Die Entdeckung der Binghöhle

fcf
Die Entdeckung der Binghöhle
Die Welt des Karstes
Format: DVD Video, PAL 4:3, 8 Minuten, 2006
Sprache: Deutsch
Adressaten: Sekundarstufe 1 und 2
Schlagwörter: Binghöhle, Ignaz Bing, Sinterbecken, Tropfsteinbildungen, Fränkische Schweiz
Kapitel: Der Unternehmer Ignaz Bing
Die Tropfsteinhöhle
Ein Film von Rainer Hahn
Mitarbeit: Jana Bryjová, Zuzana Černíková, Katarína
Frečková, Juarj Gallo, Annerose Hahn, Katarína Hutníková,
Veronika Jurčová, Pavol Spišák, Martin Srna, Miroslava
Sucháňová, Katarína Šalmová
Sprecher: Michael Sikora
Inhalt: Der königlich- bayerische
Kommerzienrat
Ignaz Bing, der seit 1882 die "Nürnberger Metallfabrik
Gebrüder Bing" betreibt, ist auch dank seines kaufmännischen Talents um die Jahrhundertwende einer
der erfolgreichsten Unternehmer Nürnbergs. Er ist ein
typisches Beispiel eines erklärten Fans der attraktiven, kleingestaltigen Landschaft der Fränkischen
Schweiz dieser Zeit. Bing ist Hobbyarchäologe und
interessiert sich für die Zeugnisse vergangener Zeiten. So begibt er sich oft auf die Suche nach prähistorischen Relikten. Im Sommer 1905 entdeckt er mit
einer selbstorganisierten Arbeitstruppe den Eingang
zu einer 200 Meter langen Höhle, die reich an den
verschiedenartigsten Tropfsteingebilden und Kalkspatsäulen ist. In einem mit kristallklarem Wasser gefüllten Sinterbecken der Höhle kann man das Entstehen der Kristalle beobachten. Die Binghöhle dient
auch als ökologische Nische für den seit 350 Millionen Jahren nicht mehr weiterentwickelten urzeitlichen Flohkrebs Bathynella.
www.tatravision.com
www.praxis-unterrichtsfilm.de
1
fcf
Die Entdeckung der Binghöhle
Die Welt des Karstes
Filmtext: Nürnberg im Jahre 1905. Der königlichbayerische Kommerzienrat Ignaz Bing aus Nürnberg macht
sich auf den Weg in seine Wahlheimat. Bing ist um die
Jahrhundertwende einer der erfolgreichsten Unternehmer
Nürnbergs. Zusammen mit seinem Bruder betreibt er seit
1882 die "Nürnberger Metallwarenfabrik Gebrüder Bing".
Der Betrieb boomt. Derzeit beschäftigt er 2500 Arbeitnehmer. Die Zahl der Mitarbeiter wird bis 1923 noch auf 16 000
anwachsen! Bing produziert Metallwaren für den täglichen
Bedarf , seinen größten Erfolg verdankt er jedoch seiner
Fabrikation von Blechspielwaren. Die Bing-Kollektionen
werden in alle Welt geliefert.
Bei einem Kuraufenthalt in Streitberg wird Bing zu einem
ausgesprochenen Fan der kleingestaltigen Landschaft mit
ihren tief eingeschnittenen Tälern, den schroffen Kalkfelsen
und den vielen Burgen und Ruinen. Im Herzen der Fränkischen Schweiz, in Streitberg, kauft er sich ein Gebäude,
das er zur Villa Marie ausbaut. Doch kümmert er sich nicht
nur um seinen Besitz, er engagiert sich auch für den Ort,
kräftig unterstützt er den Ausbau von Wasser- und Stromleitungen. Heute besichtigt er die von ihm gespendete Feuerwehrspritze. Aber er hat noch mehr vor. Wie viele seiner
begüterten Zeitgenossen ist er Hobbyarchäologe und in-
www.tatravision.com
www.praxis-unterrichtsfilm.de
2
fcf
Die Entdeckung der Binghöhle
Die Welt des Karstes
teressiert sich für die Zeugnisse vergangener Zeiten in seiner Umgebung. Schon öfters war er auf der Suche nach
prähistorischen Artefakten fündig geworden. Nun hat eine
Felsnische sein Interesse geweckt. Er organisiert einen Ausgrabungstrupp und lässt dass in der Nische angelagerte
Erdreich abtragen. Die Funde regen ihn an weiter zu graben. Doch da entdecken sie etwas, womit sie nicht gerechnet haben. Sie treffen auf eine Spalte. Bing lässt sie
freilegen. Es stellt sich heraus, dass sie den Eingang zu einer
Höhle entdeckt haben.
Als Bing die Höhle betritt , ahnt er noch nicht, dass er vor
einem seiner größten Abenteuer steht. Zunächst sieht er
nur ein paar Meter. Nach der Erschließung des 30 m langen Eingangsbereiches dauert es noch 90 Tage, bis der
niedrige, aber reichlich mit Tropfsteinen ausgestattete 120
m lange Gang freigelegt und aufrecht begehbar ist. Und
es wird eine weitere Öffnung gefunden. Man beauftragt
einen dreizehnjährigen Jungen, durch sie hindurch zu
schlüpfen. Als er längere Zeit nicht zurückkehrt, macht
man sich Sorgen. Doch nach 45 Minuten schließlich taucht
der mutige junge Forscher wieder auf und berichtet Unglaubliches. Man nimmt die Arbeit wieder auf. Der neu erschlossene Teil der Höhle mit einer Länge von 200 Metern
www.tatravision.com
www.praxis-unterrichtsfilm.de
3
fcf
Die Entdeckung der Binghöhle
Die Welt des Karstes
ist reich an den verschiedenartigsten Tropfsteinbildungen.
Die Decke erhebt sich stellenweise zu beträchtlicher Höhe
wie ein Kirchengewölbe. In der Mitte des Höhlenganges
grüßt majestätisch eine einzige Tropfsteinsäule, die Riesensäule. Ihre Oberfläche ist, ähnlich einem Palmenschaft,
abgestuft. Von hier aus gelangt man in den Kerzensaal,
einen Raum von einzigartiger Schönheit. Seinen Namen
erhielt der weite , kirchenähnliche Raum wegen der Reihe
regelmäßig angeordneter schneeweißer, schlanker hoher
Säulen aus Kalkspat. Die Venusgrotte mit ihren gestürzten
Säulen. Hier glänzen die Wände in reinem Weiß. Der "Diamant- Felsen" ist mit glitzernden Kristallen besät. In der "Nixen-Grotte" kann man das Entstehen der Kristalle in einem
mit kristallklarem Wasser gefüllten Sinterbecken beobachten. Durch eine Welt von skurrilen Gebilden, "Fantasia" genannt, gelangt man zu einem kleinen weiteren Sinterbecken und zu dem damaligen Ende der Höhle, der "Kristallgrotte". Dieser herrliche Raum wird zur Erinnerung an den
Besuch des damaligen Prinzen von Bayern im Jahre 1908
"Prinz-Ludwig-Grotte" genannt. Im Jahre 1936 nahm man
aufgrund von Vermutungen, dass die Höhle noch eine
Fortsetzung habe, die Arbeit wieder auf. Und tatsächlich
wurde ein weiterer Gang von über 10 m Länge freigelegt.
www.tatravision.com
www.praxis-unterrichtsfilm.de
4
fcf
Die Entdeckung der Binghöhle
Die Welt des Karstes
Neue schöne Tropfsteinbildungen wurden entdeckt und
ein Ausgang nach dem Schauertal geschaffen. Und das
war sicherlich noch nicht die letzte Entdeckung. Imer noch
birgt die Binghöhle ihre Geheimnisse. Eine sensationelle
Entdeckung wurde in einem Wasserbecken der Höhle
gemacht. Man fand einen längst ausgestorben geglaubten urzeitlichen Flohkrebs, Bathynella, der sich seit 350 Milli-
onen Jahren nicht mehr weiterentwickelt und hier seine
ökologische Nische bewahrt hat. Welche ungeahnten
Schätze verbirgt diese fantastische Unterwelt noch? Was
werden Sie entdecken, wenn Sie in die Höhle hinabsteigen?
Besuchen sie auch:
www.tatravision.com
www.praxis-unterrichtsfilm.de
www.tatravision.com
www.praxis-unterrichtsfilm.de
5