Weichgewebemanagement in der Implantologie

Klinik und Poliklinik
für Mund-, und KieferGesichtschirurgie
Weichgewebemanagement in der Implantologie
1. Grundlagen der roten Ästhetik
2. Vaskuläre Anatomie von parodontalen und
periimplantären Weichgeweben
3. Strategien der Schnittführung
4. Arbeitsmodelle
6. Nahttechniken am Schweineohr
Johannes Kleinheinz
1. Grundlagen der „roten Ästhetik“
Mukosafarbe und Vaskularisation
Der Standard
Die Abweichung
Mukosafarbe und Vaskularisation
Lokalisation - Gefäßzahl
number of vessels/field of view
50
40
30
20
attached
Kleinheinz J, Büchter A, Fillies T, Joos U.
Vascular basis of mucosal color. Head and Face Medicine 1: 4, 2005
unattached
Evaluation der roten Ästhetik
Bewertung
0
1
2
1 mesiale Papille
nicht ausgebildet
unvollständig ausgebildet
vollständig ausgebildet
2 distale Papille
nicht ausgebildet
unvollständig ausgebildet
vollständig ausgebildet
3 Gingivakontur
große Abweichung (> 2mm)
Abweichung innerhalb 1mm
keine Abweichung
4 Gingivakontur
unnatürlicher Verlauf
mäßig natürlicher Verlauf
natürlicher Verlauf
5 knöchernes Defizit
deutlich erkennbar
gering erkennbar
nicht erkennbar
6 Farbe Gingiva
deutlich unterschiedlich
leicht unterschiedlich
kein Unterschied
7 Textur Gingiva
deutlich unterschiedlich
leicht unterschiedlich
kein Unterschied
Fürhauser et al.: Evaluation of soft tissue around single-tooth implant crowns: the pink esthetic score (PES)
Clin Oral Impl Res 2005, 16: 639-644
2. Vaskuläre Anatomie von
parodontalem und periimplantären
Weichgewebe
Parodontale und periimplantäre Vaskularisation
Vaskularisation der Mundschleimhaut
Vascular corrosion cast (rote Kautschukmischung)
- Makroskopie
Tuscheinjektion (schwarzes Tusche-Formalingemisch)
- Makroskopie
- Mikroskopie
Vaskularisation der Mundschleimhaut
Tuscheinjektion
Vaskularisation der Mundschleimhaut
4Verlaufsrichtung der Hauptgefäße von posterior nach anterior
4Gefäße verlaufen alveolarfortsatzparallel (vestibulär und oral)
4Zahnlose Alveolarfortsatz wird von einer 2 -4 mm breiten avaskulären
Zone (ohne kreuzende Anastomosen) bedeckt
Vaskularisation der Mundschleimhaut
Tuscheinjektion
Vaskularisation der Mundschleimhaut
angiologische Aspekte der interdentalen Papille
Zahnloser
Alveolarfortsatz
Papille und
Alveolarfortsatz
bei Nichtanlagen
Vaskularisation der Mundschleimhaut
angiologische Aspekte der interdentalen Papille
Vaskularisation der Mundschleimhaut
Angiosomen
1. Art. infraorbitalis
2. Art. palatina descendens
3. Art. facialis
4. Art. nasopalatina (in 33%)
1. Art. facialis
2. Art. submentalis (in 73%)
3. Art. sublingualis (in 27%)
4. Art. labialis inferior
5. Art. mentalis
Kleinheinz J, Büchter A, Kruse-Lösler B, Weingart D, Joos U. Incision design in implant dentistry
based on vascularization of the mucosa. Clin Oral Impl Res 16: 518-523, 2005
3. Strategie der Schnittführung
Anforderungen an die Schnittführung
1. optimale Sicht auf das Zielgebiet ermöglichen
2. problemlos erweiterbar
3. Mobilisation zur Deckung des Operationsgebietes
4. nicht über einem Knochendefekt oder Hohlraum platziert
5. geringe Gewebeschädigungen hervorrufen
6. sichere Wundheilung ermöglichen, Infektprophylaxe
7. geringe ästhetische Veränderungen
8. vaskuläre Versorgung der Weichgewebe nicht gefährden
Auswirkungen auf die Schnittführung
Auswirkungen auf die Schnittführung
Auswirkungen auf die Schnittführung
Auswirkungen auf die Schnittführung
Papillenverschiebeplastik
Auswirkungen auf die Schnittführung
Auswirkungen auf die Schnittführung
Auswirkungen auf die Schnittführung
Auswirkungen auf die Schnittführung
Auswirkungen auf die Schnittführung
Einzelzahn
Auswirkungen auf die Schnittführung
Warum Trapezschnitt ?
Trapezschnitt
Was ist das Problem ?
Wo liegt das Problem ?
Trapezschnitt
Verifikation und Validierung
midcrestal
paracrestal
Visierlappen
S-förmig
Analysen:
4klinische Wundheilung
4Histologie – vaskuläre Orientierung
Cranin et al. (1998) The role of incision design and location in the healing processes of alveolar
ridges and implant host sites. Int J Oral Maxillofac Implants 13: 483-491
Verifikation und Validierung
1. midcrestal > 2. paracrestal > 3. Visierlappen > 4. s-förmig
Wundheilung
1. Keine Dehiszenz, moderate Entzündungszeichen, Wundränder geschlossen
2. Kurze Zonen der Weichgewebsdiskontinuität, Knochen bedeckt
3. Knochen freiliegend, Ödem, eingerollte Ränder, sekundäre Epithelialisation
4. Keine primäre Wundheilung, Knochen breit freiliegend, Nekrosezeichen
Histologie/vaskuläre Orientierung
1. Zuverlässige vaskuläre Reorientierung, typische avaskuläre Zone „Linea alba“
2. Weniger geordnete Gefäßmuster, erweiterte avaskuläre Zone „Linea alba“
3. signifikante vaskuläre Desorientierung und Einblutung, Knochendehiszenz
4. komplette vaskuläre Desorientierung, Lappen ohne Blutversorgung, Nekrose
Schlussfolgerungen
1. Midcrestale Inzision im Bereich des
zahnlosen Alveolarfortsatzes
2. Keine transcrestalen Inzisionen
3. marginale Inzision wenn immer möglich
4. Entlastungsschnitte an der anterioren Grenze
der Schnittlinie
5. Grenzen der Angiosomen beachten
Schnittführung - Nahttechnik
„Schnittführung“
feinere Arbeiten: Füllfederhaltung
Winkel zur Oberfläche variiert je nach Situation, Klingenform und Größe der Schnittführung
Schnitt in einem Zug zu Ende führen, nicht neu ansetzen
Schneiden, nicht Sägen
bei dickem Weichgewebsquerschnitt - mehrschichtig schneiden
(Mukosa - submuköses Gewebe - Periost)
Instrumentarium - Handhabung
Optimaler Effekt eines Instruments hängt von der
korrekten und vorsichtigen Handhabung ab
Grundprinzipien:
•
•
•
•
Sicherheit
Bewegungsökonomie
entspannte Handhabung
Vermeidung sinnloser Aktionen
Instrumentarium - Skalpell
Knotentechnik
Abstände zum Wundrand
5 mm 5 mm
2 mm
2 mm
Wundverschluss
Nahttechnik
Fixationsnähte
Knüpftechnik
Fadenstärke
tiefe überkreuzte
Matratzennaht
5-0
Einzelknopfnaht
5-0
Vertikal
geschlungene
Matratzennaht
6-0
7-0
Einzelknopfnaht
6-0
fortlaufend
geschlungene
Adaptationsnähte
Matratzennaht
Vertikale
Matratzennaht
6-0
7-0
6-0
Einzelknopfnaht
fortlaufende überwendliche Naht
fixierte fortlaufende Naht
fortlaufende horizontale Matratzennaht
vertikale Rückstichnaht mit Einzelschlinge (Laurellnaht)
Die Ecknaht
CAVE: Abstand!!!
Periostnaht
Wundverschluss
Zugentlastung am Wundrand
Wundverschluss
Zugentlastung am Wundrand
Veritkale Zugentlastung
Klinik und Poliklinik
für Mund-, und KieferGesichtschirurgie
Weichgewebemanagement in der Implantologie
1. Weichgewebserhalt
- Sofortimplantation
- schonende Extraktion
- Distraktionsosteogenese/Verlagerung
2. Weichgewebsaugmentationen
- Distraktionsosteogenese/Histiogenese
- Rolllappen
- freies Schleimhauttransplantat
- subepitheliales Bindegewebstransplantat
- gestieltes Bindegewebstransplantat
1. Weichgewebserhalt
Sofortimplantation
Sofortimplantation
Sofortimplantation
Atraumatische Extraktion mit Sofortrekonstruktion
Cardapoli, Araujo, Lindhe
J Clin Periodontol, 2003
Extraction-defect-soundingclassification „EDS“ Caplanis et al.
2005
atraumatische Extraktion
Defektfüllung und Abdeckung
Abheilung
Implantation
Einheilphase
Freilegung
Freilegung
2. Weichgewebsgeneration und
-augmentation
Distraktionsosteogenese
Distraktionsosteogenese
Distraktionsosteogenese
Distraktionsosteogenese
Distraktionsosteogenese
Rolllappen
Rolllappen
Rolllappen
freies Schleimhauttransplantat
freies Schleimhauttransplantat
freies subepitheliales Bindegewebstransplantat
freies subepitheliales Bindegewebstransplantat
Pouch-Technik
freies subepitheliales Bindegewebstransplantat
freies subepitheliales Bindegewebstransplantat
freies subepitheliales Bindegewebstransplantat
freies subepitheliales Bindegewebstransplantat
freies subepitheliales Bindegewebstransplantat
gestieltes Bindegewebstransplantat
Gestieltes Bindegewebstransplantat
Lappentechniken
Technik
Indikation
Vorteile
Nachteile
MukoperiostLappen
einfache Implantation
einfache Knochenaugmentation
einfach
gute Vaskularisation des Lappens
eingeschränkte Lappenmobilisation
Resorptionsgefahr für Knochenoberfläche
MukosaLappen
einfache Implantation
komplexe Knochenaugmentation
Weichgewebsaugmentation
gute Lappenmobilisation
Vermeidung von Knochenresorption
bilaminäre Blutversorgung des
Weichgewebsaugmentats
Lappenperforation
fehlende Sicht auf Knochenoberfläche
(Nerv)
gute Lappenmobilisation
sicherer primärer Wundverschluss
aufwändige Technik
Lappenperforationen
risikoreiche Vaskularisation
Kombinations- Kombination von umfangreichen
lappen
Hart- und
Weichgewebsaugmentationen
Klinik und Poliklinik
für Mund-, und KieferGesichtschirurgie
Weichgewebemanagement in der Implantologie
1. Freilegungstechniken
2. Papillenrekonstruktion
3. Verbreiterung der keratinisierten periimplantären Gingiva
1. Freilegungstechniken
Freilegungstechniken
Freilegungstechniken
Freilegungstechniken
Freilegungstechniken
Freilegungstechniken
Freilegungstechniken
2. Papillenrekonstruktion
Papillenrekonstruktion
Papillenrekonstruktion
Papillenrekonstruktion
Papillenrekonstruktion
Papillenrekonstruktion
Papillenrekonstruktion
Papillenrekonstruktion
3. Verbreiterung der attached Gingiva
Semilunar flap
Semilunar flap
Vestibulumplastiken
submuköse Vestibulumplastik
Vestibulumplastik (± Schleimhauttransplantat)
Vestibulumplastik nach Kasanjian/ Edlan
Mejchar
Vestibulumplastiken
Vestibulumplastiken
Vestibulumplastiken
Vestibulumplastiken
Vestibulumplastiken