Perpetuum Mobile_Kunst Haus Wien_20151113

VIENNA ART WEEK 2015
PERPETUUM MOBILE
kuratiert von Marcello Farabegoli
17.11.2015 – 10.01.2016
Eröffnung am Montag 16.11.2015 um 18:30 Uhr
Es sprechen Giorgio Marrapodi, italienischer Botschafter in Österreich
und Marcello Farabegoli, Kurator
Musikalische Intervention von Franz Hautzinger & Performance von Aiko
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr
Garage – KUNST HAUS WIEN. Museum Hundertwasser
www.kunsthauswien.com
Untere Weißgerberstraße 13, A-1030 Wien
Beteiligte KünstlerInnen:
Flavia Bigi, Pablo Chiereghin, Fanni Futterknecht, Gianmaria Gava mit Anke Armandi & Agnes
Peschta, Aiko Kazuko Kurosaki, Sissa Micheli, Linus Riepler, Hana Usui.
Pressefotos: https://www.dropbox.com/sh/xwo6lsmp3o7vk4x/AABK8Y3PZB4uNelkgMF3T74xa?
dl=0
Das Projekt „Perpetuum Mobile“ ist Teil des Special Project der VIENNA ART WEEK „GARAGEN“, das
sich durch den Ort Garage als mögliche Geburts-, Wirkungs- und Probestätte für Erfindungen und
Aktionen, die unseren Alltag oder die Welt verändern können, inspiriert. Kurator Marcello Farabegoli
nützt die Garage des KUNST HAUS WIEN als Rahmen für die Präsentation von Arbeiten, die sich mit
der treibenden Kraft hinter dem Perpetuum mobile, der Suche nach der unversiegbaren Quelle von
Energie und das immerwährende Streben nach dem Unmöglichen befassen.
Ein Perpetuum mobile (lat. ‚sich ständig Bewegendes') ist ein hypothetischer Apparat, der ohne
Energiezufuhr ewig in Bewegung bleibt und dabei auch noch Arbeit verrichten kann. Seit Jahrhunderten
suchen Hobbyforscher, Garagenbastler, Esoteriker bis hin zu renommierten Gelehrten und
Naturwissenschaftlern danach. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde zwar durch die Formulierung des
Energieerhaltungssatzes jegliche Realisierbarkeit eines Perpetuum mobiles theoretisch verneint,
dennoch gibt es immer noch viele Menschen, die dieses Ziel erreichen wollen.
Warum dieses Streben nach dem Unmöglichen, anstatt sich dem Machbaren und Nützlichen zu
wenden? Vielleicht, weil ein Perpetuum mobile wohl die größte Entdeckung der
Wissenschaftsgeschichte darstellen würde, die alle Energieprobleme der Menschheit beseitigen und
dem Erfinder – gegebenenfalls dem kleinen, verkannten Garagenbastler! – unendlich viel Ruhm und
Reichtum verleihen würde.
Auf einer tieferen Ebene fällt dieses Streben möglicherweise mit der menschlichen Suche nach
Schönheit, Perfektion, Unendlichkeit und somit letzten Endes nach dem Göttlichen – dem
aristotelischen unbewegten Beweger – zusammen. Oder es ist bloß Ausdruck einer gewissen NichtAnpassungsfähigkeit bzw. Rebellion gegen unsere hoch-technologisierte und
„ver(natur)wissenschaftliche“ Welt und somit ein pathetisches Verlangen nach
pseudowissenschaftlicher Anarchie.
Wenn das Perpetuum mobile als eine Art Reductio ad absurdum des Energieerhaltungssatzes
aufgefasst wird, kann es gleichzeitig aber auch als ein extremes Beispiel für menschliches Streben
nach einer unversiegbaren sowie „sauberen“ Energiequelle angesehen werden. Diese visionäre Kraft
ist möglicherweise dieselbe, die die Menschheit dazu bringt erneuerbare Energiequellen immer
effizienter und stärker in Anspruch zu nehmen.
Mit diesen und anderen Fragen lud der Kurator der Ausstellung acht KünstlerInnen ein, sich dem
Thema des Perpetuum mobile zu widmen, die neue Arbeiten für diese Ausstellung geschaffen haben.
Mit ihrer Arbeit „HIC ET NUNC“, die Flavia Bigi (www.flaviabigi.com) dem italienischen Physiker Ettore
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Maiorana widmet, deutet die Künstlerin an, dass das fortwährende Nachdenken der Menschheit, die
unermüdliche Suche nach dem Neuem in der Grauzone zwischen Möglichem und Unmöglichem, das
Durchbrechen alter Grenzen des Wissens und somit auch die Suche nach dem Perpetuum mobile, an
sich ein Perpetuum mobile darstellt.
Pablo Chiereghin (www.pablochiereghin.com) spielt in seiner Arbeit „Exchangeable Object“ auf die
Beziehung zwischen Mensch und Objekt im Rahmen des Warenverkehrs an. Der Tausch von Waren
steht als Gegensatz zur Energievergeudung, die durch Neuproduktion und Entsorgung entsteht. Die
Objekte an sich stehen in Beziehung zum Ausstellungsraum und erhalten somit den temporären
Charakter eines Readymade.
Für die Ausstellung entwirft Fanni Futterknecht (www.fannifutterknecht.com) ein Objekt, welches sich
dem Thema erneuerbarer Energien durch den Einsatz unterschiedlicher Materialien und Stofflichkeiten
annähert. Das Perpetuum mobile ist nicht als bewegtes Objekt inszeniert, vielmehr wird, angelehnt an
diese Idee, eine Assoziation ständiger Bewegung erschaffen.
Gianmaria Gava (www.gianmariagava.com) realisiert ein Projekt mit SchülerInnen der Klasse 2b der
AHS Franklinstrasse 26 in Zusammenarbeit mit Anke Armandi (www.ankearmandi.com)
und der Klassen 1f & 1g der GRG21 OE in Zusammenarbeit mit Agnes Peschta. Wie die Suche nach
dem Stein der Weisen repräsentiert für Gianmaria Gava auch das Perpetuum mobile eine
unbezwingbare und gleichzeitig unwiderstehliche Herausforderung, die nur mit kindlicher Kreativität und
Fantasie angenommen werden soll. Die SchülerInnen sind aufgefordert, sich mit der oben
beschriebenen Thematik auseinanderzusetzen und Skizzen zu erstellen.
Franz Hautzinger (www.franzhautzinger.com) wird mit seiner einzigartigen musikalischen Sprache, die
auf dem Gebrauch von Luftgeräuschen, Mikrotönen und einem höchst sensiblen Umgang mit der
musikalischen Form basiert, auf die Ausstellung und das Thema eingehen.
Mit der Arbeit „DV / TV - the Divine Vision / Tele Version“ von Aiko Kazuko Kurosaki (www.aikaku.net)
wird das "Göttliche" live dargestellt, aufgenommen, digital teleportiert und perpetuiert – es entsteht ein
multiples Bild im Bild. Eine suggestive Installation mit mehr-bödiger Assoziationsschleife.
In ihrer medienreflexiven Arbeit „On the Impossibility of Perpetual Motion“ untersucht Sissa Micheli
(www.sissamicheli.net) eine scheinbar als Perpetuum mobile funktionierende Konstruktion des
britischen Wissenschaftlers David Jones, welches im Technischen Museum Wien zu sehen ist. Filmisch
hält sie Details und vor allem das Rad fest, das sich angeblich ewig dreht. Die kontinuierliche
Bewegung transponiert sie auf einen lunettenförmigen Reflektor, welcher als Hilfsmittel im Film
verwendet wird. Dazu stellt eine Stimme aus dem off philosophische Gedankengänge an.
In Anlehnung an museale Dioramen, erzeugt Linus Riepler (www.linusriepler.eu) mit „world in a jar“
eine Erzählung mittels szenischer Darstellungen. Der Protagonist dieser Geschichte versucht in seinem
Arbeitszimmer das Sonnensystem zu kopieren.
Hana Usui (www.hana-usui.net) assoziiert frei das Perpetuum Mobil mit dem Möbiusband, jener
faszinierenden Fläche, die nur eine Kante sowie eine Seite hat und nicht orientierbar ist, da man nicht
zwischen unten und oben oder zwischen innen und außen unterscheiden kann.
Mit besonderen Dank an die SchülerInnen der Klassen 1f & 1g der GRG21 OE und der Klasse 2b der
AHS Franklinstrasse 26 sowie an die zugehörigen Schulen. Weiter auch an Thomas J. Jelinek, Peter
Koger, Prilfish Veranstaltungstechnik und das Technische Museum Wien.
Die Ausstellung ist Teil von „GARAGEN" – Special Projekt von Marcello Farabegoli, Ken Mapayo
& Dominik Nostitz für die VIENNA ART WEEK 2015.
Kontakt:
Mag. Marcello Farabegoli
www.marcello-farabegoli.net
[email protected]
Mobil 0043-(0)660-143 52 54
Kontakt zum Museum Hundertwasser:
Telefon Museumskasse: +43-1-712 04 91 (täglich, 10 bis 18.00 Uhr)
Telefon Büro: +43-1-712 04 95 (Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr)
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