FMK GlasFokus 01/04 - Flachglas MarkenKreis GmbH

GlasFokus
Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen
Denkmalgerechte
Fassadensanierung
01
| 04
Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen
Seitenfassade: In den Brüstungsbereichen der Seitenfassaden korrespondieren
DELOGCOLOR®-Fassadenplatten aus Weißglas mit erneuerten weißen emaillierten Blechen.
Eine neue Haut für das Musiktheater im Revier.
Im Rahmen einer elfmonatigen Baumaßnahme wurde jetzt die in die Jahre gekommene Außenfassade des Musiktheaters komplett saniert. An der Stahl/Glas-Fassade des 1959 unter der Federführung des Architekten Werner
Ruhnau erbauten imposanten Baukörpers hatte der Zahn der Zeit heftig genagt. Da der Theaterbau unter Denkmalschutz steht, durften keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden. Alle neuen Bauteile sind exakt an
die vorhandenen Abmessungen angepasst worden und lassen die architektonische Idee unverändert weiterleben.
Dabei gehört der gerade auch wegen seiner Verschmelzung von Architektur und Kunst bekannte Theaterbau zu
den herausragenden Bauten deutscher Nachkriegsarchitektur. Die Idee für die vom Bauhaus – und insbesondere
von Mies van der Rohe – beflügelte Architektur war, das Theater als Teil des städtischen Platzes zu verstehen. Dies
gelang mit der gewaltigen Südfassade aus Stahl und Glas. Der Besucher erfährt das Theater als eine Erweiterung
der Stadtlandschaft; durch die gläserne Fassade scheint sich der Vorplatz in das weiträumige Foyer zu verlängern.
Das Haus wird zum Schaufenster, durch das Publikum zu sehen ist und sich zusehen lässt.
Baubegleitung
Stadt Gelsenkirchen, Referat Hoch-und Tiefbau
Fassadenfachplanung
IWA, Bauphysik und Fassadentechnik
Ingenieurbüro Wiethoff, Arnsberg
Metallbau
Rupert App GmbH & Co, Leutkirch
Glaslieferung
Flachglas Wernberg GmbH, Flachglas Wesel GmbH
„Gläsern“ öffnet sich auch abends die Südfassade zum angrenzenden Vorplatz.
Jeden Besucher lädt das Musiktheater im Revier ein, stehen zu bleiben, inne zu
halten und ein Stück Baukunst oder Kunst am Bau intensiver zu betrachten.
Korrosionserscheinungen an der Stahlfassade, angelaufene Thermopane-Scheiben in weiten Bereichen, nicht
mehr schließbare Fenster, Einfachverglasungen mit schlechten Wärmedämmwerten, asbesthaltige Materialien
beim vorbeugenden Brandschutz – die Liste für eine Komplettsanierung der Fassade war lang geworden.
Die Hauptaufgabenstellung war dabei schnell definiert: Für die alternde Stahlfassade waren nach neuestem Stand
der Technik thermisch getrennte Aluminiumprofile zu entwickeln und zwar in der Form, dass die vorhandenen
Konturen der Fassade wieder aufgenommen wurden.
Nach den Vorgaben des Fassadenplanungsbüros Wiethoff entwickelte der beauftragte Metallbauer eine große Anzahl
an Sonderprofilen aus Aluminium. Dabei zu beachten waren auch die unterschiedlichen Fassadenausführungen am
Theaterbau: während es sich bei der gläsernen Südfassade um eine bis zu 15 m hohe Pfosten-Riegel-Konstruktion
mit nicht zu öffnenden Elementen im Rastermaß 2,80 m x 2,70 m handelt, findet man in den Seitenbereichen eine
elementierte Fassadenkonstruktion mit zu öffnenden Schwingflügeln, Brandschutzpaneelen und emaillierten
Fassadenplatten im Brüstungsbereich.
Seitenansicht
Glas – optisch und technisch brillant. Die Entscheidung für ein modernes Sonnenschutz-Isolierglas mit hervorragenden energetischen Werten, speziell in der Südfassade war schnell gefällt. Denn der Denkmalschutz erlaubte keine
baulichen Veränderungen wie beispielsweise einen außenliegenden Sonnenschutz. Eine weitere Anforderung kam
noch hinzu: das Glas sollte den Charakter des Hauses nicht verfälschen und in An- und Durchsicht nahezu neutral
sein. Nach einer Bemusterung in Originalgröße fiel die Entscheidung auf INFRASTOP ® Brillant 66/33. Mit seiner
Lichtdurchlässigkeit von 66 % lässt es viel Tageslicht ins Foyer, während der niedrige g-Wert von 36 % (beide Werte
gem. DIN EN 410) für ein angenehmes Klima sorgt. Brillant ist auch der Farbton – von normalem Isolierglas kaum
zu unterscheiden.
In den Seitenfassaden wurden in den Brüstungsbereichen – dem originalgetreuen weißen Farbton entsprechend –
DELOGCOLOR® Fassadenplatten auf Weißglas eingesetzt. Zusammen mit den erneuerten emaillierten weißen
Blechen ist es gelungen, der Fassade auf technisch neuestem Stand ihr ursprüngliches Gesicht zu erhalten.
8 10
6 34
100
Stahlblech
3mm
Vertikalschnitt Bestandsfassade (alt)
Vertikalschnitt Schwingflügel (neu)
Stahlblech
3mm
80
Colorglas
AL-Blech
Stützenblende
W 90 Paneel
k =< 0.40W/m2K
Metallzarge
dauerel. Dichtung
- aussen -
250
ca. 155
ca. 120
AL-Blech 3mm
33
~ 510
Kittbett
Unterkonstruktion
15
L 60/60/5
15
– innen –
2
– aussen –
Dämmung
Stahlblech 3mm
unterer
Fassadenabschluß
ca. 180
Bims
Colorglas
ca. 160
ca.35
Asbestzementplatte
Dampfsperre
Mineralwolle
30
28
Asbestzementzopf
6
114
Al-Blech 3mm
mit Antidröhnbeschichtung
Im Musiktheater im Revier verschmelzen Architektur und Kunst. Ab jetzt auch die Kunst der perfekten Sanierung.
Impressum | Herausgeber: Flachglas MarkenKreis GmbH, Gelsenkirchen | Text: Birgit Tratnik, Gelsenkirchen
Photos: Karsten Rabas, Gelsenkirchen | Gestaltung: LeisederKross, Hamburg
Flachglas MarkenKreis GmbH
Auf der Reihe 2
45884 Gelsenkirchen
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Telefax 0209 / 9 13 29-29
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Stand: September 2004