Zwischen Bar und Campus: Alltägliche und außergewöhnliche Studentenjobs im Check Oktober 2015 Nr. 139 Er ist wieder da: Wie wird man eigentlich Bestsellerautor, Timur Vermes? D-45958 1,40 Euro www.hochschulanzeiger.de PLUS 10 Seiten über den Job als Wirtschaftsprüfer ICH! ICH! ICH! Können nur Egoisten Karriere machen? EDITORIAL/INHALT 3 ICH bin der Geilste! V iele Studenten fahren mit der Bahn. Und wer Bahn fährt, kennt das: Menschen stehen am Bahnsteig und treten einen Schritt nach vorne, wenn der Zug einfährt, bereit für den großen Kampf um die Sitzplätze im Inneren. Kaum öffnet sich die Tür, werden Körper in die richtige Position gebracht, Hinterteile und Ellenbogen ausgefahren und freie Sitzplätze im Zweifel mit Taschen, Jacken oder Schirmen belegt. Das ist mein Platz! Für mich allein! Der pure Egoismus. Aber ist nicht jeder Mensch ein Egoist, weil er am Ende in erster Linie an sich denkt? Und hat in den Wirtschaftswissenschaften nicht der „homo oeconomicus“ als das theoretische Modell eines rational und egoistisch denkenden und handelnden Nutzenmaximierers seinen Platz gefunden? „Unsere ganze Gesellschaft ist aufgebaut auf dem Ich“, befand einst auch der Schriftsteller Theodor Fontane. „Das ist ihr Fluch, und daran muss sie zugrunde gehen.“ Doch ist das wirklich so? Eigentlich sind Menschen weder perfekte Rechenmaschinen noch emotionslose Kaltblüter. In unserem Alltag treffen wir täglich Hunder- von Daniel Schleidt hochschulanzeiger.de [email protected] @FAZ_Hanz fb.com/hochschulanzeiger D-45958 1,40 Euro www.hochschulanzeiger.de Zwischen Bar und Campus: Alltägliche und außergewöhnliche Studentenjobs im Check Oktober 2015 Nr. 139 te von Entscheidungen – ohne zuvor jedes Mal rationale Formeln zu bemühen. Also, wie viel Egoismus brauche ich im Beruf, um Karriere zu machen? Das ist eine Frage, die viele Studenten beschäftigt und für große Unsicherheit sorgt. Unsere Titelgeschichte sorgt für Aufklärung (Seite 6). Wer viel lernt, strebsam ist, Karriere machen will, ist deshalb noch lange kein Egoist. Diese Annahme ist genauso ein Gerücht wie jenes, Wirtschaftsprüfer seien reine Zahlenmenschen und arbeiteten am ICH! liebsten allein im stillen Kämmerlein. In ICH! unserem Special klären wir über das BeICH! rufsbild „Wirtschaftsprüfer“ auf – mit all seinen Tücken und Vorzügen (ab Seite 10). Ach so, ein Wort noch zur Überschrift: Dieser Satz wäre typisch für die Denkweise eines extremen Egoisten. In diesem Fall, liebe Leser, diente er nicht der Selbstbeschreibung des Autors. Sondern einem ganz anderen Zweck: euer Interesse zu wecken. Hat funktioniert. Er ist wieder da: Wie wird man eigentlich Bestsellerautor, Timur Vermes? PLUS 10 Seiten über den Job als Wirtschaftsprüfer Können nur Egoisten Karriere machen? Viel Spaß beim Lesen wünscht, Daniel Schleidt, Chefredakteur Inhalt Coverfoto: iStock.com/Sadeugra; Foto: Lisa Hinder; Illustration: Ulf K./Sepia Karriere 04 06 Was ein Social-MediaManager tut, und wie man sich einen Job „ertindern“ kann Durchboxen: Wie viel Egoismus für die Karriere wirklich förderlich ist 16 20 22 10 23 Weihnachten fällt aus: Was ist dran an den Klischees über Wirtschaftsprüfer? Karrierepfad: Wie wird man Vorstand bei KPMG, Herr Sailer? Campus Leben 24 30 Wie Teilen auf Fidschianisch funktioniert und wie es sich an der Uni Stuttgart studiert 32 Wirtschaftsprüfer: Mit dem Master lässt sich das Examen verkürzen „Die Generation Y gehört längst dazu.“ Interview mit EYPersonalexperte Marcus K. Reif Wie jetzt? Die FAQs der Wirtschaftsprüfung Was Tuchakrobatik ist und wie ein Bullshit-USB-Stick funktioniert Zwischen Bar und Campus: Studentenjobs im Check Schluss 26 Emanzipation oder Imitation? Zu Besuch bei der ersten reinen Damenverbindung Münchens Der nächste Hochschulanzeiger erscheint am 10. November 2015 36 38 Oktober 2015 Da musst du hin! Die besten RecruitingEvents von Oktober bis November Wie wird man eigentlich Bestsellerautor, Timur Vermes? KARRIERE KARRIERE KARRIERE Swipe right: Jobsuche via Tinder-Prinzip Swipen und liken: Die App „SelfieJobs“ wendet das Tinder-Prinzip auf den Arbeitsmarkt an. Sowohl Unternehmen als auch Arbeitssuchende können in der App ein Profil erstellen. Die Suche nach dem passenden Job oder Arbeitnehmer funktioniert wie die Suche nach dem richtigen Date auf Tinder: Gefällt dem Nutzer das gezeigte Profil bzw. die Stelle, kann er nach rechts swipen. Sagt ihm die Stelle nicht zu, wird nach links geswipt. „SelfieJobs“ will damit die Suche nach einer Stelle oder einem Mitarbeiter vereinfachen. Aktuell ist die App in Schweden, Norwegen, Dänemark, Deutschland und Großbritannien verfügbar. Jobs mit Zukunft: Maximilian Wildgruber, Social-Media-Manager Text: Lien Herzog, Foto: Lisa Hinder Was muss ich tun? Als Social-Media-Manager übernimmst du sowohl strategische als auch operative Aufgaben. Am Anfang habe ich vor allem operative Aufgaben ausgeführt. Das heißt, du überlegst dir Themen für Posts und Tweets, entwickelst Bildideen und postest Beiträge. Schließlich kontrollierst du das Feedback. Dazu gehört es, Kommentare zu beantworten und an den Kunden zu berichten, wie die Inhalte laufen. Als ich vor eineinhalb Jahren dann Seniormanager wurde, kamen zunehmend strategische Elemente dazu, also Konzepte schreiben, Strategien entwickeln und SocialMedia-Spielregeln festlegen. Schlechte Jobaussichten in Berlin Die Suche nach dem Traumjob sollte man vor allem im richtigen Bundesland beginnen – das behauptet zumindest die Arbeitsmarktstudie der Suchmaschine Adzuna. So gibt es in Nordrhein-Westfalen zwar die meisten Studis in Deutschland (knapp 27 Prozent), doch nur wenige der verfügbaren Jobangebote (13,6 Prozent) sind tatsächlich für Absolventen ausgeschrieben. Besser geht es da den Studierenden in Bayern: In dem Bundesland mit der zweithöchsten Anzahl an Studis in Deutschland (13,7 Prozent) gibt es den höchsten Anteil an freien Stellen für Absolventen (28,1 Prozent). Den geringsten Anteil an Absolventenstellen gibt es im Saarland (0,4 Prozent), in Sachsen-Anhalt sowie in Mecklenburg-Vorpommern (beide 0,6 Prozent). Im Städtevergleich liegt Hamburg ganz vorne: Die Hansestadt punktet nicht nur mit offenen Stellen für Absolventen (6,2 Prozent), sondern auch im Hinblick auf freie Praktika und Traineestellen. Was muss ich können? Ein Studium, das in Richtung Kommunikationswissenschaften oder Ähnliches geht, ist von Vorteil. Wichtig ist, dass du ein grundlegendes mediales Verständnis mitbringst und dich mit digitalen Medien auskennst. Du solltest in der Lage sein, dich in kurzen Sätzen klar auszudrücken, und schnell zu Lösungen bzw. Formulierungen kommen. Ein gutes sozialethisches Empfinden und ein dickes Fell können in dem Job auch nicht schaden. Die meisten unbefristeten Stellen für Absolventen Wo kann ich arbeiten? Viele Unternehmen erleben gerade den Umbruch und stellen vereinzelt auch eigene Social-Media-Manager ein. Ansonsten werden Social-Media-Manager vor allem in Agenturen gesucht. Allein bei uns in der Agentur gibt es 25–30 SocialMedia-Manager. Maximilian Wildgruber, 36, ist Senior-SocialMedia-Manager bei Webguerillas, einer Werbeagentur in München. Oktober 2015 Die meisten Praktikumsplätze für Studenten 2. München (240) 3. Nürnberg (234) 4. Frankfurt am Main (222) 1. Berlin (510) 2. Hamburg (413) 3. München (354) 4. Düsseldorf (354) 5. Frankfurt am Main (256) Die meisten Traineestellen für Absolventen Lohnt sich Karrierecoaching? „Wie teuer ist Karrierecoaching für Studierende? Und lohnt es sich, das Geld auszugeben?“ Daniel L. per E-Mail Wie teuer wird es, wenn die Jobsuche unerwartet ein dreiviertel Jahr dauert? Wie viel Zeit und Geld braucht es, um nach einem Studium oder erster Arbeitslosigkeit die Frage zu klären, was man eigentlich machen will, um ein erfülltes Leben zu führen? Als Karrierecoach weiß ich aus Erfahrung, dass viele Menschen die wirklich wichtigen Fragen erst dann stellen, wenn sie mit ihrem Versuch-und-Irrtum-Modell am Ende sind. Sie glauben entweder, das falsche Fach studiert zu haben, oder sie wollten alles „ganz allein“ schaffen. Es ist oft, als hätten sie sich im Supermarkt des Lebens mit bunten Fertigprodukten den Magen verdorben. Coaching ist unbequem, weil es kein Fertigprodukt ist. Stattdessen gibt es Fragen: „Was wollen Sie aus Ihrem Leben machen?“, „In welchem beruflichen Umfeld fühlen Sie sich wirklich gut?“ Aus einem anfänglichen „Woher soll ich denn wissen …“ eröffnen sich Perspektiven, wird Schritt für Schritt ein Plan, wächst Selbstvertrauen und ergibt sich nicht selten ein punktgenauer Erfolg bei der Bewerbung. Für ein Einzelcoaching zur Karrierestrategie-Entwicklung ist ein Zeitumfang von zehn Stunden ausreichend. Die Stundensätze können je nach Qualifikation des Coachs bei 80 bis 150 Euro liegen. Martina Rehberg-Rechtenbach ist Bewerbungscoach mit dem Schwerpunkt Akademikerberatung. Bitte richtet eure Fragen an den Bewerbungscoach an [email protected] 1. Hamburg (251) 5. Berlin (198) Warum hat der Job Zukunft? Diese Art von Kommunikation im Internet wird nie wieder verschwinden. Vielleicht werden wir mal andere Kanäle als Facebook und Co. haben. Aber der Begriff Internet ist mit dieser Kommunikation schon so sehr verknüpft, dass man zum Beispiel nicht mehr sagt: „Ich bin im Internet“, sondern: „Ich bin auf Facebook.“ Das ist der Grund, warum sich werbetreibende Unternehmen verstärkt dahin orientieren, wo die Menschen miteinander sprechen und sich sozusagen treffen – nämlich im Social Web. Was mag ich an meinem Job? Mir gefällt die Abwechslung im Job und – so komisch es klingen mag – auch die menschliche Nähe. Du kommunizierst viel über Emotionen. Sei es ein Like oder gar das Eindämmen eines Shitstorms – das alles sind menschliche Belange, mit denen du arbeiten musst. Das Schöne an dem Job ist der Spielplatzcharakter. Du kannst dich ausprobieren und kreativ sein. 5 DER BEWERBUNGSCOACH 1. Berlin (245) 2. Frankfurt am Main (146) 3. Hamburg (112) 4. München (108) 5. Düsseldorf (78) Foto: Privat 4 (*) Anzahl der Stellen Quelle: Arbeitsmarktstudie Adzuna.de DIE DÜSENTRIEBS Über den Schnee fliegen Daniel Kugele hatte schon immer eine besondere Leidenschaft für die Berge und den Schnee. Vor vier Jahren kam dem 28-jährigen Maschinenbaustudenten aus Karlsruhe die Idee, das Gelernte aus dem Studium mit dem Wintersport zu verknüpfen: „Ich wollte mein theoretisches Wissen aus dem Studium auf den Bau von Snowboards anwenden.“ Schnell fand sich unter Daniels Freunden ein Team aus Ingenieuren, einem Designer, einem Künstler und sogar einem Mediziner zusammen. „Das Besondere an den Steinboc-Snowboards ist die innovative Sandwichkonstruktion und der Einsatz von Hightechfasern aus der Luft- und Raumfahrt“, erklärt Daniel. Die dünnen Fasern aus Kohlenstoff, Glas und Aramid sorgen für ein ganz besonderes Fahrerlebnis: „Unsere Snowboards sind dadurch sehr leicht, und man hat ein ganz besonderes Fahrgefühl. Selbst bei tiefem Schnee hat man das Gefühl, über den Schnee zu fliegen.“ Oktober 2015 KARRIERE KARRIERE A Durchboxen nach ganz oben ls Oliver Bierhoff im Juni kurz vor einem Länderspiel den neuen Claim der deutschen Fußball-Nationalmannschaft präsentierte, zogen zahlreiche Marketingexperten verwundert die Augenbrauen hoch. Die Marke „Die Mannschaft“, sagte Teammanager Bierhoff damals, solle der Nationalmannschaft ein neues Gesicht geben. Die Resonanz auf diese Idee und den gleichnamigen Film über den WM-Titelgewinn 2014 war, vorsichtig gesagt, verhalten. Doch was die Hierarchie und Mannschaftsstruktur des Teams angeht, erscheint die Reduzierung auf „Die Mannschaft“ durchaus sinnvoll. Standen (und stehen) bei anderen Nationalmannschaften häufig Einzelspieler im Fokus – in Argentinien Lionel Messi, in Brasilien Neymar, in Portugal Cristiano Ronaldo –, stach beim WM-Titel für Deutschland kein Einzelspieler derart hervor. Der Titelgewinn fußte weniger auf dem Können Einzelner. Er war das Ergebnis eines funktionierenden Kollektivs. Der Star war die Mannschaft – und damit passt das DFB-Team durchaus in den Zeitgeist, denn: Die Bedeutung von ausgeprägtem Egoismus und starken Ellenbogen nimmt immer mehr ab, auch dort, wo beides besonders ausgeprägt ist: im Büro. „Es nervt mich, dass alle denken, man könne nur mit Egoismus Karriere machen“, sagt Benjamin Schwegler. Der angehende Wirtschaftsingenieur hat aus zahlreichen Gesprächen mit Bekannten, Klassenkameraden und Kommilitonen immer wieder die weitverbreitete Ansicht herausgehört, man könne nur dann etwas erreichen, „wenn man ein Shark ist“. Ein Hai, der sich durchbeißt. Egoistisch, ohne Rücksicht auf andere, rein auf die eigenen Vorteile bedacht. Doch der 19 Jahre alte Student an der Hochschule Karlsruhe will sich damit nicht abfinden. Sicher, auch er wolle später im Job etwas bewegen, betont er, wolle in die Wirtschaft, erfolgreich sein, Karriere machen. „Aber nicht auf Kosten anderer, nicht als Egoist.“ Unter Studenten ist die Ansicht weit verbreitet, für eine erfolgreiche Karriere seien Egoismus und Ellenbogen zwingend notwendig. Es herrscht große Unsicherheit ob der Frage: Können nur Egoisten erfolgreich sein? Text: Daniel Schleidt Foto: iStock.com/Sadeugra 6 Oktober 2015 GROSSE UNSICHERHEIT UNTER STUDENTEN Dennoch: Auf die Frage, inwieweit Egoismus eine zwingend notwendige Charaktereigenschaft für eine erfolgreiche Karriere ist, finden Studenten bisher kaum eine Antwort. „Es gibt eine große Unsicherheit unter den Studenten, die zwischen Studium und Berufseinstieg stehen“, weiß Benjamin Schwegler. Das Problem: Studenten wissen höchstens aus Praktika und Nebenjobs, was nach dem Examen in deutschen Büros auf sie zukommt – und wie stark sie dann selbst ihre Ellenbogen einsetzen müssen, um jene Ziele zu erreichen, die sie sich für ihre berufliche Zukunft gesetzt haben. „Unsere Generation weiß einfach nicht, was hier auf sie zukommt“, sagt Maximilian Grund, der an der „Es nervt mich, dass alle denken, man könne nur mit Egoismus Karriere machen.“ 7 Hochschule Darmstadt im 6. Semester BWL studiert. Das hat nicht wenig mit dem Schul- und Hochschulsystem zu tun. In Deutschland drücken sich Leistungen in Bildungseinrichtungen nach wie vor durch Noten aus. „Studenten sind hinter guten Noten her, vor allem diejenigen, die Karriere machen wollen“, sagt Maximilian Grund. Diese Ansicht bestätigt der aktuelle Studierendensurvey, eine Umfrage der Uni Konstanz, wonach die Examensnote gemeinsam mit der Arbeitserfahrung den größten Nutzen für die beruflichen Aussichten von Studenten darstellt. Wirtschaftswissenschaftler lernen früh im Studium das Modell vom „homo oeconomicus“ kennen, „der stets auf den eigenen Vorteil bedacht ist“, so Grund. „Als Student hat man oft das Gefühl, es wird von der Gesellschaft verlangt, egoistisch zu sein.“ Und das merke man dann auch auf dem Campus. Unter den Studenten ist die Ellenbogenkultur nämlich häufig recht ausgeprägt. So berichtet etwa jeder zweite Jurastudent davon, das Konkurrenzdenken zwischen den Studenten sei ausgeprägt oder sogar stark ausgeprägt, in den Fächern Medizin und Wirtschaftswissenschaften erlebt jeder fünfte Student diesen Wettbewerb. „Studenten sind es gewohnt, in Konkurrenz zu stehen“, sagt auch die Karriereberaterin Svenja Hofert. Im deutschen Bildungssystem setzten sich immer noch die Leute am ehesten durch, die sichtbar seien. Und auf dem Weg zur Sichtbarkeit sind Egoismus und Ellenbogen nun mal hilfreiche Werkzeuge. EGOISMUS: WARUM STUDENTEN UMDENKEN MÜSSEN Möglicherweise, warnt die Karriereberaterin, „stehen Studenten, die an der Uni sehr gut sind, beim Schritt in die Berufswelt vor einem Wandlungsprozess“. Denn: Egoismus und Ellenbogen sind Eigenschaften, die in deutschen Unternehmen immer mehr an Relevanz verlieren. Ein Blick auf Online-Portale beweist das. Unter 60.000 aktuellen Stellenanzeigen auf dem Karriereportal Stepstone tauchte im September das Wording „Teamfähigkeit“ in jeder vierten auf, Begriffe wie „Durchsetzungsvermögen“ oder „Führungskompetenzen“ sind deutlich seltener gefragt. Doch bevor man Egoismus und Ellenbogen pauschal abstraft, verweisen Karriere- und Personalexperten zunächst immer darauf, die Begriffe genauer zu definieren, um ihre Rolle in deutschen Unternehmen beschreiben zu können. „Bei Egoismus denken die einen an das Kollegenschwein, die anderen an den durchsetzungsfähigen Helden“, sagt die RecruitingSpezialistin Regina Bergdolt. Wie viele Eigenschaften hätte auch Egoismus zwei Seiten: Wer nur nachgiebig sei, könne für sein Unternehmen Oktober 2015 8 KARRIERE KARRIERE nichts durchsetzen und laufe Gefahr, seine Standpunkte niemals berücksichtigt zu sehen. Wer dagegen ständig sehr laut auftrete, werde nur in einer Arbeitskultur gut ankommen, in der das geschätzt sei. In den sogenannten „Big Five“, dem international renommiertesten Modell für Persönlichkeitsforschung, taucht Egoismus zwar nicht als eigene Kategorie auf, er lässt sich aber innerhalb der fünf Kriterien dennoch zuordnen. „Zu Egoismus passt aus meiner Sicht am ehesten eine geringe Ausprägung im Bereich der Verträglichkeit, genauer gesagt ein hohes Durchsetzungsvermögen in Kombination mit begrenztem Einfühlungsvermögen, wenig Rücksichtnahme und eventuell auch wenig Teamorientierung, verbunden mit hohem Selbstbewusstsein“, beschreibt Bergdolt. „Man könnte einen solchen Menschen den ‚Hoppla-jetzt-komme-ich-Typen‘ nennen“. EGOISTEN IN DER MINDERHEIT Doch genau dieser Typ wird in Unternehmen immer weniger gern gesehen. „Man punktet nicht mehr mit extremem Egoismus“, berichtet Svenja Hofert, zumal in Unternehmen aufgrund der Globalisierung, aufgrund komplexer Technologien und Prozesse die Rolle des Einzelkämpfers immer seltener besetzt werde. Das bestätigt auch Christoph Kübel, Personalgeschäftsführer bei Bosch mit rund 360.000 Mitarbeitern. „Das Thema Zusammenarbeit wird in einer zunehmend vernetzten Welt immer wichtiger“, sagt er und betont, dass auch die Einstellungskriterien darauf ausgerichtet würden. So lege Bosch in Bewerbungsverfahren etwa auf Fähigkeiten wie soziale Kompetenz und Zusammenarbeit im Persönlichkeitsprofil großen Wert, „Teamorientierung hat ganz klar zentrale Bedeutung“, so Kübel. Aber: Auch hier sind pauschale Urteile unangebracht. „In manchen Rollen in Unternehmen braucht es jene Fähigkeiten, die auch Egoisten zugeschrieben werden“, weiß Personalberaterin Regina Bergdolt. Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten sind genauso wichtig, bestätigt Bosch-Personalchef Kübel. Denn moderne Unternehmen entwickeln für ihre Stellengesuche sehr detaillierte Profile. „Die Mischung zwischen den vielen, die in gewohnter Art zusammenarbeiten, und dem einen, der vielleicht etwas anders gestrickt ist und auch gegensätzliche Meinungen vertritt, liefert oftmals bessere Arbeitsergebnisse“, so Kübel. Regina Bergdolt arbeitet seit Jahren mit Unternehmern und deren mittleren Managern, „und klar ist, in den meisten Führungspositionen benötigen Mitarbeiter beides, nämlich professionelle Empathie, Führungsmotivation und die Bereitschaft, auch unangenehme Botschaften weiterzugeben, um sich durchzusetzen“. Oktober 2015 „Die Mischung zwischen den vielen, die in gewohnter Art zusammenarbeiten, und dem einen, der vielleicht etwas anders gestrickt ist und auch gegensätzliche Meinungen vertritt, liefert oftmals bessere Arbeitsergebnisse“ BWL-Student Maximilian Grund ist sicher: Reiner Egoismus schadet der Karriere, doch rein demokratische Entscheidungen könnten seiner Ansicht nach in Unternehmen auch selten die besten sein. Die Frage ist also: Handeln karrierebewusste Mitarbeiter aus einem individuellen, rein vom Streben nach dem eigenen Vorteil getriebenen Egoismus heraus? Oder orientieren sie sich an einem unternehmensbezogenen Egoismus, der Durchsetzungsvermögen, unangenehme Entscheidungen verlangt, aber stets versucht, allein im Sinne der Firma zu handeln? Genau diese Unterscheidung trifft auch Jens Weidner. Der Aggressionsexperte und Ratgeberautor hält einen individuellen Egoismus in Firmen für keinesfalls empfehlenswert. „Ihn bringen immer noch viele Menschen mit, sie nehmen sich zu wichtig, doch dieser Weg ist der Karriere hinderlich“, sagt der Professor für Kriminologie und Erziehungswissenschaften an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg, denn: „Kein Chef will solche Leute in seinem Team, und kein Kollege will mit Menschen zusammenarbeiten, die andere übervorteilen.“ DER KOLLEGIALE EGOIST IST GUT FÜR JEDE FIRMA Den kollegialen Egoisten hingegen hält Weidner für wunderbar. „Wenn ich in einem Team an einem Projekt arbeite, dafür brenne und es bestmöglich zum Erfolg bringen will, dann ist das ein positiver, projektbezogener Egoismus.“ Viktor Nagel sieht das ähnlich. Der 26-Jährige studiert BWL im 5. Semester. „Wer etwas erreichen will, muss sich auch mal durchsetzen“, glaubt er – aber eben nicht zwingend auf unfaire Weise und eben nicht nur mit Blick auf den eigenen Vorteil, sondern zugunsten der Sache. Seine Generation habe die Chance, in Unternehmen Hierarchien aufzubrechen, die Menschen mit Ellenbogen förderten. „Karriere und Egoismus haben in unserer Generation eine andere Bedeutung als früher“, sagt Nagel. Der typische Student von heute ist nicht zwingend an der bestmöglichen Position und nicht allein am bestmöglichen Gehalt orientiert. Er gibt anderen Dingen mehr Raum, will etwas Sinnvolles tun. Svenja Hofert teilt diese Einschätzung aus ihren Gesprächen mit jungen Akademikern. „Die neue Generation will Freiheit, Spaß, innere Motivation. Aufstieg und Status bedeuten nicht mehr so viel wie früher“, so Hofert, und der angehende Wirtschaftsingenieur Benjamin Schwegler hofft, „dass die neue Generation ins Berufsleben eine neue Linie bringen kann, die mehr auf den Teamgedanken setzt“. Aber sicher kann man nie sein: weder, ob in Unternehmen nicht doch mehr auf Ellenbogen gesetzt wird, als manch ein Student sich das aktuell erhofft; noch, ob das mit Hilfe einer vermeintlich anderen Werten verpflichteten Generation gelingen kann; noch, wie sich denn, abgesehen von Praktika, herausfinden lässt, wie Unternehmen mit Blick auf Egoismus ticken. GUTMENSCH UND MEPHISTO IN EINEM Und genau diese Unkenntnis führt zu der angesprochenen Unsicherheit. „Es gibt immer noch ausgesprochene Ellenbogenkulturen“, warnt Regina Bergdolt. Deshalb müssten sich Studenten in der Karriereplanung die Frage stellen, wie viel Leistungs- und Führungsmotivation, wie viel Verträglichkeit und Durchsetzungsvermögen, wie viel Egoismus sie mitbrächten. „Das kann man sehr gut mit Persönlichkeitsprofilen messen“, so Bergdolt. Auf Grundlage der Ergebnisse können Studenten nach Unternehmen und Stellen suchen, die zu ihrem Profil passen. „Fragen Sie herum, lesen Sie Karriereseiten, forschen Sie in Plattformen zur Arbeitgeberbe- wertung“, rät sie. Und vor allem: „Suchen Sie sich den passenden Chef!“ Viele Bewerber seien in Vorstellungsgesprächen deutlich zu zurückhaltend. Wie viel Egoismus ist nun also gut für die Karriere? Aggressionsforscher Weidner empfiehlt den Berufseinsteigern, zu 80 Prozent Gutmensch zu sein und sich den Rest für ganz besondere Fälle aufzuheben. „Die restlichen 20 Prozent Mephisto sollten für jene reserviert sein, die dir schaden wollen.“ 4RAINEEPROGRAMM BEI2AVENSBURGER %NTDECKEN3IENEUE(ERAUSFORDERUNGEN 3IEKENNENUNSSCHON¯*AAUS)HRER+INDHEIT¯ ABERKENNEN3IEUNSAUCHALSSPANNENDEN !RBEITGEBER 5NSER4RAINEEPROGRAMMBEREITET3IEAUFEINE ANSPRUCHSVOLLE!UFGABEBEI2AVENSBURGERVOR 3IEWERDENVON!NFANGANUNBEFRISTETBESCHiFTIGT UNDKENNEN)HREN:IELBEREICH 7iHRENDDER0ROGRAMMDAUERVON-ONATEN LERNEN3IEDURCHINTENSIVES4RAININGONTHE*OB )HRENJEWEILIGEN"EREICHKENNENUNDARBEITENIN GRyERENSTRATEGISCHEN0ROJEKTENMIT 7IRSUCHENZUM4RAINEESF~RFOLGENDE :IELBEREICHE #ONTROLLING )4¯3CHWERPUNKTINTERNAT3UPPLY#HAIN0ROZESSE -ARKETING0RODUKTMANAGEMENT #ORPORATE-ARKETING 3UPPLY#HAIN-ANAGEMENT%INKAUF &ERTIGUNG ,OGISTIK 9 %NTDECKEN3IE)HRE&iHIGKEITEN 3IEHABEN)HR3TUDIUMMITWIRTSCHAFTSWISSEN SCHAFTLICHEMODERTECHNISCHEM(INTERGRUNDAN EINER5NIVERSITiTODER(OCHSCHULEZ~GIGUNDMIT ~BERDURCHSCHNITTLICHEM%RFOLGABGESCHLOSSEN !UERDEMKONNTEN3IEDURCH0RAKTIKAIM)N UND!USLANDERSTE"ERUFSERFAHRUNGSAMMELN 3IESINDSEHRENGAGIERTBESITZEN$URCHSETZUNGS VERMyGENDENKENANALYTISCHUNDSINDBEREIT SCHNELL6ERANTWORTUNGZU~BERNEHMEN$AR~BER HINAUSSIND3IEBEGEISTERUNGSFiHIGUNDARBEITEN GERNEIM4EAM 'UTEANALYTISCHE&iHIGKEITENUNDDENSICHEREN 5MGANGMITDEM-3/F½CE0AKETSETZENWIR VORAUS 3EHRGUTEENGLISCHE&REMDSPRACHENKENNTNISSE¯ GERNENACHGEWIESENDURCH!USLANDSAUFENTHALTE ¯RUNDEN)HR0RO½LAB %NTDECKEN3IE)HRE0ERSPEKTIVEN 7IRBIETEN)HNENEINEKONSEQUENTE UNDPRAXISORIENTIERTE1UALI½ZIERUNG MITGEZIELTER&yRDERUNGIM2AHMEN EINESUNBEFRISTETEN!RBEITSVERHiLT NISSES$URCHAUSGEWiHLTE&ACHSEMI NAREUND7ORKSHOPSKyNNEN3IE)HRE FACHLICHENUNDSOZIALEN+OMPETENZEN AUSBAUENUNDSICHPERSyNLICHWEITER ENTWICKELN$AR~BERHINAUSBEKOMMEN 3IEDIE#HANCESICHF~REINE-ANAGE MENTPOSITIONZUEMPFEHLEN %NTDECKEN3IEUNSER5NTERNEHMEN 7IRFREUENUNSAUF)HREVOLLSTiNDIGEN "EWERBUNGSUNTERLAGENDIE3IEUNS BITTEVORZUGSWEISE~BERUNSER0ORTAL ZUKOMMENLASSEN WWWRAVENSBURGERDEKARRIERE Oktober 2015 10 KARRIERE KARRIERE Weihnachten fällt aus! Zum Beruf des Wirtschaftsprüfers gibt es viele Klischees. Wir haben fünf Wirtschaftsprüfer befragt und wollten wissen: Was ist dran an eurem Image? „Wirtschaftsprüfer arbeiten überwiegend im Winter – und Weihnachten fällt aus“ Zusammengestellt von Lisa König und Daniel Schleidt, Illustrationen: Ulf K./Sepia „Wirtschaftsprüfer verdienen viel Kohle, müssen dafür aber auch schuften“ KLISCHEE II KLISCHEE I W D ieses Klischee kann ich weder bejahen noch verneinen. Der Einstieg bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bedeutet eine lange Lehrzeit, die natürlich nicht mit einem Spitzengehalt beginnt und mit der ein oder anderen Überstunde verbunden ist – in der Busy Season deutlich mehr als in anderen Berufen. Dafür kommen Mitarbeiter bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften täglich mit neuen Fragestellungen und Unternehmen in Berührung und lernen unterschiedlichste Menschen kennen. Durch diese spannende Tätigkeit entwickelt man sich fachlich und persönlich enorm weiter. Als nächsten Karriereschritt unterstützen Wirtschaftsprüfungsfirmen Berufsexamina und berufsbegleitende Masterstudiengänge. Die Ausbildung gipfelt dann im Wirtschaftsprüferexamen, einem der schwierigsten deutschen Berufsexamina. Wer bestanden hat, kann stolz auf sich sein! Das würdigt auch der Arbeitgeber mit einer Gehaltsanpassung. Dafür trägt man als leitender Angestellter und Unterzeichner von Bestätigungsvermerken nun auch viel Verantwortung. Der Zuarbeiter wird zum Manager, der Mandanten eigenverantwortlich betreut, Prüfungsteams leitet und sich mit interessanten Fachthemen beschäftigt. Arbeitsbelastung und weitere Karriereperspektiven hängen dann von den persönlichen Zielen ab. Wer eine Partnerposition anstrebt, muss neben sehr guten Fachkenntnissen auch Leistungsbereitschaft und Akquisestärke beweisen. Als Partner hat man das Ende der Karriereleiter erreicht und kann seine Arbeitszeit selbst bestimmen. Und dann ist wohl auch der finanzielle Ausgleich angemessen.“ Annika Fröde, 34, Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin bei PKF Fasselt Schlage: W as über viele Klischees gesagt wird, gilt auch für dieses: Es ist etwas Wahres daran. Die Monate November bis April sind für viele Wirtschaftsprüfer „Hochsaison“, die sogenannte Busy Season. Allerdings gibt es in Abhängigkeit von der Mandatsstruktur durchaus große Unterschiede in der zeitlichen Verteilung der Arbeit über das Jahr. Die Mehrzahl der deutschen prüfungspflichtigen Unternehmen hat als Abschlussstichtag den 31. Dezember gewählt. Aufgrund der gesetzlichen Anforderungen, aber auch infolge des Interesses von Stakeholdern an einer zeitnahen Aufstellung und Veröffentlichung des Abschlusses ergibt sich daher oftmals eine Verdichtung der Aufgaben in den Wintermonaten. Dies gilt insbesondere für die Prüfung kapitalmarktorientierter Unternehmen, die erhöhte Anforderungen erfüllen müssen. Die zunehmende Fokussierung auf die Prüfung interner Kontrollsysteme und auch eine stärker werdende Digitalisierung der Prüfung ermöglichen es, einen Teil der Prüfungshandlungen bereits unterjährig vorzunehmen. Dadurch werden die arbeitsreichen Wintermonate entlastet. Meine persönliche Erfahrung ist, dass Weihnachten weder bei mir noch bei meinen Kollegen jemals in Gefahr war auszufallen. Zugegebenermaßen ist der ein oder andere geplante Weihnachtsmarktbesuch hingegen schon mal der Arbeit zum Opfer gefallen.“ Das sagt die Redaktion: Oktober 2015 Das sagt die Redaktion: die Arbeitsbelastung während der Busy Season, von November bis Mai, durchaus hoch. Bei vielen Arbeitgebern könne die Mehrbelastung später ausgeglichen werden, heißt es. Wie sich das in der Realität niederschlägt, ist von Unternehmen zu Unternehmen verschieden, die Stunden aber komplett aufzuholen eher unwahrscheinlich. „Wirtschaftsprüfer steigen nach ein paar Jahren aus der Wirtschaftsprüfung aus und gehen in die IndusKLISCHEE III trie oder machen sich selbständig“ Jana Zemmrich, 32, Wirtschaftsprüferin bei PricewaterhouseCoopers: Valerie Rauova, 33, Senior Manager Audit bei Deloitte: Nach Angaben des Gehaltsportals „Gehalt.de“ haben Berufsanfänger in der Wirtschaftsprüfung ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 65.500 Euro. Die Arbeitszeiten sind von Arbeitgeber zu Arbeitgeber verschieden und hängen immer auch vom jeweiligen Tätigkeitsbereich ab. Nach Angaben der Wirtschaftsprüferkammer ist 11 Außerhalb der Busy Season halten sich die Arbeitszeiten in der Regel im Rahmen, wenngleich überall hohe Reiseaktivitäten eingefordert werden. Und: Je höher ein Wirtschaftsprüfer auf der Karriereleiter nach oben klettert, desto höher ist auch das Gehalt – Führungskräfte verdienen im Durchschnitt 130.400 Euro pro Jahr. Tatsächlich ist die Arbeitsbelastung während der Busy Season, von November bis Mai, hoch. „Die Unternehmen veröffentlichen dann ihre Jahresabschlüsse, welche die Wirtschaftsprüfer zeitnah prüfen müssen“, erläutert Reiner Veith, Geschäftsführer der Wirtschaftsprüferkammer. Viele Arbeitgeber ermöglichen jedoch durch flexible Arbeitszeitmodelle den Ausgleich von Überstunden, beispielsweise im Sommer. irtschaftsprüfern wird oft unterstellt, dass sie häufig nur ein paar Jahre im Job bleiben und danach zum Mandanten wechseln. Das ist nur teilweise der Fall. Sicher, nach ein paar Jahren muss man sich entscheiden, ob man das Wirtschaftsprüferexamen ablegen möchte, um den Karriereweg weiter beschreiten zu können. Einige Kollegen wechseln dann in die Wirtschaft und manchmal sogar direkt zu einem ehemaligen Mandanten. Der Beruf des Wirtschaftsprüfers ist aber in jedem Fall abwechslungsreich und bietet eine ganze Reihe von Entwicklungsmöglichkeiten. Als Wirtschaftsprüfer geht es darum, das Unternehmen als Ganzes zu verstehen und die Realität hinter den bloßen Zahlen sichtbar zu machen. Dadurch sorgen wir Wirtschaftsprüfer für Vertrauen in der Wirtschaft. Am Ende des Tages sind es die Testate, die die Entscheidungsgrundlage für den Aufsichtsrat, die Aktionäre eines Unternehmens und der Gesellschaft sind. Um der verantwortungsvollen Aufgabe gerecht werden zu können, müssen Wirtschaftsprüfer viel mit den Mitarbeitern des Mandanten sprechen und die Abläufe des Unternehmens schnell und umfassend verstehen. Wirtschaftsprüfer haben dabei mit vielen unterschiedlichen Branchen zu tun; ganz gleich ob Automobilindustrie, Chemieunternehmen, Lebensmittelhersteller oder Banken – wir haben die Möglichkeit, überall einmal hinter die Kulissen zu schauen. Dadurch kann es vorkommen, dass der ein oder andere Kollege Interesse an einer Karriere außerhalb der Wirtschaftsprüfung entwickelt.“ Das sagt die Redaktion: Grundsätzlich stimmt es, dass gerade die „Big Four“ (KPMG, Deloitte, EY und PwC) einen starken Ausbildungscharakter besitzen und von Arbeitnehmern als Ausbildungsstätten genutzt werden, um anschließend in die Wirtschaft zu wechseln oder sich selbständig zu machen. Allerdings sind die Abwanderungsraten der Big Four sicherlich nicht höher als die anderer Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Oktober 2015 12 www.pwc.de/karriere KARRIERE „Wirtschaftsprüfer sind reine Zahlenmenschen“ KLISCHEE IV Lead, don’t follow Patrick Mika, 33, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bei Roever Broenner Susat Mazars am Standort Düsseldorf: I ch muss gestehen, dass mein erster Berührungspunkt mit der Wirtschaftsprüfung zunächst mit dem Zahlenverständnis eines Wirtschaftsprüfers zu tun hatte. Das Kerngeschäft der Wirtschaftsprüfung ist die Prüfung des Jahresabschlusses der Mandanten. Würde ich behaupten, dass eine gewisse Affinität zu Zahlen, Buchhaltung und Bilanzierung sowie analytisches Denkvermögen nicht wichtig seien, würde ich mich unglaubwürdig machen. Jedoch darf man nicht denken, dass man als Wirtschaftsprüfer in einem verstaubten Keller oder einsam im Büro sitzt und Gesetze sowie Bilanzen durchwälzt. Das Gegenteil ist der Fall: Man steht im permanenten Kontakt zu Mandanten, um die Geschäftstätigkeit des zu prüfenden Unternehmens zu verstehen sowie Risiken, Sorgen und besondere Herausforderungen des Mandanten zu erörtern. Dabei hat ein Prüfer täglich mit sensiblen Informationen zu tun. Soziale Kompetenzen sollten daher unbedingt das Profil des Wirtschaftsprüfers vervollständigen. Ein Wirtschaftsprüfer arbeitet nicht nur rechtskonform und an den berufsständischen Anforderungen orientiert, sondern nimmt immer auch die Perspektive des Mandanten ein. Für mich persönlich gehören ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und Empathie zu den Grundlagen, um auf die Sorgen und Bedürfnisse der Mandanten einzugehen und adäquat reagieren zu können. Der Beruf des Wirtschaftsprüfers setzt Spaß am Jonglieren mit Zahlen voraus. Aber ein Wirtschaftsprüfer sollte zudem über eine gewisse Neugierde und Extrovertiertheit verfügen, da der Kontakt zu Mandanten auf Augenhöhe und die damit verbundenen „soften“ Faktoren für eine erfolgreiche Prüfung den gleichen Stellenwert haben.“ The opportunity of a lifetime Über 65.000 Studierende haben entschieden: PwC ist der attraktivste Arbeitgeber der Branche. Starte deine Karriere jetzt bei der Nr.1 Das sagt die Redaktion: Das Klischee ist überholt, denn Wirtschaftsprüfer haben in der Tat sehr viel mit den Kunden zu tun, wenn der Fokus auch auf Zahlen liegen mag und dieses Verständnis vorausgesetzt wird. „Wer den Wirtschaftsprüferberuf anstrebt, sollte neben einem guten Zahlenverständnis auch Oktober 2015 Interesse für Wirtschaft und Recht mitbringen“, sagt Reiner Veith, Geschäftsführer der Wirtschaftsprüferkammer. Fremdsprachen- und IT-Kenntnisse seien ebenfalls sinnvoll. „Neben analytischem Denken ist außerdem eine rasche Auffassungsgabe unerlässlich. Wirtschaftsprü- fer müssen sich in kürzester Zeit in die zu prüfenden Unternehmen hineinversetzen.“ Da in der Prüfung auf unterschiedlichsten Ebenen kommuniziert werden muss, sollten Interessenten außerdem ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten mitbringen. © 2015 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. „PwC“ bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft. 14 KARRIERE „Wirtschaftsprüfer arbeiten meistens für sich im stillen Kämmerlein und haben wenig Abwechslung“ KLISCHEE V Agnes Köglmayr, 31, Wirtschaftsprüferin bei Rödl & Partner: A uch mir ist dieses Klischee nur allzu gut bekannt. Gerade im privaten Bereich muss ich dieses Vorurteil oftmals richtigstellen. Wir als Wirtschaftsprüfer genießen ein enormes Vertrauen in der Geschäftswelt. Wir müssen zwar auch jede Menge Verantwortung übernehmen, aber dafür wird unser Job auch nie langweilig. Jeder Mandant wartet mit neuen Themen und Problemen auf, die es gemeinsam zu lösen gilt. Unsere Praxis entwickelt sich vom vergangenheits- und zahlenorientierten Ansatz hin zur spannenden Prüfung von Systemen und Prozessen in Echtzeit. Hierfür analysieren wir komplexe Geschäftsmodelle. In Familienunternehmen agieren wir häufig als der „Kümmerer“ für alle wirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Fragen. Kein Wunder: Niemand kennt die „Innereien“ besser als wir. Wir unterstützen und steuern die wichtigen Projekte wie beispielsweise Auslandsexpansionen oder Unternehmensnachfolgen. Wir sind somit mitten im Geschehen und pflegen intensiven Mandantenkontakt, so dass die Arbeit im „stillen Kämmerlein“ keineswegs auf uns zutrifft. Wir präsentieren unsere Ergebnisse vor Vorständen, Geschäftsführern, Aufsichtsräten und Gesellschaftern. Wirtschaftsprüfer zu sein heißt, in Teams zu arbeiten, die mit unterschiedlichen Professionen besetzt sind. Von uns erwartet man deshalb Projektsteuerungs- und Führungskompetenz. Wir müssen ständig mit der Zeit gehen und uns den aktuellen Entwicklungen anpassen. Abwechslungsreich ist unser Job also allemal.“ STUDENTEN-SPECIAL: DEIN SEMESTER-ABO EIN HALBES JAHR DEIN WUNSCHMAGAZIN + GESCHENK + ERSPARNIS! 6 HEFTE NUR 13,32 € 26 HEFTE NUR 50,70 € Europas größtes Monatsmagazin für Geschichte 6 HEFTE NUR 25,20 € 3 HEFTE NUR 9 € 6 HEFTE NUR 18 € 6 HEFTE NUR 22,50 € 10/2015 www.pm-history.de GEORGE W. BUSH GLORIA VANDERBILT JACKIE KENNEDY GEORGE H. W. BUSH JOHN F. KENNEDY JOHN D. ROCKEFELLER Amerikas mächtigste Familienclans Geld, Affären, Politik: Wie die Bushs, Kennedys und Rockefellers die USA beherrschen 6 HEFTE NUR 16,50 € LIEBE POMPEJI TERROR Abélard und Héloise: Die berühmteste Romanze des Mittelalters und ihr tragisches Ende Einzigartige Fundstücke und ihre bewegende Geschichte Dramatische Tage im Mittelmeer: die Entführung der „Achille Lauro” im Oktober 1985 6 HEFTE NUR 19,80 € P.M. 10/2015 • Nr. 10 P. M . Oktober 2015 ENTERTAIN YOUR BRAIN NEUGIERIG AUF MORGEN MIT SONDERTEIL JETZT N EU! chung. Mehr Fors unft. Mehr Zuk nen. Mehr Stau DIE Das Geheimnis von Raum und Zeit Einsteins 0 10 JAHRE sRelativität theorie! größtes Rätsel GEFÄHRLICHSTEN FIRMEN DER WELT +++ SIE STEHLEN UNSERE DATEN. SIE BESTIMMEN UNSER ESSEN. SIE FÜHREN KRIEGE. SIE STEUERN DIE BÖRSE +++ WAS FORSCHER HEUTE AN IHRE GRENZEN TREIBT 6 HEFTE NUR 29,40 € DER ECHTE FRANKENSTEIN JEDEN MONAT EXKLUSIV TAKE-OFF 2017 6 HEFTE NUR 14,40 € Dieser Arzt will WHAT IF? [Was wäre, wenn?] Hier kommt einen Menschen- Neues vom Kultautor das fliegende kopf verpflanzen Randall Munroe Auto! Dein Wunschabo auch mit eMagazine erhältlich! 6 HEFTE NUR 14,40 € TOD IM PARADIES: DER FAST VERGESSENE KRIEG IM PAZIFIK CHINA: DIE VERRÜCKTEN IDEEN DER HOBBY-BASTLER MARS-DETEKTOR: IM LABOR DER WELTRAUMFORSCHER Sie können es sogar schon bestellen Das sagt die Redaktion: Das Klischee ist nicht mehr aktuell. Wirtschaftsprüfer haben engen Kundenkontakt und deshalb aufgrund der Themen, mit denen sie in Kontakt kommen, einen abwechslungsreichen Beruf – so abwechslungsreich wie die Mandanten selbst. „Wirtschaftsprüfer müssen gut mit Menschen umgehen können“, sagt Reiner Veith, Geschäftsführer der Wirtschaftsprüferkammer. „Während der Prüfung muss auf unterschiedlichsten Ebenen kommuniziert werden.“ Da Wirtschaftsprüfer vor Ort in den jeweiligen Unternehmen arbeiten, sollten Interessierte auf jeden Fall Reisebereitschaft mitbringen. BIS ZU 50% STUDENTEN-RABATT Shopping-Gutschein bis zu 20€* JETZT SCHNELL ONLINE BESTELLEN: WWW.SEMESTERBEGINN2015.DE/FAZ Nur gültig mit Immatrikulationsbescheinigung. * Zum Business Punk Abo gibt es keinen BestChoice-Gutschein, sondern ein Heft gratis. Ein Angebot der Verlagsgruppe Gruner + Jahr GmbH & Co KG, Am Baumwall 11, 20459 Hamburg. AG Hamburg, HRA 102 257. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1–3, 20355 Hamburg, AG Hamburg, HRB 95752, als leistender Unternehmer. Oktober 2015 16 KARRIERE KARRIERE Wie wird man Vorstand bei KPMG, Christian Sailer? Karrierepfade Karrierestationen 1987 Christian Sailer Geboren am 30.04.1967 in Kempten/Bayern FLEXIBEL SEIN UND CHANCEN NUTZEN Nach der Schule entschied sich der gebürtige Kemptener zunächst für ein reines BWL-Studium in Nürnberg. Und das, obwohl Mathe in der Schule nicht zu seinen Lieblingsfächern gehört hatte. „Ich mochte Deutsch – Hermann Hesse habe ich immer gerne gelesen“, erinnert er sich. Obwohl er auch Kunst nicht besonders gern mochte, hatte er damals den Berufswunsch, in einer Werbeagentur zu arbeiten. „Ich wollte Werbung für eine große Marke wie Coca-Cola machen“, berichtet er. Deswegen wählte Sai- Oktober 2015 Berufseinstieg bei PricewaterhouseCoopers in München 1995 Partner, KPMG, Detroit, USA WirtschaftsprüferExamen 1998 2000 Manager, KPMG German Practice, New York, USA 2002 2004 Senior Manager, KPMG Grundsatzabteilung, Berlin Bereichsvorstand Audit, KPMG 2007 Seit 2014 Partner, KPMG, München chen, aber das Verlangen nach neuen Herausforderungen, das besitzt er noch immer. „Es ist für mich Stärke und Schwäche zugleich“, sagt er. „Es ist Teil meiner Person und prägt noch immer meine Karriere.“ Sailers Karrieretipps Bleiben Sie mobil und mental flexibel. Haben Sie den Mut, die eigene Komfortzone zu verlassen und die Chancen, die sich bieten, zu nutzen. Halten Sie an einer Vision fest, nicht an einem starren Karriereplan. Entwickeln Sie in Phasen der beruflichen Stagnation Durchhaltewillen. Die nächste Chance ergibt sich zur richtigen Zeit. Wir wollen weiter wachsen. Wachsen Sie mit uns. Warth & Klein Grant Thornton gehört zu den zehn größten deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Über 750 Mitarbeiter betreuen an zehn Standorten in Deutschland neben börsennotierten Unternehmen den dynamischen Mittelstand. Was uns auszeichnet, ist die Nähe zu unseren Mandanten. Schwerpunkte unserer Arbeit sind Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Corporate Finance & Advisory Services sowie Private Finance. Wir sind ein dynamisches und zukunftsorientiertes Unternehmen, das Ihnen beste Karrierechancen in einem spannenden, internationalen Umfeld bietet – und auch darüber hinaus hervorragende Perspektiven: hoch qualifizierte Kollegen, konsequentes Investment in Schulung und Weiterbildung und eine Unternehmenskultur, die geprägt ist von Offenheit und Partnerschaftlichkeit. Unser globales Netzwerk Grant Thornton ist als eine weltweit führende Organisation von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen in über 130 Ländern vertreten. Mehr als 40.000 Mitarbeiter arbeiten in unabhängig tätigen Mitgliedsfirmen nach einheitlichen Standards zusammen. Der intensive fachliche Austausch zwischen den Teams und gut aufeinander abgestimmte Arbeitsabläufe bei internationalen Prüfungs- und Beratungsprojekten stärken unsere Attraktivität am Markt. Wollen Sie Ihre Ziele gemeinsam mit uns verwirklichen? Es gibt viele gute Gründe, sich für eine Karriere bei und mit uns zu entscheiden. Denn wir haben viel mit Ihnen vor. Senden Sie Ihre aussagefähige Bewerbung bitte einfach an: Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Postfach 30 10 24 40410 Düsseldorf E: [email protected] Ansprechpartner WP/StB Dipl.-Vw. Peter Kaldenbach T: +49 211 9524-392 www.wkgt.com Fotos: Privat, KPMG E 1994 AN EINER VISION FESTHALTEN Nach zwei Jahren schrieb Sailer aus New York sein Wirtschaftsprüfer-Examen und verlängerte danach seinen Aufenthalt in der Metropole um weitere zwei Jahre. „Nach vier Jahren in einer Stadt muss man sich entscheiden, ob man sein Leben dort weiterführen möchte oder nicht.“ Christian Sailer zog mit seiner Frau nach Berlin. Dort arbeitete er in der Grundsatzabteilung. „In Berlin lernte ich, sehr detailliert zu arbeiten und Probleme strukturiert zu lösen.“ Doch nach nur zwei Jahren in der deutschen Hauptstadt zog es Sailer wieder ins Ausland, er hatte Schanghai und Detroit zur Auswahl – und entschied sich schließlich für einen Umzug nach Detroit im US-Bundesstaat Michigan. Sailer rät für die Karriere zu Mobilität und mentaler Flexibilität. „Jungen Mitarbeitern rate ich, mutig zu sein, die eigene Komfortzone zu verlassen und die Chancen, die sich bieten, zu nutzen.“ Eines sei jedoch wichtig: immer an einer Vision festzuhalten. „Ich wollte immer international arbeiten und irgendwann eine Führungsaufgabe übernehmen“, beschreibt Sailer seine Berufsziele. Seit 2007 lebt Christian Sailer mit seiner Familie in Mün- Text: Lisa König ler im Studium den Schwerpunkt Marketing. Unter Wirtschaftsprüfung konnte sich der heute 48-Jährige damals nur wenig vorstellen. Eher aus Zufall gelangte Sailer dann doch während seines Studiums zur Wirtschaftsprüfung. „Es gab in der Uni einen Aushang für einen Recruiting-Tag bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit anschließendem Abendessen“, erzählt er. „Zusammen mit einem Freund habe ich mich dafür beworben.“ Im Anschluss an den Recruiting-Tag bewarb sich Sailer für ein Praktikum. „Ich wusste nicht, was mich erwartet, aber ich wollte es ausprobieren.“ Im Praktikum fand Sailer schnell Gefallen an der Wirtschaftsprüfung. Die ersten Wochen verbrachte er bei Schulungen in Lübeck und Tirol, eines der ersten Mandate im Praktikum führte ihn an den Bodensee. Neben der Reisetätigkeit schätzte er auch noch eine andere Eigenschaft: „In der Wirtschaftsprüfung gibt es Zahlen und Regeln, an denen man sich orientieren kann“, sagt Sailer. „Das empfand ich im Gegensatz zum Marketing als sehr komfortabel.“ Und so kam es, dass sich Sailer nach seinem Abschluss zum DiplomÖkonom an der Universität Augsburg für eine Karriere in der Wirtschaftsprüfung entschied. Seine Karriere bei KPMG begann 1995, für eine der ersten Stationen ging es von Augsburg nach New York. Das Geld reichte für ein kleines Apartment in der Upper East Side. Sailers Berufsleben damals war stressig, ständig saß er im Flieger und reiste zu den Kunden quer durch Nordamerika. In dieser Zeit habe er vor allem gelernt, sich selbst zu organisieren. „Oft muss- Einstieg als Prüfungsassistent bei KPMG, München te ein Job innerhalb von zwei Tagen erledigt sein. Ansonsten nahm ich die Arbeit noch mit zum nächsten Kunden.“ Christian Sailer mochte als Schüler keine Mathematik und wollte lieber in einer großen Werbeagentur arbeiten. Trotzdem hat er als Wirtschaftsprüfer Karriere gemacht. in kleines Apartment, keine 60 Quadratmeter, irgendwo in der Upper East Side, New York City. Aus dem Küchenfenster im 25. Stock reicht der Blick bis zu den Wipfeln des Central Parks und der Skyline der Upper West Side. So oder so ähnlich muss in den Jahren von 1998 bis 2002 Christian Sailers Ausblick aus seiner New Yorker Wohnung gewesen sein. Damals hatte der heutige Head of Audit gerade bei KPMG in New York angefangen, war noch kein examinierter Wirtschaftsprüfer. „Das Geld reichte meist bis zum 20. des Monats“, erzählt er. „Danach war ich oft Stammgast im chinesischen Schnellrestaurant an der Straßenecke.“ Seit diesen Jahren in New York ist in Sailers Karriere viel passiert. Christian Sailer sitzt in der futuristischen Cafeteria der Frankfurter Niederlassung von KPMG am Flughafen Frankfurt. Der Raum unter der großen verglasten Kuppel ist eingerahmt von BüroStockwerken mit bodentiefen Fenstern. An der Kaffeebar unterhalten sich Männer in Anzügen mit Frauen in Kostümen und High Heels. Christian Sailer setzt sich auf eine der Bänke ohne Lehne, in der Hand ein Kaffeebecher aus Pappe, das Modell „To go“. Das Bild passt gut zu Sailers Lebenslauf. Eine gewisse Aufbruchsstimmung zieht sich durch seine gesamte Karriere. Abschluss zum Abitur am Diplom-Ökonom Allgäu-Gymnasium, an der Universität Kempten Augsburg 17 So fing alles an: Christian Sailer bei seiner Einschulung 1973 in Kempten. Aachen • Dresden • Düsseldorf • Frankfurt • Hamburg • Leipzig • München • Stuttgart • Viersen • Wiesbaden © 2015 Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Warth & Klein Grant Thornton AG ist die deutsche Mitgliedsfirma von Grant Thornton International Ltd (Grant Thornton International). Die Bezeichnung Grant Thornton bezieht sich auf Grant Thornton International oder eine ihrer Mitgliedsfirmen. Grant Thornton International und die Mitgliedsfirmen sind keine weltweite Partnerschaft. Jede Mitgliedsfirma erbringt ihre Dienstleistungen eigenverantwortlich und unabhängig von Grant Thornton International oder anderen Mitgliedsfirmen. MC5909 Oktober 2015 www.de.ey.com/karriere #BuildersWanted „EY“ und „wir“ beziehen sich auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. ED 0417. Erreichen, was unerreichbar scheint. 20 KARRIERE KARRIERE Master of Wirtschaftsprüfer Der kurze Weg zum Wirtschaftsprüfer – so geht’s: 1. Möglichkeit: Steuerberater-Examen ablegen Die Prüfungen zum Steuerrecht im Wirtschaftsprüfer-Examen entfallen. Das Wirtschaftsprüfer-Examen gehört zu den härtesten Prüfungen im deutschen Bildungswesen. 2014 sind mehr als 40 Prozent der Teilnehmer im ersten Anlauf durchgefallen. Doch es gibt Wege, die das Examen erleichtern. 2. Möglichkeit: Masterstudium nach § 8 a Wirtschaftsprüferordnung absolvieren Die Prüfungen „Angewandte Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre“ sowie „Wirtschaftsrecht“ entfallen. Damit müssen nur noch vier von sieben Prüfungen im WirtschaftsprüferExamen abgelegt werden. Text: Lisa König, Foto: Robert Zolles J anine Bayer steht im 50. Stock eines Wolkenkratzers in Frankfurt am Main. Auf der Dachterrasse ist es windig. Immer wieder zupft sie ihren Blazer zurecht, streicht sich ihre blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht. Hinter ihr erhebt sich Frankfurts Skyline. In den verglasten Wolkenkratzern der großen Banken spiegelt sich der bewölkte Himmel. Janine Bayer ist angehende Wirtschaftsprüferin, das Dach, auf dem sie steht, gehört zum PwC-Turm in Frankfurt – ihrem Arbeitsplatz. Banken gehören zu ihren Kunden in der Prüfung. Es ist ein heißer Mittwochnachmittag im August, doch nicht nur die Hitze bringt Janine Bayer derzeit ins Schwitzen, denn: Janine steckt gerade mitten in den Prüfungen zum Wirtschaftsprüfer-Examen. Insgesamt sieben Prüfungen in den Fächern Prüfungswesen, Angewandte Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsrecht sowie Steuerrecht müssen angehende Wirtschaftsprüfer absolvieren. Laut Angaben der Wirtschaftsprüferkammer bestanden 2014 57,2 Prozent der zugelassenen Kandidaten das Examen im ersten Anlauf. 15,1 Prozent der Teilnehmer erreichten die Ergänzungsprüfung, konnten also Teile der Prüfung wiederholen. Das Angebot an entsprechenden Vorbereitungskursen ist groß, denn: Das Wirtschaftsprüfer-Examen gehört mit seiner Fülle an Lerninhalten und den hohen Durchfallquoten zu den härtesten Prüfungen im deutschen Bildungswesen. SO LÄSST SICH DAS EXAMEN ABKÜRZEN Doch es gibt Wege, die das schwierige Examen verkürzen und etwas erleichtern (siehe Infokasten). Eine Möglichkeit ist, zunächst das Steuerberater-Examen abzulegen. Dadurch entfallen im Wirtschaftsprüfer-Examen die Prüfungen Oktober 2015 ren zu jeweils 50 Prozent. Die Studienphase findet dabei außerhalb der „Busy Season“ von Mai bis Oktober statt, in der Wirtschaftsprüfer in der Regel am meisten Aufträge haben. „Dieses Masterstudium bot mir die Möglichkeit, nach dem Bachelor direkt ins Berufsleben einzusteigen und gleichzeitig das Studentenleben noch beizubehalten“, erzählt Janine. Neben dem Programm der Big Four gibt es auch weitere Hochschulen, die nach § 8 a WPO akkreditierte Studiengänge anbieten. Solche Masterstudiengänge bieten zum Beispiel die Europäische Fernhochschule Hamburg, die Hochschule Fresenius in Köln oder die Hochschule Pforzheim. zum Steuerrecht. Aber auch ein Masterstudium ist eine beliebte Abkürzung. Janine hat sich für einen berufsbegleitenden Master entschieden. Ihr Studiengang gehört dem Masterprogramm „Audit Xcellence“ an, das von den vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Deloitte, EY, 21 KPMG und PricewaterhouseCoopers ins Leben gerufen wurde. Hochschulen in Düsseldorf, Lüneburg, Frankfurt und Mannheim bieten diesen nach § 8 a WPO akkreditierten Masterstudiengang an. Dreieinhalb Jahre dauert das Programm, die Teilnehmer arbeiten und studie- Janine Bayer steht auf dem Dach des PwC-Towers in Frankfurt am Main. Sie hat das Masterprogramm Audit Xcellence absolviert. MASTERTITEL UND EXAMENSVORBEREITUNG Janine absolvierte ihren Master of Science in Auditing an der Frankfurt School of Finance & Management. „Der Master Auditing bereitet die Studierenden wissenschaftlich auf die Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer vor“, erklärt Edgar Löw, Programmdirektor des Masterstudiengangs an der Frankfurt School of Finance and Management. In der Masterarbeit beschäftigen sich die Studierenden mit einer Problemstellung aus dem Gebiet der Wirtschaftsprüfung. „Im Anschluss an die Masterarbeit findet in einem Repetitorium die gezielte Vorbereitung auf das Wirtschaftsprüfer-Examen statt“, erklärt Löw. „Gerade die Kombination aus Masterabschluss und Examensvorbereitung motiviert die Studierenden zum berufsbegleitenden Studium.“ Tatsächlich verbessert sich durch die Alternativangebote die Durchfallquote der Masterabsolventen im Examen. Laut Angaben der Wirt- 3. Möglichkeit: Masterstudium nach § 13 b Wirtschaftsprüferordnung absolvieren Hierdurch haben angehende Wirtschaftsprüfer die Möglichkeit, Prüfungsleistungen, die im Rahmen des Studiums erbracht wurden, ebenfalls auf die Prüfungsgebiete „Angewandte Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre“ und „Wirtschaftsrecht“ anrechnen zu lassen. Im Gegensatz zu nach § 8 a WPO akkreditierten Masterstudiengängen prüft allerdings zuvor eine zuständige Prüfstelle, ob und welche Studieninhalte anerkannt werden. schaftsprüferkammer haben 2014 64 Prozent der §8a-Absolventen im ersten Anlauf bestanden, 16 Prozent erreichten die Ergänzungsprüfung. Doch die guten Ergebnisse haben ihren Preis: Janine begann mit der Vorbereitung für das Examen direkt nach der Abgabe ihrer Masterarbeit. In der heißen Phase vor dem Examen habe sie im Schnitt acht Stunden pro Tag gelernt. „Meine freien Tage in der Zeit vom Verfassen der Masterarbeit bis zur ersten Examensklausur habe ich in guter Erinnerung behalten – es waren nicht so viele“, sagt sie und ergänzt: „Um den ganzen Lernstoff gut zu bewältigen, sollte man sehr gut organisiert sein.“ Die Trennung zwischen Beruf und Studium funktioniere in den ersten Jahren des Studiums gut, zum Ende hin müsse man sich aber auch während der Busy Season mit dem Lernstoff beschäftigen, sagt sie. Als Lohn für diese Mühen bietet sich den Masterabsolventen auch die Möglichkeit einer Karriere abseits der Wirtschaftsprüfung. „Wirtschaftsprüfer sind von Unternehmen sehr gesucht“, weiß Programmdirektor Löw. „Der Masterabschluss wird unabhängig vom Bestehen des Wirtschaftsprüfer-Examens verliehen und qualifiziert auch für eine Karriere in der Industrie.“ All die durchgelernten Feierabende und Wochenenden hätten sich jedenfalls gelohnt, findet Janine Bayer. Als die erste Examensprüfung anstand, war sie kaum aufgeregt. „Das Examen fühlt sich ein bisschen wie ein großer Endgegner an – um ehrlich zu sein, war ich froh, als die Prüfungen endlich anfingen“, sagt sie. Die Ergebnisse des Examens gibt es zwar erst zum Ende des Jahres, den Masterabschluss hat Janine aber schon jetzt in der Tasche. Oktober 2015 22 KARRIERE KARRIERE Jeder Tag ist anders „Die Generation Y gehört längst dazu“ Die FAQs der Wirtschaftsprüfung, beantwortet vom Institut der Wirtschaftsprüfer Was erwartet mich als Hochschulabsolvent an meinen ersten Tagen in der Wirtschaftsprüfung? Das Reizvolle ist, dass es keinen typischen Arbeitsalltag gibt. Durch die verschiedenen Mandanten können sowohl die Einsatzorte wie auch die Aufgabengebiete ganz unterschiedlich aussehen. Falls man im Bereich Abschlussprüfung arbeitet, ist es üblich, dass man während einer Prüfung fest zu einem Prüfungsteam gehört. Das Berufsbild Wirtschaftsprüfer wandelt sich. Doch wie reagieren die Arbeitgeber darauf? Marcus K. Reif, Head of Recruiting & Employer Branding für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei EY, findet Antworten. Interview: Daniel Schleidt Wie beschreiben Sie den modernen Wirtschaftsprüfer? Die Unternehmen befinden sich in volatilen Zeiten mit entgrenzten Märkten und weiterhin steigenden regulatorischen Bedingungen. Die Digitalisierung, die Automatisierung der Abläufe und die zunehmenden Transaktionen verlangen den Unternehmen alles ab. Innovationsfähigkeit, Wendigkeit, schnellere Produktund Entwicklungszyklen – und das alles bei bester Qualität der Bilanz. In diesem Umfeld bewegen sich unsere Kollegen bei Topkunden aus allen Branchen. Die Wirtschaftsprüfer prüfen Jahres- und Konzernabschlüsse, aber auch die Kreditwürdigkeit, die Wirtschaftlichkeit oder auch Kontroll- und IT-Systeme unserer Kunden. Durch ihr Wissen über das Geschäft der Unternehmen beraten sie bei der Betriebsführung und Organisation von Unternehmen, bei der Finanzierung oder bei der Unternehmensnachfolge. Als Wirtschaftsprüfer können Sie Wirtschaft live erleben und gestalten! Die Fluktuation bei EY und den Big Four der Wirtschaftsprüfung liegt über Oktober 2015 10 Prozent. Droht hier für Young Professionals eine Karrierefalle? Mitarbeiter kündigen, das ist Teil der Wirklichkeit. Wir beobachten über die vergangenen Dekaden hinweg, dass sich die Fluktuationsraten erhöhen. Gerade die nachfolgenden Generationen haben weniger Geduld und ziehen für meinen Geschmack vorschnell die Konsequenz. Doch gerade diese Generationen Y und Z haben doch alle Möglichkeiten für eine herausragende Karriere. Die Fluktuation bei Senioritäten mit wenigen Jahren Berufserfahrung führen zu neuen Disziplinen in den Gesellschaften. Wir sind mit dem Recruiting für Berufserfahrene neue Wege gegangen und rekrutieren schon fast ein Drittel unserer neuen Kollegen mit respektabler Berufsexpertise. Das ist eine Chance für viele Young Professionals und eine weitere Herausforderung für Arbeitgeber. Ich bin sicher, dass die althergebrachte Überzeugung, dass „gute“ Biographien nur zwei bis drei Arbeitgeber aufweisen sollten, nicht mehr gilt. Die Generation Y wird dreimal so viele Arbeitgeber haben wie ihre Großeltern und doppelt so viele wie ihre Eltern. Die Arbeitswelten verändern sich stetig, etwa aufgrund der Digitalisierung. Wie reagieren Sie darauf mit Blick auf die Skills, die Bewerber mitbringen müssen? Die Aussagekraft von Noten an den Hochschulen ist zurückgegangen. Bachelorabsolventen sind nach der Bologna-Reform auf dem Papier deutlich homogener. Die fehlende Praxiserfahrung erschwert die Auswahl. Und zu viele Unternehmen schauen nur auf die Noten, die allerdings herzlich wenig mit der künftigen Performance gemein haben. Wir sind deshalb vor zwei Jahren dazu übergegangen, neue Kollegen nach Potential und Talent einzustellen. Wir können so aus einer eher subjektiven Personalauswahl der Vergangenheit in die praktischen Welche Soft Skills sind bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften besonders gefragt – und wie kann ich sie erwerben? Hohe Lernbereitschaft, analytisches Denken, Zahlenverständnis, selbständiges Arbeiten, Skillsets des künftigen Berufs einsteigen. Für diesen Zweck haben wir ein Online-Assessment in unseren Bewerbungsprozess eingebaut, das vor dem persönlichen Gespräch stattfindet. Das gibt uns im Gespräch wunderbare Ansätze, um über die Einsatzmöglichkeiten im Unternehmen eine gute Unterhaltung zu führen. „Wir bewerben uns bei den Bewerbern“ ist unser Leitspruch der Candidate-Experience. Denn Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit und soziale Adaptionsfähigkeit sind viel wichtiger als Noten. Generation Y, Generation Z: Wie stellen moderne Recruiter ihr EmployerBranding auf die veränderten Anforderungen neuer Generationen ein? Bei vielen Unternehmensberatungen macht die Alterskohorte der Generation Y heute schon zwei Drittel der Belegschaft aus. Das, was heute über die Gen Y geschrieben steht, hört sich für einige Führungskräfte wie Zukunftsmusik an. Die Wahrheit ist, dass die Gen Y mit all ihren Wünschen, Bedürfnissen, Erwartungen und Neigungen schon längst zur Unternehmensrealität gehört. Die Gen Z übrigens kennt eine Welt ohne Internet nicht. Sie wurde geboren in eine vernetzte Welt. Aus einem reinen Arbeitgebermarkt ist ein konzentrischer Arbeitnehmermarkt geworden. Der demographische Wandel und die Digitalisierung auf der einen, die Globalisierung und der Wertewandel der Generationen Y und Z auf der anderen Seite machen die Arbeitswelt komplexer als zuvor. Und über die Generation Alpha gibt es noch nicht so vieles zu erzählen, die Damen und Herren sind gerade maximal fünf Jahre alt. Foto: Lukas Kawa Herr Reif, Wirtschaftsprüfer werden gern auf Zahlenmenschen mit wenig Freizeit reduziert. Bereiten Ihnen derlei Klischees Schwierigkeiten bei der Rekrutierung guter Leute? Klischees bestehen immer zu einem Teil aus Wahrheit und zu einem anderen Teil aus Vorurteil. Der Beruf des Wirtschaftsprüfers hat sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark weiterentwickelt, die Klischees sind geblieben. Wir verstehen diese Herausforderung als Teil unserer Arbeitgeberstrategie, alle Seiten des Berufs zu beleuchten. Und da EY die Trends der Wirtschaft – Demographie, knapper Arbeitsmarkt, Digitalisierung – frühzeitig angeht, können wir auch die Kultur im Unternehmen modernisieren. Mobilität, Kommunikationsfähigkeit. Bewerber sollten teamfähig sein und sich nicht davor scheuen, Verantwortung zu übernehmen. Wie sind derzeit die Aussichten in der Wirtschaftsprüfung? Wirtschaftsprüfer ist ein Topjob mit Zukunft. Der Beruf bietet vielfältige Einsatzgebiete: die Prüfung von Jahres- und Konzernabschlüssen, eine Vielzahl weiterer Prüfungen, beratende, gutachterliche und treuhänderische Tätigkeiten. Prüfer sind vom mittelständischen Familienunternehmen ebenso gefragt wie von der öffentlichen Hand oder börsennotierten Unternehmen. Hierzu zählen Automobilhersteller, Handelsunternehmen, Versicherungen – kurz: jede Branche. Ich bin Absolvent eines nichtwirtschaftlichen Studiengangs. Kann ich trotzdem Wirtschaftsprüfer werden? Früher verlangte das Gesetz für die Zulassung zum Berufsexamen bestimmte Studienrichtungen. Heute ist auch Quereinsteigern der Berufszugang möglich. Für die Bestellung zum Wirtschaftsprüfer ist das Bestehen des Berufsexamens entscheidend, das für alle gleich ist. Bei der Bundeswehr ist Ihr Expertenwissen gefragt – mit oder ohne Uniform. Wollen Sie mit einzigartiger Technik arbeiten, die es sonst nirgendwo gibt? Wenn Sie einen Bachelor, Master oder ein Diplom (FH oder Uni) in Elektro- und Informationstechnik, Technischer Informatik, Luft- und Raumfahrttechnik oder Maschinenbau haben, dann steht Ihnen als Ingenieurin oder Ingenieur bei uns die Welt offen! Bewerbungsanschrift: Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, Assessmentcenter für Führungskräfte, Referat 1- Bewerbungen zivil, Kölner Straße 262, 51149 Köln E-Mail: [email protected] ?! Welche Rolle spielt die Examensnote für die Einstellung? Die Examensnote und die Fächerkombination des Studiums bestimmen das erste Bild eines Bewerbers. Die Entscheidung hängt vom Gesamteindruck ab, vor allem Persönlichkeit zählt. Menschen mit Technik im Sinn! Überzeugen Sie sich: bundeswehr-karriere.de oder 0800 9800880 (bundesweit kostenfrei) 23 CAMPUS CAMPUS CAMPUS Wie studiert es sich an der Uni Stuttgart? Idris Tekin, 20, Maschinenbau „Ich wollte zum Studium eigentlich nach Ulm oder in eine andere Stadt ziehen, damit ich mal was Neues sehe. Dann wurde ich an der Uni Stuttgart angenommen und bin geblieben. Ich bin Stuttgarter und mag die Stuttgarter – auch wenn manche sie für ‚versnobt‘ halten. Man kann hier gut feiern, und auch wenn die Uni nicht ganz so schön ist, hat sie eine gute Ausstattung.“ Teilen auf Fidschianisch Protokoll: Isabel Werthmann Was mir an der fidschianischen Kultur am besten gefällt: Jeder teilt (fast) alles mit jedem. Auf dem Campus lernen wir oft in Gruppen. Viele bringen dann etwas zu essen für einen Snack zwischendurch mit. Es ist völlig normal, dass die mitgebrachten Speisen immer für alle in die Mitte gestellt werden. So ist es nicht nur beim Essen, sondern auch mit vielen anderen Dingen. Egal wie viel oder wenig man hat, es ist selbstverständlich, dass man es teilt. So bin ich auch in Kontakt zu den Insulanern gekommen: Nach einem Rugby-Spiel an der Uni gab es ein traditionelles Kava-Trinken mit den Leuten aus der Mannschaft. Kava ist ein Pulver, das aus einer heimischen Pflanze hergestellt wird und eine entspannende Wirkung hat. Das trinken die Leute hier ständig, überall und stundenlang. Dabei schmeckt es nicht mal gut. Bei dieser gemeinschaftlichen Zeremonie habe ich meine fidschianischen Freunde kennengelernt. Im Alltag gibt es viele Verhaltensregeln, an die ich mich gewöhnen muss. Wenn man sich begrüßt und sich vorstellt, gucken sich Fidschianer nicht in die Augen, sondern auf den Boden. Das ist ein Zeichen des Respekts gegenüber der anderen Person, während das bei uns ja als unhöflich gilt. Deswegen tue ich mich damit immer noch schwer. Neulich waren mein Freund und ich in der Kirche und auf eine anschließende Neujahrsfeier bei seiner Familie eingeladen. Dort wird gegessen und getanzt, und alle trinken Kava, aber es gibt auch einige Regeln zu beachten. Wenn man ein fremdes Haus betritt, sollte man beispielsweise keine Schuhe und einen langen Rock tragen, der Sulu genannt wird. Außerdem ist es unhöflich, zu stehen. Ich hatte aber keinen Rock in der richtigen Länge. Weil meiner über dem Knie endete, durfte ich nicht im Schneidersitz sitzen, und stehen ging eben auch nicht. Das war nicht die bequemste Neujahrsfeier meines Lebens. Dafür werde ich meine Garderobe jetzt um einen Sulu bereichern. Berit Gerhards, 25, studiert im vierten Semester Pacific Studies in Fidschi. In Deutschland macht sie ihren Master in Ethnologie mit Nebenfach Skandinavistik an der Universität Göttingen. Oktober 2015 25 NACHGEFRAGT Daniyal Karimi, 20, Fahrzeug- und Motorentechnik „Der Campus in Stuttgart ist wie ein großer Plattenbau, also ziemlich hässlich. Ich komme aus Schwäbisch Hall, weshalb Stuttgart für mich eine Großstadt ist. Überzeugt haben mich aber die hier ansässigen Firmen, wie Porsche und Daimler. Stuttgart ist das Automobilzentrum Deutschlands und passt ideal zu meinem Studium.“ Sarah, 21, Umweltschutztechnik „In Stuttgart kann man super feiern gehen. Am Wochenende fahren auch Nachtbusse, was praktisch ist. Nur unter der Woche würde ich mir eine bessere Verkehrsanbindung wünschen – da ist nämlich ab 1 Uhr schon Schluss. Mein Studiengang ist relativ klein, weshalb man sich auf dem Campus erkennt. Was mich an Stuttgart nervt, ist die ewige Baustelle um Stuttgart 21.“ Alper Eker, 20, Maschinenbau „Stuttgart hat viele Grünanlagen, Parks und gute Shoppingmöglichkeiten – das gefällt mir. Stuttgart ist zwar eine Großstadt, aber das fällt auf den ersten Blick nicht so auf. Mir kommt die Stadt manchmal wie ein großes Dorf vor. Ich könnte mir vorstellen, auch nach meinem Studium hier zu leben und zu arbeiten. Schließlich sitzen hier all die großen Firmen wie Daimler, Bosch oder Porsche.“ Studierende zieht es nach Deutschland Fotos: Privat, Lien Herzog, Christoph Spiegel 24 Deutschland ist attraktiv für Studierende aus dem Ausland. Das belegt die Zahl der ausländischen Studierenden in Deutschland, die im Jahr 2014 einen neuen Rekord erreichte: 301.350 Ausländer haben sich vergangenes Jahr an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Nach den USA und Großbritannien ist Deutschland damit inzwischen das beliebteste Gastland. Besonders groß ist der Zuwachs in den Masterstudiengängen. Beliebt sind insbesondere die Ingenieurwissenschaften. Ziel des Bundes und der Länder ist es, bis 2020 350.000 ausländische Studierende an deutschen Hochschulen auszubilden. „Die weltweite Mobilität fördert nicht nur den wissenschaftlichen und kulturellen Austausch, wir möchten auch gute Fachkräfte für uns gewinnen. Wir brauchen die besten Köpfe von überallher, um unsere Innovationskraft zu erhalten und den demographischen Wandel zu meistern“, so Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Die Top-Studienkredite Rund 60.000 neue Studienkreditverträge wurden laut CHE, dem Centrum für Hochschulentwicklung, im vergangenen Jahr in Deutschland abgeschlossen. Der CHE-Studienkredit-Test stellte insgesamt 31 Studienkredite, Studiendarlehen und Bildungsfonds auf den Prüfstand. Das Ergebnis: Viele Angebote erreichten Spitzenergebnisse in gleich mehreren der fünf Bewertungskategorien (Zugang, Kapazität, Kosten, Risikobegrenzung und Flexibilität). Hier die besten im Überblick: Spitzenergebnisse in 5 von 5 Kategorien: Sparkasse Herford: Studentenkredit Spitzenergebnisse in 4 von 5 Kategorien: Brain Capital: LL.M. Bildungsfonds Brain Capital: MBA Bildungsfonds CareerConcept: Bildungsfonds zur sozialverträglichen Studienfinanzierung Deutsche Apotheker- und Ärztebank: apoStudienKredit Deutsche Bildung: Deutsche Bildung Studienförderung Festo/CareerConcept: Festo Bildungsfonds Bundesverwaltungsamt: Bildungskredit Darlehenskasse der Studentenwerke in Nordrhein-Westfalen: Zinsloses Studiendarlehen/DakaDarlehen Studentische Darlehnskasse Berlin: Studienabschlussdarlehen Brain Capital: Umgekehrter Generationenvertrag (für die WHU Vallendar) Quelle: CHE-Studienkredit-Test 2015 ORCHIDEENFACH DES MONATS Tanzwissenschaft Allein unter Frauen: Valentin Schmehl (Foto) studiert im Master Tanzwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Unter den 20 Studierenden ist er aktuell der einzige Mann. Das stört den 24-Jährigen wenig, denn Tanzen ist für ihn mehr als nur ein Hobby. Nach dem Bachelor in Interkulturellem Kulturmanagement, Kunstgeschichte und Bildungswissenschaft wollte sich Valentin auch im Studium mit dem Tanzen auseinandersetzen. Besonders überzeugt hat ihn bei der Entscheidung die Tatsache, im Tanzwissenschaft-Master von Vertretern der internationalen Tanzszene lernen zu können. „Wir arbeiten jedes Jahr in einer praktisch-theoretischen Projektarbeit mit einem internationalen Choreographen zusammen.“ Neben der Liebe zum Tanzen sollten Interessenten auch Kreativität und Offenheit für Neues mitbringen. „Experimentierfreudigkeit ist eine der Grundvoraussetzungen, wenn man Tanzwissenschaft studieren will.“ Das Masterstudium qualifiziert für Tätigkeiten mit einer Spezialisierung auf Tanz in Theatern und anderen kulturellen Institutionen, aber auch für Jobs in Wissenschaft, Publizistik, Kulturmanagement oder Kommunikation. Valentin Schmehl, 24, Freie Universität Berlin Oktober 2015 26 CAMPUS „Wir sind nicht komischer als andere Fachschaftsclubs“ Lange galten Studentenverbindungen als Männerdomäne. Seit gut zehn Jahren ziehen die Damen nach. Doch was steckt dahinter? Emanzipation? Oder Imitation? Unsere Autorin hat die erste reine Damenverbindung Münchens bei ihrem Stiftsfest besucht. Text: Lien Herzog, Fotos: Lisa Hinder D er Zipfelbund muss sitzen. Bedächtig knipst Christina das Erkennungszeichen der Akademischen Damenverbindung (ADV) Selenia zu München an ihr Jackett. „Ist der Zipfelbund auf der richtigen Seite?“ Christina ist sich unsicher. Wenn sie oder ihre Kameradinnen Band, Mütze und Zipfelbund, die sogenannte Couleur, tragen, dann muss alles am richtigen Platz sein. „Das Band muss über die rechte Schulter“, erklärt sie, der Zipfelbund gehöre nach rechts ans Jackett, „und die Mütze muss gerade sitzen“. In wenigen Stunden beginnt das 11. Stiftsfest der Verbindung. Zahlreiche kleine Bänder am Zipfelbund erinnern Christina an verschiedene Phasen in der Korporation: eines an ihre Fuxenzeit, die eine Art Probezeit darstellt. Eines an ihr Leitmädel, die bis heute die Rolle einer Mentorin innehat. Aber auch Bänder von befreundeten Verbindungen sind dabei. In einer Verbindung schließe man nicht nur Freundschaften fürs Leben, sondern lerne auch fürs Leben, sagt sie, „denn hier können wir im kleinen Rahmen üben, Verantwortung zu übernehmen und uns aufs richtige Leben vorzubereiten“. Christina hat schon vor über elf Jahren Verbindungsluft geschnuppert, weil ihr damaliger Freund Mitglied in einer Männerverbindung war. Damals habe sie sich oft nur als Anhängsel gesehen – und entschloss sich deshalb, der seinerzeit neu gegründeten ADV Selenia beizutreten. Seit die Zahl der Damenverbindungen Oktober 2015 seit etwa zehn Jahren stetig wächst, gibt es eine Diskussion darüber, ob sie nun ein Zeichen von Emanzipation sind – oder nur eine reine Imitation der Herrenverbindungen. Der Verbindungskritiker Stephan Peters äußert sich eindeutig: „Das ist eine falsch verstandene Emanzipation. Die Damen übernehmen das Brauchtum und die Organisationsform der Herren, sind also schlichtweg eine Kopie und feiern dann ihre Emanzipation.“ Peters war selbst viereinhalb Jahre Mitglied in einer Studentenverbindung in Marburg. Nach seinem Ausstieg schrieb er seine Doktorarbeit über elitäre Strukturen in Korporationen und arbeitet heute als Studiengangmanager, Trainer und Therapeut. Doch die Damen wehren sich gegen Peters’ Statement. Iris Zappel gehört seit 27 Jahren der Akademischen Damenverbindung Helenia Monasteria in Münster an. Sie sieht die Dinge etwas praktischer: „Als Freundin eines Verbindungsstudenten darf man oft viele Aufgaben übernehmen und auch am Verbindungsleben teilhaben. Doch am Ende zählt deine Stimme nicht bei Entscheidungen. In einer Damenverbindung geht es darum, sich zuzutrauen, etwas Eigenes zu machen.“ Die Organisation, die Bräuche und Traditionen – all das unterscheidet sich bei den Damen- kaum von den Herrenverbindungen. Nur einen Brauch haben die Damen ausnahmslos nicht übernommen: die Mensur, das Fechten. Die Damen sind sich einig: Ein Schmiss im Gesicht schickt sich nicht. Auch für Stephan Peters MASTER MESSEN Für Studierende und Absolventen 2015 KÖLN | 13.11. STUTTGART | 20.11. HAMBURG | 27.11. BERLIN | 01.12. FRANKFURT 05.12. HANNOVER | 08.12. 2016 MÜNCHEN | 15.01. LEIPZIG | 19.01. MÜNSTER | 23.01. • TOP AUSSTELLER • PERSÖNLICHE BERATUNG • EXPERTENVORTRÄGE ÜBER 1.500 TERMAS AMME R G PRO FINDE DEINEN M ASTER! Infos und Anmeldung: www.master-and-more.de CAMPUS CAMPUS Liebe, Reinheit, Eleganz: Die 35-jährige Christina pflegt als „Hohe Dame“ bei der ADV Selenia die Prinzipien der Verbindung. ist das eine logische Entscheidung: „Wenn man sich den Schläger beim Fechten anschaut, dann braucht man nicht lange, um an ein Phallussymbol zu denken.“ Dass Frauen nicht fechten, scheine vor diesem Hintergrund logisch. Dass aber andere, nicht weniger sichtbare Brauchtümer in Männerverbindungen ähnlich symbolisch aufgeladen seien, scheine den Damen hingegen zu entgehen, kritisiert Peters. Seiner Meinung nach sind Damenverbindungen eine paradoxe Imitation von frauendiskriminierenden Männerverbindungen. Die Damen der ADV Selenia sehen das naturgemäß anders. Welche Rolle eine Verbindung für sie spielen kann, zeigt das heutige Stiftsfest. Im sogenannten Bardenhaus, einem Gebäude einer befreundeten männlichen Korporation namens „Prager Universitäts-Sängerschaft Barden“, kommen die Mitglieder der ältesten Damenverbindung Münchens zusammen, um ihre Gründung im Jahr 2004 zu feiern – und Christina ist dafür extra aus Spanien angereist. Zwar gehört die 35-Jährige mittlerweile zu den „Hohen Damen“ – also den „inaktiven“ Mitgliedern der Verbindung. Trotzdem ist der Besuch des Stiftsfests für sie Pflicht. „Für mich ist die Verbindung ein Anker. Viele meiner Freunde sind inzwischen weggezogen. Doch zu den Selenias kann ich immer Der Zipfelbund muss immer an der richtigen Stelle sitzen. Er ist das Erkennungszeichen der ADV Selenia. Oktober 2015 zurückkehren.“ Neue Freundschaften und Kontakte sind auch für Helene, 24, wichtige Gründe gewesen, den Selenias beizutreten. Helene und ihre Schwester Sisi, 21, sind Neuzugänge der Damenverbindung und tragen damit den Titel „Fux“. Gerade Erstsemestern würden die Mitgliedschaft in einer Verbindung und der Kontakt zu erfahreneren Studenten oder Ehemaligen helfen, sich an der Hochschule zu orientieren, betont Sisi. Die Farben der Bänder, die die Damen wie eine Schärpe über der Brust tragen, haben eine Bedeutung: Rot steht für die Liebe, Weiß versinnbildlicht die Reinheit, und Schwarz verkörpert Beständigkeit und Eleganz. Wer die Prinzipien der Verbindung nicht aufrechterhält, wird von den anderen Mitgliedern auch schon mal zurechtgewiesen. Anne, 26, aktuelle Seniora der Selenias, erklärt: „Es gibt zwar keinen richtigen Benimmunterricht, aber wenn wir unterwegs sind, dann kommt auch schon mal der Hinweis, man solle nächstes Mal bitte einen etwas längeren Rock tragen.“ Verbindungsstudentin zu sein heißt also auch, Verpflichtungen einzugehen: Bei bestimmten Veranstaltungen herrscht Anwesenheitspflicht, und jedes Mitglied muss einmal eine Charge, also ein Amt, innehaben. Das kann das Amt der Seniora sein, die sich als Kopf der Verbindung vor allem um das Organisatorische kümmert, oder etwa das der Fuxmajora, die die Neuankömmlinge betreut. „Gerade bei Damenverbindungen mit vergleichsweise wenigen aktiven Mitgliedern verteilt sich der Stress oft auf wenige Schultern“, sagt Esther Wesemann, die zu den „Hohen Damen“ der ADV Helenia Monasteria in Münster gehört. Demnach, erklärt die 36-Jährige, müsse jeder für sich entscheiden, ob er bereit sei, diese Verpflichtungen einzugehen. Während den beiden Schwestern Helene und Sisi das Verbindungsleben in die Wiege gelegt wurde – ihr Vater war bereits bei einer Herrenverbindung aktiv –, musste Elisa, 30, bei ihren Eltern für den Eintritt in die ADV Selenia München etwas mehr Überzeugungsarbeit leisten: „Meine Familie hat mich anfangs noch gewarnt und gesagt, dass ich aufpassen solle, was für Leute das sind. Doch ich habe nie schlechte Erfahrungen gemacht.“ Zwar werde man als Damenverbindung schnell in die Rolle eines Clubs von Feministinnen gedrängt, erklärt Anne, doch: „Emanzipation ist für jede Studentin wichtig, es ist bei uns kein größeres Thema als bei anderen.“ Und auch andere Klischees wollen die Studentinnen nicht auf sich sitzen lassen. Deshalb wehren sie sich dagegen, in eine politisch rechte Ecke gedrängt zu werden. „Meist entsteht so etwas durch Halbwissen und Gerüchte“, ärgert sich Elisa. „Nur weil wir Bänder in unseren Farben tragen, sind wir doch keineswegs radikal“, ergänzt Sisi. Rechtsextremismus – ein hartnäckiger Vorwurf, vor dem auch Damenverbindungen nicht „Für mich ist die Verbindung ein Anker. Hierher kann ich immer zurückkehren.“ KL UG EK ÖP FE 201 KLUGE KÖPFE DENKEN WEITER! 5 An der HFH berufsbegleitend und dual studieren. Medienwettbewerb zum Thema Gesundheit r: Zum Bachelor und Maste he Nä bundesweit in Ihrer Studenten gesucht „Kluge Köpfe denken weiter! Medienwettbewerb zum Thema Gesundheit“ lautet das Bildungsprojekt, zu dem die F.A.Z. und die BARMER GEK gemeinsam zur Teilnahme aufrufen. Der Wettbewerb richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen, die sich in gesellschaftsrelevante Themen im Gesundheitsbereich einbringen wollen. Alle Teilnehmer erhalten für die Projektlaufzeit die Frankfurter Allgemeine Zeitung im digitalen Abonnement als Recherchegrundlage kostenfrei. Infos unter www.faz.net/barmergek. Bis zum 15. Oktober 2015 anmelden. 29 gewappnet sind, gegen den sie Stephan Peters aber in Schutz nimmt: Zwar gebe es in der Szene immer wieder Personen, die sich nicht eindeutig von rechtem Gedankengut distanzierten. Doch diese Fälle zu verallgemeinern sei eine Unterstellung, „die man erst einmal belegen muss“, so Peters. Auch wenn die ADV Selenia eine reine Damenverbindung ist, pflegt sie trotzdem Kontakt zu Herrenverbindungen. Die Devise der 20 Frauen umfassenden Verbindung lautet: Kontakte knüpfen und im Gespräch bleiben. Nur so konnte sich die Verbindung über die Jahre die Akzeptanz im Kreise der männerdominierten Verbindungen erkämpfen. Heute etwa, beim 11. Stiftsfest, sind über 200 Gäste eingeladen – andere Korporationen, „Hohen Damen“ und auch die eigene Familie. „Meine Familie hat inzwischen auch die Leute kennengelernt und keine Vorbehalte mehr“, freut sich Elisa. Man müsse die Verbindung und ihre Mitglieder eben zunächst mal kennenlernen. Spätestens dann komme man, wie sie findet, eindeutig zu der Erkenntnis: „Wir sind nicht komischer als andere Fachschaftsclubs.“ Das flexible Fernstudienkonzept der Hamburger Fern-Hochschule verbindet individuelles Lernen am eigenen Schreibtisch mit dem Angebot regelmäßiger Präsenzphasen in kleinen Studiengruppen an mehr als 50 Studienorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Fordern Sie jetzt kostenlos Ihre Studienführer an. Infoline: 040 / 350 94 360 (mo.-do. 8-18 Uhr, fr. 8-17 Uhr) Oktober 2015 hfh-fernstudium.de 28 LEBEN LEBEN LEBEN Hobby: Tuchakrobatik Protokoll: Isabel Werthmann, Foto: Johannes Heinke Sie hängt in den Seilen und hat Spaß dabei. Zweimal pro Woche fährt Carolin Brune bei gutem Wetter in den Park, um ihr Vertikaltuch in den Kirschbaum zu hängen. Wenn es ginge, würde sie jeden Tag üben, doch häufig machen Alltag, Uni oder Wetter ihr einen Strich durch die Rechnung. „Es fehlt mir total, wenn ich ein paar Tage nicht trainiere“, erzählt die 25-jährige Studentin, wie das Hobby für sie zu einem Grundbedürfnis geworden ist. Das überrascht wenig, wenn man sich die Lehre ansieht, durch die sie gegangen ist. In der Dominikanischen Republik lernte sie am Ende eines Auslandssemesters ihren Trainer kennen und verlängerte spontan den Aufenthalt. „Er wollte kein Geld, hatte dafür aber zwei Bedingungen“, erinnert sie sich. „Absolute Disziplin und dass ich den Menschen zu Hause von ihm erzähle.“ Von da an begann sie, täglich zu trainieren. Das hielt sie nur deshalb durch, weil sie als ehemalige Leistungsschwimmerin die Kraft und Körperspannung mitbrachte, die der Sport erfordert. Das Wichtigste aber war das Vertrauen: in das Tuch, den Trainer und die eigene Kraft. Am meisten Spaß macht der Soziologiestudentin die Mischung aus Sport und Kraft auf der einen und der tänzerischen Choreographie auf der anderen Seite. Die Parksaison ist für sie deshalb immer wieder die schönste Zeit des Jahres – und das trotz ihrer Höhenangst. „Dafür habe ich im Park ein paar Slackliner gefunden, die mir das Tuch wieder vom Baum runterholen“, lacht sie – und hängt in Gedanken schon wieder in der Luft. Kinderwunsch = Karriereknick? Kinder sind wichtiger als der Traumjob. Das ergab die Umfrage „Unicensus Kompakt“ des Personaldienstleisters Univativ. Demnach ist 70 Prozent der Studierenden in Deutschland eine eigene Familie wichtiger als der Traumjob. 1.742 Studierende wurden für die Umfrage befragt. Obwohl sich viele Studierende Kinder wünschen, ist die Angst vor einem möglichen Karriereknick groß. Vielleicht auch deswegen, weil die meisten eine Familie während des Berufslebens planen. Nur 7 Prozent der Befragten können sich Kinder direkt nach dem Uniabschluss vorstellen. Lediglich 2 Prozent wollen schon während des Studiums Kinder bekommen. Während der Kinderwunsch sowohl bei Studentinnen als auch bei Studenten gleichermaßen vertreten ist, unterscheidet sich die Priorisierung der Sorgen nach Geschlecht: Studentinnen fürchten vor allem den Karriereknick (25 Prozent) und sorgen sich um die Kinderbetreuung (20 Prozent), während bei den Männern finanzielle Sorgen an erster Stelle stehen (21 Prozent). Davor haben Studierende bei der Familienplanung Angst Oktober 2015 17% 20% Finanzielle Einbußen Kinderbetreuung 20% 17% 25% Karriereknick 15% Der Gesundheitszustand von Studenten ist eigenen Angaben zufolge … sehr gut/gut zufriedenstellend Ingenieurswissenschaften 83% 85% 3% 4% 14% 11% Gesellschaftswissenschaften Quelle: TK-Campuskompass 2015 weniger gut/schlecht Quelle: Umfrage „Unicensus Kompakt“/Univativ Wirtschaftswissenschaften/Jura DINGE, DIE KEINER BRAUCHT BullshitUSB-Stick Geisteswissenschaften 82% 73% 4% 7% 14% 21% MIN-Fächer Carolin Brune studiert Soziologie an der Universität Bielefeld. Zur Tuchakrobatik kam sie während eines Auslandssemesters in der Dominikanischen Republik. 31 Kinder statt Traumjob Mathematikern geht es am besten Foto: Playtastic 30 Medizin/Psychologie 90% 90% 8% 7% 2% 2% In die Hausarbeit des besten Freundes pfuschen oder den Liebsten vom PC weglocken: Das ist mit dem „Playtastic Fun“USB-Stick möglich. Der USB-Stick sieht ganz gewöhnlich aus, sorgt aber für Verwirrung vor dem Bildschirm. Zufallsgesteuert schreibt er spontan eigene Texte in das gerade offene Bildschirmfenster. Leider geschieht das auf Englisch, weshalb die Sabotageaktion leicht auffallen könnte. Aber es gibt auch zwei andere Modi, die Opfer des Bullshit-Sticks zur Verzweiflung bringen: Spontane Mausbewegungen und Umschalten der Caps-LockTaste am PC lassen sich im Rhythmus von fünf Sekunden bis 15 Minuten einstellen, also von „Computer völlig unbedienbar“ bis „kaum bemerkbar“. Der Stick ist zwar harmlos, das heißt, nach Entfernen ist alles wieder beim Alten. Aber Vorsicht: Das ein oder andere Opfer des Bullshit-Sticks könnte das dennoch nicht witzig finden. Oktober 2015 32 LEBEN LEBEN Zwischen Bar und Campus MODEL Der Schönling A uf die Idee zu modeln wäre ich von selbst gar nicht gekommen. Ich habe zwar eine gewisse Affinität zur Mode und kleide mich modebewusst, aber letztendlich war es meine damalige Freundin, die mich auf die Agentur Brodybookings in Stuttgart aufmerksam gemacht hat. Seit August 2014 bin ich jetzt in deren Modelkartei. Auch wenn der Modeljob gar nichts mit meinem Jurastudium gemeinsam hat, so ist es doch der ideale Nebenjob für mich. Bei jeder Buchungsanfrage kann ich selbst entscheiden, ob ich diese annehmen oder ablehnen will. Da ich den Großteil meiner Zeit an der Uni verbringe, ist mir diese Flexibilität sehr wichtig. Meinen ersten bezahlten Job hatte ich für einen Trachtenhersteller. Zu Beginn des Shootings habe ich mich ziemlich fehl am Platz gefühlt. Doch das hat sich schnell gelegt. Das klingt vielleicht etwas komisch, aber ich genieße es, wenn so viele Leute um mich herumwuseln, um mich ins richtige Licht zu rücken. Auch finanziell lohnt es sich. Mit zwei Aufträgen pro Monat würde ich schon gut auskommen.“ Vor der Kamera stehen, über den Wolken fliegen oder Fahrgäste bespaßen: Die Möglichkeiten, sich neben dem Studium sein Taschengeld aufzubessern, sind vielfältig. Sechs Studierende erzählen von ihren Nebenjobs. Text und Protokolle: Lien Herzog DJ Der Partymacher W ie viele DJs habe ich mit dem Auflegen ganz klassisch angefangen – erst bei einem Kumpel im Wohnzimmer, dann mit eigenem Equipment zu Hause und schließlich auch auf Homepartys bei Freunden. Vor vier Jahren lernte ich dann Miha, einen Clubbesitzer, in Stuttgart kennen. Miha ließ mich zuerst in seinem Club auflegen und dann auch meine eigenen Partys veranstalten. Ab da bin ich in die Szene hineingewachsen und habe angefangen, unter dem Namen ‚Pierre Remy‘ aufzulegen. Heute ist Miha ein sehr guter Freund und auch so etwas wie mein Agent – ich bespreche mit ihm meine Booking-Anfragen und plane meine Gigs. Es gibt Phasen, da lege ich in einem Monat auf sechs verschiedenen Partys auf, und in manchen habe ich nur einen Gig im Monat. Vor über zwei Jahren habe ich zudem mit dem Produzieren angefangen und vor einigen Monaten meinen ersten Track auf ‚Trndmusik‘ releast. Auf jeden Fall eines meiner Highlights – aber nicht das einzige: Das Beste an meinem Nebenjob ist, dass ich mit meinen Freunden feiern kann, mit tollen Künstlern zusammenarbeite und den Leuten meinen eigenen Sound vorspielen darf.“ Moritz, 21, studiert Jura Model im Job-Check Honorar Stress Flexibilität Anspruch Vielfalt Nutzen PROMOTER Die Kontaktfreudige Pierre Remy, 27, studiert Druck- und Medientechnologie D Oktober 2015 Fotos: Privat, Lien Herzog, Fotonoid DJ im Job-Check Honorar Stress Flexibilität Anspruch Vielfalt Nutzen 33 er Job des Promoters passt nicht zu jedem. Ich bin ein sehr offener Mensch und habe keine Scheu, auf Menschen zuzugehen. Das ist für einen Promoter sehr wichtig – schließlich muss ich potentiellen Kunden das Produkt näherbringen. Stundenlang auf der Straße stehen und Flyer austeilen mag zwar eine klassische Promotertätigkeit sein, ist aber in der Agentur, in der ich angestellt bin, nicht üblich. Ich habe vor allem Kunden aus der Automobil- und Tabakindustrie. Für diese arbeite ich auf vielen verschiedenen Events wie Messen oder an Wochenenden in Clubs. Die Aufgaben sind sehr unterschiedlich – oft betreue ich unsere Stände, spreche die Leute an und versuche, Adressen zu sammeln. Ähnlich wie in einer Modelagentur können sich die Kunden meine Sedcard online anschauen und mich für eine Buchung anfragen. Ob ich annehme, kann ich selbst entscheiden. Das kommt mir entgegen, denn ich studiere Jura und stehe vor meinem ersten Staatsexamen. Flexibilität ist mir bei meinem Nebenjob sehr wichtig.“ Angelika, 23, studiert Jura Promoter im Job-Check Honorar Stress Flexibilität Anspruch Vielfalt Nutzen Oktober 2015 34 LEBEN LEBEN BLUTSPENDER Der Lebensretter W enn ich es schaffe, gehe ich einmal die Woche zum Blutspenden. Im Jahr komme ich etwa auf 40 Spenden. Ein etwas ungewöhnlicher Nebenjob, und reich wird man dabei nicht. Aber es ist leicht verdientes Geld, und nebenbei tut man noch etwas Gutes. Zum Blutspenden bin ich durch ein Familienmitglied gekommen, das beim Blutspendedienst Haema arbeitet. Meine Eltern sind beide Blutspender, weshalb es in unserer Familie nichts Ungewöhnliches ist. Seit ich 18 Jahre alt bin, spende ich regelmäßig Blut und Plasma. Vor meiner Erstspende musste ich einen Fragebogen ausfüllen. Dieser gibt zum Beispiel darüber Aufschluss, ob ich zu einer bestimmten Risikogruppe gehöre, welche Medikamente ich nehme oder ob ich mir vor kurzem ein Tattoo stechen lassen habe – FLUGBEGLEITERIN Die Überfliegerin D ie meisten, die als Flugbegleiterin arbeiten, bleiben darauf hängen. So erging es auch mir. Was anfangs für ein Überbrückungsjahr zwischen Abitur und Studium geplant war, hat sich zum Teilzeitjob während des Studiums entwickelt. Seit 2011 bin ich Flugbegleiterin bei der Lufthansa. Nach einem Telefoninterview, einem AssessmentCenter und einer mehrwöchigen Ausbildung hatte ich meinen ersten Einweisungsflug von Frankfurt am Main nach Bogotá in Kolumbien. Natürlich war ich bei meinem ersten Flug aufgeregt, aber der Kabinenchef und die anderen Flugbegleiter waren immer sehr hilfsbereit. Nach drei Jahren ist das Fliegen für mich zur Routine geworden. Wenn sich jemand Sorgen um meine Sicherheit macht, Konstantin, 25, studiert Fahrzeugbau (Werkstoffe & Komponenten) Blutspender im Job-Check Honorar Stress Flexibilität Anspruch Vielfalt Nutzen Steuerfreibetrag: Steuern werden bei StuNebenjobdenten, wie auch bei anRatgeber deren Einkommensbeziehern, fällig, wenn der Grundfreibetrag von 8.472 Euro pro Jahr (Stand: 2015) überschritten wird. So viel darf nämlich ein Student verdienen, ohne dafür Abgaben zahlen zu müssen. BAföG: 4.800 Euro im Jahr – das ist die Höhe der Einkünfte aus Ferien- oder Nebenjobs, die Studenten beziehen dürfen, ohne dass die Leistungen nach dem BAföG gekürzt werden. Umgerechnet sind das also im Schnitt 400 Euro im Monat, die anrechnungsfrei sind. Maßgeblich ist aber grundsätzlich das Bruttoeinkommen im gesamten Bewilligungszeitraum (zwölf Monate), das maximal 4.800 Euro betragen darf. Minijobs: Sogenannte Minijobs sind geringfügige Beschäftigungsverhältnisse, für die sozialversi- dann ist das meine Mutter. Freizeit habe ich quasi nicht, da ich mich unter der Woche meinem Medizinstudium widme und an den Wochenenden arbeite – von Freitag bis Montag, dreimal im Monat. Aber spätestens nach einer Woche zu Hause habe ich auch schon wieder Fernweh. Dank meines Jobs konnte ich schon Aufenthalte in Schanghai, Peking, Rio de Janeiro oder Johannesburg genießen.“ cherungsrechtliche und lohnsteuerliche Besonderheiten gelten. Das bedeutet: Für den Arbeitnehmer bleibt der Minijob grundsätzlich steuer- und sozialversicherungsfrei. Zum 1. Januar 2013 wurde die Verdienstgrenze von 400 Euro auf 450 Euro im Monat angehoben. Zudem gilt auch hier seit dem 1. Januar 2015 der gesetzlich geregelte Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. Achtung an alle BAföG-Empfänger: Die Arbeitsentgeltgrenze hat keine Auswirkungen auf die BAföG-Regelung. Hier gilt nach wie vor die Höchstgrenze von 400 Euro im Monat bzw. 4.800 Euro im Jahr. Werkstudent: Werkstudenten sind während des Studiums versicherungsfrei in der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung, sofern sie als ordentlicher Studierender einer Hochschule gegen Arbeitsentgelt beschäftigt sind. Als ordentliche Studierende gelten diejenigen, die an einer Hochschule oder einer der fachlichen Ausbildung dienenden Schule eingeschrieben sind. Außerdem muss der Studierende vorwiegend seine Zeit dem Studi- um widmen, das heißt, er darf wöchentlich nicht mehr als 20 Stunden arbeiten. Bei befristeten Beschäftigungen dürfen insgesamt 26 Wochen (= 182 Kalendertage) nicht überschritten werden. Eine Ausnahme vom sogenannten Werkstudentenprivileg gilt bei der Rentenversicherung. Hier besteht Versicherungspflicht bei nicht geringfügigen Beschäftigungen. Versicherung: Studierende sind versicherungs- bzw. beitragsfrei in der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung, wenn sie nicht mehr als 20 Stunden in der Woche jobben (Ausnahme: Ausbildungsoder berufsintegrierte Studiengänge), wenn sie im Rahmen ihres Studiums an einer Hochschule ein Pflichtpraktikum absolvieren, wenn sie die Tätigkeit ausschließlich in den Semesterferien ausführen oder wenn das Arbeitsverhältnis von vornherein auf höchstens zwei Monate befristet ist. Wichtig: Bei einer geringfügigen Beschäftigung darf das Gesamteinkommen der Studierenden im Hinblick auf die Familienversicherung monatlich 450 Euro nicht übersteigen. Hui, 23, studiert Medizin Flugbegleiterin im Job-Check Honorar Stress Flexibilität Anspruch Vielfalt Nutzen RIDE-OPERATOR Die Gutgelaunte S obald ich den Movie-Park betrete, bin ich gut gelaunt. Der Park ist eine andere Welt und ich schlüpfe in die Rolle eines Archäologen und führe die Gäste durch die Attraktion ‚Lost Temple‘. Offiziell nennt sich mein Job ‚Ride-Operator‘. Zu meinen Aufgaben gehört die Sicherheit der Gäste – ich kontrolliere die Bügel, schaue, ob die Gäste noch Brillen aufhaben oder Taschen bei sich haben und gebe die Freigabe zum Start. Dafür habe ich im Vorfeld einen Monat lang eine Einführung bekommen. Dazu gehörte nicht nur ein Evakuierungstraining für den Notfall, sondern auch ein Schauspieltraining für meine Rolle als Archäologe. Die Arbeit am Wochenende macht Oktober 2015 dann dürfte ich nämlich vorerst kein Blut spenden. Danach folgt noch eine ärztlich Untersuchung. Ich mag es, dass ich bei meinem Nebenjob meine Zeit frei planen kann. Außerdem ist die Zeit, in der ich beim Spenden bin, überschaubar – meistens nutze ich die Zeit und lerne nebenher. Einen Nutzen für mein Studium hat das Spenden nicht unbedingt, dafür aber für viele andere Menschen.“ 35 mir am meisten Spaß. Da treffe ich auf viele Gäste aus den Niederlanden, Frankreich oder England. Neben meinem Job im Movie-Park habe ich noch einen zweiten Nebenjob. Das ist zwar etwas stressig, aber ich habe ein eigenes Pferd, und für das arbeite ich gerne etwas mehr.“ Alina, 20, studiert Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaften Ride-Operator im Job-Check Honorar Stress Flexibilität Anspruch Vielfalt Nutzen Die Ferrero-Gruppe ist einer der größten Süßwarenhersteller weltweit. Dabei vereint Ferrero die Werte eines Familienunternehmens mit den Vorzügen eines internationalen Big Players. In Deutschland arbeiten über 4.000 Mitarbeiter für den Marktführer im Bereich Süßwaren. Das Unternehmen ist von einer italienisch-deutschen Kultur, familiärem Spirit und der großen Leidenschaft für Marken wie nutella, kinder Riegel oder Ferrero Küsschen geprägt. Wer schon früh Verantwortung übernehmen, an Erfolgen teilhaben und schnell vorankommen will, �ndet bei Ferrero die idealen Voraussetzungen. In starken Teams lernen wir hier von- und miteinander und wachsen täglich gemeinsam an spannenden Herausforderungen. Hervorragende Produkte brauchen hervorragende Persönlichkeiten. Deshalb suchen wir Menschen, für die Engagement und Eigeninitiative genauso viel bedeuten wie Spaß an der Arbeit. Menschen, die im Team Dinge anpacken und bewegen wollen und ihre Aufgaben mit Leidenschaft voranbringen. Innovativ, visionär und zugleich bodenständig. Kurz, wir suchen Macher, die den Erfolg von Ferrero aktiv mitgestalten wollen und ihn gemeinsam mit uns in die Zukunft tragen. Starten Sie jetzt Ihre persönliche Karriere bei Ferrero. KONTAKT FÜR BEWERBER Ferrero Karriere Team Hainer Weg 120 60599 Frankfurt am Main www.ferrero.de/learnactgrow 36 SCHLUSS SCHLUSS Jobmessen 37 Impressum Die besten Recruiting-Events von Oktober bis November 2015 Hamburg 22. Oktober 2015 Verlag Frankfurt Business Media GmbH – Der F.A.Z.-Fachverlag Bismarckstraße 24 61169 Friedberg (Hessen) Nürnberg 5. – 6. November 2015 Online-Karrieretag Hamburg Ludwig Erhard Symposium 2015 Die Recruiting-Veranstaltung für die Digitalbranche bietet Young Professionals die Möglichkeit, Unternehmen, Personalberater und Jobs der digitalen Wirtschaft kennenzulernen. Die Teilnehmer erwarten Unternehmensvorträge, Diskussionsrunden sowie themenspezifische Expertenworkshops. Die Unternehmen bieten Jobs, Praktika und Werkstudentenstellen. Eine Anmeldung ist erforderlich. www.online-karrieretag.de Idee und Ziel der zweitägigen Wirtschaftskonferenz in Nürnberg ist, ein jährlich stattfindendes Symposion zu etablieren, auf dem Wissen generiert und vermittelt wird. Es soll eine NetworkingPlattform geschaffen werden, auf der Referenten, Unternehmer, Manager und Wissenschaftler sowie Studierende zum Gedankenaustausch und zu generationsübergreifenden Diskussionen zusammenkommen. www.le-symposium.de Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg Stadion am Millerntor des FC St. Pauli, Hamburg München 6. November 2015 Hamburg 27. Oktober 2015 JURAcon Hamburg Auf der JURAcon Hamburg können Studierende der Rechtwissenschaften, Referendare und Volljuristen Kontakte zu Vertretern namhafter Kanzleien und Unternehmen knüpfen. Die Unterhaltungen zwischen Bewerbern und Arbeitgebern finden als Einzelgespräche statt. So können sich die Teilnehmer eingehend über die unterschiedlichen Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten informieren. www.iqb.de SinoJobs Career Days München Die Veranstaltung richtet sich an chinesische Professionals, Absolventen und Studierende in Europa, die eine Rückkehr nach China planen. Die meisten europäischen Unternehmen wollen Kontakte zu chinesischen Talenten knüpfen und bieten Direkteinstiege, Praktika und Traineeprogramme. Der Schwerpunkt liegt auf Ingenieurs und Wirtschaftswissenschaften. www.sinojobs-careerdays.com MTC – World of Fashion – Haus 1, München Sofitel, Hamburg Köln 13. November 2015 Master and More 2015 Köln Erlangen 28. Oktober 2015 Nacht der Unternehmen Erlangen Die Veranstaltung bietet Hochschulabsolventen und Young Professionals die Möglichkeit, regionale Unternehmen aus Erlangen kennenzulernen. Die Teilnehmer können Einzelgespräche mit den Arbeitgebern führen und an Führungen oder Präsentationen der Unternehmen teilnehmen. Busse bringen die Studierenden, Absolventen, Abiturienten und Auszubildende direkt in die Unternehmen. www.nachtderunternehmen.de Die Messe bietet Informationen für alle, die sich für ein weiterführendes Studium interessieren, und gibt einen ersten Überblick über alle Studienoptionen. Egal ob Fragen zur Universität, zur Studienfinanzierung oder zu den Zulassungsbedingungen – die Veranstaltung soll bei der Suche nach dem richtigen Masterstudiengang helfen. Eine Online-Anmeldung ist erforderlich. www.master-and-more.de Palladium, Köln Geschäftsführer Torsten Bardohn, Dr. André Hülsbömer Vors. d. Geschäftsleitung Bastian Frien Redaktionsleitung Daniel Schleidt (V. i. S. d. P.) Verantwortlich für Anzeigen Ingo Müller; für Anzeigenproduktion: Andreas Gierth Art Direktor Marcel Salland, F.A.Z. Creative Solutions Private staatlich anerkannte Hochschule University of Applied Sciences Fernstudium - z. B. neben dem Beruf oder der Ausbildung, mit Seminaren und Prüfungen an bundesweiten Studienzentren • Wirtschaft • Recht • Technik • Medizinalfachberufe • Leitung u. Management von KiTas • Grafik-Desing Wir bilden Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüferinnen! Autoren Isabell Werthmann Fotos und Illustrationen Fotonoid, Johannes Heinke, Lisa Hinder, Thorsten Jochim, Ulf K./sepia, Christoph Spiegel, Robert Zolles Lektorat Juliane Streicher Druck Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH, Kurhessenstraße 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf, www.wvd-online.de Vertrieb Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH Auditing, Finance and Taxation MASTER OF ARTS (M.A.) Weiterbildungsstudiengang gem. § 8a WPO • etabliert seit 2006 • verspricht überdurchschnittliche Erfolgschancen im WP-Examen • ersetzt 3 von 7 Prüfungsleistungen im WP-Examen • bereitet auf die übrigen Prüfungsleistungen des WP-Examens vor Abonnentenservice Telefon 01 80 2 52 52 (6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkhöchstpreis 42 Cent) CLAÍDA Karrieremesse Stuttgart Auf der Karrieremesse stellen sich Global Player sowie kleinere und mittlere Unternehmen vor. Hochschulabsolventen, Schüler und Studenten sowie Young Professionals haben auf der Messe die Möglichkeit, die potentiellen Arbeitgeber kennenzulernen oder Serviceangebote, wie den Bewerbungsmappen-Check, in Anspruch zu nehmen. www.claida-messen.de Hospitalhof, Stuttgart Anzeigen Telefon (069) 75 91-34 00 E-Mail [email protected] Düsseldorf Köln Düsseldorf 4. November 2015 SinoJobs Career Days Düsseldorf Die Veranstaltung in Düsseldorf richtet sich an chinesische, gutausgebildete Professionals, Absolventen und Studierende in Europa, die eine Rückkehr nach China planen. Die meisten europäischen Unternehmen verfügen über Niederlassungen in China. Hier sollen Kontakte zu chinesischen Talenten geknüpft werden, die in Europa studiert haben und für den nächsten Karriereschritt zurück nach China gehen möchten. www.sinojobs-careerdays.com Abacco Hotel Erlangen Nürnberg Stuttgart München Oktober 2015 Der F. A. Z. Hochschulanzeiger erscheint sechsmal im Jahr. Alle in ihm enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages nicht zulässig. Preise für das Abonnement des F. A. Z. Hochschulanzeigers bei sechs Ausgaben pro Jahr: Inland und Ausland 8,40 Euro inkl. Versandkosten und MwSt., Lieferung im Abonnement im Inland nur gegen Bankeinzug des Zeitungsbezugsgeldes möglich. Studierende erhalten den F. A. Z. Hochschulanzeiger im Rahmen ihres vergünstigten F. A. Z. Studentenabonnements nach Erscheinen der neuen Ausgabe automatisch per Post. Abonnementskündigungen sind mit einer Frist von 20 Tagen zum Ende des berechneten Bezugszeitraumes möglich. Mitteilung aufgrund von § 5 Abs. 2 des Hessischen Gesetzes über Freiheit und Recht der Presse: Gesellschafter der FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH ist die Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH (Kapitalanteil und Stimmrechte: 100 Prozent). BACHELOR (BSc) Architektur Betriebswirtschaftslehre ag ot G nf TA li/i FO uni. IN 5| 1 20 1. .1 28 Online www.hochschulanzeiger.de Stuttgart 3. – 4. November 2015 05722 / 28 69 97 32 www.diploma.de Präsenzstudium - in Bad Sooden-Allendorf Studienangebot: Redaktion (0 60 31) 73 86-0 [email protected] Hamburg Bachelor / Master / MBA / Neu: Doktoratsstudium Redaktion Lien Herzog, Lisa Anastasia König-Topf Anschrift Anzeigen und Vertrieb Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Hellerhofstraße 2–4, 60327 Frankfurt am Main [email protected] Heinrich-Lades-Halle, Erlangen DIPLOMA MASTER (MSc) Architecture Entrepreneurship Finance Information Systems DOCTORATE (PhD) Architecture and Planning BusinessEconomics www.uni.li Oktober 2015 38 SCHLUSS Wie wird man eigentlich … ... Bestsellerautor, Timur Vermes? gründen fördern wachsen Timur Vermes’ Debütroman „Er ist wieder da“ belegte Platz 1 der Bestsellerliste, die Verfilmung ist seit dem 8. Oktober im Kino zu sehen. r? Wie wurde aus dem Geschichtsstudenten ein Bestsellerautor? 18. November 2015 THE SQUAIRE | Frankfurt am Main Text: Lisa König, Foto: Thorsten Jochim D Oktober 2015 n e n o i s s u k s Di Vorträge | gs n i h c a o C | am Workshops l S r e d n ü r ch G e T n i F | g n Ausstellu en! ach . ovationen m n In e ß für Hessen o r “ g d n n la e h e c Id ts che Deu Aus kleinen Gründerwo „ r u z g n u talt Die Verans Eröffnung azir, Tarek Al-W ter für Wirtschaft, Energie, schaftlichen Gründen als Textchef gekündigt worden war, nahm er seinen ersten Job als Ghostwriter an. Als „Ghost“ schrieb er die Biographien von Peyman Amin, Modelscout und Ex-Juror bei „Germany’s Next Topmodel“, oder auch vom Gewinner der Fernsehshow „Das Supertalent“, Michael Hirte. „Wer für andere Leute Bücher schreibt, muss sich bewusst sein, dass es nicht der eigene Name ist, der das Buch verkauft“, sagt Vermes. Den Ruhm erhielten die Promis, Vermes sicherte die Arbeit als Ghostwriter jedoch ein einigermaßen regelmäßiges Einkommen. Aber nur bis zu jenem Zeitpunkt, als sich längere Zeit kein Job mehr für ihn bot. Der Wendepunkt in Vermes’ Schriftstellerkarriere. „Wir waren gerade im Urlaub in der Türkei, als ich auf einem Markt ein Buch mit dem Titel ‚Hitler’s second book‘ entdeckte“, erinnert sich der Autor. „Da dachte ich: Wenn das das zweite Buch ist, kann ich auch das dritte Buch schreiben.“ Der Grundstein für „Er ist wieder da“ war gelegt. Innerhalb eines halben Jahres hatte Vermes das Manuskript geschrieben und es seiner Agentin vorgelegt. Elf Verlagen schlug die Agentin das Buch vor – zehn davon wollten es verlegen. „Wir wussten, dass es eine ungewöhnliche Geschichte ist. Aber ich war mir sicher, dass es ein Erfolg wird.“ Zwei Jahre später gibt es bereits eine sehr erfolgreiche Hörbuchversion, gelesen von Christoph Maria Herbst. Seit kurzem läuft auch die Verfilmung im Kino. Viel Zeit und eine intensive Auseinandersetzung mit der Hauptfigur und auch der historischen Figur Adolf Hitler steckte Vermes in seine Geschichte. Man schreibe einen Roman eben immer auf eigenes Risiko, sagt er. Ohne Garantie dafür, ob die Mühe entsprechend entlohnt wird. „Schließlich mit der eigenen Geschichte auf Nummer 1 der Bestsellerliste zu landen ist ein bewegendes Gefühl.“ r Minis Hessische lung desentwick n a L d n u r Verkeh sen.de -wach n r e d r e o f nden www.grue Buchcover: Bastei Lübbe ass er Hitler einmal zum idealen Weihnachtsgeschenk machen würde, damit hätte Timur Vermes nicht gerechnet. Im Oktober 2012 präsentierte er seinen Debütroman „Er ist wieder da“ auf der Frankfurter Buchmesse, in dem Adolf Hitler 2011 auf einer Wiese in Berlin erwacht und sich binnen kürzester Zeit zum Fernsehstar entwickelt. Über 2 Millionen Mal verkaufte sich die Satire bisher. „In der Woche vor Weihnachten 2012 wurden allein 80.000 Bücher verkauft“, erinnert sich der Wahl-Münchner. Es ist ein heißer Tag im Juli. Timur Vermes sitzt an einem kleinen Bistrotisch vor der Münchner Stadtbibliothek und denkt an diese Zeit im Jahr 2012 zurück. Er trägt ein kariertes Kurzarmhemd zur dunklen Jeans mit Turnschuhen. Die Augen blinzeln hinter einer Brille mit runden Gläsern in die Münchner Mittagssonne. Den wahnsinnigen Erfolg seines Debütromans sieht man ihm nicht an. Aber wenn er über das Gefühl spricht, Platz 1 der Bestsellerliste zu belegen, schwingt Stolz in seiner Stimme mit. Denn: Schon vor dem berühmten Debütroman hatte er Bücher veröffentlicht, doch sein eigener Name war auf den Covern nicht zu lesen. Den ersten Schreib-Job hatte Vermes während seines Studiums der Geschichte und Politik an der Uni Erlangen bei der „Nürnberger Abendzeitung“. Die Arbeit als Journalist bildete den Gegenpol zum theoretischen Geschichtsstudium. „Das Studium war eine furchtbare Zeit für mich“, erzählt Vermes. Die Inhalte seien zu theoretisch, zu wenig praxisorientiert gewesen. „Und ich zweifelte, ob mir mein Geschichtsstudium je einen Job sichern würde.“ Ein Problem für den sicherheitsliebenden Studenten, doch: „In der Sprache hatte ich ein Werkzeug gefunden, mit dem ich arbeiten konnte. Der Berufswunsch Journalist stand schon früh fest.“ Nach dem Studium absolvierte Vermes zunächst zwei Jahre ein Volontariat in Nürnberg, bevor er als Redakteur in den Redaktionen des „Kölner Express“ und später der Frauenzeitschrift „Shape“ in München arbeitete. Zur Schriftstellerei gelangte der heute 48-Jährige schließlich über Umwege. Nachdem er bei „Shape“ aus wirt- Initiator Partner Kofinanziert durch Veranstaltungspartner Hauptmedienpartner Aussteller und engagierte Unternehmen ICH SEHE W4S, WAS DU N1CHT SI3HST. Für andere sind es nur Zahlen – für Dich werden sie viel mehr sein. Willst Du Einblick gewinnen in das, was anderen verschlossen bleibt? Willst Du Zusammenhänge erkennen und bewerten? Hat es Dir nie gereicht, Dich auf das zu verlassen, was vordergründig als richtig erscheint? Deine Expertise wird Dich mit anderen Augen sehen und anderen Ohren hören lassen. Du wirst erst zufrieden sein, wenn Du fundierte Analysen lieferst, Chancen und Risiken aufzeigst und alles dafür tust, damit andere sich auf Dein Urteil verlassen können. Diese Fähigkeiten werden Dir ermöglichen, diesen Beruf auszuüben: Karriere mit der Du rechnen kannst. www.W1RT5CH4FT5PRÜF3R.de www.wirtschaftsprüfer.de
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