Tagungsdokumentation • Grußworte • Vorträge • Themenworkshops • Impressionen Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin 1 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Sehr geehrte Damen und Herren, Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Diese Fragen diskutierten am 3. und 4. September 2015 rund 110 Interessierte aus Politik, Bildung, Wissenschaft und Verbänden bei der gleichnamigen Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften. Veranstaltungsort war die Humboldt-Universität zu Berlin. Organisiert wurde die Fachtagung von der Abteilung Wirtschaftspädagogik der HumboldtUniversität zu Berlin (Projekt INA-Pflege) und der Volkshochschule Göttingen Osterode gGmbH (Projekt KOMPASS). Beide Institutionen setzen sich aktiv für die Verankerung von Grundbildung als Querschnittsthema in der Pflege ein. Referentinnen und Referenten aus den verschiedenen Wissenschafts- und Praxisfeldern der Pflege und der Grundbildung boten den Tagungsteilnehmenden in ihren Vorträgen und Grußworten wichtige fachliche Impulse, Ergebnisse und Erkenntnisse ihrer Arbeit und zahlreiche Diskussionsgrundlagen. In vier Workshops wurden die Themen Ausbildungswege in der Altenpflege, Tätigkeitsstrukturen in der Altenpflege, Didaktik und Methodik in der Pflegeausbildung sowie Interkulturalität unter der Beteiligung von Expertinnen und Experten erarbeitet, vertiefend reflektiert und diskutiert. Mit dieser Tagungsdokumentation erhalten Sie eine protokollarische Zusammenstellung aller Beiträge und Workshopinhalte der zweitägigen Fachtagung und zahlreiche fotografische Impressionen. Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Referentinnen und Referenten für ihre Beiträge und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung für die Förderung der Fachtagung und unserer Projekte. Gleichzeitig bedanken wir uns herzlich bei allen Teilnehmenden für den interessanten Austausch, die zahlreichen anregenden Gespräche und Diskussionen sowie gleichermaßen viele neue Einsichten in die Pflege und die arbeitsplatzorientierte Grundbildung. Herzlich danken wir auch Diana Stuckatz, die hauptverantwortlich die Organisation der Tagung übernommen hat, allen Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeitern, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben sowie dem „Duo Pfau“ für den musikalischen Auftakt und dem Theatersport Berlin für die gelungene künstlerische Zusammenfassung. Wir wünschen Ihnen mit der Tagungsdokumentation eine angenehme Lektüre, viele Anregungen für Ihre Berufspraxis und einen umfassenden Rückblick auf die Veranstaltung. PD Dr. Steffi Badel Gundula Laudin Humboldt-Universität zu Berlin Projektleiterin INA-Pflege Volkshochschule Göttingen Osterode gGmbH Projektleiterin KOMPASS 2 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin 3 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin INHALT Programm und Veranstaltungsorte 5 3. September 2015 Begrüßung Mechthild Kopel, Wert.Arbeit GmbH, Berlin 8 Eröffnung Dr. Matthias von Schwanenflügel, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 9 Grußworte Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen van Buer, Humboldt-Universität zu Berlin Rüdiger Rohrig, Volkshochschule Göttingen Osterode gGmbH Vorträge Grundbildungsangebote für Geringqualifizierte in Unternehmen – Rahmenbedingungen und Beispiele erfolgreicher Förderansätze Helmut E. Klein, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V. Zur Pflege qualifizieren - Einblicke in die Projektpraxis PD Dr. Steffi Badel, Humboldt-Universität zu Berlin und Gundula Laudin, Volkshochschule Göttingen Osterode gGmbH 11 12 13 19 22 4. September 2015 Grußwort Dr. Andreas Meese, Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. 24 Vorträge Situation, Bedarfe, Qualifizierung und Durchlässigkeit in der Pflegeausbildung Gertrud Stöcker, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e. V. (DBfK) 25 Verunsicherung im professionellen Umfeld: Wenn Ärzte und Pflegende bei Patienten funktionalen Analphabetismus vermuten Prof. Dr. Anke Grotlüschen, Universität Hamburg 28 Ergebnisse der Themenworkshops 32 Abschlussdiskussion zur Situation der Pflege 39 4 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin PROGRAMM und VERANSTALTUNGSORTE Donnerstag, 3. September 2015 bis 12:45 Uhr Anmeldung und Begrüßungskaffee 13 Uhr Eröffnung Dr. Matthias von Schwanenflügel, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - Abteilungsleitung Demografischer Wandel, Ältere Menschen, Wohlfahrtspflege Grußworte Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen van Buer, Humboldt-Universität zu Berlin Senatssaal im Hauptgebäude: Unter den Linden 6 Rüdiger Rohrig, VHS Göttingen Osterode gGmbH Vorträge Grundbildungsangebote für Geringqualifizierte in Unternehmen – Rahmenbedingungen und Beispiele erfolgreicher Förderansätze Helmut E. Klein, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V. Zur Pflege qualifizieren - Einblicke in die Projektpraxis PD Dr. Steffi Badel, Humboldt-Universität zu Berlin und Gundula Laudin, VHS Göttingen Osterode gGmbH 15 Uhr Pause und Wechsel des Veranstaltungsortes 15:30 Uhr Themenworkshops I bis IV • Workshop I: Ausbildungswege in der Altenpflege Moderation: Elke Ahlhoff, Wert.Arbeit GmbH, Berlin • Workshop II: Tätigkeitsstrukturen in der Altenpflege Moderation: PD Dr. Steffi Badel, Humboldt-Universität zu Berlin • Workshop III: Didaktik und Methodik in der Pflegeausbildung Mit: Goschka Grynia-Gallwitz und Gabriela Ölmann, VHS Göttingen Osterode gGmbH, Patrick Richter und Diana Stuckatz, Humboldt-Universität zu Berlin Moderation: Gundula Laudin, VHS Göttingen Osterode gGmbH • Workshop IV: Interkulturalität und kultursensible Pflege Mit: Gabriele Przestacki, Pflegekreis Naffin GmbH und BTB Bildungszentrum GmbH und Marco Hahn, Berufsfachschule Paulo Freire Moderation: Dr. Caroline Kurz, VHS Göttingen Osterode gGmbH 17 Uhr Pause 17:30 Uhr Zusammenfassung mit dem Improvisationstheater "Theatersport Berlin" 18 Uhr Get-together und Abendbuffet Seminargebäude Hegelplatz: Dorotheenstraße 24, Haus 1, 4. Etage 1. Etage, Hörsaal Restaurant Cum Laude: Platz der Märzrevolution, Eingang neben dem Maxim Gorki Theater 5 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Freitag, 4. September 2015 9 Uhr Grußwort Dr. Andreas Meese, Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. Vortrag Situation, Bedarfe, Qualifizierung und Durchlässigkeit in der Pflegeausbildung Gertrud Stöcker, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e. V. (DBfK) Seminargebäude Hegelplatz: Dorotheenstraße 24, Haus 1 9:45 Uhr Pause 4. Etage 1. Etage, Hörsaal 10 Uhr Themenworkshops I bis IV – siehe Programm vom 3. September 2015 11:30 Uhr Pause 12 Uhr Abschlussdiskussion zur Situation der Pflegeausbildung in der Zukunft 12:30 Uhr Vortrag Verunsicherung im professionellen Umfeld: Wenn Ärzte und Pflegende bei Patienten funktionalen Analphabetismus vermuten Prof. Dr. Anke Grotlüschen, Universität Hamburg 13:15 Uhr Mittagessen und Ende der Veranstaltung Moderation: Mechthild Kopel, Wert.Arbeit GmbH, Berlin 6 1. Etage, Hörsaal 4. Etage Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin 7 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Donnerstag, 3. September 2015 Begrüßung Mechthild Kopel Wert.Arbeit GmbH, Berlin Frau Kopel begrüßt alle Teilnehmenden herzlich zur Tagung Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? und stellt sich als Moderatorin vor. Die Tagung befasst sich mit bedeutsamen Fragestellungen über die Zukunft der Pflege. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Bedarfs an Pflegekräften und steigenden - auch qualitativen - Anforderungen an den Beruf müssen Antworten gefunden werden. Es muss überlegt werden, wie Pflegekräfte und solche, die es werden möchten, bei der Entwicklung mitgenommen werden können, welche Wege der Aufstiegsqualifizierung geringqualifizierten Beschäftigten in der Pflege eröffnet werden sollen und wie eine Vorbereitung gestaltet sein muss, damit die Pflegekräfte den erhöhten Anforderungen durch die komplexer werdenden Pflegesituationen nachkommen können. Frau Kopel zeigt sich optimistisch, dass zu den benannten Fragen angeregte Diskussionen in den Workshops stattfinden, da die Teilnehmenden viel Fachkompetenz mitbringen. Frau Kopel skizziert den Ablauf der Tagung und begrüßt Herrn Dr. von Schwanenflügel vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – Leiter der Abteilung Demografischer Wandel, Ältere Menschen, Wohlfahrt und übergibt an diesen das Wort. 8 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Eröffnung Dr. Matthias von Schwanenflügel Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Leiter der Abteilung Demographischer Wandel, Ältere Menschen, Wohlfahrtspflege Herausforderung Pflege - Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? – Mit diesen interessanten, bereits titelgebenden Fragen leitet Herr Dr. von Schwanenflügel seine Ausführungen ein. Er weist auf den demografischen Wandel, die veränderten Anforderungen an die medizinische Versorgung und die speziellen Herausforderungen durch die Behandlung und Pflege von hochaltrigen Menschen in Krankenhäusern und Pflegeheimen hin. Gleichzeitig leben auch mehr Hochaltrige im gewohnten häuslichen Umfeld, so dass es zusätzlich erforderlich ist, den ambulanten Bereich weiter auszubauen. Für die sich ändernden Versorgungsanforderungen- und Versorgungsstrukturen werden breit ausgebildete und flexibel einsetzbare Pflegefachkräfte benötigt. Durch den demografischen Wandel bedingt sinkende Zahlen von Schulabgängern führen zu einem Fachkräftemangel, aus dem Schließungen von Einrichtungen resultieren könnten. Bereits jetzt liegen in der Krankenpflege bei 100 freien Stellen nur noch 60 Bewerbungen vor; in der Altenpflege sind es sogar nur 40 Bewerbungen. Handlungsbedarf besteht hinsichtlich einer deutlichen Verbesserung der Attraktivität des Pflegeberufes. Eine Modernisierung des Bildungswegs und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, um mehr Menschen dauerhaft für die Pflege gewinnen zu können, sind notwendig. Dazu gehört auch eine angemessene, bundeseinheitlich geregelte Personalbemessung. Auf politischer Ebene bestehen seit längerem Bestrebungen, die Pflegeausbildungen zu modernisieren. Verschiedene Modellprojekte wurden dazu nicht zuletzt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert. Geplant ist nun ein Pflegeberufsgesetz, in dem die Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zusammengeführt werden. Herr Dr. von Schwanenflügel benennt die wichtigsten Eckpunkte der geplanten gemeinsamen Pflegeausbildung. Es bleibt bei einer dreijährigen Ausbildung mit schulischen und praktischen Anteilen. Die Auszubildenden werden künftig in den Pflichtbereichen stationäre Akutpflege, stationäre Langzeitpflege und ambulante Akut- und Langzeitpflege eingesetzt. Hinzu kommen insbesondere 9 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin noch Pflichteinsätze in den speziellen Bereichen der pädiatrischen und psychiatrischen Versorgung sowie ein Vertiefungseinsatz. Die Abschlussprüfungen werden einheitlich geregelt und die Gesamtverantwortung für die Ausbildung den Berufsfachschulen übertragen. Als Eingangsvoraussetzung ist grundsätzlich ein mittlerer Schulabschluss vorgesehen. Mindestvoraussetzung ist zehn Jahre allgemeine Schulbildung. Für Interessentinnen und Interessenten mit einem neunjährigen Hauptschulabschluss ist nach der erfolgreichen Absolvierung einer anerkannten, mindestens einjährigen Ausbildung in der Pflegehilfe ebenfalls ein Zugang zur Ausbildung als Pflegefachkraft möglich. Die Ausbildung soll für die Auszubildenden kostenfrei sein und eine angemessene Ausbildungsvergütung ist vorgesehen. Die Finanzierung der künftigen gemeinsamen Ausbildung in der Pflege erfolgt über Ausbildungsfonds. Für diese werden die bisherigen Finanzierungsquellen zugrunde gelegt und durch ein Umlageverfahren ergänzt, das eine Beteiligung aller Pflegeeinrichtungen an den Ausbildungskosten ermöglicht. Angestrebt wird außerdem, ca. zehn Prozent der Pflegekräfte hochschulisch auszubilden. Dies entspricht einer Empfehlung des Deutschen Wissenschaftsrats. Mit der hochschulischen Ausbildung soll ein verbesserter Transfer zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Praxis gewährleistet werden. Zurzeit wird ein gemeinsamer Gesetzesentwurf mit dem Bundesministerium für Gesundheit erarbeitet. Die Einführung des Pflegeberufsgesetzes soll durch Übergangsfristen und Bestandsschutzregelungen begleitet werden. Der Erhalt von wohnortnahen Ausbildungsangeboten ist ein Ziel der neuen Regelungen. Dies wird besonders kleinen Berufsfachschulen auch weiterhin eine Perspektive eröffnen. Als weitere Maßnahme des Bundes gegen den Mangel an Altenpflegefachkräften verweist Herr Dr. von Schwanenflügel auf die Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege, für die das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend federführend zuständig ist. In den letzten Jahren konnte durch die Offensive eine deutliche Steigerung der Ausbildungszahlen erreicht werden. Im Sommer 2016 wird eine Bilanz zur Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege gezogen. Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege gehört eine angemessene Personalbemessung. Auf Grundlage des § 113c SGB XI soll nach den Regelungen des Pflegestärkungsgesetzes II bis 2020 ein Personalbemessungsverfahren entwickelt und erprobt werden. Neben der professionellen Pflege muss aber auch die ehrenamtliche Pflege gestärkt werden. Zwei Drittel der pflegebedürftigen Menschen erhalten zurzeit Pflegegeld. Dies bedeute, dass die Pflege von Angehörigen geleistet wird. Die Angehörigen, besonders wenn sie erwerbstätig sind, brauchen klare gesetzliche Regelungen. Hilfreich ist hierbei der Rechtsanspruch auf Freistellung für Pflegeaufgaben im Familienpflegezeitgesetz. 10 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Grußworte Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen van Buer Humboldt-Universität zu Berlin Lehrstuhlinhaber und Professor für Wirtschaftspädagogik Herr Prof. Dr. Dr. h. c. van Buer spricht zunächst ein Lob an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projektes INA-Pflege für die Organisation der Fachtagung aus. Grüße richtet er von der Dekanin der Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät, Frau Prof. Dr. von Blumenthal und vom Vizepräsidenten für Studium und Internationales, Herrn Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart, aus. Den Teilnehmenden wünscht er einen anregungsreichen und streitbaren Diskurs. Um den Teilnehmenden einen Einblick zu gewähren, in welchen Räumen sie sich befinden, beschreibt Herr Prof. Dr. Dr. h. c. van Buer kurz die Humboldt-Universität zu Berlin und ihr Hauptgebäude. Ein wenig ironisch bemerkt er, dass im Vergleich der historisch sehr alten Universitäten die Humboldt-Universität zu Berlin quasi ein ‚Parvenü‘ sei, aber ein äußerst erfolgreicher: Während die älteste Universität aus dem Jahr 737 datiert, die Universität von Bologna im Jahr 1088 gegründet und die älteste Universität Deutschlands – die Universität von Erfurt – im Jahr 1379 eröffnet wurde, existiert die Humboldt-Universität zu Berlin erst seit 1809. Anfangs wurden 256 Studierende von 52 Lehrenden unterrichtet. Die Humboldt-Universität zu Berlin rühmt sich der hohen Anzahl von 29 Nobelpreisträgern, worunter sich allerdings kein Nobelpreis jüngeren Datums befindet. Das ehemalige Palais des Prinzen von Preußen, das heutige Hauptgebäude der Universität, beherbergte anfangs auch die Wohnungen der Professoren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts deutlich erweitert, wurde es 1943/44 stark zerstört. Nach dem Krieg wurde es nach den Bedürfnissen und mit den Mitteln der Nachkriegszeit wieder aufgebaut und am 8.2.1949 neu eröffnet. Der Vortragende lenkt das Augenmerk der Teilnehmenden auf die Vielzahl im Gebäude befindlicher antiker Skulpturen. Mehrheitlich handelt es sich um Kopien, wertvoll u. a., weil häufiger die Originale nicht mehr existieren. Er wünscht den Teilnehmenden eine erfolgreiche Tagung und übergibt das Wort an Herrn Rohrig, stellvertretender Geschäftsführer der Volkshochschule Göttingen Osterode gGmbH. 11 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Rüdiger Rohrig Volkshochschule Göttingen Osterode gGmbH Stellvertretender Geschäftsführer Herr Rohrig begrüßt die Tagungsteilnehmenden und führt an, dass Göttingen und Osterode eine gemeinsame Volkshochschule (VHS) unterhalten. Er vergleicht die Stadt Göttingen mit der Humboldt-Universität zu Berlin und weist mit einem Augenzwinkern darauf hin, dass Göttingen mit drei noch lebenden Nobelpreisträgern der Humboldt-Universität zu Berlin etwas voraus hat. Rüdiger Rohrig erläutert das Engagement der Volkshochschule im Projekt KOMPASS (Kommunikation und Motivation – Professionalisierung für die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren). Die Volkshochschulen sind Hauptträger im Bereich der Alphabetisierung für Erwachsene. Bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts war dieses Thema weitgehend unbeachtet. Ende der 1970er entstanden die Erwachsenenbildungsgesetze der Länder. Heute werden 80 bis 90 Prozent aller Kurse in diesem Bereich von Volkshochschulen angeboten. Dies macht ca. 3.000 Angebote pro Jahr aus. Die Volkshochschule in Göttingen bietet bereits seit langem Alphabetisierungskurse an. Als zweiten Grund nennt Herr Rohrig die eigenständige Organisationsform der Volkshochschule Göttingen Osterode gGmbH, die Drittmittelprojekte aus Gründen der Finanzierung notwendig macht. Es werden seit vielen Jahren Bildungsmaßnahmen für Geringqualifizierte, die aus Mitteln der Europäischen Union, des Landes Niedersachsens und des Bundes finanziert werden, durchgeführt. Das Projekt KOMPASS soll Menschen mit geringer Qualifizierung Bildungschancen ermöglichen. Des Weiteren ist die VHS Göttingen Osterode gGmbH eines von acht Regionalen Grundbildungszentren in Niedersachsen. Die aktuelle Zuwanderung vieler Flüchtlinge führt neben ausgebildeten auch geringqualifizierte Menschen nach Deutschland, was auch den Bedarf an Deutschkursen und beruflicher Bildung deutlich steigern wird. Hier gibt es in der Zukunft viele neue Ansatzpunkte und Entwicklungsmöglichkeiten der Bildung. 12 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Vorträge Helmut E. Klein Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V. Senior Researcher und Leiter des Projektes AlphaGrund Grundbildungsangebote für Geringqualifizierte in Unternehmen – Rahmenbedingungen und Beispiele erfolgreicher Förderansätze Helmut E. Klein stellt das Projekt AlphaGrund vor, das sich in Kooperation mit Bildungswerken der Wirtschaft für arbeitsplatznahe Grundbildungsangebote für geringqualifizierte Beschäftigte einsetzt. Er verweist auf den nur geringfügig schrumpfenden Anteil von Personen im Alter von 25 bis 65 Jahren ohne Berufsausbildung. Dies betrifft in Deutschland 7,2 Millionen Menschen, die jedoch zu 60 Prozent erwerbstätig sind. Die Erwerbsbeteiligung steigt mit der Zunahme des Qualifizierungsniveaus. 13 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Aktuell verlassen ca. 9,5 Prozent aller Schülerinnen und Schüler zum Ende der Sekundarstufe I die allgemeinbildende Schule ohne Abschluss. 18 Prozent der Schülerinnen und Schüler zählen in Mathematik zur Risikogruppe. Des Weiteren erfüllen 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler der 9. Klassenstufe nicht die Mindeststandards. Herr Klein schließt daher auf ein Qualitätsproblem der allgemeinbildenden Schulen. Hierin sieht er das Reservoir, aus dem weiterhin funktionale Analphabetinnen und Analphabeten dem Beschäftigungssystem zufließen. Der Pflegebereich ist insofern betroffen, als dass ca. 21 Prozent der in der Altenpflege tätigen Beschäftigten keinen Berufsabschluss haben. Dramatisch wirkt sich dies in den nächsten Jahren aus, da zu erwarten ist, dass der Anteil von Arbeitsplätzen für Beschäftigte mit geringer Qualifizierung weiterhin deutlich abnimmt. 14 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Der Blick auf die Personengruppe der Geringqualifizierten ist noch relativ neu. Erst seit ca. zehn Jahren wird dieser Gruppe verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt. Nach einer aktuellen Studie im Auftrag von AlphaGrund sinkt die Beschäftigungschance Geringqualifizierter mit steigender Unternehmensgröße. 53 Prozent aller befragten Betriebe beschäftigen schon heute keine Geringqualifizierten mehr. Lag Ende der 1970er die Quote derer, die geringqualifiziert und dennoch erwerbstätig waren, bei ca. 40 Prozent, sind es laut Mikrozensus aktuell 16,5 Prozent. Einem drohenden Arbeitsplatzverlust könne vorrangig nur mit Qualifizierungsmaßnahmen, die auch eine Verbesserung der Sprachkompetenzen beinhalten, entgegengetreten werden. Um die Gruppe der zumeist lernungewohnten geringqualifizierten Beschäftigten zu erreichen, bedarf es besonderer niedrigschwelliger und arbeitsplatznaher Grundbildungstrainings. Perspektivisch sieht Herr Klein in der Förderung von Maßnahmen zur beruflichen Teil- oder Nachqualifizierung eine Chance, die Beteiligung am Erwerbsleben und die Beschäftigungsfähigkeit für geringqualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erhöhen. Teilqualifizierungen basieren auf der Modularisierung anerkannter Ausbildungsberufe, die bis zum Berufsabschluss führen können. Diese Maßnahmen werden von einer Reihe von Weiterbildungseinrichtungen, wie den Bildungswerken der Wirtschaft und den Kammern durchgeführt. Nach den Angaben von Herrn Klein haben rund 80 Prozent der Unternehmen, die Geringqualifizierte beschäftigen, in den letzten fünf Jahren mindestens eine Weiterbildungsmaßnahme für diese Zielgruppe angeboten – und zwar überwiegend tätigkeitsbezogene Weiterbildungen wie Sicherheitsschulungen/Brandschutzschulungen (60,6 Prozent), fachbezogene Schulungen (60,6 Prozent), Teil- oder Nachqualifizierungen (36,0 Prozent) für Geringqualifizierte und den Erwerb 15 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin von Führerscheinen, beispielsweise den Gabelstaplerführerschein (34,5 Prozent). Dagegen fördere zum Beispiel nur jedes siebte Unternehmen geringqualifizierte Mitarbeitende durch die Vermittlung von grundlegenden PC-Kenntnissen sowie im Bereich der Sozial- und Personalkompetenzen. Kurse zur Förderung der Lese- und Schreibfähigkeiten für Mitarbeitende mit nicht-deutschsprachigem Hintergrund (7,8 Prozent) und deutschsprachigem Hintergrund (3,9 Prozent) sowie Schulungen zur Förderung der Rechenfähigkeit (4,8 Prozent) haben einen vergleichsweise geringen Stellenwert. Wenn Unternehmen betriebliche Grundbildungstrainings fördern, geschehe dies mehrheitlich mit dem Ziel, die Arbeitsleistungen der Beschäftigten an veränderte Arbeitsprozesse anzupassen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter flexibler einsetzen zu können. Vor dem Hintergrund des Schwerpunkts in der betrieblichen Weiterbildung Geringqualifizierter auf den tätigkeitsbezogenen Qualifizierungsmaßnahmen stelle – so Herr Klein – die arbeitsplatzorientierte Grundbildung daher voraussichtlich eine Vorstufe für weitergehende Maßnahmen dar. Als besonders motivierend für an- und ungelernte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich an Grundbildungsmaßnahmen zu beteiligen, erweisen sich solche Angebote, die zumindest zum Teil während der regulären Arbeitszeit durchgeführt werden. Allerdings betreten Personalentwicklerinnen und Personalentwickler hier Neuland. Dies erkläre, weshalb es vielfach noch an niedrigschwelligen Angeboten fehle, welche die Begeisterung für das Lernen wecken können. Und dies erkläre auch, weshalb sich laut IW-Unternehmensbefragung 77 Prozent der Unternehmen bei der Durchführung von Grundbildungskursen Angebote externer Anbieter in Anspruch genommen haben. 16 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Dies weise auch auf einen in Zukunft hohen Bedarf an Beratung und Rückgriff auf qualifizierte Angebote externer Bildungsträger hin. Bei dieser Einschätzung sei zu berücksichtigen, dass ein Drittel der Unternehmen (37,8 Prozent) von einer steigenden Notwendigkeit ausgeht, zukünftig Maßnahmen zur arbeitsplatzbezogenen Grundbildung für diese Personengruppe durchzuführen. Im Rahmen der IW-Unternehmensbefragung haben 48 Prozent der befragten Unternehmen angegeben, dass die vorhandenen staatlichen Förderangebote für Geringqualifizierte nicht ausreichen. Herr Klein plädierte bei der Interpretation dieses Wertes zu berücksichtigen, dass auf Bundesebene die Förderpraxis in den einzelnen Regionaldirektionen der Bundesagentur für Arbeit etwa im Umgang mit dem Programm Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Älterer in Unternehmen (WeGebAU) sehr unterschiedlich ist – und eine Inanspruchnahme der finanziellen Unterstützung erschweren kann. Hinzu komme die regional zum Teil sehr unterschiedliche Angebotsstruktur von Weiterbildungsträgern und -maßnahmen. 17 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Die vorhandenen Angebote zur Förderung nachholender Grundbildung sind ein „Flickenteppich“. Hinzu komme, dass die Finanzierung von Grundbildungsmaßnahmen, die auf die Teilnahme an einer Teilqualifizierung vorbereiten, noch nicht geklärt sei und es weiteren arbeitsmarktpolitischen Handlungsbedarf gebe. Dazu zähle vorrangig, niedrigschwellige Maßnahmen mit grundbildenden Inhalten etwa im Rahmen der Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW) für Geringqualifizierte zu ermöglichen. Hier sollten sich allerdings auch die Länder ihrer bildungspolitischen Verantwortung stellen und finanziell einbringen. Grundbildungsfreundliche Rahmenbedingungen unterstützen nicht nur Unternehmen, die Beschäftigungsfähigkeit von An- und Ungelernten zu verbessern, sondern sie tragen auch dazu bei, dass Bildungsträger einschließlich der Bildungswerke der Wirtschaft Angebote der arbeitsplatzorientierten Grundbildung auf der Basis individueller Bedarfsermittlung und bedarfsgerechter Konzeptentwicklung rentabel durchführen und verstetigen können. 18 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin PD Dr. Steffi Badel Humboldt-Universität zu Berlin Akademische Rätin und Leiterin des Projektes INA-Pflege Zur Pflege qualifizieren – Einblicke in die Projektpraxis INA-Pflege Frau Dr. Badel eröffnet ihren Vortrag mit Hinweisen auf die Mangelsituation im Personalbereich der Pflege. Eine steigende Anzahl von alten Menschen, die gestiegene Lebenserwartung, die sinkenden Geburtenzahlen (ca. 1,3 Kinder/Frau), die Zunahme chronischer Erkrankungen und eine zunehmende Anzahl von Singlehaushalten als Indikatoren für veränderte Familienstrukturen führen dazu, dass bei gleichzeitiger Zunahme pflegebedürftiger Menschen die Anzahl derer, die die Pflege erbringen könnten, sinkt. Die Zahl von pflegebedürftigen Menschen wird von aktuell ca. 2,5 Mio. bis zum Jahr 2030 auf 3,3 Mio. und bis zum Jahr 2050 auf 4,5 Mio. ansteigen. 19 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Ein Mangel an Pflegekräften ist bereits heute vorhanden. Schon jetzt kann der altersbedingte Ersatzbedarf von Pflegekräften nicht durch eine adäquate Anzahl von Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern ausgeglichen werden. Die Bertelsmann Stiftung prognostiziert nach einer Studie von 2012 für das Jahr 2030 bis zu 500.000 fehlende Pflegekräfte. Doch es handelt sich nicht nur um ein rein quantitatives Problem; auch qualitativ wird die Pflege komplexer. Notwendig ist bereits jetzt eine vorausschauende Personalpolitik. Das vorhandene Potential, das Geringqualifizierte mitbringen, muss weiterentwickelt werden. Dafür existieren aber bislang zu wenige Konzepte. Unter dem Namen INA-Pflege entwickelte die Abteilung Wirtschaftspädagogik der HumboldtUniversität zu Berlin ein integriertes Angebot zur arbeitsplatzorientierten Alphabetisierung und Grundbildung im Pflegebereich. Ziel war es, die arbeitsplatzorientierte Grundbildung in der Pflegeausbildung zu stärken. Das dreijährige Projekt wurde im Förderschwerpunkt „Arbeitsplatzorientierte Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und ist Teil des alphabundes. Die Arbeiten des Projektes entstanden in enger Kooperation mit dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe e. V. (DBfK), der Gewerkschaft ver.di und den Bildungsdienstleistern BTB Bildungszentrum GmbH sowie Helmut Ziegner Berufsbildung gGmbH. Im Rahmen des ersten Arbeitspaketes wurden Kurskoordinatorinnen und Kurskoordinatoren sowie Lehrkräfte der Pflegehilfe in Berlin und Brandenburg mithilfe von Erhebungsbögen befragt, welche Bedarfe an Lehr- und Lernmaterialien sie für Menschen mit geringen Grundbildungskenntnissen haben. Das zweite Arbeitspaket bestand im Wesentlichen darin, aus den Anregungen der Koordinatorinnen und Koordinatoren der Kurse bzw. der Dozentinnen und Dozenten sowie vor dem Hintergrund der eigenen Expertise entsprechende passgenaue Lehr- und Lernmaterialien zu entwickeln. Die Ergebnisse wurden erprobt, evaluiert und in die INA-Pflege-Toolbox aufgenommen. Im Rahmen des dritten Arbeitspaketes wurden die Materialien u. a. im Rahmen von Workshops verbreitet. 20 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Die INA-Pflege-Toolbox bietet Lehr- und Lernmaterialien für Menschen mit geringen Grundbildungskenntnissen, die an einer Qualifizierung im Berufsfeld Pflege teilnehmen. Beispielhafte Bereiche zur Erweiterung der Kenntnisse im Lesen, Schreiben und in der Kommunikation sind Unterrichtsthemen, wie der Umgang mit der Pflegedokumentation, Gespräche mit Angehörigen, Kollegen und Vorgesetzen, das Beobachten – aber auch Themen wie Gewalt und Aggression sowie Sterben und Tod. Eingebaute Sprachlupen lenken den Fokus immer wieder auch auf Hinweise zur Sprachförderung. Empfehlungen zur Binnendifferenzierung in heterogenen Lerngruppen sind ebenfalls enthalten. Die INA-Pflege-Toolbox enthält rund 700 Seiten Lehr- und Lernmaterialien sowie ein Handbuch mit rund 170 Seiten Weiterbildungs- und Sensibilisierungsinformationen zum Berufsfeld Pflegehilfe, zur arbeitsplatzorientierten Grundbildung, zum Lernen Erwachsener sowie methodisch-didaktisches Handwerkszeug. Frau Dr. Badel weist darauf hin, dass Ansichtsexemplare der INA-Pflege-Toolbox ausliegen und sie sich auf einen Austausch mit den Teilnehmenden freut. 21 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Gundula Laudin VHS Göttingen Osterode gGmbH Fachbereichsleitung Sprachen und Grundbildung, Leiterin der Projektes KOMPASS Zur Pflege qualifizieren – Einblicke in die Projektpraxis KOMPASS Frau Laudin stellt das Projekt KOMPASS aus dem Förderschwerpunkt „Arbeitsplatzorientierte Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener“ vor, das in Zusammenarbeit der Volkshochschule Göttingen Osterode gGmbH mit der Johanniter Unfallhilfe und einigen Seniorenheimen umgesetzt wurde. 22 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Entwickelt wurden neben einer Informationsbroschüre zum Thema Arbeitskräfte und Grundbildungsbedarf Materialien für eine Qualifizierung von Lese- und Schreibungeübten. Im ersten Jahr wurden erwerbslose Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Jobcenter, Nachbarschafts- und Migrationszentren sowie beschäftigte Personen über Senioreneinrichtungen für das Projektvorhaben gewonnen. Kooperationen mit der Johanniter Unfallhilfe und Senioreneinrichtungen ermöglichten die Projektumsetzung in der Praxis. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern wurde ein Kurskonzept entwickelt, welches die Bereiche Praxis, Theorie und Grundbildung miteinander verbindet. Im zweiten Jahr wurden die schreibungeübten Teilnehmenden zu Pflegehelferinnen und Pflegehelfern qualifiziert. Die dafür benötigten Lernmaterialien wurden didaktisch und methodisch an die Bedürfnisse funktionaler Analphabetinnen und Analphabeten angepasst und die einzelnen Entwicklungsschritte wurden nachvollziehbar dokumentiert. KOMPASS bietet für Beschäftigte in der Pflege einen Kurs an, der mit 104 Stunden die Kenntnisse in der Grundbildung erweitert und in 160 Stunden das Basiswissen der Grundpflege vermittelt. Ein entsprechendes Angebot mit einem höheren Grundbildungsanteil wurde auch für erwerbslose Interessentinnen und Interessenten konzipiert. Dieser Kurs sieht drei Tage Praxis und zwei Tage Qualifizierung in der Woche vor. Die Teilnehmenden erhalten sozialpädagogische Unterstützung und Begleitung während der gesamten Kurslaufzeit. In beiden Kursformen wurden jeweils acht Teilnehmende, insgesamt also 16 Teilnehmende, qualifiziert. Von diesen bestanden 15 die abschließende Prüfung zur Pflegehilfskraft. Dies ist ein wunderbarer Erfolg, der umso höher einzuschätzen ist, als dies für einige Teilnehmende die erste Prüfung ihres Lebens bedeutet hat, erläuterte Gundula Laudin. Drei Absolventen der Qualifizierungsmaßnahme nehmen inzwischen erfolgreich an einer Ausbildung zur Altenpflegefachkraft teil. Im dritten KOMPASS-Jahr lag der Schwerpunkt der Projektarbeit auf der Publikation von Ordner und Broschüre und der Öffentlichkeitsarbeit. Noch bis zum 30. September 2015 steht die KOMPASS-Werkstatt als Lernwerkstatt und Ansprechstelle für die Teilnehmenden der KOMPASS Qualifizierung zur Verfügung. 23 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Freitag, 4. September 2015 Mechthild Kopel, Moderatorin, begrüßt die Teilnehmenden zum zweiten Teil der Tagung und übergibt nach einer kurzen Einführung das Wort an Herrn Dr. Andreas Meese vom Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. Grußwort Dr. Andreas Meese Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. Herr Dr. Meese begrüßt die Tagungsteilnehmenden und erläutert, dass der DLR-Projektträger seit 2007 den Bereich Alphabetisierung und Grundbildung für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) betreut. Er betont, wie wichtig es ist, bei der Vermittlung von Grundbildung die Lebenssituation und die Lernmotivation der Menschen zu berücksichtigen. Die Überlegung, auch in der Arbeitswelt auf die Menschen zuzugehen, sieht er in besonders gelungener Art und Weise bei den Projekten KOMPASS und INA-Pflege umgesetzt. In der geplanten Nationalen Dekade für Alphabetisierung soll die Schwerpunktsetzung in der Pflege folgerichtig weiter verfolgt werden. Herr Dr. Meese bedankt sich bei beiden Projektleiterinnen für den kollegialen Kontakt und die gute Zusammenarbeit. 24 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Vorträge Gertrud Stöcker Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK), Vizepräsidentin Situation, Bedarf, Qualifizierung und Durchlässigkeit in der Pflegeausbildung Frau Stöcker umreißt die schwierige Situation der Pflegebranche. Auch sie bestätigt, dass dem zunehmenden Bedarf an Pflegefachkräften, der u. a. aus dem steigenden Anteil alter und chronisch kranker Menschen resultiert, nur durch vermehrte Ausbildung beizukommen ist. In ihrer Präsentation stellt Frau Stöcker die zu berücksichtigenden rechtlichen Rahmenbedingungen dar … 25 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin … und leitet folgende Forderungen ab: • Kein pflegefreier Raum im Sozialrecht • Keine Reduzierung der Pflege auf die Regelungen zur Pflegeversicherung • Steigenden Anforderungen ist durch Qualifizierung gerecht zu werden • Integration wissenschaftlicher Ergebnisse in die Praxis Die Pflegeausbildung sollte unter der Fokussierung von Sicherheit und Versorgungsqualität differenziert werden. Dies ist u. a. durch demografische und epidemiologische Entwicklungen begründet. Sie verweist auf eine Liste von Studien zur Akut- und Langzeitpflege und zeigt einen Zusammenhang zwischen der Qualifikation des Personals und der Versorgungsqualität auf. Die Quote der bestätigten Behandlungsfehler liegt nach dem Jahresbericht des Medizinischen Dienstes der gesetzlichen Krankenversicherung (MDK) in der Pflege bei 57,8 Prozent. Dies wirft, so Frau Stöcker, die Frage auf, inwieweit Einrichtungen überhaupt berechtigt sind, Ausbildungen durchzuführen. Nach Aussage von Frau Stöcker bleibt beim deutschen Anspruch auf ein ausdifferenziertes Bildungssystem die europäische Perspektive außen vor. Sie stellt eher einen Trend zur Niveauabsenkung fest. Notwendig ist ein Rahmenkonzept, welches neben horizontaler Vielfalt auch vertikale Entwicklungschancen bietet. Erforderlich sind auch höhere Berufsfachschulen. Die generalistische Ausbildung sollte dahingehend entwickelt werden, dass grundsätzlich kein Abschluss mehr ohne Anschluss erfolgt. Die aktuelle Situation beschreibt sie als unübersichtliche Vielfalt von Ausbildungsmöglichkeiten, die miteinander kaum vergleichbar sind. In allen Bundesländern – mit Aus26 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin nahme von Niedersachsen – sieht sie eine wachsende Diskrepanz zwischen der Absenkung des Bildungsniveaus und den gestiegenen Anforderungen. Die Forderung, Geringqualifizierte zur Behebung des Mangels an Pflegepersonal heranzuziehen, ist differenziert zu betrachten. Als formale Eingangsvoraussetzung ist der Hauptschulabschluss vorgesehen, der jedoch bereits in Nordrhein-Westfalen in zwei Typen existiert. Typ A bestätigt lediglich die Erfüllung der gesetzlichen Schulpflicht und ist nicht mit einem Abschluss der Sekundarstufe I gleichzusetzen, während Typ B zur Weiterführung der allgemeinen Schulbildung in Klasse 11 berechtigt. Durch die Zusammenlegung verschiedener Schulformen zu Sekundarschulen wird die Bewertung der Eignung von Auszubildenden intransparenter. Auf den Vortrag von Frau Stöcker folgt eine Diskussion, in der sich die Teilnehmenden lebendig zu verschiedenen Aspekten der Ausbildung in der Pflege positionieren und austauschen. 27 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Dr. Anke Grotlüschen Universität Hamburg, Professorin für Lebenslanges Lernen Verunsicherung im professionellen Umfeld: Wenn Ärzte und Pflegende bei Patienten funktionalen Analphabetismus vermuten Ihren Vortrag zur Verunsicherung von Ärzten und Pflegenden im Umgang mit funktionalem Analphabetismus leitet Frau Prof. Grotlüschen zunächst mit einem Blick auf die Ursachen ein, die sie in der seit den 1980er Jahren andauernden neoliberalen Politik sieht. In dieser kommt es systematisch zu Kürzungen in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Bildung. Der Grund liegt nach ihrer Aussage also nicht darin, dass wir in Deutschland zu viel ausgeben, sondern darin, dass Unternehmens- und Erbschaftssteuern ebenso gesenkt werden wie der Spitzensteuersatz. 28 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Zunächst definiert Frau Prof. Grotlüschen funktionalen Analphabetismus, welcher nach der leo. – Level-One Studie (2011, Universität Hamburg) in Deutschland rund 7,5 Mio. Menschen betrifft. Bei von funktionalem Analphabetismus betroffenen Menschen handelt es sich neben denen, die gar nicht lesen könnten, auch um jene, die zwar Wörter und einzelne Sätze lesen können, jedoch bei – auch kürzeren – Texten scheitern. Diese sind den Alpha-Levels 1 bis 3 zugeordnet. Nicht wenige der betroffenen Personen haben einen Schulabschluss und sind erwerbstätig. Mediale Aufmerksamkeit erhielt dieses Thema u. a. durch die von dem Kolumnisten Henryk M. Broder in der Zeitung 'Die Welt' verfasste Schlagzeile „Mehr als sieben Millionen Deutsche sind Honks“ (Hauptschüler ohne nennenswerte Kenntnisse). Frau Prof. Grotlüschen lehnt diese Formulierung ab, gibt aber zu bedenken, dass durch diese Provokation eine Aufmerksamkeit erzeugt wurde, die dem Thema durchaus zuträglich ist. Ungenügende Kenntnisse und Sicherheit in der Rechtschreibung betreffen alle gesellschaftlichen Schichten und sind folglich auf allen Ebenen des Bildungssystems zu finden. Anhand der leo.-Daten konnte nachgewiesen werden, dass das Personal der Pflegebranche nicht überproportional von funktionalem Analphabetismus betroffen ist. Jedoch sind in den Branchen Reinigung und Gastronomie, die durchaus Berührungspunkte zur Pflege hätten, hohe Anteile bei den Beschäftigten festgestellt worden. 47 Prozent der Kursteilnehmenden in VHS-Alphabetisierungskursen berichten von Krankheiten oder Schädigungen, die das Lesen- und Schreiben-Lernen behindern. In der (ebenfalls gering gebildeten) Vergleichsgruppe sind das nur 17 Prozent. 29 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Faktoren wie Heimerziehung, Förderschulbildung und der Grad einer Behinderung können zusätzlich den funktionalen Analphabetismus begünstigen. Nicht selten werde dieser von den Betroffenen und dem Umfeld auch nicht als Problem wahrgenommen. Die kürzlich abgeschlossene Umfeld-Studie der Universität Hamburg zeigt, dass es allein in Hamburg ca. 600.000 sogenannte Mitwissende gibt – Personen also, die in ihrem Umfeld Kontakt zu Menschen haben, bei denen sie funktionalen Analphabetismus vermuten. Von diesen Mitwissenden sind ca. neun Prozent sogenannte professionelle Mitwissende. 30 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Ein besonders „böses Ergebnis“, so die Referentin, ergab die SAPFA-Studie (Sensibilisierung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern für das Problem des funktionalen Analphabetismus), nach der ein erheblicher Teil von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern mit entsprechendem Kontakt der Meinung sind, dass die von funktionalen Analphabetismus betroffenen Menschen das Lesen und Schreiben nicht notwendigerweise erlernen müssten, wenn sie so zurechtkommen. Diese nach ihren Ausführungen „laienhafte Ressourcenorientierung“ ist wohlgemeint, jedoch schädlich, wenn Erwachsenenbildung vorangetrieben werden soll, um den Menschen mehr gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Frau Prof. Grotlüschen weist zum Abschluss des Vortrages noch einmal auf das Verhalten von „Mitwissenden“ hin, die in der Mehrzahl die Möglichkeit der Teilnahme an Lese- und Schreibkursen für Erwachsene zwar kennen, jedoch nur selten die Betroffenen darauf aufmerksam machen. 31 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Ergebnisse der Themenworkshops vom 3. und 4. September 2015 32 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Workshop I Ausbildungswege in der Altenpflege Moderation Elke Ahlhoff, Wert.Arbeit GmbH, Berlin Einleitung Frau Ahlhoff stellt die verschiedenen möglichen Zugangswege vor, die zu einer Ausbildung in der Altenpflege führen. Der klassische Weg ist, nach einem erfolgreichen Abschluss einer mindestens zehnjährigen allgemeinen Schulbildung mit einer dreijährigen Ausbildung in der Altenpflege zu beginnen. Leider gelingt es nicht ausreichend, junge Leute für eine Ausbildung in der Altenpflege zu gewinnen. Dies liegt auch daran, dass jungen Menschen die Pflege alter Menschen in der eigenen Lebensrealität noch fern ist. Ein weiterer Weg ist die Umschulung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger, die für lebenserfahrene Menschen attraktiv ist, da die Betreuung und Pflege älterer Menschen eher vorstellbar ist und zudem die Pflege eine sichere berufliche Perspektive bietet. Schwierig ist ein Einstieg über berufliche Bildungsmaßnahmen in der Pflege, da die Qualifizierungen in ihrem Umfang und ihrer Qualität sehr unterschiedlich sind. Hier ist es notwendig, Mindeststandards zu benennen, um den Interessentinnen und Interessenten einen Vergleich der Angebote zu ermöglichen. Eine berufsbegleitende Ausbildung zur Altenpflegerin bzw. zum Altenpfleger kann für Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen ermöglicht werden, wenn die Eingangsvoraussetzungen erfüllt sind. Die Ausbildung dauert berufsbegleitend vier Jahre. Schließlich gibt es noch eine nach Landesrecht mindestens einjährige Ausbildung in der Pflegehilfe. Für die anerkannten Ausbildungen in der Pflegehilfe hat jedes Bundesland eine eigene Konzeption bzw. Ausbildungs- und Prüfungsverordnung. Zur Vereinheitlichung trägt ein Beschluss der Arbeits- und Sozialministerkonferenz und Gesundheitsministerkonferenz bei, in dem Eckpunkte für die in Länderzuständigkeit liegenden Ausbildungen zu Assistenz- und Helferberufen in der Pflege vereinbart wurden. Eine verkürzte Ausbildung zur Fachkraftausbildung Altenpflege können geringqualifizierte Beschäftigte mit entsprechendem allgemeinbildendem Schulabschluss nach einer im Umfang zweijährigen Vollzeitbeschäftigung in einer Pflegeeinrichtung über die Teilnahme an einem Kompetenzfeststellungsverfahren erwägen. Aufgrund eines berufspsychologischen Gutachtens und der überprüften theoretischen Kenntnisse, die ungefähr dem ersten Ausbildungsjahr der Altenpflege entsprechen müssten, kann die dreijährige Altenpflegeausbildung um ein Jahr verkürzt werden. Absolventinnen und Absolventen von Pflegehilfeausbildungen mit landesrechtlicher Anerkennung können sich zur Pflegefachkraft in zwei Jahren nachqualifizieren lassen. 33 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Gruppendiskussion Nach der Einführung diskutieren die Teilnehmenden anhand von zwei Fragestellungen und bringen ihre Anregungen ein. A. Welche weiteren Zugänge zur dreijährigen Ausbildung könnten geschaffen werden? • Schaffung von Qualifizierungsformen für Erwachsene, die den hohen informellen Wissensstand berücksichtigen. • Modularisierung der Ausbildung / Umschulung • Nichtschülerprüfungen B. Was sind die Stolpersteine auf dem Weg in die Altenpflege? • Ungünstige Rahmenbedingungen des Berufs: - Schichtdienst - Schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Mangelnde Praxisanleitung - Geringe Ausbildungsvergütung - Geringe Entlohnung - Falsches „Außenbild“ der Pflege • Hürden in die Ausbildung: - Unzureichende berufliche Beratung - Fehlende Zugangsvoraussetzungen Schulabschluss - Nicht ausreichende Deutschkenntnisse, wenig Förderung - Mangelnde Unterstützung der Arbeitgeberinnen und der Arbeitgeber bei berufsbegleitender Ausbildung - Unzureichende Förderung der Jobcenter bzw. der Arbeitsagentur - Kompetenzfeststellungsverfahren bei Beschäftigten, die bereits in der Pflege arbeiten. Die zusammengetragenen Punkte werden von den Teilnehmenden erläutert und diskutiert. 34 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Workshop II Tätigkeitsstrukturen in der Altenpflege Moderation PD Dr. Steffi Badel, Humboldt-Universität zu Berlin Frau Dr. Badel eröffnet den Workshop, indem sie eine Pflegehilfskraft zitiert: „Pflege ist längst mehr als nur Waschen und Essen reichen!“ Der Bedarf an Pflegekräften ist sehr groß. Qualität und Qualifikation der Pflegekräfte sind sehr wichtig, aber es ist fatal, wenn Personen mit mangelndem Wissen – dafür mit sehr guten Fähigkeiten – keine Chance erhalten, in der Pflege zu arbeiten. Als Ergebnis der Projektarbeit in INA-Pflege und seinem Vorgängerprojekt AlphaZ ist festzustellen, dass die Einsatzmöglichkeiten für Menschen mit Defiziten beim Lesen und Schreiben am ehesten in den Berufsfeldern Hauswirtschaft, Küche, Hausmeisterdienste, Reinigung und Pflege gesehen werden. Allerdings ist die Arbeit in der Pflege sehr komplex. In der Pflege arbeiteten ca. eine Million Menschen. Nur ca. die Hälfte hat einen entsprechenden Berufsabschluss. Die Pflege charakterisiert sich durch die vielen Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger in das Berufsfeld. Diese sind aber häufig nicht bereit, noch eine dreijährige Berufsausbildung anzustreben. Die Erschließung von Qualifikationsreserven zur Gewinnung von Pflegekräften durch Fort- und Weiterbildungen ist unüberschaubar. Jedoch wäre der Pflegebasispass ein guter Einstieg in die Pflege, da dieser bei Menschen mit formalen Defiziten öfter das erste Erfolgserlebnis ist und die Motivation fördert. Im Folgenden diskutieren die Teilnehmenden, welche Qualifikationen für welche Tätigkeiten in der Pflege gebraucht werden. Einigkeit besteht, dass ein Anteil von ca. zehn Prozent Pflegekräften mit akademischen Abschlüssen einen guten Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Pflege unterstützen würde. Der Einsatz für akademisch ausgebildetes Pflegepersonal ist jedoch eher im Management und in der Planung zu sehen. Die Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Menschen dagegen wird von Pflegefach- und Pflegehilfskräften geleistet. Überlegungen, welche Tätigkeiten durch eine Fachkraft oder eine Hilfskraft in der Pflege ausgeführt werden sollen, sind im Pflegealltag durch die hohe Arbeitsdichte und das mangelnde Personal oft nicht einzuhalten. Dies erzeugt sehr viel Unzufriedenheit bei den Beschäftigten, da die zu leistende Arbeit nicht den eigenen Qualitätsansprüchen entspricht. Wichtige Voraussetzungen, um in der Pflege zu arbeiten, sind bei Pflegehilfskräften Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Herzenswärme, Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit und Kommunikation. Kenntnisse bzw. Fertigkeiten im Lesen und Schreiben sollen ermöglichen, einfache schriftliche Anweisungen zu verstehen, Hygiene- und Dienstpläne, Schilder und Beschriftungen zu lesen und sich wiederholende, einfache Notizen zu schreiben. Als Fazit wird festgehalten, dass die Arbeitsdichte in der Pflege zugunsten einer Verbesserung der Qualität der Arbeit und der Zufriedenheit der Beschäftigten reduziert werden sollte. Eine gute Aufteilung der Tätigkeiten ermöglicht eine Erwerbsarbeit von Menschen mit unzureichenden formalen Kompetenzen im Pflegebereich. 35 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Workshop III Didaktik und Methodik in der Pflegeausbildung Mit: Goschka Grynia-Gallwitz und Gabriela Ölmann, VHS Göttingen Osterode gGmbH, Patrick Richter und Diana Stuckatz, Humboldt-Universität zu Berlin Moderation: Gundula Laudin, VHS Göttingen Osterode gGmbH Nach einer Begrüßungsrunde konnte festgestellt werden, dass die Teilnehmenden des Workshops bereits Kenntnisse bzw. Erfahrungen im Bereich der Grundbildung, der Ausbildung von Fachkräften, der Qualifizierung von Arbeitskräften ohne formalen beruflichen Abschluss und Interesse an didaktischen Themen haben. Ein besonderes Interesse besteht an Materialien zur Qualifizierung von Menschen mit geringen Grundbildungskenntnissen. Die Teilnehmenden teilten sich in zwei Gruppen. Eine Gruppe beschäftigte sich detailliert mit der INA-Pflege-Toolbox, während sich die andere Gruppe eingehender mit den KOMPASS-Materialien auseinandersetzte. Nach 30 Minuten wurde gewechselt, so dass alle Teilnehmenden die Materialien aus INA-Pflege und KOMPASS kennenlernten. Eine Teilnehmerin aus der KOMPASSQualifizierung berichtete von ihren Erfahrungen im Kurs und beantwortete Fragen. Die KOMPASS-Materialien geben die Struktur eines 160 Stunden Kurses in der Grundpflege wieder. Die Materialien wurden im KOMPASS-Projekt bei der Durchführung einer Qualifizierung entwickelt, erprobt und modifiziert. Inhaltlich orientieren sich die erstellten Unterrichtsmaterialien an dem konzeptionellen Pflegemodell von Krohwinkel (ABEDL®). Der Ordner ist klar gegliedert: Zu jedem der 13 ABEDLs® gibt es einen kurzen Leitfaden mit Stundenumfang, Bausteinen und Lernzielen. Die für die Zielgruppe speziell aufbereiteten Fachunterrichtsmaterialien schließen sich daran an. Am Ende eines Kapitels stehen Prüfungsfragen mit Antworten. Im hinteren Teil des Ordners befinden sich das Konzept zum Schreiben der Dokumentation, ein Fachglossar und einige ergänzende Informationen. Die KOMPASS-Materialien werden von den Teilnehmenden sowohl hinsichtlich der Gesamtstruktur als auch bezüglich des Aufbaus der einzelnen Unterrichtsfolien als gut geeignet für die Durchführung einer PflegebasisQualifizierung für Personen mit Grundbildungsdefiziten angesehen. Die INA-Pflege-Toolbox ist eine gute Unterstützung für Lehrende im Pflegeunterricht. Die Lehrund Lernmaterialien sind auf der Basis einer Bedarfserhebung entwickelt worden. Der Aufbau der Materialien ist mit sieben Modulen, je vier Bausteinen und einer weiteren Untergliederung in Arbeitsblätter gut gelungen. Die einzelnen Module sind frei kombinierbar, eine einzuhaltende Reihenfolge ist nicht zu berücksichtigen. Der Gesamtumfang der Lehr- und Lernmaterialien umfasst 700 Seiten. Darüber hinaus enthält die INA-Pflege-Toolbox ein Handbuch für Lehrkräfte mit Weiterbildungs- und Sensibilisierungsinformationen zu den Themen Grundbildung und Pflege, zum Lernen von Erwachsenen, zur Didaktik und Methodik u.v.a.m. Die Teilnehmenden schätzen die INA-Pflege-Toolbox auch als gute Ergänzung für die dreijährige Altenpflege ein. Für weitere Informationen zu den Projekten INA-Pflege und KOMPASS siehe auch die Vorträge von Badel, Steffi und Laudin, Gundula; S. 18 ff. in dieser Publikation. 36 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Workshop IV Interkulturalität und kultursensible Pflege Mit: Marco Hahn, Berufsfachschule Paulo Freire und Gabriele Przestacki, Pflegekreis Naffin GmbH und BTB Bildungszentrum GmbH Moderation: Dr. Caroline Kurz, Volkshochschule Göttingen Osterode gGmbH Zum Auftakt des Workshops stellen sich Frau Przestacki und Herr Hahn den Teilnehmenden vor. Frau Przestacki verfügt selbst über Migrationserfahrung. Sie hat sich während ihres Studiums und ihrer beruflichen Tätigkeit mit den Erfahrungen von Menschen mit Migrationshintergrund beschäftigt. Seit elf Jahren ist sie bereits in der Altenpflege tätig. Herr Hahn ist Schulleiter der Berufsfachschule Paulo Freire im Zentrum ÜBERLEBEN, die sich zum Ziel gesetzt hat, mehr Menschen mit Migrationshintergrund für den Pflegeberuf zu gewinnen. Herr Hahn hat sich – aufgrund längerer Auslandsaufenthalte und durch den Umgang mit seinen Schülerinnen und Schülern, die aus 20 verschiedenen Nationen kommen – mit Migrationserfahrungen beschäftigt. Frau Przestacki und Herr Hahn führen in die Thematik des Workshops ein. Kultursensible Pflege wird unter dem Aspekt, dass immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund in ein Alter kommen, in dem Pflegebedürftigkeit wahrscheinlich wird, als bedeutsam erachtet. Bei Menschen mit Migrationshintergrund stellt sich öfter bereits in einem früheren Lebensalter (jünger als 85 Jahre) eine Pflegbedürftigkeit aufgrund einer belasteten Arbeitsbiografie ein. Bislang übernimmt noch vielfach die Familie die Pflege und allenfalls wird ein ambulanter Pflegedienst zur Unterstützung hinzu gezogen. Allerdings ändern sich auch die Strukturen in Familien mit Migrationshintergrund, so dass zu erwarten ist, dass die Anzahl von Bewohnerinnen und Bewohnern mit Migrationshintergrund in Pflegeheimen steigen wird. Gemischte kulturelle und mehrsprachige Pflegeteams sind eine Bereicherung, da die Kenntnisse über andere Kulturen erweitert werden. Auch für die Überwindung sprachlicher Barrieren ist dies von Vorteil, besonders wenn Menschen mit einer demenziellen Erkrankung in ihre Muttersprache zurückfallen. Zu der Frage: Was bedeutet kultursensible Pflege? machen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgende Angaben: • • • • • • • • • Umgang mit Patienten aus dem Ausland Kenntnisse fremder Rituale und Bräuche Kenntnisse über kulturellen Hintergrund Verstehen, warum jemand so reagiert Abbau von Vorurteilen Das Fremde, das Eigene – sich mit Fremdheit konfrontieren Akzeptanz des Andersseins Miteinander Leben Respekt vor dem Hintergrund der verschiedenen Kulturen 37 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Wichtige Themenfelder sind: • Offenheit und Neugier • Sprachkompetenz • Eingehen auf kulturspezifische Besonderheiten • Körperliche Pflege und Tod • Berücksichtigung von kulturell geprägten Gewohnheiten Hilfreich ist es, eine „kleine Schublade“ zu haben, das heißt Grundkenntnisse über Bräuche, Denkweisen und Religionen anderer Kulturen zu verfügen. Dies hilft im Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund. Allerdings muss immer die Individualität des Menschen bedacht werden. Es gibt nicht den Muslimen; ebenfalls nicht den Christen. Eine gute Biografiearbeit kann dabei helfen, die individuelle Geschichte des pflegebedürftigen Menschen zu erschließen. Die interkulturelle Öffnung von Pflegeeinrichtungen kann nur gelingen, wenn alle miteinbezogen werden und die Bereitschaft vorhanden ist, sich mit den eigenen Vorurteilen auseinanderzusetzen. Idealerweise wird dieser Prozess extern begleitet. Dabei können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund helfen, Ressentiments abzubauen. Bauliche Voraussetzungen, z. B. das Vorhandensein von Gebetsräumen sind nicht entscheidend, um Interkulturalität in einer Einrichtung zu verankern bzw. kultursensibel zu pflegen. Allein das Vorhandensein entsprechender baulicher Gegebenheiten erhöht nicht die Akzeptanz der Pflegeeinrichtung bei Menschen mit Migrationshintergrund. Um mehr Menschen mit Migrationshintergrund als Pflegekräfte zu gewinnen, sind niedrigschwellige Zugänge, wie der Pflegebasiskurs, geeignet. Allerdings sollte eine Durchlässigkeit in der beruflichen Bildung einen weiteren Aufstieg ermöglichen. 38 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Abschlussdiskussion zur Situation der Pflegeausbildung Frau Kopel moderiert die Abschlussrunde im Plenum und bittet Teilnehmende der verschiedenen Workshops, die wichtigsten Erkenntnisse der beiden Tage vorzustellen: Die Kernpunkte aus den einzelnen Workshops: Workshop I: Ausbildungswege in der Altenpflege Stolpersteine, um in die Ausbildung zu kommen: • Unzureichende berufliche Beratung • Mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben • Berufsimage in der Altenpflege geringer als in der Krankenpflege • Mangelnde Unterstützung durch die Arbeitsagentur bzw. dem Jobcenter • Geringe Vergütung der Auszubildenden und unzureichende Entlohnung der Beschäftigten • Aus der ungenügenden Unterstützung bei der Umschulung oder bei berufsbegleitender Ausbildung durch die Arbeitgeber resultiere eine hohe Abbruchquote • Fehlende schulische Abschlüsse Zukunftswünsche: • Förderung von - Sprachkenntnissen - Allgemeinbildung • Modularisierte Ausbildung • Nichtschülerprüfungen Workshop II: Tätigkeitsstrukturen in der Altenpflege • Fachkräfteausbildung: Geld für die Umsetzung fehlt • Pflegefehler: Zu wenig Personal • Mehr Personal statt Akademisierung • An die Adresse der Politik: Mehr Zeit für Gespräche einplanen 39 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Workshop III: Didaktik und Methodik in der Pflegeausbildung INA-Pflege-Toolbox: • Ggf. zu anspruchsvoll für Pflegehilfe • Viele Materialien KOMPASS-Toolbox: • Gut gestaltet • Praktikabel Wünschenswerte Rahmenbedingungen: • Weitere Qualifizierungsschritte • Sozial-pädagogische Betreuung bei der Qualifizierung • Doppelt besetzte Lehrteams • Motivationsfördernde Maßnahmen Workshop IV: Interkulturalität und kultursensible Pflege Beantwortung der Fragen: • Was ist kultursensible Pflege? - Von besonderer Bedeutung sind Wertschätzung und Empathie. - Kenntnisse über verschiedene kulturelle Hintergründe sind hilfreich, die Biographie des Einzelnen ist aber entscheidend. Es gibt nicht den Christen, die Muslima, den Asiaten … • Wie erreicht man Interkulturalität in der Pflege? - Nicht von außen, Workshops mit Externen nur bedingt hilfreich - Menschen in ihrer Lebenssituation abholen - Niedrigschwellige Qualifizierungsangebote - Akademisierung kaum zielführend - Durchlässigkeit der Qualifizierungsangebote - Individualität im Umgang mit Migrationshintergrund - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund schaffen Toleranz im Team (von innen) und bei Patienten - Alle Hierarchieebenen in einer Einrichtung einbeziehen 40 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin 41 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin 42 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Impressum Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften, 3. und 4. September 2015 – Tagungsdokumentation Herausgeber: Steffi Badel und Gundula Laudin unter der Mitarbeit von Goschka Grynia-Gallwitz, Caroline Kurz, Gabriela Ölmann, Patrick Richter, Stefanie Richter und Diana Stuckatz 1. Auflage, 2015 Redaktion und Gestaltung: Wert.Arbeit GmbH, Berlin; Diana Stuckatz, Humboldt-Universität zu Berlin Fotos: Christoph Creutzburg, www.about.me/christoph_creutzburg Druck: Humboldt-Universität zu Berlin, 1. Auflage, 250 Exemplare Dieses Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung der Herausgeber. Zitationsvorschlag: Badel, Steffi/Laudin, Gundula (Hrsg.) (2015): Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften. Tagungsdokumentation. Berlin: Humboldt-Universität zu Berlin. Die Publikation und weitere Fotos stehen digital verfügbar auf: www.ina-pflege.hu-berlin.de und www.vhs-kompass.de 43 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin 44 Herausforderung Pflege – Wer soll? Wer darf? Wer macht´s? Fachtagung zur Professionalisierung von Pflegekräften 3. und 4. September 2015 – Humboldt-Universität zu Berlin Veranstalter: Humboldt-Universität zu Berlin Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät Institut für Erziehungswissenschaften Abteilung Wirtschaftspädagogik Projekt INA-Pflege Unter den Linden 6 10099 Berlin www.ina-pflege.hu-berlin.de Volkshochschule Göttingen Osterode gGmbH Projekt KOMPASS Bahnhofsallee 7 Otto-Hahn-Zentrum 37081 Göttingen www.vhs-kompass.de Dieses Vorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01AB12013 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor. 45
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