GEMEINDEN | 21 Urner Wochenblatt | 137. Jahrgang | Nr. 32 | Samstag, 27. April 2013 «Wir wären bereit, einen Stützpunkt zu betreiben» Alpinmedic | Erstes privates Rettungsdienstunternehmen im Kanton Uri Alpinmedic möchte die medizinische Grundversorgung im Urserental übernehmen, wenn sich das Militärspital zurückzieht. Eine entsprechende Anfrage wurde beim Kanton eingereicht. oder Schwyz warten, bis lebensrettende Massnahmen eingeleitet wurden», sagt Beat Mühletaler. Dieser Dienst wird zurzeit im Urner Unterland nicht mehr angeboten. Alpinmedic stände aber für Notfälle jederzeit ab Standort Seedorferstrasse in Altdorf zur Verfügung, sollte die Ambulanz des Kantonsspitals Uri bereits im Einsatz sein. Es gehe nicht darum, Aufträge wegzunehmen, sondern die Erste Hilfe vor Ort zu optimieren. «Wir sind keine Konkurrenz, sondern arbeiten mit dem Kantonsspital zusammen», betont Beat Mühletaler. «Rettungssanitäter des Kantonsspitals leisten teilweise Diensteinsätze in unserem Betrieb.» Alpinmedic betreibt in Altdorf einen Stützpunkt, der rund um die Uhr betrieben wird, und besitzt mehrere Einsatzfahrzeuge für verschiedene Notfallsituationen. Doris Marty Im Bereich Erste Hilfe bieten im Kanton Uri das Kantonsspital, die Rega, die Feuerwehren und die Samaritervereine ihre Dienste an – und seit fünf Jahren Alpinmedic (siehe Kasten). 2008 gründete Beat Mühletaler zusammen mit seiner Frau Heidi die Alpinmedic GmbH. «Ich wollte hier im Kanton eine neue Dienstleistung aufbauen», sagt Beat Mühletaler. Zuvor arbeitete er im Kantonsspital Uri als Rettungssanitäter und Ausbildungsverantwortlicher. «Bedingt durch die geografische Lage mit den zahlreichen Passstrassen, dem Transitverkehr und den Bergen mit dem vielseitigen Freizeitangebot beansprucht eine medizinische Erstversorgung und Rettung viel Zeit», sagt Beat Mühletaler. Durch seine Tätigkeit habe er feststellen müssen, dass es bei der Ersten Hilfe häufig zu Engpässen kam. «Besonders bei grösseren Unfällen, an Wochenenden mit hohem Verkehrsaufkommen oder wenn die Rega wetterbedingt nicht fliegen konnte.» Auch eine Verlegung in ein auswärtiges Spital könne mehrere Stunden beanspruchen. Keine Konkurrenz zum Kantonsspital Beat Mühlethaler stand die letzten zwei Jahre als First Responder dem Urner Unterland freiwillig und unentgeltlich zur Verfügung. Dieser Dienst wurde von ihm 2009 lanciert und umgesetzt. Sind alle Rettungsfahrzeuge Qualifikation vorhanden Beat und Heidi Mühletaler mit ihren beiden Kindern Lia und Nik. Das Ehepaar gründete vor fünf Jahren Alpinmedic. Foto: doris Marty des Kantonsspitals belegt und auf der Einsatzzentrale 144 trifft ein Notruf ein, konnte im Urner Unterland ein Helfer vor Ort aufgeboten werden. «Das brachte wesentliche Verbesserungen für den Patienten, denn er musste nicht mehr – wie zuvor – auf den Rettungsdienst von Nidwalden Was bietet Alpinmedic an? Die Alpinmedic GmbH ist seit 2008 im Kanton Uri als privates Kompetenzzentrum für Rettung und notfallmedizinische Ausbildung tätig. Ihr Domizil ist an der Seedorferstrasse 54 und 56 in Altdorf. Gründer und Vorsitzender der Geschäftsleitung ist Beat Mühletaler. Auf der Neat-Baustelle in Erstfeld stellt Alpinmedic im Auftrag von AlpTransit AG den betrieblichen Sanitätsund Rettungsdienst rund um die Uhr sicher. Das Unternehmen be- schäftigt acht Festangestellte und rund 30 Personen in Teilpensen. Alpinmedic bietet zudem für grosse Events medizinische Grundversorgung vor Ort an. Ein weiteres Standbein sind notfallmedizinische Schulungen für Betriebe und Beratungen im Bereich Erste Hilfe. Das Unternehmen wurde vom Interverband Schweizerisches Rettungswesen geprüft und besitzt eine Betriebsbewilligung als Eventambulanz im Kanton Uri. (dmy) Forum Das Snee kategorisiert und verbietet, anstatt zu helfen Dass der gewachsene Nutzungsdruck auf die Gewässer nach Regelungen für deren effizienteren Schutz ruft, ist nachvollziehbar. Ob jedoch das kantonale Konzept Snee den besten Weg bringt? Ich, als altgedienter Spezialist für Förderung und Planung, habe Bedenken. Ich bin aus dem Bewusstsein der Nachhaltigkeit zur (Klein-)Wasserkraft gelangt. Ich will meinen Lebensunterhalt so verdienen, dass ich vor meinen Nachfahren gerade stehen kann. Heute ist die Wasserkraft nicht mehr die einzige bezahlbare erneuerbare Energie, die Gesamtumweltbilanz führt sie jedoch nach allen verfügbaren wissenschaftlichen Bewertungsmethoden immer noch an. Voraussetzung ist die gute Integration in die Gewässerökologie und in das Landschaftsbild. Das Resultat der Bilanz bleibt bestehen: Wasserkraft ist die nachhaltigste aller erneuerbaren Energien, gerade weil sie in Berggebieten physikalisch dicht vorkommt und sich mindestens teilweise dem täglichen und saisonalen Verlauf des Strombedarfes anpassen kann. Wenn wir in namhaftem Masse mehr erneuerbare Energien produzieren wollen, muss dies bezahlbar bleiben! So sollte unser Fokus darauf gerichtet sein, alles zu tun, um bestens eingepasste Wasserkraftund andere Projekte zu fördern. Meiner Einschätzung nach vermag dies das Snee aus den folgenden Gründen nicht genügend zu erfüllen. Das Snee ist im Denkansatz rückwärtsgerichtet. Es orientiert sich am Mangel an Respekt und Regelungen für die Umwelt der vergangenen Zeit und will die «unverdorbenen», quasi jungfräulichen, Reste der Gewässer schützen. Ausser einer Umweltkategorisierung der Gewässer fehlt dem Snee jedoch ein konstruktiver Ansatz. Das Snee ist somit visionslos, statisch, anstatt dass der Kanton Uri als Alpenkanton eine Pionierrolle für den verantwortungsvollen Umgang mit einer der wichtigsten Ressourcen der Region einnimmt. Ich stelle mir zum Beispiel Hochdruckkraftwerke vor, deren gesamte bauliche Struktur nahezu unsichtbar ist und welche dem Gewässer seine flussbauliche und ökologische Funktion belassen. Ist ein Wasserfall betroffen, könnte man zu «Touristenzeiten» die Produktion drosseln, wie es unlängst für das Projekt eines Parallelkraftwerks am Rheinfall angeregt worden ist. Das Snee kategorisiert und verbietet, anstatt zu helfen. Hilfreich wären zum Beispiel Instrumente wie durchdachte Gewässer- und Landschaftsatlanten, welche dem Initianten und Planer helfen, mit geringen Kosten sehr gut optimierte Projekte zu gestalten statt für Kleinprojekte aufwendige und lange dauernde Messungen und Erhebungen durchführen zu müssen. In den Neunzigerjahren lancierten drei Bundesämter mit gutem Steuergeld umfangreiche Förderprojekte. Auch dieser Ansatz sollte weiterentwickelt werden. Mit einer zweidimensionalen Kategorisierungstabelle wie im Snee wird man der Vielfalt der Verhältnisse in der Natur (multipliziert mit der Vielfalt der Projektmöglichkeiten für jedes Gewässersegment) nicht gerecht. Wie ist zum Beispiel der Umgang mit zweitklassigen Projekten auf grün klassierten Gewässerstrecken gegenüber unsichtbaren und wenig Wasser entnehmenden Projekten in orange-rot klassierten Zonen? Es gibt ja nicht zu viele Projekte, so dass man jedes Einzelne individuell beurteilen kann, und gesetzliche Grundlagen für Beurteilung und Bewilligungsauflagen sowie professionelle Spezialisten gibt es genug. Indem das Snee die Grösse des Potenzials zu einem der beiden Hauptmassstäbe erhebt, wird das Wichtigste vertan: Massgebend ist nicht die Grösse der Produktion, sondern das Verhältnis der Produktion zu negativen (und positiven) Umweltauswirkungen. Zehn Kleinanlagen können mitunter je nach Gewässerökologie und Landschaftsbild und je nach Standortverhältnissen und Projektgestaltung weniger beeinträchtigen als ein grosses Projekt. Jede noch so kleine Produktionsanlage bringt einen wertvollen Beitrag an die Energieziele des Bundes, nicht anders als kleine Energiesparmassnahmen der Haushalte. Nur wenn wir alle umweltverträglich nutzbaren Potenziale erschliessen, gelangen wir zum Ziel – einschliesslich Ersatz für die Energieeinbussen und Wasserzinsausfälle infolge erhöhter Restwasserabgaben bei älteren Wasserrechten. Kommt die Energie der Kleinkraftwerke teurer als jene grösserer Anlagen zu stehen, so bleibt immerhin ein grösserer Teil der Kosten als Wertschöpfung in der Region. Indem die Grösse favorisiert wird und die Zonen zudem an Projekte der grossen Marktteilnehmer angepasst worden sind, werden Privatpersonen und KMU nicht nur benachteiligt, sondern faktisch fast ausgeschlossen. Soll eine Generationenchance vertan werden und junge Zukunftsurner zum Nichtstun verurteilt werden, nur weil es heute scheinbar eilt? Ein angepasstes Snee wäre als Planungshilfsmittel sehr nützlich, als rigides Verhinderungsinstrument verschleudert es jedoch erneuerbare Energie, Arbeitsplätze und Wertschöpfung ohne echten ökologischen Mehrwert. Kleinprojekte weisen einen grösseren Anteil lokaler Wertschöpfung auf. Hanspeter Leutwiler, Freiestrasse, Schlieren Nebst dem Standort Altdorf betreibt Alpinmedic einen weiteren Stützpunkt. Ab 1. Mai übernimmt das Unternehmen den Rettungsstützpunkt von Arosa und Umgebung und stellt die medizinische Erstversorgung vor Ort sicher. «Wir erhielten vom Kanton Graubünden und der Gemeinde Arosa einen Leistungsauftrag», sagt Beat Mühletaler. Das Unternehmen kann sich auch vorstellen, die medizinische Grundversorgung im Urserental anzubieten. «Wir haben grosses Interesse an einem Standort in Andermatt und sind bereit, als Ablösung für das Militärspital, einen Stützpunkt zu betreiben und eine Rettungscrew zu stationieren», so Beat Mühletaler. Alpinmedic habe ihre Dienstleistung bei der Gesundheitsdirektion angeboten. Es hätten bereits unverbindliche Gespräche mit dem Kanton, der Korporation Urseren und involvierten Partnern stattgefunden. «Die Gesundheitsdirektion hat uns gegenüber verlauten lassen, dass die Qualifikation dafür vorhanden ist.» Generalagent Heinz Gisler und Kundenberaterin Bianca Schuler. Foto: zvg Gratulation zum Berufserfolg Bianca Schuler hat mit Erfolg die Grundausbildung als zertifizierte Privat- und Firmenkundenberaterin abgeschlossen. Die junge Kundenberaterin arbeitet bei der Zürich Generalagentur Heinz Gisler in Altdorf und ist in der Lage, eine kundenorientierte und kompetente Beratung in den Bereichen «Leben» und «Nichtleben» durchzuführen. Generalagent Heinz Gisler und die Mitarbeitenden der Zürich Generalagentur in Altdorf gratulieren Bianca Schuler (rechts) zu ihrem Erfolg, wünschen ihr eine erfolgreiche Umsetzung des Gelernten in die Praxis und weiterhin viel Freude und Befriedigung bei ihrer Tätigkeit. Hinweis Treffen von Tauschnetz Uri Das nächste Treffen von Tauschnetz Uri findet am Dienstag, 30. April, um 20.00 Uhr bei der Ziegelhütte in Flüelen (Seemattstrasse 2) statt. Ein Mitglied stellt die Shiatsu-Behandlung näher vor. Nach dem kurzen Vortrag kann man den Abend bei Kaffee und Kuchen gemütlich ausklingen lassen. Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen. (e) Baldini AG öffnete Türen zum Gelände Gewerbeverein | Eine Betriebsbesichtigung Ein Abend, der einmal mehr eine super Gelegenheit war, Horizonte zu erweitern, Neumitglieder kennenzulernen und alte Bekanntschaften zu pflegen. 25 Mitglieder des Gewerbevereins Altdorf Regio trafen sich zu einer weiteren Betriebsbesichtigung. Die Paul Baldini AG war es diesmal, die Türen und Gelände öffnete. Der Familienbetrieb mit seinen rund 60 Mitarbeitenden – wovon sechs Lehrlinge – wird bereits in der dritten Generation geführt. Das nach ISO 9001 und 14001 zertifizierte Unternehmen besticht durch ein sehr breites Angebot in den Bereichen Transport, Entsorgung, Recycling und Kommunaldienst. Die Aufbereitung von Sand, Kies, Kofferprodukten und Betonzuschlagsstoffen sowie das Recyclingcenter gehören zu den Kernkompetenzen der Paul Baldini AG. Rundgang durch Werkhallen Punkt 18.00 Uhr begrüsste Ivo Baldini seine Gäste auf der Waage. Nach einem Willkommensgruss wurden die Gewerbler durch die Werkhallen geführt. Rund um den Sortierplatz stehen zirka 30 Mulden. Hier laden Private und Firmen ihren Gerümpel ab. Per Bagger, jedoch meistens von Hand, werden die wertvollen Stoffe in Mulden, Säcken und Containern gesammelt. Dann kommen Maschinen wie Pressen, Schredder und Granulatoren zum Einsatz. Die grossen Kartonballen oder die verschiedenen Holzschnitzel werden dann in Boxen gelagert und per LKWs abtransportiert. Damit ist die Arbeit im Recyclingcenter getan. Für die Weiterverarbeitung sind Partnerbetriebe im Inund Ausland verantwortlich. Die Füh- rung ging weiter ins Untergeschoss, wo Thomas Planzer das Wort übernahm. Hier liefern Saugwagen, Strassen- und Tunnelreiniger den Schlamm an. Zuerst werden schwimmende Stoffe wie Holz herausgenommen. Dann gewinnt man Steine, Kies und Sand, welche gewaschen werden. Schliesslich wird das Wasser in computergesteuerten Aufbereitungsanlagen rund um die Uhr gereinigt. Ebenfalls im UG wurde noch die eigene Holzschnitzelheizung vorgestellt. Das Ungetüm liefert sogar für umliegende Betriebe die gesamte Wärmeenergie. Damit endete der Rundgang wieder auf der Waage, auf der alle ein paar Kalorien leichter waren. Präsident Osi Arnold bedankte sich im Namen des Gewerbevereins. Anschliessend konnten dann beim Apéro die verheizten Kalorien wieder kompensiert werden. Der Abend war einmal mehr eine super Gelegenheit, Horizonte zu erweitern, Neumitglieder kennenzulernen und alte Bekanntschaften zu pflegen. (e) Osi Arnold übergibt Ivo Baldini das Dankeschön, welches von Emilio Baldini gleich beschlagnahmt wird. Foto: zvg
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