LOKALES MITTELDEUTSCHE ZEITUNG BEB WOCHENENDE, 4./5. JULI 2015 9 GEDANKEN ZUR ZEIT Petra Franke Vikarin in Bernburg U Mathias Feimer (von links ), Stefan Piesche und Marilen Wenzler bearbeiten die Grundlage des Beach Clubs - den Sand. FOTOS: PÜLICHER Urlaubsfeeling an der Saale Studierende eröffnen „Beach Club“ an der Bernburger Wachgasse. Ebenso lädt das „Grüne Wohnzimmer“ am Saalplatz zum Verweilen ein. HOCHSCHULE VON FRAUKE HOLZ - Sommer, Sonne, Strand und Wasser - wer auf der Suche danach ist, muss nicht erst in die Ferne schweifen, denn auch Bernburg hat all das zu bieten. An der Saalebrücke haben Studierende der Hochschule Anhalt am Freitag, passend zum sommerlichen Wetter, einen „Beach Club“ aufgebaut - mit allem Drum und Dran. Hier können es sich die Bernburger ab Montag, 6. Juli, bei Loungemusik in einem Liegestuhl an der Bar am Saalestrand bequem machen und Urlaub mitten in der Stadt genießen. Die Eröffnungsparty steigt am Montag um 20 Uhr. Ab dann ist die kleine Oase eine Woche lang täglich ab 17 Uhr geöffnet. Wie bereits im vergangenen Sommer gestalten auch in diesem Jahr Reiner Schmidt, Professor für Landschaftsgestaltung und Gartenarchitektur, und knapp 40 seiner Studenten, die aus dem Bereich Landschaftsarchitektur kommen, die Aktionswoche. Der Beach Club dient dabei wieder als Ort der Erholung und der Begegnung. Hinzu kommt erstmals ein sogenanntes „Grünes Wohnzimmer“, welches auf dem Saalplatz aufgebaut wird. „Dabei handelt es sich um einen Pavillon, eine Art Raum zum Wohnen im Grünen“, beschreibt Schmidt. Gedacht sei dieses Zimmer für all jene, die in einem Altbau mit schönem Ausblick in 1A-Lage wohnen, jedoch auf einen Garten oder Balkon verzichten BERNBURG/MZ AKTIO N Bernburg als Vorbild Am Montag, 6. Juli, wird das Projekt Beach Club um 17.30 Uhr vorgestellt und darüber diskutiert, ob und wie es sich auf andere Städte übertragen lässt. „Das Bernburger Modell soll exportiert werden“, sagt Professor Reiner Schmidt. Aschersleben und Merseburg hätten bereits Interesse bekundet. Am Montag, 13. Juli, soll um 19 Uhr eine Kooperationsvereinbarung mit dem Städteund Gemeindebund Sachsen-AnFHO halt unterzeichnet werden. Studentin Erika Gisbrecht (24) dekoriert das „Grüne Wohnzimmer“. müssen. „Für diese Menschen wür- Gegensatz zum Vorjahr offener gede sich das Wohnzimmer im Hin- staltet. Statt fester Programmpunkterhof eignen“, ist sich Schmidt si- te und Termine sind die Bernburcher. Was die Bernburger von der ger eingeladen, vorbeizuschauen, Idee halten, wann immer sie wollen er und Lust und Zeit „Beim ,Grünen die Studenten dazu haben. Wohnzimmer‘ herausfinden. Wer will, kann Ebenfalls am jederzeit die handelt es sich Saalplatz könGartenberatung um einen Pavillon, nen Interessenseitens der Stuten an einem denten in Aneine Art Raum zum Bauzaun nachspruch nehWohnen im Grünen.“ men, die auf vollziehen, wie ansprechend diese Weise ihReiner Schmidt sich das Tor zur re theoretiProfessor Stadt rund um schen Kenntnisdie Saalebrücke einst präsentierte - se in der Praxis anwenden können als Flanieren und Verweilen im - oder aber mit den Studierenden Vordergrund standen. und anderen Bernburgern ins GeGetreu diesem Motto wird auch spräch zum Thema Stadtentwickdie diesjährige Aktionswoche im lung kommen. Ideen und Vorschläge zum attraktiven Wohnen gibt es bereits. Sie sind in einer Ausstellung im Campus Club im ehemaligen Blumenhaus an der Wachgasse zu sehen. Hier wird beispielsweise das Wohnprojekt rund um den künftigen „Studentenhof“ an der Fährgasse vorgestellt. Zudem eröffnen ausländische Studierende neue Blickwinkel auf Bernburg. Ziel sei es, so die Hoffnung von Professor Schmidt, jährlich ein solches Wohnprojekt zu realisieren. „Wir arbeiten dahingehend mit der Bernburger Wohnstätten GmbH zusammen, die mehrere Objekte in der Innenstadt gekauft und nun sanieren will.“ Das habe gleich zwei positive Aspekte: Das Stadtbild werde verschönert und die Studenten beleben die Innenstadt. Bushaltestellen gehen nicht an Stadt Nienburg lehnt die Übernahmen von der KVG mehrheitlich ab. VON ANDREAS BRAUN Die Stadt Nienburg übernimmt keine Wartehäuschen. FOTO: ENGELBERT PÜLICHER NIENBURG/MZ - Der Stadtrat Nienburg hat die Übernahme der Bushäuschen am Dienstagabend mehrheitlich abgelehnt. Die Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) hatte der Stadt angeboten, die Überdachungen an den Bushaltestellen zu übernehmen. In den Ortschaftsräten war das Thema heiß diskutiert worden (die MZ berichtete). Alle Ortschaftsräte kamen zu dem Schluss, der Übernahme nicht zuzustimmen. Diese Empfehlung ging an den Stadtrat. Der sprach sich nun auch gegen eine Übernahme aus. Allerdings meinten zwei Stadträte, dass sie eine Übernahmen befürworten würden. Denn die Kreisverkehrsgesellschaft kön- Endlich Sommer! nter Journalisten werden diese schönen Wochen gelegentlich auch „Saure Gurken Zeit“ genannt, was besagen soll, dass kaum etwas Nennenswertes passiert. Urlaub statt politischer Debatten. Lange Abende draußen statt hitziger Diskurse. Wenig Nachrichtentaugliches. Hier stellt sich die Frage: Was ist eigentlich eine „Nachricht“? Auf den Punkt gebracht, wird es in etwa so gelehrt: „Hund beißt Mann!“, keine Nachricht! „Mann beisst Hund!“, Nachricht! Letztlich tut beides weh. Womit wir bei dem Problem angelangt wären, dass Nachrichten leider oft „schlechte Nachrichten“ sind. Tagein tagaus treffen uns erschütternde Meldungen. Die ganze Welt scheint aus den Fugen. Sind denn alle verrückt geworden? Nein, die meisten Menschen wollen einfach nur in Ruhe leben, friedlich aufwachsen, zur Schule gehen, einen Beruf erlernen, heiraten und eine Familie gründen. Aber davon hören wir viel weniger als von den Brennpunkten, die natürlich vorsortiert sind und uns deswegen nur scheinbar einen Eindruck von der Weltlage vermitteln. Wie wirkt sich dieser Dauerbeschuss schlechter Nachrichten auf uns aus? Verwirrung, Hilflosigkeit bis hin zur Angst, könnten mögliche Folgen sein. Denn, wie verunsichert und übervorsichtig sind heute beispielsweise Mütter. Wie viel Freiheit und Eigenständigkeit können sie für ihre Kinder noch verantworten? Das Vertrauen in das Leben an sich sowie das Vertrauen in andere Menschen haben abgenommen. Wir haben einfach schon zu viel Schreckliches gehört. Und obwohl wir weder unser eigenes Leben, noch das unserer Lieben wirklich vor allem Bösen bewahren können und sowieso meistens alles gut geht, sind wir in beständiger Sorge und ziehen enge Grenzen um Petra Franke uns, stets getrieben von der nächsten und übernächsten schlimmen Botschaft. Den Nachrichtenredaktionen kann dabei kein großer Vorwurf gemacht werden. Ein spektakulärer Bericht über eine Katastrophe verkauft sich nun einmal wesentlich besser als eine positive Nachricht. Oder wollen Sie in der Tagesschau davon hören, wie ein hilfsbereiter junger Mann einer älteren Dame den Platz im Bus freigemacht hat oder wie die Kassiererin eines Supermarktes ihre Kunden täglich aufs Neue mit einem Lächeln beschenkt? Wir sind mittlerweile selbst schon so programmiert, dass wir uns am liebsten mit Meldungen beschäftigen, die unser inzwischen negatives Weltbild bestätigen. Unter diesem Aspekt finde ich es interessant und bedeutsam, dass Christen die Bibel auch als „Gute Nachricht“ bezeichnen. Für mich heißt die gute Botschaft der Bibel, dass nichts vergeblich ist, alles einen Sinn macht und Gott die Welt „unendlich sanft in seinen Händen hält“. Letztlich ist es unsere Entscheidung, ob wir uns auf „negativ“ polen lassen oder nach einem Leben suchen, in dem Glaube, Liebe und Hoffnung die treibenden Kräfte sind. GOTTESDIENSTE EVANGELISCHE KIRCHE KIRCHE JESU CHRISTI Schlosskirche Bernburg: Sonntag, 10:00 mit Kirchenkaffee Martinskirche Bernburg: Sonntag, 10:00 Marienkirche Bernburg: Sonntag, 10:00 Kanzler von Pfau’sche Stiftung Bernburg: Freitags, 14:30, Wochenschlussandacht; Sonntag, 10:00 Amesdorf: Sonntag, 11:00 Güsten: Sonntag, 9:30 mit Kirchenkaffee Gerbitz: Sonntag, 14:00 Strenznaundorf: Samstag, 14:00 mit Taufe Gröna: Brückengottesdienst an der Saalebrücke, Sonntag, 14:30, Danach Kaffee und Kuchen Bernburg: Karlstraße 31; Sonntag, 9:00 NEUAPOSTOLISCHE KIRCHE Bernburg: Hegestraße 6; Sonntag, 9:30; Mittwoch, 19:30 LANDESKIRCHL. GEMEINS. Bernburg: Heinrich-Zille-Straße 13; mittwochs, 16:00, Bibelgespräch Angaben ohne Gewähr KATHOLISCHE KIRCHE St. Bonifatius Bernburg: Sonntag, 10:00 Hl. Messe St. Nicolai Bernburg: Samstag, 18:00 EVANGELISCHE FREIKIRCHE ne sonst die Bushäuschen abbauen. Durch Pflege und vor allem Instandsetzungen entstehen dem kreiseigenen Unternehmen Kosten, die die KVG nicht mehr tragen will. Dass die Überdachungen verschwinden und dadurch die Fahrgäste Regen, Wind und Kälte ungeschützt ausgesetzt seien, hatten auch einige Ortschaftsräte und Stadträte zu bedenken gegeben. Allerdings, so sagte Nienburgs Bürgermeisterin Susan Falke, seien von über 20 Haltestellen nur sieben überdacht. Es gab in vergangenen Jahren schon Versuche, die Überdachungen abzustoßen. Allerdings verliefen alle Versuche ohne Erfolg, denn auch die Kommunen wollen sich keine zusätzlichen Kosten aufbürden. Bernburg: Schenktreppe 3; Sonntag, 10:00 Die evangelische Freikirche FOTO: PÜ. IN KÜRZE KREISTAG Schulentwicklungsplanung - In der Kreisverwaltung Bernburg, Haus 1, Karlsplatz 37, findet am Mittwoch, 8. Juli, ab 17 Uhr im Kreistagssitzungssaal die nächste Sitzung des Kreistages statt. Themen im öffentlichen Teil sind unter anderem die Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung und die Standortverlagerung des Bildungsganges „Fachgymnasium“ der Berufsbildenden Schulen BERNBURG/MZ Aschersleben-Staßfurt „WEMA“ zum Schuljahr 2015/16. TREFFEN Linke laden wieder zum Kaffee ein BERNBURG/MZ - Am Mittwoch, 8. Juli, wird ab 16 Uhr zum nächsten „Kaffee mit Links“ im Wahlkreisbüro von Birke Bull und Jan Korte eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen gibt es die Möglichkeit, mit Linken ins Gespräch zu kommen. Die Themenwahl ist wie immer frei.
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