioren – eine Aufgabe, für die nur schwer jemand zu finden sei. „Das war auch der Grund, dass wir seit Jahren den gleichen Kassenwart hatten”, sagt Althaus. Floriane Pfeiffer-Ditschler hat jedoch reichlich Erfahrung mit Rechnungen der Kontrolle von Geld, das ihr nicht gehört. „Ich betreue be- Der neu gewählte Vorstand der Wirtschaftsjunioren Marburg: Thorsten Schäfer (von links), Floriane Pfeiffer-Ditschler, Christopher Althaus und Sascha Schneider. Foto: Anna Ntemiris bekommen”, so Schneider. Kein Feedback habe es bis heute vom Beschuldigten gegeben. Keine Entschuldigung, keine Reue. Allerdings habe er Geld, was in der Kasse gefehlt habe, inzwischen zurückgezahlt, sagen Althaus und Schneider. Mehr Mitglieder und viele Aktionen Ob der frühere Kassierer weitere Unterlagen unterschlagen habe, wisse man nicht, so Althaus. Auch können künftige Kontrollmechanismen keinen vor kriminellerer Energie in den eigenen Reihen schützen, fügt der Architekt hinzu. „Unser Ziel ist jetzt, uns auf die eigentliche Arbeit des Vereins zu konzentrieren, um voranzukommen”. Nach der Sommerpause wollen die Wirtschaftsjunioren einige Themenabende veranstalten und Firmen in der Region besichtigen. Das Programm sei ambitioniert. Althaus und Schneider freuen sich, dass sie nicht nur neue Vorstandskollegen gewinnen konnten, sondern auch neue Mitglieder. Der Verein sei – trotz Krisenzeiten – auf 80 Mitglieder vergrößert. Den Wirtschaftsjunioren Marburg gehören Unternehmer und Führungspersonen an, die nicht älter als 40 Jahre alt sind. Ab 40 wird man Fördermitglied. „Alle Branchen sind bei uns vertreten - lediglich Mediziner fehlen uns noch”, so Schneider. Vorwahlen und Minutenpreise 2 günstiger Call-by-Call-Anbieter alle Preise in Eurocent Stand: 1. Juli 2013 Ortsgespräche Zeit 2 1 Montag – Freitag 0– 7 01028 0,10 7– 9 01052 0,96 9 – 11 01019 0,79 11 – 17 01052 0,96 17 – 19 01019 0,79 19 – 21 01070 0,39 21 – 24 01070 0,49 Samstag – Sonntag 0– 7 01028 0,10 7– 8 01028 0,10 8 – 19 01097 1,04 19 – 21 01013 0,62 21 – 24 01028 0,56 01052 01038 01052 01038 01052 01052 01052 0,19 0,98 0,96 0,98 0,96 0,58 0,58 01088 01097 01038 01052 01013 0,24 1,04 1,25 0,62 0,62 Fern-/Nahgespräche Zeit 1 Montag – Freitag 0– 7 01028 0,10 7– 8 01057 0,60 8– 9 01057 0,60 9 – 10 01024 0,63 10 – 16 01085 0,88 16 – 18 01085 0,88 18 – 19 010052 0,77 19 – 24 010052 0,60 Samstag – Sonntag 0– 7 01028 0,10 7– 8 01028 0,10 8– 9 01057 0,60 9 – 19 01088 0,75 19 – 24 010052 0,58 2 01088 010011 01085 01085 010057 01074 010011 01013 0,57 0,79 0,88 0,88 0,90 0,90 0,79 0,62 01088 01057 01088 010011 01013 0,57 0,60 0,75 0,79 0,59 Mobilfunk Zeit 1 Montag – Sonntag D1 0 – 8 010052 1,99 8 – 18 01066 1,90 18 – 24 010052 1,99 D2 0 – 8 010052 1,99 8 – 18 01066 1,90 18 – 24 010052 1,99 E-plus 0 – 8 010052 1,99 8 – 18 01066 1,90 18 – 24 010052 1,99 O2 0 – 8 010052 1,99 8 – 18 01066 1,90 18 – 24 010052 1,99 2 01038 2,07 010052 1,99 01038 2,07 01094 2,00 010052 1,99 01094 2,00 01038 2,07 010052 1,99 01038 2,07 01094 2,00 010052 1,99 01094 2,00 Nahbereich = 20 km, außerhalb des eigenen Ortsnetzes Fern- und Regiogespräche = ab 20 km, innerhalb Deutschlands Ortsgespräche = alle Gespräche mit der eigenen Vorwahl Preise in Cent pro Minute für Gespräche im Festnetz. Vorwahlen, die mit 01900 beginnen, werden in unserer Tabelle nicht berücksichtigt. Sie bieten zwar zum Teil günstigere Minutentarife, haben aber oft eine geringere Verfügbarkeit und die Tarife können sich stündlich ändern. In der Tabelle werden die Taktung sowie eventuelle Einwahlgebühren der Anbieter berücksichtigt. Basis der Berechnungen ist ein Gespräch von 3 Minuten und 37 Sekunden, was einem Durchschnittsgespräch entspricht. So kann ein Anbieter mit höherem Minutenpreis und sekundengenauer Taktung vor einem Anbieter mit Minutenabrechnung erscheinen. Alle Angaben sind ohne Gewähr und können sich stündlich ändern. Quelle: www.verivox.de
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